Ansicht des malerischen Amsterdamer Im k die verd * chmann, mit mehreren Po schaft obenan. Rosa Petzel, die ges ein uweisen, mãnnl
. 6 n. *fg . — 8641 ö ara Hein (
? ) groß ist die Zahl der P 6, Johanna
überleiten. Energisch behandelt, welche Margarethe Freiin von
ts te athilde
lot
gewandte Ausführung Aquarell · Studie einer geanten n von Helene W l'Löser. Auch Auguste Reich in und v. A. haben hü
zeigt die
Tobias bewährt ihren R erde.“
hrler durch mehrere Bilder in großem Format
namentlich dasjenige den Beschauer anzieht, welches uns einen jungen verwundeten, in der Genesung begriffenen Krieger zeigt, der, auf dem Lager ruhend, seiner anmuthigen, jungen Pflegerin (Kostüm aus dem Anfang unseres Jahrhunderts) beim Garnaufwickeln behülflich ist. — Auch die Thiermalerei ist nicht ohne Vertreterin: Minna Stocks in München hat wie früher die Ausstellung mit ein paar hübschen Arbeiten beschickt. — Nicht zu vergessen ist noch Elise Göbeler, welche einen originell erfundenen und geschmackvoll gemalten dreitheiligen Wandschirm mit den allegorischen. Figuren von Morgen, . und
: Auch. Humoristin M. 6 welche in zwei Rahmen mit Zeichnungen die Erinnerungen eines Back⸗
Nacht ausgestellt hat. — Auch die talentvolle fischchens sowie unter einem recht bezeichnenden Titel
Empfindungen einer jungen Künstlerin schildert, möge hier noch Platz finden. — Als Bildnerin stellte sich Anna von Kahle mit einem drolligen, auf einem Faß reitenden Bacchusknaben und einem kleinen
matz mit riesiger Trompete vor. Beide Arbeiten,
T i tl ders fesselt. bores gere 57 fg der vornehmen Ges c · stellmalerin, hat u. a.
Oel, das Aguarellportrãt ange begriffenen Dame von subtiler
Porträtstudien, welche zum Genre hin⸗ und im großen Styl 6 die beiden Tafeln o aus sandt hat (Studienkopf und Mädchen aus Bethlehem). roße, Ballstimmung“ ässig im Sessel lehnenden Dame, Meta Aronson, Sophie Keibel, . Josephine Merz (lachendes Bauermãdchen) hübsche oder charakteristische Studien ausgestellt.— Als Genremalerin ist Auguste Ludwig längst bekannt und und auch auf der diesjährigen Ausstellung gut vertreten. Au d ür durch das Bild eines niedlichen Kammer⸗ mädchens mit Theebrett und Kessel, genannt Das H Im ernsten Genre that sich die Wienerin Fr. Luise Max⸗
des auf diesem sonst von
niß. Als Porträt⸗Bildnerin X e in
— Eine große Zabl kun reihen sich an. voll bemalte Majolika⸗
Block, außer einem einer vor⸗
lebendiger unge · erten weiter ein: Kawerau u.
Rom einge⸗ Flotte und
betitelte folgreichen Eifer zur Bethätigun
Gegenständen des Hausgerãths.
der Kronprinzessin mit
14 t Adele
eimchen vom hervor, von denen
Modell und der Malklasse für
geschenkten Gemälde, Aquarellen
alle, hübsche Arbeiten auf. Die Verl
die Schicksale und Im Deutschen Theater
der Weise', am Montag „Das
emden⸗ natu⸗
frisch un
Adolph L'Arronge, zum ersten
li und ti d) lei = 2 * . r rf, ,, ia , ,
einer lebensvoll und einem Relief ⸗Bildniß ewerblicher Arbeiten, mannigfaltigster Art Von diesen seien hervorgehoben; ein pagr geschmack⸗ en, von 33 von Clara Voitus in Dessau, ein mit Rosengewinden und Amoretten graziös bemalter Rococospiegel, von Adelheid von Valtier in Osterode a. B., geätzte Kannen und Teller aus Schulj, sowie Glasmalereien von Luise ; Auch die ausgestellten Werke von Kunstfreundinnen bekunden er⸗
Kunst strebenden Schaffensdranges und eines geläuterten Schönheits⸗ sinnes zur geschmackvollen Ausgestaltung und 8 von allerlei i ĩ ö = Damen aus der , , Kaiserlichen und Königlichen Mars) und Guthery (Merkur) rbeiten hervor und geben damit Zeugniß von dem anregenden, kunstfördernden Einfluß der Hohen Frau. Einen von Damen nicht gerade häufig betriebenen Kunstzweig vertritt in dieser Abtheilung Gertrud Bußler mit drei in verschiedenen Holzarten zierlich geschnitzten Messergriffen. Von den Arbeiten der Schülerinnen aus der Schule des Ver⸗ eins zeigen diejenigen aus der Klasse für Zeichnen nach dem lebenden
dem Maler Stauffer⸗Bern), aus der Kostümklasse (unter Leitung des Malers Döpler d. J.) sowie den Klassen für Landschaft (Prof. C. Scherres) und Blumen (Maler Grönland) viel fleißiges Streben, manches Talent und gute Unterweisung.
Die zur Verloosung von den Künstlerinnen und Kunstfreundinnen
welche der Verein durch Ankäufe vermehrt hat, weisen viele sehr oosung findet am 16. Februar statt.
