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geeignet sind, die Verbreitung und den Genuß solcher gesund⸗ heiteschadlicher Gegenstände zu fördern.“
— Von dem Reichs-Postamt ist vom 1. August d. . ab durch Vermittelung der zwischen Hamburg und der West⸗ und Süudwestküste Afrikas verkehrenden Dampfer der Woermännschen Rhederei in Hamburg ein Packet be för de⸗ rungsdienst zwischen Deutschland und ein er Reihe von westafrikanischen Küstenplätzen (darunter Bagida, Kamerun, Lome in den deutschen Schutzgebieten) eingerichtet worden. Befördert werden gewöhnliche Packete ohne Werth— angabe oder Nachnahme bis zum Gewicht von 5 kg ein⸗ schließlich. Das Porto beträgt in beiden Richtungen ohne Unterschied der Entfernung und des Gewichts 1 46 30 * für jedes Packet.
— Der bisherige Gerichts⸗-Assessor, Spezial: Kommissar Dyckhoff zu Paderborn, ist zum Regierungs⸗-AUsscessor ernannt worden.
— Der Königliche Gesandte beim Päpstlichen Stuhl, zirkliche Geheime Rath von Schlözer, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Wahrend seiner Abwesenheit von Rom fungirt der Legationssekretär Graf von Monts als interimistischer Geschäftsträger.
— Der Kaiserlich chinesische Gesandte am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofe, Hsü⸗Ching⸗-Chöeng, ist von seiner Reise nach Paris hierher zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Potsdam, 6. August. (W. T. B.) Ihre König— liche Hoheit die Prinzejsin Wilhelm ist mit Ihren Söhnen, den Prinzen Wilhelm, Eitel Friedrich und Adalbert heute Abend 1056 Uhr aus Dobberan hierher zurückgekehrt.
Fulda, 7. August. (W. T. B.) Die Konferenz der preußischen Bischöfe ist gestern geschlossen worden, und die Letzteren haben Fulda verlassen.
Bayern. München, 6. August. (W. T. B.) Die Herzogin Isabellg von Genua ist zum Besuch ihrer Mutter, der Prinzessin Adalbert, heute hier eingetroffen. Am Bahnhof wurde dieselbe von der Königin Isabella von Spanien, den Prinzen Ludwig Ferdinand und Alfons und den Prinzessinnen Adalbert und de la Paz empfangen.
Sachsen Weimar⸗Eisenach. Weimar, 56. August. (Weim. Itg) Durch die Abreise der Großherzogin nach Gastein und die Uebersiedelung des Großherzogs nach der Wartburg ist das Großherzogliche Hoflager im Belvedere
heute aufgelöst worden.
Oefterreich⸗ ungarn. Wien, 6. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ schreibt: Der Kaiser und die Kaiferin haben sich heute nach Gastein begeben, um dem dort weilenden greisen Herrscher des Deutschen Reichs einen Besuch abzustatten. Gehören auch die Begegnungen der beiden mächtigen, durch innige Bande der Freund— schaft mit einander verbundenen Souveräne von Desierreich Ungarn und Deutschland seit einer langen Reihe von Jahren zu den regelmäßig wiederkehrenden Erscheinungen so werden sie doch alljährlich von den beider— seitigen Völkern mit stetig steigender freudiger Begeisterung begrüßt. Hüben wie drüben erblickt man in diesen Zusam— menkünften nicht blos eine neue Bekräftigung des engeren Freundschaftsbündnisses, welches zwei Reiche, Oesterreich-Ungarn und Deutschland zum beiderseitigen Wohle und zum Heile von ganz Europa mit einander verknüpft, sondern auch eine feste Gewähr des Weltfriedens.
Agram, 5. August. Der „Agramer Ztg.“ zufolge sind die Kameral-Akten mit der gestrigen Abendpost an den kroatischen Minister nach Pest abgegangen.
— 5. August. (Presse.) Die Mitglieder der kroatischen Regnicolar-Deputation wurden durch den Präsidenten Krestics für den 27. August nach Agram einberufen, wo dann die Verhandlungen wegen endgültiger Festsetzung des Nun— tiums, welches der ungarischen Regnicolar-Deputation über— geben wird, beginnen werden.
Schweiz. Bern, 5. August. (N. Zürch. Ztg.) Die Zollkonferenz in Como ist resultatlos verlaufen, weil italienischerseits auf dem Zollkartell beharrt wurde.
