1885 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Jun 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Es wird mir erwünscht sein, von Ew. Excellenz eine zittheilung darüber zu erhalten, ob die deutsche Regierung geneigt ist, eine solche Verpflichtung zu übernehmen. Ich habe die Ehre ꝛc. Granville. Sr. Excellen; dem Grafen Münster.

Der Kaiserliche Botschafter in London an Lord Granville. Deutsche Botschaft. London, den 2. Juni 1885. Mylord! ö Ew. Excellenz haben mir in der Note vom 16. d. M.

eine Zusammenstellung derjenigen Grundsätze übermittelt, welche die Königlich großbritannische Regierung zum Zwecke

der Regelung des Handels und Verkehrs in den ihrer Schutz herrschaft unterworfenen Gebieten am Golf von Guinea ein⸗ zuhalten bereit ist. Ew. Excellenz fügten hinzu, daß die

Verpflichtung, diese Grundsätze zur Anwendung zu bringen, unter der Bedingung ausgesprochen wäre, daß für die deutschen Schutzgebiete am Golf von Guinea

Seitens der Kaiserlichen Regierung gleiche Zusicherungen er— theilt würden.

Ich habe nicht unterlassen, meiner Hohen Regierung die erwähnte Note Ew. Excellenz zu unterbreiten, und bin jetzt er⸗ mächtigt worden, dieselbe, wie folgt, zu beantworten.

Mit Rücksicht auf die von der Königlich großbritannischen Regierung ertheilten Zusagen erklärt sich die Regierung Sr. Majestät des Kaisers bereit, in ihren Schutzgebieten am Golf von Guinea die nachstehenden Verpflichtungen zu übernehmen:

Zölle sollen nur insoweit erhoben werden, als dies zur Deckung der durch die Uebernahme der Schutzherrschaft ent— stehenden Kosten für erforderlich erachtet wird. Die Zollsätze sollen so niedrig als möglich bemessen werden, ohne jedoch an einen bestimmten Höchstbetrag gebunden zu sein.

Es soll keine ungleiche Behandlung von englischen Unter— thanen oder von englischen Gütern stattfinden.

Die in Absatz 3 Artikel 5 der General-Akte der Berliner Konferenz von 26. Februar d. J. enthaltenen Bestimmungen, welche der Person und dem Eigenthum von Ausländern Schutz gewährleisten, sollen in den deutschen Schutzgebieten für englische Unterthanen zur Anwendung kommen, und vor— behaltlich gewisser Verwaltungsvorschriften im Interesse des Handels und der öffentlichen Ordnung keine ungleiche Be— handlung von englischen Unterthanen in Bezug auf Nieder⸗ lassung oder Zugang zu den Handelsmärkten gestattet sein.

Etwaige Abänderungen in dem Zolltarif sollen mindestens vier Monate vor ihrer Einführung von den Ortsbehörden be— kannt gemacht werden.

Ich benutze u. s. w. -

Münster.

T 9 *

Sr. Excellenz Lord Granville.

Die Central-Direktion des Instituts für archäologische Correspondenz hat die Herren:

Dr. Johannes Boehlau aus Würzburg,

Dr. Frie drich Koepp aus Biebrich,

Dr. Karl Schuchhardt aus Hannover,

Dr. Paul Hartwig aus Pirna zu Stipendiaten des Instituts in der Abtheilung für klas⸗ sische Archäologie, und den Herrn

Dr. Johannes Merz aus Schwäbisch-⸗Hall zum Stipendiaten des Instituts für christliche Archäologie für das Jahr 1885 gewählt, und diese Wahlen sind Seitens des Auswärtigen Amts bestätigt worden.

Bekanntmachung.

Am 1. Juli d. J. wird im Bezirk der Königlichen Eisen⸗ bahn-Direktion zu Bromberg von der Bahnlinie Allenstein— Mehlsack Kobbelbude die 61,9 km lange Reststrecke Worm ditt Mehl sack —Kobbelbude mit den Zwischen⸗ stationen Heinrikau, Lichtenfeld, Tiefensee, Zinten, Kukehnen und Perwilten dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.

Berlin, den 19. Juni 1885.

In Vertretung des R des Reichs-Eisenbahnamts: te

Die Nummer 23 des Reichs-Gesetzblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 1616 die Uebereinkunft zwischen dem Deutschen Reich und der Internationalen Gesellschaft des Congo. Vom 8. November 1884; und unter

Nr. 1617 die General-Akte der Berliner Konferenz. Vom 26. Februar 1885.

Berlin, den 20. Juni 1885.

Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Didden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Regierungs-Rath von Wilmowski zum Geheimen Regierungs⸗ und vortragenden Rath im

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten zu ernennen; sowie

den Bergrevierbeamten, Bergmeistern Richter zu Schmal⸗ kalden und Abels zu Recklinghausen, dem Lehrer an der vereinigten Berg⸗Akademie und Bergschule zu Klausthal, Berg⸗ Assessor Dr. Schnabel daselbst, und dem Bergwerks⸗Direktor Dörell zu Grund den Charakter als Bergrath zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten.