Dienstag Romeo und Julia gegeben. den 6. Februar, geht „Die Lorelei', Trauerspiel in 5 Aufzügen von
vorher, ö en gemiedenen e — leistet Wo
i d (er fe Te , sehr ¶ Anerkennenswerthes.
abung der jung
lassen. Zur
Anna Winkel, Porzellanmalereien Orpheus in
i 126 Kupfer von Marie enze
g eines nach den höchsten Zielen der
Neben Anderen thaten sich auch zwei
oheit Helene Leu
ihre Technik Eine erfreuli Porträtstudien (letztere geleitet von
Concert von und kunstgewerblichen Gegenstände,
wird morgen, Sonntag, „Nathan Käthchen von Heilbronn. und am
esangsnumm Am nächstend Sonnabend,
zum Erfolge Mal in Scene. Am Donnerstag
. * ie, 6 g : entspre er an anderen und vom Deutschen Theater
nommenen Sitte, der e dem Repertoire befindliche Stuck desselben Autors
je eine Wiederholung von Nathan der Weise“
j ersten t ! Bell Alliance ⸗ Theater, am nächsten Montag, ist, iel on ange ,
Meinhardt tritt an diesem Abend (in der Rolle der Meinung) nach e. Zeit wieder vor das Berliner desgleichen Hr. Carl l
Tenorist, welcher den Aristeus-⸗Pluto spielt. Die anderen sind in den Händen der Damen
Koch (Diana),
Im Saale der Sing⸗Akademie
musikalisches Verständniß und besitzt, um Bravourstücke zur Kennzeichnun behren zu können. und man darf erwarten, daß er zukünftig noch an Kraft gewinnen wird. Moscheles und Webers E dur-Polonaise in der e gien, n rr unter e , 3 , mit schönem Gelingen; auch die Beethovensche Sonate, gan . aber zwei kenn g an ben Auffassung und der zarten Ausdrucksfähigkeit der Concertgebe r. Johanna
wird Der Weg zum
Operetten⸗Vorstellung im
der Unterwelt“ von Offenbach gewählt. Fri.
öff. woboda, der früher sehr beliebte
teinberger (Orpheus), Hambrock (Hans Styx)
gab die Pianistin
buscher gestern Abend ihr erstes Conc ĩ mit Recht den ungetheilten Beifall der zahlreichen 3 und Leubuscher zeigt eine in jeder
Beziehung lobenswerthe Sg fehlerles und von e l f ge *g Erscheinung ist es, daß die junge Kun
Gefühl. in hinreichendem h
ist af
Ihr Vortrag ist maßvoll und doch
Die Künstlerin spielte u. A. ubinstein'sche Piecen gaben Zeugniß Wegner, welche in dem
asirt,
Breubischen Staats- Anzeigers: Berlin 8SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
FJ erate für den Deutschen Reichs⸗ und Fon *]
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Nentschen Reichs Anzeigers und König! ich
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.
4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung
*
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
R
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel.
8. Verschiedene Bekanntmachungen
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater⸗Anzeigen. In der Börsen⸗
9. Familien⸗Nachrichten. Beilage.
K
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen deß „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlott, Büttner K Winter, sowie all übrigen größeren
Annoncen ⸗Bureaux.
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
loss3s! Bekanntmachung.
Kassel. Es haben glaubhaft gemacht 1) die Erben des Bierbrauers und Gastwirths Anton Weißenhorner von Weißenhorn, daß der dem letzteren geh oni Kurhessische Prämienschein Serie 4763
r. 119 965 über 40 Thlr. lautend, 2) Fräulein Emilie Weiß zu Hofgeismar, daß der ihr gehörige Kurhessische Prämienschein Serie 4176 Nr. 104387 J. Abtheilung über 20 Thlr. lautend, 3) der Schulzen⸗ gutsbesitzer Stabe zu. Densow bei Templin, daß der ihm gehörige . Prämienschein Serie 5723 Nr. 143 053 J. Abtheilung über 20 Thlr. lautend, ab⸗ handen gekommen seien. Auf deren Antrag wird das öffentliche Aufgebot dieser nach Bescheinigungen der Hauptverwaltung der Staatsschulden vom 17. Ja⸗ nuar, 21. Dezember und 29. Januar 1885 in den Büchern noch offen stehenden Prämienscheine hier⸗ durch erlasfen und jeder, welcher Ansprüche auf die⸗ selben zu erheben vermag, aufgefordert, solche spätestens im Termin
den 5. April 1886, Vormittags 9 Uhr. bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 19, geltend zu machen, widrigenfalls die über die Prämienscheine ausgestellten Urkunden werden für kraftlos erklärt werden.
Kafsel, den 23. Januar 1886.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung J. gez. Theobald. Wird veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: Decke.
Iö3778 Im Namen des Königs!
In Sachen, betreffend das Aufgebot der in Abthei⸗ lung III., Nr. 1, resp. 1, resp. 1, resp. 9, resp. 1 auf den Grundbuchblättern 59, resp. 52, resp. 44, resp. 50, resp. 69 Koeberwitz eingetragenen Posten zum Zweck der Löschung im Grundbuche erkennt das Königliche Amtsgericht zu Ratibor durch den Amts⸗ richter Moerke
für Recht:
Es werden mit ihren Ansprüchen:
A. die Rechtsnachfolger:
1) der Kurhelna'er Waisenkasse in die für sie ex decreto vom 10. April 1803 im Grundbuche: a. des dem Bauer Franz Ritzka und seiner Ehe⸗
frau Johanna, gebor. Halfar in Koeberwitz Hr igen Grundstücks Bl. 59 Koeberwitz in Abtheilung III. Nr. 1 gegen 6 SS Zinsen eingetragene Darlehnsforderung von 24 Thlr. oder 26 Gulden; des dem Bauer Johann Homolla in Koeber⸗ witz in Abtheilung III. Nr. 1 laut obligatorio vom 30. März 1796 zu 6 oo verzinslich ein⸗ getragene Darlehnsforderung von 20 Thlr. oder 30 Gulden; des dem Bauer Johann Sajitz in Koeberwitz ehörigen Grundstücks Bl. 44 Koeberwitz in lbtheilung III., Nr. 1 mit 6 oso verzinslich eingetragene Darlehnsforderung von 26 Thlr. oder 30 Gulden; des Generaldepositoriums des Fürstl. von Lich⸗ nowsky'schen Gerichts an die für dasselbe er de= ereto vom 10. April 1829 im Grundbuche des dem Bauer e Kaschny in Koeberwiß ge⸗ hörigen Grundstücks Blatt 50 Koeberwitz in Abthlg. III., Nr. 9 laut Schuld⸗ und Hypo⸗ thekenverschreibung vom 10. April 1829 mit 6 9so verzinglich eingetragene Darlehnsforderung von 80 Thlr.; des Kurhelna'er General⸗Mündel⸗Depositoriums an die für dasselbe ex decreto vom 10. . 1893 im Grundbuch des dem Bauer Joseph
. L., und den Geschwistern Marie, Joseph
und. Anna Lassak in Koeberwitz 5 Grund⸗
stücks Bl. 69 Koeberwitz in Abthlg. III., Nr. 1
derung von 13 Thlr. oder 20 Gulden den Antragstellern auferlegt Ratibor, den 16. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI.
