12. März 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots—⸗ termine ihre Ansprüche und Rechte auf die Grund⸗ stücke anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen werden. Kastrop, den 109. Januar 1886. Königliches Amtsgericht.
Isol?sꝰ] Aufgebot.
Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, Amtsgerichts⸗ Sekretär Schulz hierselbst, werden die unbekannten Rechtsnachfolger der am 29. September 1885 zu Friedland i. Ostpr. verstorbenen Kaufmannswittwe Friederike Dehn, geb. Stadie, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 25. Nobember 1886, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den ca. 36 800 M betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6 anzumelden, widrigenfalls der Nach— laß dem landesherrlichen Fiskus zugesprochen werden wird.
Friedland i. Ostpr., den 9. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht.
(51286
Es ist beantragt: 1) von der Wittwe des Arbeiters Friedrich Kracke, Dorothea, geb. Barnstorf, zu Kirch⸗ rode, das Aufgebot des am 22. November 1879 ausgefertigten, auf den Inhaber lauten⸗
den Sparkassenbuches Nr. 3086 der vor⸗— maligen Spar⸗, Leih⸗ und Vorschuß⸗Kasse des Amtes Hannover über 70 M. 35 4,
D. Georg Dohm zu
ö 11
Aufgebot.
2) von dem Bahnwärter a. D. Gr. Buchhol; das Aufgebot des am 22 tember 1881 ausgefertigten, auf den Inhaber lautenden Sparkassenbuches Nr. 8279 dersel⸗ ben Spar⸗, Leih⸗ und Vorschuß⸗-Kasse über 683 M 24 3.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf
Mittwoch, den 22. September 1886,
Mittags 12 Uhr, ; anberaumten Aufgebotstermine an hiesiger Gerichts stelle (Zimmer 84) ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunden erfolgen wird.
Hannover, den 31. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IVb. gez. Jordan. Ausgefertigt: Thiele, Gerichtsschreiber.
2 y ⸗ Dep⸗
.
39703 Aufgebot.
Die Spar⸗ und Leihkasse für den Amtsbezirk Burgwedel zu Burgwedel hat das Aufgebot der im nachstehenden Verzeichnisse aufgeführten, von ihr aus— gegebenen Sparkassenbücher und Obligationen bean— tragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert spätestens in dem auf
Dienstag, den 8. Juni 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.
Burgwedel, den 9. November 1885.
Königliches Amtsgericht. gez. Schultz. Ausgefertigt:
(L. 8.) G. Engelhardt, Assistent, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts Burgwedel. Verzeichniß der Urkunden:
I) Sparkassenbuch Nr. 25 über 1380 M, ausge— stellt zu Gunsten der Ehefrau Stille zu Brelingen.
2) Sparkassenbuch Nr. 1 über 91, 6tz , ausge— gestellt zu Gunsten des Haussohns Carl Bartels zu Bissendorf.
3) Sparkassenbuch Nr. 234 über 1000 6, ausge— stellt zu Gunsten des Fritz Goedecke zu Berkhof.
4) Sparkassenbuch Nr. 260 über 1612,65 (, aus— gestellt zu Gunsten des Hauswirths Heinrich Döpke zu Scherenbostel.
5) Sparkassenbuch Nr. 479 über 482,12 S, aus— gestellt zu Gunsten der Stechmann'schen Vormund— schaft daselbst.
6) Sparkassenbuch Nr. 555 über 54,08 (M, aus— gestellt zu Gunsten des August Sievers zu Gr. Burgwedel.
7) Sparkassenbuch Nr. 618 über 828,56 MS, aus gestellt zu Gunsten des August Steinecke jun. da— jelbst.
8) Sparkassenbuch Nr. 633 über 3046,72 0, aus— gestellt zu Gunsten des Altentheilers Gras zu Wiechendorf.
9) Sparkassenbuch Nr. 637 über 44,46 M, ausge—
stellt zu Gunsten der Lührs'schen Vormundschaft zu Wilhelm Henry Behres als Testamentsvollstrecker von Johann Joachim Parrmann, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Bissendorf.
10) Sparkassenbuch Nr. 641 über 322,08 A, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Häuslings W. Schröder zu Bennemühlen.
11) Sparkassenbuch Nr. 733 über 2250 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Hauswirths Heinrich Gehring zu Meitze.
12) Sparkassenbuch Nr. 778 über 220, 34 , aus- gestellt zu Gunsten der Heuer'schen Vormundschaft daselbst.
13) Sparkassenbuch Nr. 816 über 61, 06 6, aus— gestellt zu Gunsten der Marie Redecke zu Gr. Burg— wedel.
14) Sparkassenbuch Nr. 909 über 139 Thlr. 28 Gr. 6 Pf, ausgestellt zu Gunsten des Hauswirths Strebos zu Bissendorf.
15) Sparkassenbuch Nr. 964 über 179,51 , aus⸗ gestellt zu Gunsten der Sophie Strube zu Mellen—
dorf. ; — . 16 Sparkassenbuch Nr. 987 über 203 Thlr. des Schlachters
10 Gr., ausgestellt zu Gunsten Ehlen zu Bissendorf.
17) Sparkassenbuch Nr. 994 über 158,31 , aus⸗ gestellt zu Gunsten des Arbeiters Georg Engehausen zu Hellendorf.
18) Sparkassenbuch Nr. 1018 über 154,08 M, aus- gestellt zu Gunsten des Heinrich Goedecke zu Berkhof.
19) Sparkassenbuch Nr. 1045 über 749, * 4, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Abbauers Heinrich Seehaus zu Fuhrberg.
20) Sparkassenbuch Nr. 1145 über 1200 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Abbauers Fritz Wittenberg zu Kl Burgwedel.
