Dieselben werden, nach den zwischen den Mächten ge⸗ pflogenen Vereinbarungen, voll, aber ohne Verzugszinsen ausbezahlt. .
Die egyptische Schuldenkasse ist seit dem 9. d. M. nach Alexandria verlegt und die nöthigen Baarvorräthe sind dort⸗ hin gebracht. .
Die Verifikation der Indemnitätstitres hat begonnen. Diejenigen der Eingeborenen werden zuerst geprüft, hierauf folgen die den Europäern zugesprochenen Titres in der fran— zössischen alphabetischen Reihenfolge der Nationalitäten. So⸗ bald im Einzelnen die Verifikation beendet ist, wird jeder Inhaber eines Titres eine auf Sicht zahlbare Anweisung erhalten, welche bei der Schuldenkasse selbst, dem Crédit rTonnais und der Anglo⸗Egyptischen Bank in Alexandria eingelöst werden kann. Die deutschen Reichsangehörigen sind auf den 13. d. M. zur Einreichung ihrer Titres geladen worden.
— Der kommandirende General des Garde⸗Corps, General der Infanterie, von Pape, hat sich auf einige Tage behufs Besichtigung des 4. Garde-Grenadier-Regiments Königin nach Koblenz begeben.
— Der General der Kavallerie, von Rauch, Chef der Land⸗Gendarmerie, ist von Urlaub aus Bayern zurückgekehrt und hat sich demnächst auf Dienstreisen nach Schlesien begeben.
— Der Chef der Admiralität, General⸗Lieutenant von Caprivi, hat sich behufs Vornahme von Inspizirungen nach Wilhelmshaven begeben.
— Der Königlich bayerische Gesandte am hiesigen Aller— höchsten Hofe, Graf von Lerchenfeld-Köfering, hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten zweimonatlichen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von Berlin fungirt der Legationssekretär Freiherr von Podewils als interimistischer Geschäftsträger.
Oldenburg. (Hann. Courier Am Sonnabend Voör— mittag wurde in Gegenwart des Großherzogs und der Großherzogin die VII. Oldenburger Gewerbe-⸗-Aus⸗ stellung feierlichst eröffnet. Am Eingange hatten sich das Staats-Ministerium, die Spitzen der Civil⸗ und Militär— behörden, Mitglieder des Landtages und des Stadtmagistrats, die Ausstellungskommission und eine größere Anzahl geladener Damen und Herren versammelt. Um 10½ Uhr erschienen die hohen Herrschaften nebst Gefolge. Das Orchester begrüßte sie mit der oldenvurgischen Volkshymne. Im Portal des Hauptgebäudes richtete Fabrikant Hoyer, Vor— sitzender des Ausschusses, an das hohe Paar eine Ansprache, in welcher er den Dank für das Erscheinen, für die huldvolle Unterstützung der Ausstellung, insbesondere für die großartige Hebung derselben durch Hergabe der Großherzoglichen Kunst— schatze, aussprach. Er endigte mit einem Hoch auf den Groß— herzog, die Frau Großherzogin, den Erbgroßherzog und die Frau Erbgroßherzogin, sowie das ganze Großherzogliche Haus. Die Versammlung stimmte enthusiastisch ein. Der Groß— herzog erwiderte, daß es ihn freue, in der Ausstellung einen Beweis sür das Blühen und Gedeihen des oldenburgischen Gewerbes zu erkennen. Ein besonders guter Gedanke sei es, daß man mit der Gewerbe- eine Kunstausstellung verbunden habe. Er hoffe, daß von dieser eine Förderung des Kunstsinnes ausgehen werde. Sodann betraten die hohen Herrschaften unter Führung des Hrn. Hoyer und gefolgt von den Anwesenden die Ausstellung. Sie verweilten geraume Zeit in derselben und widmeten ihr eine sorgfältige Besichtigung. Wiederholt gaben die Herrschaften ihre lebhafte Befriedigung über das wohlgelungene Werk, insbesondere auch über die pünktliche Vollendung desselben zu erkennen.
Oesterreich ungarn. Wien, 18. August. (W. T. B.) Anläßlich des Geburtsfestes des Kaisers fand heute eine große Parade auf der Schmelz statt. Derselben wohnten die Erzherzöge Albrecht und Wilhelm, der deutsche Botschafter Prinz Reuß, die Militär-Attachss der fremden Mächte, der Chef des Generalstabs und die Generalität bei. Feldzeug— meister Bauer kommandirte die Parade, Feldbischof Gruscha celebrirte ein Hoch mt. Im Stefansdom crelebrirte Fürst⸗Erz—⸗ bischoßs Ganglbauer ein feierliches Hochamt, welchem die Minister Graf Taaffe, Baron Kallay, Graf Welsersheimb, Freiherr von Orczy, Graf Szoegyeni, die Spitzen der Be⸗ hörden, die Hofchargen und viele andere Würdenträger bei⸗ wohnten. Aus allen Theilen Oesterreichs und Ungarns laufen Berichte über die festliche Begehung des Tages hier—
selbst ein.
Ischl, 18. Aug. (. T D) Zur Beg nd wünschung des Kaisers zu seinem Geburtstage trafen gestern der König von Dänemark und der König von Griechenland hier ein. Dieselben nahmen an dem Familiendiner beim Kaiser Theil und kehrten nach dem— selben nach Gmunden zurück.
Großbritannien und Irland. London, 19. August, früh. (W. T. B) Dem „Standard“ zufolge stände in einigen Tagen eine wichtige Mittheilung des St. Petersburger Kabinets in der Zulfikar-Frage zu erwarten. Der russi— schen Regierung sei über den streitigen Distrikt nunmehr die erwartete detaillirte topographische Information zugegangen, welche neues Licht über den Gegenstand verbreite und die russische Regierung in den Stand setze, ihre Vorschläge in einer Weise zu modifiziren, welche hoffentlich zu einer schleu— nigen Lösung der Differenz führen dürfte.
Eine gestern in Chelsea stattgehabte Wähler⸗ versammlung hat einstimmig eine Resolution angenommen, welche die Erklärung Dilke's, wonach die Beschuldigung, zu deren Gegenstand man ihn (Dilke) gemacht habe, nicht wahr sei, vorbehaltlos acceptirt und es ablehnt, den Vorschlag Dilke's, daß er auf sein Deputirtenmandat provisorisch ver— zichten wolle, in Erwägung zu ziehen.
