1885 / 162 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jul 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Hiernach hat die Produktion in 17 Jahren um 56 0, die Aus— juhr dagegen um 1240ö zugenommen. Daß der Verbrauch an Kohlen bei der außerordentlichen Zunahme der Zabl der Dampf⸗ schiffe, sonstiger industrieller Anlagen sowie des Gasverbrauches sich verringern werde, ist nicht anzunebmen; wohl aber entsteht die Frage, ob Großbritannien auch in Zukunft stets in der Lage sein wird, die erforderlichen ungeheuren Kohlenmengen zu liefern. Die englische Regierung ernannte in Jahre 1866 eine Kommission bedeutender Geologen, welche den gesammten Kohlenreichthum des Landes schãtzen sollte. Nach dem im Jahre 1871 erstatteten Berichte derselben sollte zu der Zeit der Gesammtvortath an Kohlen in England, ein schließlich aller in Ausbeute befindlichen Minen und der noch nicht erschlossenen Lager 146 480 000 900 t betragen. Seit jener Zeit sind nachweislich 1780 009000 t gefördert, so daß keute noch 144 700000091t Kehlen vorbanden sein müßten. Spätere Nach⸗ sorschungen baben jedoch ergeben, daß jene Zahl zu hoch gegriffen war. Bei den Untersuchungen bewegte man sich zwischen den Grenzen von Kohlenlagern von 39 em Dicke bis 1200 m unter der Oberfläche, indem man von dem Standpunkte ausging, daß eine Bearbeitung von Adern unter 30 em sich der Material und Arbeitskosten wegen nicht lohnen würde, Kohlen in einer Tiefe von mehr als 1200 m aber kaum vorkommen dürften, und wäre dies der Fall, die Gewinnung so— viel technische Schwierigkeiten bieten würde, daß die Kosten zum Ge— winn in keinem Verhältniß ständen. Eine Tiefe von 1209 m ist aber überbaupt noch nirgends erreicht. Die tiefste Koblengrube ist die von Alhton Moß bei Manchester, welche 1881 eine Tiefe von o609 m hatte; Gruben bei Dukinfield in der Nähe von Wigan sind 630 kis 734 m tief. Entsprechend den verschiedenen Annahmen bei der Schätzung des ganzen Vorraths wird auch der Zeitpunkt, an welchem ein Erlöschen desselben eintreten muß, ganz verschieden an— gegeben, und zwar schwankt die Angabe zwischen jo und 261 Jahren. So unverbkältnißmäßig diese Ziffern auch von einander abweichen, so werden doch die künftigen Generationen jedenfalls den Augenblick er— leben, wo der Vorrath gänzlich veisiegt ist, namentlich, wenn so verschwenderisch weiter gewirthschaftet wird, wie dies in England geschieht, wo jährlich riele Tausende ron Tonnen Kohlen zum Zwecke des Komfsrts unausgenutzt in den offenen Kaminen verbrannt werden. Welche gewaltigen Koblenmengen jährlich verbraucht werden, mag folgendes Beispiel nachweisen. Im Jahre 1883 wurden nach der oben gegebenen Uebersicht rund 163 750 600 t Kohlen gefördert, eine Menge, die einen Klotz von einer Quadrat- meile Basis und 50 m Höhe oder eine Mauer um die ganze Erde von 5400 Meilen Länge und 1,8 m Höhe und Dicke liefern würde. Die während der letzten 30 Jabre, in denen zuverlässige Angaben vorliegen, gewonnenen Massen würden dagegen eine Säule von etwa 50 (00 Meilen Höhe und 2,8 m Durchmesser ergeben, die also bis zum Monde hinaufreichen würde.

Der Cours für die hier zahlbaren österreichischen Silbereoupons ist auf 163,25 S für 100 Fl. österr. Silber herabgesetzt worden.

Die New Yorker Hdls. Ztg.“ schreibt in ihrem vom 3. d. M. dotirten Wochenbericht: Das ohnehin stille Geschäft am Waaren, und Produktenmarkt wurde in der verflosseren Woche außerdem durch das Herrannahen der Feier des Unabhängigkeitsfestes störend beeinflußt. Weizen fand fur Export wieder sehr wenig Beachtung und konnte, ebenso wie Mais, welcher nach letzterer Richtung ziemlich viel Nachfrage hatte, die höchsten Notirungen nicht behaupten. Weizenmehl erfreute sich zunehmenden Konsumbegebrs und für die meisten Sorten festerer Preistendenz, die jedoch gegen Schluß einer willigeren Stimmung Raum gab. Ueber das Befrachtungsgeschäft ist nichts Neues zu berichten. Baum wolle stellte sich bei ruhigem Terminhandel und nach häufigen Preisfluktuationen eine Kleinigkeit niedriger als am Schluß der letzten Berichtswoche; dis⸗ ponible Waare blieb für Export beachtet. Brasilkaffees haben trotz nur mäßiger Frage, in Folge beschränlten Angebots, im Werthe an— gezogen; reinschmeckende Sorten waren lebhafter, und namentlich für ostindische Kaffees fest. Rohzucker ist bei äußerst stillem Geschäft im Werthe nominell unverändert geblieben. Am Theemarkt gab sich Angesichts der ununterbrochenen Stille eine willigere Stimmung kund. Schmalz, Schweinefleisch und Speck verkehrten während, des größeren Tkeils der Woche in fester Haltung, sind aber in Sympathie mit den Getreidemärkten am Schluß neuerdings williger gewesen, ohne an Lebhaftigkeit gewonnen zu haben, Terpentinöl konnte einen Anfangs der Woche erzielten Avpanz nicht behaupten; Harz war begehrt und schließt fest zu vor— wöchentlichen Notirungen. Raffinirtes Petroleum ruhig und fest. National Transit Pipe line Certificates, die Dienstag bis 96 C. ge— stiegen und gestern bis 893 C. gewichen waren, eröffneten beute zu gIz und avancirien fast obne Unterbrechung bis 973 C. Nach kurz— weiliger Reaktion bis 96 C. schloß der Markt steigend zu 863 C G. In der Laze des Metallmarktes ist keine wefentliche Besserung eingetreten. Der Iwn port fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1506473 Doll. gegen 1918592 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Leipzig, 13. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung

sgerichts wurde in der Prozeßsache Farbwerke vor“

F. Bayer u. Co. in Elberfeld gegen die Aktiengesell« schaft für Anilinfabrikation Berlin, das Crocein⸗Scharlach⸗ Patent betreffend, die Klage der Elberfelder Fabrik unter Verurthei— lung derselben in die Kosten abgewiesen.

