1886 / 37 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

luft Conko schließt ah mit einem Gewinn Saldo von 191 397 . wel⸗

ch den 6 s Aufsichtsraths in nachstehender Weise

dung finden soll: P Abschreibungen N60 46. zur Verstärkung

deg Reservefonds 21 192 , 3 6o/so Dividende 59 994 , zu statuten⸗ mãßigen Tantiemen 10 423 ; . J

Der Aufsichtsrath der w für Industrie

und Handel in Dresden (vormals Dessauer) hat, beschlofsen, den

Aktionären die Vertheilung einer Dividende von 70½ für das Jahr

1885 vorzuschlagen, n G go im Vorjahre.

Dem Geschã öbericht der Ol denburger Versicherungs⸗ Gesel lschaft für das Jahr 1885 entnehmen wir folgende Angaben: Die Versicherungssumme hat sich von 577939 M in 1884 anf V0 to0 545 M in 1885 oder um 14 O27 B04 G die Einnahme an Versicherungsgebühren von 859 973 M6 auf 856 206 M oder um 25 232 1 dermebrt. Die Schäden für eigene Rechnung betrugen in der Feuerversicherung und Glas ve icherung zusammen 305 635 4 oder 41 956 66 weniger, als 1884. Die Geschäftskosten stellen sich auf 218 884 6 ( I1200 a6. An Abschreibungen sind erfolgt 5863 M0 auf Werthvapiere, 23 000 M auf das Geschäͤfts haus. Die Rücklage an Versicherungzgebühren ist frei von Geschäftskosten berechnet, und beträgt 455 76 6 oder 453,8 oo der Cinnahme an, Versicherungs. 8 für eigene Rechnung einschließlich der Rücklage aus dem

orjahre. Als Gewinn ergeben sich 120 981 4, wovon statutenmãßig Jo oder C049 6 dem Direktor und 20 ½ oder 24 196 der Rück⸗ lage für das Grundvermögen zu überweisen sind; von den verbleiben⸗ den 90 7566 4M wird vorgeschlagen, 60 M0 A oder 10 des baar eingezahlten Grundvermögens als Dividende zu bestimmen und den Reft von 30736 Æ der Rücklage für unvorhertzesehene Fälle zuzu⸗ wenden. Nach Zuschreibung der aus dem Gewinn von 1686 ent⸗ nommenen Beträge stellen fich die Rücklage für das Grundvermögen und die Rücklage für unvorhergesehene Fälle zusammen auf 336 266 6, das ist 168,13 für jede Aktie oder 56,04 M des baar eingezahlten Grundvermögens der Gesellschaft.

Antwerpen, 10. Februar. (W. T. B.) eröffneten Wollauktion wurden 1789 Ballen Wollen angeboten, davon 1232 Ballen verkauft. Die Auktion ist unbelebt, Käufer find wenig zahlreich anwesend. Gegen die Preise der Novemberauktion waren Wollen alter Schur 10 bis 15, Wollen neuer Schur 5. bis 10 billiger.

London, 10. 6. (W. T. B. Wollauktion. Geschäft träge, Kapwollen 4 bis 1 d. billiger.

Paris, 11. Februar. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ veröffentlicht heute die Herabsetzung der Zinsen für die Schatzbons um P so.

In der heute Buenos⸗Ayres⸗

Snbmissionen im Auslande.

Dänemark.

1) 15. Februar, Mittags. Kopenhagen. Ober⸗Betriebs⸗In⸗ spektor der dänischen Staatsbahnen für Seeland. Lieferung von Kabelgarn, Manillaseilen, Packtauen, Schnuren, Bindfaden, Lampen⸗ dochten u. s. w.

2) 16. Februar, Mittags. Stadtverwaltung von Kopenhagen (IV. Magistratsabtheilung). Lieferung von etwa 40009 Centner Portland⸗Cement, davon für das Pflaster⸗ und Straßenwesen 26 000

entner, fr das Wasserwerk 10 000 Centner und für das Gaswerk 4000 Centner. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗Anftalten.

Während bei den nicht auf Bahnhöfen gelegenen Stadt-Post— anstalten Berlins ag den Wochentagen die Annahme J) von gewöhnlichen Packeten kis 7 Uhr Abends, 2) von Werthsendungen bis 8 Uhr Abends bestimmungsmäßig stattfindet, sind die Annahmeschalter für die vor⸗ bezeichneten Gattungen von Sendungen bei den hiesigen Ba hnhoöoßs— r n je nach der Abfahrtszeit der von den einzelnen Bahn— öfen abfahrenden Nachtzüge bezw. nach Lage der hierdurch bedingten Betriebseinrichtungen wochentäglich wesentlich länger geöffnet. Die Schalterdienststunden für die einzelnen Bahnhofs— Postanstalten sind gegenwärtig wie 6st festgesetzt: 1) beim Postamt 4 (Stettiner Bahnhof) bis 11 N., ö ö! 9 (Potsdamer. ) 1956 N.,

e. 17 Schlesischer 1124 N.,

2 *

H 1a

Es dürfen indeß bei den vorgenannten Postanstalten nach bezw. 8 Ubr Abends nur solche gewöhnliche Padete bejw. B pringenden Vostzügen Weiterbefrderung erhalten, So 3. . dürfen bei dem gi e, 16 (nbalter Bahnhof) nach 7 bezw. 3 Uhr H nur Packẽte und Werthsendungen, für die Linien nach Frank furt (Main), enn Dresden aufgeliefert werden. . Durch diese Einrichtung wird dem Publikum eine günstige Gelegenheit geboten, noch bis thunlichst kurz vor Abgang der be⸗ treffenden Nachtzüge bei den in Betracht kommenden Postanstalten Packete oder Geldsendungen aufzuliefern, obne daß für derartige Post⸗ sendungen neben dem tarifmäßigen Franko bejw. Porto eine besondere Zuschlaggebühr erhoben wird. Wenngleich von der fraglichen Ver · ünstigung der Offenhaltung der Annahmeschalter Seitens des Publi- ums bereits umfassender Gebrauch gemacht wird, so scheint sie denngch einem großen Theile der hiesigen Bevölkerung noch nicht genügend be⸗ kannt zu sein. Stettin. 10. Februar. (WB. T. B). Der Stettiner Lloyd; dampfer . Martha“ ist heute via Gothenburg nach New⸗Pork abgegangen.