Durban, 15. August. (Allg. Corr.) Das Kap-Parla⸗ ment wurde gestern vertagt. In Betreff von Betschuana—⸗ land ist Nichts geschehen: die Minister lehnen dessen An— nexion ab, wenn nicht vortheilhafte Bedingungen für die Ko⸗ lonie zugestanden werden. Inzwischen verbleibt dort Sir C. Warren mit einer Polizeimacht von 1000 Mann als Pro— tektor. Die Reichstruppen kehren sämmtlich zurück; die Innis— killings ersetzen die Husaren in Natal.
Frankreich. Paris, 17. August. (Fr. Corr.) Heute begann die Augustsession der Generalräthe in ganz Frankreich. Es ist die wichtigste der beiden Jahressessionen, da sie sich mit dem Budget der Departements zu beschäftigen
hat. In diesem Jahre gewinnt die Session in Anbetracht der bevorstehenden Deputirtenwahlen noch eine um so größere Bedeutung, als beinahe dreihundert Deputirte auch General⸗ räthe sind, und sie natürlich die Gelegenheit benutzen werden, sich sowohl mit ihren Wählern in Verbindung zu setzen wie mit den Comités die Aufstellung der Listen vorzubereiten.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 19. August, früh. (W. T. B.) Im Lager von Zars koje⸗Selo fand gestern im Beisein des Kaisers und der Kaiserin sowie der anderen hier anwesenden Mitglieder des Kaiserlichen Hauses eine Kirchenparade des Preobraschenski'schen Leibgarde⸗Regi⸗ ments statt. An dieselbe schloß sich ein Dejeuner bei dem Kaiser, an welchem der deutsche Botschafter von Schweinitz, der deutsche Militär-Bevollmächtigte, General-Lieutenant von Werder, und der österreichische Botschafts-Rath, Graf Welsers⸗ heimb, Theil nahmen und bei welchem der Kaiser des Ge— burtstages des Kaisers Franz Josef von Oe ster— reich gedachte und einen Toast auf dessen Wohl ausbrachte.
In einem heute veröffentlichten, vom Kaiser genehmigten Regulativ wird bestimmt, daß Extrakredite, welche in Fällen einer vom Kaiser angeordntten Truppenmobili— sirung sowie überhaupt in Folge von Kriegszuständen noth⸗ wendig geworden sind, durch eine Spezialkommission, welche aus dem Präsidenten des Oekonomie-Departements des Reichsraths, aus dem Reichs-Controleur, aus dem Finanz— Minister, dem Kriegs-Minister und dem Verweser des Marine— Ministeriums besteht, geprüft werden sollen. Wenn der Kaiser in seiner beständigen Residenz nicht anwesend ist, sollen die von dieser Spezialkommission für nothwendig erachteten Extrakredite vom Finanz-Minister sofort und, ohne des Kaisers Genehmigung abzuwarten, angewiesen werden.
Mittel Amerika. (W. T. B.) In New⸗York am 18. d. M. eingegangene Depeschen aus Guatemala melden: die Regierung sei in Folge der durch den jüngsten Krieg verursachten großen Ausgaben genöthigt gewesen, die Zah— lung der Zinsen für die innere und äußere Schuld vom 1. d. M. einzust ellen.
Süd⸗Amerika. (W. T. B.) Eine über New⸗Nork ein— gegangene Depesche aus Lima meldet: die Regierungs— truppen, welche Canta besetzt hielten, seien am 15. d. M. von Aufständischen überfallen und geschlagen worden. Der peruanische General Bustamente habe sich, als er gesehen, daß das Gefecht verloren sei, durch einen Revolver— schuß getödtet.
Afrika. Eg ypten. Kairo, 16. August. (Allg. Corr.) Khartum war am 26. Juli der Schauplatz eines von blu— tigen Kämpfen begleiteten Aufruhrs. Das Schatzamt wurde angegriffen und geplündert und der Schatzmeister getödtet. Mahomet-el-Kheir und Abdulla Kalifa⸗-el⸗Taishi, der Nachfolger des Mahdi, wurden sammt ihren Vakils er— stochen, während sie den Aufrührern Widerstand leisteten. Die Derwische haben an der Spitze großer Araber-Abthei— lungen Berber verlassen, um nach Dongola zu marschiren.
Suakim, 16. August. (A. C) Einige Anhänger Osman Digma's sind hier mit der Nachricht angekommen, daß er sich mit 14 Mann, darunter Mahomed Adam Sadun, insgeheim nach Khart um begeben habe. Sie überbrachten auch einen Brief an Mahmud Ali, das Haupt der freundlich gesinnten Stämme, worin derselbe ersucht wird, sich mit Amed Mahamur, dem Haupte der Amarastämme, über die besten Mittel, sich mit der britischen Regierung auseinanderzusetzen, in einer persönlichen Zusammenkunft zu verständigen.
Zeitungsstimmen.
Das „Dresdner Journal“ schreibt:
Es gehört nicht zu den geringsten Wohlthaten der neuen deutschen Politik, daß sie unsern Gesichtskreis erweitert, daß sie uns unsere Stellung in der Weltpolitik angewiesen und unsere Stellung auf dem Weltmarkte zu schützen die Fähigkeit besitzt. Zu allen Zeiten bestand ein wesentlicher Theil der großen Pelitik in den Beziehungen der böher gebildeten, geschichtlich aktiven Staaten, welche das Schicksal der Welt entschieden, zu den passiven Völkern, den minder entwickelten, wilden Völkerschaften. An dem Verkebre mit diesen roheren Gliedern der Menschheit hatte Deutschland keinen Antheil. Nach den fernen Welttheilen war ihm der Absatz erschwert und der deutsche Handel arbeitete wesentlich durch britische und amerikanische Vermittelung. Dieses ist mit einem Male anders geworden. Deutschland nimmt eine hervorragende Stellung in der internationalen Politik ein; es schließt Verträge ab, die theils den Weltfrieden zum Ziel haben, theils die Interessen des Weltverkehrs fördern. Dieser einflußreicheren internationalen Stellung entsprechend wächst unsere Bedeutung auf dem Weltmarkt und an— dere, ehedem maßgebende Völker sehen wir auf früher genossene Vor— theile verzichten.
Deutschland bat seine Erzeugnisse allerdings schon seit Jahren auf dem Weltmarkt eingeführt; denn Weltmarkt bedeutet den um fassenden Austausch von Handelsgegenständen zwischen allen Völkern der Kulturwelt. Unsere deutschen Chemikalien sind ein Gegenstand des Welthandels. Der deutsche Buchhandel in Leipzig und Stutt— gart gehören ebenso wie die Pelzwaarenmesse der erstern Stadt dem Welthandel an. Unsere sächsischen Pianofortes und Nähmaschinen sind ein Gegenstand des Welthandels und werden nach Nord-Amerika, Australien und Rußland versandt. Dieser umfassende Austausch von Waaren ist eine eigenartige Frucht der jüngsten Vergangenheit. Er konnte nur erreicht werden durch die Zeit und Raum immer mehr besiegenden Verständigungs und Verkehrsmittel der allerneuesten Zeit. Die internationale Telegraphenkonferenz ist ein neuer Schritt, mit welchem wir den großen Zielen des Weltverkehrs uns nähern.