21) Sparkassenbuch Nr. 193 über 600,50 M, aus⸗ 6 zu Gunsten der Müller'schen Erben zu Fuhr— erg.
Referendar Pietzcker, i. V. des Gerichts⸗-Secretairs.
512791
Referendar Pietz cker, i. V. 8. Gerichts⸗Secretairs. 51280
des Hausmaklers A. Wittmund, als Testaments—⸗ vollstreckern von Michael Hirsch Isenberg, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Dr. Daniel Hertz und Rechtsanwalt Dr. Wehl, wird ein Aufgebot dahin
erlassen daß Alle, welche an den Nachlaß des am 14. November 1885 hieselbst verstorbenen
ausgestellt zu Gunsten des Schäfers Fr. Knoblau zu Abbensen.
253) Sparkassenbuch Nr. 129 über 0, 92 S, aus- gestellt zu Gunsten des Altentheilers H. Jobst zu Brelingen.
24) Sparkassenbuch Nr. 1379 über 499,24 46, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Fritz Hemme zu Mellendorf.
253) Sparkassenbuch Nr. 1385 über 2198,38 , ausgestellt zu Gunsten des Heinrich Meyer zu Bre— lingen.
26) Sparkassenbuch Nr. 1405 über 101,78 ½, aus- gestellt zu Gunsten der Auguste Gohes zu Gr. Burg⸗ wedel.
27) Sparkassenbuch Nr. 1409 über 25 Thlr., aus⸗ gestellt zu Gunsten des Fr. Sievers daselbst.
28) Sparkassenbuch Nr. 1427 über 1500 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Tischlers Friedrich Ahlvers zu Langenhagen.
29) Sparkassenbuch Nr. 1537 über 120 Thlr., aus⸗ gestellt zu Gunsten des H. Leisenberg (Benecke) zu Gr. Burgwedel.
30) Sparkassenbuch Nr. 1566 über 750 4M aus⸗ gestellt zu Gunsten der Anna Müller zu Gr. Burg— wedel.
31) Sparkassenbuch Nr. 1588 über 200 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Häuslings Fr. Schaumann zu Oegenbostel.
32) Sparkassenbuch Nr. 1707 über 1845 , aus⸗ gestellt zu Gunsten des Schäfers Georg Lohmann zu Buchholz.
33) Sparkassenbuch Nr. 1865 über 225 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten der Wittwe Meyer zu Isern— hagen.
34) Sparkassenbuch Nr. 2106 über 99,33 M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Zimmermanns Eickmann zu Fuhrberg.
35) Sparkassenbuch Nr. 2119 über 330,32 , aus⸗ gestellt zu Gunsten des Haussohns Adolf Biester zu Scherenbostel. .
36) Sparkassenbuch Nr. 2128 über 182,37 ½, aus—⸗ gestellt zu Gunsten der Dienstmagd Lina Gohde zu Wennebostel.
37) Sparkassenbuch Nr. 2493 über 450 4, aus- gestellt zu Gunsten des Halbmeiers Fr. Oberg zu Neuwarmbüchen.
38) Sparfassenbuch Nr. 2507 über 1659 ½, aus— gestellt zu Gunsten des Ludwig von Hänigsen zu Wett mar. * e, , ,, ame , ,
39) Sparkassenbuch Nr. 2700 über 75 „M, aus⸗ gestellt zu Gunsten des Henstorf zu Bissendorf.
40) Obligation Nr. 18 vom 3. Februar 1874 über 100 Thlr., ausgestellt zu Gunsten des Ab— bauers Heinrich Hartmann zu Wettmar.
41) Obligation Nr. 117 vom 18. Februar 1875 über 450 „6, ausgestellt zu Gunsten des Gastwirths Heinrich Pape zu Isernhagen H. B.
51278 Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag des hiesigen Rechtsanwalts Dr. Paul
Waldemar von Leesen, als curator absentis
1) Anna Maria Leonora, geb. Meyer, ver⸗— ehelichten Kämmerer,
) Catharina Elisabeth Meyer,
3) Johanna Friederica, geb. Meyer, ver— ehelichte Timm,
welche sämmtlich nach Amerika ausgewandert und
verschollen sind, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
J. daß die obgenannten:
1) Anna Maria Leouora, geb. Meyer, ver⸗
ehelichte Kämmerer, 2) Catharina Elisabeth Meyer, ) Johanng Friederiea, geb. Meyer, ver—
ehelichte Timm, J hiemit aufgefordert werden, sich spätestens in dem auf
Montag, 27. September 1886, V. M. 10 Uhr,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße Nr. 10, Zimmer Nr. 24, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß sie für todt und ihre respectiven Ehen wer— den für aufgehoben erklärt werden;
II. daß alle unbekannten Erben und Gläubiger der genannten Verschollenen hiemit aufgefordert werden, ihre Ansprüche spätestens in dem obbe⸗ zeichneten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht anzumelden — und zwar Aus— wärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustel⸗ lungsbevollmächtigten — unter dem Rechts— nachtheil des Ausschlusses und ewigen Still— schweigens.
Hamburg, den 12. Januar 1886.
Das Amtsgericht Hamburg, Civil-Abtheilung JV.
Zur Beglaubigung:
Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag des Rechtsanwalts r. Andreas
Paarmaun, richtiger daß Alle, welche an den Nachlaß des am 13. November 1885 hieselbst verstorbenen Jo— hann Joachim Paarmann, richtiger Parr— mann, Erb oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen oder der durch Decret der Vormund schaftsbehörde von 9. Dezember 1885 erfolgten Ernennung des Antragstellers zum Testaments⸗ vollstrecker und den demselben im Testament er⸗ theilten Befugnissen, insbesondere der Um— schreibungsbefugniß, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Wider— sprüche spätestens in dem auf
Sonnabend, 6. März 1886, 195 Uhr V.⸗M. ,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 19, Zimmer Nr. 2, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Be⸗ stellung eines hiesigen Zustellungsbevoll mächtigten — bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 11. Januar 1886.
Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung V.
Zur Beglaubigung:
Amtsgericht Hambur ü Auf Antrag des Oberrabiners A. Stern und
und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer—
aufgefordert, bei demselben Gericht ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück anzumelden und ihr etwaiges Wider spruchsrecht eintragung zu bescheinigen, widrigenfalls die Eintra— gung des Eigenthums für den Schuhmachermeister Szwaba erfolgen wird und ihnen nur überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem besonderen Prozesse zu verfolgen.
51296
sache 49 F. 155 85 wird hierdurch bekannt gemacht, daß das Aufgebot vom H. Oktober pr., betreffend den Pfandbrief Ser. VII. Litt. 8. Nr. 2289 über 500 46 und das Aufgebot vom 16. Dezember pr., betreffend den Pfandbrief Ser. VII. Litt. 8. Nr. 2089 über 500 „M zurückgenommen wird.
solzio)
Königliche Amtsgericht zu Kastrop durch den Ge— richts Assessor Frenking
werden seine behalten.
Ansprüchen auf die Spezialmasse ausgeschlossen.
Ansprüche irgend welcher Art zu haben ver— meinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 21. November 1882 errichteten, mit Nachtrag vom 12. März 1884 versehenen, am 26. November 1885 hieselbst publizirten Testaments, wie auch der Bestellung der Antragsteller zu Testamentsvoll⸗ streckern und den denselben als solchen ertheilten Befugnissen, insbesondere der Befugniß zur Umschreibung, Verklauselirung und Tilgung von Hypotheken widersprechen wollen, hiemit auf— gefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Montag, 8. März 1886, 19 Uhr VB. M., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 14, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs— bevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 12. Januar 1886. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung III Zur Beglaubigung: — Referendar Pietzcker, i. V. des Gerichts⸗Secretairs.
51285 . I) Die ledige Anne Apollonie Rauch, geboren am 25. März 1808 zu Kirchenthumbach, Tochter der verstorbenen Weberseheleute Andreas und Margarethe Rauch, von dort, soll im Jahre 1848 mit ihren beiden unehelichen Kindern
a. Josef, geboren am 11. Januar 1842 und
b. Aune Marie, geboren am 30. Dezember 1846,
nach Amerika ausgewandert, und
2) deren Schwester, die ledige Anne Marga⸗ rethe Rauch, geboren am 11. Oktober 1811, gleich⸗ falls zu Kirchenthumbach im Jahre 1842 mit ihrem unehelichen Kinde Anne Marie, geboren am 17. Mai 1837, nach Wien gezogen sein, und ist seit dieser Zeit über das Leben der vorgenannten fünf Personen keine Nachricht mehr vorhanden. 361
Für den unter Ziffer 1 Litt. a bezeichneten Josef Rauch wird bei dem Kgl. Amtsgerichte hier, als Pflegschaftsbehörde ein Vermögen von 146,95 (M verwaltet. .
Auf Antrag des erbberechtigten Webers Johann Baptist Rauch von Kirchenthumbach ergeht hiermit die Aufforderung: .
I) an die genannten fünf Verschollenen spätestens in dem auf
Donnerstag, den 11. November 1886,
Vormittags 9 Uhr, bei dem unterfertigten Kgl. Amtsgerichte an— beraumten Aufgebotstermine persoͤnlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widri— genfalls sie für todt erklärt werden,
2) an die Erbbetheiligten ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,
3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der bezeichneten fünf Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Ge— richt zu machen.
Eschenbach, den 12. Januar 1886.
Königlich Bayer. Amtsgericht. Aschenauer, Kgl. Amtsrichter. Für die Ausfertigung: Eschenbach, den 14. Januar 1886. Der Kgl. Gerichtsschreiber: Kühn, Kgl. Sekretär.
(Ii. S.]
(L S.)
51293) Bekanntmachung.
Das Eigenthum des Grundstücks Thorn Altstadt Bl. 358, dessen Besitztitel gegenwärtig für die Wittwe Katharina Engelmann, geb. Paeschke, und deren Sohn Christian Gottlob Engelmann berichtigt ist, soll für den Schuhmachermeister Szwaba von hier eingetragen werden.
Auf den Antrag des Letzteren werden deshalb:
I) alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf das qu. Grundstück spätestens im Aufgebotstermine am 17. März 1886, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 4, anzumelden, widrigenfalls sie mit etwaigen Ansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen
legt werden wird,
2) die ihrem Aufenthalte nach unbekannten Eigen—
thumsprätendenten, nämlich:
a. der frühere Eigenthümer Anton Bielawki aus Thorn, jetzt angeblich in Amerika,
h. die unverehelichte Julianna Wisniewska, an— geblich zu Warschau aufhaltsam,
c. der Schuhmacher Anton Wisniewski,
spätestens in demselben Termine und
gegen die beabsichtigte Eigenthums⸗
Thorn, den 8. Januar 1886. ; Königliches Amtsgericht.
Bekanntmachung.
In der Simpert Strohmeyer'schen Aufgebots—
Berlin, den 11. Januar 1886. Thomas, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts J., Abtheilung 48.