Berlin, 11. Februar 1886.

Mit dem heutigen Tage haben die Vor stellungen der im Herbst v. J. bei den biesigen Garde⸗Infanterie⸗Regimentern eingestellten Rekruten ihren Anfang genommen. Durch die resp. Vor⸗ gesetzten wurden heute Vormittag die Rekruten des 3. Bataillons GarderFüsilier⸗ Regiments, des Fusilier⸗Bataillons Kaiser Alexander Garde? Grenadier⸗ Regiments Nr. 1 und des 1. Bataillons Kaiser Franz Garde- Grenadier Regiments Nr. 2 in den Exerzierhäufern der betreffenden Regimenter besichtigt. Ebenso werden mor Vormittag die Vorstellungen der Rekruten des J. Bataillons Garde- Füsilier⸗Regiments, des 1. Bataillons Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments Ni,. 1 und 2. Ba⸗ taillons Kasfer Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Ni. 2, und. üher⸗ morgen die der Mannschaften des 2. Bataillons Garde⸗Füsilier · Re⸗ giments, des 2. Bataillons Kaiser Alexander Garde ⸗Grenadier⸗ Regiments Rr. J und des Füsilier⸗Bataillons Kaiser Franz Garde,; Grenadier⸗ Regiments Nr. 2 stattfinden. Beim 2. Garde⸗Regiment zu Fuß werden die Besichtigungen der Rekruten in der eit vom 16. bis 18, und beim 3. Garde⸗Regiment zu Fuß vom 19. bis 21. d. M. erfolgen.

Die 9. Ausstellung der „Aegintha“ ist heute in den mit Tannenreisig und Fahnen reich geschmückten Sälen der ersten Etage des Haufes Kömmandantenstraße Nr 70 eröffnet worden. Etwa 1060 Ausftesler aus allen Theilen Deutschlands haben weit über 3000 Sing- und Schmuckvögel aller Art zur Schau, gestellt. Neben dem oft Gefehenen werden auch diesmal wieder eine Anzahl besonderer Seltenheiten vorgeführt. In der ungemein zahlreich beschickten Ab: theilung der Papageien interessiren den Kenner vor Allem zwei von Fockelmann⸗Hamburg ausgestellte Edelpapageien. ein rother und ein grüner, denen die sonst übliche gelbe Zeichnung der Schwanzspitze feblt. Einen sehr schönen gelbhäubigen Zwergkakadu hat Frl. Hagenbeck⸗Hamburg zur Ausstellung, gebracht. Schulz= Altenburg brillirt mit einer ausnehmend schönen Kollektion von Alexandersittichen, ungemein gelehrigen Thierchen. Der Kea, jener sestene Fleischfresser, der im vorigen Jahr überhaupt zum ersten Mal hier gezeigt wurde und damals den Hauptanziehungs⸗ punkt der Ausstellung bildete, ist diesmal wieder erschienen. Als Neuheit bringt diesmal Frl. Hagenbeck zwei Häher, die sie dem Konsul Rosenkranz in Mexiko verdankt. So weit bisher festgestellt war, haben diese Thiere in der Wissenschaft noch gar keinen Namen. Erich Marquardt, einer der in Bezug auf Erfolge glücklichsten Vogel⸗ liebhaber Berlins, zeigt als Seltenheit einen gut akklimatisirten weißköpfigen chinesischen Stgar, sibirische Weidenammer und Sumpf⸗ rohrsänger die er ohne Einbuße des Gesanges durchwintert hat. Auch die neue Kolonie Kamerun hat dazu beigetragen, die Ausstellung man⸗ e g zu gestalten: fünf Kameruner Eichhörnchen, sehr zutrauliche Thierchen, tummeln sich in einem geräumigen Käfig; sie sind von gelb⸗ grauer Farbe und haben schwarze Längsstreifen. Ueberaus reichlich ist dies⸗ mal auch die Abtheilung der ausgestopften Thiere. Hr. Marquardt stellt den Balg einer Paradieselster aus Neu⸗Guinen aus, eines Thieres, das

erthsendungen R werden, welche mit den auf den betreffenden 1 en

*

22 .

ten Thieren bevölkerten Landschaftsbilder au estellt. Neu erscheinen diesmal auch Säãugethiere, die gleichfalls nach patentirtem Verfahren mit Kork ausgestopft sind. In diesen Bildern sind auch einige Seltenheiten aufbewahrt, so ein weißes Rebhuhn, und ein gelber Staar. Recht hübsch ist ein geh ableau, welches einen Futter. pfatz mit all den Vögeln darstellt, die in hiesiger Gegend beobachtet werben. Unter den sonstigen ausgestopften Thieren erregt besonderz Aufmerksamkeit ein in der Mark geschossener Seeadler, der 8 Fuß Fluũgelweite aufweist. ö

Nach 7 Berathung ist die Jury zu folgendem Resultat gelangt: In der Abtheilung für einheimische Vögel erhielt u. A. den ersten Ehrenpreis der Stadt Berlin die große goldene Medaille, Bankbeamter Hermann Bünger ⸗Berlin für eine vortreffliche Kollektion Insektenfresser, den zweiten Ehrenpreis der Stadt Berlin sdie kleine goldene Medaille, sowie ein Diplom deg Vereins) 2 Büchsenmacher Otto Bock⸗Berlin für Gesammtleistung =

n der Abtheilung für Kanarien erhielt den Ehrenpreis der Stadt Berlin (goldene Medaille) der Schuhmachermeister Kleindienst⸗Berlin Ehrenpreise des Vereins erhielten Schriftsetzer Lauener⸗Berlin und A. Kranz ⸗Berlin, erste Preise Karl Radtke Berlin, Jul. Grosse⸗Berlin G. Loffin und Karl ülbrich. Die Preise in der Abtheilung für ausländische Vögel stehen noch aus.