637791 Ausschlußurtheil. Durch Urtheil des Königlichen ,,, Neu⸗ wied vom 19. Januar er. ist die gerichtliche Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom XV. Dezember 1870, worin dem Darlehnskassen⸗Verein e. G. des Kirch⸗ spiels Heimbach zu Heimbach die Grundstücke Flur X. Rr. 1955342, 343, 1929315 und Flur V. Rr. 145 der Katastral⸗Gemeinde Gladbach für ein mit Hoo verzinsliches Kapital von 85 Thlr., eingetragen im Hypothekenbuch des Schöffengerichts Heimbach, Band III. Fol. 32 Nr. 591 verpfändet sind, für kraftlos erklärt. Neuwied, den 22. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. 63841 Oeffentliche Zustellung. Die Katharina Schulzendorf, Wittwe von Anton Meyer, Eigenthümerin in Mülhausen i. E, klagt gegen den Eugen Hafenbrack, Coiffeur, zuletzt zu Mülhausen i. E. wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen Darlehen vom Frühjahr 1885, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von acht und zwanzig Mark nebst Zinsen zu fünf Prozent vom Klagetage an, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Dammerkirch auf Freitag, den 16. April 1886, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gores, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.
53735) Bau⸗ und Brennholzverkaufs⸗Termin Ober⸗ försterei Nen Thymen, Reg.“ Bez. Potsdam. Am Dienstag, den 16. Febrnar er., Vorm. 9 Uhr, in Wegerts Hotel zu Fürstenberg i. Meckl.: A. Bauholz. J. Belauf Regelsdorf, Jagen 32. mit 445,87 fm, 22 rm Schichtnutzholz. II. Belauf Kastaven, Jagen 59. 320 Kiefern mit 480 fm, 15 rm Schichtnutzholz J. Kl. — Jagen 103. 458 Kiefern mit 410 fm. III. Belauf Alt Thymen, Jagen 114. 700 Kie⸗ fern mit 600 fm. IV. Belauf Ravensbrück, Jagen 77 c. 1500 Kie⸗ fern mit 750 fm. B. Brennholz.
Aus den Schlägen sämmtlicher Beläufe. Eichen. 50 rm Kloben, 1“ rm Knüppel, 3 rm Reiser J. Kl. Buchen. 201 rm Kloben, 77 rm Knüppel, 145 rm Stockholʒ.
Kiefern. 1660 rm Kloben, 320 rm Knüppel, 150 rm Reiser J. Klasse, 1737 rm Stockholz. Neu Thymen, Post Fürstenberg i. Meckl., den 27. Januar 1886. Der Oberförster.
Kü hn.
242 Kiefern
h 3740
Solzverkänfe in der ö, , Oberförsterei Harsefeld (Kreis Stade).
1) Montag, 8. Februar 1886, Schutzbezirk Neukloster, Jag. 74, 8 a. u. 81 b. etwa: Eichen: 60 St. Langnutzholz LV. CI. — 58 fim, 10 rm Scheit, 110 rm Reiser III. Cl.; Buchen: 18 St.
mit 6 oo verzinslich eingetragene Darlehnsfor⸗
ausgeschlossen und die Kosten des Aufgebotsverfahrens
— 352 tm, 255 Derbstang. J. —= II. CI. Scheit, 27 rm Astknüpp., 60 rm Reiser III. Cl.
Neukloster.
27) Mittwoch, 19. Februar 1886, Schutz⸗ bezirk Hollenbeck, Braken Jag. 20h., 22 b., 24 d, 28 a. u. 28. etwa: Eichen: 76 St Langnutzholz III.. V. GI. — 41 m, 2 rin Nuß. Scheit. 15 rim Scheit, 16 rm Astknüpp, 105 rm Reiser 11II. Cl.; Buchen; 13 rm Scheit, 13 rm Stammknüpp., S0 rm Reiser III. Cl.; Fichten: 96 St. Langnutz⸗ holz IJ. u. V. Cl. — 22 fm, 22 Derbstang. I. i. III. Cl., 5 rm Stamm knüpp.; Kiefern: 60 St. . V. Cl. — 7 fm, 39 Derbstang. J. Cl., 2 rm Stammknüpp. Anfang Morgs. 10 Uhr beim Gastw. Witte in Harsefeld.
53750 Bekanntmachung. Mühlen⸗ Verkauf.
Das durch den Königlich Preußischen Domänen⸗ Fiskus im Jahre 1885 für den Kaufpreis von 560 000 AM erstandene, an dem schiffbaren Flußlauf des Pregel und an der Insterburg⸗-Königsberger Chaussee, 19 km unterhalb Insterburg und 8 km vom Bahnhof Norkitten der Königlichen Ostbahn gelegene Wassermühlen⸗Etablissement Groß⸗Bubainen dessen Gebäude und Inventarium zum Gesammt— werth von 273 950 66 bei der Magdeburger Feuer⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft versichert sind, soll mit Ausschluß der Wasserkraft und geringer für die König—⸗ liche Wasserbauverwaltung zu reservirender Grund⸗ stücksstheile im Ganzen oder getheilt im Wege des freihändigen Verkaufs veräußert werden. Die zu Folge Regulirung des Pregellaufes fort⸗ fallende Wassertriebkraft würde der Erwerber durch Aufstellung einer Dampfmaschine ohne Schwierig— keiten zu ersetzen vermögen.