Der Regierungs⸗ und Schulrath Böckler zu Hannover ist an die Königliche Regierung in Potsdam versetzt worden.

Bekanntmachung.

Im zweiten Quartal 1885 haben nach abgelegter Prüfung nachbenannte praktische Aerzte das Fähigkeitszeugniß zur Ver⸗ waltung einer Phyfikatsstelle erhalten:

Dr. med. Heinrich Bickhoff zu Dortmund, Regierungs—⸗ bezirk Arnsberg,

Dr. med. Carl Bierhoff zu Lüdenscheid, Regierungs⸗ bezirk Arnsberg,

Dr. med. Emil Bueckling zu Wolgast, bezirk Stralsund,

Dr. med. Robert Gustav Gottschalk Regierungsbezirk Posen,

Dr. med. Gustav Graeve zu Welper, Regierungsbezirk Arnsberg,

Dr. med. Carl Eberhard Nauß zu Altenkirchen, Re⸗ gierungsbezirk Koblenz, ric

Dr. med. Edwin Wilhelm Vtto Franz Nesemann zu Soldin, Regierungsbezirk Frankfurt a. O.,

Dr. med. Georg Engelhard Friedrich Picht zu Uchte, Regierungsbezirk Hannover,

Dr. med. Franz Albert RKeinstadler zu Dillingen, Regierungsbezirk Trier,

Dr. med. Wilhelm Friedrich Andreas Georg Rienhoff zu Dinker, Regierungsbezirk Arnsberg, Dr. med. Franz Rohn zu Guttstadt, Regierungsbezirk Königsberg,

Dr. med. Johann Friedrich Rudolf Tholen zu Papenburg, Regierungsbezirk Osnabrück,

Dr. med. Heinrich Wehr zu Leinefelde, Regierungs— bezirk Erfurt.

Berlin, den 15. Juni 1885.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal— Angelegenheiten. In Vertretung: Lucanus.

Regierungs⸗

zu Bomst,

Justiz⸗Ministerium.

Versetzt sind: der Amtsrichter Schnurre in Osten an das Amtsgericht in Netra, der Amtsrichter Göbbels in Waldbroel an das Amtsgericht in Euskirchen, und der Amts— richter Lempertz in Opladen an das Amtsgericht in Köln.

Dem Amtsgerichts⸗Rath Hattenbach in Wächtersbach ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts— anwalt Robert Cohn bei dem Amtsgericht in Schildberg, und der Rechtsanwalt, Justiz- Rath Hellmann in Iserlohn bei dem Landgericht in Hagen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Ge— richts-Assessor Seligsohn bei dem Landgericht in Wiesbaden, der Gerichts-Assessor Aulig bei dem Amtsgericht in Roten— burg a. F., der Gerichts-Assessor Priebe bei dem Land— gericht in Thorn, der Gerichts-Assessor Dr. Kent bei dem

Landgericht in Frankfurt a. M., der Rechtsanwalt Robert Cohn aus Schildberg bei dem Amtsgericht in Darkehmen.

Dem Notar Wagner in Mühlheim a. Rh. ist die nach— gesuchte Dienstentlassung vom 1. August d. J. ab ertheilt.

Der Rechtsanwalt und Notar de Witt in Dramburg ist gestorben.

Hinisterium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Raßmann zu Ziegelrode ist auf die Oberförsterstelle Schermke, mit dem Amtesitz zu Oschersleben im Regierungsbezirk Magdeburg, der Oberförster von Kühle— wein zu Werder auf die Oberförstelle zu Ziegelrode im Re⸗ gierungsbezirk Merseburg, und der Obersörster Kreysern zu Tapiau auf die Oberförsterstelle zu Werder im Regierungs— bezirk Stralsund versetzt worden.

Der Forst-Assessor, Lieutenant im Reitenden Feldjäger⸗ Corps, Arndt, ist zum Oberförster ernannt und demfelben die Oberförsterstelle zu Ullersdorf im Regierungsbezirk Liegnitz übertragen worden.

3Fo iges Anlehen der vormals Freien Stadt Frank—

furt a. M. von 2500000 Fl. vom 30. November 1848.

Bei der am 10. d. M. stattgefundenen 29. Verloosung des Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt am Main von 2500000 Fl. vom 30. November 1848 wurden nachverzeichnete Nummern der Obligationen LTitt G. zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1885 gezogen:

l

18 ßb6 822 S851 S875 1026 1114 der 48 000 M 12 4.

563 1386

1180 1307

g

28 2001 2008 2026 2021 2090 2112 2135 2161 S6 2456 2491 2510 2544 2550 2607 2699 - 10060851. 80 9.

1 28

300 Fl. oder 51d 4 29 3. 2983 3564 z6ss 3181 32335 2251

. O 89 83 823 823 —=— 9 2

n l. oder 171 S6 43 5.