Ueber die Ruhestörungen in London liegen folgende wei Tele . 64 3 T. 34 22 ö . fols ,

ondon, 10. Februar. Na mittags 5 Uhr. Auf beute A schloffen die Juweliere und Goldschmiede in einigen igll heile ben Anbruch der Dunkelheit ihre Läden, da man ein Eindringen von Volksmassen aus den südwestlichen Vorstädten, sowie aus dem Stadt⸗ theil Ser hben in ee 96 befürchtet; 9

10. Februar, Nachmittags. Von Greenwich und Dept⸗ ford haben sich starke Volksmassen auf London zu in 1 gesetzt, welche auf dem Wege vielfache Beschädigungen an Cigenthum . In den südöstlichen Vorstädten herrscht starke

rregung.

10. Februar, Abends 8 Uhr 39 Min. Um weiteren Ruhe— störungen vorzubeugen, sind starke Polizeikräfte aufgeboten worden und wird für alle Fälle auch Kavallerie bereit gehalten. In Deptford finden starke Ansammlungen statt; die Brücken werden indessen von zahlreichen Polizeimannschaften besetzt gehalten, um zu verhindern, daß die Massen nach London hineingelangen. Der Umstand, daß den ganzen Tag über in allen Theilen Londons dichter Nebel herrscht, läßt die Situation beunruhigender erscheinen, als dieselbe unter anderen Um— ständen wohl aufgefaßt werden würde. Wie es heißt, sind heute Abend gegen mehrere Sozialistenführer Haftbefehle erlassen worden,

10. Februar, Abends, Bis heute Abend 10 Uhr 30 Minuten

war es in keinem Theile Londons zu einer nennenswerthen Ruhestörung gekommen. Die Volksansamm lungen in Deptford und anderen Orten sind von der Polizei ohne Schwierigkeit zer streut worden. ö Februar, Morgens. Die Nacht ist ohne jede Ruhe⸗ störung verlaufen. Obwohl die Regierung fest beschlossen hat, mehrere Sozialistenführer wegen Aufwiegelung zur Plünderung in Anklagestand zu versetzen, ist deren Verhaftung bisher noch nicht erfolgt.

Leipzig, 11. Februar. (W T. B.) Das Urtheil des Reichsgerichts in dem Prozeß gegen Kapitän Sarauw und Redacteur Roettger wegen Landesverraths lautet,; gegen Sarauw auf 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Der Mitangeklagte Roettger ist freigesprochen.

Moskau, 10, Februar. (W. T. B) Die Wittwe Akfa: koffs erhielt nachstehendes Kaiserliche Telegramm; Mit Herzeleid erfuhren die dale und ich den plötzlichen Tod Ihres Mannes, welchen wir als ehrlichen und den Interessen Rußlands er— gebenen Mann achteten. Gott verleihe Ihnen Kraft, diesen schweren Herzensverlust zu ertragen!“ Die Einsegnung der Leiche Aksakoffs findet am Freitag in der Universitätskirche statt. Dieselbe wird darauf nach dem Kloster Troitz kaya⸗Sergiew übergeführt, wo am Sonnabend die Beerdigung erfolgt. Zu dieser Feierlichkeit sind zahlreiche Delegirte der Presse und andere Deputationen Rußlands angemeldet.

Im Walhalla⸗Thegter geht morgen, wie angekündigt, 3. lachende Berlin“, von Jacobson und Wilken, zum , Mal in Scene.

ö ; 11 (Anhalter 1115 N., ) )

; 36 (Görlitzer J 40 (Lehrter 1186 N.

überhaupt noch nie lebend 3 gebracht worden ist. Bock⸗ Berlin hat wieder eine ganze Reihe seiner bekannten, mit ausgestopf⸗

3 rf erate für den Deutschen Reichs und Toner] Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs Anzeigers und Königlich RPreuhischen Staats Anzeigers: . Berlin 8VwW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. . *

Steckbriefe und ,,, 5. Zwangsvollstreckungen, ladungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

ufgebote, Vor⸗ Großhandel. Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Familien ⸗Na

Industrielle Etablissements, Fabriken und

Theater · Anzeigen. In der Börsen⸗ ,, Beilage. K *

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Moffe, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.

Zwangsvwollstreckungen, Aufgebote, t Vorladungen u. dergl.

obo 84] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Wilhelmine Bätz, geb. Trabhardt, in Tonna, vertreten durch den Rechtsanwalt Hierling daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Hand⸗ arbeiter Heinrich Bätz von Tonna, zur Zeit unbe⸗ kannten Aufenthalts, wegen Ehetrennung auf Grund der §§. 85, 122 u. 124 des Chegesetzes mit dem An⸗ trage auf Urtheil dahin, daß die Ehe zwischen dem Beklagten und der Klägerin zu trennen und dem ersteren die Kosten des Verfahrens zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Gotha auf

den 1. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen,

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Gotha, den 8. Februar 1886.

