, 3 = ie *. e ä.
?
. Artikel 14. —
Die gm Mge des ttretens d sesetzes bei dem König⸗ lichen her chg ee n, 2 v5. en Sachen geben in der en . Lage, in welcher sie sich ** auf das Staats⸗Ministerium über, soweit eine Zuständigkeit deffelben nach den Vorschriften des gegenwärtigen Gesetzes begründet ist.
Urkundlich ꝛc. ꝛc.
(Die Begründung werden wir morgen folgen lassen.)
— Bei der Beschimpfung des Andenkens eines verstorbenen Beamten in Bezug auf seinen Beruf ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 26. November v. J, in keinem Fall der amtliche Vorgesetzte des Verstorbenen zur Stellung des Strafantrages berechtigt.
Der hiesige französische Botschafter, Baron de Courcel, hat sich auf einige Tage nach i, ,. begeben. Während der Abwesenheit desselben von Berlin fungirt der Botschafts⸗ Rath Raindre als interimistischer Geschäftsträger.
— Der mit dem amtlichen Wohnsitz in Paris am hiesi⸗
en Allerhöchsten Hofe beglaubigte Königlich siamesische Ge⸗ 6 Prinz Prisdang, wird in Benutzung eines ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaubes am 25. d. M. nach Siam reisen. ährend der Abwesenheit desselben ist der Legations⸗ Sekretär Phra Darun Raksa mit der interi⸗ 5 Führung der gesandtschaftlichen Geschäfte beauftragt.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Jörning in Adil ar Br. Tank in Neudamm und Dr. Eichler in Wieck auf Rügen.
Schleswig, 14. Februar 1886. Am heutigen Tage, Mittags 12 Uhr, wurde in der Stadt Schleswig, nach zuvor in der Domkirche stattgehabter kirchlicher Feier, der XIX. Schleswig⸗Holsteinische Provin iak Landtag in Gegenwart von 51 Mitgliedern von dem Ober⸗Präsidenten Steinmann mit nachstehender Ansprache eröffnet:
Hochgeehrte Herren! . .
Der Allerhöchsten , . Majestät des Königs folgend, treten Sie heut zum XIX. Schleswig⸗ nn nn, Provinz ial⸗ Landtage zusammen. Namens der Königlichen Staatsregierung heiße ich Sie hierbei herzlich willkommen. 35.
Wenn ich gewohnt bin, bei Eröffnung des Provinzial ⸗Landtages Rückschau zu halten auf dag, was das seit der letzten Diät verflossene Jahr der Provinz gebracht hat, so habe ich heut vor Allem der hohen patriotischen Bewegung, der aufrichtigen . und Dankbarkeit zu
edenken, in der die Bevölkerung Schleswig ⸗Holsteins mit dem gesammten
aterlande vor wenigen Wochen den 9 der fünfundzwanzigjährigen Wiederkehr des Regierungsantritts St. Majestät des Königs, des ersten preußischen Herrschers in diesem Lande, begangen hat. Sie dürfen gewiß sein y begeisterten Kundgebungen, welche an diesem Tage aus fo vielen Orten der Provinz an die Stufen des Thrones gelangt sind, dem landesväterlichen Herzen unseres Königlichen Herrn ganz besonders wohlgethan haben. .
In dem wirthschaftlichen Leben der Provinz sind bemerkenswerthe Veränderungen im Laufe des verflossenen Jahres nicht eingetreten. Die Ernte war trotz der Anfangs gehegten Befürchtungen im Ganzen befriedigend, und nur die Erträge der Weiden im n. des Landes blieben in Folge der Dürre erheblich unter dem mittleren Durch⸗ en gn. Eine merkliche Steigerung in den Preisen der landwirth⸗ schaftlichen Produkte ist noch immer nicht eingetreten und die Lage der Landwirthe auch heute noch eine gedrückte. Dasselbe gilt leider von der Rhederei, . von den Schiffswerften und den Fabriken für landwirthschaftliche Maschinen, während in der Mehrzahl der k des gewerblichen Lebens erfreuliches Gedeihen sich
ndgiebt.
Die Eisenbahnanlagen zum Rübentransport auf einer Reihe von n e m in den beiden Ditmarschen sind . gestellt worden.
er Bau der . von Schwarzenbek nach Oldesloe ist auf Staatskosten in Angriff genommen. Für den Bau einer weiteren Staatsbahnlinie von Oldesloe nach Hagenow, welche den Weg 6. dem Centrum der Monarchie sehr erheblich abkürzen soll, n si die Vorarbeiten im Gange. Dasselbe gilt von einer Reihe anderer Bahnen von mehr lokaler Bedeutung. Der Bau der Bahn von Heide nach Ripen schreitet rüstig vorwärts.