Rr. 3301 3302 3337 3370 3455 3479 3512 3621 3662 3760 3813 3967 4038 4091 4131 4200 4240 4334 4338 4343 4387 4410 4539 4550 4558 4667 4711 2800 Fl. oder 4800 M 04 . 85 Obligationen über 43 500 Fl. oder 74 571 M 57 4.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be— merken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzin—⸗ sung nur bis zum Rückzahlungstermine erfolgt, der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a /M., der Königlichen Staatsschulden-⸗Tilgungskasse Berlin, bei jeder Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ se, sowie bei den Königlichen Bezirks-Haupt⸗ f in Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen nebst Zinsscheinen⸗Reihe II Nr. 2 8 und Zinsschein⸗Anweisung erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrag der Obliga—⸗ tion zurückbehalten.

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse hier oder bei der Königlichen Kreis—⸗ kasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zins—⸗ scheinen und Zinsschein⸗Anweisung durch diese Kasse vor der Aus— zahlung zur Prüfung an den Unterzeichneten einzusenden, weshalb diese Obligationen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin eingereicht

werden können.

Rückständig sind noch:

Aus der Verloosung vom 1. Oktober 1877: . 609.

1. Oktober 1879: G. 3838. 1. Oktober 1881: G. 1987. Oktober 1882: G. 3384 36 . I 1. e

*

Oktober 1883: G. 1299 3 264 4481 4760. Oktober 1884: G. 1746 1997 3988. Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert. Wiesbaden, den 11. Juni 1885. Der Regierungs⸗Praäͤsident. von Wurmb.

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 183

Auf Grund des §. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 71. Di tober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht daß die im Verlage der Volks⸗-Buchhandlung in Zurich er? schienene nichtperiodische Druckschrift: Sozialdemo— kratisches Liederbuch“, Achte veränderte Auflage, Druck der Schweiz. Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen⸗Zürich, 1885 nach 5. 11 des gedachten Gesetzes durch den Unterzeichneten von Landespolizeiwegen verboten worden ist.

Berlin, den 19. Juni 1885.

Der Königliche Polizei⸗Präsident. von Madai.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Prenßen. Berlin, 20. Juni. Se. Majestät de: Kaiser und König nahmen heute militärische Meldungen entgegen, empfingen den General der Infanterie von Pape sowie den General⸗Major von Derenthall und hörten die Vorträge des Kriegs-Ministers, General-Lieutenants Bronsart von Schellendorff, und des Chefs des Militärkabinets, Genera! Lieutenants von Albedyll.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz kam gestern Nachmittag um 51“ Uhr zu der Leichenfeierlichkeit zu Ehren des verstorbenen General⸗Feld— marschalls Freiherrn von Manteuffel nach Berlin und kehrte um . 20 Minuten nach dem Neuen Palais bei Potsdam zurück.

Zum Empfange der Leiche des verstorbenen Kaiserlichen Stan halters, General-Feldmarschallz Frhrn. von Manteuffel versammelten sich gestern Abend von 6 Uhr an die Generalität von Berlin und Potsdam, die Maison militaire Sr. Majestät des Kaisers und Königs, die Ohersten-, Ober Hof- und Hofchargen, sowie die Offizier⸗-Corps der hiesigen Garnison auf dem Perron vor den Königszimmern des Anhalter Bahnhofs, mit ihnen eine Deputation des Rhei— nischen Dragoner-Regiments Nr. 5, dessen Chef der Ver— ewigte gewesen, sowie das Offizier-Corps des 1. Jarde— Regiments unter Führung seines Commandeurs; auch die Militärbevollmächtigten der deutschen und fremden Staaten waren erschienen. Eine Schwadron des 1. Garde⸗Dragoner⸗Regi— ments, bei welchem Feldmarschall Frhr. von Manteuffel einst seine ruhmvolle Laufbahn begonnen und à la snite dessen er zu ehrender Auszeichnung geführt wurde, hatte, die Trompeter auf dem rechten Flügel, zu Fuß auf dem Perron Ausstellung genommen. Die Königszimmer des Bahnhofes waren in ein? chamhre ardente umgewandelt, und eine schwarz verhüllte Estrade bezeichnete die Stelle, auf welcher der Sarg zu kurzer Rast nieder⸗ gesetzt werden sollte. Reicher Blumenflor füllte die Raume. Die Eingänge wurden mit Doppelposten besetzt.

Ungefähr 10 Minuten vor dem Einlaufen des Zuges er— schien Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz in der Uniform Seiner schlesischen Dragoner mit dem großen Bande des Schwarzen Adler-Ordens, begleitet von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm.