Chemnitz, 14. Juli. (W. T. B.) In einer gestern Abend hier stattgehabten, von etwa 150 hiesigen Indu sstriellen und Gewerbtreibenden besuchten Versammlung wurde beschlossen, im Jahre 1886 hier eine allgemeine sächsische Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung zu reranstalten, welche Erzeugnisse aus dem Königreich Sachsen, der Procinz Sachsen, den sächsischen Herzogthümern und dem Herjogthum Anhalt umfassen soll. Den Vorsitz bei der Versammlung führte der frühere Reichstagsabgeord- nete Vopel. In Verfolg des gefaßten Beschlusses wird man bemüht sein, für das Ausstellungsprojekt die Mitwirkung aller betheiligten Kreise zu gewinnen.

Glasgow, 13. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen don Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7700, gegen 10 1090 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 13. Juli. (W. T. B.) Wolle rubig, Garne 27 fein. und mweifache Garne flauer, Fancygarne fest, Stoffe geschaftè los.

Verkehrs⸗Anstalten.

Den Personen, welche Waaren mit der Packetpost nach der Schweiz schicken, entstehen, wie wir hören, häufig Weiterungen und hohe Zollkosten dadurch, daß die Sendungen nicht von genau tarif⸗ mäßig lautenden Zoll-Inhaltserklärungen begleitet find. Damit die Versender vor solchen Nachtheilen sich bewahren, machen wir auf nachfolgende schweizerische Zollvorschriften besonders aufmerksam. Der Inhalt der zollpflichtigen Sendungen nach der Schwei muß der Gattung nach in den Zoll⸗-Inhaltserklärungen bezeichnet fein, da anderenfalls die Sendungen dem höchsten Zollansatz unterworfen werden. Die Gattung des Inbalts muß außerdem unzweideutig bezeichnet werden. Eine zweideutige Bezeichnung ziebt die höchste Zollgebühr nach sich, welche nach Maßgabe der Gattung auferlegt werden kann. Sind Waaren verschiedener Gattung, welche ver— schiedenen Zollsätzen unterliegen, zusammen verpackt, so ist die Menge jeder einzelnen Waare anzugeben. Geschieht dies nicht, so wird der gesammte Inhalt den Zollgebühren derjenigen in der Sendung enthaltenen Waarengattung unterworfen, welche dem böchsten Zollsatze unterliegt.

SHSamburg, 13. Juli,. (W. T. B.) Der Postdampfer Bammonig‘ der Hamburg ⸗AmerikanischenPacketfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗Jork kommend, heute Rach⸗ mittag auf der Elbe, der Postdampfer „Lessing“' derselben Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗JVork eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Frankreich. Durch Erlaß des Präsidenten der französiscken Republik vom 2. Juli 1885, ist die Einfuhr ron Früchten und Gemüfen, die im Boden oder an der Obeifläche des Bodens wachsen (sponssant dans le sol on à nivean da soh, aus Spanien nach Frankreich zu Lande und zu Wasser bis auf Weiteres verboten.

Berlin, 14. Juli 1885.

Der Verein deutscher Ingenieure, mit seinen fast 5400 Mitgliedern und 29 Bezirksrereinen eine der bedeutendsten Vereinigungen auf technischem Gebiete, hält feine TXVI. Haupt. versammlung in diesem Jahr in Stettin in den Tagen vom 17. bis 19. August ab. Dank dem Entgegenkommen der dortigen Behörden und großen industriellen Werke wird den Theilnehmern Gelegenheit geboten werden, die bedeutenden öffentlichen Anlagen und die mächtig emporblübende Industrie von Stettin und seiner Um gebung aus eigener Anschauung kennen zu lernen.

Von den in den Sitzungen zu verhandelnden Gegenständen sind als allgemein interessant die Berichte der vom Verein eingefetzten Kommissienen zu erwähnen, welchen folgende Aufgaben gegeben waren: 1 Prüfung der Industrieschutz Gesetze (Patent-, Muster⸗ und Marken⸗ schuß-Gesetze) 2) Berechtigungen der Realgymnasien. 3 Die Ein— führung eines metrischen Schraubengewinde⸗Systems. IH Sie prak⸗ tische Ausbildung der Maschinentechniker.

Von den Anträgen der Bezirksvereine, soweit sie nicht innere Vereinsangelegenheiten betreffen, sind diejenigen des Frankfurter Be⸗ zirksrereins zu erwähnen, welche geeignete Schritte zur Förderung des technischen Standes vorschlagen, ferner des Hamburger Bezirks— vereins, um Versuche über die Widerstandsfäbigkest von Dampfkessel⸗ Flammrohren anzubahnen, des Magdeburger und Hamburger Bezirks. vereins, welche sich auf die Wirksamkeit der technischen Sachverstän. digen und Schiedsgerichte bezieben.

