in Berlin, sowie bei allen Königlichen Regierungs⸗
und Bezirks⸗Hauptkassen gegen Rückgabe der Obligationen
nebft Zinsschein⸗Reibe II Nr. 5 — 8 und Zinẽschein ⸗Anweisung.
Der Geldbetrag der etwa feblenden unentgeltlich zurückuugebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Nominalbetrag der Obliga⸗ tionen abgebalten.
Soll die Einlösung von dergleichen Ob igationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., noch bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zins- scheinen und Zinsschein⸗Anweisung durch diese Kasse vor der Aus— zablung an den Unterzeichneten jur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin einge⸗ reicht werden können.
Rückständig sind noch aus Dezember 1869: Nr. 3585. Dezember 1874: Nr. 1891.
pro 1. Dezember 1880: Nr. 22289.
pro 1. Dezember 1881: Nr. 4639.
pro 1. Dezember 1882: Nr. 2708 2791 2944 3233 3346 3869 4388 4692.
pro 1. Dezember 1883: Nr. 501 528 g41 1832 2105 2976 3100 3182 3283 3319 3370 3434 3513 3607 3719 3773 3792 4009 4419 4550 4568. pro 1. Dezember 1884: Nr. 120 310 1424 3074 3308 3474 3619 3674 3888 3926 4247 4567 4634
Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert.
Wiesbaden, den 19. Auguft 1885.
Der Regierungs⸗Präsident. von Wurmb.
den Verloosungen:
pro 1. vro 1.
Bekanntmachungen,
betreffend Verbote und Beschrän kungen der Ein— fuhr über die Reichsgrenze.
Das unter dem 14. März d. J. ergangene Verbot der Einfuhr und Durchfuhr von Schweinen, Schafen und Ziegen aus Rußland, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien, Serbien und Rumänien wird, was die Ein- und Durchfuhr von Schweinen aus Oesterreich⸗-Ungarn betrifft, vom 1. September d. J. ab bis auf Weiteres, was die Ein- und Durchfuhr von Schweinen aus Rußland betrifft, für die Zeit vom 1. September bis 1. Oktober d. J. wieder aufgehoben.
Schwerin, den 25. August 1885.
Großherzoglich mecklenburgisches Ministerium, Abtheilung für Medizinal-Angelegenheiten. Buchka.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund des §. 11 des Reichsgesetzes gegen die ge— meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird das Flugblatt ohne Datum, Druck der Schweizerischen Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen— Zürich, welches mit den Worten beginnt:
„Freunde, Bürger und Arbeiter in Stadt und Land“ und auf der zweiten Seite die Worte enthält:
„Arbeiter! Bürger! denkt an Frankfurt a. M., wo ein
abgekartetes Spiel ꝛc.“ hierdurch verboten.
Merseburg, den 1. September 1885. Der Königliche Regierungs-Präsident. von Diest.
Per son alver änderungen. Königlich Hreußtsche Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Schloß Babelsberg, 20. August. v. Hertell, Hauptm. und Chef der 1. Provinzial⸗Invaliden⸗Comp., in die vakante Comp. Chefstelle bei dem Invalidenhause zu Karls hafen versetzt, v. Campieur, Major a4. D, uuletzt Bez. Com— mandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 3, die Chefstelle bei der 1. Provinzial⸗Invaliden⸗Comp. verliehen.
Kaiserliche Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Rersetzungen 2e. Schloß Babelsberg, 27. August. Karcher, Kapitän zur See, von der Stellung als Kommandant S. M. Kreuzerfregatte , Bismarck“ entbunden. Kuhn, Kapitän zur See, unter Entbindung von seinem Kommando zur Dienstleistung in der Admiralität, zum Kom— mandanten S. M. Kreuzerfregatte „Bis marck' ernannt.
Nichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. September. Se. Majestät der Kaiser und König haben heute die große Parade über das gesammte Garde-Corps abgehalten.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin geruhten, am 1. September, Nachmittags 4M Uhr, dem Ge— sandten der Vereinigten Staaten von Amerika, Mr. Pendleton, die nachgesuchte Antrittsaudienz zu ertheilen und darauf die Vorstellung der Gemahlin des Gesandten entgegenzu nehmen.
Später hatten der außerordentliche Botschafter Sr. Majestät des Schahs von Persien, Mohsin Khan, und der Minister-Resident der Südafrikanischen Republik, Jonk— heer Beelaerts van Blokland, welche kurz zuvor Sr. Masestät dem Kaiser und König ihre Kreditive überreicht hatten, die Ehre des Empfanges bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin.
— Die diesjährige große Herbstparade über die Truppen der Berliner, PotsGUdamer und Span— dauer Garnison sowie über das Garde⸗-Schuützen-Bataillon und das Kadetten Corps in Groß -Lichterfelde fand heute Vormittags 10.“ Uhr auf dem In fanterie-Exerzierplatz, öst— lich der Tempelhofer Chaussee, vor Sr. Majestät' dem Kaiser und König in Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Sr. Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen, Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen Wilhelm von Preußen, des Prinzen Arnulf von Bayern, des Erbgroßherzogs von Sachsen-Weimar und anderer
hoher Fürstlichkeiten statt.
