1885 / 197 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Aug 1885 18:00:01 GMT) scan diff

triebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten. mit einer Gefammt⸗-Betriebalnge von 31 732582 km, nach⸗ stehende Daten: .

Eröffnet wurden im Inli d. J.:: am 1. Juli die Strecken Wormditt Kobbelbude 58, 47 km (Königliche Eisenbahn⸗ Parttion Bromberg), Nothe Erde = Montscie 43,41 km Königliche Eisenbahn⸗ Direktion linksrheinisch Köln) und Ballenstedt Quedlinburg 16,065 km (Königliche Eisenbahn⸗ Direktion Magdeburg); am 16. Juli die Strecke Puschkowa— Ströbel 1421 Rm Gönigliche Eisenbahn⸗Direktion Breslau); dagegen wurde die Strecke Horst Hugo 2,64 km (Königliche Eifer bahn⸗-Direktion rechtarheinisch Köln) am 15. Juli außer Betrieb gesetzt. .

Die Ennahme aus allen Verkehrszweigen war im Juli d. J.: a. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 34 Bahnen mit zufammen 6203,41 Em höher und, bei 23 Bahnen mit zusammen 25 528, 91 Em niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 37 Bahnen mit zusammen 3930,10 km höher und bei 25 Bahnen mit zusammen 27 Sog 22 Em (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres; b. beim Vergleiche der pro⸗ riforisch ermitterten Ergebnisse des laufen⸗ den Jahres mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 41 Bahnen mit zusammen 28 333,22 km höher und bei 16 Bahnen mit zusammen 25399, 10 km niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 37 Bahnen, mit zu⸗ sammen 4584.36 Em höher und hei 20 Bahnen mit zusammen 2147,96 km (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ länge) geringer, als in demfelben Monate des Vorjahres.

Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. Januar bis Ende Ju li d. J.: a. beim Vergleiche Fe*provisorisch ermittelten Srgebniss des lau⸗ fenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres; bei 35 Bahnen mit zusammen 28 209,74 kin höher und bei 22 Bahnen mit zusammen 3522,58 Em geringer, als in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilo⸗ meter Betriebslänge bei 30 Bahnen mit zusammen 3351,35 km höher und bei 27 Bahnen mit zusammen 28 370, 94 km (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge)

eringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. beim ergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 40 Bahnen mit zusammen 2898742, 25 km höher und bei 17 Bahnen mit zusammen 1990,97 km ge⸗ ringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 36 Bahnen mit zu— sammen 49983,z9 km höher und bei 21 Bahnen mit zu⸗ sammen 26 758,9, Rm Garunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebs lange) geringer, als in demselben Zeitraume des Vor— jahres. . Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Juli d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 81 449 900 31 96655 000 6 Stammaktien, 20 544 900 Prioritäts-Stamm⸗ aktien und 28 940 000 S6 Prioritäts⸗Obligationen) und die Tänge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 58,12 Em, so daß auf je 1 Em 273 212 6 entfallen.

Bei den' unter Privatverwaltung. stehenden Privatbahnen betrug Ende Juli d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 572 565 829 3 (297 339 550 66 Stammaktien, S4 146 150 6 Prioritäts— Stammaktien und 191 3865 135 6 Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für. welche dieses Kapi⸗ tal bestimmt ist, 366,24 km, so daß auf je 1 Em 158 415 M entfallen.

Der Chef der Admiralität, General⸗Lieutenant von Caprivi, ist von der Dienstreise nach Wilhelmshaven hierher zurückgekehrt.

Der General⸗Lieutenant Freiherr von Amellunxen, bisher Commandeur der 42. Infanterie⸗-Brigade, welcher zum Kommandanten von Frankfurt a. M. ernannt worden, ist aus diesem Anlaß zur Abstattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen.

Bayern. München, 22. August. (W. T. B) Prinz Arnulph von Bayern ist heute Abend nach Berlin ab' gereist, um den bei dem III. Armee -Corps stattfindenden Manövern beizuwohnen.

Sach sen⸗ Weimar⸗Eisenach. Weimar, 22. August. Die „Weimarische Zeitung“ meldet: In dem Befinden Ihrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth bat der Aufent⸗ halt in Schloß Ettersburg recht erfreuliche Fortschritte her⸗ beigeführt. Bei günstigem Wetter konnte sich die hohe Pa⸗ tientin auf einem Fahrstuhl Stunden lang in dem Walde auf— halten. Gestern hat Ihre Hoheit zum ersten Male seit 50 Tagen wieder einmal den Versuch gemacht, selbst zu stehen und einige Schritte zu gehen, und wird nun auch nach dieser Richtung hin ein rascherer Fortschritt eintreten.

Schwarzburg⸗ Sondershausen. Sondershausen, 21. August. (Lpz. Ztg.) Vorgestern feierte Se. Durchlaucht der Fürst Günther Friedrich KarlsilI., welcher vor fünf Jahren zu Gunsten seines Sohnes, des gegenwärtig regieren⸗ den Fürsten resignirte, unter mannigfachen Zeichen fort— dauernder Verehrung und Liebe den Tag seines 50 jährigen Regierungsantritts. Prinz Leopold hat sich nach , n an das Hoflager Sr. Majestät des Kaisers egeben.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 22. August. (Wien. Ztg.) Der König Georg von Griechenland ist heute früh mit dem Courierzuge der Westbahn aus Gmunden in Wien eingetroffen.

24. August. (W. T. B.) Der Kaiser hat an den Präsidenten' des obersten Gexichtshofes, Anton von Schmerling, zu dessen S0. Geburtstagsfest ein Telegramm gerichtet, in welchem Se, Majestät demselben in herzlichster Weise noch eine Reihe von Jahren verdienst⸗ vollen Wirkens auf allen seiner Leitung und Obhut an⸗— vertrauten Berufégebieten wünscht und den wärmsten Dank für die dem Kaiser und dem Kaiserlichen Hause jederzeit be⸗

meldet W. T. B.“:

der Erzherzog Ca träger, der Minister

St. Petersburg, Graf

die Generale Richter,

der russis die Botschaftssekretäre Militärbevollmãchtigte 24. August.

