1885 / 250 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Oct 1885 18:00:01 GMT) scan diff

werden muß. Syn. Hegel beantragte, statt des Wortes „Kirchen⸗ beamten“ zu setzen „Geistlichen', während Srn. Riehm die in An— führungsstriche gesetzten Worte zu streichen beantragte. Nach Ab⸗ lehnung beider Amendements wurde F. 22 unverändert in der Fassung der Kommission gut geheißen.

Bei 8. 23, welcher das Verfahren in der handelt, wurde ein Amendement des Syn. Elvers wonach die Zeugen zu beeidigen sind, wenn ihre Aussage Beurtheilung erheblich erscheint.

8. 34 ordnet die Theilnahme des General⸗Synodal⸗Vorstandes an der Erledigung der Disziplinarsachen durch den OLber-Kirchenrath an. Srn. Hahn beantragte hier folgenden Zusatz: „In besonders dringenden Fällen ift der Ober⸗Kirchenrath befugt, auch ohne Zuziehung des Gencral⸗Syncdal Verstandes die Einleitung des Verfahrens zu ver⸗ fügen. Mit 106 gegen 52 Stimmen,

Voruntersuchung be⸗ angenommen, für die

also mit mehr als der vor⸗ geschriebenen Zweidrittelmehrheit, wurde das Amendement angenommen, benso obne jede Debatte der Rest des Gesetzes und das Gesetz im Ganzen.

Es folgte der

Antrag Graf von Zieten-Schwerin u. Gen., betreffend den Kampf

gegen die Wanderbettelei Derselbe lautet: „Generalsynode wolle beschließen: In Erwägung, daß der Kampf gegen die Wanderbettelei und die Arbeit zur Rettung und Bewachung der armen Wanderer durch Arbeiterkolonien und Verpflegungsstationen nur dann siegreich durchgeführt werden kann, wenn auch die Kirche sich diefer Aufgabe annimmt, wird der Evangelische Ober -Kirchenrath er⸗ fucht: alle Organe der Kirche aufzufordern und zu ermuntern, mit Entschiedenheit und Liebe in eine Arbeit einzutreten, welche auf einem flaren Befehl des Herrn ruht.“ Der Antrag gelangte einstimmig zur

ein Antrag des namentlich in

folgte 835

Ce ßB

bei daß

dem Königlichen Kriegs ein⸗ jährig⸗-freiwillige evangelische T nügen, auf ihren Wunsch nach das zweite halbe Jahr als Lazarethe die tnisse gestatten.“

angenommen.

äh

Von den Sitzungsberichten der Königlich preußischen

Akademie der Wissenschaften zu Berlin sind nunmehr die Hefte 1bis XXXIX, umfassend das Halbiahr vom 8. Januar bis 39. Juli 1885, versandt worden Verlag der Akademie; in Kommission in Ferd'Dummlers Verlags-Buchhand lung Harrwitz und Goßmanng.