Unter der Ueberschrift „Die Kulturfeindlichkeit der Schutz⸗ zölle! sagt die „Deutsche volkswirthschaftliche Cor— respondenz“:
Es läßt sich beinahe kein wirthschaftliches Uebel entdecken, für das nicht auch der bösen Wirtbschaftspolitik Deutschlands, die es seit dem Jahr 1879 treibt, die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Es ist eine lange Liste der Vergehen, und unsere freihändlerischen Gegner bemühen sich trotzdem noch immer sehr, fortwährend neue zu entdecken. Sie thun das wohl nur deshalb, weil sie wissen, daß ihre Vorwürfe nur auf sebr schwachen Grundlagen ruhen, und in dem Bestreben, das binten anzuhängen, was vorn widerlegt und abgeschnitten wird. Auf dieser Liste aller möglichen Schandthaten figurirt auch der Vorwurf, daß „in der gesammten Schutzzöllnerei unserer Tage ein kulturfeindliches Element steckt.“ Als kulturfeindliches Element, als den Fortschritt hemmendes Prinzip, ist die Wirthschaftspolitik natürlich reaktionär und damit ist ihr ein schwerer Vorwurf aufgebängt, denn das Wort reaktionär hat in unserem Lande einmal eine schlimme Bedeutung. Weiter wird dann der deutschen Wirthschaftspolitik vorgeworfen, daß ihre Kulturfeind⸗
lichkeit darin bestebe, daß sie die verschiedenen Nationen in die bitterste Handelsfeindschaft zu einander treibe und überall Unftieden und Haß jwischen den Völkern und
Staaten säe. Das sind gewiß Argumente, die sich hören ließen und
die wobl beachtet zu werden reidienten, denn freilich müßten die inter⸗ nationalen Beziehungen schwer leiden, wenn wirklich die Handels- feindschaft auf den Gipfel gestiegen wäre, auf dem sie unsere Gegner seben, und wenn sich wirklich so kulturfeindliche Anzeichen geltend machten; diese Behauptungen müßten also unbedingt beachtet werden, wenn sie eben nicht so hinfällig wären.
Eine Handelsfeindschaft soll zwischen den Völkern durch den Schutz zoll hervorgerufen sein. In diesem Augenblicke haben wir hier in Europa Gelegenheit, in zwei Fällen das Absurde dieser Behaup⸗ tung demonstrirt zu seben. In Brüssel tagt der internationale Eisen⸗ babnkongreß und in Berlin der internationale Telegrapbenkongreß. Beide Versammlungen kaben die schöne Aufgabe, die Mittel und Wege zu rerbessern, die den Verkehr der einzelnen Völker miteinander vermitteln. An beiden Orten bat sich ein Geist gejeigt, der das Beste für die Resultate der Berathungen boffen läßt, der uns zu der Annabme berechtigt, daß es bier wie dort gelingen wird, die nutz losen Schranken, die den Verkehr einengen, die die Verbindung der Völker bedrücken, aus dem Wege zu räumen. Und damit wird sicher ein nichts weniger als kalturfeindliches Werk vollbracht. Diese Förderung der Kultur aber wird unternommen in dem Zeitpunkte, in der Aera des Schutzes der nationalen Arbeit, der fast alle Völker diesseits und jenseits des Oceans huldigen, und die doch eine so große Handelsfeindschaft zwischen den Nationen erzeugen soll. Ist nicht schon allein der Umstand, daß beide Konferenzen zur Zeit stattfinden, daß man an die Berbesserung der Bindemittel der Völker denkt, der schlagendste Beweis dafür, daß die behauptete, angeblich durch den Schutzzoll erzeugte Handelsfeindschaft nur ein Phantom der Freibändler ist, um Furchtsame damit zu schrecken? In Brüssel wie in Berlin, in Belgien wie in Deutschland haben die amtlichen Vertreter der Staaten und die Presse die durch die Kongresse dokumentirte Annäherung der Nationen als einen segensreichen Fort schritt der Kultur bezeichnet und damit dokumentirt, daß auch unter der Herrschaft der Schutzzölle die internationale Kultur nicht zum Stillstand gelangt, sondern fortschreitet.
Es ist unseren Freihändlern nur noch nicht recht begreiflich, daß das heutige Schutz;zollspstem etwas ganz anderes ist, als das frühere Merkantilsystem und daß heute kein Schutzzöllner dem Fichte'schen Ideal des geschlossenen Handelsstaates zustrebt. Nein, die heutigen Schutzzölle sind nur Ausgleichmaßregeln, die nicht den Verkehr zwi⸗ schen den einzelnen Völkern abschneiden, sondern nur in die richtigen Bahnen lenken sollen, indem sie Produktion und Absatz des Staates zuerst aufeinander anweisen. Dann aber wird so viel als nur möglich gethan, um die Bedürfnisse zu befriedigen, und auch dem fremden Kaufmann wird der Eintritt in das Land so leicht als möglich ge⸗— macht, wenn er ebenso seinen Theil zur Ermöglichung der Verkehrs— erleichterungen durch Zölle beiträgt wie der Inländer durch Steuern.
Statistische Nachrichten.