Die Truppen waren im Parade⸗Anzug mit Gepäck, die Fußtruppen in weißen Hosen, das 1. Garde⸗Regiment z. F. mit Grenadiermützen erschienen und so zeitig ausgerückt, daß sie 20 Minuten vor Beginn der Parade zum Einrücken in das durch Täfelchen bezeichnete Alignement bereit standen.
Die Parade befehligte der kommandirende General des Garde⸗Corps, General der Infanterie, von Pape.
Die gesammte Parade⸗Aufstellung erfolgte in zwei Treffen. Das erste Treffen bestand aus der 1 Garde⸗-Infanterie⸗Division unter dem General Lieutenant und Commandeur der Division von Schlichting und der 2. (kombinirten) Garde⸗-Infanterie⸗ Division unter dem General-Lieutenant von Oppell, Comman⸗ deur der 2. Garde⸗Infanterie⸗Division. Das zweite Treffen kommandirte der General⸗Lieutenant von Winterfeld, Com⸗ mandeur der Garde-Kavallerie⸗Division.
Im ersten Treffen hatten auf dem rechten Flügel die Leib⸗Gendarmerie und die Stäbe Aufstellung genommen; dann folgten: die 1. Garde-Infanterie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors von Hahnke, bestehend aus dem Kadetten⸗Corps unter Oberst von Rheinbaben, dem 1. Garde Regiment z. F. unter Oberst von Lindequist, Flügel⸗ Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, dem 3. Garde⸗ Regiment z. F. unter Oberst von Kropff, dem Lehr-Infan⸗ terie⸗Bataillon unter Oberst-Lieutenant à la suite des 1. Garde— Regiments z. F., von Obernitz, der Unteroffizierschule Pots— dam unter Major von Rosenberg, à la suite des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2, und dem Garde— Jager. Bataillon unter Oberst⸗-Lieutenant Freiherrn von Wilczeck; die 2 Garde⸗Infanterie⸗Brigade, kommandirt vom General— Major von Derenthall, General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs, gebildet aus dem 2. Garde⸗Regiment z. F. unter Oberst Graf Finck von Finckenstein, Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, und dem 4. Garde— Regiment z. F. unter Oberst von Unger; die 3. Garde⸗-In— fanterie⸗Brigade unter dem Befehl des General-Majors von Wißmann, bestehend aus dem Kaiser Alexander Garde-Gre— nadier⸗Regiment Nr. unter Oberst-Lieutenant von Lütcken, dem 3 Garde-⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth unter Oberst von Beczwarzowsky und dem Garde -Schützen-Bataillon unter Major von Beneckendorff und von Hindenburg; der kom— binirten Garde-Infanterie-Brigade, befehligt vom General— Major Grafen von Roon, Commandeur der 4. Garde⸗ Infanterie⸗-Brigade, bestehend aus dem Kaiser Franz Garde— Grenadier⸗Regiment Nr. 2 unter dem Oberst-Lieutenant Bernhard, Erbprinzen von Sachsen-Meiningen, Hoheit, und dem Garde-Füsilier-⸗Regiment unter Oberst von Stülpnagel, Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs; sowie die kombinirte Brigade unter dem Befehl des Inspecteurs der 1. Ingenieur-Inspektion, General-Major von Adler, bestehend aus dem Garde— Fuß-Artillerie⸗Regiment unter Oberst-Lieutenant Sichart von Sichartshoff, dem Garde-Pionier-Bataillon unter Major von Kleist, dem Eisenbahn⸗Regiment unter Oberst Golz und der Lehr-Compagnie der Artillerie-Schießschule unter Hauptmann Schröter, à la suite des Garde-Fuß-AUrtillerie-Regiments.
Im zweiten Treffen befanden sich: die 1. Garde⸗-Kavallerie— Brigade unter dem Kommando des General-Majors Grafen von Alten, General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs, bestehend aus dem Regiment der Gardes du Corps unter Oberst Graf von Schlieffen, dem Garde-Kürassier-Regi⸗ ment unter dem Oberst-Lieutenant Freiherrn von Fürstenberg— Borbeck; die 2. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, befehligt vom General Major von Versen, bestehend aus dem Gardeé-Husaren⸗-Regi— ment unter Oberst Lieutenant von Below, dem 1. Garde— Ulanen-Regiment unter Oberst Lieutenant Prinz von Croy und dem 3. Garde Ulanen-Regiment unter Major von Kleist; die 3. Garde-Kavallerie⸗Brigade unter dem Obersten Prinzen Friedrich von Hohenzollern, Durchlaucht, bestehend aus dem J. Garde⸗Dragoner⸗Regiment unter Major von und zu Schachten, dem 2. Garde-Ulanen-⸗Regiment unter Oberst von Scholten und dem 2. Garde-Dragoner-Regiment unter dem Oberst— Lieutenant, Freiherrn von Stosch; und zum Schluß die Artillerie und der Train unter dem Befehl des Commandeurs, der Garde-Feld-Artillerie-Brigade, Obersten von Schell, bestehend aus dem 1. Garde⸗Feld⸗ Artillerie Regiment unter dem Major Freiherrn Neubronn von Eisenburg, dem 2. Garde⸗-Feld⸗A rtillerie⸗Regiment unter Oberst von Mutius, der Lehr-Batterie der Artillerie-Schießschule unter Hauptmann von Haeseler, à la suite des 1. Westsjalischen Feld-Artillerie⸗ Regiments Nr. 7, und dem Garde-Train— Bataillon unter Oberst-Lieutenant Stumpf.