Dit] Landgerichts⸗Sekretär, als Gerichtsschreiber des Herzoglichen Landgerichts.

richte zugelassenen

56079 Die Ehefrau

treten durch den

55412 Heilbronn. Oeffentliche Zustellung. Klageauszug. Der Privatier Heinrich Münchmeyer in Ludwigs— burg, vertreten durch Rechtsanwalt Mainzer in 9. bronn, klagt gegen die mit unbekanntem Aufent⸗

den 21. Mai

richte zugelassenen Zum altsort in Amerika abwesenden Eheleute Wilhelm p, Bauer, und Pauline Lipp, geb. Reifeis, von öSckmühl, auf Bczahlung der, ihm als Cessionar des Wolf Henauer von Berlichingen gegen die ge⸗ nannten Eheleute zustehenden Kaufschillingsforderung von 1256 M 14 sammt i mit dem An⸗ trage, zu erkennen: die bekl. Cheleute sind solidarisch schuldig, dem Kläger die Summe von 1256 461 145 nebst oM Zinsen seit 11. November 1876 zu be zahlen und die Prozeßkosten zu tragen; auch wolle das Urtheil a vorgängige Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar erklärt werden, und ladet die Beklagten jur mündlichen Verhandlung des Rechts

Gerichtsschreib 5601

Tochter von

zu Zabern vom

streits vor die Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Heilbronn auf Dienstag, den 11. Mai 1886, ; Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Den 2. Februar 1886. d Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Wilhelmine, geborene Mertens, zu Iserlohn, ver⸗

gegen ihren vorgenannten Ehemann, früher in der Korrektions⸗Anstalt zu Benninghausen, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, wegen e eng auf Grund Saäͤvition, unordentlicher Lebensart, Versagung des Unterhalts, strafrechtlicher Verurtheilung und un⸗ überwindlicher Abneigung, mit dem Antrage, das eheliche Band unter Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor Königlichen Landgerichts zu Hagen auf

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗

wecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Oeffentliche Zustellung.

In Sachen des Handelsmanns Cain Levy in Saarburg, Klägers, vertreten durch Rechtsanwalt Wündisch in . 3a. Victorine Chemitlin,

osep Gondrexange, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und Consorten, Beklagte,

wurde durch Urtheil des Kaiserlichen Landgerichts

deren Rechten verordnet und mit

Anwalt zu bestellen. beauftragt.

Nachmittags 2 Uhr, Amtsstube. Zu diesem

Fabrikarbeiter Bernhard Schulte,

Justizrath Geck zu Hagen, klagt Termine

schritten werden wird.

arteien zu trennen und den

Auszug bekannt gemacht.

Schreibe Gerichtsschreiber des Ka

die erste Civilkammer des 1886, Vormittags 9 Uhr,

Anwalt zu bestellen.

Schaper, er des Königlichen Landgerichts.

hemitlin Vater, aus

19. Mai 1884 die Versteigerung

eines zu Gondrexange gelegenen und in dem er⸗ wähnten Urtheile näher beschriebenen Hauses und die Vertheilung des Erlöses unter die Parteien nach

Operationen der Kaiserl. Notar Kappler in Rixingen

Ferner wurde durch Ordonnanz des Herrn Land⸗ gerichts-Präsidenten in Zabern vom 4. Januar 1886 an Stelle des inzwischen verstorbenen Notars Kappler der Kaiserl. Notar Levy in Saarburg beauftragt, und von Letzterem zur Vornahme der fraglichen Rechtsgeschäfte am 21. Januar 1886 Termin an⸗ beraumt auf Montag, den 22. März 1886, zu Saarburg

wird die Victorine Chemitlin, welcher gegenüber durch Be⸗ schluß des Kaiserl. Amtsgerichts zu Lörchingen vom 8. Februar 1886 die öffentliche Zustellung bewilligt worden ist, vorgeladen mit der Erklärung, daß auch in ihrer Abwesenheit zu den Verhandlungen ge⸗

Zum i der öffentlichen Zustellung wird dieser Lörchingen i. L., den 9 Februar 1886.

*, iserl. Amtsgerichts.

los lo Oeffentliche Zustellung.

Nr. 1959. Der Bäckermeister Martin Waldbauer und die Wittwe des Bäckermeisters Anton Mann, Sophie, geb. Kneisel, Beide zu Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Geißmar, klagen gegen den Bäcker Karl Ullner von Mannheim, z. Zt

kannten Aufenthalts, und die Ehefrau des Schreiners Daniel Bürkel, Josephine Wilhelmine, geb. Ullner, in,. Mannheim, Beklagte, auf Pfandstrichsertheilung, mit dem Antrage, die Beklagten seien schuldig, den Strich des unterm 27. Dezember 1860 in Folge Verfügung Großh. Amtsgerichts Mannheim 21. Dezember 1859 Nr. 189 496 zum Pfandbuche der Stadtgemeinde Mannheim Band 43, Blatt 296, Nr. 450 auf das Haus itt. G. 4. Nr. 22 gefer⸗

tigten Gintrags zu gestatten und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen, und laden den Beklagten Varl. Ullner zur mündlichen Verhandlung. des Rechtsstreitz vor die J. Civilkammer des Groß— herzoglichen Landgerichts zu Mannheim auf Mittwoch, den 21. April 1886,

r Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage befannt gemacht.

Mannheim, den 5. Februar 1886. von Harder, ö des Großherzoglichen Landgerichts.

Vornahme der

8.) in seiner Gerichtsschreiber obengenannte sõsz9s Oeffentliche Zustell 5 Oeffentliche Zustellung.