Großbritannien und Irland. London, 6. August. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unt erhauses erwiderte der Kanzler der Schatzkammer, Hicks-Beach, auf eine bezügliche Anfrage: er sei außer Stande, über das Schiedsgericht wegen der Pendschehfrage eine Aus— kunft zu ertheilen. In der Erlangung der deshalb noth: wendigen Informationen sei ein Verzug eingetreten, es sei daher im Augenblick ein Weiterführen der betreffenden Verhandlungen nicht möglich. — Der Unter-Staatssekretär Bourke theilte mit, daß die Entschädigungen für die bei dem Bombardement von Alexandria Be— schädigten, unter Ueberwachung der betreffenden Konsuln, den Unterthanen jeder Macht separat in Alexandria ausgezahlt werden würden. Wann und an welcher Stelle dies geschehe, werde in Alexandria bekannt gemacht werden. — Der Präsi⸗ dent des Local Gouvernment Board, Balfour, antwortete auf eine bezügliche Anfrage: die Frage, ob die Lumpeneinfuhr aus Frankreich der Cholera wegen verboten werden solle, sei in Erwägung. — Im Fortgange der Sitzung legte der Staatssekretär für Indien, Lord Ehurchill, das Budget für Indien mit dem Bemerken vor, daß der im März c. veröffent— lichte Voranschlag durch die Vorgänge an der afghanischen Grenze umgestürzt worden sei. Seitdem hätten sich die Ausgaben, unter Hinzunahme der Egxtra— subsidien von 1 Million für den Emir von Afghanistan, durch die Verstärkung der Armee, durch Eisenbahnbauten und ähnliche andere Ersordernisse um 3 809 000 Pfund ver— mehrt. Auch für das nächste Budget sei eine Vermehrung der Ausgaben nothwendig. Die indische Regierung habe soeben einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan zur Verstärkung der Nordwestgrenze eingesandt. Außer⸗ dem müsse künftig aber das Heeresbudget noch eine weitere Steigerung erfahren. Die Bildung einer Reserve von 22 705 Mann bei der eingeborenen indischen Armee sei in Angriff genommen; außerdem solle das stehende indische Heer durch 3500 Mann Kavallerie und 4559 Mann Ghouka⸗Infanterie vermehrt, die eingeborene Armee mit dem Martini⸗Henri⸗Gewehre be⸗
ch Kanonenboote und Zu dem Allen seien hrlich erforderlich. Die Ver⸗ che gleichzeitig eine Ver⸗ in Indien stehenden Trupren noth⸗
indischen Häfen dur durch Torpedos geschützt wer insgesanmt 2—3 Millionen jä g der eingeborenen Armee ma mehrung der englischen, Lord Churchill richtete die von L
bei seiner Darlegung heftige ord Ripon geführte Verwal⸗ Politik des vorigen Kabinets an, daß die Mitglieder des jetz
Angriffe gegen tung und gegen die und kündigte Kabinets, oder in der Opposition sein würden, eine parlamentarische Untersuchung über das Ver⸗ waltungssystem in Indien beantragen würden. — Nach leb⸗ hafter Diskussion wurde das vorgelegte Budget angeno
Vom Oberhause wurde gramm⸗Bill in d
Regina (Cana 26 Mischlinge, die wä Nordwesten gefangen genommen wurden, Die Angeklagten wur erklärt, das Urtheil aber verschoben.
Frankreich. Paris, 6. August. Session der Kammern it heute geschlossen worden.
Die Steuereingänge im Monat Juli d. J. betrugen 5 Millionen mehr, als im Budget vorgesehen war.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 7. August, Das „Journal de St. Pstersbourg“ Wir wollen bei den Erklärungen nicht stehen bleiben, in welche Lord Salisbury eintritt. Gründe für den Aufschub anbelangt, welchen die Regelung der Zulficar-Frage erleidet, so sind diese Gründe bekannt, und man darf wohl annehmen, daß die Ergänzung der Informationen, welche die russische Regierung glaubte einholen zu müssen, ihr ohne Zögern zugehen wird. strategischen anbelangt, bemerkt das Journal weiter, hängigkeit Afghanistans einen Theil des und England getroffenen Abkommens, welches den jetzt schwebenden Verhandlungen als Grundlage dient. — In Bezug auf die Nachricht des Bureau Reuter, daß afghanische Truppen bei Pendscheh konzentrirt würden und russische Truppen ebenfalls dorthin gesandt worden das Journal, keinerlei Bestätigung dieser Behauptung eingegangen sei, und daß überdies, da Pendscheh in Folge der Ereignisse vom 360. März neutralisirt worden sei, weder russische Truppen noch afghanische Soldaten dorthin hätten vordringen
aleichviel, . A in der nächsten Session
die Six⸗pence⸗Tele⸗ ritter Lesung angenommen. .
da), 4. August. (A. C. Der Prozeß gegen hrend des jüngsten Aufstandes im kam heute zum Aus⸗ den des Hochverraths für schuldig
(W. T. B.) Die
(W. T. B.) Was die
Was die Besetzung von Positionen auf afghanischem Gebiet so bildet die Unab⸗ zwischen Rußland
Petersburg
Amerika. New⸗York, 4. August. (Allg. Corr.) Mount Macgregor wurde heute zum Andenken an den verstorbenen General Grant ein Trauergottesdienst nach dem Ritus der Methodistenkirche abgehalten, dem über taufend Personen beiwohnten. Unter denselben befanden sich die Generale Sherman und Hancock, mehrere Senatoren und eine Anzahl anderer Personen von Rang un Die Leiche des verblichenen Generals wurde um 1 Uhr Nach— mittags mittels Sonderzuges unter Eskorte nach Albany übergeführt, wo sie bis morgen Mittag aufgebahrt liegen und dann nach Newyork gebracht werden wird. Während des Tages wurden in Mount Macgregor in gemessenen Pausen Kanonen⸗ Volks massen f den Stationen, welche der Bahnzug mit der Leiche zwischen Mount Macgregor und Albany passirte, eingefunden, um dem todten General ihre Achtung zu bezeugen. wurde die Leiche von einer Truppenabtheilung empfangen geleitet. — Aus Truppen
d Auszeichnung.
abgefeuert.