Verkündet am 30. Dezember 1885. Pochmann, Gerichtsschreiber. In der Aufgebotesache Kurig F. 7/85 erkennt das
565 Recht:; ;
Dem Kaufmann Heinrich Gertz aus Beckhausen Rechte auf die Spezialmasse vor⸗ Die unbekannten Betheiligten werden mit ihren
Kastrop, den 31. Dezember 1885.
lolzog : Nach Aufgebot werden Michael Kulpinet Ruhheim und dessen Rechtsnachfolger mit ibren sprüchen auf die Post Abtheilung III. Nr. Grundbuches von Ruhheim Nr. 5 von 1 R 12 Sgr. 4 Pf. nebst Zinsen ausgeschlossen. Mogilno, den 12. Januar 1886. Königliches Amtsgericht.
51300 Bekanntmachung.
Der Chausseegeldvächter Johann Swieesch⸗ aus Chabsko und seine Rechtsnachfolger werden Aufgebot mit ihren Ansprüchen auf die auf Joseyh⸗ N 424 Abth. II Nr. 19 eingetragenen 10 Ii nebst Zinsen und Kosten ausgeschlossen.
Mogilno, den 15. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht.
olz0s] Verkündet am 30. Dezember 1885 Pootmann, Gerichtsschreiber.
In der Aufgebotssache Kurig E. 11/85, erlem das Königliche Amtsgericht zu Kastrop durch in Gerichtsassessor Frenking für Recht: .
Dem Kaufmann Heinrich Gertz zu Beckhꝛisa werden seine Rechte auf beide Spezialmassen pe behalten, dem Bergmann Heinrich Benning Habinghorst wird sein Recht auf die für die 0 Ubthellung III. Nr. 2 gebildete Spezialmasse n 74052 MS vorbehalten.
Die, unbekannten Betheiligten werden mit ihn Ansprüchen auf die Spezialmassen ausgeschlossen
Kastrop, den 31. Dezember 1885.
Königliches Amtsgericht. 51298 Im Namen des Königs?! Verkündet den 11. Januar 1886.
Referendar Dr, Schoeps, als Gerichtsschreibe.
In der Slawikauschen Aufgebotssache von Brelsn Aktenzeichen F. ß / 85
erkennt das Königliche Amtsgericht zu Breslu durch den Amtsrichter Dr. Weil für Recht:
J. Der Schlesische Pfandbrief Litt. C. Serie n Nr. 3029 über 300 MS wird für kraftlos erklärt
II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens wenn der katholischen Pfarrgemeinde zu Slawikau ah, erlegt. —
Königliches Amtsgericht. 51304 ;
Die Urkunde über die im Grundbuche Endet Band 2 Blatt 18 Abtheilung 3 Nr. 2 u. 3 ch getragenen je 50 Thlr. Abfindung des Heinrich un des Franz Schaefer zu Recklingsen ex doc. pr 19. Oktober 1843 ist für kraftlos erklärt.
Balve, den 5. Januar 1886.
Königliches Amtegericht.
513091 Verkündet vom 30. Dezember 1885. Pootmann, Gerichtsschreiber.
In der Aufgebotssache Neuhaus P. 3 / 8H erkem! das Königliche Amtsgericht zu Kastrop durch o Gerichtsassessor Frenking
für Recht:
Die Hypothekenurkunde über 21 Thlr. 18 Sn Abfindung und 57 Thlr. 20 Sgr. Pf. Schulden tilgungs-Kaution, eingetragen zu Folge Verfügun vom 30. Oktober 1833 für:
1) Maria Margaretha
15. September 1827,
2) Johann Theodor Neuhaus, geb. am 12. Aptl
336, 3) Heinrich Hermann l un im Grundbuche von Giesenberg-⸗Sodingen Vol. Art. 33 Abth. III. Nr. I und 2, gebildet aus M Ausfertigung des Einkindschaftsvertrages vom 30 I 1837, aus der Ausfertigung des Rezesses von 19. Mai 1835 und dem Hypothekenschein von 30. Oktober 1839, wird für kraftlos erklärt. Kastrop, den 31. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht.
Neuhaus, geb. an
Neuhaus, geboren an
651311 Das Hypothekendokument über die auf dem Grund stücke des Friedrich Bleck, Monkowarsk Nr. 58, in Abtheilung III. unter Nr. J eingetragene Erbtheilk forderung der Josephine Polasik von 200 Thalen nebst Nebenrechten ist durch Urtheil des unteryeich neten Gerichts vom 7. Januar 1886 für kraftlos er klärt worden.
Krone a. Br., den 10. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht. Toeplitz.
Verkündet am 11. Januar 1886. Thiele, Gerichtsschreiber.
Ausschluszurtheil.
In Sachen, betreffend das von der Chesrm
des Senators Hr. Schläger, Helene, geb, Hast, i Hannover beantragte Aufgebot erkennt Köonigli
Amtsgericht, Abth. IVb, ju Hannover durch Unt
gerichtsrath Jordan
2c.
für Recht: . Die auf den Inhaber lautenden 406 Obligationth der Hannoverschen Landescreditanstalt zu an. litt, i,. Rr itz bis 16s einschi itz je 300 ½ nebst den Zinscoupons pro J. Juli 185, Talons werden für kraftlos erklärt.
gez. Jordan.
(L. S.) Ausgefertigt: Thiele, - Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht..
5613051
20.
Im Namen des Fürsten! Verkündet am 31. Dezember 1885. Schütte, Gerichtsschreiber. gabt In Sachen, betr. Todeserklärung des im a 1840 nach den Vereinigten Staaten von Nord en ausgewanderten und seit Herbst 1851 verschghsen Müllergesellen Heinrich Laue von Nr. 18 ine r. beck, erkennt das Fürstliche Amtsgericht zu e h hagen durch den Amtsrichter Höcker, na g eh mn
Aufgebot Seitens des bestellten Abe en et. tors beantragt worden ist c, in Gem ß eit §§8. 61 und 62 des Gesetzes vom 30. Juni l sowie des 5. 9 des Gesetzeß vom 6. Februar für 6. Mllergesell Heinrich Laue vor Nr.] er Müllergesell Heinrich La i in Meerbeck, geboren am 11. Oktober I8 daselbst, wird für todt erklärt.