Von militärischem Salut begrüßt, fuhr der Zug mit den sterblichen Ueberresten des General-Feldmarschalls gegen 7 Uhr geräuschlos in die Halle; der mit grünem Laube ausgefüllte Güter⸗ wagen, welcher den Sarg barg, hielt vor dem Eingange zu den Königszimmern. Während Eisenbahnbeamte in Gala⸗Uniform

und Unteroffiziere des 1. Garde⸗-Dragoner-Regiments den mit Blumen reichgeschmückten Sarg aus dem Wager hoben, hatte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz Sich in huldvoller Theilnahme den Hinterbliebenen des General ⸗Feldmarschalls zugewendet. Unter Vortritt der beiden Adjutanten des Verewigten,

Hauptmanns v. Thaden, vom Kaiser Franz Garde-Grenadier— Regiment Nr. 1, welcher ihm in seinen letzten Stunden zur Seite gestanden, und Premier-Lieutenant Grafen von Hutten-Czapeki von den Gardehusaren, ward darauf der Sarg auf die Estrade in den Königszimmern übergeführt. Hinter demselben schritt zu— nächst Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, die Tochter des Verewigteu, Freun Isabella von Manteuffel führend; Ihm folgten die beiden Söhne des Feldmarschalls, Hauptmann Freiherr von Manteuffel vom 1. Garde⸗-Regi—⸗ ment z. F. und Rittmeister Freiherr von Manteuffel vom 2. Leib⸗Husaren⸗Regiment, der Reichstags⸗Ab⸗ geordnete Landrath Freiherr von Manteuffel und andere Verwandte der Familie, sodann der Unter⸗-Staats— sekretar Dr. von Mayr aus Straßburg. Während die Königs— zimmer sich mit der glänzenden Trauerversammlung füllten, ertönten vom Perron her die Klänge der Choräle „Jesus meine Zuversicht“ und „Christus, der ist mein Leben.“ Nach— dem die Damen die für sie vorbereiteten Plätze eingenommen, schritt Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz auf den Sarg zu, zu dessen Seiten die vorgenannten Adjutanten und der Sekretär des Feldmarschalls Aufstellung genommen hatten, und schmückte den Sarg mit einem prächtigen Lorbeerkranz mit schwarz⸗weißen Schleifen. Einen reichen Kranz, mit einem

goldenen M und der Kaiserkrone geziert, ließen Se. gte der ier nnn ig en Sarg niederlegen. Weitere zahlreiche Blumenspenden wurden von der Maison militaire, welcher der Ver⸗ storbene sast vierzig Jahre hindurch angehört hatte,

dem russischen Militärbevollmächtigten, dem J. Garde-Dra⸗ goner⸗Regiment und vielen anderen hiesigen und fremden Truppentheilen dargebracht. Nachdem die Klänge des Chorals verhallt waren, verabschiedeten Sich der Kronprinz und Prinz Wilhelm von den Hinterbliebenen und ver— ließen den Bahnhof. Noch fast bevor die Generalität und die Offizier⸗Corps ihre Kondolenz beendet hatten, war die zum Aufenthalt festgesetzte Zeit verstrichen. Die trauernden Angehörigen schritten noch einmal dem Sarge zu, der alsdann unter dem Salut der unter Gewehr verbliebenen Trauerwache wieder in den Transportwagen gehoben wurde. Unter dem Geleit des Adjutanten, Premier⸗Lieutenants Grafen von Hutten Czapski, erfolgte nunmehr die Ueberführung nach dem Schlesischen Bahnhof.

Die Beisetzung in Topper findet morgen, Sonntag, Mittag, statt.

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Außer der Deputation des Rheinischen Dragoner— Regiments Nr. 5 wird sich auch eine solche des 1 Garde— Dragoner-Regiments, bestehend aus dem Major von Irünneck, Rittmeister von Blumenthal, Premier-⸗Lieutenant Graf zu Dohna J. und Secon d⸗Lieutenant von Kalitsch, nach Topper begeben.

Die vereinigten Ausschüfse des Bundes raths für zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen traten heute M einer Sitzung zusammen.

An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver— brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich ür die Zeit vom 1. April 1885 bis zum Schlusse des Mo⸗ nat? Mai 1885 (einschließlich der kreditirten Beträge und verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 33 696 654 6 2286 053 6), Tabacksteuer 828 766 S ( 343 515 (e), Rubenzuckersteuer 31 308 5096 S6 (— 2000 622 6), Salz⸗ 5042 046 6 (— 94446 c), Branntweinsteuer

steuer . .

18991 718 s6 (— 724 667 66), Uebergangsabgaben von Branntwein 17 992 6 ( 1790 6), Brausteuer 35659 184 66 ( 104 575 ), Uebergangsabgaben von

Bier 297 209 S (— 30 302 6); Summe 17129 013 57 070 6H. Spielkartenstempel 134 913 ½ ( 1599 6), Vechselstempelsteuer 1 107 472 6 7 933 606), Stempelabgabe ür Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lotterieloose

r We 1592 683 6 ( 699 901 46).

Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme, ab— zuglich der Ausfuhr-Vergütungen und Verwaltungskosten, be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Mai 18865: Zölle 29 893 929 S C 2821 612 66), Taback— steuer 7351 3891 6 (—=— 389 759 6), Rübenzuckersteuer 26 417 936 6 (— 2472293 s6), Salzsteuer 6 193 240 6

(— 39 223 6), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 6 580 748 66 (— 685 007 S), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 3 287 536 6 (— 1157186); Summe 73 104 786 s6 (4 209 012 S6). Spielkartenstempel 184991 S6 ( 2892 6).