Die Aufstellung war: im ersten Treffen bei den Ba— taillonen in Conipagniefront Colonne, bei der Lehr-Compagnie der Artillerie-Schießschule in Zugkolonne; im zweiten Treffen bei der Kavallexie in Colonne in Escadrons und bei der Feld-Artillerie und dem Train in Linie.
Beim Erscheinen Sr. Majestät des Kaisers und Königs wurden die Honneurs zuerst gleichzeitig von der ganzen Parade erwiesen und demnächst während der Besichti— gung der Aufstellung brigadeweise präsentirt. Das erste Treffen wurde vom rechten Flügel, das zweite Treffen vom linken Flügel aus besichtigt.
Sodann folgte der Parademarsch, welcher zweimal aus— geführt wurde und zwar von den Truppentheilen des 1. Treffens in Compagniefront, von der Kavallerie in Escadronfront mit halber Distance im Schritt, von der Ar— tillerie in Batteriefront und vom Train in Zügen gleichfalls im Schritt.
Bei dem 2. Vorheimarsch defilirten die Truppen des ersten Treffens in Regiments Cologne, ausschließlich des Lehr⸗ Infanterie⸗Bataillons, des Garde Jäger Bataillons, des Garde— Schützen⸗Bataillons und der Unteroffizier-⸗Schule Potsdam, welche in Compagniefront-Colonne marschirten. Das Eisen“ bahn-Regiment und das Garde-Pionier-Bataillon bildeten hierbei eine Regiments-Colonne unter dem Oberst Golz, Commandeur des Eisenbahn- Regiments; das Kadetten— Corps und die Lehr- Compagnie der Artillerie ⸗ Schieß⸗ schule fielen aus. Die Kavallerie defilirte in Escadron— front, die Artillerie in Abtheilungsfront, die Lehr— Batterie der Artillerie-⸗Schießschule für sich hinter der 2. Ab— theilung des 2. Garde-Feld-Artillerie⸗Regiments, der Train in Compagniefront, sämmtlich im Trabe.
Nach Beendigung der Parade formirten sich die Truppen⸗ theile zum Abmarsch und rückten demnächst unter klingendem
Spiel in ihre Quartiere ab.
Die Fahnen, welche durch die Leib-Compagnie des 1. Garde⸗Regiments z. F, und die Standarten, welche durch eine Escadron des Regiments der Gardes du Corps aus dem
Königlichen Palais heute früh abgeholt worden waren, wurden
nach beendigter Parade wieder dorthin zurückgebracht.
Die Truppentheile hatten, um keine Verkehrsstockungen in der Stadt herbeizuführen, sowohl beim An- wie beim Ab— marsch Wege östlich und westlich der Friedrichstraße wählen müssen; nur die Fahnen-Compagnie sowie die Standarten⸗-Escadron, die Leib⸗Gendarmerie, das Garde⸗Füsilier⸗Regiment, das Füsilier⸗Bataillon des Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Re— giments Nr. 1, die 7. und 8. Batterie des 1. Garde⸗Feld⸗ Artillerie⸗Regiments und das 2. Garde⸗Feld Artillerie⸗Regiment passirten das Hallesche Thor und die Belle⸗Alliancestraße.
Das Parade-Diner findet heute Nachmittags 45 Ühr im Weißen Saale und in den angrenzenden Gemächern des hiesigen Königlichen Schlosses statt. Die Tafelmusik wird von der Kapelle des 3. Garde-Regiments z. F. ausgeführt. Anschließend hieran findet Abends eine Militarvorstellung im Königlichen Opernhause statt.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen traten heute zu einer Sitzung zusammen.
— Ist bei einem Darlehn an die Nichtzahlung der Zinsen die Befugniß des Gläubigers zur Aufkündigung des Kapitals geknüpft, so tritt nach einem Urtheil des Reich s— gerichts, V. Eivilsenats, vom 1. Juli d. J., diese Folge nicht ein, wenn der Schuldner die Zinsen deshalb nicht gezahlt hat, weil ihm eine kompen sationsfähige Gegen— forderung in gleicher Höhe gegen den Gläubiger zusteht, auch wenn er seine Gegenforderung zum Zweck der Auf— rechnung erst der Klage auf Zahlung der Zinsen gegenüber geltend macht.
I Der General⸗-Inspecteur der Artillerie, General— Lieutenant von Voigts-Rhetz, hat Berlin auf einige Tage
verlassen, um den Feldmanövern des III. Armee-Corps beizu— wohnen.
— Der General-Quartiermeister, General⸗-Lieutenant Graf von Walder see, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, ist mit den DOffizieren des Großen Generalstabes von der Mitte vorigen Monats nach den Pro— vinzen Westpreußen und Posen unternommenen Generalstabe— Uebungsreise zurückgekehrt.
— Der General-Lieutenant von Alvensleben, Com— mandeur der 10. Division, ist aus Anlaß seines Kommandos zu den bei Arras stattfindenden französischen Uebungen mit kurzem Urlaub zur Abstattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen.
Breslau, 2. September. (W. T. B.) Zur Vorfeier des Sedantages hatte der alte Breslauer Turnverein gestern Abend einen Fackelzug veranstaltet, wobei eine Fest— ansprache gehalten wurde, die mit einem enthusiastisch aufge— nommenen Hoch auf den Kaiser schloß. Die Stadt hat fest— lichen Flaggenschmuck angelegt.