Die in den vorliegenden Heften abgedruckten wissenschaftlichen Mit⸗ theilungen beginnen mit iner mathematischen Abhandlung von L. Fuchs, über den Charakter der Integrale von Differential-Gleichungen zwi— schen komplexen Variablen, sowie einer von Hrn. Auwers vorgelegten Mittheilung über eine modifizirte Anwendung des Pendels zur Be— ftimmung der imnittleren Dichtigkeit der Erde, welche Dr. J. Wilsing im aftrophyfikalischen Observatorium zu Potsdam gemacht hat. Pro⸗ fessor Pr Gerhardt berichtet über in Hannover von ihm aufgefundene, bisher ungedruckte Manuskriptblätter von Leibniz. Dieselben bestehen aus einem Blatt, enthaltend eine Vergleichung der Metaphysik des Aristoteles und des Descartes, was Leibniz von Beiden entlehnt und was er eigenes hinzugesetzt hat; einem anderen über das Gesetz von der Erhaltung der Kraft, einem Brief an Mafson und einem weiteren Blatt, auf welchem er sich ebenfalls gegen Angriffe auf seine Philosophie wehrt. Das JV. Heft bringt den Abdruck der von Hrn. von Sybel in der öffentlichen Sitzung vom 22. Jamiar gehaltenen Gedächtnißrede auf Jakob Grimm zu der am 4. Jannar erfolgten 100. Wiederkehr des Ge— durtstages des großen Germanisten. Das 5. Heft enthält eine Untersuchung von Srn. R. Virchow über die Verbreitung des blonden und brünetten Typus in Mitteleuropa, sowie eine Abhandlung von Hrn. Th. Mommsen über die Oertlichkeit der Varus-Schlacht (mit Kartenskizze. Die Letztere sucht swie s. Z. ausführlicher an dieser Stelle berichtet worden ist) auf Grund der Funde römischer Münzen in der Moorgegend nordöstlich von Osnabrück nachzuweisen, daß die Käarastrophe bei Barenau stattgefunden haben müsse. Ferner finden wir in diesen Heft eine durch Hrn. G. Kirch⸗ hoff vorgelegte Arbeit von Viktor Hausmaninger in Graz: zur Theorie des longitudinalen Stoßes cylindrischer Körper. Stück VI und VII enthalten Abhandlungen von den Herren: Martin Websky, über die Vanadinsäure enthaltenden Bleierze aus der Provinz Cordoba in Argentina; E Rammelsberg, über die Oryde des Mangans und Urans; J. Koganei, Untersuchungen über den Bau der Iris; Dr. Moritz Mendelsfohn, Untersuchungen über Reflexe (z. Mittheilung); Ernst Schering, zum dritten Gaußschen Beweise des Reciprocitäts-Satzes für die guadratischen Reste, nebst Bemerkung dazu von Kronecker; G. Fritsch, zur Organisation des Gymnarchus niloticus (eines Fifches aus dem oberen Nil, der, wie der Verf. aus⸗ führt, wahrscheinlich mit Unrecht zu den wirklich entladenden elek— trischen Fischen gezählt wird). In dem nächsten Heft macht Hr. Werner Siemens Mittheilungen über die von Fritts in New— Vork entdeckte elektromotorische Wirkung des beleuchteten Selens, während Hr. Heinrich Brunner über das Alter der Lex Alamannorum handelt. Nach ihm wäre es nicht ganz sicher, aber ziemlich wahrschein— lich, daß die Abfassung der Lex in die Jahre 717 bis 719 zu setzen ist. Daran reihen sich Arbeiten von H. Landolt: über die Zeitdauer der Reaktion zwischen Jodsäure und jchwefliger Säure; F. Braun in Karlsruahe: über die Thermo⸗Clektrizität geschmolzener Metalle; A. Kirchhoff: über ein Selbsteitat Herodots (7, 217); dann einige Beobachtungen an Milch— saftgefäßen, von S. Schwendener (mit einer Tafel); ÜUntersuchungen von Paul Albrecht, Professor in Brüssel, über die im Laufe der phylogenetischen Entwickelung entstandene angeborene Spalte des Vrustbein-Handgriffs der Brüllaffen (mit Abbildungen), und von Fr. Rüdhrff in Charlotrenburg, über die Löslichkeit von Sal;gemischen. Die weiter folgen? Hefte bieten dar; eine Mittheilung von W. Schott, über eine illustrirte Bekanntmachung der strafenden Gerechtigkeit in China; eine Untersuchung von Franz Eilhard Schulze, über Tas Verhältniß der Spongien zu den Choanoflagellaten; einen Bericht von Hrn. W. C. Röntgen in Gießen (vorgekegt von Hrn. don Helmholtz, betreffend Versuche über die elektromagnetische Wirkung der“ dislektrischen Polarisation; eine Abhandlung don G. Hellmann, über gewisse Gesetzmäßigkeiten im Wechsel der Witterung auf einander folgender Jahreszeiten; serner Mittheilungen von W. Müller⸗Erzbach in Bremen, über die Dißo—⸗ ation wasserhaltiger Salze und daraus abgeleitete Folger ingen über die Konstitution der Salzbestandtheile; *. Kronecker, über die absolut fleinften Reste reeller Größen; D. Hölder in Göttingen, über eine neue hinreichende Bedingung für die Darstellbarkeit einer Funktion durch die Fouriersche Reihe In dem XXI. bis XXIIf. Stück handelt Hr. E. Zeller über den Ursprung der Schrift von der Welt, xe zoo, welche früher dem Aristoteles zugeschrieben, wurde, jetzt aber in die Periode des Eklekticismus verwiesen worden ist, weil sie nicht vor der Mitte des letzten vorchristlichen Jahrhunderts verfaßt ein kann. Eine genauere Bestimmung über ihre Abfassungs—⸗ zeit und ihren Verfasser ist von Theodor Bergk und Jacob Bernays versucht worden; der Verfasser kann jedoch weder die eine noch die andere Anficht für begründet oder zulässig halten und legt die Motive ausführlich dar.