Der Bäckermelster Car Mahle zu Poltin klazt egen die Tuchmacher Heinrich Carl Ferdinand und Fmma, geb. Meister, Lübeck'schen Eheleute, in unbe⸗ kannter Abwesenheit, wegen rückständiger Zinsen von den auf dem Grundstück Polzin Bd. VI. Bl. Nr. 192 b. Abtheilung III. Nr. J eingetragenen 1200 . auf die Zeit vom 1. Oktober 1883 bis dahin. 1886 mit dem AÄntrage auf Jahlung von 120 6 bei Ver. meidung der Zwangsvollstreckung in das Grundstů Polzin Bd. Vi. Bl, Nr. 192. und ladet die Be⸗ klagten zur mündlichen. Verhandlung des Ręht ,. 4 das Königliche Amtsgericht J. ju Pol⸗ zin au den 39. März 1886, Vormittags 19 Uhr,

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

; Bernhart, ;

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. J

me.

unbe⸗

Redacteur: Riedel.

Berlin: ö Verlag der Expedition (Sch ol). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

vom

Regierungen.

3 37.

Erstfte Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Kön

Berlin, Donnerstag, den 11. Februar

iglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

18SG.

m Qi

Aichtamtlich es.

reußten. Berlin, 11. Februar In der gestrigen Sitzung des Reichstages führte bei Berathung

6 KBährungsfrage der 2 von Schalscha in fast zwei⸗ * em Vortrag wesentlich Folgendes aus: Nach der Rede des fen dermann müßte man glauben, daß amburgs Bedeutung n' it der Goldwährung datire, Derselbe halte die Fixirung 9. Rerthverhãältnisses zwischen Gold und Silber für unmög⸗ . wisse er denn nicht, daß der lateinische Mün bund, der une solche Fixirung durchgeführt, die größten andlungen den Produktionsverhältnissen von Gold und Silber siedauert habe? Derselbe Abgeordnete meine, der Handel e ebenso wie die Landwirthschaft; aber der Handel könne h den verschiedenen Werthverhältnissen viel leichter anpassen iz die produktiven Gewerbszweige; für den Abg. Woermann i die Währungsfrage von viel geringerer ,. als für ie Landwirthschaft. Derselbe weise darauf hin, daß der große keehr sich nicht ausgleiche in Geld, sondern in Papier. ker die Form der Abrechnung sei gleichgültig; auf den Werth⸗ „ser komme es an, der an die Waaren gelegt werde. Die heldwährung aber sei der längere und daher für die Pro⸗ uttion ungüͤnstigere Maßstab. Man verliere beim Import n und beim Export nach den Silberländern Asiens jedesmal ze volle Differenz der beiden Währungen, wobei der Export r Silberländer speziell Indiens, auch noch aus anderen lrsachen wachfe: in Folge neuer Eisenbahnen und mpferlinien. Wenn gesagt. werde, „durch die oypelwährung würden die Gläubiger benachtheiligt nen, welche statt ihres ausgeliehenen. Goldes Silber grückethalten würden, so. frage er Redner), ob sich per Rachtheil nicht völlig mit dem. ecke, welchen die shh̃uldner erlitten hätten, die ihre vor Einführung der Gold— nihrung in Silber aufgenommenen Schulden nachher in Gold btzahlen müßten? Wenn unter der Goldwährung in Deutsch⸗ nd in mancher Beziehung ein wirthschaftlicher Aufschwung getreten sei, so sei er nicht als Folge derselben zu betrachten, snzern als Folge des enormen Einflusses und der Macht⸗ ung, die Deutschland inzwischen gewonnen habe. Der Enatäfekretär von Burchard habe vorgestern gesagt, die hoch⸗ nichtige Währungsfrage sei ein Gegenstand steter Sorge der Wenn man von dieser Sorge nur auch einmal taz merkte! Derselbe habe weiter gesagt, bis jetzt sei noch un keiner Regierung eine Anregung in der Währungsfrage nilgt. Nun, es sei ja bekannt, daß der Bundesrath den seichskanzler so sehr mit Initiativanträgen überschwemme, derselbe nicht mehr aus noch ein wisse. Da nde wohl für einen Antrag in der Währungs⸗ nge nicht mehr Raum gewesen sein! Die Rede des preußi— hen Finanz⸗Ministers im Abgeordnetenhause habe der Abg. Baermann mit Beruhigung, er (Redner) habe sie mit Trauer urnommen. Der Minister von Scholz weise auf die angeb⸗ ich günstige Lage des Exports hin. Sei denn Deutschland tber überhaupt mit seinem inländischen Konsum bereits so he der Grenze des Möglichen, daß es nur noch an Export ken könnte? Müßten nicht noch über 75 Proz. der Bevöl— kerung unter den drückendsten Verhältnissen ihr Leben fristen md dabei höchst nothwendige Konsumartikel entbehren? Der Rinister von Scholz thue sich etwas darauf zu gute, daß er ine Mahnung habe ergehen aof die Ueberproduktion ein⸗ sischrünken. Diese Mahnung ei unnöthig, denn die That— sche der Ueberproduktion enipfinde nachgerade Jeder. ber me sie aus der Welt zu schaffen sei, davon sage der Mi⸗ siser kein Wort. Er könne es von seinem Standpunkt uch gar nicht; denn in Wahrheit sei die Ueber— nohuklion wesentlich die Folge der Entwerthung der srdukte, und diese wiederum die Folge der Goldwährung. Fit Befriedigung erfülle es den Minister, daß in Deutschland sssß für über 1006 Millionen Mark neue Kapitalsanlagen sttzesunden hätten. Das klinge sehr schön, nur habe sich seichzeitig eine sehr bedenkliche Verschiebung des Besitzstandes uvllgen. Die Herren, die nur immer das Wort „national“ in Munde führten, sähen vielleicht nur darauf, daß jetzt eine Milliarde Kapital mehr in Deutschland vorhanden sei, und kagten nicht, in wessen Tasche es geflossen und woher es ge— bmmen sei. Die ö. aber, die nicht gewöhnt seien, Alles h gut zu heißen, was die Regierung ihnen vorführe, also 1B. seine politischen Freunde, oder die Welfen, oder die . die meinten doch, daß jene Verschiebung des Wohl— kandez für die zahlreichen Personen sehr bedenklich gewesen sä;, deren Tasche eine Expropriatlon erfahren habe, nicht auf Grund des Enteignungsgesetzes, sondern der Gold⸗ vährung. Die Folgen dieser Verschiebung zeige die stetige, upde Zunahme des Proletariats, und diese Vermehrung der Jihtstenerzahler sei dem Finanz-Minister die Ursache großer dern unn Derselbe betrachte die n,, und en Ueber ang zur Goldwährung als zwei Weltthat achen, die sch ohne . vollzogen hätten und noch vollzögen. Die tttere aber sei wesenilich durch ur Gold⸗ 3 mitverschuldet, und diese selbst werde und könne nie⸗ al allgemein angenommen werden, schon deshalb nicht, weil as dazu . old gar nicht vorhanden sei. Welche Ver— nehselungi Als ob nicht gerade umgekehrt die Silberent⸗ thing erst durch die Einführung der Goldwährung in eutschland entstanden wäre! Er (Redner) mache es ja der gierung nicht zum Vorwurf, wenn sie damals einem all⸗ fein verbreiteten Irrthum unterlegen sei; aber zum Ruhme ene. er das doch nicht anrechnen, wie der Minister von Scholz es rrlange. Zum Ruhm würde eg ihr vielmehr nur gereichen, wenn