In Albany
dem Kapitol Südstaaten ein, um an dem Leichenbegängniß theilzunehmen. Cleveland Kabinets verlassen am Beerdigung beizuwohnen.
schiedenen in Newyork Mitglieder
Freitag Washington, Alsdann wird sich der Präsident nach dem Adirondack-Gebirge begeben, wo er einen Monat zu verweilen gedenkt.
Präsident
Zeitungsftimmen.
Die „Neue Zeitung“ stellt, veranlaßt durch die An—⸗ griffe der deutschfreisinnigen Presse, die Berichte verschiedener Handelskammern über die deutsche Kolonialpolitik und die Dampfersubvention in einem längeren Artikel folgendermaßen zusammen:
Die Handelskammer für Aachen und Burtscheid sagt in ihrem Bericht:
Der Kampf um das Dasein wird auch für unsere Industrie — nachdem es derselben in den letzten Jahren wieder gelungen ist, sich am Weltmarkt zu betbeiligen — immer stärker und anstrengender; sie muß ihre ganze Kraft aufbieten, um die ausländische und ins besondere die englische Konkurrenz bestehen zu können. Energie dafür gesorgt werden, daß in Deutschland alle Einrichtungen, wie namentlich die des Verkehrs, eine Gestaltung gewinnen, die durch billigere Frachten, leichtere und schnellere Eise rbindungen und dergleichen der Industrie und dem Handel n die auswärtige Konkurrenz erleichtert. lt lebhafter Genug⸗ daß der so lang gehegte Wunsch, neue Absatz⸗ an Kapital
*
Es muß daher mit aller
zahn und Dampf⸗
Deutschlands den Kampf
Unter diesen Umständen thuung zu begrüßen, gebiete für unseren Ueberschuß an Intelligenz und Kraft, und Menschen zu gewinnen, endlich durch die energische und weise Politik des Reichskanzlers praktische Gestalt zu gewinnen begonnen bat.
Unser Verlangen nach Kolonieen ist um so berechtigter, als Nation, die einen solchen Ueberschuß an Intelligenz und Kraft kat, dazu berufen ift, an der Erwerbung unkultivirter Länder tbätigen An⸗ theil zu nehmen, um sich auf diese Weise für ibre geistige und materielle Ueberproduktion besseren und lohnenderen Absatz zu ver—
Selbstredend wird jede Ausdehnung und jeder Ländererwerb große Anstrengungen und Geldopfer verursachen; nichts ist verkebrter als die Meinung, daß derartige große und wichtige Unternehmungen mübelos ausgeführt werden oder von Anfang an schon rentiren könnten. Man muß sich vielmehr stets bewußt bleiben, daß jedes neue Unternebmen im Anfange große Kosten und Anstrengungen erfordert und nut erst im Laufe der Zeit die gebrachten Opfer durch reiche Erträge auf ⸗
Die Handelskammer für Barmen äußert sich in nachstebender
„Den seitherigen Verhandlungen über die Subvention deutscher Dampferlinien zum Zwecke der vom Auslande unabbänzigen, direkten Postdampfschiff Verbindung unseres deutschen Vaterlandes mit über- seeischen Ländern sind wir nicht nur mit großem Interesse gefolgt, nicht müßige Zuschauer bleiben zu dürfen, und deshalb in einer Eingabe an den Deutschen Reichstag unserer vollen Sympathie für diefes nationale Werk Ausdruck ver⸗
sondern wir haben
Gleich der großen Mebrbeit des deutschen Volkes begrüßten auch wir das entschleffene Vorgehen der Regierung in der Kolonialxolitit freudig, von der wir die feste Ueberzeugung begen, daß sie m Deutschlands Heil gereichen wird; ist sie doch nicht das Produkt ebr⸗
geijiger Eroberungssucht, sondern das Resultat der rubigen und klaren Erwägung, daß das groß gewordene Deutschland neuer Absatz⸗ gebiete für Induftrie und Handel bedarf, auch seinen Ueberschuß an Berölkerung nicht länger sich zersplittern lassen kann, sondern in Babnen gelenkt feben muß, in welchen diese Kräfte, die bis ber für 21 Nationalvermögen verloren gingen, dem Vaterlande erhalten Dlelben.
Mag auch der Zeitpunkt noch fern liegen. wo diese Bestrebungen nach allen Richtungen bin ibre Früchte tragen; kommen wird er sicher, wenn dem Vordringen der deutschen Industrie und des Handels der Schutz der deutschen Flagge folgt, und wenn unter diesem Schutze der deutfche Ackerbau feine ihm ron der Kultur zugewiesene Aufgꝛbe beginnen kann.“
Die Handelskammer zu Bremen verbreitet sich u. A. wie folzt über die Frage: ö.