Ein Rechtsanwalt oder ein anderer Beauftragter, welcher sich an dem Umlauf eines nicht verstempelten Wechsels lediglich durch Präsentation, Protesterhebung ꝛc. im Auftrage des Inhabers betheiligt, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 16. April d

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nicht wegen Wechselstempel-Kontravention zu be— strafen.

Der Königlich schwedische Gesandte, Baron von Bildt, hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Wäh—

rend seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Sekretär M. OD. Gude als Geschäftsträger.

Der General-Lieutenant von Hesberg, Comman⸗ deur der Kavallerie-Division des J. Armee-Corps, hat nach Abstattung persönlicher Meldungen Berlin wieder verlassen.

Kiel, 20. Juni, Nachm. 12 Uhr 30 Min. (W. T. B.) Der für Kamerun bestimmte Dampfer ist soeben auf der Werft „Germania“ glücklich vom tapel ge⸗

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2 ] von Wickede tauft

Brünn, 19. Juni. (W. T. B.) Einer aus drei Personen bestehenden Arbeiter-⸗Deputation, welche den Statthalter um eine Einwirkung der Regierung bat, daß die Fabrikanten eine zehnstündige Arbeitszeit bewilligen möchten, erklärte der Statthalter, daß die Regie⸗ rung diese Forderung als Norm nicht unterstützen könne. Er rieth den Arbeitern, sich mit den Fabrikanten gütlich zu einigen, und warnte vor den Folgen eines längeren Strikes und vor Ausschreitungen.

Hermannstadt, 18. Juni (Wien. Ztg.) Die grie⸗ chisch-orientalische Archidiözesan⸗Synode beschloß in ihrer gestern Abends stattgebabten Schlußsitzung über An⸗ trag des entsendeten Neuner-Comits, die Staatssubvention von jährlichen 20 000 Fl. abzulehnen, so lange die— selbe im Wege der Verwaltungsbehörden zur Ver— theilung zu gelangen habe, dagegen den Metropolit⸗ Erzbischof zur Annahme der ihm von der Regierung behufs Vertheilung unter dem hilfsbedürftigen Klerus zur Verfügung gestellten 4000 Fl. zu ermächtigen. Die in den Angelegenheiten der Erzdiözese eingeweihten Persönlich— keiten erklären diesen Beschluß dahin, daß ein Konflikt zwischen der Regierung und der Synode behoben werden könnte, wenn der Staat auch die abgelehnten 20000 Fl. dem Erzbischof— Metropoliten zur Vertheilung unter eigener Verantwortung und ohne Ingerenz des Konsistoriums übermitteln würde.

Agram, 18. Juni. (Wien. Ztg.) Die Ver sammlung serbischer Wähler wegen Beschickung serbischen Kirchenkongresses nahm alle vier Punkte des Comité— berichts an. Der erste Punkt bestimmt, daß nur solche Ab— geordnete in den Kongreß zu entsenden seien, welche sich ver— pflichten, gegen die Synodalanträge zu stimmen. Nach der Wahl des Centralwahlcomités schloß der Präsident

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die Versammlung mit Hochrufen auf den Kaiser und 9 26 48 den Banus, welche begeistert akklamirt wurden. Der

Präsident dankte sodann dem Regierungsvertreter für die umsichtige und taktvolle Leitung, welcher der ruhige Verlauf der Verhandlungen zu danken sei.

Schweiz. Bern, 19. Juni. (W. T. B.). Der tionalrath hat die von dem Ständerath beschlossene For— derung, daß die Bestimmungen der Militärorganisation, b treffend den vorbereitenden Militärunterricht im Jünglingsalter, nicht ausgeführt werden solle, mit 71 gegen 31 Stimmen abgelehnt.

Belgien. Brüssel, 19. Juni. (W. T. B.). Nach einer Meldung der „Afrikanischen Correspondenz“ ist die Re⸗ gierung für den Congo-Staat wie folgt zusammen— gesetzt: Kabinetschef, Inneres und Polizei: Oberst Strauch; Finanzen: Vanneus; Handel und Aeußeres: van Eitfeldt; Justiz: Janssens, Letzterer mit dem Sitz in Vivi. Die Er— nennung des General-Gsuverneurs steht noch aus.

Großbritannien und Irland. London, 19. Juni.

(W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Obe rhauses theilte Lord Salisbury mit: die Unterhandlungen

; wegen des Kabinets seien noch nicht so weit gediehen, daß von irgend einer Seite eine Erklärung abgegeben wer— den könne; er wünsche daher die Vertagung des Hauses bis Dienstag. Ebenso beantrage er, daß die Erwärung

lassen worden. Vize ⸗Admiral von taufte das Schiff auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers „Nachti gal“, „damit der esjenigen Pioniers der

Name de

Civilisation, der so Hervorragende? bei der Erwerbung unserer Kolonien geleistet, der sein Leben dabei gelassen, auch in der Ferne auf dem Schauplatze seiner Thätigkeit nie ver— gessen werde.“

Hannover, 19. Juni. (Hann. Courier) In der gestrigen 11. Sitzung des Hannoverschen Provanzial— Landtages fanden die Wahlen zum Provinzialausschuß statt.