Der im Reichs -⸗Eisenbahn-Amt bearbeiteten ‚Uebersicht⸗ lichen Zusammenstellung der wichtigsten Angaben der deutschen Eisenbahn-Statistik“ entnehmen wir schließlich noch folgende Mittheilungen: Für sämmtliche deutsche Eisenbahnen mit normaler Spurweite belief sich im Betriebsjahr 1883.84 die Zabl der Beamten und Arbeiter bei der Betriebsverwaltung überhaupt im Jahresdurchschnitt auf 269 832 (1882.83 258 463) Per sonen, d. i. auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge 7,60 (1882/83 7,40) Personen; die Besoldungen und andere persönliche Ausgaben an dieselben erforderten 290 51 975 ( 1882/83 275587 854) M oder auf 1 Rm der durchschnittlichen Betriebslänge 8197 (1882/83 7892) S6. Auf die allgemeine Verwaltung entfallen
von der Gesammtzahl der Beamten und Arbeiter im Jahresdurchschnitt 14095 (1882/83 13141), auf die Bahn— verwaltung 97298 ( 1882/83 94 638), auf die Trans portverwaltung 158 439 (1882,83 150 684) Personen. Außerdem
waren bei sämmtlichen deutschen Eisenbahnen in der Werkstätten⸗ verwaltung überhaupt 47 744 (1882/83 45 238) Beamte und Arbeiter im Jahresdurchschnitt vorbanden. d. i. auf 1 km der durchschnitt⸗ lichen Betriebs länge 137 (1882/83 11,32) Personen. Die Besoldungen und andere persönlichen Ausgaben für diese erforderten im Ganzen
16 079219 (1882/83 45 1083511) 66, d. i. auf 1 km der durch— schnittlichen Betriebslänge 1320 (1882,83 1252) 16 — Bei den
preußischen Staatseisenbahnen belief sich für die gesammte Betriebs verwaltung die Zahl der Beamten und Arbeiter im Jahresdurch—⸗ schnitt auf 169 181 (1882/83 131570) Personen, d. i. auf 1 km durchschnittlicher Betriebs laͤnge 909 (1882,83 9,00) Personen; die Besoldungen und andere persönliche Ausgaben an dieselben er— forderten überhaupt 177 050 g82 (1882,83 137516 265) „½, d. i. auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge 9516 (1882j83 9407) S0 Außerdem waren in der Werkstättenverwaltung der Preußischen Staatseisenbahnen 31910 (1882/83 25 111) Beamte und Arbeiter im Jahresdurchschnitt vorhanden, d. i. auf 1 km durchschnittlicher Be⸗ triebslänge 172 (1882. 83 1673) Personen; die Besoldungen und an⸗— dere versönliche Ausgaben für diese erforderten 30 835 268 (1882/83
24090 608) S, d. i, auf 1 Em der durchschnittlichen Betriebs—
länge 1415 (1882/83 1368, 6 — Auf sämmtlichen deutschen Eisenbahnen betrug die, Zahl. der vorgekommenen Unfälle überhaupt 3387 (1882/83 3315); davon waren Entgleisungen
156 (18823833 4435, Zusammenstöße 345 (185283 346), sonstige Unfälle 2592 (1882.83 2524) Bei diesen Unfällen ver unglückten überhaupt (ausschließlich der Selbstmörder) 2677 (1882/83 29359) Personen, von welchen 564 (1882/83 556) getödtet und 2113 (1882/83 2383) verletzt wurden. Es verunglückten überhaupt auf 1000009 durchfahrene Zugkilometer 11,63 (1882/83 15,52), auf 1000000 Wagenachskilometer aller Art 0,29 (1882,83 0,32) und auf 10000 Züge aller Art 6,30 (1882/83 7,48) Personen. Unter den verunglückten Personen befanden sich 24 (1882/83 78) getödtete und 87 (1882,83 376) verletzte Reisende; von letzteren wurden (ohne eigenes Verschulden) getödtet 2 (1882,83 61), verletzt 44 (1882,83 336). Auf je 1005000 keförderte Reisende kommen O09 (1882,83 O, 32) Tödtungen, und O, 34 (1882,83 1,55) Verletzungen; auf je
1009609 durchfahrene Personenkilometer kommen O00 (1882,83 Gol) Tödtungen und 9,0 (1882/83 O05). Verletzungen. — Bei den preußischen Staats Eisenbabnen betrug die Anzahl
der Unfälle im Ganzen 1674 (1882/83 13289), davon waren Entglei⸗ sungen 2608 (1882/83 187), Zusammenstöße 226 (1882/83 180) und sonstige Unfälle 1240 (1882/83 953). Die Zabl der verunglückten Personen betrug überhaupt (einschließlich der Selbstmörder) 1302 (1882,83 10950), von welchen 374 (1882/83 280) getödtet und 928 (1882/83 770) verletzt wurden. Auf 1000 000 durchfahrene Zugkilo⸗ meter kommen 9,53 (1882,83 9,73), auf 1000000 Wagenachskilometer 5.21 (18878 627), auf 10 0565 Zäge aller Art 555 (1852/83 558) überhaupt verunglückte Personen. Unter den auf preußischen Staats⸗ Eisenbahnen Verunglückten befanden sich 15 (1882/83 13) getödtete und 43 (1882/83 760) verletzte Reisende.
Kunst, Wifsenschaft und Literatur.
Von dem Werk: Die Gesetzgebung des Deutschen Reiches von der Gründung des Norddeutschen Bundes bis auf die Gegenwart“, mit Erläuterungen und Registern herausgegeben von B. Gaupp, Geh. Regietungf⸗Rathb, A. Hellweg, Landrichter, R. Koch, Kaiserlicher Geh. Ober⸗Finan Rath, W. Neubauer, Ober ⸗Landes⸗ gerichts Rath, W X. Solms, Ober⸗Corps-Audtteur, R. Sydow, Geh. Postrath, W. Turnau, Kammergerichts Rath, F. Vierhaus, Regierungs Rath (Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig), erschienen soeben die 24. und 25. Lieferung, welche u. A. folgende größeren wichtigen Gesetze enthalten: die Auslieferungs⸗ verträge mit Schweden⸗Norwegen, Spanien und Brasilien; —
Gesetz, betreffend den Srielkartenstempel, vom 3. Juli 1878 nebst den Aue führungsvorschriften und den zu diesen ergan— genen Bekanntmachungen des Reichskanzlers; — Gerichtskosten⸗
gesetz vom 18. Juni 1878 und dem abändernden Gesetz vom 29. Juni
1331 nebst zwei Anlagen, betreffend die Einziebung von Gerichte n c.; — Gebübrenordnung für Gerichts vollzieher zom 24. Juni ais und dem abändernden Gesetz vom 29. Juni 1881 — Ve— abrenordnung für Zeugen und Sach verstãndige vom 309. Juni 1878; . FRectzanwaltsordnung vom 1. Juli 1878; — Friedens vertrag n IJ Juli 1878; — Gesetz gegen die gemeingesäbrlichen Bestre⸗ n Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 nebfst den Härten vom 31. Mai 1880 und 28. Mai 1884. betreffend die Ver⸗ re ung der Gültigkeitsdauer des Gesetzes, Jowie dem Geschäfte⸗ aulativ für die auf Grund dieses Gesetz es gebildete Reiche kommission r dem Verzeichniß der zuftändigen Behörden; — die Pariser Post ; ** m Juni 1878: Weltvostvereins⸗Vertrag, das Ueberein⸗ mmen, betreffend den Austausch ven Briefen mit Werthangabe, * UÜckereinkommen, betreffend den Austausch ven Postanweisungen ft den zu diesen Verträgen gehörenden Aus füůhrungs · Bestimm ungen, ren zablreiche Abänderungen durch gesperrte Schrift hervorgehoben — Gesetz, betreffend den Verkehr mit Nahrungemitteln,
deren 6
Henusmittela und Gebrauchegegenständen, zom 16. Mai 1878; — ect, betreffend bie Verfassung und Verwaltung Elsaß ˖ Lothringens,
Oe
1. Juli 1879. — Das Werk bewäbrt im Vorschreiten die muster⸗
arte Sorgfalt und Genauigkeit der Bearbeitung, die wir schon früher
ferrorgehoben haben.