den Uebergang

ö fh die verhängnißvolle Goldwahrung wieder abschaffen

Redner besprach sodann die üblen Folgen, welche in 3 der Silberentwerthung in den , , , ein⸗ , . seien. Die Thaler könne man nur noch durch einen enn g. als Zahlungsmittel neben dem Golde erhalten, . ieser kuünstlichen f e un des Thalers aber liege J. porn zur Nachprägung; und in der That ließen zwei ö iner Bankiers in der S weiz Silberthaler prägen und acht damit ihr gutes Geschäft. Die Schwankungen im ö tthwerhältniß von Gold zu Silber, die mit. Meereswogen

dergleichen eien, hätten ebensolche Schwankungen in den

Dabei sei aber das ge⸗

eben weil die Goldwährung Das werde klar, wenn man den vergrößerten erthmesser der Goldwährun an jedes einzelne Vermögensstück lege. Als er des Vermögensstückes ergebe sich dann eine beträchtlich geringere Summe, als früher bei dem Werthmesser der Silberwährung herausgekommen sei. So habe sich das deutsche National⸗ vermögen in demselben Maße verringert, als der Werth des Silbers im Verhältniß zu dem des Goldes zurückgegangen sei. In Anbetracht dieser Lage stehe der Vorrath des vor—⸗ handenen Goldes durchaus im Mißverhältniß zu dem des vorhandenen Silbers; denn der Verkehr arbeite mit einer Milliarde Silber und auch nur einer Milliarde ausgeprägten Goldes. Redner fuhrte sodann in eingehender Weise die Rothlage der Landwirthschaft auf die Goldwährung zurück und ' bestritt die neuliche Behauptung des Abg. Bamberger, als ob die . der ländlichen Arbeiter bei einer Rückkehr zur Doppelwährung reduzirt werden könnten. Auch das dauernde 5 des ginn es, die zunehmende Latifundienwirth— schaft, das Brachliegen großer Kapitalien hänge wesent⸗ lich mit der Goldwährung zusammen. Wenn die Entwickelung in der jetzigen Weise fortgehe, so würden die Folgen vom nationalen Standpunkt aus zu beklagen sein; das germanische Element unter den Gebildeten werde jedenfalls mehr und mehr zurückgehen. Die Behauptung, daß durch die Gold⸗ währung die Kaufkraft des Beamtenstandes erhöht worden sei, sei ahn ein Irrthum. Wie ständen damit die fortwährenden Anträge auf Aufbesserung der Gehälter in Einklang? Und wenn wirklich jene Behauptung richtig wäre, sollte man dann etwa lediglich der Beamten wegen die Goldwährung behalten, während die ganze übrige Bevölkerung unter ihr seufze und leide? Er zweifle nicht, daß der Erfolg der von seiner , . beantragten Untersuchung seine Ansichten nur bestätigen werde.

Hierauf bemerkte der Regierungskommiss arius, Geheime Ober⸗ Regierungs⸗Rath Schraut: der Vorredner habe in seine Ausfüh⸗ rungen zwei Bemerkungen eingefügt, welche von dieser Stelle aus nicht unwiderlegt bleiben könnten, weil sie geeignet seien, die Zuverlässigkeit des Münzumlaufs in Zweifel zu stellen. Er (Redner) habe bereits im vorigen Jahre bei dem gleichen Anlasse die Bitte ausgesprochen, es möchte trotz der vollen . der Diskuffion der Fehler einer allzu pessimistischen

Waarenpreisen fur Folge. sammte National vermögen, bestehe, zurückgegegangen.