An Vorträgen sind bis jetzt die folgenden zugesagt: 1) Dr. Delbrück: Ueber die Entwickelung der deutschen Cementinduffrie und über die Methoden der Untersuchung des Cements unter Vor— führung der dazu erforderlichen Apparate. 23) Direktor Haack: Ueber die Entwicklung des Eisen und Stahl -Schiffbaues in Deutschland im Allgemeinen, sowie über den Schiffbau Stettins im Befonderen. 3 A. Martens: Ueber neuere Festigkeitsprüfungsmaschinen. 4) Dr. F. Fischer: Ueber Ausnutzung der Wärme im Dampfkesselbetriebe. (Ueber einen fünften angemeldeten Vortrag schweben Verhandlungen.) Nord hausen, 12. Juli. (N. A. Ztg. Eine Sendung Palmen stamme aus unseren neuenafrikanischen Kolonien, wohl die erste ihrer Art, welche nach Deutschland gelangt, ist gestern hier ein⸗ getroffen. Die Gärtnerfirma Karl Kaifer hierselbst war die Empfän— gerin. Es sind meist Cycadeen, dacunter äußerst seltene Arten. Einige Exemplare konnten auch von dem sachkundigen Empfänger nicht bestimmt werden und sind, alle- Wahrscheinlichkeit nach, wenig⸗ stens noch nicht nach Europa gekommen. Die Einfuhr der Sendung wurde in Hamburg inhibirt, weil nach der Reblauskonvention der Imxort von Pflanzen aus England verboten ift. Es war nun für die Firma. Karl Kaiser äußerst wichtig, ohne langen Zeitverlust in den Besitz der Palmenstämme zu kommen. Sie wandte sich an das Reichs amt des Innern und hatte die freudige Genugthung, so⸗ sort gin Antwortschreiben des Inhalts zu bekommen, daß Tie Einfuhr der Pflanzensendung nach einer durch einen vom Reichskanzler zu er⸗ nennenden Sach verständigen vorgencmmenen Untersuchung auf Reb— laus zu gestatten sei, falls glaubhaft nachgewiesen werde, daß die Ge— wächse nur den Weg über London genommen hätten und aus Afrtka stammten. Diese Forderungen wurden schleunigst erfüllt und die Einfuhr freigegeben. Nebenbei sei noch errähnt, daß bei direkter Dampfer verbindung 200 erspart worden wären, welche der Empfänger für das Umexpediren über London zahlen mußte.

Von dem „Anzeiger des Germanischen National Museum s' ist soeben die Nr. 19 J. Bandes für Jult 1885 aus— gegeben worden. Die Chronik des Museums hat von einem Legat in Höhe von 500 MS zu berichten, welches der in Darmstadt ver⸗ storbene, Kreisgerichts⸗Assessor Momberger dem Museum hinterlassen hat. Die Jahresbeiträge haben sich durch neue Anmeldungen, dar— unter eine ganze Reihe aus Berlin, vermehrt. Die Sammlung'n sind außer durch Geschenke auch durch Ankäufe vermehrt worden. Die letzteren umfaßten mehrere Fundgegenstände aus Pfahlbauten des Neuenburger Sees, eine weitere Anzahl Schmuckgegenstände, Waffen und Geräthe von dem Leichen felde bei Mertloch, eine Einbanddecke des 15. Jahrhunderts, ein gedrechseltes, eingelegtes Pulverhorn aus dem 17. Jahrhundert, ein unbekanntes mathematisches Instrument aus demfelben Jahr⸗ hundert, Goldgulden Joachims J. und Albrechts von Brandenburg und eine ganze Anzahl von Medaillen auf Brandenburgifche Fürsten, auf Kaiser Karl V. 2c. Auch das Archio und die Bibliothek haben durch Ge⸗ schenk und Tausch Zuwachs erhalten. Zu dem in den früheren Heften veröffentlichten Verzeichniß der Ankäufe für die Bibssiotbek des Handels-Museums folgt hier ein Nachtrag. Aus dem Verwaltungs-Ausschuß ist der Geheime Regierungs⸗Rath Prof. Waitz in Berlin ausgetreten. Der 18. Bogen der . Mit— theilungen aus dem Germanischen National Museum“ bringt eine (noch nicht abgeschlossene) Abhandlung über karolingische Gold⸗ schmiede⸗Arbeiten. Dieselbe bespricht und schildert die in den Gräbern bei Mertloch in der Rheinprovinz aufgefundenen Schmuck— sachen, welche zum größten Theil erworben werden konnten. Die schönsten Stücke sind Fibeln, deren etwa 30 in das Museum gekommen, und von denen die Zierscheiben einer ganzen Anzahl im Tert abgebildet sind. Armringe sind schon seltener, weil diese wohl in der Karolingischen Zeit bereits außer Gebrauch gekommen waren; von solchen sind nur vorhanden; dagegen fanden sich mehrere kleinere Bronze⸗Ringe, sil⸗ berne Ohr und Finger⸗Ringe (von letzteren sind mehrere abgebildet) und eine große Zahl von Ketten; ferner Nadeln, Gürtelschnallen ꝛc. Ein eiserner Gürtelbeschlag aus einein Frauengrabe hat die außer— gewöhnliche Länge von R395 em und ein Gewicht von 6, 4 kg. Das böchst interessante Stück ist auf einer besonderen, der Nummer bei— gegebenen Tafel abgebildet. Zopfartige Flechten, theils aus Silber theils aus Goldfäden (richtiger vergoldeten Kupferfäden) gebildet, sind in das Eisen eingeslagen. Wie dieser Gürtel, so sind übrigens auch alle anderen Schmucksachen nur in Frauengräbern gefunden worden. Endlich enthält die Juli⸗Nummer des Anzeigers auch den 4 Bogen des Katalogs der Gemäldegalerie des Germanischen Muscums. Derselbe setzt das Verzeichniß mit Nr. 185 und dem Namen des Hans Baldung Grien fort. Von diesem Meister besitzt die Galerie Ge— maͤlde (zwei allegorische Frauengestalten, eine heilige Familie und die Ersckaffung der Eva; das letztere Bild jedoch ist ihm nicht mit Sicherheit zuzutheilenß. Dann folgt eine Kreuztragung von dem Meister, des Meßkircher Altars, vielleicht Bartel Beham. Albrecht Dürer ist, nach der Rücknahme und dem Verkauf des berühmten Bildnisses des Hieronymus Holz⸗ schuher, noch mit 5 Gemälden vertreten, nämlich dem die stympha⸗ lischen Vögel mit Bogen und Pfeil bekämpfenden Herkules (zu welchem die Darmstädter Galerie den Handzeichnunges⸗Entwurf besitzt); der Beweinung des Leichnams Christi (Stiftung der Holzschuher für die Sebaldskirche, wo jetzt eine alte Kopie, während die Münchener Pinakothek eine freie Wiederholung besitzth; den berühmten Kber— lebensgroßen. Kniestück⸗Bildnissen Karls des Großen (und Kaiser Sigismunds (beide für den Aufbewahrungsort der Reicht kleinodien in der Spitalkirche zu Nürnberg gemalt); endlich dem Bildniß des Kaisers Maximilian (Variante des Bildes don 1519 im Belvedere zu Wien, nach der auf dem Reschstage zu Augsburg gemachten Zeichnung in der Albertina) An Dürer reiht sich Hans von Kulmbach (Hans Süß) mit 5 Gemälden 65 Heiligen⸗ bildern: Georg, Papst Martinus, Laurentius und auf der Rückfeite Quirinus, Cosmas und Damianus, und einer Auffindung des heiligen Kreuzes) und ein weiteres, das seine Richtung zeigt. Auf 3 Bilder