Als hochgewichtige Vergänge sowobl für das Deutsche Reich als insbesondere den Handel der Seeplätze sind zu bezeichnen die Maßnahmen der Reichsregierung auf kolonialvolitischem Gebiete. Erscheinen diese Maßnahmen an sich auch lediglich als ein natur- gemäßer Ausfluß der Machistellung des Deutschen Reichs, so ist doch dem Leiter der Reichtvolitik die böchste Anerkennung zu zollen für die Art und Weise, wie er bei Verwirklichung derselben verfahren ist. Die Grundsätze, welche der Reichskanzler wiederboleatlich als maß. gebend für seine Kolonialrolitik im Reichstage dargelegt bat, können umsomebr auf die allseitigste Zustimmung rechnen, als sie die beste Gewähr für eine organische Entwickelung der deutichen Folonialverbältniffe in sich tragen und ferner es zu ibrem Leitstern gemacht haben, die Autorität des Deutschen Reiches nur da zur Geltung zu bringen, wo dies ohne Verletzung der Rechte Dritter gescheben kann.“
Die Handelskammer zu Kassel bat während der Verhandlungen über die Heiden Gefetzes vorlagen, betreffend die Errichtung subren— tionirter Postdampfschiffslinien, zwei Eingaben an den Reichstag gerichtet, in welchen geseten wurde, der bezüglichen Vorlage in der Hauptfache die volle Zustimmung zu geben. In der zweiten Petition bieß es:
Was speziell das Interesse unseres Platzes an der fraglichen Gesetzes vorlage anlargt, so0 ersuchen wir den hohen Reichs ag ergebenst, bei den zu bewilligenden Subventionen die Häfen Bremen und Ham— bura befonders zu berücksichtigen und möglichst vollständige Paritä zwischen den beiden genannten Häfen eintreten zu lassen. Beide Plätze sind für Handel und Industrie des von uns rertretenen Bezirks von bedeuterder Wichtigkeit, und wird besonders der Verkehr mit Bremen rach der erbofften Ausführung des Projektes der Kanalisation der Fulda bis Kassel sich zu einem Hauptverkehr des inneren Deutsch⸗ lands mit dem Auslande gestalten.“
Im Jahresbericht der Handels⸗ und Gewerbekammer zu
„In mebrfachen Petitionen an das Königlich sächsische Mini— stag trat das Präsidium der
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Unterstützung aus Reichsmitteln ein.“
Die Handelskammer zu Koblenz legt ihre Ansibten wie folgt dar:
„Bei den in das Berichtsjahr fallenden ersten Schritten zur Er werbung ron Kolonialbesitz befand sich die Reichsregierung im Ein— klang mit den Wünschen des weitüberwiegenden Theils des deutschen Volkes, namentlich soweit es in Handel und Gewerbe thätig ist. Mit der steigenden Bevölkerungszahl und der immer mehr sich ent ⸗ wickelnden gewerblichen Leistungs fähigkeit war auch von Jahr zu Jahr mebr das Bedürfniß zu Tage getreten, Theil zu nehmen an der Auf— schließung und Besiedelung Lon Ländern, wo sich für Intel igen; Unternebmungsgeist, Arbeitskraft und Kapital ein Feld nutbringen— den Wirkens findet. Sind ez in der Hauptsache auch zunächst nur Handelskolonien, über welchen die Flagge des Deutschen Reichs Schutz spendend weht, und entbehren wir zur Zeit noch der wichtigeren Äckerbaukolonien, nach welchen wir einen größeren Theil unserer Auswanderung ablenken könnten, um ibn mit der Heimath in Ver— bindung zu halten, so ändert das an der Bedeutung der ersten Er werbungen nichts. Je freier von Ueberstürzung sich unsere Kolonial⸗ politik entfaltet, dests sicherer wird sie unvermeidlichen Schwierigkeiten entgegentreten können, und mit desto mehr Vertrauen wird ihr unser Volk folgen, sie stützen und jördern.
Mit nicht geringerer Freude als den Anfang einer erfolgver— chenden Kolonialpolitik haben wir die Vorlage der verbündeten Re⸗ ungen an den Reichstag, betreffend die Subventionirung von neu rrichtenden Postdampferlinien nach außereuroräischen Ländern, t. Die Bedenken, welche von einzelnen politischen Parteien das System der ftaatlichen Subventionitung solcher privaten
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2 — w — B 1
ü 8 88 2 2 8 —* 713 2 . 865 23 *. 2 12 C c * 12 3 2 — 2 8 * 6 23 2 6 A * 22 — . E 1 * — 2 3 42 3 — 2 T 8s 2 ** . — 2 — 2 2 5.2 * 1 — c. * — * — * 12 2 22 — 161 2 5 2 — 2 —— * 8232
t. Wenn die politische Zerrissenheit Deutschlands früher nicht ubte, den Deutschen im Auslande und ihren Unternebmungen wie n Außenhandel überhaupt diejenige Förderung zu Theil
r — o — 9 8 — — * —