Wiesbaden, 2. September. (W. T. B.) Der heutige Sedantag wurde bereits gestern Abend von den Krieger— vereinen durch eine Vorfeier festlich begangen. Heute früh ertönte von den Thürmen Festgeläut und fanden in den Schulen feierliche Akte sowie in sämmtlichen Kirchen Gottes— dienst statt. Nachmittag wird ein Volksfest auf dem Neroberge veranstaltet. Abends concertiren zwei Musitkapellen im Kur— garten, welcher festlich beleuchtet werden wird.
Sachsen. Dresden, 2. Seytember. (W. T. B.) Zur Feier des Sedantages fanden in den Schulen Festakte sowie in mehreren Etablissements zahlreich besuchte patriotische Versammlungen statt. ie Stadt ist reich geschmückt. Abends wird auf dem Altmarkt Festmusik sein und werden die öffentlichen Plätze festlich beleuchtet werden. Auch viele Vereine begehen den Tag festlich.
Württemberg. Stuttgart, 1. September. (Schwäb. Merk.) Die Beerdigung des in Wildbad verstorbenen württembergischen Militär-⸗Bevollmächtigten in Berlin, General— Lieutenants von Faber du Faur, wird mit den seinem hohen Range gebührenden militärischen Ehren heute hier in Stuttgart um 5 Uhr Abends auf dem Pragfriedhof statt— finden. Dort ruht auch die Gattin des verstorbenen Generals, Adelheid von Faber du Faur, geborene Freiin von Valois, welche am 6. Februar 1884 in Berlin gestorben ist.
DOesterreich ungarn. Wien, 1. September. (Wien. Ztg.) Die Kaiser in ist gestern Abend nach Ischl abgereist.
Pil sen, 1. September. (W. T. B.) Der Chef der bei den hiesigen Manövern vertretenen russischen Militärmission, General-Lieutenant Pawlow, ist nicht unbedenklich erkrankt. .
Agram, 31. August. Die kroatische Regnicolar— Deputation, welche heute Mittags ihre Berathungen hätte eröffnen sollen, kam nur zu einer Besprechung zusammen, weil zwei Mitglieder noch nicht eingetroffen waren. Morgen Mittag findet die erste Sitzung und in derselben die Wahl des Präsidenten statt
Großbritannien und Irland. London, 31. August. (Allg. Corr. Prinz Heinrich von Battenberg, der Gemahl, der Prinzessin Beatrice, ist zum Ehren-Oberst des 5. freiwilligen Bataillons des Hampshire-Regiments „Prinzeß Beatrice of Isle of Wight Volunteers“ ernannt worden.
Dublin, 2. September, früh. (W. T. B.) Bei einem Bankett, welches der hiesige Lordmayor gestern den zu den Anhängern Parnells gehörigen Parlaments-Depu— tirten gab, sprach sich Parnell gegen die Agrarver— gehen aus, durch welche der nationalen Sache nur geschadet werde. Ferner empfahl derselbe den Eigenthümern von Pacht⸗ gütern, diejenigen ihrer Pächter, welche in Folge der schlechten Ernte im nächsten Winter ihre Pachtgelder zu be— zahlen nicht im Stande sein würden, nicht aus dem Pacht⸗ verhältniß zu drängen, da dies für die Zukunft leicht einen Verzicht auf die Pachtungen überhaupt zur Folge haben könne.
Frankreich. Paris, 31. August. (Köln. Ztg.) Dem „National“ sind folgende Zahlen über die Vertuste der französischen Truppen in Tongking entnommen, die sich auf die Zeit vom Tode Rivieres bis zum Rückzuge Herbingers von Langson erstrecken. Danach blieben todt im Feuer des Feindes 752, es starben an Verwundungen 876, zusammen 1657 Todte, wobei hervorzuheben, daß die Sterbe— sälle an Verwundungen nur bis zum 1. Januar 1885 berechnet sind. Verwundet wurden außerdem 1226, die jetzt geheilt oder in der Wiederherstellung be—
griffen sind. Die meisten Opfer kostete die Belagerung und
der Domins be . Beim Marsch auf Langson (16. Dezember 1884 bis 13. Ja⸗
nuar 1885) verloren die Franzosen 107 Todte und 482 Ver⸗ wundete, während der Rückzua von Langson unter Herbinger (24. bis 30. März 1885) 97 Todte und 259
kostete. e Erstürmung von Sontay (Admiral Courbet) mit 83 Todten
und 3198 Verwundeten am blutigsten. wo Rivisre fiel, wurden 30 Franzosen getödtet, 46 verwundet. Die Kämpfe auf Formosa kosteten 73 Todte, 249 Verwun⸗ dete. Feindes erreicht worden.
greifen, ir de 1 Krankheiten gestorben ist, so daß sicherlich 8—a 9000 Mann auf
die französischen Verlustlisten zu setzen sind.
feier für den Admiral Courbet hat heute hierselbst
Entsatz von Thuang Quang, wo Oberst Lieutenant Eehües, nämlich 227 Todte und 408 Verwundete.