aus der Nürnberger Schule und der Zeit von 1520 bis ) folgt dann Hans Leonhard Schäufelein mit 8 Gemãlde (Christus am Kreuze, Judith und Holofernes, die beilige Brigin der heilige Onufrius, jwei Darstellungen aus seinem Leken mi anderen auf der Rückfeite, der heilige Hieronymus, die Befreinnz Petri aus dem Kerker, die heilige Fungfrau von den Aposteln 1 Grabe getragen). Von Albrecht Altdorfer hat das Museum 4 Bilder

von denen das eine die Kreuzigung. die anderen drei Szenen aus den .

Leben der Heiligen Stephan und Quirinus darftellen. Dann folgen Melchior Feselen, (gest. 1538 zu Ingolstadt) mit 3. Michael Osten. dorfer (gest. 1559 zu Regensburg) mit 2 und Maitbias Grũnewal⸗ aus Aschaffenburg mit einem Bilde (das jängste Gericht) soni⸗ 3 Gemälde aus der Schule von Aschaffenburg. Lucas Cranach Müller) der Aeltere ist durch 11 Nummern repräsentirt (darunz Bildnisse Luthers, des Doktor Christoph Scheurl, des Königs Chii⸗ stian II. von Dänemark und des Markgrafen Kasimir von Branden burg) Dazu kommen noch zwei Nummern aus seiner Schufe Bild⸗ nisse der Reformation fürsten). Der jüngere Lucas Eranach ist vier⸗ mal vertreten (darunter Allegorien auf den Sündenfall und die Er. lösung). Dann folgt Sebastian Daig aus Nördlingen (gest. 1575) mit Gemälden und einem in seiner Art. Zwel Rilder zeigen die Richtung des Vans von Culmbach und stammen vielleicht von einem der beiden Lauten sad Einige andere sind nicht zu bestimmen, zeigen Nachahmung Durerz Volbeins oder den Charakter der oberdeutschen und frãnkischen Schule, Von dem Schüler Dürers, Georg Pench (gest. in Rüärnke um 1660) bestzt das Museum ein Bildniß des österreichischen Felt hauxtmanns Sebald Schirmer und eine Wiederbolung des auch sonst hãufig kopirten heiligen Hieronymus von Qu. Massys. Endlich sind noch verzeichnet Hans Schöpfer der Aeltere und der Jüngere (beide in. München thätig und 1564 bezw. 1619 gestorben) mit je einem Bildniß, sowie Hans Grimmer (um 1565) mit zwei Porträts, jedes ist die Bestimmung bei den letzteren beiden nicht sicher.

Amster dam, 13. Juli. W. T. B.) Heute fand die feier liche Eröffnung des Rytsmuseums (Museum der schönen Künste) durch den Minister des Innern, Heemẽ kerk᷑ statt. Der . wohnten der Prinz zu Wied, die Minister, di Spitzen der Behörden und im Auftrage der französischen Regierung eine Kommission von Künstlern bei. ö

Belle Allign ce⸗ Theater, Hr. Emil Thomas beschließt im Laufe der nächsten Wache sein erfolgreiches Gastspiel und zwar in der Gesangeposs⸗ Der Aktienbudiker', in welcher er als Knötschke von unwiderstehlicher Komik ist. Aus diesem Grunde findet auch morgen die letzte Aufführung des Schwanks „Der Raub der Sabine⸗ rinnen“ statt.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Jahrbücher für die deut sche Armee und Marine Band, LVI. Heft J. Inhalt: Zur Strategie und Taktik Napoleont. „Die taktiscken Formen unserer Feld-Artillerie. England alg Kriegsmacht. Von Spiridion Gopoͤevic. Neuere Erscheinungen bei der russischen Kavallerie. Von A. v. Dryzalski. Bauart, Ein— richtung und Bewältigung der französischen Sperrforts. Eine handschriftliche Langensaljaer Chronik. Aus ausläͤndischen Mila Zeitschriften. Verzeichniß der neu erschienenen Bücher Ünd der größeren in den militäriichen Zeitschriften des In. und Auslandes enthaltenen Aufsätze. I. Quartal 1885.)