Färbung des thatsächlichen ünzumlaufs vermieden werden. Wenn der Vorredner in dieser Beziehung bemerke, daß das Reich zur Zeit nur höchstens zwei Milliarden Baargeld hätte, wo⸗ von die eine Hälfte aus unterwerthigem Silber, die andere Hälfte aus Gold bestände, so sei dies nicht , . Es seien ausgeprägt worden annähernd an zwei Milliarden Mark Gold, wovon nach den Schätzungen bimetallistischer Schriftsteller zur Zeit jeden⸗ falls noch 1700 Millionen Mark Gold im Umlauf seien. Andere Schätzungen gingen höher er halte sich in dieser Beziehung an den bedeutendsten bimetallistischen Ser fe n Ottomar Haupt. i im Jahre 1885 sei dem Reich Gold reichlich zugeflossen, indem die Reichsbank in der Lage gewesen sei, den Betrag von 1265 Millionen Mark Gold anzukaufen. Die Bemerkung, daß der Silberumlauf eine Milliarde betrage, sei auch etwas übertrieben, er betrage ungefähr 900 Millionen Mark. Darauf sei jedoch kein besonderer Werth zu legen. Der Vorredner sage ferner, soweit er (Redner) verstanden habe: zwei Berliner Bankhäuser ließen in der Schweiz für ihre Rechnung Thaler ausprägen, welche sie sodann nach Deutschland einführten und dort in Verkehr setzten, um aus der Höhenwerthung der Thaler in Deutschland gegen⸗ über ihrem wirklichen Silberwerthe für sich einen ver⸗ brecherischen Gewinn zu ziehen. Die Regierung habe der Frage, ob die deutschen Silbermünzen ,, würden, unausgesetzt ihre volle Aufmerksamkeit zu Theil werden lassen, es lägen indessen keine Anhaltspunkte dafür vor, daß solche als Münzverbrechen zu charakterisirende Nach⸗ prägungen stattfänden. Bis zur Angabe des näheren Beweis⸗ material müsse er in Folge dessen diese Thatsachen direkt be⸗ streiten, und er glaube, daß der Vorredner wohl Angesichts der schweren Schädigung, welche für den Münzumlauf aus olchen Nachprägungen erwachsen könnte, die Verpflichtung ühlen werde, der Regierung das Material, welches er in dieser Angelegenheit habe, zur Verfügung zu stellen. Der Abg. Lohren . ich daß die Bimetallisten mit diesem Antrage zum ersten Male einen praktischen Boden be⸗ träten. Bisher hätten sie in ihren unzähligen Schriften sich lediglich mit Problemen und Prophezeiungen abgegeben. Seine ,. tlichen Freunde hätten es ihm verdacht, daß er sich auf die Seite der Goldwährung gestellt habe. Wie könnte er eine Sache für gut halten, welche von Manchester⸗ männern, Leuten wie Bamberger und Delbrück, gusgegangen sei? Es habe ihm oft leid gethan, daß in diesem . immer der Abg. Bamberger die Sache der Goldwä rungspartei im Allgemeinen vertreten habe. Er (Redner) habe deshalb das Wort genommen, um den Schein vor dem Lande zu beseitigen, als ob nur der Abg. Bamberger ein Wort fur die Goldwährung einzulegen habe. ie Prophezeiungen der Bimetallisten seien sämmtlich nicht in Er⸗ er n, gegangen; der Silberwerth sei nicht gesunken, die eichsbank habe nicht durch Anziehen der Diskontschraube das nöthige Gold zur Deckung ihrer Noten heranziehen müssen, der Diskont sei von A /n auf i / Proz. gesunken. Es befänden sich 5 Millionen Mark Metall mehr in der Bank, als Noten tirkulirten. Ueberall habe eine Zinsreduktion stattgefunden, Kommunal⸗ und Staatsanleihen würden konvertirt, die Steuern ermäßigt. Dadurch, daß der Staat weniger Zinsen für An⸗ leihen zu 6. hate brauche er weniger Steuern. Warum 2 die Bimetallisten, die doch sonst auf wirthschaftlichem Ge⸗ iete von Fall zu Fall entschelden wollten, niemals auf die Hauptsache 4 die Interessenfrage eingegangen? So wolle r den Schleier luͤften. Die gesammte Silberproduktion be⸗ trage 2860 660 kg; nach dem alten Silberpreis würden diesen 1 jährlich 114 Millionen Thaler mehr nue h he als jetzt. Das sei doch ein sehr er⸗ hebliches Interesse! Von. einer viel wichtigeren und größeren Interessengruppe sei bisher niemals die Rede gewesen