51307
22) Sparkassenbuch Nr. 1228 über 1200,59 „,
Michael Hirsch Isenberg Erb⸗ oder sonstige
Königliches Amtsgericht.
Höcker, Amtsrichter.
16.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Montag, den 18. Januar
Zweite Beilage
w 4
Stanls⸗Anzeig
be
auferlege daß der
Abgeordnetenhaus sei.
Preuszen.
Aichtamtslich es. 1 In weiteren Verlauf
rgestrigen (26.) Sitzung des Reichstages er— En r für ges fer Berathung der Polen-Inter⸗ ektation der Abg. Dr. Marquardsen; Der Abg. Rickert
Berlin, 18. Januar.
eine, man wolle seiner Partei in dieser Sache Schweigen
je über die Härten in den e . hächten, wie jene Herren, das eigentliche thema prohandi sei aber, daß natisnglpolitische Rüchsichten zu der Maßregel Wo man sich über die hwert habe, sei auch Abhülfe geschaffen worden. Im Gegen⸗ itz zu den Konservativen erkenne er aber an, daß der Reichs= lag wohl kompetent sei, in dieser Sache mitzusprechen. Was die staatsrechtliche Auffassung betreffe, so könne er weder die des Reichskanzlers noch die des Abg. Windthorst theilen. Die Polen hätten Recht, wenn sie sich auf Art. 4 der Ver— sassung beriefen, aber auch die Sozialdemokraten handelten nach der Verfassung richtig, wenn sie den Reichskanzler in ihrem Antrage ersuchten, den Konflikt zwischen den Maßregeln der preußischen Regierung und dem Reichsrecht zu beseitigen. Seine Partei könne sich jedoch für keinen der gestellten Anträge erklären. Die Sozialdemokraten forderten durch den Wortlaut ihres Antrages geradezu das Ausland auf, zu dieser Sache Stellung uu nehmen und den Interessen des Reichs entgegenzuhandeln. Ez sei auch in dem Antrag von den Repressalien gesprochen, die das Ausland gegen die Ausweisungsmaßregel ergreifen werde. Man müsse sich hüten, in solcher Weise offen das Ausland zu provoziren.
geführt hätten.
einzelnen
Seine Partei sei
n, das sei nicht richtig, denn er (Redner) meine nur, richtige Platz für diese Diskus Was die Einzelheiten der Ausweisungen treffe, so erkläre er (Redner) Namens seiner Freunde, daß
sion das preußische Fällen genau so
Einzelheiten be⸗
überzeugt, daß von
der preußischen Regierung mit Bewußtsein nicht die Geschäfte des Auslandes, sondern die nationalen Interessen Deutschlands berfolzt würden, daß sie durchdrungen sei von der nationalen
Nothwendigkeit der
M
über
inister
geführt
gerechtfertigt
die Ausweisungen im
Maßregel. D von Puttkamer in seiner habe, ließen die erscheinen. In der
Abgeordnetenhause Maßregel
Die Thatsachen, die der
Rede aus⸗ vollkommen für
vorjährigen
großen Zahl der im
Staate vorhandenen Polen liege die Gefahr allerdings nicht, aber in der ganzen Situgtion der polnischen Bevölkerung
gegenüber der deutschen.
Die preußische
Regierung habe in
führen Jahren die Pflicht versäumt, die einwandernden Polen zurückzuweisen, sodaß eine Amassirung der Polen
eingetreten sei.
Jetzt müsse das Versäumte nachgeholt werden.
Wenn der Abg. von Helldorff gesagt habe, daß die Inter— pelanten die Geschäfte der Ausländer besorgten, so traue er
Redner) ihnen das nicht zu. des Vaterlandes. habe an ihrer Entscheidung.
Der wahre
ᷓ Aber sie schädigten das Wohl Seine Partei erkläre, daß sie keinen Theil
Patriotismus der
deutschn Nation werde sein Urtheil sprechen gegen das Urtheil der Schulweisheit!
Der Abg. Spahn bemerkte,
da der
Reichskanzler diese
Frage als eine nationale bezeichnet habe, so sei es auch Sache der deutschen Nation, dieselbe zu behandeln. Die Ausweisungs— naßregel stehe den völkerrechtlichen Grundsätzen entgegen. Als sssl ein englischer Jude Levyson aus St. Petersburg aus— gewiesen worden sei, weil er sich den
die Juden habe England
Gesetzen ganzen
geltenden den
nicht
habe diplomatischen
in Rußland für fügen wollen, Apparat in
bewegung gesetzt und die Ausweisung selbst unter diesen Um— inden für unzulässig erklärt. Der Rechtslehrer Bluntschli habe
*
dete
ii, stehe natürlich an
.