Verwundete
Aus den Gefechten der ersten Periode war die
Im Aanfangsgefecht,
waren 2883 Mann durch das Feuer des Man wird wohl nicht zu hoch wenn man annimmt, daß die doppelte Anzahl an
Im Ganzen
Abbeville, 1. September. (W. T. B.) Die Leichen⸗ unter großer Betheiligung der Geistlichkeit stattgefunden. Bischof Freppel hielt die Leichenrede.
Italien. Rom, 1. September. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Zanzibar, vom 1. d.: Der Apisodampfer „Barbarino“ besuchte auf seiner handelswissenschaftlichen Forschungsreise die Häfen Lamo und Durnford und einen Theil des Itibe⸗Flusses (5). Die Nachricht von der Okkupation des Hafens Johnes ist demnach unbegründet.
Türkei. Konstantinopel, 31. August. Ueber die vor⸗ gestern stattgehabte Audienz des außerordentlichen britischen Gesandten Sir Henry Drummond Wolff beim Sultan meldet ein ausführlicher Bericht der Allgemeinen Cor—⸗ respondenz“ Folgendes: Bei seiner Ankunft im Palast wurde Sir Drummond Wolff von Osman Pascha, Derwisch Pascha, Assym Pascha und anderen hohen türkischen Würden⸗ trägern empfangen und unverzüglich darauf dem Sultan vorgestelt, der ihm einen sehr gütigen Empfang zu Theil werden ließ. Der britische außerordentliche Ge— sandte überreichte hierauf sein Beglaubigungsschreiben und verlas eine persönliche Botschaft der Königin Victoria an den Sultan. In dieser Zuschrift übermittelt Ihre Majestät dem Padischah ihre besten Wünsche und drückt die Hoffnung aus, daß die Völker der zwei Länder stets in Frieden und Freundschaft nebeneinander leben mögen. Nach einem Hinweis auf den Umstand, daß sie bereits das Ver— gnügen hatte, die Bekanntschaft des Sultans zu machen, ge— denkt die Königin der von dem verstorbenen Vater Sr. Majestät entfalteten Loyalität, der, wie sie bemerkt, ihr Freund und Bundes⸗ genosse gewesen. Zur egyptischen Frage übergehend, drückt die Königin die Hoffnung aus, daß sie mit der Mitwirkung Sr. Kaiserlichen Majestät im Stande sein werde, den gegen⸗ wärtig in Egyvpten bestehenden Verwickelungen ein Ende zu setzen und Zustände zu schaffen, die gleichzeitig den Rechten des Sultans, der Glückseligkeit des egyptischen Volkes und den Interessen Englands sowie auch denen aller anderen Nationen förderlich sein möchten. In diesem Geiste, fügt Ihre Majestät hinzu, habe ihr außerordentlicher Gesandter Instruk— tionen empfangen, die schwebenden Fragen mit Jenen zu erörtern, die der Sultan sür diesen Zweck designiren dürfte. Die Königliche Botschaft schließt mit dem Ausdruck der besten Wünsche für Se. Majestät den Sultan, seine Regierung und seine Glückseligkeit. —dber Sultan erwiderte: Es bereite ihm hohes Vergnügen, seine Bekanntschaft mit Sir Henry Wolff zu erneuern. Der Freundschaft und Bundesgenossen— schaft der Königin lege er großen Werth bei, umsomehr, da er aus ihrer Botschaft erfahre, daß Ihre Majestät die strikteste Achtung sür seine Rechte als Souverän von Egypten habe. Wie sein Vater bethätige er natürlich sehr großes Interesse für Egypten und er würde in wenigen Tagen eine Person oder einige Per— sonen designiren, die mit dem Gesandten der Königin die ver— schiedenen Fragen in Bezug auf dieses Land erörtern könn— ten. Er selber würde in Kurzem Sir Henry Wolff eine wei— tere Audienz gewähren. — Der britische außerordentliche Ge— sandte stellte hierauf dem Sultan die Mitglieder seiner Mis— sion vor, und nach einigen weiteren freundlichen Bemerkungen Sr. Majestät fand die Audienz ihren Abschluß.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Sep— tember. (W. T. B.) Der Prinz von Wales ist heute, von Drontheim kommend, in Storlien auf schwedischem Gebiet eingetroffen.
Afrika. Egypten. Kairo, 30. August. (Allg. Corr.) General Grenfell meldet aus Assuan, daß nur 3000 Mahdisten Neu-Dongola besetzt haben, daß 300 auf der Argo-⸗Insel und 200 in Haffir stehen.
Der Herzog von Aosta ist gekommen.
von Alexandria hier an—
Zeitungsftimmen.
Der „Hannoversche Courier“ schreibt zum
Sedantage:
. . .. Wir haben wahrlich besonderen Anlaß, die Erinnerung an jenen Tag unserer nationalen Erhebung frisch zu erhalten. Mangel an nationalem Stolz war lange Jahrhunderte hindurch der Erbfehler unseres Volkes, und erst der Tag von Sedan gab die volle Gewähr einer besseren Zukunft, des Wiedererwachens der eigenen Kraft, — einer Zukunft, die in konsequentem und selbstbewußtem Wirken vor— bereitet zu haben, dem König Wilbelm 1. von Preußen und dem Grafen Bismarck damals zum unauslöschlichem Ruhmestitel wurde.