auch zum Besten der Ausdehnung unseres Verkebrs mit außer⸗ europäischen Ländern einzusetzen. Daß dies mittelst der Subæzentio ⸗ nirung von neuen Postdampferlinien bei richtiger Wabl der Routen und Schiffsarten in zweckmäßiger Weise gescheben kann, ist uns nicht zweifelbaft. Bei der modernen Art des Geschäftsbetriebes ist der Gewinn an den meisten Artikeln, auch wenn sie nach den ent— ferntesten Gegenden versandt werden, in der Regel ein so außerordent— lich geringer, daß die Mözlichkeit eines nutzbringenden Geschäfts fast durch geg von der Schnelligkeit, Regelmäßigkeit und Billigkeit der zur Verfügung stebenden Verbindungen abbaͤngt. Ein Land, das keine eigenen guten Verbindungen nach den Richtungen bin besitzt, in welchen es Handel und namentlich Exporthandel treiben will, und nicht an den Schiffabrtsstraßen liegt, so daß seine Häfen als Zwischen stationen dienen können, wird immer in einem gewissen Rachtbeil sein gegenüber den in Bezug auf die fragliche Ver— bindung günstiger gestellten Konkurrenzlaͤndern und zum Mindesten mit einem kleineren Nutzen arbeiten müssen. Eine rechnungs mätige Feststellung des Nutzens, welche eine bestimmte Linie dem einbeimischen Handel gewähren wird, ist unmöglich; es kann aber keinem Zweifel Unterjogen werden, daß unser Exvporthandel in den projektirten neuen Linien eine Stütze finden könnte, die er jetzt vermißt, und die ibn Fefaäbigen würde, auch an bedeutungsvollen Pläßen Fuß zu fassen, an deren Ausbeutung er jetzt gar keinen oder doch nur einen unverhältniß— mäßig geringen Antheil nebmen kann.“
Die Handelskammer des Kreises Kottbus urtbeilt wie folgt:
„Wir haben die Kolonialpolitik der Reichsregierung, die mit der von fo glänzendem Erfolge gekrönten Kongo⸗Konferenz gleichsam ein. geleitet, und in der wir ein Zeichen der nationalen Wiedergeburt Deutfchlands erblicken, mit Freüde begrüßt, weil dieselbe geeignet ist, der zu rasch geförderten heimischen Produktion erfolgreiche Auswege zu verschaffen.“
Die Handels und Gewerbekammer zu Dresden führt aus:
Wir haben bereits in unseren früheren Berichten mit dankbarer Anerkennung hervorgeboben, wie energisch unsere Reichs und Landes regierungen beftrebt sind, dem deutschen Handel und der deutschen Industtie im internationalen Verkehre die Wege zu ebnen, den be⸗ stebenden und sich neu anknüpfenden Handelsbeziebungen wirksamen Schutz zu verleihen, und auf diese Weise Deutschlands Betbeiligung am Welthandel auf die Stufe zu beben, welche dem rüstigen Streben seiner Industriellen und der regen Thätigkeit seiner Kaufleute ge— bübrt. Speziell das Berichtsjabt hat von diesen Bestrebungen ein besonders reiches Maß zu verjeichnen, unter denen als die bedeut— famsten der Gesetzentwurf über die Errichtung staatlich subventio⸗
ritter Dampferlinien nach Ost ˖ Asien und Auftralien sowie die Erwer. = rcatfcher Kolonien berrorragen. Die Handele kammer stimmt külen Vorlagen mit Freuen ju. : r 1 kee Die Handelekammer für den Stadtkreis Duisburg läßt sich vie folgt aus:; . K „Die Hoffnungen des deutschen Dandels und, der Industrie sind ei der berrschenden Ueberprobuktion hauptsächlich auf vermehrten Frrort nach fremden Märkten gerichtet. Es konnte daher die im äen Jabte begonnene Kelonialpolitik von der Nation überbaurt
and ramentlich vom Handelsstande nur mit großer Freude begrüßt erden. Die Thatsache, daß die Reichsregierung sich
r wdioñen bat, deutschen Niederlafsangen in fremden Erd · Häisen ibren kräftigen Schutz zu *zrleiben, und in aus gedebnten Fcbieten fremder Erdtbeile die deutsche Flagge zu entfalten, eröffnet m deut schen Handel neue Aussichten auf lebbaftere Betbeiligung m Beltbandel. Daß dieser wi tige Schritt obne erbeblichen Wider⸗ end anderer Kolsnialstaaten gescheben konnte, verdankt Deutschland per maßvollen, die Rechte anderer Staaten sorzsam abwägenden Delitik des Herrn Reichskanzlers, die zugleich die Bürgschaft fried sider Bebaurtung und Erweiterung der genannten Beziehungen in fc trãgt. 29 96 engster Verbindung mit den genannten Bestrebungen steht Damrfersubvention, die gleichfalls in bobem Maße das all- Interese des Handelsstandes in Anspruch genommen hat. Vermehrung leistungsfäbiger Dampferlinien an sich muß der d willkommen heißen, ganz besonders ist aber das
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— 3 1 . 1 . 8 2
28d
* 4. *
a zige Erscheinen staatlich beaufsichtigter Pestdampfer unter er Flagge an den fremden Küsten geeignet, das Anseben Deutsch⸗
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5 In
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R . 44 . = Feaze der Anlandung der zu subventionirenden Poftdampfer der großen
Bedeu m 3
* — * 8
iar einen niederländischen oder belgischen Hafenkals Anlandungsplas kereits ins Auge gefaßt hat. Es ist dies das einzige Mittel, den
rsfcen Handel und die rbeinische Industrie von den ausländischen Tranrortgelegenbeiten unabhängig zu machen.“
Statiftische Nachrichten. K
e für den Monat Juni 1885 erzielten Großhandels bnitts) Preise für Weizen, Roggen, Weizenmehl oggenme bl stellen sich im Vergleich mit den Preisen für nate Mai bis Januar 1885 folgendermaßen: für Weizen —
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ü * 3
2.