Mittheilungen des Deutschen Schulverein. Nr. I5. J Jnhalt: Zur Geschichte des Deutfchthums in Oesterreich. Verlegung der diesjährigen Hauptversammlung. Fertalordnung an den Vereinskindergaͤrten. Schulgründungen und Unterstützungen. Orts grur per tage. Versammlungs⸗ und Festkalender. 2. Ver⸗ zeichniß der Bücherspenden für den Deutschen Schulverein. Ortt⸗ gruppen in Süd Amerika.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Nr. 40. Inhalt: Beitragspflicht zu den Kreisabgaben. Kommunal ⸗Einkommensteuer; der Abgang am Einkommen und der Verluft des Einkommens im Wause . des Steuensahres. Sreitige, Kemmunalverhaͤltaiffe, Betheiligung eines Vertreters des öffentlichen Interesses sowie der Besitzer der Grundstücke, über deren kommunale Verhältnisse entschieden werden soll, am Verwaltungestreit verfahren. Die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte in Wegebaustreitsachen nach Abs. 5 und 6 des 8. 55 Zust -Ges. vom 1. August 1885, ingbesondere die Voraussetzung für die Erstattungs klage Materielles Wegerecht, insbesondere nach dem Schlesischen Wegereglement. Wege⸗ verbteiterung aus Anlaß der Umwandlung eines öffentlichen Weges in eine Chaussee. Zuständigkeit zur Handhabung der Chauff— baupolizei und der Wegepolizei hinsichtlich der Chausseen. Inhalt der Chaussebaupflicht hinsichtlich der Chausseegräben. Umwandlung . ö in gepflasterte Rinnsteine innerhalb eines Stadt- zezirks.

Mittheilungen für die öffentlichen Feuerversiche— rung s:Anstalkten. Nr. 19. Inhalt: Feuerwehr und Feuerz—= brünste in Berlin im Jabre 1884. Statut und Verwaltungsord nung der Westfälischen Feuerwehr⸗-Unfallkasse vom 1. Oktober bezw. 18. Novemter 1884. Zur Statistik der Hagelschäden und der Hagelversicherung in Bayern im Jahre 1883 bezw. 1879 15883. Verwaltungsergebnisse pro 1884: der Hamburger Feuerkasse; der Neuporpommerschen Feuerversicherungs Sozietät für Gebäude vro 1. November 1883jñ84; der Landes⸗Brandoersicherungs ⸗Anstalt des Herzogthums Braunschweig mit Rückklicken auf frühere Jahre. Berichtigungen.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1885. VI. Heft. Inhalt: Abhandlungen. Vermischte Abhandlungen: Allgemeine Eigenschaften der zwangläufigen ebenen kinematischen Ketten. Von Martin Grübler, Privatdozent für Mechanik am Polvtechnikum in Zürich. Hierzu der Sitzungsbericht vom 1. Juni 1885. Jahalt: Vereinsnachrichten. Ueber das Lehrlingswesen der Staatseisenbahn⸗-Werkstätten. Ueber Tinten. Ueber künstliches Elfenbein.

Die Umschgu auf dem Gebiete des Zollaund Steuer— wesen s. Juli Nummer. Inhalt: Das neue Württembergische Branntweinsteuergesetz. Zolltechnische Unterscheidungsmerkmale für die Waarenabfertigung (Fortsetzung. Erleichterungen bei dem Verfahren in Zoll- und Steuerprozessen in Preußen. Zoll⸗ und Steuer ⸗Technisches: Die neuen Gesetze vom 22., 27, und 729. Mat d. J. Tarasätze für Kraftmehl 2c. und Nudeln. Chemssche Untersuchung von Wollstoffen. Ueber Asbestspinnerei. Betriebs anmeldung für Hesengefäße. Brenxereibetrieb in Ungarn. Ueber Eährfristen. Glaesers Maischmesser. Entrippen von Taback—⸗ blättern in Theilungslägern. Entziehung der Abgaben: Neue De— fraudationtarten. Reichsgerichtserkenntnisse: vom 22.1. S5, Stempelpflicht von Schuldverschreibungen; vom 6./ 2. 85, Erschwerung der Amtsautübung; vom 16.2. 85, Ausspielung geringwerthiger Gegenstände; vom 17 2. 85, Verletzung des amtlichen Verschlusses. Verkehr mit dem Auslande: Tarffentscheidungen 3c. in der Schweiz, in Spanien, in Tunis, in den Vereinigten Staaten, in den Rieder⸗ landen, in Schweden, in Rußland. Verschiedenes: Bestimmung des Rauminhalts der Fässer. Berichtizung. Neue Bücher, Per sonalnachrichten Anzeigen. Unterm Strich: Der poetische Reichszöllner (Fortsetzung).

NRedacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Els ner.

Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

6 . 3. J

ö

w

k

M 162.

Die in Gemäßheit des bestätigten russischen Reichs rathsgutachtens vom 3.15. v. M., dessen Wortlaut wir in Nr. 149 gebracht haben, von dem russischen Finanz⸗Ministerium abgeänderten und sinzwischen amtlich vublizirten Paragraphen des allgemeinen ruffischen Zolltarifs für den europäischen Handel lauten in Ueber—

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1885.

Berlin, Dienstag, den 14. Juli

Gewerbe und Handel.

setzung wie folgt:

55. des Tarifs:

2.

Künstliche Kompositionen für Mofaiken und

. Rorkholi, unverarbeitetes.

Zoll in

Gold · Rbl. K.

Benennung der Waaren: Gemüse jeder Art (mit Ausnahme von Kartoffeln), frisches und getrocknetes, in ungepreßtem Zustande (8. 50), Cichorie als Kraut und Wurzel, unzubereitet t per Pud brutto Anis, Kümmel, Koriander und Senf, getrocknet und e Citronen⸗, Apfelsinen⸗ und Pomeranzenschalen, trockene ohne Zucker, gesalzene Pomeranzenschalen und Pome⸗ ranzennüsse (unreife, getrocknete Pw̃weranzen) per Pud Eßwaaren, nicht besonders genannte per P. br. Nur auf russischen Schiffen importirte frische Fische sind zollfrei. 27) Rohe und halbrohe Stoffe. Baumaterialien, und zwar: I) und 2) unverändert. . 3) Cement, Cement Ziegel und Fliesen, gebrannter Gyps oder Alabaster J K Edelsteine, echte und künstliche, ohne Einfassung; echte Perlen, lose und auf Schnüren, Granaten, echte und künstliche Korallen in unverarbeiteten und undurch— bohrten Stücken. per Pfund ; künstliche unverarbeitete Korallen . Gagat oder schwarze Ambra, Perlmutter, Schildpatt, Bernstein, Meerschaum unverarbeitet, Email in Stücken und als Pulver (mit Ausnahme der laut §. 118 zu verzollenden blauen) und Elfen⸗ und Mammuthbein per Pud