Aber wir sind um fünfzebn Jahre älter geworden und baben erkannt, daß — wenn damals zum Heile für das deutsche Volk die staatliche Wiedergeburt glücklich vollbracht worden — es jetzt doch immer geboten bleibt, in allen Schichten das Bewußtsein wach zuhalten, welch trüber Erfahrungen, harter Kämpfe und schwerer Opfer es bedurfte, bis wir das geworden, wag wir heute sind, und wie sorgsam wir das schwer Errungene bewahren und vertbeidigen müssen. Es hat ja leider nicht an An— zeichen gefehlt, daß die nationale Fluth auch in Rücklauf gerathen kann. Anstatt des Stolzes auf unser herrliches Vaterland und der Freude an demselben sehen wir vielfach trübe Schwarz- malerei, kalte Tadelsucht, Schmählust und Schadenfreude, kleinliche Rechthaberei, engherziges Parteiinteresse. Der poliische Pessimismus treibt bei uns in weiten Schichten sein Wesen in einem ganz unge— rechtfertigten und unerlaubten Maße. Wem nicht Alles in unserem öffentlichen Leben vollkommen nach Wunsch geht, der ist bei uns nur zu geneigt, gleich am Vaterland und dessen ganzer Zukunft zu verzweifeln und Alles zu übersehen und gering zu schätzen, was Großes und Herr— liches vor uns liegt. Von Parteien, die der allgemeinen Miß— stimmung und Unzufriedenheit zur Erreichung ihrer Zwecke bedürfen,
bungen am besten gefördert sabhen.
Herjen getrieben; eine greisenbafte pessimistische Weltanschauung ver⸗ gällt ibnen schon jetzt, anderthalb Jabrzebnte nach dem glorreichen Auf⸗ raffen unseres Volkes, den Stolz auf unsere nationalen Großthaten und Errungenschaften, von denjenigen gar nicht zu reden, die von vornherein in der Zerrissenbeit und Schwäche unseres Vaterlandes ihre Bestre⸗ Der Kampf gegen alle die⸗ jenigen Richtungen, welche unserem Volke die Freude am Vaterlande und die innige Hingebung an seine Ebre und Größe verleiden, muß unsere unausgesẽtzte rastlose Arbeit sein, und dazu sollen auch unsere nationalen Erinnerungs tage dienen, vor Allem der Sedantag, an welchem aus einem blutgetränkten Schlachtfeld das stolje Deutsche Reich emporstieg, für alle Ewigkeit, allen Neidern und Gegnern zum Trutz.
— Das „Deutsche Tageblatt“ sagt zum heutigen Tage:
.. . Wie er uns auf der einen Seite immer wieder die bobe Bedeutung alles dessen erkennen lehrt, was unser erhabener Kaiser und sein großer Staatsmann erstrebten und durchzuführen nicht ab— ließen, weil sie es als die Vorbedingung der Wiedergewinnung der nationalen Einigung mit Recht betrachteten, so mahat er uns auf der anderen Seite auch, indem wir uns an ibm stets von Neuem ver— gegenwärtigen müssen, woas aus Deutschland geworden in der kaiser— losen der schrecklichen Zeit, die Bahnen zu vermeiden, durch deren Einschlagen das alte Reich zu Grunde ging. 3.
Es ist keine Frage. daß Jahre hindurch die Befürchtung nur zu nahe lag, daß in dem Hader der Parteien der Gedanke an die Auf⸗ gaben, die wir in erfter Linie zu lösen hätten, wenn wir an der Sicherung eines Besitzes sollten glauben können, dessen Größe viele unterschätzten, nachdem er mit schwerer Mübe und mit dem Blut unserer Väter, Brüder und Söhne errungen worden, wenn auch nicht untergehen, doch zu kurz kommen könnte.
Mit um so größerer Befriedigung begrüßen wir desbalb gerade beute den nicht mehr zu leugnenden nationalen Wiederaufschwung. Es ist kein Strohfcuer, wovon wir reden und nicht etwa eine Illusion. . Fester und fester setzt sich in dem nationalen Bewußtsein die männlich ernste Ueberzeugung, daß uns vor allem andern die Erhal— tung des Gewonnenen noth thut und daß zur Mitarbeit an der Sicherung des nationalen Besitzes, an der Sicherung von Kaiser und Reich gar nicht Kräfte genug berangezogen werden können.