Das Doppelheft XXV, XXV] enthält eine, durch eine sorgfältige Situations-Karte illustrirte Mittheilung über das von Kumanudes neu entdeckte Neleion oder Heiligthum der Basile in Athen, von Hrn. E. Curtius. In demselben Heft untersucht Hr. Alfred Pernice die Frage, wie das Hauptwerk Ulpians, die libri ad edictum, zu Stande gekommen sei. Dann folgen Abhandlungen: über Crustaceen aus dem Tertiär Egyptens (mit einer Tafel), von Fritz Nötling in Königsberg i. Pr.; über die Lehre von den Zwangsbewegungen des Frosches, von Is. Steiner in Heidelberg, und über die eyklische Ent— wickelung der Siphonophoren, von Carl Chun, Professor in Königs⸗ berg 1. Pr. Zweite Mittheilung, mit einer Tafel). Das folgende Heft bringt zunächst eine Arbeit von Max Duncker,

über des Perikles Fahrt in den Pontus nach der Biographie Plutarchs. Der Verfasfer meint, mit dieser Fahrt habe Perikles dem Drängen der Athener nach dem Nil die Sritze abbrechen wollen. Das auf die Ausdehnung der Seeherrschaft abzielende Unternehmen sei die erste selbständige Aktion zur Realisirung des kühnen Programms gewesen, das Perikles für die auswärtige Politik Attikas entworfen hatte. Daran reiht sich eine durch Hrn. Scherer vorgelegte Arbeit von Julius Hoffory, über zwei Strophen der Veluspa, welche den Ge⸗ dankengang dieses ehrwürdigen altnordischen Gedichts von der Weltschöpfung mit ihrem mrsteriösen Inhalt gänzlich unter— brechen, und die deshalb schon von Müllenhof für einge⸗ schobene Fragmente eines alten Liedes erklärt worden sind. Den böchst dunkelen Sinn der Strephen aufzuhellen ist aber auch ihm nicht geglückt. Der Verfasfer findet nun, wie er des Näheren darlegt, darin eine Beziehung auf die Mitternachtssonne und ihr Verhältniß zum Monde; er erkennt darin die Stimme eines tief empfindenden ängers, der mit sicherer Hand die einzelnen Züge der erhabensten Naturerfcheinung im hohen Norden ju einem Gesammtbilde von knapper Form, aber mächtiger Wirkung zu vereinigen verstanden habe. In dem Doppelheft XVIII und XXIX beschreibt J. Roth die von Dr. Paul Güßfeldt in Chile gesammelten Gesteine, während H. Burmeister in Buenos⸗Ayres berichtigende Mittheilungen über die ur (Gruppe der fossilen Faulthiere gehörige Gattung Coelodon macht; und zwar auf Grund der im vorigen Jahre gemachten Funde von drei kalben Unterkiefern, deren einer auf einer beigegebenen Tafel ab⸗ gebildet ist In einem weiteren Aufsatz erläutert W. Scherer einige wenig bekannte altdeutsche Segensformeln. Die nächsten Stücke bieten Arbeiten aus dem Gebiet der Mineralogie und der Mathematik, nämlich eine Mittheilung von EC. Rammelsberg über die Gruppe des Skapoliths, und zwei mathematische Abhandlungen, von K. Weierstraß, iber die analytische Darstellbarkeit sogenannter willkürlicher Funktionen einer reellen Veränderlichen, und von L. Kronecker, über das Dirichletsche Integral. Dann folgen Epigraphische Miscellen von Julius Euting: eine großtze Anzahl von Inschriften, Papyri und Fragmenten solcher, welche der Verfasser größtentheils auf einer Reise n Syrien und Arabien in den Jahren 1883 und IS gesammelt hat. Diefelben sind auf 7 beigefügten Tafeln sorgfältig facsimilirt und im Text erklärt. In demselben Heft (XXX, KXXVI) macht Hr. du Bois-Reymond eine neue ausführliche Mittheilung über lebende Zitterrochen in Berlin. In dem nächsten Heft findet sich eine Mit- heilung von Prof. F. Himstedt in Freiburg i. B., über eine nach feiner eigenen Methode mit den ihm von der Großherzoglich badischen Regierung bewilligten Mitteln ausgeführte Bestimmung des Ohms. = Besonders reichhaltig ist Stück XXXVIII, XXXIX. Dasselbe wird eingeleitet durch Arbeiten L. Kronecker: der