sch auzuhalten, wo er wolle. pylnischen Bevölke
lech den heutigen Tag für ge ges im Auslande wie im Inlande zu e pruh des Abg. von Helldorff, daß d die Geschäfte des Auslandes führe, den verden, keineswegs jedoch so, mie der Abg. Rickert meine, uß die Parteien mit dem Auslande konspirirken. Aber man ö dem Auslande, daß hen R hwin
der
nä die aber nicht aus inneren Gründen zusammengeführt der Spitze die entschiedenste Partei,)
nn man
p
Ib. K
ression
J t, den
len das Hoheitsrecht des Einzelstaats maßgebend sei. Es . garnicht darauf an, ob der Reichstag zur Erörterun Frage kompetent sei, sondern darauf, ob das Rei i en sei, eine von einem Einzelstaat' innerhalb seines vheitsrecht hleibe mitari d scher
r isti
ene
eich zu erstarken den anfange. Deusscher w französischen Deputirtenkammer ein Deputirter eine solche de gegen die Regierung hielte, wie hier der Abg. Rickert — t. Mann würde von der Tribüne gewiesen werden! In hem Konglomerat der Parteien,
sebs die massenhafte Zurückhaltung der Fremden ulissig, erklärt. beiter, indem er behaupte,
könne
ß das Nationalb Vereinigung des deutschen Man solle sich den Fa
aus Frankreich ausgewiesen
die hier
sehe den Abg. Liebknecht Namens der Maßorität ier sprechen, Im sasorität nicht, und deshalb. erör liche die
Landtage habe ma
rückgängig
* eichstag die Frage zuerst berathen müsse, da man sich im ordnetenhause danach richten wolle, das sei also die nackte
Reichstag wirken zu lassen au
s verfügte Maßregel rückgängig
(uüberraschend, daß die Maßbrität des Reichstages in so Weise vorgehe, um so mehr, als die Kaiserliche aft mit aller Bestimmtheit ausges
edanke nicht in unitarischer, ⸗
orm gewahrt werden solle.
ie Majoritätspartei hier
Volkes begonnen habe,
tere man die Frage hier und Verwaltungsmaßregel eines Einzelstaates durch eine Seitens des Reiches
ng bindthorst habe ja offen die AÄbsicht
ondern in södera⸗
nicht für
Martens in seinem Völkerrecht gehe noch daß das internationale Recht und s internationale Verhältniß der Staaten es jedem freistelle, Von einem Anwachsen der rung könne gar keine Rede sein. Uher, daß es weniger auf den Polonismus als halholizismus abgesehen sei. Der Kern der Frage liege tiefer, nw liege in der konfessionellen Seite der Sache.
Der Abg. Frhr. von Hammerstein hielt weder den gestrigen eignet, das Ansehen des Reichs—
Er glaube auf den
rhöhen. Der Aus⸗
verschieden verstan—⸗
ewußtsein, welches zum Deut⸗
daß man — schlossen werden sollte, stellen solle.
der Abg. Liebknecht es sich denke. aller Nationalität gestellt. Er habe Chinesen einfach todt. Was nun Redner von der Linken betreffe, so Redner) sehr übertrieben zu sein. nigsberg nach einer Aeußerung seines
lassen seien. Auch die anderen von
des Kulturkampfes. Damals
die Katholiken,
tagt habe.
habe über diese galizischen Ju sprochen. „Der junge Jude wird Kenntniß eines Handwerks oder er e Well unn n seine Familie erwerben. die Mehrzahl der polnischen Juden ist
im Konflikt mit dem Strafgesetz steht,
den seien, die sollten nicht wirthschaft (Qiedner) halte die Ausweisungen nützlich.
des Kultus⸗Ministers
bis 3 Uhr zu vertagen. Der Abg. Kayser protestirte gege auf das Abgeordnetenhaus.
Das Haus schloß sich dem Vorschl und unterbrach die Sitzung bis 3 Uhr.
Nationalität entstehen. Glaube man,
müsse? So wenig den Nationalliberalen hätte die Ausgewiesenen auf die Naturalisirung
Nationalgefühl
aufmerksam
ewiesenen seien nur 5 Proz. Juden,
wesen sein, auch nicht der Kulturkampf,
jetzt wieder zu ll denken, daß ein würde und in
die Majorität bil⸗
n natürlich diese
zu machen. Der ausgesprochen, daß
f dem Gebiet, wo
zu machen. Es
rochen habe, daß
der Dinge herbeizuführen.
Patriotismus der Interpellanten betreffe,
gemeinheit. beim ob die Rechte Patriotismus in diesem
sturm hervorzubringen.
er bald überhaupt kein Ansehen me
Der Abg. Junggreen erklärte, auch
die Polen, es sei daher nicht z teste mit vollem Herzen anschließe.
alte Deutsche Rei Gerechtigkeit widerfahren lassen. Das
Humanität protestire. Der A
Nun habe der
seine Partei nicht, sie leiste auch dem
Führer der Majorität, der Abg. auf die we r hin, daß die Reichsbude ge—
ich auf den Boden des Antrages Er gratulire zu diesem Vorhaben, wenn die Reichsbude dann so ausgestattet werden sollte, wie i Derselbe habe sich gestern lediglich auf den Boden des Kosmopolitismus, der Negation
gewiesen. Ja, da mache man es einfacher, da schieße man'die
erwidere er, daß die vielen leer stehenden Wohnungen in Kö⸗ des Oberhürgermeisters, gesundheitsgefährlich und deshalb ver⸗
seien übertrieben. Die Maßregeln gegen den Polonismus seien keineswegs neu, sie n, ,. aus den ersten Zeiten als der sein Schulaussichtsgesetz vorgelegt habe und gerade die Konser— vativen opponirt hätten, habe der Minister gesagt: Sie denn die Provinz Posen in einen Schulbe agerungszustand versetzen?. Das Centrum sage, die Maßregel richte sich gegen die Deutschfreisinnigen: sie richte sich gegen die Juden und zwar gegen die liberalen Juden.
sich, Der Abg. Möller habe auch gesagt, daß die Ausweisung der Juden eine wirthschaftlich sei. Auch der Abg. Loewe habe den deutschfreisinnigen Antrag unterschrieben und doch sei er auf einem Kongreß der Alliance Ilsraélite gewesen, welcher am 31. Oktober 1882 in Wien ge⸗ Auf diesem Kongreß sei berathen worden, wie man den galizischen Glaubensgenossen ö. könne, und der Referent
en folgende Ansicht ausge—
dabei, daß es, keine konservativen Juden keinen von beiden handele es Nationalitäten.
früh verkuppelt, ohne sonstigen Gewerbes geht Brod für sich Ist er nun findig und pfiffig, und
nem Erwerbe auf einen Weg gewiesen,
der übrigen Bevölkerung ein Stigma aufdrückt.“ Das sei ein kompetentes Urtheil Über die Leute, die ausgewiesen wor—
Allerdings zeige die Maßregel große Härte, weil bisher die preußische Regierung zu nach— sichtig gegen die polnische Einwanderung gewesen sei. Beamten aber, die das verschuldet hätten, Richtung des Abg. Rickert näher gestanden. Falk auf dem Schulgebiete habe sich gerade das polnische Element so ausgebreitet.