— Im Verlage von Franz Siemenrothb in Berlin bat Johannes e 8
Haffner“ erscheinen lassen. Dem Büchlein liegen die vom Sredesrath für das Deutsche Reich erlassenen Bestimmungen über . Befäbigung von Bahnpolizeibeamten und Lokomotirführern zu „runde und die Bestimmung desselben ist, wie schon der Titel er⸗ nnen läßt, den Bremser. und Schaffner ⸗Aspiranten des Staats
Ind Schaffner mmungen zusammengestellt, welche gerade für diese Raregorien von Wichtigkeit sind, und glaubt damit eine wirksame Ab— wehr gegen die Furcht vor der Ablegung der Prüfung geschaffen zu Kehren, da vunmehr jeder Aspirant eine Selbstprüfung vorzunehmen unrd sich zu überzeugen in der Lage ist, ob die erworbenen Kenntnisse Lum Bestehen der mündlichen Prüfung ausreichen. Der nöthige Stoff it in Frage und Antwort naturlich so einfach und leicht faßlich wie nöglich entwickelt, und behandelt zunächst die gemeinsamen Bestim—⸗ nan für alle Beamte im Staats Eisenbabndienst, dann überhaupt ersten Theil die von einem Bremser-Aspiranten, im zweiten Theil
2
tie ron einem Schaffner⸗-Aspiranten in der Fachprüfung geforderten
Kenntnisse. Es ist nicht zu zweifeln, daß das seinen Zwecken aufs Keste entsrrechende Werk von den Bremser⸗ und Schaffner⸗Aspiranten Tit Vortheil benutzt werden wird.
— Brockhaus' Kleines Konversations - Lexi 4, vollstãndig umgearbeitete Auflage, mit zahlte löbildungen und Karten), das in 2 Bänden oder 60 25 Y ausgegeben wird, ist in rascher, regelmäßiger Folge vor Kur— m kis zum 16. Heft vorgerückt. Die Umarbeitung erweist sich als are forasame; sowohl in Ergänzungen und Zusätzen, als in gan; neuen Artikeln hat der seit Vollendung der 3. Auflage bis zur Gegen—⸗ Inart binzugekommene mannigfaltige Wissensstoff Aufnabme und Ein— erdrung gefuaden. Die kürzlich veröffentlichten 5 Hefte (16— 20) pon „Cvrano de Bergerae“ bis ‚Entada⸗ und bringen an
reichen von
Ilustrationen 6 Bildertafeln (Bergbau; — Eisenbahnen; — Hei⸗ ungsarten: J. Centralbeizung. II. Lokalheizung; Eisenindustrie:
. Fisenerzeugung, II. Eisengießereih und 2 farbig gedruckte Karten Balk binsel, geologische Karte von Deutschland).
— Die Nr. 33 von - Schorers Familienblatt“ bat folgen⸗ balt: Die Blume des Glückes. Von Elisabeth Werner. (J. Forts.) r
den Inbalt:
— Der Ring des Giftmischers. — Bilder aus unserer Marine. Von sragß Siewert. Mit Illustrationen: Sr. Majestät Korvette „Stosch unter Dampf und Segel. — Erster Offizier der Korvette -Stoschi. — Am Ruder bei schlechtem Wetter. — An Deck ftehen nit der Hängematte. — Volks moral und Strafgesetz. Von Rechts⸗ mwalt Nax Ostermeyer. (Forts.). — Europäische Monarchen: J.:
i Fönig Ludwig II. von eorge Morin. Mit Jluustration: Fahrt des Königs Ludwig von Bayern nach Linderhof. — August. — Plauderecke: Der Besuch eines Kardinals im Kloster. — Die Charakterköpfe von Rembrandt. — Der in Börsenkreisen roblbekannte Bankier B. us s. w. — Als der verstorbene Professor ron Frerichs u. s. w. — Der Künstler u. s. w. — Holjschnitte: Besuch eines Kardinals im Kloster. Von Max Michael. — Fahrt des Königs Ludwig von Bayern nach Linderbof. — Cbarakterköpfe ten Rembrandt. — Beilage: Schönbrunn. Mit Illustrationen von IF. Mayer. — Aus der Frauenwelt: Gute Gedanken. — Im Man⸗ sardenstock. Von Emil Peschkau. — Humor für Damen: Ein imerikanisches Zukunftsschauspiel. — Ein Hagestolz. — Kleines Feuilleton: Farbensymbolik. — Für Haus und Herd: Ein gutes Barometer. Mit Abbildung. — Dampfbriefkasten. — Humoristisches: Däbrend des Maurerstreiks. Mit Illustration von R. Gries. — Denkübungen. — Polytechnischer Briefkasten. — Berühmte Zeit⸗ Leenoßen: Gustav Berndal. Mit Bildniß. — Briefkasten.
Bayern. Von
Gewerbe und Handel.
Die New Yorker Hdls. Ztg.“ schreibt
ĩ in ihrem vom J. . M. datirten Wochenbericht: In der Geschäftslage des Landes bat sich in dieser Woche wenig verändert. — Die Semestralaus der 2 Sparbanken der Stadt New Jork freuliches Bild. Die Spareinlagen der 6298 918 ni elben baben in den ersten sechs Monaten d. F um nahezu sechs nen Dollars zugenommen, und übersteigen jetzt 25) Millionen ts, einen Durchschnittsbetrag von ungefaͤhr 400 Dollars Konto ergebend. Die meisten Devositoren gehören ärmeren Theile der Bevölkerung an. — Das Geschäft. am maren und Produktenmarkt hat auf fast allen Gebieten änen ruhigen Verlauf genommen. Weizen war bei anhaltend stwachem Exportbegehr nur unbedeutenden Schæankungen unter— zorfen und sschließt in williger Preistendenz. Für Mais wurde nter dem Einfluß des kleinen Platzvorrathes und ungünstiger Berichte iber die Ernteaussichten ein Avan; etablirt, der auf das Erport. zeschäft lähmend eingewirkt hat. Frachten verbarrten in weich ender Tendenz; Baum wolle in disponibler Waare hat nur mäßige Be— achtung gefunden; Termine waren ebenfalls tuhig und verkehrten in rotwiegend weichender Preistendenz, die jedoch am Schluß wieder f Raum gab Brasil Kaffees bei kleinem und schlecht assortirtem Platzvorrath fest
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acer verkehrte dis zum Mittwoch bei mäßig lebhaftem Geschäft in
xilliger Hastung, die am nächsten Tage in Sympathie mit dem Indoner Markte einer festeren Ten den; Platz mackte. Am Thee⸗
Darkt ist das reguläre Geschäft in Folge des großen Angebots auf luktion still verlaufen. Schmalz, Schweinefleisch und Speck hahen n Werthe einen erheblichen Rückgang erfabren; zu den niedrigsten Freisen, welche etablirt wurden, gab sich für Schmal; zunehmender vortbegehr kund. Harz und Terpentinöl stellten sich bei stillem Fesckäft im Werthe eine Kleinigkeit niedriger. Raffigirtes petroleum Fig aber fest gehalten. Pipe line Certificates bwach 8. *. G. Fon Metallen war Eisen flau, Zinn williger, Zink vernachlässigt, nder fest, aber ebenso wie Blei still. Der Import fremder Tebstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 635 253 Doll., zezen 3223 502 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres. ; New JYort, 17. August. (W. T. B) Wei zenverschif⸗ angen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ tinigten Stahten nach Großbritannien S6 06, do. nach Frank- . . do, nach anderen Häfen des Kontinents 3200, do, von , ö s. on mi 1 14 000, do. nach an⸗
n Däfen des Kontinents — Qrts.