von L. zur Theorie elliptischen Funktionen, über den Cauchy'schen Satz, und über eine bei Anwendung der partiellen Integration nützliche Tormel, sowie von K. Weierstraß: über de analytische Darstell barkeit sogenannter will— kürlscher Funktionen einer reellen Veränderlichen zweite Mittheilung). Daran schließen sich: ein von F. Nötling aus Haifa in Syrien ein⸗ gesandter vorläufiger Bericht über die gergnostische Ves haffenheit des Sst-Fordanlandes, und ferner von Prof. H. F. Weber in Zürich an gestellte Beobachtungen über das Wärmeleitungsvermögen der tropf baren Flüssigkeiten. Von Hrn. v. Helmholtz vorgelegt ist die dem nächst folgende Arbeit des stud. phil. W. Wien, betreffend dessen im physikalischen Laboratorium der Berliner Universität ausgeführte Ver—⸗ fuche über den Einfluß der ponderabelen Theile auf das gebeugte Licht. Dann folgen zwei Abhandlungen aus dem Gebiet der Chemie, von Srn. A. W. Hofmann, nämlich über die Sulfocyansäure und über das Amin des Pentamethylbenzols, und weiter eine Untersuchung von (G3. Berendt, über das Tertiär im Bereiche der Mark Brandenburg (mit Profil⸗Durchschnitt und sorgfältiger Karte). Hr. A. Dillmann handelt unter der Aufschrift: über Pithom, Hero, Klysma nach Naville, über die für den Egypt Erpkoration Fund von E. Naville in Tell' l- Maskhuta gemachten Ausgrabungen, deren Ergebnisse auch für das Verständniß der alttestamentlichen Beschreibung des Lufent— halts der Israeliten in Egypten und ihres Auszuges von dort von Belang sind. Indessen genügen, wie der Verfasser nachweist, die wenigen sicheren Ortsbestimmungen, welche die Ausgrabung bisher erbracht Rekonstruktlon des in der

sei vielmehr von

hat, noch lange nicht zu einer biblischen Stationenliste verzeichneten Weges, und ferneren Ausgrabungen erst noch weiteres Material zu erwarten. D schließt mit einem Bericht von Richard Förster,

Das umfängliche Heft s Professor in Kiel, enthaltend Mittheilungen über Handschriften des Libanios. Das Material dazu hat der Verfasser zum größeren Theil uf einer im Jahre 1880 mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften unternommenen Reise nach England, Frankreich und Spanien gesammelt, und es hm, , Ggen eher, darlegt, gelungen, mehrere rerschollene Handschriften bon Briefen 2c. des geistreichen afiatisch griechischen Sophisten aufzufinden. Das XV. Stück enthält den Bericht über die öffentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs am 9g. März d. J., und zwar die Festrede des Hrn. Th. Mommsen sowie die Berichte Lon: A. Kirchhoff: über die Sammlung der griechüchen Inschriften; Mommsen: über die Sammlung der lateinischen In⸗ schriften, die Palacographie der lateinifchen Inschriften und die römisch— Profopographie; Diels: über die Herausgabe der Aristoteles-Commen— fatoren; Duncker: über die pPolitische Eorrespondenz Friedrich's JI. Weierstraß: über die Herausgabe der Werke Jacobi's; Waitz: über die IMlormnenta Germaniae historica; ferner die Jahresberichte über die Bor pstiftung, die Humboldtstiftung und das Archaeologische Institut. In dem 33. Heft wird über die öffentliche Sitzung zur Feier des Nibnizschen Gedächtnißtages, am 2. Juli 1885, berichtet. (Festrede des Hrn. Curtius, Antrittsreden der Hrrn. Schulze und Hirschfeld nebst den Introorten der Hrru. du Bois⸗-Reymond und Curtius; Bericht über die zur Beantwortung der philofophischen Preisfrage von 1882 ein⸗ gegangenen Arbeiten, von Hrn. Zeller.)