Puzzollan, p

Schwefel: ; . U) in rohem Zustande, ungereinigt 2) gereinigt, sowie Schwefelblumen

Tbeer jeder Art, Holz“, Steinkohlen⸗ und Bergtheer, Holzpech, flüssiges oder dickgekochtes, Bergpech, fluͤssiges

oder

dickflüssiges (mit Ausnahme des Bergwachses,

welches nach §. 26, P. 6 verzollt wird), sowie Vogel“

leim

Konzentrirter Süßholzsast und unparfümirte Mandel

Lumpen und Papiermasse: . 1) Lumpen jeder Art, sowie Paxierschnitzel 2) Holz und sonstige Papiermasse jeder Arte. Thierische Produkte, und zwar: 1) Gebrannte und zerriebene Knochen und Knochen kohle 3) Haare: a. Menschenhaare b. Alle anderen Haare W 4) Flaumhaare, Daunen und Federn, mit Ausnahm 1 amen p. 5) Fette und Wachs: a. Talg und Fischthran. . b. Stearin,. Paraffin und Spermaceti e. unger. Fisch⸗ und Walfisch⸗Thran d. Bienen⸗, Berg⸗, Pflanzen und Baum⸗

dd Alocseide (bourre de soie), ungekratzte, Seidenabfälle jeder Art und Cocons.

(Die übrigen Punkte dieses Paragraphen

unverändert.)

3) Fabrikate.

2 40

JJ r- p. P. br. 12

ö zollfrei per Pud 12

6

p. P. 24

zollfrei

p. P.

e

p. P. br.

6

Rohe Holzarbeiten jeder Art, sowie Achsen, Radfelgen, Radspeichen und Radnaben; Schubkarren, Wagengestelle und dergl. grob behauene, nicht besonders genannte

Stücke, sowie Böttcherarbeiten jeder Art

p. P

Holzstifte für Stiefel unterliegen einem Zoll laut

§. 180 P. 1. Zur Emballage

Waaren verwandte Holzkisten und Fässer sin zollfrei.

30. Ordinäre Korbwaaren:

1) Körbe, Fußteppiche, Läufer und dergl. ordin. Fa 3 in ,, Lindenbast, Stroh, Baumrind und Holzspänen ꝛc.: a. unge färbt. b. gefrbt

importirter

d

e

2) Möbel aus Holispähnen, Stroh c, Fußbekleidung . Schilf und sonstige Fabrikate aus Schachtel

balm u. dem ähnl. Gew... 3) Doppelmatten und Matten aus terien

See und Fluschiffe in ganjem Zustande, mit oder ohne

volle Takelage: I eiserne mit 2 .

. ö ö 3) hölzerne jeder Art

wen. als 200 Last Wasserraum p. Last 24

Eiserne Schiffe, mit und ohne Damꝝ fmaschinen, welche in ihre Theile zerlegt eingeführt werden, unterliegen der Verzollung gemäß den entsprechen⸗

den Paragraphen des Tarifs. 4 Nahrungsmittel. a. Mehl und Mehlprodukte. Mehl, Malz und Grütze jeder Art ö k Stärke in Stücken und pulverisirt Reis: 1) ohne Hülsen. ; k Vermicelli und Maccaroni, Sago, so wie Arowrootn. b. Gemüse und Obst. . Früchte und Beeren, außer gedörrten und Gemüs

konserven:

I) Gesalzenes, geweichtes und getrocknetes 8

wreßtem Juslan deve p. X. 2) r n gefalzenes und geweichtes Obst und .

außer den nachbenannten,,

. Obst und Gemüse in hermetisch verschlossenen

§. 62 zur Einfuhr z

Pomeranz p. P

Gefäßen werden laut gelassen. 3) Apfelsinen,

4 Frische Weintrauben

Citronen und frische

ẽ⸗

n, U⸗

en

br.

Kapern und Oliven, trockene, in Saljlake und in Och,

wenn sie in Fässern, Körben und dergl. nicht .

verschlossenen Behältern eingeführt werden . . v.

12

6

H

J

1 genannten Me zollfrei

Zoll in Gold Rbl. K. Kapern und Oliven in Essig und Oel unter— liegen beim Import in gläsernen, thönernen und anderen hermetisch verschlossenen Gefäßen der Zollgebühr laut §. 62. J 66 53. Nüsse: 1) Wald und Gartennüsse jeder Art, mit Aus⸗ nahme der besonders genannten Pfirsichkerne, Kastanien . . 2) Mandeln und Pistacien mit und ohne Schalen. . 2 54. Getrocknete Früchte und Beeren jeder Art, als: Pflau⸗ men. Datteln, Feigen, Rosinen nnd dergl. nicht in Zucker, ferner die türkischen Konfekte Rachat ⸗Lukum“ und Halwa!“ JJ . Wird das in 5. 54 genannte Obst in Holz oder Papierschachteln eingeführt, so erfolgt die Er— hebung der Zollgebühr vom Bruttogewicht der Waaren mit den Schachteln e. Spezerei / und Eßwaaren. 55. Gesalzenes, geräuchertes und gedörrtes Fleisch Würste d 56. Käse

und p. P. Käse in Blei! oder Blechverpackung wird mit dem Gewichte dieser Verpackung verzollt. s0. Konfekt und Eingemachtes aller Art (mit Ausnahme des laut 5. 54 verzollten türkischen Konfekts): 1) Konfekt, Eingemachtes, Assia in Töpfen u. Gläsern, in Liqueur, Rum, Cognac, Syrup und Saft, Obst⸗ sprup, Pastilla und Chokolade w ) Dick eingekochtes Obst ohne Zucker (darunter auch Bekmeß), sowie zerriebener Cacao ohne Zucker