Kauflustigen wird auf Verlangen Abschrift der Verkaufs ⸗ Bedingungen ,, mitgetheilt, auch jederzeit die genaue Besichtigung des Etablissements, sowie auf besonderen Wunsch auch die Einsicht der Gewinnberechnungen der fiskalischen Mühlen⸗Admini⸗ stratiön zu Groß⸗Bubainen für die beiden letzten Etatsjahre gestattet werden. Kauflustige wollen ihre Gebote auf das Mühlen— Etablissement im Ganzen wie eventuell auf einzelne Theile desselben bis zum 1. April 1886 an die unterzeichnete Königliche Regierung einreichen. „Die Entscheidung auf die eingegangenen Gebote wird Ende April d. J. erfolgen, bis dahin bleiben alle die Bieter an ihr Gebot gebunden. Die Eigenthums⸗Uebertragung und Auflassun wird noch im Laufe des Jahres 1886 erfolgen, do soll dem Käufer auf Wunsch schon nach Abschluß des Kaufvertrages gestattet sein, die zum späteren Dampfbetrieb der Mühle erforderlichen Einrichtungen auf dem Mühlengrundstück vorzunehmen. Gumbinnen, den 23. Januar 1886.
Königliche Regierung,
Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.
õ1265 Bekanntmachung. Bei der unterzeichneten Verwaltung soll die Ge⸗ stellung der Fuhren und Gespanne für die Zeit vom 1. April 1885 bis dahin 1887 in öffentlicher Sub⸗ mission vergeben werden. Termin hierzu ist auf Donnerftag, den 4. Februar er., Vormittags 10 Uhr, im diesseitigen Bureau — am Kupfergraben Nr. 8 — anberaumt, wo auch die Bedingungen ie, und gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich bezogen werden können. . Berlin, den 15. Januar 1886. Königliche Depot⸗Verwaltun
laut Schuldverschreibung vom 24. März 1803
Langnutzholz II. -= IV. Cl. — 24 fm, 30 'in Scheit, 3 rm Knorrholi, 3 rm Astknüpp., 280 rm Reiser
III. Cl.; Kiefern: 2116 St. Langnutzholz . Cl. 6 rm
Anfang Morgs. 10 Uhr beim Gastw. Dammann in
—
lo 3752 Bekanntmachung. Die Lieferung der nachbezeichneten,
ür das Stra ⸗ gefängniß bei Berlin (Plötzensee) ,
im Gag
Gegenstände und Betriebsmaterialien, als: 1609 m graues Tuch, 1800 m grau melitt Beiderwand, 6609 m. graue Futterleinwam, sßo0 m Futternessel, 15060 m ungerauhter gr köperter Parchent, 009 m gebleichte Hemden leinwand. 600 m,. blaue Hemdenleinwan, 2000 Stück carrirte leinene 509 Stück carrirte leinene . bes n Schiertuch zu Schürzen, 4600 m cartzttt, wand, 1600 m grauer Drillich, 2000 m blu, und 300 m feiner Handtuchdrell, 100 Stüc wollene Unterjacken, 290 Stück weiße wallene Lagerdecken, 1200 m Hosenträgergut, 706 1 wollenes Strumpfgarn, 200 kg baumwollench Strumpfgarn, 30660 kg Indigfaser, gh 1g Sehlleder, 1100 kg Brandsohlleder, zo0 Fahlleder, 150 kg Kipsleder,
soll im Submissionswege vergeben werden.
schrift; Submission auf Bekleidungs⸗Gegenstände z.“
versehen sein müssen, werden bis zum
. 11. Februar, Vorm. 11 Uhr,
hier entgegen genommen.
Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Sih— mittenten statt.
Vachgebote werden nicht angenommen. Die Lieferungs⸗Bedingungen können
sehen, auch gegen Einsendung von 50 . Copialsen in Abschrift bezogen werden. ö. Wer sich an der Submission betheiligt, erllin
Plötzensee, den 18. Januar 1886. Die Direktion.
lone Submission.
für das Etatsjahr 1886/87 in öffentlicher
mission vergeben werden:
1) Die Fuhrenleistungen (als höchste Zabl der an einem Tage zu gestellenden Gespanne werden 4. à 2 Pferde festgesetzt),
2 die Lieferung von feinem Bindfaden und
3 die Böttcherarbeiten.
Die Bedingungen sind hier einzusehen bezw. gehen
r zu beziehen. Termin im diesseitige
ureau:
ad 1 Vormittags ad 2 ad 3
9 Uhr, 9 11
1
mit der Nuffchrift „Submisfion. auf. Fuhren, zureichen. Hannover, den 25. Januar 1886.
Artillerie ⸗ Depot.
Redacteur: Riedel. Berlin:
Verlag der Expedition (Sch oly. Druck: W. Elsner.
Sechs Beilagen
der Artillerie⸗Priüfungs⸗Kommission.
(einschließlich Börsen⸗Beilage)
are .
its bei früherer Gelegenheit
ker e fun r ihr ie, ö m Uebrigen bringt das Repertoire det i er ,
und . Der Kr si
16 petit rucker (Eurydice), Victorin un
Fehl (Cupido), Elliot (Venus) und der , Miu
ling m.
ihrer lg rn bel n eindringsit Tiefe in das C. mol.
schen Orchessn von der simnihn
geberin. Concert mit mehrern
ern mitwirkte, trug durch ihren wirkungsvollen Vorting
der auf einer schönen und sympathischen Stimme wese mh
des Abends bei, und auch dieser Künstleri der wohlverdiente Beifall nicht fehlen. stlerin loi
1886.87 voraussichtlich erforderlichen Bekleidung
alstücher,
leinenes Bezügezeug, I600 m weiße Lakensein. gestreifter Matratzen⸗Drillich, W600 m ordini ln
Versiegelte Offerten hierauf, welche mit der Uf
utgeg unmittelbar nach dien Termine findet die Eröffnung der eingegangenm
an dey Wochentagen in der Zeit von 8 bis 12 Uhr Ver mittags beim Arbeitsinspector Sommerfeldt einge
damit stillfchweigend, daß er fich den festgesteltmn
Lieferungs-Bedingungen in allen Punkten unteminrt,. 0 C0
Bei dem unterzeichneten Artillerie⸗Depot .