Freiherr von Nopesa Goeß, Graf Nostiz u gereist; Kremsier an.

Erzbischof von Olm

Majestäten bes des Großfürsten und Räume des Schlosses 24. heimische und aus län getroffen. er Schloßräumlichkeiten

24. August. geschmückt; unter der

Ordnung auf den Kaiserpaares

werden der Kaiserin

Pe st,

versammlung de hauses

von dem Minister tionen, Frhrn. Kem

Bankett statt.

(Allg. Corr) Der

und Alice von He Osborne. ö 24. August, post“ erfahrt: Vorschläge denen zufolge der 3 plätze russisches Ge

(W. T. B.) Aberdeen auf de

lung statt.

nommenen Gesetzes

einer befreundeten Interessirten eingel

gegen die scheinlich, daß die

21. August.

für französische Erze

wiesene Treue und Anhänglichkeit wiederholt.

die ihr zustehende

Hofmarschall Troubetzkoy u. . r che Botschafter am hiesigen Hofe, Fürst Lobanow,

Kremsier, 23.

der Minister⸗Präsident Graf Taaffe, vicini und Larisch, der Intendant des Hof⸗Theaters, der Landeshauptmann von Mähren, J der Corps⸗-Kommandant Graf Stubenrauch. Heute früh zogen mit klingendem Spiele die Regiment gebildete Ehrencompagnie und ein Infanterie⸗ Bataillon zum Wachdienst ein, n Schlosses befinden sich die für die öͤsterreichischen und russischen

saal befindet sich im . t . Obersthofmeisters wurden heute Nachmittag die sämmtlichen

die Veteranen und Korporatio halten; die Schuljugend bildet Spalier.

Namens der Landgemeinde 24. August.

Verwaltungen trat heu zu einer mehrtägig

Präsidenten wurde einsti Direktion zu Berlin, Wex, Sitzung findet ein gemeinsamer Nachmittags ein von dem Minist

Königin und traten die Rückreise nach Darmstadt an.

Erbgroßherzog von Hessen bleibt bis auf Weiteres in

von dem Varlament

Frankreich. Paris, „Agence Havas“ bringt solgende Note: „Nach der gegen⸗ wärtigen Gesetzgebung in Frankrei

gerichtlicher Verfolgungen sein. können von der französischen Regierung

interveniren, welchen die Königin von Tyons entstehen lassen konnten.

Betreffs der berxorstehenden Kaiserbegegnung

Nach offizieller Mittheilung werden außer dem Kaiser und der Kaiferin theilnehmen: der Kronprin;

Rudolf, ri Ludwig, die obersten Hofwürden⸗ des Auswärtigen, Graf Kälnoky, der

Seltisnechef von Szoegnyenyi mit zwei Hofsekretären, der

2

Minifter Prasident Graf Taaffe mit zwei Beamten, der unga— rische Minister von Orciy und der österreichische Botschafter in

Wolkenstein⸗Trostburg.

In der Begleitung des russischen Kaiser⸗Paares be⸗ finden sich der Sroßfuürst⸗ Thronfolger, die Groß fürsten Georg und Wladimir sowie die Großfürstin Maxia Paulowna. Zum Gefolge des Kaisers gehören: der Minister des Aeußeren, von Giers, der Haus⸗Minister, Graf Woronzow,

Danilowistsch und Tscherewin, der Oberst= Ferner werden anwesend sein:

von Giers und von Budberg sowie der Oberst von Kaulbars.

(W. T. B.) Der Kaijer, die

Kaiserin und der Kronprinz Rudolf nebst Gejolge, darunter Graf Kälnoky, Cæneral-Adjutant Freiherr von Popp,

mit Gemahlin, Graf Pejacsevich, Gräfin nd Frl. von Majlath, sind heute Vor⸗

mittag 11 Uhr mittels Senderzuges nach Krem sier ab⸗ eine Viertelstunde später e fchafter Fürst Lobanow mit Begleitung die Reise nach

trat der russische Bot⸗

August. Hier sind eingetroffen: der ütz, Kardinal von Fürstenberg, die Grafen Palla⸗ Graf Vetter, und aus dem Alexander—

In dem ersten Stock des

timmten Wohnräume, über letzteren die Wohnung

der Großfürstin Wladimir. Der Theater⸗ zweiten Stock. Auf Anordnung des

und der Schloßpark für die anwesenden

(W. T. B.) Der Fremden⸗

Vertreter der Presse geöffnet. August, Vormittags. remde verkehr ist in starkem Wachsen; von Berichterstattern für ein—

dische Blätter sind bis jetzt 38 hier ein⸗

Der Verkehr in der Stadt ist, abgesehen von den

und deren nächster Umgebung, zu denen

der Zutritt nicht mehr gestattet wird, ganz unbehindert.

(W. T. B.) Die Stadt prangt festlich

großen Menschenmenge fallen namentlich

zie Landbewohner in ihrer reichen Nationaltracht auf. Die

Straßen werden bei dem Einzuge des

(B. T. D.) Die

eny, auf das Wärmste begrüßt.

*

Großbritannien und Irland. London, 22. August.

Großherzog von Hessen, die Prin

zessin Ludwig von Battenberg und die Prinzessinnen Irene ssen verabschiedeten sich gestern ö Der

früß (R T ) Die „Morning

dem englischen Kabinet wären neu der russischen Regierung zugegangen, ulficar⸗Paß bei Afghanistan verbleiben solle, während die in der Nähe desselben befindlichen Weide

biet bleiben würden.

Der Prinz von Wales hat heute in r Königlichen Jacht „Osborne“ die Reise nach Drontheim angetreten.