p. P. br. s1. Pfefferkuchen

ohne Zucker p. P. br. 62. Pasteten und Speisezutbaten jeder Art, als: zubereiteter Senf, Soya, Pickels, sowie in gläsernen, thönernen und anderen hermetisch verschlossenen Gefäßen eingefübrte: Kapern, Oliven und jeder anderen Art Gemüse, Obst und jeder Art Lebensmittel in Oel, Essig oder auf andere Weise zubereitet (Conserven), mit Ausnahme der ü . 63. Trüffeln, Moucherons, Champignons und alle anderen Pilze in Essig, Oel und Salzlake, sowie auch trockene und frische Trüffeln. JJ 54. Getrocknete Pilze (mit Ausnahme der nur in der Medizin k 66 65. Fische: 1) marinirte, in Oel, gefüllte, sowie Kaviar p. P. br. 4 89 2) gesalzene und geräucherte (Häringe ausgenommen) 1 20 sö7. Austern, Hummern oder Seekrebfe, Muscheln, Schnecken, Tintenfische u. dergl. frische, sowie gesaljene, getrocknete a Vie in diesem Paragraph genannten Gegenstände unterliegen bei Einfuhr in hermetisch geschlossenen Gefäßen der Zollgebühr laut §. 62. . ß8. Gebrannte Cichorie und Eicheln und andere Kaffee⸗ surrogate in Stücken oder in gepreßtem Zustande, jedoch ohne Kaffeezusatz. (Anmerk. zu §. 70) p. P. 5 Cichorie als Kraut oder Wurzel und ungebrannte Eichel werden laut den 5§§. 2 und 17 durch gelassen. 69. Lorbeerblätter und Beeren und Galgant. . . p. P. 1 d. Kolonial waaren.

J Derselben Zollgebühr unterliegt gebrannter und gemahlener Kaffee, sowie Surrogate jeder Art in Mehlform oder mit Kaffeezusatz.

71. Cacaobohnen und deren Schalen... . p. P. 3 Zerriebener Cacao wird laut 5§. 60 verzollt.

72. Gewürze:

e Kardamomen, Muskatblüthe und Muskatnüsse p. P. 4 Gewürjnelken, Nelkenköpfchen, Zimmet, Pfeffer, Ingwer, Sternanis und alle anderen nicht besonders J, p. P.

73. Zucker zur See und zu Lande eingeführt:

1) Rohzucker und jeglicher gestoßener, gemahlener ohne Beimengung von Stücken.. p. P. 2) Raffinade, Melis, Lump und Kandiszucker in Hüten und Stücken d ö In die Schwarzmeerhäfen Trans kaukasiens ein⸗ geführter Raffinadezucker wird gleichfalls mit

3 Rbl. 30 Kop. bereinigt.

75. Unverändert. .

Ueber Irkutsk von der chinesischen Grenze und auf dem Amur importirter Thee wird wie folgt bereinigt: a. Baicha⸗, schwarzer, gelber und Blumen⸗Thee à 11 R. b. Ziegel ⸗Thee à 2 R. p. P. e. Getränke. 79. Lindenhonig⸗Meth und Kirschwein, Porter und Bier jeder Art: 1) in Fässern und Tonnen . .. 80. Essig jeder Art (Toilettenessig ausgenommen), des gleichen Cider aus Aepfeln und Birnen: . w 30 k . 81. Alkoholfreie moussirende Wasser, als: kohlensaures und

Soda.⸗Wasser, sowie künstl. und natürl. Mineralwasser feder Rrtt.·. Fre Rrug oder Flasche 3 82. Obstsaft ohne Zucker mit oder ohne Alkohol usatz p. P. br. 66 Von Obstsaft, welcher einen Alkoholzusatz enthält, werden außer der Zollgebühr von 60 Kopeken noch 12 Kopeken für jeden Grad Spiritus erhoben; die Einfuhr von Obstsaft, welcher über 16 Grad Alkohol (nach Tralles) enthält ist ver⸗ boten. 33 2) Rohstoffe und halb rohe Stof ke. a. Vegetabilische und ani malische Stoffe. 83. . 1) wertbvolles zu Tischler, und Drechẽler⸗ rbeiten,

und Bisquits mit und

2 4

1

als Pock⸗ ((Guayak-⸗), Cedern⸗, Cypressen⸗, Mahagoni, Nuß ⸗, Palissander Palmen und, wobl⸗ riechendes Holji jeder Art, in viereckigen Balken, Scheiten, Blöcken und Brettern J Y jeder Art in Blättern und Fournieren, p. PD. 60

rbehol; wird laut 5. 109 verzollt. Unter

a Blättern und Fournieren nd Tafeln zu ver. . die nicht über ein Ha Werschok dick

sind. .

84. Bearbeitete Häute: I) kleine: gegerbte mit Alaun ge tränkte und weißgare, desgleichen Saffian, Glaes,, Saͤmisch -Leder und Leder jeder Art für Hand u. Fuß⸗ bekleidung zugeschnitten .. . p. P. 10 80

arifs:

Grünspan ..

Zoll

2) große: Ochsen⸗, Kuh⸗, Pferde u. Schweine ⸗Häute, gegerbte, mit Alaun getränkte, weißgare, Wallroß⸗ und Treibriemen, sowie auch Pergament. p. P.

D mie,,

Abschnitzel von bearbeiteten Häuten unterliegen derselben Zollgebübr wie die Häute, zu denen sie gehören; Abschnitzel von rohen unbearbeiteten Häuten werden laut §. 26 P. 5 durchgelassen.

Rauchwerk: 1) Felle jeder Art, mit Ausnahme der be⸗

sonders genannten. 1 2) Zobel⸗, Schwarzfuchs., Iltis,, Chinchilla⸗ ären und Slaufuchs⸗ Felle

biber Seeb .