Und auch der zuerst vom Fürsten Bismarck ausgesprochene und dann in der denkwürdigen großen Kaiserlichen Botschaft festgelegte nationale Reformgedanke, daß sich die Einzelkräfte der Nation um so taug icher zur dauernden Mitarbeit an der Erhaltung von Kaiser und Reich erweisen werden, je mehr ihnen selbst ibre natürlichsten Existenzbedingungen gewährleistet und die möglichfte Freibeit der Bewegung gesichert werde, bricht sich in immer breiteren Schichten Bahn. - . . Vergebens strengen die Vertheidiger einer falschen und gänzlich undeutschen Volksbeglückungstheorie ibre letzten Kräfte an, um nich sowohl ihrer kaum noch verfangenden Schul meinung, als sich se eine Position zu sichern, und wie im Süden so greift auch im Norden die praktische Entschlossenheit immer mehr durch, an Stelle des uns auf abschüssige Bahnen leitenden Parteigeistes den nationalen Ge⸗
uns um Kaiser und Reich nicht bange ;
Amtsblatt Verfügungen: V
Annalen e r Meteorologie Heft zalt: im Karaibischen Meere (mit Tafel 14). Die Falklands-Inseln. Allgemeine und Handels verhältnisse, Schiff ausrüstung und Hafen verordnungen in Port Stanley. (Nach einem Bericht S. M. S. „Prinz Adalbert“, Kommandant Kapt. z. See Mensing 1) — Aus den Reiseberichten S. M. S. . Stosch“, Kommandant Kapt. z. See von Nostitz. Reise von Hongkong nach Ceoktown. — Aus dem Reise⸗
icht des Kapt. C Meblburger, Fübrer der deutschen Bark Me— lusine' (D. S) — Die Prüfung und Prämiirung von Chronometern bei der französischen Marine. — Uantersuchung der Chronometer auf dem Marine -Observatorium der Vereinigten Staaten zu Annapolis. Ueber Land und Serwinde und deren Verlauf. Von Kapt. K. H. Seemann in Hamburg. — Bemerkungen zu den in Heft V. und VII. dieser Annalen gegebenen nautischen Hülfstafeln. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte im Monat April 1885. — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Mai 1885 in Nordamerika und Centraleuropa. (D. S.) — Kleine hydrographische Notizen: I) Tiefenverhältnisse des Suezkanals. 2) Der Salxeterhafen Junin an der Küste von Chile. (D. S.) 3) Flaschenpost: a2. Bark Canopus“ (D. S.), b. Bark „Amanda &K Elisabeth! (D. S.), e. Dampfe S.). 4d. Bark
Maritimen Tiefseeforschungen
r Santos“ (D. Olbers“ (D. S.). — Tabellen: I) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Juli 1885 nach den meteorologischen Aufzeichnungen der Normal⸗Beobachtungestationen der Deutschen Seewarte. 2) Me⸗ teorologische und magnelische Beobachtungen, angestellt auf dem Kai⸗ serlichen Observatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat Juli 1885. — Kartenbeilagen: Tafel 14. Tiefenverbältnisse im Karaibischen Kartenskizze des Treibeises bei Neufundland während der
Meere. . ises be Zeit vom 16. Juni bis Ende Juli 1885.
Statifstische Nachrichten.
Im Monat August 1885 wurden bei der Allgemeinen Unfall ⸗Versicherungsbank in Leipzig 20 Todesfälle, 10 Invaliditätsfälle und 1119 Unfälle von voraussichtlich nur vor äbergehender Erwerbsunfähigkeit der Verletzten, zus. 1149 Unfälle an⸗— gemeldet. . ⸗
— Das Mai-⸗Juni⸗Heft des „Centralblatts für die gesammte Unterrichts Verwaltung in Preußen‘ bringt folgende Mittheilungen über die Pflege der Obstbaumzucht in den Schullehrer⸗ Seminaren.
Aus Anlaß einer Anfrage über Mitwirkung der Schullehrer Seminare zur Förderung der vaterländischen Obstkultur sind ein gebende Ermittelungen darüber angestellt worden, was bei diesen Anstalten zu dem angegebenen Zwecke bereits geschehen, insbesondere, ob zweckenisprechende Obstbaumpflanzungen und kleine Obstbaum⸗ schulen vorhanden seien und in welcher Weise die Zöglinge über Obstbaumzucht, Sortenkunde und Obstverwerthung unterrichtet werden.
Die GErmittelungen haben ergeben, daß der Unterricht in der Obstkultur in den Seminaren die nöthige Pflege findet, soweit der— selbe mit ihrer Hauptaufgabe vereinbar ist und nicht Ungunst des Klimas und der Bodenbeschaffenheit an einzelnen Orten, sowie be⸗ sondere, theilweise vorübergehende Verhältnisse einzelner Anstalten Einschränkungen des praktischen Betriebes, auch wohl zeitweise der theoretischen Unterweifung bedingen. Einige Seminare zeichnen sich durch hervorragende Leistungen in der Obstbaumzucht, bezw. auf dem Gebiete des Gartenbaus überhaupt aus. So ist bei der im Herbste 1883 zu Soest in Westfalen stattgehabten Gartenbau ⸗Ausstellung, welche von etwa 160 Theilnehmern beschickt war, dem Seminar da⸗ selbst der höchste unter den eisten Preisen, bestehend in der vom Staate verliehenen silbernen Medaille, zuerkannt worden
Die theoretische wie die praktische Unterweisung der Zöglinge in der Obstbaumzucht liegt fast durchgängig in den Händen der den naturkundlichen Unterricht am Seminar ertheilenden Lehrer. Den⸗ jenigen derselben, für welche eine weitere Ausbildung besonders für die praktische Thätigkeit in der Baumschule erwünscht ist, wird Ge— legenheit geboten, an Kursen in geeigneten Anstalten, namentlich in
Lehranstalt für Obst⸗ und Weinbau zu Geisenheim u. s. w., theil⸗ zunehmen. Auch für im Amte sftehende Volksschullebrer wird zu ibrer weiteren Ausbildung im Gartenbau, insbesondere im Obstbau noch andere Gelegenbeit, als rorber in den Scullebrer Seminaren, ge⸗ boten. Seit einer Reihe von Jahren finde den beiden vorge- nannten Instituten zu Proskau und Geisenheim alljäbrlich Kurse für Elementarlebrer statt, deren Kosten aus Fonds der Ministerien für Landwirthschaft und der geistliben ꝛc. Angelegenbeiten gedeckt werden. Ebenso seit mehreren n solche Kurse in dem pomologischen Garter ᷣ schaftlichen Schule zi ersten Mal im J An beiden Orten Zuschüssen ein. An dem in dem pomoloaischen Institute zu Proskau, Reagierungs⸗ bezirk Oppeln, in der Zeit vom 23. Juli bis 9. August 1884 abge⸗ baltenen Obstbaukursus haben 27 Elementarlebrer und 14 Seminar- lehrer Tbeil genommen. Die Elementarlehrer gebörten den Pro— rinzen Schlesien und Posen an; von den Seminarlebrern waren aus 4 !