Heute Nachmittag fan der von der „Pall-⸗Mall⸗Gazette“ mehreren Bischöfen, politischen Persönlichkeiten begünstigten Bewegung zum Schutze junger Mädchen eine 5ffentliche Versamm⸗ Etwa 30 000 Personen waren anwesend. 11 Tribünen aus wurden zahlreiche Reden gehalten und so⸗ dann Resolutionen angenommen, nach denen die Bürger auf— gefordert werden sollen, die Behörden bei der Ausführung des zum Schutze junger Mädchen ange—

Pairs, Deputirten und

zu unterstützen. 21. August.

Aber diese Verfolgunge

eitet werden.

England und gegen Lor

Machtvollkommenheit anwenden.

nen aufrecht er⸗ Auf dem Bahnhof Namens der Stadt und bei dem Schlosse Blumensträuße überreicht werden. General⸗ s Vereins deutscher Eisenbahn— heute im Sitzungssaal des Abgeordneten⸗ en Session zusammen und wurde für öffentliche Arbeiten und Kommunika⸗ Zum mmig der Präsident der Eisenbahn— gewählt. Nach der heutigen Besuch der Ausstellung und er Frhrn. Kemeny gegebenes

d im Hydepark zur Unterstützung angeregten und sodann von zahlreichen

Von

(Fr. Corr.) Die

. ch über die Preßfreiheit können die gegen die Regierung oder gegen die Vertreter Machk gerichteten Angriffe Gegenstand

nur auf Antrag der Unsere Regierung hatte da⸗ her nicht aus ihrer eigenen Autoritat in dem Konflikt zu Angriffe des Hrn. Rochefort

Es ist übrigens sehr wahr⸗ britische Regierung den Zwischenfall ohne Protest vorübergehen lassen wird.“ (Köln. Ztg. Das, Journal officiel“ veröffentlicht heute das Dekret vom 20. August, welches bis zu 50 Proz. vom Werthe die Eingangszölle für direkt oder indirekt in Frankreich eingeführte Erzeu gnisse aus Rum ä nien festsetzt. Der dem Dekret vor

ausgehende Bericht bemerkt: da Rumänien nicht die Absicht zeige,

* ; sein Prohibitivsystem ugnisse zu ändern, so müsse die Rieger n er

* .

* 2

e

.

n

d

* 2

weißen Nil,

französische Gesandte in Chile, Pascal Duprat, i auf dem Packetboot „Niger“ auf hoher See gestorben; seine Leiche wurde ins Meer versenkt.

22. August. (W. T. B.) Ueber Olivier Pain sind dem Ministerium des Auswärtigen heute von dem ersten Sekretär der hiesigen englischen Botschaft, Walsham, ein aus Kairo von gestern datirtes Telegramm Egertons und ein Telegramm des englischen Majors Kitchener mitgetheilt wor— den. In dem Telegramm Egertons heißt es: Olivier Pain seĩ im Frühjahr 1884 den Nil aufwärts gereist, um sich zu dem Mahdi zu begeben, sei indeß genöthigt gewesen, nach Alfa und Esneh zurückzukehren. Dank dem Einfluß des französischen Inspektors bei den Zuckerfabriken in Ermonht habe Olioler Pain jedoch im Monat Juli vorigen Jahres seine Reise wieder fortsetzen können, sei im vorigen

ahre in El-Dbeid angekommen. habe sich von da zu dem Mahdi nach. Rahad begeben, den Mahdi aber nicht nach Khar— um begleitet, fondern sej vielmehr schon im letzten Herbst am auf dem Wege nach Omdurman, gest or ben. Egerton fügt dem hinzu: diese seine Mittheilung werde durch mehrere ganz unparteiische Zeugen welche in dem Telegramm namhaft gemacht sind bestätigt. Was Selikowitsch anbelange, so habe derselbe in englischen Diensten gestan⸗ den, sei aber wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten und wegen seines bösartigen Charakters aus denselben ent— lassen worden. Das Telegramm des Majors Kitchener be— stätigt, daß die Mittheilungen des Selikowitsch über ben Tod Flivier Pains falsch und unrichtig seien. Major Kitchener fügt dann noch die Versicherung hinzu, daß er von der englischen Regierung niemals Instruktionen erhalten habe, Die sich auf Olivier Pain bezogen hätten, und daß er seiner— seits niemals den Versuch gemacht habe, sich der Person Olivier Pains zu bemächtigen. . 33. August. (W. T. B.) Der „Intran sigeant“ veröffentlicht einen neuen Brief von Selikowitsch, in welchem dieser seine Anschuldigungen trotz der gegen— theiligen Behauptungen des Auswärtigen Amts in London und des Majors Kitchener aufrecht erhält, indem er auch jetzt noch behauptet, daß Olivier Vain am 18. April auf Besehl der englischen Behörden erschossen worden sei. Der Brief von Scélikowitsch enthält außerdem eine von dem früheren Dberflen des Generalstabes in Egyyten, Owen Lanyon, ausgestellte Bescheinigung, in welcher Selikowitsch als ein ebenso eifriger wie fähiger Beamter bezeichnet wird.

Türkei. Konstantinopel, 22. August. (W. T. B) Sir Drummond Wolff ist heute Vormittag aus der Suarantäne entlassen worden, hatte darauf alsbald eine Be— sprechung mit dem interimistischen diplomatischen Vertreter Englands, White, und machte Nachmittags dem Groß vezit und dem Min ster des Auswärtigen, Assym Pascha seinen offiziellen Besuch.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 23. August. ö „Regierungs-⸗Anzeiger“ meldet die in der letzten Nacht ersolgte Abreise des Kaisers und der Kaiserin, welche sich, begleitet von dem Thronfolger, dem Großfürsten Georg Alexandrowitsch sowie dem Großfürsten und der Großfürstin Wladimir Alexandrswitsch, zum Besuch des Kaifers von Oesterreich nach Kremsier begeben haben. Außerdem befanden sich in dem Gefolge: der Minister des Kaiserlichen Hauses, Graf Woronzow⸗Daschkow, und mehrere Hofchargen. An der Grenze werden sich dem Kaiserlichen Zuge anschließen: der Minister des Auswärtigen, von Giers, der österreichische Militärattache, Oberst⸗Lieutenant Klepsch, der Kammerherr Graf Lambedorf, der Kammerjunker von Giens, der Commandeur des Kexholmschen Garde⸗ Regiments, Pa— niutin, und der Commandeur der ersten Compagnie dieses Regiments.