Zum Zroeck der Gründung einer Kirchendiener-Wättwen⸗ kasse findet am Montag, den 2. November er. Abends 7 Uhr, in der restaurirten P arochialkirche eine geistliche Musikaufführung unter Leitung des Professors Haupt und unter Mitwirkung des treff⸗ lichen Kirchenchors der Zwölf⸗Apostel⸗Kirche sowie anderer tüchtiger

Billets sind bei sämmtlichen Küstern und Kirchendienern

Kräfte statt. si

Berlins zum Preise von 2 6 und 1 6 zu haben. Der wohlthätige

Zweck des Concerts wird mir dazu beitragen, demselben recht viele

Zuhörer zuzuführen. W r er, mmer,

Am 27. und 28. d. M. gelangt im ? epke'schen Kunstauktions⸗ hause der künstlerische Nachlaß des Historien- und Genremalers Otto Günther, der weiteren Freisen durch die zur Erinnerung an den Meister veranstaltete Sonder-Ausstellung in der National⸗Galerie bekannt geworden ist, zur Fffentlichen Versteigerung. Er besteht aus iner Reihe vollendet durchgeführter Gemälde und Aquarellen sowie einer großen Zahl von Entwürfen und Studien in Oel, in Aquarell, und in Feder-, Tusch⸗-, Kreide⸗ und Bleiftiftzeichnung, die der Katalog, zum Theil in Kollektionen zusammengefeßt, unter 120 Nummern ver⸗ zeichnet. Fehlen in der Versteigerung selbstverständlich die in öffent⸗ lichen und priragtem Besitz befindlichen Werke des früh verstorhenen Künstlers, auf denen seine Bedentung vornehm— sich beruht, so findet sich doch unter den ausgeführten Arbeiten noch manches künstlerisch interessante und für das vielseitige Streben des Malers charakteristische Stück. Die zahlreichen Skizzen und Studien aber repräsentiren nicht blos die ganze Thätig— eit des Künstlers, sondern bieten auch vielfache Erinnerungen an seine allbekannten, herv0orragendsten Schöpfungen. Aus dem Besitz Günthers und aus anderweitigem Kunstbesitz verzeichnet der Katalog fedann noch Gemälde, Aquarellen und Zeichnungen von Fr. Krüger. A. von Ram⸗ berg, Wach, J Hübner, Vautier, Erwin Dehme, Freiesleben, Bre⸗ ling, C. Rottmann. Brendel, Ed. Hildebrandt, A. Lier, Rodeck, J. CFolgnet, A. Ferrari u. v. a. Am . Oktober schließt sich hieran die Ver ste ig erung einer aus zund 150 Nummern bestehenden Köhektion von Möbeln, kirchlichen Gewändern, Stoffen, Spitzen, Porzellanen und fonstigen Poterieen, sowie anderen Dekorationsstuͤcken verschieden—

Donadio wird darin als Einlage die von ihr mit so grof

DO

ster Art. Die öffentliche Besichtigung sämmtlicher Objekte findet am

35 und 26. Oktober in gewohnter Weise statt.