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— Waldbestand schädlichen Wildes in E Corr. — In den „Mittheilungen solche über das Wildstand in den
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werthen Daten über den Waldbestand auch nutzbare und schädliche Wild sowie über den Staats“, Gemeinde und Anstaltswaldungen mitgetbeilt. nebmen jener Quelle, daß die gesammten Waldungen der Reichs lande nach dem Stande Arril 1883 445771 ha bestockten, von denen 352 1357 ha unter der Staats-Forstver waltung des Staates
waren. Von ersteren Sswaldunger nd 16669 ha unge— tbeilte Waldungen; Gemeinden und 2452 ba 36 Instituten.
Von den 151 289 ha (die Differenz in der Summe der Einjel— posten gegen die Hauptsumme erklärt sich durch Abrundung der De— zimalstellen) umfassenden Staats, und ungetheilten Waldungen war die Jagd auf 69 339 ha für 37571 M, mithin der Hektar durch schnitilich zu 0,õs4 S verpachtet; 81 947 ha dagegen wurden admi— nistrirt und betrug der im Ganzen erzielte Erlös 11315 „S oder O, 14 S für den Hektar.
Die Schätzungen, die über den Stand des nutzbaren Wildes in den Staats und ungeihe sowie in den Gemeinde- und Anstalts— waldungen am Schlusse des Rechnungsjahres 1882/83 vorzenommen wurden, ergeben an Standwild: jür . Lothringen Unterelsaß zusammen
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Oberelsaß Rothwild 284 21 Damwild Rehwild . Schwarzwild Hasen Auerwild Fasanen. ; Haselwild ö 718 2 ö
Für die Privatwaldungen und die landwirtbschafilich Bodenflächen liegen ähnliche Schätzungen nicht vor; auch sich die Angaben über den Abschuß des nutzbaren Wildes die administrirten Staatswaldjagden (31 949 ha), diejenigen über das erlegte bezw. gefangene schädlicke Wild aber auf sämmtliche Waldun⸗ gen (445771 ba). Nach den bezüglichen Angaben wurden in den adminifstrirten Staatewaldjagden im Berichtsjabre 32 Hirsche, 418 Stück Reh⸗ und 149 Stück Schwarzwild, 1558 Hasen, 9 Stück Auer und 20 Stück Haselwild, 3 Fasanen und 10 Rebbühner er legt. An schädlichem Wild wurden dagegen in den unter der Staats Forstverwaltung stebenden Forsten und in den Privatwaldungen er legt bezw. gefangen: in Lothringen
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Sauen Wölfe. Füchse. Wildkatzen
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
den Rechtsanwälten beim Kammer— M. Levy
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Von der 4. Auflage des ron
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erschienen. Dieselbe enthält die Fortsetzung und den Schluß
2. Buches (Verfahren in erster Instanz), und zwar zunächst die Fort— setzung und den Schluß des 1. Absch. (Landgerichte) Tit. 1 (Ver— fahren bis zum Urtheil) und Tit. 2 — 12 (Urtheil, Versäumnißurtheil, Vorbereitendes Verfahren in Rechnungssachen, Auseinandersetzungen und ähnlichen Prozessen, Allgemeine Bestimmungen über die Beweis- aufnahme, Beweis durch Augensckein, Zeugenbeweis, Beweis durch Sachverständige, Beweis durch Urkunden, Beweis durch Eid, Ver fahren bei der Abnahme von Eiden, Sicherung des Beweises), sowie den 2. Abschitt des 2 Buches (Verfahren bei den Amtsgerichten); bierauf das ganze 3. Buch (Rechtemittel) und zwar Abschnitt 1—3 (Berufung, Revision, Beschwerde), endlich das 4. Buch (Wieder aufnahme des Verfahrens). Wie die 3 voraufgebenden Lieferungen, so ist auch die vorliegende vierte mit ausführlichem Kommentar uad Anmerkungen versehen. Die Erläuterungen zeichnen sich durch scharfes Denken und klare Darstellung, Reichhaltigkeit des Stoffes, praktischen lick und Uebersichtlichkeit aus. .
ö Das soeben erschienene 1. und 2. Heft . Bandes des Goltdammerschen Archivs (R. v. Deckers Verlag, G Schenck, in Berlin) enthält außer einer umfangreichen Literaturbesprechung die sich nicht nur auf die kriminalistische, sondern zum Theil auch auf civilistische Preßerzeugnisse ausdebnt, nachstebende zeitgemäße und
deren Saat bei Aufschwung und Erhebung der Seele nicht gedeihen kann, wird Hunderttausenden die Freude am Vaterlande aus dem
dem Königlichen pomologischen Jastitut zu Proskau, der Königlichen
iateressante Claborate: 1) Erörterungen über das Privatklageverfahren,