Montag, den 8. Februar 1886, und zwar:
Schriftliche Sfferten, den Bedingungen entsprecen
leistungen 3.“ berfehen, find vorher versiegelt ein
aonservative)
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käöniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 27.
Erste Beilage
Berlin, Sonnabend, den 30. Januar
1806.
260
—
Nichtamtliches.
Berlin, 30. Januar. In der gestrigen des Reichstages , . bei Fortsetzung Berathung des von dem Abg. Ing en ein⸗ i e ebe. betreffend die Gleichberech⸗ . der dänischen und der deutschen Sprache hugerichts sprache in den Dist rikten des Herzog * Schleswig, in denen die Kirchensprache die dänische umemscht ist, der Abg. von Helldorff gegen die Vorwürfe, g h von Graeve vorgestern gegen die preußische Re⸗ ben. . J. r von Graeve (Pole) erklärte, daß sein Tadel iglich der peußischen. Regierung gegolten habe. Der uische Reichstag habe sich in dieser Frage gezeigt, wie er g hätte zeigen müssen. . ĩ . „Die Diskussion wurde hierauf geschlossen und nach einem ben Schlußwort des Abg., Junggreen die kommissarische h mg des Antrages abgelehnt; derselbe wird also dem⸗ cht im Plenum zur zweiten Lesung gelangen.
Der Abg. von Helldorff bemerkte zur Geschäftsordnung,
für das Vorgehen des Abg. Richter in der vorgestrigen tzung sachliche Gründe nicht vorgelegen hätten. Die An⸗ tsenheit der Mitglieder des Reichstages, welche zugleich dem bgeordnetenhause angehörten, sei bei den gestrigen Verhand— ngen nicht erforderlich gewesen. Es sei zu begreifen, daß
h der Abg. Richter in einer gewissen Aufregung befunden be; aber er dürfe nicht vergessen, daß hier eine große An⸗ hl von Männern sitze, denen die Berufsgeschäfte jeden Tag stbar machten. Nicht alle seien hier wie er, als Berufs⸗ urlamentarier, in der Lage, das Angenehme mit dem Nützlichen
inden.
69 Abg. Dr. Baumbach konstatirte zur Geschäftsordnung, aß dieser Angriff auf den Abg. Richter erfolge, während der⸗ sbe abwesend sei. Derselbe würde nicht verfehlen, seiner eit die richtige Antwort auf denselben zu ertheilen.
Der Abg. Dr. Bamberger meinte, die Geschäftsordnung ehe dem Abg. Richter zur Seite. Ob er dieselbe mit Recht ir sich in Anspruch genommen habe oder nicht, dafür trage
allein die Verantwortung. Was die praktische Seite der ache betreffe, so sei es von gar keinem Einfluß, daß ein gar Stunden für Berathungen ausgefallen seien; der Arbeits⸗ ff sei bald erschöpft, so daß der Reichstag vielleicht so wie ö schon in der nächsten Woche eine Pause in den Berathun— en werde eintreten lassen . .
Der Abg. Graf Behr erklärte, er könne gleichfalls nicht nden, daß das Vorgehen des Abg. Richter ein berechtigtes ewesen sei, zumal die Begründung, welche er für dasselbe grgebracht, sich als unwahr erweise.
Das Haus bewilligte sodann eine Reihe von Positionen z den Etats der Reichs-Justizverwaltung, der keichsschuld, des Bankwesens, des Reichsschatzamts.
Beim Etat der Verwaltung des Reichsheeres stand mit r Berathung der Antrag des Abg. Harm und Genossen hegen Einstellung von 2 1650 000 MS in den Etat zur Unter— ützung für die Familien der zur Uebung einberufenen Re— ervisten und Landwehrleute.
Die Kommission beantragte, unter Ablehnung des An— ages Harm folgende Resolution anzunehmen:
„Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, baldmöglichst dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher die Unterstützung der Familien der zur Uebung einberufenen Reservisten und Land⸗ wehrleute regelt.“
Der Abg. Hasenclever beantragte, an Stelle des Wortes baldmöglichst“ zu setzen: „spätestens in der nächsten Session“.
In der folgenden Diskussion sprachen sich die Redner äller Parteien für den Kommissionsvorschlag aus. Der Antrag Harm wurde hierauf zurückgezogen. Ueber ie Resolution sowie über den zu derselben gestellten Unter— mntrag wird in dritter Lesung abgestimmt werden. Im Uebrigen urde der Etat der Verwaltung des Reichsheeres bewilligt.
Vom Etat des Auswärtigen Amts war von den ein— aligen Ausgaben der Titel 3, welcher die Forderung von ci enthält zur Remunerirung der Beamten ind zur Ausführung von Bauten in den Schutz— gebieten von Kamerun, Togo und Angra Pequena, n die gommission verwiesen worden.
Dieselbe schlägt vor, den Titel in folgender Fassung zu hewilligen:
„„Zur Einleitung derjenigen Maßnahmen, welche zur Durch führung der dem Reiche in den Schutzgebieten von Kamerun, Togo und Angra Peguena zufallenden Aufgaben nothwendig sind:
a, für Remunerirung von Beamten und zu Verwaltungs⸗ ausgaben 154 000 ,
„P. für Herstellung und Einrichtung von Dienstgebäuden sowie fir Erwerbung der hierzu erforderlichen Grundstücke 146 090 (6 . Der Antrag der Kommission wurde nach unerheblicher
Debatte angenommen.