Rom, 23. Oktober. (W. T. B.) In der Provinz Palermo sind gestern in Folge der Cholera 61 Personen erkrankt und 30 Personen gestorben. Hiervon kamen auf die Stadt Palermo 37 Er⸗ krankungen und 17 Todesfälle.

wird morgen, Sonntag, und am Montag „Ein Tropfen Gift“ gegeben. Am Dienstag, den 27., geht das fünfaktige Trauerspiel ‚Gracchus, der Volkstribun“, von Adolf Wilbrandt, neu in Scene. An den übrigen Tagen der nächsten Woche bringt das Reperteire abwechselnd Wiederholungen von „Ein Tropfen Gift“ und „Gracchus, der Volkstribun“.

Im Deutschen Theater

Bis die Vorbereitungen für die nächste Vovität, das Lustspiel in vier Akten von H. Heinemann: „Herr und Frau Hippokrates“, beendet sind, was jedenfalls in den ersten Tagen der nächften Woche der Fall sein wird, wird die stets gern gesehene Posse von Moser und V'Arronge: Der Registrator auf Reisen“ ge— geben. erste Aufführung des neu einstudirten „reisenden Re⸗ gistrators“ findet heute statt.

Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Morgen findet die letzte Sonntagsvorstellung ven Offenbachs „Orpheus in der Unter⸗ welt“ statt, da bereits am nächsten Donnerstag Die schöne Helena“ zum ersten Male in Scene geht. Die Eurydice singt morgen Frl. Zerline Drucker.

Wallner⸗Theater.

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Krolls Theater. Die Italienische Operngesellschaft wiederholt morgen, Sonntag, noch einmal die mit so außerordentlichem Beifall aufgenommene Vorstellung „Der Barbier von Sevilla“. Sgra.

ßer Bravour vorgetragene Schatten-Arie aus „Dinorah“ singen. In der nächsten Woche schon beschließen die Italiener ihr Gastspiel.

Belle-Allian ge⸗Thegter. Trotz des großen, unbestrittenen Erfolges, den das Luftspiel „Lug und Trug“ von G. von Moser ge— funden hat, muß daffelbe doch am Dienstag schon vom Repertoire vorläufig wieder abgesetzt werden, da der Repertoirewechsel im Wallner⸗ Theater die Mitwirkung der drei Hauptdarsteller, Fr. Carlsen, Frl. Gramm Und Hr. Alexander, bedingt. Es finden demnach vorläufig nur noch zwei Aufführungen von „Lug und Trug“ statt, denen an beiden Abenden das einaktige Lustspiel desselben Autors, „Die Sünderin“, vorausgehen wird.

Das 2. historische Concert des Anton Rubinstein⸗ EykFus hatte geftern den Saal der Sing⸗Akademie bis auf den letzten Platz gefülle: ein Beweis für die klassischmusikalische Bildung Berlins, da der gane Abend Beethoven gewidmet war und nicht weniger als acht feiner herrlichsten Sonaten zu Gehör bringen sollte, welche die Stil⸗ iigenthümlichkeiten der drei Perioden, die man in dem Schaffen des Meisters unterscheidet, repräsentiren. Die Cis-moll-Sonate machte den Anfang. Unter Rubinsteins Händen sang der Flügel klar und einfach das „Adagio“, welchem dieses Werk seinen Namen „Mondschein— Sonate“ verdankt. Das „Allegretto“ hot nichts Außergewöhnliches. Sas „Presto agitato“ stürmte und rauschte in einem so wilden Tempo einher, daß die Arpeggio-Passagen zu keiner Klarheit kamen, vielmehr von der Macht und Kraft der vollen Akkorde verschlungen wurden. Das Wechseln in den Tempi in dieser und den folgenden PDä-moll- und C gjur Sonaten (l'Aurore mochte manchem strengen Musiker Kopf⸗ schütteln verursachen, aber ein Genie wie Rubinstein läßt sich einmal ncht in vorgeschriebene Bahnen einengen. Das zarte ph. des Anfangs⸗ motivs der Gedur-Sonate ließ er bei der vorletzten Wiederholung zu einer Macht anschwellen, daß die Saiten des Flügels klirrten. Es folgten die „Appassionata,, die E-moll- Sonate, op. 90, 101, 109 und 111. In allen derselbe freie Vortrag, und dennoch dringt Rubin⸗ stnn tief in den Gedanken des Werkes ein. Ist es von Seiten des Kinstlers eine wahrhaft großartige Leistung, acht so schwierige Sonaten in sich aufzunehmen und nach dem Gedächtniß mit allen gebotenen