Mit ungetheilter , wird in der Provinz mit Recht die dem Reichtztage gemachte Gesetzesvorlage wegen des Nord⸗Ystsee Kanals be⸗
rüßt, . neben der Schiffahrt und dem erf , voraus⸗ . auch den landwirthschaftlichen Intere Weise dienen wird. .
Das Seh vom 25. Mai 1885 wegen der , ,, . des fteuerartigen Theils aus den stehenden 3 en stellt für eine große Fir von ländlichen Besitzern der Provinz eine erneute billige Prüfung ihrer e, , auf steuerliche Entlastung in Aussicht. Die zur Aus⸗ führung desselben berufene Kommission, zu welcher drei Mitglieder durch den provinzialständischen Verwaltungsausschuß zu wählen waren, hat ihre Arbeiten bereits im Spätsommer vorigen Jahres beginnen und seitdem eifrig fortsetzen können.
Endlich ist zu erwähnen, daß die Gesetzesvorlage bezüglich des e ts unserer Provinz, welche den Provinzial⸗Landtag vielfach eschäftigt hat, nunniehr an den Landtag der Monarchie gelangt ist.
ie von Ihnen in der letzten Diät des Provinzial-Landtages ge— aßten ö. 1 soweit dies verfassungsmäßig , . war,
en in hervorragender
f
den Herren Ressort⸗Ministern unterbreitet worden. Ueber die darauf ergangenen Bescheide wird Ihnen, wie ich annehmen darf, durch den Herrn Landtags ⸗Marschall Mittheilung gemacht werden.
Für die gegenwärtige Sißungsperiode steht von Vorlagen der Könißlichen Staatsregierun zunächst nur der Entwurf einer landes⸗ herrlichen Verordnung in Aussicht, durch welche die zur Ausführung des Fi , . es vom 30. Mai 1874 unter dem 2. November 1877 ergangene erhöchste Verordnung auf Grund der inzwischen ge⸗ machten , und nach vorangegangener Berathung mit her⸗ vorragenden Sachverständigen der Provinz in verschiedenen Punkten abgeändert werden soll. . .
m Uebrigen wird der Provinzial⸗Landtag diesmal hart g in, nur Aufgaben der provinziellen Kommunglverwaltung zu erledigen, sowie verfchiedene Wahlen vorzunehmen haben, unter denen die erste Wahl der Mitglieder der Gewerbekammer, mit deren Exrichtung nach Maßgabe Ihrer vorjährigen, bon der Königlichen Staatsregierung in allen Punkten gutgeheißenen Beschlüsse nunmehr vorgegangen werden soll, von besonderer Wichtigkeit sein wird.
Indem ich dem Vertrauen Ausdruck gebe, daß . Berathungen, deren Leitung den altbewährten Händen anvertraut ist, auch diesmal nach je ichtung ersprießlich sein und unserer theueren Provinz zum Segen gereichen werden, äre ich im Allerhöchsten ten Sr Maßsestät des Kaiserß und Königs den XIX. Schleswig Holsteinischen Provinzial⸗Landtag für eröffnet!
Bayern. München, 13. Februar. (W. T. B.) Die Kammer der Abgeordneten setzte heute die Berathung
Departements Ardoche ur
des Kultus⸗Etats fort. Der Kultus⸗Minister lehnie die n ene Seite gegebene A ab, die Aufhebung der Kreis schul⸗Inspektoren in gung hygifben — Die Kammer bewilligte sodann ohne Debatte 1 MS für die Erhaltung der aufgedeckten Porta praetoria in Regensburg und 15 000 M zum Ankauf des Lenbachschen Pabst⸗Porträts für den Staat. Ferner wurde die Aufstellung der Büste des Königs Ludwig 1. von Bayern gelegentlich des diesjährigen Centennariums in der Walhalla bei Regensburg beschlossen und schließlich der Etat der wissenschaftlichen und Kunstsamm⸗
lungen genehmigt.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 13. Februar. (Th. Corr.) Der m,, ist heute vertagt worden, nachdem er noch vorher (wie zu berichtigen ist) sich mit dem aus seiner Mitte hervorgegangenen Antrage auf Reform der Be⸗ hörden⸗Organisation beschäftigt hat. In der Vorberathung des Ausschusses 23 sich herausgestellt, daß dieser Antrag in seiner Allgemeinheit nicht aufrecht erhalten werden könne. In Folge dessen wurden zwei konkrete Anträge gestellt, von denen ber eine dahin ging, die Geschäfte der weltlichen Mitglieder der Kircheninspektionen den Amttzrichtern abzunehmen und sie den Bezirksdirektionen zu übertragen; der andere der Regie⸗ rung zur Erwägung anheimgab, ob nicht einzelne Amtsgerichte nur mit einem Richter zu besetzen und die Zahl der Diener und Schreiber zu vermindern sel. Seitens der Regierung war die Erwägung dieser Anträge zugesagt; die Anträge selbst wurden angenommen.