Nachdem sodann noch das Etats- und das Anleihegesetz rhehallich der definitiven Feststellung der Ziffern nach dem Lot lag der Kommission genehmigt worden, war die zweite Tesung des Etats beendigt.
Der Präsident schlug vor, die nächste Sitzung morgen L. Uhr abzuhalten. Dieser Vorschlag wurde von den Abgg. kermann, Graf von Behr und von Helldorff unterstützt, während die Abgg. Baumbach, Singer und Meyer (Jena), aten morgen keine Sitzung abzuhalten.
Bei der Abstimmung trat die Majorität (Centrum und für den Vorschlag des Präsidenten ein.
12 inn 4 n Uhr vertagte sich das Haus auf Sonnabend r.
Preußen. Sitzung
In der gestrigen (9) Sitzung des Hauses ö. Ab geordnet . n bei Fortsetzung der Berathun
. Antrages der Abgg. Achenbach u. Gen, betreffen
. Schutz der deursch-nationalen Interessen in en östlichen Provinzen, der 5 von Stablewski: als er an. Donnerstag die Rede des Reichskanzlers und das Hujauchzen zu derselben gehört habe, habe er sich gefragt, ob an an einem neuen geschichtlichen Wendepunkt angekommen ei, in welchem die nackte Mäachtpolitik über alle bisher leitend
ewesenen Grundsätze herrschen solle. Erbarmungsloser Aus⸗ 6 skrieg sei die neue Parole. Ohne die Worte des Reichskanzlers hätte man den Antrag so nicht verstehen können, daß es sich darum handele, 11/2 Millionen Unterthanen in ker, . eit zurückzudrängen. Sollte eine an Zahl so geringe Bevölkerung die Deutschen verdrängen können? Die Gründe des Reichskanzlers wären am Platze, wenn eine polnische Revolution vor der Thür stände, fie hätten aber keinerlei thatsächliche Verbindung mit der gegenwärtigen Situation. Aber diese Revolutionsschreckbilder sollten die Aufmerksamkeit vom Kern der Frage ablenken, ob die Ausweisungen ,,. nützlich, sittlich und völker⸗ rechtlich gerechtfertigt seien. Die Reminiscenzen aus ver⸗ klungenen Zeiten sollten die Regungen des Christenthums ersticken und den nationalen Fanatismus gegen die Polen anfachen. Man sei beim Reichskanzler zwar an Ueber⸗ raschungen n aber die Genesis der Proklamation von 1815 und die Mittheilung, daß sie in Wahrheit nur den Ländererwerb verdecken sollte, auf den sie spekulirte, sei sehr wichtig und wahrlich nicht dazu geeignet gewesen, das Ver⸗ trauen auf die Krone zu stärken. Die Sozialdemokratie und der Umsturz würden ihre helle . an diesem Bekenntniß haben, ebenso, wie an dem Worte, daß eine Berufung auf die Proklamation keinen Pfifferling werth sei. Die preußischen Könige sollten durch polnische Revolutionen aus ihrer Vertrauensseligkeit erweckt worden sein. Nur 1848 hätten die Polen gegen Preußen in Waffen ge⸗ 8 1846 sei keine Revolution, sondern eine Verschwörung 1848 sei ein revolutionärer Zug durch ganz Europa gegangen; nicht die Polen hätten die Jahn des Aufruhrs enkrollt, sondern die Preußen in Berlin. Außerdem aber sei der polnische Aufstand 1848 unter Mitwirkung der preußischen Regierung gegen Rußland organisirt worden und der Zu⸗ sammenstoß mit preußischen Truppen sei erst erfolgt, als man von den bewaffneten Schaaren die Streckung der Waffen ver⸗ langt habe. Sonst sei seit 10 Jahren, seit der Wiener . klamation nichts erfolgt, wodurch die Polen, wie der Herr Reichskanzler gesagt habe, ihre Rechte verwirkt haben könnten. Sei denn nicht eine Amnestie erfolgt? Und dennoch wolle man die Söhne dieser Männer strafen. Sei sich denn der Reichskanzler der Tragweite seiner Worte bewußt gewesen, als er gesagt habe, die Wiener Verträge wären nicht mehr n ee T, Die grellen Bilder aus der Vergangenheit sollten den Mangel in der Gegenwart ersetzen. Diese unge⸗ schichtliche Methode erinnere an die Anekdoten und Zeitungs⸗ notizen, welche der Kultus-Minister hier eingeführt habe. Redner möchte z. B. den Geistlichen sehen, der aus nationalen Gründen katholischen Dienstboten verbiete, bei Deutschen zu dienen. Die Sache werde so liegen, daß die katholischen Dienstboten, wie das so unendlich häufig vorkomme, von ihrer protestantischen Herrschaft vielleicht an der Er⸗ füllung ihrer kirchlichen Pflichten verhindert worden seien. Die vielgerühmte deutsche Gutmüthigkeit habe im Kultur— kampfe gezeigt, was sie werth sei. Die Hoffnung auf, Wieder⸗ herflellung Polens müsse in Ermangelung besserer Gründe die ganze Bafis der Anklage abgeben. Aber es sei das heiligste Recht einer jeden Nation, als solche anerkannt zu werden. Wenn die Polen nun die Hoffnung nicht aufgäben auf eine dereinstige Wiederherstellung Polens, so stehe diese Hoffnung bei Gott, und wenn der Reichskanzler erkläre, ein Polenreich werde es nie mehr geben, dann greife er damit in die Ordnung Gottes ein, der das Schicksal der Stagten und Völker lenke. Hätten denn die Polen je erklärt, die Grenzen des preußischen Staates verrücken zu wollen? Der Grund ihrer Behandlung liege nicht in der Furcht vor der polnischen Revolution, son⸗ dern darin, daß man sich vor Niemand mehr zu ürchten brauche. Der gestern citirte englische Ausspruch passe ganz treffend auf die heutige Situation: „Haut ihn, er hat keinen Freund!