ew Jork, 15. August. (W. T. B.) Der Werth der pro dukten aus fuhr in der letzten Woche betrug ? 294 000 Doll.
Verkehrẽ⸗Anftalten.
Hamburg, 19. August. (B. T. BS.). Der Postdampfer Rbaetia' der Hamburg ⸗Amerikaniscen Packetfabrt Attiengesellschaft bat, von New⸗York kommend, beute früh 7 Uhr Kap Lizard rassirt. ⸗ ⸗
Damburg, 19. August. W. T. B.) Der Post dampfer Rugia“ der Hamburg⸗Amerikaniscken Packetfabrt-⸗ Aftiengesellschaft ist, von New⸗Jork kommend, heute früb 5 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
—
Berlin, 19. August 1885.
Zu Ehren der Internationalen TelegrapbenKon⸗ ferenz gab die Direktion der Vereinigten deutschen Telegrap hen ˖ Gesell⸗ schaft vorgestern im großen Saale des Zoologischen Gartens ein Festmabl, an welchem über 1650 Personen Theil nahmen und welches außerordentlich glänzend verlief. . . U
Der Saal war aus diesem Anlaß reich und festlich dekorirt. Die Hinterwand desselben bedeckte ein riesiger umkränzter Schild mit dem Reichs adler auf goldenem Grunde und den Wapren und
Fahnen sämmtlicker auf der Konferenz vertretenen Staaten rings— herum. Pflanzengruppen, Festons, Banner, Fabnen⸗ und Wappen
dekorationen ichmuͤckten die Estraden und Fensternischen.
An der Präsidententafel nahmen der Staats sekretär des Reichs Pestamts, Dr, von Stephan. neben dem Präsidenten der Vereinigten deutschen Telegraphen. Gesellschaft, Dr. Lazard, und dem General- Direktor des notwegischen Telegraphenwesens, Herrn Nielsen, Platz Der Staats-Minister Dr. Lucius, der Vertreter Oesterreichs, Baron Rrunner von Wattenwyl und Ler Reichsbank ⸗Präsident von Dechend auf der cinen, der General d. Inf. von Strubberg, der Chef des italieni⸗ schen Telegraphenwesens, Herr d'Amico, auf der anderen Seite, schlossen sich an, und in bunter Reihe folgten die übrigen Festtheilnebmer, unter welcken man Mitglieder der böchsten Reichs. und Staats— behörden bemerkte.
Nach dem dritten Gange des Mahls erbob sich der Doyen der Konferenz, Herr Nielsen, und brachte in französischer Sprache das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. Die Versammlung stimmte laut in diefes Hoch ein und sang sodann stehend dieNationalbymne. Später toastete Dr. Lazard auf die Delegirten, in deren Namen sodann der Vertreter Italiens. Sgr. d'Amico antwortete. Der englische Delegirte, Mr. Pender brachte eigen Toast auf den Staate sekretär Dr. von Sterhan aus, welcher in französischer Sprache dankte
und dem Gedäctniß aller dabingeschiedenen sowie der Gesundheit der
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lebenden, um die Fortschritte der Telegraphie verdienten Männer sein Glas weihte. Auf diesen Toast antwortete der Geheime
Regierungs-⸗Rath Dr. Werner Siemens mit einem Hoch auf die Telegrerhie als Wissenschaft und die Vertreter derselben. Die Reihe der Toaste sckloß mit einem von dem türkischen Botschafts-Rath und Delegirten zur Konferenz, Ohan Bagdadlian Effendi, ausgebrachten Hoch auf die Damen. ;
Die Tafelmusik, deten Programm der Versammlung zu Ehren ebenfalls international zusammengesetzt war, batte das 4. Garde— Regiment z. F. gestellt. .
Neben den betheiligten Kreisen der Reichs Telegraphenverwaltung wetteifern auch die zur Internationalen Telegraphen⸗Kon— ferenz in keinen unmittelbaren Beziehungen stehenden Königlichen und städtischen Bebörden sowie Privatgesellschaften, um den Konferenzmitglie⸗ dern den Aufenthalt in Berlin zu einem angenehmen zu gestalten So hat, wie wir vernehmen, die Intendantur der Königlichen Schauspiele den Delegirten Freibillets zum Besuch der Königlichen Theater zur Ver— fügung gestellt; im Weiteren hat der Magistrat der Residenz Berlin die Delegirten zu einer Fahrt nach Potsdam und Wannsee eingeladen, und von der Direktion des Aquariums ist den Konferenzmitgliedern freier Eintritt gewährt.