X74. August. (WB. T. B.) Das Reichsbudget weist für den J. Juni (13. Juni n. St.) 279 282 061 Rb. Einnahmen, gegen 252 968 907 Rbl. für denselben Zeitraum des vorigen Jahres, und 286 892104 Rbl. Ausgaben, gegen 2665 531 391 Rbl. im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres, aul.

Afrika. Eg ypten. Kairo, 20. August. Allg. Cort) Es ist hier die Meldung eingegangen, daß die Garnison von Kaffala, da sie außer Stande war, länger Widerstand zu leisten, am 30. v. M. ein gütliches Abkommen mit den feindlichen Stammen traf. Ssman Dig ma hat Vorbereitun⸗ gen getroffen, um sich nach Kassala zu begeben; es wird jeꝛos uicht als währscheinlich erachtet, daß er irgend einen Erfolz haben werde. .

Sunkim, 20. August (Allg. Corr.) Das hier stationitte Detachement des zweiten Bataillons des Susser⸗Regi⸗ ments wird sich unverzüglich nach Kairo begeben.

Zeitungs stimmen.

Dem „Hamburgischen Correspondenten“ witd aus Berlin geschrieben: .

Bie Handelskammerberichte über das Jabt 1884 konstatit. so weit dieselben vorliegen, ziemlich einmüthig, daß in allen Gew elb⸗ zweigen große Anstrengungen zu einem flotten Geschãft gemacht ner den find, daß aber der Verdienst nicht recht der aufgewendeten 6. entsprach, weil der Absatz erschwert ift und die Preise gedrũdt inn Das gilt fowohl von dem Erport als von dem Absatz auf Ren genen Marit. Dabei wird von vielen Seiten wenigften Dat n Genugthuung hervorgehoben, daß der inländische Konsum zimt normal ist, infofern als die Hauptindustriezweige auf dem eigen. Markte verhältnißmäßig wenig mit auslandifcher Konkurren; kämpfen haben. Wenn trotzdem auch die Preise im Inlande . weichende Tendenz haben, so ist dies die Folge der inneren Ar

kustrie wenizstens den vaterländischen Markt gesichert hat. Die

in gc

Maßen nicht gescheben, und man wird biernach seine Theorie m figen und zum Mindesten anerkennen müssen, daß die Pteisbi n nit allein von den Zollschranken abhängig ist. Ebenso aber n. man auch rückhalilos Genugtbuung darüber empfinde dürfen; 2. die Industrie wenigstens Abnehmer auf dem nationalen Markt: un wodurch sie angesichts der Schwierigkeit der Exvortoer hãltninse en sicheren Rückbalt erbält. . fe nᷣ

Bed aber den Rückgang des Exports anbetrifft, so tre ch

diesem Punkte scheinbar die Prophezeiungen der Gegner det fe schutzes ein, welche behaupteten, daß die Schutzölle auf den de n

Exxrort lähmend einwirken müßten. Jedoch nur schei ibre Deduktion, daß die Schutz;zoͤlle die * k und so ibre Konkurrenz auf dem Weltmarkte erschweren würden trifft insofern nicht zu als, wie erwähnt, die behauptete Vertkbeuerunz nicht eingetreten ist. Dagegen kat die andere Argumentation —— für sich, daß nämlich der SchutzzolUl dem Exporte insofern schaden müsse, als er auch andere Länder zur Errichtung von Schug ll. veranlassen werde, welche den Exrport deutscher Waaren bedr n . würden. Aber dies kann angesichts der Thatsache 6e anderen Ländern, und so besonders Nordamerika, dessen Markt jetzt für die deutschen Eisenwaaren so iemlich erlor ist, die Priorität der Schutzzollpolitik zukommt, den 3 gang des deutschen Exports nicht ausschließlich erklären, und so wird man aus dieser Erscheinung noch keinen vollgůltigen Beweis gegen die Prinzipien der deutschen Zollxolitik herleiten können 4 Aber lassen wir die Frage des Zusammenbangs der Zollvolitit mit dem Rückgang des Exports auf sich beruhen. Sicher ist daß die Aufhebung der Zollschranken keineswegs den deutschen Waaren vorort den gewünschten Absatz im Auslande verschaffen würde. Denn die Steckung des Absatzes hängt mit der Ueberproduklion nich? blos in Deutschland, sondern in allen großen Induftrielan dern u. sammen. Je mebr sich die gewerbliche Thätigkeit in allen diefen Ländern hebt, desto weniger werden sie für fremde Waaren aufnahmefähig, und desto größer wird die Kor kurren; auf neutralen Gebieten, die zam Sammelvunkt der erportirten Sar rikate aller Industrieländer werden. Die Uebervroduktion sxeziell in Denrsch⸗ land ist es, welche auch die Preise im Irlande darniederhält und den bauptsächlichsten Industrien mit iren Arbeitern große Verlegen keiten zu bereiten anfängt. Diese Ueberproduktion aber kann nac eu da Schutz: oll system zurückgeführt werden; denn alle Länder, und nament. lich England, leiden darunter, wo man sich bisher noch unter der Fabne des Freihandel befunden hat. Vielmehr ist die Uebervroduk⸗ tion eine Folge einerseits des natürlichen Strebens ittffchaftliche Werthe zu erzeugen, und anderer feits der Äbrabms der ac frage die sich jedenfalls nicht in gleichem Verhältniß mit der Produ krionñ den,. . das w an dieser Diẽ harmonie ann wird dieselbe au nicht tch Aenderi es vftems be . 2. urch Aenderung des Zollsystems be— Das einzige Mittel zur Beseitigung der großen hieraus = senden Uebelstände ist, die pre n n; in 3 ö . zu bringen, und, da letzterer sich vermindert hat, auch die Produktion entsprechend zu vermindern. . .. Wie übermäßig stark und wie wenig dem faktischen Bedarf entsprechend die Produktion bisweilen ist, be⸗ neist die Thatfache, daz die RheinischWerifalischen Drahiwalzerke auf Grund einer solchen Konvention ihre frühere Monate r rot uftion ron 32— 33 00 t nunmehr auf 19— 20 000 tt eingeschränkt haben. . . .“