“ Jemehr die Polen ihr volles Vertrauen in eine hohere Macht setzten, und je weniger sie auf die wandelbare Gunst der Mächte rechneten, desto schneller müsse ein Ende ihrer Leiden kommen. All ihre Pflichttreue als Unterthanen und im politischen Leben sei vergessen, vergessen auch, daß die Gebeine ihrer Söhne vor Metz und Paris bleichten. Man könne ihnen nicht einmal vorwerfen, daß sie zu einer . ö. sition quand méme gehörten, beschuldige sie doch die deutsch⸗ freisinnige Partei, die Politik des Kanzlers unterstützt zu haben. Da sollten sie als friedliche Unterthanen des Königs in Bann und Acht gethan werden. Mit Spott und Hohn ge— würzt seien die Ausführungen des Reichskanzlers über die Ex⸗ propriation polnischer Güter gewesen. Solche Expropriationen gehörten bisher doch nur zum Programm der sozialdemokra— tischen Partei. Der als Hauptgrund für die neue Verfolgungs⸗ parole angegebene n, der Polonisirung sei gar nicht erwiesen worden. ie statistischen Zahlen würden das Gegen⸗ theil bewiesen haben. Nicht nur seien die evangelischen Be⸗ wohner seit 1816 der Zahl nach gewachsen, sondern auch die deutschen Katholiken gegenüber denen polnischer Nationalität. Die polnischen Bewohner hätten sich verdoppelt, die deutschen aber verdreifacht. Die Sache liege aber anders, die Polen vermehrten sich allerdings nicht, aber sie verschwänden nicht schnell genug. Das sei der Kern. Der Deutsche wolle immer weiter nach Osten, der Katholizismus solle im Osten ö werden unter national⸗chauvinistischer Fahne. Warum habe man denn in rein deutschen Städten Polen ausgewiesen? In Städten, wie Königsberg, Danzig und Breslau 2. doch keine Gefahr der Polonisirung vor. Der Grund sei aber der, die Ausgewiesenen hätten wohl auf die Dauer der Germanisi⸗ rung nicht widerstanden, aber sie wären katholisch geblieben. Man wolle die Polen um ihres Glaubens willen aus ihren angestammten Sitzen vertreiben. Sei das Humanität, im 19. Jahrhundert ein Ghetto für die Polen ein⸗ 6 enn es sich darum handele, von Ruß⸗ and Etwas . die Schiffahrt auf der Memel zu erreichen, dann berufe sich der Reichskanzler auf die Wiener Verträge, ö die Polen seien sie aber nicht vorhanden. Denke man enn nicht an die Tragweite solcher Politik? Wiz man nicht, daß sie Wasser auf die panslavistischen Mühlen sei? Diejenigen welche diese Ausrottungspolitik unterstützten, würden für all Das verantwortlich gemacht werden, was Fanatismus den
gewesen.
Deutschen im Auslande etwa anthun werde. Kinder und Säuglinge, alte 70 jährige Männer und Weiber seien er⸗ barmungtzlos über die Grenze gestoßen, ohne Rücksicht sei Jahr⸗ ehnte alte und blühende Arbeit vernichtet worden. Der . verfolge die Polen um ihres Glaubens und ihrer Nationalität willen. Dieselben hätten sich fern zu halten ge wußt von jeder revolutionären Bestrebung, vergeblich hoffte man, sie würden in mörderischen Aufständen sich verbluten. Wenn solche Handlungen rl seien, dann wären Nero und Robespierre Heilige und ihre blutigen Orgien heilige Handlungen gewesen. Im Vertrauen auf Gott und ihre ge⸗ rechte Sache würden die Polen auch ferner an ihrem Glauben und ihrer Nationalität festhalten und die Hoffnung nicht auf⸗ geben, daß die Vorsehung dereinst ihre Wünsche erfüllen werde.
Dem gegenüber erwiderte der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Minister des Innern, von Puttkamer:
Meine Herren! Die eben gehörten Ausführungen bieten dem Vertheidiger des Standpunkts der Königlichen Staatsregierung ein so reiches Arsenal von Defensiv⸗ Waffen, daß ich in der That in Ver⸗ legenheit komme, womit ich zuerst beginnen soll— Ich will zunächst denjenigen Gesichtspunkt herausgreifen, den der Abgeordnete im Ein⸗ gang seiner Rede von dieser Tribüne in den Vordergrund gestellt hat.
Meine Herren! Ich konstatire, daß hier, inmitten der preußischen Bolksvertretung noch heute ausgesprochen worden ist: wir Polen ver⸗ zichten allerdings nicht auf die Wiederherstellung des Königsreichs in den Grenzen von 1772. Es ist zur Verstarkung dieses Standpunktes darauf hingewiesen, die Polen müßten ja in die Absichten Gottes des Herrn eingreifen, wenn sie diesen Verzicht aussprächen. Meine Herren! Ich halte es für überaus mißlich, die göttliche Weltregierung in einen Ronner zu bringen mit irdischen politischen Angelegenheiten. Meine Herren! Das kommt schließlich darauf hinaus, daß, wie. auch schon — ob von dieser Tribüne, weiß ich nicht, aber jedenfalls in der pol⸗ nischen Presse — ausgesprochen worden ist, der liebe Gott den Polen, die deutfch sprechen, kein Verständniß entgegenbringt. (Unruhe. Zuruf
itz! . ; . be ghein Herren, das ist kein Witz, jondern das ist eine sehr ernste Seite der Betrachtung, die ich Ihnen hier vorführe.
Ich für meine Person erkenne vollkommen an, daß die göttliche Weltregierung die Geschicke der Völker leitet; — aber, meine Herren, wer das anerkennt, der muß sich auch sagen: wenn ein Volk, nicht ohne eigene Schuld, die reichen Gaben, die ihm Gott verliehen hat, nicht dazu gebraucht, um sich ein geordnetes Staatswesen zu schaffen, dann ist es auch durch die göttliche Weltregierung dazu bestimmt, anderen geordneten Staatswesen, die ihm eine ihm bis dahin fremde Kultur entgegenbringen, einverleibt zu werden. .