Dutch Danzig, Frank— Art a. M., Halle, Köln, Königsberg, Leipzig, Lindau, Magdeburg, Manrbem, München, Posen, Stettin und Stuttgart — ver 1900 Eg im Juni Mai Arril Mar; Februar Januar 15 77 M, 179,30 MÆ 176,85 AÆ 170,990 6 168.08 Æ6 16273466 für Roggen — für die obengenannten Plätze nebst Bremen und Lübeck — per 1000 kg 113379 M 1652,50 MÆ 151,85 0 11881 M 149, 18 . 145,86 46 für Weienmebl — Breslau, Halle, Köln, Lübeck, München und Posen — ver 109 kg 25,37 66 25,88 46 25,51 6 24,92 66 24,73 66 24,30 (6 ür Roggenmebl — Berlin, Breslau und Posen — ver 1290 kg 2060 M 20,95 σ 20,63 M 20,49 M, W,39 S 20, 13 6
Die in den Beröffentlichungen des Kaiserlichen Statistischen Amts für jeden einzelnen Plaß notirte Mustersorte sowie die Art der Er⸗ mittelung ist unverändert geblieben, auch konnte an jedem Platz und ür jeden Monat ein Durchschnitts preis ermittelt weiden. Die Ver⸗ Meicbarkeit der Preise der einzelnen Monate ist daher durch nichts zestõrt und durchaus korrekt.
— Nach Mittbeilunz des Statistischen Amts der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 25. Juli bis incl. J. August d. J. zur Anmeldung gekommen; 154 Fbeschließungen, 875 Lebendgeborene, 25 Todtgeborene und 783 Sterbefãlle
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Jobann Wielif und seine Zeit. Zum fünfhundert jäbtigen Wiclif⸗Jubiläum (31. Dejember 1883 f Sudden sieg. Gotha, Friedr. Andr. Pertbes, 1885 — Wir steben noch mitten in den Anregungen, welche die Jubiläen reiormatorischer Männer darbieten. Die vorliegende Schrift eines bewährten Forschers gilt dem am 31. Dezember 1884 staitgehabten Diclif Jubiläum. — Ihr Hauptvorzug besteht darin. daß sie Formatorische Lebensbild von dem zeit- und kultur lichen Hintergrunde hell und deutlich sich abheben In dem einleitenden Abschnitt: ‚Wielifs Jahrbandert“ werden die enalischen Zustände damaliger Zeit, die volitischen und Tialen sowobl wie die kirchlichen, unter Hervorkebrung mancher neuen FGescktsrunkte im Zusammenhange bebandelt. So erschließt sich das Terständniß für die Aufgaben und, das Eingreifen Wiglifs. In der Darlzaung der umfassenden Thätigkeit des rastlosen Mannes wird sebr bestimmt zwischen der kirchenpolitischen und der eigentlich refor⸗ watorischen Periode unterschieden. Zunächit setzte er seine volle Kraft ir die nationale Wiedergeburt ein, für die er mit überraschendem Tierslick die leitenden Prinzipien erkannte. Ueberall auf die biblischen Grundlagen zurückgehend, wurde Wiclif jedoch bald zum Mittelvunkt des grohen Wandlunasprojesses, der auch im religiös sen Bewußtsein des aufftrebenden englischen Volkes sich volliog. Hatte schon während seinet mebr politischen Wirksamkeit Wiclif die Aufmerksamkeit aller englischen Patrioten auf sich gelenkt, jo sind doch die sechs letzten der eigentlich kirchlich ⸗reformatorischen Thätigkeit gewidmeten Jahre seines Wbens die fruchtbarsten gewesen. Eine ganze Reihe sehr wesentlier Gedanken der deutschen Reformation des 16. Jahrhunderts findet sich schen von Wiclif ausgesprochen und vertreten, und so bezeichnet seine zewaltige Persönlichkeit den Anfang eines entscheidenden Wenderunkts in der Geschichte des christlichen Geistes.
Gewerbe und Handel.
Im Monat Juli 1885 wurden bei der Allgemeinen fall Verficherungsbank in Leipzig. 10 Todesfälle, lebenègefäbrliche Verletzung, 10 Unfälle, die ibrer Natur nach ane gänzliche oder tbeilweise Invalidität erwarten lassen, und 1216 Urfälle von vorausfichtlich nur rorübergebender Erwerbsunfäbigkeit der Verletz ten, zus. 1237 Unfälle angemeldet.