See⸗

Seeb 3) Bisamratten Felle oder Muskrat u. Bisamratten⸗ Schwänze, sowie Bären⸗, Beutelthier⸗, Kaninchen J 4) Fuchs ⸗,. Marder u. Fischotter⸗Felle in die Häfen des Gouv. Archangel von der Ortsbevölkerung ein— geführt i In die Häfen des Gouv. Archangel von der Ortsbevölkerung eingeführte Felle von Wall— rossen, Rennthieren, Seehunden und Hausen und jeder Art Rauchwerk russischer Produktion und auf russischen Schiffen eingeführt wird zollfrei durchgelassen, mit Ausnahme der in P. 4 ge— nannten Felle. Gefärbte und bearbeitete Schafs⸗ felle werden laut P. 3 dieses Paragraphen v zollt, rohe Schafsfelle aber laut 5. 26 P. 5. Walfischbarten jeder Art , Nach diesem 5§. 86 werden auch Schilfrohrstäbe verzollt, welche Fischbein für Schirme ersetzen. k b. Spinn⸗ und Webe⸗Materialien. Leinen⸗ und Hanfgarn jeder Art, sowie Jutegarn p. P. Leinen und Hanfzwirn werden laut P. 3 d. 5. 92 derzollt. Seide: 1) Roh u. Flockseide oder bourre de soie, ge- kämmte (seidene Watte), gefärbte u. ungefärbte Ungekämmte Flockseide, Seidenabfälle jeder Art u. Cocons werden laut §. 26 P. 8 durchgelassen. 2) unverändert. Baumwollene Watte, kardätschte, 1 O Lampendochte, baumwollene u. alle anderen.

c. Metalle, nicht verarbeitete. Weißblech in Tafeln unlackirt und lackirt, desg Eisenblech jeder Art mit Farbe, Zink, Kupfer deren ordin. Metallen überzogen... Zinn: 1) in Barren, Stangen und Bruch

2) in Blättern und als Spiegelbeleg Quecksilber d,, Zink oder Spianter: I) in Stücken

2) in Blättern d. Drogueriewaaren.

a. Harze und deren Produkte. Gummi, Gummi⸗Harze und Balsam: D) jeder Art, mit Ausnahme der besonders benannten, Kautschuk oder Gummi ⸗elastieum und Guttapercha in Flaschenform und verarbeiteten Stücken, Kautschuk in flüssigem Zu⸗ stande, desgleichen Eiweißstoff (Albumin) jeder AÄrt, Kampher und Manna k— p. P. 2) Weihrauch, ordinärer d 3) Benzoe, graue Ambra, sowie Tolubalsam und Peru—

MJ i Harpius oder Galipot, Kolophonium, sowie Asphalt J Rohe schwarze Nafta und ungereinigte jeder Art. . Flüchtige Beleuchtungsöle: Petroleum, Kerosin, Pho⸗ togen, Gasolin, Benzin, gereinigte Nafta und Paraffin⸗ ö 55. Terpentinöl und Terpentin jeder Art.

5. Farben und Farbstoffe.

Berlinerblau und Pariserblau, Ultramarin, natürliches und künftliches, desgleichen jeder Art Blau. p. P. Tinte, Tintenpulver und Stiefelwichse. ö Farben und Farbstoffe, welche in diesem Verzeichntß

nicht besonders benannt sind, in Klumpen oder Stücken, zerrieben, trocken und mit Wasser oder Oel zuge⸗ richtet p. P.

9 er⸗

p.

sowie in geleimten

in P.

vp. P.

in

Gold ⸗Rbl. K.

. 790

. 18 .

5 60

5 6560

65

2 3 2

2

Chemische Produkte und Materialien zu deren

Bereitung. Weinstein roher und gereinigter, Cremortartari, stalli tartari und weinsaures Kali... . p. P. Blutlaugensalz gelbes (Ferrocyankalium oder Kali borussicum), rothes (Ferrocyankalium oder Gmelin⸗ sches Salz), neutrales chromsaures Kali (Chrom ⸗Kali) und saures chromsaures Kali (Chrom Pik), desgleichen salpetersaures Kali (Salpeter), in rohem Zustande

. Vitriol:

Cry-

I) grünes oder Eisenvitriol (schwefelsaures k t 27) blaues oder Kupfervitriol (schwefelsaures Kupfer oryd), weißes oder Zinkvitriol (schwefelsaures Zink oryd) und Salzburger Vitriol (ein Gemisch von Eisen⸗ und Kupfervitriol hh. . p. P. Nicht besonders genannte chemische und pharmazeutische J Kästchen mit chemischen Reagentien für Labo— ratorien unterliegen der Zollgebühr nach diesem Paragraphen vom Gesammtgewicht der Kästchen

und der darin enthaltenen Apparate.

2. Di verse Drogue rie waaren.

Leim: 1) Fischleim jeder Art in Klumpen und Blättern,

sowie Gelatine zum Klären der Weine p. P 2) Tischler⸗ und Schusterleim p.

Lacke mit Spiritus oder Oel. p. P.

. K p. P.

ele: nverändert.

2) ziel her wohlriechende Oele, mit oder ohne Bei⸗ mengung von fetten Oelen, zum Gebrauch in der Medizin und Parfümerie . p. P.

ö Cocosnuß und Palmenöl, sowie Glycerin p. P.

ether. Ahloroform und Collodium ; p. P. opfen und Hopfenertrakt... p. P. hium nnd Lgetucarhungw . P. D.

Aromatische Wasser ohne Beimischung von Alkohol,

als: Kirschlorbeer⸗,, Pfeffermünz⸗,, Pomeranzblüthen⸗,

Rosenwasser uud anderrere . . P. P.

usammengesetzte (patentirte) Heilmittel in fertigem 3m wenn sie zur Einfuhr nach besonderen Ver⸗

zeichnissen erlaubt sind .. p. P. br.

D.

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