. Die, „Deutsche Volkswirthschaftliche Corre— spondenz entnimmt dem Bericht der Handelskammer zu Posen u. A. Folgendes:

Die Handelskammer, deren numerische Mehrheit gegen die Ge— treidezõlle gestimmt ist, konstatirt, daß sie von einer Petiticn gegen dieselben abgeseben habe, weil eine starke Minorität einer mäßi⸗

gen Steigerung. der Getreidezölle, nicht abgeneigt ist und in den Tarifsätzen, welche die Steigerung in Vor⸗ schlag brachten, eine solche erkannt hat. Die Ansicht

der einer Erböhung der Getreidesölle freundlichen Minorität stuützt sich in der Hauptsache auf die Erwägung, daß die dzutsche Tandwirthschaft sich in einer hülfsbedürftigen Lage befindet, das diese unggünstige Situatien in erster Reihe auf die Uebermacht der aus— ländischen Getreidekonkurrenz zurückzuführen ist, und daß deshalb kein Anlaß vorlag, vom Standpunkt der Provinz Posen, in der die land— wirthschaftlichen Intereffen eine so hervorragende Stellung einnehmen gegen die auf Abwehr der ausländischen Getrãterroꝛuktion bin- sielenden Zölle zu protestiten. .

Das Mißliche, welches ein Zoll auf Brodstoff hat, wird von der Minorität keineswegs verkannt. indes glaubt man, daß dies Be. denken speziell in einer Provinz, deren Bevölkerung zu 64*o in der Bearbeitung des Bodens ibren Eiwerb findet, am wenigsten aus. schlaggebend sein dürfe. Die Minorität ift übrigens in der Lage, sich bei der Beurtheilung des Getteidezolles auf die Stellungnahme einer vornebmlich in Betracht kommen den Interessengruppe, der Müllerei, zu berufen, wtlche sich, soweit sie in der Stadt Posen vertreten ist, mit der Erhöhung der Getreidezölle einverstanden erklärt hat.“

ö Centralblatt für das Den the H Inhalt: Finanzwesen; Nachweisung über Einnahmen des Reichs rom J. April bis Ende Juli 1885. Zoll. und Steuerwesen; äaͤnderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll! und Steuerftellen. Polijeiwesen: veis Aus lãnd ; Steuerftellen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Ver⸗

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die in Philadelphia eischeinende Zeitung Public Ledger vom 24. Juli brachte eine befondere Beilage, deren ganzer Inhalt ausschließlich dem Leben und den Thaten des Generals Grant gewidmet ist.

Gewerbe uns Handel. Veränderung des Einfuhrzolltagrifes für Sxrirituosen . auf Puerto Rico. Die Provinzial ⸗Regierung von Puerto Rico hat unter König licher Genehmigung nachstehende Zollvorschrift erlassen:

Vom 16. Juli d. J. ab wird durch die Hollämter der Insel nach Maßgaße des nachstebhenden Tarifs eine Abgabe von eingeführten spirituosen Getränken erhoben werden:

.

Branntwein aller Art, Wachholderbranntwein, Gin, Liter Pesos

Kräuter -Ligueure in höljernen Behältnissen und Gunten rn nen) 0.5 feinere Branntweine und Alkohole in eben solchen

e 4 O,. O6 Gognac, Brandy, Rum, in gleichen Bebältaissen .. Q,5 Weine besserer Sorte ö ö ö 095 Bier und Getränke hölzernen . . 02 Wein geringerer So]tte , ĩ ö und

Suttern Igarrafones) Ol t

Die Gétränke, welche in größeren oder kleineren Flaschen (en kras eos en botellas) eingefübrt werden, haben einen Zuschlag von Yo zu den vorstehenden Zollsätzen zu entrichten.

Der dreizehnte internationale Getreide- und Saaten markt in Wien, mit welchem gleichseitig ein vom Ver bande zösterreichischer Müller und Mübleninteressenten einbern ener osterreichischer Müllertag, sowie die Gencralverfammlung der Mit- glieder des oster reichifchen Brauerbundes stattfindet, wird am 531. August und 1. September l. J. in einer Abtheilung des Lager⸗ hauscs den Stadt Wien im R. Prater abgehalten. Dem Pro. gramm des Saatenmarkts gemäß, ist der 31. August dem Vortrage der Ernteberichte aus fast allen getreidebauenden Staaten Europas, ferner aus Indien und Nord Amerika, der 1. September den Ge⸗ schäften gewidmet. Zur Erleichterung des Saaten marktbesuches wurde den Theilnebmern von fast sämmtlichen öosterreichisch:ungarischen Ver kehrsanftalten eine Fabrpreizermäßigung für die Reife nach Wien und zurück gewährt. Nähere Auskünfte werden vom Sekretariat der Wiener Frucht⸗ und Meblbörse ertheilt; daselbst werden auch die Anmeldungen zur Theil nahme am Saatenmarkt entgegengenommen. P est? 22 August. W. T. B) Nach der Semestralbilan; der Ungarifchen Kreditbank beträgt das Reinerträgnig bei der Centrale 325 533 Fl. und bei der Bankabtheilung 263 875 Fl, in Summa 589 206 Fl. Hiervon entfallen auf die osterreichische Fredit· anstalt 105 549 Fl, und es verbleibt sonach ein Reinerträgniß don 483 657 Fl. A = . . ,. , .