In der gestrigen General versammlung der Berliner Packet abrt⸗Gesellschaft wurde ein vom Aufsichtsrath ausgearbeitetes Erross über den zur Beschlußfassung der Generalversammlung vor— liegenden Ankauf der Speditions firma Bartz u. Co. und deren Grund- Tücke verlefen. Dasselbe fübrte aus. daß die Grundstüqt der Firma Bart u. Co. in der Kaiserstraße, Schillingstraße und Magazinstraße cinen Gesammt ⸗Flächeninbalt von 722 Quadratruthen, eine Feuerkasse don Po G66 X, eine Hvpotbekenbelastung von 1288 00 t. ein Mietbserträgniß von 1150090 46 aben und daß Diese FBtundstücke zum großen Theil noch nicht ausgenutzt seien, so daß die Finrichtung eines Dmnibusdevots, wie solches von der Berliner Dacketfahrt. Gesellschsft für die dortige Gegend geplant ist, in Aus st genommen werden kann. Der Gesammttaufpteis für die Firma. ist Inventar und Grundbesitz beträgt 2 550 0 , Die Kauf, amme ift zum größten Teil in Aktien der Gesellschaft mit einem Agio von 289 o zu belegen; aus dem erzielten Agio wird der Betriebaverlust des ersten Geschäftsjabres der Berliner Packet sabrt. Gefellschaft vollständig gedeckt. Dig Generalversamm-⸗ urg beschloß den Ankauf der Firma Bartz u, Co; und ihrer Grund⸗ Fc gemäß dem Antrage der Verwaltung. Ebenso wurde die Ab⸗ änderung des 5. 2, den Zweck der Gesellschaft betreffend, angenommen, und ist damit die Spedition von Gätern in den Geschäftsbereich der Gesellschaft aufgenommen. Die Erhöhung des Aktienkapitals auf
Dur Dschnitte preis für die Plätze Berlin, Breslau, D
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2000 000 6 sowie die Abãnderung einer Anzahl anderer Paragrarhben der Statuten wurde genebmiagt.
Rürnbera, 6. August. (Dor fenmarttbericht vor Leovold Heldꝰ Seit Beginn der Woche wurden täglich 50-37 Ballen in der Preiesage von 18 —- 38 6 verkauft, J des Umsatzes ist uf Rech- nung der Spekulation zu setzen. Seringe sind zu 18—20 M und Minelborfen zu W — 30 erhältlich. Ueber 3) wird nur noch är Siegelbopfen oder Primawaare gezablt. Die Stimmung bleibt fortgesetzt sebr lau. Im Stande der Pflanzungen ist eine Verände⸗ rung nicht zu bemerken. Die trockene Witterung dauert an, und der Horfen ock bedarf allentbalben dringend Regen. Bis beute bat die Dürre jedoch noch keinen besonderen Schaden angerichtet, und die Ernteauzsicten sind — das endlicke Eintreten von etwas Regen in den nöchsten acht Tagen vorausgesetzt — deshalb nach wie vor vortreffliche.
Antwerren, 6. Auzust. (W. T. B.) Wollauktio 1288 B. Larlatawollen angeboten, davon 519 B. verkauft. Preise unverãndert.
Bradford, 6. Auaust. (B. T. B.) Wolle se rubig, Garnspinner b schäftigt, neue Aufträge i spã ohne Besserung.
Mailand, 7. Augast. (W. T. B.) ital lenifchen Mittelmeer ⸗Eisenbab provisorischer Aufftellung7 wäbrend der d 3 31. Juli)h 3 943 871423 Rr. und zuzüglich der ersten beiden Dekaden
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für Juli 10 377670 Fr. Für diese vrovisorisch lung gelten die nämlichen Bemerkungen, wie
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Monats 10375020 Rosario.
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erkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 7. Auzust. (W. T. B) Der Dampfer de Norddeutschen Llovd ‚Rbein“ ist gestern Nachmittag 5 Ud in New-⸗Jork eingetroffen.
fe ft, 6. August. (W. T. B.) ra ist beute Mittag aus Konsta
Berlin, 7. August 1885.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der beute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 12. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: . Gewinne von 6000 s6 auf Nr. 55 047. 55753. 60 607.
50 Gewinne von 3000 s6 auf Nr. 5902. 6155. 7945. 8404. 121706. 13 809. 20768. 21 833. 22293. 23272. 23 568. 23 692. 27 276. 27724. 30251. 30428. 35080. 35 978. 40932 43 944. 44 023. 44994. 45 5609. 46 357. 46573. 52 376. 52 939. 53 596. 55 882. 56 332. 56 383. 62 589. 62 603. 62728. 63 962. 66 928. 71 796. 71 955. 74203. 75 640. 78 225. 78 268. 79310. 80 169. 86161.
86 486. 88 547. 88 741. 89 991. 984148. 53 Gewinne von 1500 S auf Nr. 522. 2919. 3163. 6610. 7665. 10 284. 16341. 19 505. 19704. 20 558. 22356. 23793. 25 280. 26 951. 28 070. 29 001. 29721. 30303. 35211. 38 322. 38 548. 40729. 41 891. 45 730. 46 416. 45 440. 46 889. 486 927. 48853. 53 015. 54 698. 55697. 55 691. 57 855. 59 614. 62014. 69 239. 69 451. 70 374. 72769. 73 972. 76141. 80 239. 80787. 83 409. S4 072. 85 0g8. S5 697. S6 784. 87 851. 88 532. 90 085. 94 971 76 Gewinne von 550 66 auf Nr. 1478. 1530. 1733. 2120. 3417. 4637. 9750. 9769. 10 499. 12009. 13703. 14 082. 14246. 14 502. 15068. 18 809. 20 315. 20 996. 21 206. 21 322. 21 906. 22 949. 25 644. 26 017. 26 476. 26 494. 28 202. 30 827. 31437. 32437. 32533. 33 237. 35 504. 38 455. 40 145. 41470. 41 636. 42552. 43163. 47 603. 47 870. 49 070. 51 972. 52 069. 52188. 52 421. 52 700. 53 261. 58 045. 59723. 61 356. 62 469. 583 600. 66 670. 66 676. 69 139. 69 927. 71 711. 72248. 77 481. 8 012. 78 4866. 80 113. S3 095. S5 485. S6 431. S6 589. 88 794. 88 983. 89 317. 90793. 91 381. 92 601. 927 93 948. 94016.