Sodann wurden die drei Annträge zu der Wegegesetz— gebung an den Provinzialausschuß sowie drei auf die Wahlen bezügliche Schreiben des Ober-Präsidenten an die Vertrauens— manner überwiesen.

Anhalt. Dessau, 19. Juni. (Ar Hof hat zu Ehren des Prinzen Frie Preußen die Trauer auf vier Wochen angelegt.

ih. St. A.) Der 9 *

Elsaß⸗Lothrin gen. Straßburg, 19. Juni. (W. T. B) Der Staatssekretär von Hofmann ist zur Beisetzung des verstorbenen General-Feldmarschals Frhrn. von Manteuffel ach Topper abgereist. Aus Metz hat sich der Commandeur bayerischen Besatzungs⸗Brigade, General-Major von afferling, an der Spitze einer Deputation der dor⸗ gen Garnison zu den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Topper geben.

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Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 18. Juni. Wie die „Agramer 3g.“ meldet, hat der Kaiser den außerordent⸗ lichen Voranschlag der mit Kroatien und Slavonien ver— einigten Militärgrenze für 1885 in Betreff der für In— vestitionszwecke bestimmten Einnahmen und deren Verwendung genehmigk. Danach betragen die gesammten Einnahmen 17865 506 Fl., beziehungsweise einschließlich des Vortrages vom Jahre 1886 im Betrage von 4109 000, rund 5886 365 Fl. Die gesammten Auslagen beziffern sich mit 2557 645 Fl, wovon für allgemeine Verwaltungs; weckte S5 845 Fl., für Eisenbahnbauten 2066 900 Fl, für Investi⸗ tionen der autonomen Verwaltung 700 200 Fl. präliminirt erscheinen. . .

Tie Staatsschulden⸗Kontrol⸗Kommission veröffentlichte kürzlich den Ausweis über den Stand der Staatsschuld zu Ende des Jahres 1884. Danach betrug die consolidirte allgemeine Staatsschuld, zu deren Verzinsung Ungarn den siren Beitrag von 281 Mill. Gulden leistet, 268 Mill. Gulden, d. i. um 48 Mill. Gulden mehr als Ende 1883, die

Ionfoltdirte rein bstẽrreichische Staateschuld 5365 Mill. Gulden, d. i. um 6 Mill. Gulden mehr als Ende 1883, die gemeinsame schwebende Staatsschuld 4047 Dill. Gulden, die öfterreichische schwebende Schuld 152 Mill. Gulden. Die gesammte Staatsschuld erfuhr im Jahre 1884

eine Vermehrung von rund 46 Mill. Gulden und erreichte eine Höhe ö. . als 3600 Mill. Gulden,. Rechnet man die Grundentlastungsschuld von 137.3 Mill. Gulden, für welche der Staat mithaftbar ist, hinzu, so ergiebt sich ein Schuldenstand von 3787 Mill. Gulden. Die Zinsen, Jur welche die österreichische Reichs halfte nach Abzug des . Zuschusses jährlich aufkommen muß, belaufen. sich ö Zinsen für die Grundentlastungsschuld) auf 1066,85 Mill. Gulden.

der Amendements zu der Wahlbezirksbill eben— falls bis Dienstag vertagt werde. Sobald die An— nahme der Bill erfolgt sei, würde eine Parlaments-Auf—

lösung vor November nicht möglich sein. Eine deraitige konstilutionelle Neuerung, wie die Wahlbezirksbill, könne aber nicht vorgenommen werden zu einer Zeit, wo keine verant— wortliche Regierung im Amte sei. Lord Kimberley be— kämpfte den Antrag; derselbe wurde jedoch mit 124 gegen 5t Stimmen angenommen und darauf das Oberhaus bis Dienstag vertagt. .

Im Unterhause beantragte Gladstone die tagung des Hauses bis Dienstag. Labouchére fragte an: ob es wahr sei, daß die Kabinetskildung noch nicht er folgt sei, weil Lors Salisbury die verlangte Unterstützung der Liberalen nicht erhalten habe. Gladstone erwiderte: Lord Salisbury habe gewisse Eröffnungen gemacht und For⸗ derungen gestellt. Sollten die Unterhandlungen ein Resultat herbeiführen, so werde dieses Resultat und alles darauf bezüg⸗ liche Wesentliche veröffentlicht werden, womit Lord Salisbury sich einverstanden erklärt habe. Das Unterhaus wurde hierauf bis Dienstag vertagt.

(Allg. Corr.) Zu dem Ar . wird weiter berichtet: Der Pr ß gegen Riel wird am 15. in Regina eröffnet werden. Seine Vertheidiger haben sich bemüht, den Prozeß nach den Gerichtshöfen von Unter⸗ Canada zu verlegen, doch blieben ihre Anstrengungen erfolg— los. Die Prozesse gegen Pou ndmaker und andere Ge⸗ fangene werden dem gegen Riel folgen. Aus dem Nord⸗ westen heute eingegangene Telegramme besagen, daß Big Bear noch immer Herr der Situation ist, indem er allen Verfolgungen entgeht.