Glasgow, 22. August. (B. T. B.) Die Vor 2 ; 361 14 . 4 6 auf 616 1636 * 22 m vorigen Jahre. Zabl der i Hochöfen 90, gegen 95 im vorigen . . ,,, 1 43 * Der Werth der nfuhr in der vergangenen Woche bet 8 51 000 . daron 2 939 000 Doll. für Manufakturwaaren. 8 aum

Submissionen im Auslande.

ñ ö̃. Spanien.

3) 12. September, Nachmittags 2 Ubr. Dir? ceion general de Correos Y) Telègrafos in Madrid. Lieferung verschiedener Instru⸗ mente und Utensilien für Telegraphenzwecke. Kaution vorl. 3432 van 26 10 09 der .

. Sertember, Nachmittags 2 Ubr. Dieselbe Behörde. Lieferung von 569 Mikropbonen mit Zubehör. Kaution 6. . Pesetas, def. 19/0 der Lieferungssumme.

3) 15. Sertember, Nachmittags 2 Uhr. Dieselbe Bebrde.

m rv 1 f Lieferung von 50 00 Trägern aus galranisirtem Eisen. Kaution vorl. 1700 Peletas def. 10 der Lieferungssumme.

4 16. Sertember, Nachmittags 2 Uhr. Dieselbe Behörde.

Lieferurg von 65 009 m Kabel. a. Lieferung summe. Die näberen Bedingungen zu 1—4 in spanischer Sy zu . z . 3 ; ĩ 1 Sprache zur Einsicht beim . Deutschen Reichs ⸗Anzeiger*.

Verkehr s⸗Anftalten.

Das „Chambre of Commerce Journal“, Organ der Londoner Handelskammer, theilt im Augustheft aus dem Bericht des englischen General · Postmeisters folgende Hauptzablen über den Po st oer kehr des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Ir⸗ land in dem am 31. März 1885 zu Ende gegangenen Jahre mit Es wurden befördert und besorgt: ö

Kaution vorl. 4875 Pesetas, def.

ö. 1885. 1884. Briefe 1360341000 1322086900 Postkarten. 169 304 500 153 586 100 Bücher. 320 416 80) 294 594 500 Zeitungen. 143 6574 500 142 7023 Waarenproben 22 974373 13 720 590 *) Eingetragene Briefe 11 365151 11545072 Geldanweisungen 11 958127 13 790732 Postauftrãge 18 831164 12 236 556

) nur für 8 Monate, die Jabrestate war 20578 368.

Die Gesammtzabl der Postämter im Vereinigten Königreich, be= trug 16434, die Gesammt Einkünfte bernifferten sich im Berichts jahr auf 19032483 Pfd. Sterl, die Ausgaben auf 73586 185 Pfd. Sterl der Gewinn aiss auf 6itz 258 Pi. Stel. d. i. 5 5 pd. Ster. weniger als im Jahre vorher. Die übersandten telegraphischen De⸗ peschen bezifferten sich auf 33 278 459, gegen 32343 129 im Jahre 1883/84. Die Poftsparbank hatte am 31 Dezember v. J. Ded oñita und Zinsen im Betrage von 44773 73 Pfz Stern!. aufzuweisen, d. s. 3 00965 Pfd. Sterl. mehr als 1883. Der Werth der oben an⸗ gegebenen Postanweisungen bezifferte sich auf 23 500909 Pfd. Sterl. und die Postaufträge erreichten den Betrag von 7885 347 Pfd. Steri. oder 1t Millionen mehr. Auf den Kort der Bevölkerung des ver- einigten Königreichs kamen von dem Postversfandt: 37.8 Briefe 4,5 Postkarten, 8,9 Bäüchersendungen, 4 Zeitungen und 6 Wöaren⸗ proben. ö

Stettin,. 22. August. (W. T. B.) Der Stettiner Llovd⸗ dampfer Martha“ ist, von Stettin kommend, mit 332 Passa— gieren gestern woblbehalten in Rew ⸗Nork eingetroffen. ̃

Bremen, 22. August. (W. T. B Die Dampfer des Norddeutschen LQlevd General Werder und „Eider“ sind heute in New⸗Vork angekommen. ĩ

Hamburg, 27. August. (W. T. B.) Der Postdampfer Hammonia“ der Sam burg ⸗Amerikaniscben Packet⸗ fahrt Aktiengesellschaft hat, von New⸗JYJork kommend, heute früh Scillv passirt. ö

= 23. Auguft. (B. T B) Die Postdampfer Sile sta'

und . Borussia⸗ der Hamburg Amerikanischen Packet⸗ fahrt ktiengesells daft babeag, von Westindien kommend beute Liard vassirt. Der Postdampfer Allemannia-= der⸗ selben Gesellschaft ist von Hamburg kommend, am 15. d. M. in Kap Hayti eingetroffen.

Sanitätswesen und Qnuarantänewesen.

. Niederlande.

Zufolge einer im Nederlandsche Staatscourant. veröffentlichten Verfügung der niederländischen Minister des Innern und der Finanzen vom 17. August 1885 ist die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschenem Leib— und Bettzeug aus Frankreich, Spanien und Gibraltar vom 25 August 18563 ab rerboten. Gebrauchte Kleidangsstücke, als Geräck von Reisenden mitgeführt, fallen nicht unter dieses Verbot.

ö. Portugal.

Durch Erlasse der Königlich vortugiesischen Regierung vom 13. Auguft d. J find vom S. desfelben Monats ab. der Saen von Dran als von der asiatischen Cholerg angesteckt, sowie die übrigen DBãfen der französischen Kolonie von Algier, die Häfen von Tunis, Marocco und Tripoli als derselben Krankheit verdächtig, der Hafen von Gibrcktat als von der afiatiscen Cholera angesteckt erklärt worden.

Egypten. Durch Beschluß des Conseil sanitaire. mar time et quaran- tenaire dEgypte vom 4 August 1885 find von diesem Tage ab, die Ankünfte aus Marseille in den egvptischen Häfen einer 24 stündigen Beobachtung quarantäne, verbunden mit ärztlicher Beaufsichtigung, unterworfen. . . Italien. Erlaß des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 14. August 1885. Artikel 1.