Das Programm der Generalversammlung des Ge⸗ ammtvereins der deutschen Geschichts und Alter thumsvereine, welches in den Tagen vom 6. bis 10. September
in Ansbach stattfindet, ist folgendermaßen festgestellt: Sonntag, de 5. September. Von Nachmittags 4 Uhr an: Empfang der ankom⸗ menden Theilnehmer am Babnhofe (Anmeldebureau daselbst). Abends 8 Uhr: Empfangsabend im Orangeriesaale. — Montag, den 7. Sep- tember. 9 Uhr: Hauptversammlung im Orangeriesaale. Vortrag des Advokaten Herrn Hänle aus Ansbach über „Ansbach in der deutschen Geschichte. Geschäftliches. Theilung ig Sektionen. 11 bis 1 Uhr: Besichtigung der Sebenswürdigkeiten. 33 Uhr: Delegirten und Sek⸗ flonssitzungen. IE Uhr: Festabend mit gemeinsamem Abendessen in Benkers Weinhalle. — Dienstag, den 8. September. 9 Uhr: Hauptxer⸗ sammlung: Vortrag des Hrn. Pfarrer Dahlem aus Regensburg über. das dort aufgefundene römische Bad‘. Sektionssitzungen. Nachmittags: Fortsetzung derselben und Schluß des geschäftlichen Theiles. Abends: Gesellige Unterhaltung. — Mittwoch, den 9. September. 6 Uhr 25 Min.: Fahrt nach Rothenburg ob der Tauber. Besichtigung es Sehenswertben. 10 Uhr: Das historische Festspsel: ‚Der Meister⸗
trunk. Nachmittags: Fortsetzung der Stadtbesichtigung. Abend unterhaltung bis zur Rückfahrt (8 Uhr 3 Min.). — Donnerstag,
den 10. September. 6 Ubr 30 Min.: Geleitung der nach Nürnberg weiter reisenden Theilnehmer bis Kloster Heilsbronn zur gemeinsamen Besichtigung der berühmten Kirche. Abgang des Zuges von da nach Nürnberg 12 Uhr 17 Min.
Stettin, 19. August. (W. T. B). Die Versammlung der deutschen Ingenieure, deren Theilnehmerzahl gestern auf 369 gestiegen war, ist heute nach einem Vortrage von Martens (Berlin) Über neuere Festigkeits-Prüfungsmaschinen geschlossen wor den. — Für heute Nachmittag ist eine Besichtigung der Maschinen—⸗ bauanstalten des ‚Vulkan“ und für heute Abend eine Korsofahrt auf der Oder, an welcher 31 Dampfer theilnehmen, sowie eine festliche Beleuchtung der Oderufer in Aussicht genommen. — Morgen soll eine Vergnügungsfahrt nach Swinemünde und Heringedorf unter— rommen werden.
Hamburg, 18. August. (W. T. B). Der bier zusammen⸗ getretetene Kongreß für die Reform und Codifikation des Völkerrechts wurde heute Mittag durch den Bürgermeister Weber Ramens des Senats begrüßt Sir Travers Twiß dankte im Namen der Versammlung, worauf Dr. Liveking die diesjährigen Aufgaben des Kongresses darlegte. Zu Vice⸗Präsidenten wurden gewählt S. H. Meyer (Bremen), Richter Prabodꝰy (New-Vorh, Sir Travers
Twiß Condom), Dr. Wendt (London) und Dr. Wolffson (Ham. burg). Der Vorsitzende theilte mit, daß es jedem Mitgliede geftattet
sein solle, in der Sprache des von ihm vertretenen Landes zu reden, jedoch dürfe Jeder nur einmal zu dem zur Diskussion stehenden Ge genstande sprechen. Zunächst gelangte 8. 1 des Hamburger Vor— schlages zur Berathung, wonach es gesetzlich unzulässig sein soll, einem Connofsement irgend welche Klausel oder Verein barung einzufügen, wodurch die Verpflichtung der Schiffzeigen⸗ thümer, — das Schiff gehörig auszurüsten, zu bemannen, u ver— proviantitren, seetüchtig und fähig zu machen, die beab⸗ sichtigte Reise zu vollführen oder die Haftpflicht der Rheder für einen Febler oder eine Fahrlässigkeit der Angestellten in Bezug auf alle Angelegenheiten des gewöhnlichen Ver⸗ laufß der Reise als da sind: Stauung, richtige Ablieferung der Ladung u. s. w. — irgendwie verringert, abgeschwächt oder umgangen savoided) wird; und wonach alle Bedingungen und Klauseln, welche dem entgegenstehen, null und nichtig und von keinerlei rechtlicher Gultigkeit sein solien. Der Paragraph war in seine einzelnen Punkte zerlegt worden und wurde im Wesentlichen mit großer Majorität angenommen.
Paris, 18. August, Abends. (W. T. B) Nach aus Toulon bier eingegangener Nachricht ist daselbst ein Cholera -- Todesfall vorgekommen. ; ⸗ ö.
Marseille, 18. August bends. (W. T. B.) Im Laufe
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des beutigen Tages sind 27 Cholera⸗Todes fälle vorgekommen.
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Das Ballon⸗Det in Köln staltgebabten Ar Der Stab der 1I. der 3. Feld⸗Artille abgerüůckt.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften. blatt
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Deutsches Wochen Rettungswesen. — in der Schule. e Rothe Kreuz auf der ungarischen Landes— Ueber den Geheimmittelschwindel. Vo
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ͤ an, w, meer we 1 Zinnoxitz. (Fortsetzung. ) — Ste rblickkeits verbältni 1 11 Krankheiten und Scuchen: Die Gholera in S . ; 1
Cholera in Marseille; vphbusepidemie . 24 1 n 5 im Laaer vo
C * s. 6 r* * Seuche in Kostrom; Trphu d 7 229 75 3st ** Saerr sn? RBnEBEf3, C pa- Kamrf gegen den Mißbrauch geistiger Getränke: Bahnbefs-⸗ Schnaps; ; E98. J
Trinker⸗Heilung. ö 7 2 —
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tutscer Nat und Aerzte in der Kinderarbeit; Gottfried Stumpf *.
Berliner Klinische Wochenschrift. Nr. 33. — Jabhalt: Sonnenburg: Ueber die Zellgewebsentzündun bei Diabetesktanker Schott: Zur Therapie der chronischen Herzkrankheiten. — Kächen⸗ meister: Wie steckt sich der Mensch mit Bothriocezbalus latus an? (Schluß.) asdesberg: Atrophie des Sehnerven und Tabes dor- sali l efera Oertel: Ti e Kre des 1 K b r ae zasch: i Y 8 fũ * erg i. Pr. — Feuilleton: (Die C tiftungsfest der militärärztlichen Bild iche Notizen. — Amtliche Mit— theilungen. — Inserate.
Volkswirthschaftliche Zeitschrift Die Sparkasse“ Nr. 84. — Inhalt: Die Pariser Münzkonferenz. — GCheckverkehr bei der österreichischen Postsparkasse — Sparkassenrerisionen. — Preußens Sparkassen 1883 34. Vermehrung der Svparstellen. — Sparkassen im Königreich Sachsen. Umlauf von Kleingeld. — Falsche Thalerstücke. — Falsche Fünf ⸗Markstücke in Gold,. — Falsche Zwanzig⸗Pfennigstücke. — Bötsensteuergesetz. — Kreditverhältnisse der verschiedenen Nationen. — Verstaatlichung des Versicherungswesens — Reichs ⸗Versicherungsgesetz. — Verkehrs wesen: Fernsprech Freimarken der Postkarten. — Gemeindeangelegenheiten: A schuld der Stadt Berlin. — Literatur und Briefkasten.