in den bimetallistischen n. und Schriften: es seien das die Besitzer der auf Silberzinsen laufenden Werthpapiere deren Werth in Europa, Mexiko, Amerika und Indien si auf Milliarden belaufe. Durch die Rehabilitation des Silbers würde z. B. den Besitzern österreichischer auf Silberzinsen aus—⸗ gestellter Effekten ein Coursgewinn von mindestens 20 Proz. zuwachsen. Das allein bedeute 3— 4090 Millionen Gulden. Die Differenz hätten aber ganz andere Leute verloren, als die Käufer von heute. Er nehme es aber diesen Leuten gar nicht übel, wenn sie Himmel und Erde in Bewegung setzten, um diesen Gewinn zu erzielen. Eine dritte Gruppe seien die Be⸗ 6 der Jahrhunderte lang n , Silberbarren und ünzen. Die in den Kulturländern in Cirkulgtion befind⸗ lichen Silbermünzen würden auf Sin Milliarden ge⸗ schätzt, in der ganzen Welt seien 20 Milliarden im Umlauf. Dieser Metallwerth habe sich seit 1873 um 4 Milliarden reduzirt. Nun habe man in Deutsch⸗ land unter der Silberwährung 35 S6 Silber pro Kopf, jetzt höchstens 15— 20 6 Silber in Cirkulation gehabt. Mehr könne man nicht brauchen. Es genügten unter der reinen Goldwährung 12 6 Silber- und Scheidemünze pro Kopf voll⸗ ständig. Man müßte also das in den Gewölben liegende Üüberflüssige Silber einfach losschlagen. Was würde das aher für einen Sinn haben, da die ganze Welt schon soviel Silber im Verkehr habe? Es sei gar . daß alle anderen Staaten, die jetzt Ueberfluß an Silberwaaren hätten, in kürzester Frist das , Goldstück, das sie überhaupt bekommen könnten, aus Deutschland r , Auf der Pariser Münzkonferenz sei man im Zweifel über die eigentliche Münz politik Spaniens gewesen, nachdem es 1876 die Goldwährung eingeführt habe. Man brauche Hrn. More de Prendergast gar nicht nach der Münzpolitik Spaniens zu fragen. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts habe Spanien den Welt⸗ ö beherrscht und ihn mit seinen Silberpiastern geführt. un seien im Laufe der Zeit alle spanischen Küstenkolonien in englischen Besitz gekommen. England habe sich vergeblich alle Mühe gegeben, diese alten spanischen Silberpiaster aus jenen Gegenden zu vertreiben. Als aber 1877 die lateinische Münzunion den Bimetallismus aufgegeben, habe sich auf ein Mal ein Argwohn gegen Silber verbreitet. Da seien alle diese alten Piaster auf ein Mal nach Spanien zurückgekommen um Gold dafür zu kaufen. Wenn da Spanien nicht rasch diese alten Piaster beschränkt und das Pisetensystem eingeführt . würde es verarmt sein oder Bankerott gemacht haben. r frage nun die Bimetallisten, warum sie so wenig von allen diefen Interessen sprächen? Kennten sie sie nicht? Das wäre doch auffallend. Warum zögen sie blos sekundäre Interessen in die Agitation? Der Schwindel an der Berliner, an der Wiener Börse, an allen Börsen der Welt, welche mit Silber handelten, müßte mindestens ebenso groß werden, wie nach dem französischen Kriege, wenn das Silber in seine alten Rechte eintrãäte. Wollten die Bimetallisten diesen Schwindel oder nicht? Dar⸗ auf müsse man Antwort haben. So begreife sichs, daß auch die „Börsenzeitung“ so lebhaft für den Bimetallismus eintrete. Von allen diesen Dingen brauche ja der Bauer nichts zu er⸗ fahren, und man mache ihm bange mit dem Gespenst der indischen Weizenpreise. Diese hätten mit dem Silberpreise gar nichts zu thun. Seit 1881 sei der Preis des Silbers nur um 7 Proz., der des Weizens um 25 Proz., der des Roggens um 29 Proz, der des Kupfers um 24 Proz., der der Heringe um 22 Proz. gefallen. Auch solche Waaren seien im Preise gefallen, welche aus Silberländern gar nicht nach Deutschland kämen, sondern in den ,, Goldländern ganz allein produzirt würden. Die Weltkrisis die sich hier por Augen vollziehe, sei lediglich das Ergebniß der maschinellen Entwicklung des Jahrhunderts, des Großbetriebs, der Dienstbarmachung der Naturkräfte und der Erfindungen. Nun solle Indien auf einmal alles Elend verschuldet haben. Als wenn die Weizenkonkurrenz Amerikas, Australiens und Ruß⸗ land auf dem Weltmarkt nichts bedeutete! Die indische ,, nach England betrage kaum 11½ Proz. der europäischen Weizenproduktion. Von den Goldländern sei der Weizenimport staͤrker, als aus Indien mit seiner Silber⸗ ', , und seinen Sklavenlöhnen. Die Wirkungen der Valuta auf den Import und Export seien nicht zu bestreiten. Die sinkende Valuta hebe den Export und mindere den Im⸗ port. Hier sei das einzige Mittel für verschuldete Staaten sich wieder herauszuarbeiten. Aber es geschehe mit dem Blut der Arbeiter. Er bestreite aber, daß die Valutaverhältnisse Desterreichs und Rußlands durch das Sinken des Silbers in Deutschland hervorgerufen seien. Der Silberrubel in Ruß⸗ land gelte nur 2 66 So lange es den Bimetallisten nicht ge⸗ linge, einen russischen Fingnzminister aus ihrer Mitte zu finden, der Rußland und Desterreich durch Einführung der Goldwährung auf die Beine helfen könne, könnten diese Staaten keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterun ihrer Geldverhältnisse erwarten Der gesammte Welthande basire auf der Goldwährung. Das möge man beklagen, aber es sei nicht aus der Welt zu bringen. Man würde den ganzen Außenhandel Deutschlands aufs Aeußerste gefährden, wenn man die Goldwährung aufgäbe. Es sei kein Wunder, daß England die Doppelwährung für andere Staaten wünsche, nur nicht für sich. Es könnte damit die ihm unbequeme Konkurrenz aus dem schlagen. Darum müsse er (Redner) das ganze Vorgehen der Bimetallisten für eine internationale Doppelwährung nur aus tiefstem Herzen beklagen. Der Abg. von Kardorff erklärte, er wolle auf die Angriffe des Abg. Lohren nicht weiter eingehen. Aber wenn er den Rath gegeben habe, dafür zu sorgen, daß ein russischer nan rh fer zur Einführung der Goldwährung eingesetzt werde, so hätte es für ihn doch ah e erst ih selbst zu denken, da er mit so apodiltischer Sicherheit über ie russischen Verhältnisse geurtheilt habe. Er (Redner) lege jedoch, wie bemerkt, auf die Ausführungen des Abg. Lohren nicht soviel Gewicht, als auf die Rede des Ministers von Scholz, die einen enn Eindruck im Lande gemacht habe Er Redner) stehe in der wer n mit dem preußischen Finanz Minister auf demselben Boden. Wie a. so sei auch er (Redner) ein Anhänger des protektionistischen Systeme, der indirelten Steuern und des Fürsten Bismarck. habe sich

wohl näher gelegen, zuerst an