Die Garde⸗Schützen vor Amanvilliers.
Das Garde ⸗Schüten⸗Bataillon vor Amanvilliers am Abend 8
16 des 1 August 1870*, ein Schlachtgemälde von dem Berliner Maler Hermann Lüders, schmückt seit wenigen Tagen das Offi⸗ sierkafino des Bataillons in der neuen Kaserne zu Lichter⸗ felde. Herr Läders bat selbst dem Bataillon angebört und die letzten beiden Feldzüge bri demsel ken mitgemacht.
Der Kampf, welchen das Bild darstellt, wird in dem Werk des Großen Generalstabes: „Der deutsch fran zösische Krieg 1870— 71“, Band II, S. 849 ff. folgendermaßen geschildert:
..... Die vorgeschriebene Angriffsrichtung fübrte auf die Mitte und den rechten Flügel des 4. französischen Corps, also vor⸗ nebmlick gegen die seit kurzem bei Ama nvilliers in die erste
Linie vorgerfckte Dirision Lorencez .. Das von den deutschen Trurven zu durchschreitende, fanft ansteigende Feld lag in dem wirk—
samsten Feuerbereiche dichter Tirailleurschwärme, welchen Hecken und Bodenfalten, insbesondere aber der tiefe Einschnitt der damals noch im Bau beßindlichen Eisenbahn, vortreffliche Deckungen boten.. Um 56 Ubr trat. Oberst von Knapp⸗ ftaedt mit sechs Bataillonen der 3. Garde Infanterie Brigade die befoblene Bewegung an. Das Garde⸗Schützen⸗ Bataillon wurde angewiesen in 5stlicher Rich tung durch das Bois de la Cüsse auf di en von Amanvilliers vorzugeben.. . Am Ostrande des Waldes angelangt, schritt das Garde Schützen Bataillon unter äußerst beftigem Feuer des Feindes zum Anzriff gegen die vorliegenden Höben. Nachdem die beiden ersten Compaanieen mit ftarken Schüßenschwärmen vor der Front, bis auf 659 Schritte an die französischen Stellungen berangedrungen waren, erlabmte der kühne Vorstoß. Durch das Einrücken der 3. und . Fomragnie auf Tem linken Flügel verstärkt, erboben sich zwar die gelichteten Reihen der Stürmenden noch ein mal zu neuem Anlauf, doch gelang es nur eine karze Strecke weit Feld zu gewinnen. Die Gomragnien batten allmäblig eine lange Schüßenlinie gebildet, deren linker Flügel etwa 490 Schritte von dem französisckerfeits befeßten Eifenbahnabschnitt entfernt blieb. In Front und beide Flanken des Bataillons schlug ein mörderischer Kugelregen ein; bereits war der Bataillons Commandeur, Major von Fabeck, gefallen, auch die Mehrzabl der Compagniefübrer todt oder verwundet? In dem nun beginnenden Feuergefechte verlor das Bataillon nach und nach seine fämmtlichen Offiziere, s daß schließlich ein Fäbnrich das Kommando über die noch kampffähige Mannschaft führte. . . : Der neue Anlauf“ ist es, den Lüders auf seinem Bilde veranschaulicht kat. Das Bataillon stürmt eben auf dem baum ·
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sofen, zelbsandigen Terrain vorwärts: nirgends eine Cusn Boden ˖ erbebung, nirgends auch nur Gesträpr. Ven rechts Gum Bilde bin⸗
J. diese unter Fü em Knesebeck, jene unter Premi dem jetzigen Comman-
geseben) nahen Premier · Zieutenan nant Beneckendorff⸗ von Hindenburg, deur des Bataillons. In der Mitte des Bildes, unbekümmert um das dichte und sichere Feuer d s damalige Fũbrer . dem Degen in der Faust. weist er — wenige Minuten ? die Rictung dem Feinde. Ma ssow, näbert sich eilen Second ⸗Lieutenant von ; Unweit davon leitet Ha gen seiner Com nie kommandiren die Se
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Form des Ko mit der spitz außerdem aber die Biegung des Ruc Am auffälligsten ist der in meb maki, Lemur eatta, der seinen Namen von dem la schwarzgrau gezeichneten Schwanze hat. mebr fo reichhaltig und mannicbfaltig, wie sie wobl in keinem zweiten chen Garten zu finden sein dürfte. Das Antilovenbaus bat in einem Paar Bläßbock⸗Antiloven, Alcelaphus albifrons, aus i sebr wichtige Berei ausgewachsen.
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Die Thiere sind noch jung aber i ibnen noch Stellen weiß werden und die, 5 Namen erbalten hat.