Meine ö der Herr Vorredner — ich will das gleich vor⸗ wegnehmen — hat die Maßregel, zu deren Vertheidigung ich hier vorzugsweise berufen bin, nämlich die Ausweisung einer großen Zahl fremdländischer Polen aus unserem Stagatsgebiet, geglaubt, in Parallele bringen zu dürfen mit dem Aufenthalt unserer Landsleute im Bezirk des russischen Reichs — und daraus gewisse Besorgnisse für ung her⸗ leiten zu sollen. — Er meint; „Wenn wir hier so barbarisch und grausam gegen die Angehörigen Rußlands in Bezug auf den Aufent⸗ halt bei uns vorgingen, so würde Rußland unsern sich dort aufhal⸗ tenden Landsleuten gegenüber ähnlich verfahren, und welcher Verant⸗ wortung würden wir uns damit aussetzen!“ Dabei hat der Herr Vorredner nur eins vergessen: in den polnischen Provinzen Rußlands giebt es keine deutsche Frage, aber in Preußen giebt es eine polnische Frage, und die rufsische Regierung würde in ihrer freundnachbarlichen Gesinnung, dite sie uns gegenüber bisher bewiesen hat, schwankend werden, wenn sie aus nichtigen Gründen unseren Angehörigen, die . sie ein fruchtbares und unentbehrliches Kulturelement in den westlichen Gouvernements sind, den Aufenthalt verweigerte. Ich weise also diese Parallele nach jeder Richtung als durchaus unzutreffend zurück.
Run, meine Herren, hat der Herr Vorredner von einem systema—⸗ tischen Ausrottungskriege gesprochen, den die preußische Staatsregie⸗ rung gegen ihre polnischen Staatsangehörigen führe Zuruf: an⸗ kundigt!! — nein, nicht nur ankündigt, sondern schon seit längerer Zeit führe, so habe ich wenigstens verstanden, und ich höre es auch destätigen, ich bin also im Recht. Nein, meine Herren, davon ist die Königliche Staatsregierung weit entfernt, wir wissen sehr wohl, ich glaube, der Herr Reichskanzler hat es auch gestern bestätigt, daß die große Menge unserer polnischen Mitbürger gar nicht daran denkt, sich von uns zu trennen, daß sie im Gegentheil sich sehr glücklich und zufrieden unter dem preußischen Scepter fühlt. . . .
Was wir zurückdrängen wollen, und, was zurückzudrängen wir für unsere heiligste Pflicht halten, das ist die Agitation, welche in propagandistischer Weise unsere polnischen Mitbürger dazu verführen will, sich von uns zu entfremden, und welche dauernd die Kluft, welche diefe Minorität aufgerichtet hat, erweitert sehen möchte, ö
Ber Herr Vorredner hat unter wiederholter Betonung dieses Wortes auch davon gesprochen, daß das, was wir jetzt thäten, und überhaupt während der ganzen Behandlungsweise unseren polnischen Mitbürgern gegenüber gethan hätten, eine. Verletzung der . sei. Meine Herren, mit der Humanität im politischen Leben hat es eine ganz eigene Bewandtniß. Ich bin der Meinung, daß im natio⸗ nalen und staatlichen Leben die wahre Humanität darin besteht, unter strengster Achtung der Rechte des Andern Dasjenige zu thun, was das eigene Wohl erfordert. Und nun hat die sogenannte polnische Frage uns Doch schon mehrmals den, ganz stringenten Be—⸗ weis geliefert, daß das, was die gewöhnliche öffentliche Meinung human nennt, sehr inhuman sein kann, und daß das, was fie zu gewissen Zeiten inhuman nannte, nachher recht human war. Ich will dies in Anknüpfung an das, was der Herr Minister-Präsi⸗ dent gestern ausgeführt hat, beweisen. .
Als im Jahre 1848 leider und unter dem Zähneknirschen der guten Patrioken diejenigen polnischen Insurrektionsführer, welche 18464 verhaftet und zu zum Theil sehr schweren Gefängnißstrafen verurtheilt waren, im Völkerfrühling in Freiheit gesetzt wurden — ich habe selbst als Jüngling dabeigestanden und ich habe mich gewaltig darüber ge⸗ schämt, ich kann das einflechten — da war das eine „humane, Maß⸗ regel und unsere guten Berliner jubelten förmlich im Hochgefühl, daß nun der Völkerfrühling angebrochen sei und sie mit ihren polnischen Brüdern Arm in Arm ihr Jahrhundert in die Schranken fordern könnten. Und gerade 14 Tage später erschienen diese Insurrektionsführer im Pofenschen und organisirten den Aufstand der bekanntlich mit Strömen von Blut unterdrückt werden mußte. Ich behaupte, daß diese, von einer irre geführten öffentlichen Meinung als sehr human bezeichnete Maßregel im höchsten Grade inhuman war. Es wäre sehr human gewesen, die Herren ihre Gefãängnißstrafen, es waren zum Theil leben- längliche, ruhig absitzen zu lassen. Und 1863 — Der 6 Minister⸗
raͤsident gt gestern aus gewiß guten Gründen die ache sehr aus⸗ e hr, behandelt — da ist die vielberufene Konvention, die See⸗
schlange, von der hier so viel die Rede gewesen ist, von der öffent.
lichen Meinung — auch in diesem Hause — aufgefaßt worden, es sei eine grenzenlose Barbarei, ein in Todesnöthen gegen den Unterdrücker ringendes Volk noch dadurch, zu unterdrücken, daß man einen Grenzeordon zöge, der das Herübertreten der 3 genten auf unser Gebiet verhindere. Das nannte man damals sehr inhuman. Thatsächlich war es sehr hum anz denn nach mensch= lichem Ermessen hat es verhindert, daß diese Insurrektion, die doch,