Die in der Verordnung Nr. 7 vom 5. August d. J. (Reichs Anzeiger Nr. 190 vom 15. August 1885) vorgeschriebenen Quaran⸗ tänemaßregeln werden von beute ab auf alle von Gibraltar und den tunesischen Hafenplätzen kommenden Schiffe ausgedehnt.

. Artikel 2. Die Einfuhr von aus Gibraltar und Tunis kommenden, zum Handel bestimmten Lumpen, Hadern und alten nicht gewaschenen Kleidungsstücken, von gebrauchten Bettgegenständen, Sahlleisten und Charpie wird bis auf Weiteres verboten.

Türkei.

Laut amtlicher Mittbeilung aus Konstantinopel unterliegen Pro— venienen aus den Donauhäfen und Odessa einer eintägigen Quarantäne, Für Waaren aus dem Hafen von Varna ist diese Duarantäne auf zwei Tage erhöht worden.

Berlin, 24. August 1885.

Der Besuch der Rennbahn bei Charlottenburg bei den gestern stattgehabten Rennen des Vereins für Hindernißrtennen war bei dem unausgesetzt andauernden Regen ein nur sehr mäßiger. Trotzdem bot der Verlauf der Rennen mannigfaches Interesse dar. In dem Nauener Jagd Kennen Par leider ein Unfall zu verzeichnen, indem die jährige br. St. . Cockerom‘ des Hrn. G Beit an einem Graben u Fall kam, das Kreuz brach und sofort erschossen werden mußte. Sonst war der Verlauf der Rennen ein günstiger. Dieselben begannen um 4 Uhr mit:

I. Steglitzer Hürden⸗Rennen. Preis 1000 M6 Für 3zjährige und ältere Pferde. 0 Einsatz, 39 1 Reugeld. Distanz

Das Rennen batte 6 Unterschriften, 4 Pferde erschienen am Ablauf, von denen des Rittm. M. Schmidt Pauli a. F. S. CGonqueror- von Paganini a. d. Sooloo (2555 M 773 kg (Soll) mit des Grafen Sierft orpff · Fran Torf 5jabr. ichwöͤr. S. eib fürassier? v. Sosxvodar a. d. Queen of Surrer (1500 Æ 75 Rg (R. Johnson) so aleick zeitig im Ziel eintrafen, das der Richter auf stodtes Rennen“ erkennen müßte. Irmela“ wurde eine Koxflänge dahinter Dritte,

Regina. Vierte. Beide Sieger wurden in der Auktion nicht geordert. Sie theil ten den Preis untereinander, so daß Jeder 680

erbielt. Es folgte diesem Rennen um 4 Uhr:

II. Treptower Jagd ⸗Rennen. Preis 606) * Für 3zjäbrige und ltere Pferde, die in diesem Jahre kein Rennen ge⸗ wonnen haben, im Besitz von aküixen und Reserve ⸗Offi ieren der deuischen Armee und von solchen in Uaiform zu reiten. 2 4M Ein⸗ satz, lo Reugeld. Distanz ca 1000 m. Dem zweiten Pferde 9 *, der Einsätz: und Reugelder. Das Rennen batte s Unter- schriften, drei Pferde liefen; es sieate leicht mit zwei Längen des Lieut. H. von Arnim (I. G. Ul.) 4a. F. St. . Jactange“ S. Don Farios a. d. Mlle de St. Ian (2000 M6) 74 RI (t. Grf. S. Dobna) gegen des Rittmstrs, v. Schmidt ˖ Pauli gjãbr. br. W. . Preterxt (Rittmstr. v. Kramsta), weiter zurück traf ‚Electrixitz' als Deitte ein. Werth des Rennens: 544 M der Siegerin, 5s M dem Zweiten. Diesem Rennen folgte um 5 Uhr:

III. Nauener Jagd⸗Rennen. Preis 1009 Für Lrei⸗ jãbrige und ältere pferde. 30 MS Einsatz 20 M Reugeld. Distanz ca. 3500 m. Dem zweiten Pferde 40 ι der Einsätze und Reugelder. 10 Unterschriften., vier liefen. Es siegte nach

Werth des Rennens: Der Sieger wurde in der Auktion gewährte somit, da er mit 09 eingesetzt war, der Rennkasse eisen Ueberschuß von C0 M Um 53 Uhr schloß sich diesem Rennen an:

IV. Preis von Schöndausen 16090 M Hürden Rennen. Internationales Herren Reiten. Fr 3 jährige und ältere Pferde, Velcke voch kein Rennen gewonnen baben. 40 ½ Einsatz, 20 Reugeld. Distanz 3600 m. Dem zweiten Pferde 60 9 der Einsãtze und Reugelder. Das Rennen hatte 12 Unterschriften; 2 Pferde liefen jedoch nur und es siegte sichtbar verhalten mit einer Korf⸗ lãnge des Rittmeisters Graf Bismarck (1. Gre. Drag.) 5Sjäbr. dor. S. „The Ranger‘ v. Dutch Skater a, d. Ladr Roseberr 795 kg (Ritt- meister v. Kramsta) gegen de⸗= Lieut H. v. Arnim (I. Grde. Ul. Regt) a. schwhr. W. . Sbarper' Utz kg (t. Grf. H. Dohnd). Werth des Rennens: 1112 4 dem Sieger, 168 6 dem Zweiten. Diesem Rennen schloß sich um 6 Uhr an:

6 Form idable⸗ Jagd. Rennen. Preis 1400 6 Handi⸗ cap. Für 4jãhrige und altere Pferde, die seit dem 1. Juli 1884 kein Rennen im Werthe von mindestens 2500 6 gewonnen haben. 50 Einsatz 20 46 Reugeld. Distanz ca. 5500 m. Dem zweiten Pferde bis 30) 6 aus den Einsätzen und Reuzeldern, der Rest wird zwischen dem ersten und dritten Pferde geteilt, Das Rennen, hatte 3 Unter- Hriften. 4 Pierde erjchienen am Ablauf. Nach einem Lleganten Finish siegte sicher mit 2 Längen des Grafen Sierstorpff Fran; dorf Fjäkr. br. W. Crown Derby? v. Kingeraft . d. Miß Stanley 2 Es (R. Jobnfon) gegen des Lieut. Erbprinz Schönburg a. br. St, Tabhoutza⸗ 57 Kg (Holl), 20 Längen zurück wurde . The Squeaker Dritter, dann folgte ‚Diblomaties. Wertb des Rennens: 1400 6 dem Sieger, 280 4 der Zweiten. Den Schluß des Tages bildete

um 67 Uhr:

. Ponv- Hürden ⸗Rennen. Prei: 30) 6 dem Ersten 1090 6 dem Zweilen. Für Ponvs jeden Alters und Standes. 10 1. Einsatz, O M Reugeld. Distanz ea. 1609 m. Für jedwedes in Char⸗ lottenburg gewonnene Rennen sind 191m vorzugeben. Dem dritten Pjerde bis 50 6 aus den Einsätzen und Reugeldern, der Rest dem Sieger. Unter 3 Ponvs kein Rennen. 4 Pferde waren zu diesem Rennen genannt und erschienen auc am Pfosten, darunter auch wieder des Hrn. Kelly a. br. St. Miß Rathan,, welche bisber sämmtliche auf der Charlottenburger Rennbabn abgehaltene 5 Ponp⸗Rennen ge—⸗ wonnen hatte, und darum den übrigen Konkurrenten 50 m vor⸗ zugeben hatte. Diesen Terrainverlust bolte die Stute jedoch die kleinste unter sämmtlichen Pãsshps sehr bald wieder ein und nach noch nicht der Hälfte der Babn war sie mit ihrem kleinen muthigen Reiter, dem kleinen Sohn ihres Besitzers, bereits wieder an der Spitze der Gesellschaft und siegte nun nach Gefallen mit 30 Längen Vorsprung. Des Hrn. A. Grüneberg 6jähr. F. W.

von Oettingen 5jähr. br. St.

96 6 dem Zweiten.

„Bliß‘ wurde Zweiter, des Lieut Lulu‘ Dritte, und als Letzte landete des Hrn. A. Thiele a. schwbr. St. „Renata“. Werth des Rennens: 300 S der Siegerin, 100 M dem Zweiten und 4) „6 dem Dritten,

Die nächsten Rennen auf dieser Bahn finden am Sonntag, den 360. August, Nachmittags 4 Uhr, statt, Es werden 5 Rennen ge— laufen, darunter auch ein Jubiläum ⸗Rennzn., das 30 Rennen auf dieser Bahn, um einen Ebrenvreis im Werthe von 1000 „e, mit einem Geldpreis von gleicher Höhe. Für dieses Rennen, das eine Distanʒ von 5500 m umfaßt, sind bereits 22 Pferde angemeldet. Daßsselbe verspricht somit ein spannendes Interesse zu bieten.

Eisenach, 22. August. (W. T. B . Die bier tagende Generalversammlung der deutsten Eisen in du stziellen beschloỹ eine Danka dre sỹse an den Reichskanzler, Fürsten Bismarck, für die Förderung der Kolonialbestrebungen, durch welche der internationale Verkehr und Export gehoben werde.

Paris, 22. August. (W. T. B). In einer Grube bei Courcelles - Les - Sens (Dexartement Pas de Calais) fand beute eine Entzündung schlagender Wetter statt, wobei 14 Per— sonen, darunter 10 schwer, verletzt wurden.

Paris, 23. August, Abends. (W. T. B.). In Toulon kamen . 10, in Marseille gestern 46, heute 45 Cholera⸗Todes⸗ fälle vor.

Am Sonnabend fand in Krolls Theater eine Aufführung d

Verdi'schen Oper ‚Rigoletto. ror gut besuchtem e. ar 66. war die Besetzung der beiden Hzuptrollen, welche diese Vorstellung besonders interessant machte. Als Gilda setzte Signora Russell ihr Gastspiel fort und bewies ron Neuem, daß die beifallige Aufnahme, welche sie beim hiesigen Theaterpublikum nach ibren vorhergegangenen Leistungen gefunden hatte, eine durchaus berechtigte war. Die Rolle der Gilda gab ihr von Neuem reichliche Gelegenheit, die Zubörer von ihrer künftlerischen Befäbigung und ihrem tüchtigen Können

zu überzeugen. Ihr sympathisches Organ, welches eine aus gejeichnete Schule bekundet, und die Sauberkeit und Zart beit im Vortrage. der Koloraturen in dem uns nur einige kleine Verstöße auffielen, erwarben ihr die volle

Anerkennung des Publikums. Gleich Günstiges wie von der Gilda läßt sich von dem Darsteller des Rigoletto sagen, welcher in Spiel und Gesang der genannten Künstlerin tübtig zur Seite stand. Hr. Alerv, welcher seit kurzer Zeit der Krollschen Bühne angebört, gefiel durch feine kräftige, umfangreiche und gut geschulte Stimme in gleicher Wzise wie durch sein charakteristisches Syiel; er zeigte sich in dieser Rolle als einen tüchtigen Nachfolger des Hrn Deine, welchen wir zuletzt als Rigolette sahen. Da auch die übrigen Rollen gut besetzt waren (Hr. Elmborst sang den Herzog, Hr. Adolßi den Sparafucil und Frl. Baader die Maddalena) so gestaltete sich der Abend zu einem sebr genußreichen, und das Publikum ließ es an Beifalls bezeugungen nicht fehlen. Morgen, Dienstag, wird Sgra. Russell ihr Gastspiel in der Traviata“ fortsetzen und in der⸗ selben Vorstellung ein bier beliebter Gast vom Hamburger Stadt ˖ theater, Hr. Dr. Krückl, auftreten. Fr. Carlotta Grossi verab⸗

ca. 32650 m. Dem jweiten Pferde Ho / o der Einsätze und Reugelder.

schiedet sich am Mittwoch vom Berliner Publikum.