Deutsche Kolonialzeitung. Organ des Deutschen Kolonial⸗ vereins in Berlin. Heft 18. — Inhalt: Deutscher Kolonialrerein. Vor⸗ trag des Herrn Prof. Dr. A. Engler in Breslau. — Vom Kaiser Wilhelms⸗Land und Bismars ⸗Archipel. JI. — Aus dem Drange—⸗ Freistaat. Von Dr. med. Wohlers. — Der Handel mit China sonst
ö 2 2 * ** * und jeßt. Von vor 1 . M; 1 8 ö 5 — —⸗· 96 nach Argentinien. — Die deutsche Auswand sgesetzgebung. 5. IV. Die staatlichen Maßregeln und Einrichtungen zum Schutze der nach transatlantischen Ländern Auswandernden. Von A Altenberg. 5: c. 2 Gen malen 11M j SFIAaBgen‚ kn Literatur: ‚„Hugo Zöller, Das Togoland und die Sklavenküste.“
— R. G. Watson. Spanish and Portuguese Sonth America ete.“
swanderungslustige
Frankreich und Kanada — eine Mahnung. — Ein deutscher Unter⸗ ftützungsverein in der Hauptstadt Paraguays. — Die überserische Aus⸗ wanderung aus dem Deutschen Reich. — Redaktionelle Correspon—
enz. Noth an Aerzten in Trans vaal und Zululand. — Büchertisch. — Syrechsaal.
Deutsche Landwirthschaftliche Pfresse. Nr. 66. — In halt: Zur Verwerthung landwirthschaftlicher Produkte. Von General Sekrefär von Mendel in Oldenburg. — Das ostfriesische Br (Mit Abbildung.) — Korrespondenzen: Berlin. — Aus der Pr Posen. — Stuttgart. — Kiew. — London. — New - Jork. sonalien. Sprechsaal. — Handel und Verkehr.
Mittheilungen für die öf ick Feuerversich
I 6 21 rungs⸗-Anstalten. — zten der Königlich fächfischen technischen Deputation vom 5. Januar 1882, den Anschluß von Blisableitern an städtische Gas und Wasserleitungen betr. — Verwaltungs ⸗Ergebnisse der Altpommerschen Städte. und Land⸗Feue
1 * sozietäten vro 1884; der Feuersozietät der Stadt Berlin pro J. Ok— tober 1883.84; der Schlesischen Provinzial-Land Feuersozietät pro 1884. .
Blätter für Gefängnißkunde. 19. Band, 5. Heft. — Inhalt: Die Ueberderdienstgelder der Gefangenen und Entlassenen. Von Richter. — Correspondenz. — Insbesondere: Gefangenenzahl in Preußen. — Mittheilungen über die Gefängniß verwaltung in Elsaß Lothringen. — Vermischtes. Insbesondere: Desinfektion durch Torfmull. — Schutzwesen. — Nachrichten aus Strafanstalten. —
Internationaler Gefängnißkongreß. — Personalnachrichten — Vereins angelegenheiten.
Für die Schreibstube. Nr. 21. — Inhalt: Beleidigungen — Alphabetisches Verzeichniß der in der Ciril. und Strafvrozeß— ordnung und in der Konkursordnung vorgeschriebenen Fristen. —
Pflege der Augen. — Vermischtes. — Histocischer Kalender. —
Inserate. ; ;
Monatsschrift für das Turnwesen mit besonderer Berücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheitepflege. Heft 8 und 9. — Inhalt: Abhandlungen: Zur Erinnerung an Jo: hann Christoph Friedrich Guts Muths. Von Dr. C. Euler. — Zwei Reigen. Von Pr. C. Euler. II. Ein Stabreigen. (Mit Musik⸗
Tucnvereins zu Berlin. Von Oberlehrer Dr. S. Räbl-Stettin. — Weiterer Verlauf des Festes von J. Heinrich. — Bekanntmachung:
Befähigungszeugnisse aus der Turnlehrerinnenvrüfung im Frübjabr 1885 — Beurtheilungen und Anzeigen: J. I. DCM /d V EII4AEIEI GOV IM VMSFIMÆKHX. Besprochen von Oberlehrer Dr. Lampe ⸗Ohlau. — Wanderungen. Turnfahrten und Schuülerreisen. J. Theil von Dr. Tb. Bach. Zweite Auflage. Leipzig 1885. Besprochen von Gym⸗ nasial⸗ Direktor Dr. Schoenborn · Pleß. — Bemerkungen zu Dr. Schoen⸗ borns Kritik meines Wanderbuches. Von Direkior Dr. Th. Schlußbemerkung von Dr Schoenborn. — Das Keulenschwingen in Wort und Bild dargestellt für Turnlehrer, Turner 2c. Von H. Wort—⸗ mann. Hof 1885. Angezeigt von Wortmann. (Mit Abbildungen. — Vermischtes: Spielen und Wandern am Stadt-Gymnasium in Stettin. Von Oberlehrer Dr. H. Rühl⸗Stettin. (Fortsetzung). — Die Schlußvorstellung der Theilnehmerinnen an dem diesjäbrigen Kursus zur Ausbildung von Turnlehrerinnen. Von R. Schobert— Berlin. — Schlesischer Turnlehrertag und Gründung eines schlesischen Turnlehrer ⸗Vereins. Von Mittelschullehter Böbme⸗Breslau. — Aus einem Bericht über die diesjährige schlesische Prorinzial Lehrer versammlung: Mädchenschauturnen — Die Schülerbataillone in Frankreich. — Literatur. — Briefkasten. . .
Fürs Haus. Praktisches Wochenblatt für alle Hausfrauen. Nr. I50. — Inhalt: Märchen. — Kinderspielplätze. — Wie Röschen Kinderkleider anfertigen lernte. — Der menschliche Körper. III. — Vom Handeln. — Sparsam oder geizig. II. — Im Finstern. — Für den Erwerb. — Unsere Kinder. — Gesundheitspflege. — Ge—
Hack —˖ꝓ Bach.
selligkeit. — Handarbeit. — Hausgarten. — Zim mergärtnerei. — Wohnung. — Hausrath. — Hausmittel — Wäsche. — Für die Küche. — Küchenzettel. — Raͤthsel. — Auflösung des Räthsels in
Nr. 1483. — Fernsprecher. — Echo. — Briefkasten der Schrift
leitung. — Anzeigen.