Der Präsident schlug vor, mit Rücksicht auf die Präsi— dentenwahl im Abgeordnetenhause jetzt (2 Uhr) die Sitzung
/ Um 3Uhr 7 Minuten wurde die Debatte wieder eröffnet. Der Abg. Peyer erklärte, die Volkspartei werde sich für die schärfste Formulirung des Protestes erklären und erblicke dieselbe in dem sozialdemokratischen Antrage. Die Kompetenz des Reichstages zur Erörterung der Frage sei unzweifelhaft. Von 30 000 Polen könne wahrlich keine Gefahr für die deutsche
nalität im Volke sei, daß sie durch Polizei unterstützt werden
und Konservativen schon bei
dieselbe bei der Ausweisung freistellen s önne nicht der maßgebende Grund für
ßische Frage und, wenn man das Deutsche Reich jetzt binden wolle für die Folgen einer speziell preußischen Maßregel
sei das nicht zu verantworten. Nein, die Ausweisungen fielen zusammen mit dem Abschluß des Auslieferungsvertrages mit Rußland, sie seien nur ein Glied in der Kette von Maßregeln, die getroffen würden, um vielleicht eine ganz neue Ordnung Der Abg. Marquardsen habe das Haus gewarnt, gegen die „Mutter“ Deutschland die Hand zu er⸗ heben. Aber neben der Mutter stehe auch ein Vater, und gegen den müsse man mitunter die Hand erheben. Was das Maß des
denselben die Opferung eigener Interessen zu Gunsten der All⸗ Man werde ja beim Branntweinmonopol sehen,
Abg. von Reinbaben fordere er auf, doch einen Entrüstungs— Das könne er nicht. Reichstag in diesem Falle sein ann wahre, so werde
hr haben. hüten, den sauer erworbenen Standpunkt unter den Nationen in Bezug auf die deusche Humanität nicht zu verlieren.
stamme an, der von Deutschland ähnlich 1 werde, wie weifelhaft, daß er sich dem Pro⸗
Der Abg. . Langwerth von Simmern betonte: welches er trotz seines kläglichen Endes immer noch von Herzen liebe, habe stets anderen Nationen
aber gehe nicht so gerecht mit den eroberten Landern um, das bewiesen die Ausweisungen, welche die deutsche Nationalität nicht heben würden und gegen die seine Partei aus Gründen der
g. Dr. Böttcher erklärte, Partikularismus treibe
Liebknecht, erklärt,
namentlich
dabei auf Amerika hin— die Ausführungen der schienen sie ihm (dem
Dem Abg. Möller eigenen Parteifreundes,
ihm aufgeführten Fälle
Minister Dr. Falk
„Wollen
Er bemerke gebe. Um sondern um die
chädliche gewesen
und
das, so wird er zu sei⸗ der zwar nicht immer ihm aber doch unter
lich schädlich sein? Er für außerordentlich deshalb eine so
Die
hätten gerade der Durch den Fehler
n diese Rücksichtnahme
age des Präsidenten an
daß so wenig Natib—
scheine nur bei zu sein. Man der Einwanderung machen oder ihnen ollen. Unter den Aus⸗ also die Judenfrage die Ausweisungen ge⸗ letzterer sei eine preu⸗
so
so sei das beste Maß für
Sinne besitze. Den
Wenn der
r Hier in diesen Räumen brauche die preußische Regierung keine Rechenschaft über ihre Maßregeln zu geben. Man hätte mit den Protesten also ganz ruhig eine Woche warten sollen. Es handele sich nicht um eine allgemeine Frage der Dumanitãt, sondern um eine speziell nationalpolitische, um die 2 Frage. Die Polen seien eine Nation, die die Rekon— truktion ihres Staates anstrebten, das müsse in deutschem Interesse verhindert werden. Man wolle die Stimme des Gewissens nicht hören. Die Verantwortung der preußjischen Regierung sei eine außerordentlich schwere, aber auch ihre Pflicht sei eine außerordentlich schwere. Wenn die Regierung in so scharfer Form habe vorgehen müssen, so sei das nicht zu verhindern gewesen. Er sei der Ueberzeugung, daß er Ausweisungsmaßregel andere positive Maßregeln nach⸗
solgen würden. Das deutsche, Volk werde durch den Protest in einer nationalpolitischen Sache in Wider—
spruch mit dem Reichskanzler gebracht, das werde auch in der Weltstellung Deutschlands seine Folge haben. Daß die Polen, Sozialdemokraten und das Centrum, die Anträge unterstützten, sei begreiflich, ihre Ideale seien andere, als die national? liberalen; aber daß die Deutschfreisinnigen solche Proteste einbrächten, sei unbegreiflich. Die Deutschfreisinnigen seien t nur noch die Gefolgschaft des Abg. Windthorst, Er be— chwöre sie, diese Gefolgschaft aufzugeben. Man folle darüber wachen, daß der heutige Tag nicht ein verhängnißvoller für das deutsche Parlament werden möge.