Frankreich. Paris,. 18. Juni. (Fr. C.) Der Ministerrath unter dem Vorsitz des Hrn. Brisson keschäf— tigte sich heute nur mit laufenden Angelegenheiten. Er be⸗ schloß außerdem, die von dem vorigen Kabinet vorgelegte Krebitforderung zur Herstellung und Einrichtung einer militärischen Station in Obock am Rothen Meere um 200 000 Fr., also auf 825 000 Fr. zu erhöhen, um auf die sanitären? Forderungen beim Bau von Baracken für die Truppen bessere Rücksicht nehmen zu können.

Im Auswärtigen Amt ist heute ein Telegramm des Gesandten Patenotre mit der offiziellen Melpung eingetroffen, daß der französisch⸗chinesische Vertrag durch die Pekinger Regierung ratificirt worden sei,. Da in dem Text des Vertrages noch immer einige Eigennamen zu verificiren bleiben, so ist es zweifelhaft, ob derselbe vor dem nächsten Montag den Kammern wird unterbreitet werden können.

18. Juni. (Köln. Ztg.) Der Admiral Lespes hat Befehl erhalten, 600 Mann von dem „Geschwader für den äußersten Osten“ nach Madagaskar zu schicken; ein Bataillon Marine-Infanterie ist bereits von Toulon nach Madagaskar abgegangen. General Courcy meldet dem Kriegs⸗Minister, die erfolgte Räumung von Thuan-Quang durch die Ehinesen; da dieser Punkt aber als ungesund bezeichnet worden ist, so werde die Be⸗ setz u uf desselben durch die Franzosen nicht sofort erfolgen. Genera

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Aufstande in Canada e

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Courcy bereitet sich zu einer Fahrt nach Hue mit einem „Ehrengefolge“ vor. Laut Nachrichten aus Tunis, vom 17. Juni, ist der Zwischenfall mit den Italienern infolge der Erklärungen zwischen General Boulanger und dem

Prastdenten des Gerichtshofes endgültig erledigt.

Italien. Rom, 198. Juni. (B. T. B.) Der König hat heute Vormittag Minghetti und Nachmittags Cairoli empfangen, um mit denselben die augenblickliche Lage zu be⸗

sprechen. Am Abend sollen Nicotera und der e emalige Prä⸗ sident der Kammer, Farini, empfangen werden. m. * * 2 Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Juni— Anläßlich des plötzlichen Todes Sr. Königlichen Hoheit des Friedrich Carl von Preußen schreibt das

Prinzen

„Journal de St. Péter sbourg“; . „. . . Der verstorbene Prinz, ein Neffe des Kaisers

war vor Allem eine der hervorragendsten Erscheinungen in

der deutschen Armee, und sein Name bleibt unauflös⸗ lich verknüpft mit der Geschichte der großen Kriege, die die Hegemonie Preußens befestigten und deren Krönung die nationale Einheit und die Wiederherstellung des Kaiserreiches bildeten. Die Familie des Prinzen Friedrich Carl ist mit vielen Herrscherhaäusern Deutsclands und des

durch den plötzlichen Tod

Auslandes verwandt, und diese sind ben In Folge

des Prinzen in ebensolcher Weise betroffen worden.

der intimen Beziehungen der Freundschaft und Verwandtschaft, die unsere erhabene Kaiserliche Familie mit dem Herrscher⸗

. . . ear Ga 2 or bs 2 * 84 X 2 hause Deutschlands und Preußens verbinden, wird die Trauer bei uns gleich lebhaft mitempfunden, und insbesondere in

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unserer Armee, denn der Prinz icht blos den

eines Kaiserlich russischen Feldmarschalls, sondern war auß dem auch noch Chef zweier Regimenter.

Der Tod des Prinzen Friedrich Carl wird ein schwerer Schlag für den ehrwürdigen Kaiser Wilhelm gewesen sein, der erst kaum eine langwierige Unpäßlichkeit überwunden hatte.

Möge Se. Majestät mit Ergebenheit diesen Trauerfall tragen, der so schmerzlich ist für den Kaiser und seine ganze Familie und insbesondere für die Herzogin von Connaught, die Tochter des verstorbenen Prinzen, die am selben Tage, als ihr erlauchter Vater den Schlaganfall hatte, von ihrer indischen Reise zurückkehrend, in England eintraf.“

20. Juni. (W. T B.) Anläßlich

Ablebens

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1

1 or st 1 35 Chef der Verstorbene war, eine

des General-Feldmarschalls Frhrn. von Manteuffel haben die Offiziere des 16. Dragoner-Regiments, dessen

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. 0380 gr ani 830 dreitagige Trauer anzulegen.

Amerika. B. Stallo aus

O.

w-York, 17. Juni. (Allg. Corr.) John wurde zum Gesandten der Ver—

einigten Staaten in Rom ernannt. George Lothrop, der neuernannte Gesandte der Union in St. Petersburg, ist heute an Bord des Norddeutschen Lloyddampfers „Ems“ abgereist.