Wiederholungen wiederzugeben: so ist es auch keine kleine Zumuthung an den Zuhörer, den fast ohne Pause einander folgenden Denaten bis zum Schluß die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Daß dies gestern der Fall war, daß Hr. Rubinstein die Theilnahme des Auditoriums bis zur letzten Note zu feffeln wußte, war eine noch ungleich größere Anerkennung seiner qualitativ wie quantitativ emi⸗ nenen Leistungen, als der lebhafte Beifall ausdrücken konnte, der ihm zu Theil wurde.

Das nächste Concert des Cyklus findet am Dienstag, den 27. d. M.,

Abends 8 Uhr, ebenfalls im Saale der Sing-Akademie statt und wird Kompositionen von Franz Schubert, C. M. von Weber und Felix Nöendelssohn zur Aufführung bringen. Dem gestrigen zweiten Concert kapelle unter Leitung des Hrn. Dimitri Slavianski d' Agréneff, in der Philharmonie, lag ein neues, reiches Programm epischer und lyrischer Lieder, namentlich naiver ländlicher und Tanzlieder russi⸗ schen und polnischen Ursprungs zu Grunde, die in gleich musterhaft präziser Weise, wie die Lieder des ersten Abends, vorgetragen wurden, und in denen die Stimmbegabung der Sänger wie das Moduliren der Töne nach Maßgabe des Textes wiederum auf das Vortheilhafteste hervortraten. Die Wacht am Rhein, die am Donnerstag zum Ent⸗ zücken des Publikums den melancholischen Nebel, der auf allen diesen flawischen Gesängen lagert. plötzlich durchbrach, blieb gestern leider aus; dafür aber brachte die Kapelle den „rothen Sarafan“, eine auch hier volksthümliche Melodie, zu Gehör, deren ergreifender Vortrag, weil der Tert und die Melodie hier allgemein bekannt sind, besonders interessirte. Alle Nummern des Programms wurden mil reichem Beifall aufgenommen, mehrere mußten auf stürmisches Verlangen wiederholt werden.

der russischen Vokal—

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Kolonialzeitung. Organ des Deutschen Kolonial⸗ vereins in Berlin. Heft 20. Inhalt: Deutscher Kolonialverein. Das Flegelsche Unternehmen, Ueberseeisches Wachsthum der Abthei⸗ lung Bremen. Geschäftliche Regelung. Die klimatischen Ver⸗ hältniffs der Westküste von Afrika. Von lr. A. von Danckelman. Die Reifen der deutfchen Kriegsflotte im Jahre 884. III. Ausiralien. Südsee. Die Länder am Rothen Meere. Erinnerungen aus Samoa. J. Politische und klimatische Verhältnisse. Von H. Ahner. Die Ackerwirthschaft in den üdbrasilianischen Kolonien. Eine Erwiderung. Von Theod. Bischoff. Die Fidfchünseln im Wahre 1884. Von Dr. A. Vollmer. Literatur. „Hr. Henry Lange, Süd⸗ brasilien.“ C. F. van Delden-Laerne, Le Brasil et Java.“ Redaktionelle Correspondenz. Aus Neuseeland. Vom Kongo. Aus Australien. ö . die Etymologie von „Kamerun. Sprechsaal. Büchertisch. ö . *

Schlesiens . in Bild und Schrift; 6h). Bericht des unter dem Protektorat Ihrer Kgiserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin Friedrich Wilhelm stehenden Vereins i. das Museum schlesischer Alterthümer. Inlalt: Der Marschwitzer Bratleatenfund. Von E. Bahrfeldt, Mit 2 Tafeln. Die Denkmäler Herzog Konrad J. 2c. im Dome zu Gr.⸗-Glogau. Von Paul Knötel.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz. Druck: W. Elsner

Sechs Beilagen (einschließlich Börs en Beilage).

Berlin:

und Königlich Preußischen

den 24. Oktoher

Staats⸗Anzeiger.

L885.

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