Der Abg. Dr. Windthorst sprach die Ansicht aus, die Maßregel, die der Vorredner aus nationalen Gründen ver— theidige, verstoße gegen jedes menschliche Gefühl. Sei das deutschnational, wenn man eine folche Maßregel in solcher Weise durchführe? Der Abg. von Hammerstein meine, der Abg. Liebknecht habe die Führung der Majorität, und diese Sätze würden ja in den nächsten Tagen in den Blättern jener Parteien noch variirt werden. Der Abg. von Hammerstein habe bie Majorität ein Konglomerat von Parteien genannt. Was sage denn derselbe zu der Zusammensetzung: deutsch⸗konservativ, freikonservativ, nationalliberal? Ein Regenbogen sonderbarer Art, zumal die Farben in den verschiedenen Fraktionen noch sehr gegen einander abstächen. Da stecke auch noch ein Geheimniß dahinter, und wenn die Herren ihn (Redner) provozirten, so werde es herauskommen. Der Abg. von Hammerstein würde sich freuen, wenn die Sozialdemokraten demnächst für den Branntwein stimmen würden, dann würde er der Führerschaft
des Abg. Liebknecht gern folgen. Was man hier gegen die Polen unternehme, erinnere an den Ver— nichtungs kampf gegen die Indianer, und das habe ein Nationalliberaler, sage Liberaler, befürwortet. Sei man
Angesichts solcher Maßregeln noch in einem civilisirten Staate? Warum sei die Regierung nicht zugegen, um auf diese Klagen zu antworten? Sie hezeige ihre Hochachtung vor dem Reichs⸗ tage durch Ahwesenheit. Die Nationalliberalen seien doch nicht berufen zur Vertretung der Regierung, wenn auch in ihren Reden Anklänge gewesen seien, die ihn veranlaßt, seinen Vachbar zu fragen, ob das etwa Herren von der Regierung seien. Da die Regierung es versäumt habe, sich hier auszusprechen, so müsse man sie in contumaciam verurtheilen. Ihm liege das Ansehen des Reichstages am Herzen, weil allmählich die letzte Stelle der Freiheit in diesem Reichstag vorhanden sei. Der Reichstag könne sein Ansehen vor ganz Deutschland, vor ganz Europa nicht besser wahren, als wenn er unbekümmert um die Presse, die bezahlt sei, festhalte an dem, was er für Recht halte. Tacitus erzähle, daß bei den Vorfahren jedes Wort, welches einen Zweifel gegen die Allwissenheit der Machthaber ausgesprochen habe, für ungehörig angesehen worden en Wenn das der Fall wäre, dann wäre es vorbei mit dem Deutschen Reich, dann könnte man ö Haupt verhüllen und nach Hause gehen; denn man würbe sich nur lä erlich und verächtlich machen. Die vielfachen Angriffe aus den ver schiedenen Parteien seien für ihn nur Reklame, und er danke denselben dafür. Die Ausweisungen bezögen üg hauptsãächlich auf die Katholiken. Wenn der „Osservatore Romano“ das nicht glaube, so sei er aus dem preußischen Gesandtschafts⸗ Palais schlecht informirt.
Der Abg. Simonis (Elsässer) betonte, man habe in seinem eigenen Lande gesehen, wie wehe es thue, wenn Familienväter aus ihrem Vaterlande vertrieben würden, deshalb schließe sich seine Partei den Protesten mit vollem Herzen an. Sie lache darüber, wenn man von den paar, einer . Nationalität angehörigen Einwohnern eine Gefahr für ie Nationalität fürchte. Der Reichstag habe darüber zu wachen, daß kein Angehöriger des Reiches rechtlos werde. Die Elsässer ständen rechtlos allen Maßregeln der Regierung gegenüber, sie seien meist Katholiken und fürchteten sich daher sehr vor ähnlichen Maßregeln deshalb begrüße er diesen Tag als den schönsten und herrlichsten seit 15 Jahren.
Der Abg. Dr. Bamberger meinte, die heutige Debatte zeige, daß der Deutsche Reichstag an und für sich eine Be— deutung habe, wenn er auch nicht von der Sonne der Re— rn beschienen werde. Das maßlose Vorgehen des Abg. zöttcher gegen Kollegen richte sich selbst, um so ruhiger sei er , Ein hohes nationales Interesse solle auf dem Spiele tehen, ihm sei dasselbe in den zwei Tagen noch nicht klar geworden. Das Nichterscheinen der Bundesrathsvertreter heute sᷣ ebenso motivirt, wie das Fehlen bei dem Antrag Ausfeld, der sich
Man . sich
er gehöre einem Volks⸗
Das
neue Deutsche Reich
auf Petroleumfässer bezogen habe; auch da habe die Regierung sagen wollen: „Das ist Sache des Bundesraths.“ Für die Interpellanten sei das Fehlen der Regierung ein Grund mehr, ihre Meinung um so schärfer 4 Es ent⸗ preche nicht dem Gefühl der Deutschen, mit solchen excentri⸗ chen Maßregeln gegen ihre Mitbürger 1 Und aus gen Umstande, nicht aus Parteitaktik, glaube seine Partei, diese Dinge hier zur Sprache zu bringen. Im Auslande gern man, daß diese Maßregeln von den Prussiens ausgingen.
ie Interpellanten aber als Deutsche erachteten sich mit diesen
kierr und fühlten sich durch derartige Angri auch als Deutsche getroffen. Er habe eine tiese Freude über die heutigen Vorgänge, die Verhandlungen würden luftreinigend wirken über ganz Deutschland.
Bei der Einverleibung Hamburgs habe man den Unitaris mus
anzler nicht unbedingt
beliebt, jetzt beliebe man den Partikularismus. Durch eine
3 . amm
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