Afrika. Egypten. Kairo, 17. Juni. (Allg. Corr.) Der Ril ist bei Dongola in den letzten vier Tagen um einen Fuß gestiegen. Hier dürfte der Fluß nicht oor Mitte nächsten Monats steigen

Port Said, 18. Juni. (A. C.) Die Arbeit der Ver⸗ tiefung eine euen Fahrstraße im Suez-Kanal

einer n neben dem versunkenen Baggerdampfer wird emsig fortgesetzt, doch erwartet man nicht, daß der Kanal vor dem 21. d. dem Verkehr wiederum eröffnet werden wird. Gegenwärtig warten über 1ö00 Dampfer auf ihre Passage durch den Kanal.

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Zeitungsftimmen.

Die „Bayerische Nationalliberale Correspon⸗ d „giebt der Freude über die glückliche Genesung Sr. Majestät des Kaisers Ausdruck und knüpft daran über die Bedeutung der persönlichen Beziehungen des Kaisers zu den 1

.

* 5 ra SCGePDS3TTISI2 mas ea 5 859 150 Wer sich vergegenwärtigt, was es für die ruhige

Weiterentwickelung der 1866 und 1871 geschaffenen inneren Zustand unseres deutschen Vaterlandes bedeuten gehabt bat und noch be— deutet, daß gerade eine Persönlichkeit, wie unser Kaiser, der Erste unter den Fürsten des Reichs geworden us jeden Tag und

jedes weitere Jahr segnen, welche diesem tber ben geschenkt werden. In einem Bundesstaate von Monarchien muß und wird das fürstliche Ele ment in den Einzelstaaten eine Beachtung fordern und finden, deren durch die Reiche verfassung von 1849 allein schon den dieses Entwurfes enthielt. Die in ihrer Art einzige Schöpfung des Bundesraths kat für diese größte Schwierigkei nationalen Aufbaues die glückliche Form

Form mit ibrem richtigen Inhalt zu erfüllen, um aus t Fürsten willfährige Mitarbeiter am nationalen Werk zu mae welche den vollen und würdigen Ersatz für die i und ibren Staaten nothwendig aufzulegenden Beschr kungen in Ler Allen gemeinsamen Herrlichkeit und VU des Reiches sehen, hat es an seiner Spitze einer durch i Alter ebrwürdigen, durch Milde und Wohlwollen herzgewinnend Persönlichkeit wie Kaiser Wilhelm bedurft, der allen Fürften, auch darin Erster von ihnen, das leuchtende Beispiel getreuer Pflichterfüllung bis in seine böchften Lebenstage giebt. Dieses innige Vertrau

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bältniß zwischen dem Kaiser und seinen Mitfürsten konnten nicht Verfasfungsparagraphen allein, sondern nur die persönlichen Eigen⸗ schaften und Vorzüge des Monarchen auf dem wichtigsten Thron in Deutschland schaffen, und aus diesem Vertrauen beraus konnte sich noch soeben der Kaiser mit seinem großen Kanzler an die deutschen Fürsten zuversichtsvoll wenden, als es darauf ankam, vor dem Schein eines formalen Fürstenrechts das böchste Rechtsgebot von allen, die

Sicherbeit und Wohlfahrt des Reiches zur dafür ist die deutsche Nation dem Kaiser arpflichtet, d Erledigung der Braunschweiger Angelegenbeit im Si nationalen Rechts noch selbst in die Hand genommen un richtigen Weg geleitet hat. Wenn die deut Fürsten ih persönlichen Liebe und Verehrung für testor an ihrer Spitze

sichtbaren Ausdruck verleihen, daß sie an seinen Feier, und Ehrentagen ihn umgeben und dieselben wie ein Familien sest begehen, so jubelt dafür das Volk aller Orten, wo der Kaiser ibm entgegentritt, mag es diesseits od ts des Mains sein, dem wiedererschienenen Fürsten und Führer des Reiches zu. Und dorpelt wird in den nächsten Wochen die Freude der Süddeutschen sein, wenn der schwerer Krankheit Eistardene in voller, hoffentlich noch lange blühender Gesundbeit und Lebensfrische

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Geltung zu bringen. uch 1 2 * 1

ihrer

von hof n äafrise die Huldigungen empfängt, welche auch ohne angestammte Herrscherbande die treue Liebe und dankbare Verehrung der Nation ihm bieten.

Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Gunzenhausen, u. d. 16. Juni, geschrieben:

Von einer hier abgehaltenen Bauernversammlung wurde dem Reichskanzler Fürsten Bismarck der Gruß und die Huldigung der Verfammlung durch folgendes Schreiben dargebracht:

„Durchlauchtigster Fürft! Viele am 7. Juni in Gunzenbausen rersammelte Bauern, welche daselbst einen mittelftänkischen Bauern verein begründeten, haben mich beauftragt, Eurer fürstlichen Durch laucht treue deutsche Glückwünsche zur Badekur zu übermitteln. Wir wünschen, daß Eurer Durchlaucht für den deutschen Bauernstand so kostbare Gesundheit in unseres schönen Frankenlandes beilbringenden Wassern vollste Kräftigung finden möge. Im Auftrage der Versamm⸗

lung Friedrich Lutz.“