Elsas⸗Lothringen. Straßburg, 13. Februar. (Lds.-Ztg. f. 5 In der gestrigen (9. Plenarsitzung des Landesausschuffes wurden zunächst die an die Kommission zurückgewiesenen Bestimmungen des Gesetzes, betreffend die Deposttenverwaltung, nach den Beschlüssen der Kommission, ohne Debatte erledigt. Auch die weiter auf der Tagesordnung e ern Gegenstände: Etat der Forstverwaltung, Etat des höheren Unterrichts, Etat des niederen Unterrichts, wurden entsprechend der Vorlage der Regierung erledigt.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 13. Februar. (Wien. Abdp.) Im , gelangte heute der Gesetz⸗ entwurf über die Gebührenerleichterungen bei der Konvertirung von Hypothekarschulden zur Verhandlung. Der— selbe wurde nach längerer Debatte im Sinne der Ausschuß⸗ anträge zum Beschluß erhoben. Bei der hierauf vorgenom⸗ menen ersten Lesung des 3 des Grafen Coronini auf Einsetzung eines Gerichtshofes für Wahlprüfun— gen entspann sich gleichfalls eine längere Debatte. Die Ab— nn mn wird erst in der nächsten, am Dienstag, den 16. d. M.,
attfindenden Sitzung erfolgen.
Pest, 13. Februar. (Frag. Itg.) Das Abgeordneten⸗ haus erledigte heute den Rest des Unterrichtsbudgets und nahm ,, nach einer längeren Diskussion das Gesetz, betreffend das Rekrufenkontinge it, lan. ⸗
Großbritannien und Irland. London, 13. Februar. (W. T. 3 Wegen der Unruhen, welche am Montag im West end stattfanden, sind für Mittwoch verschiedene gericht⸗ iche Vorladungen angeordnet, jedoch sind weder die Namen noch die Anzahl der Vorgeladenen bis jetzt bekannt, da Ver—
l schwiegenheit für rathsam erachtet wird.
— 14. Februar. (W. T. B.) Wie nunmehr verlautet, sind es die Sozialisten Hyndman, Champion, Burns und Williams, welche wegen der am vorigen Montag auf Trafalgar— Square gehaltenen aufrührerischen Reden gerichtliche Vor— ladungen erhalten haben.
— 15. Februar. (W. T. B.) Das neue Kabinet tritt heute zum ersten Mal zu einer Berathung zusammen. — Die Vertreter der ger, w Föderation haben dem Premier Glgdstone in einem Schreiben ange⸗ zeigt, daß sie am nächsten Sonntag ein Massenmeeting im Hydepark veranstalten würden, um eine Aufforderung zur Er f l von Abhülfe⸗Maßregeln gegen den unter der arbeitslosen Bevölkerung herrschenden Nothstand an die Regierung zu richten.
„Daily News“ sprechen sich in einem Artikel dahin aus: ,, . möge dem Rath seines besten Freundes, der jetzigen britischen Regierung, die gewiß auf seiner Seite stehe, folgen und einen Angriff auf die Türkei unterlassen, der im jetzigen Augenblick Griechenland weit mehr als der Türkei schaden dürfte.
Aus Bangkok wird u. d. 13. Februar telegraphirt: Drei zu dem def gen Geschwader in den chinesischen Meeren gehörige Kriegsschiffe sind in den sigmesischen Gewässern eingetroffen. Der erste König von Siam besuchte heute das britische Admiralschiff in der Menam-Mündung und wurde gastlich aufgenommen.
Frankreich. Paris, 14. Februar. (W. T. B.) Der Ertrag der Zölle und indirekten Steuern ergab im Monat Januar eine Minder-⸗Einnahme von 12655 625 Fr. 7 den K ,., und eine Minder⸗Einnahme von 1014200 Fr. gegenüber dem Ertrage im Januar 1886.
— 15. Februar. (W. T. B.) Bei den gestrigen Ersatz⸗ wahlen zur Deputirtenkammer für die vier Departe⸗ ments, deren Wahlen fügung erklärt waren, wurden in
nd Landes Republikaner gewählt; im den Departement Lozöre scheinen, soweit ersichtlich, ein Konser⸗ vativer und ein Republikaner gewählt . . Das Resultat der Wahlen auf Korsika ist noch zweifelhaft. .
Spanien. Madrid, 13. Februar. (W. T. B.) In Folge der Entdeckung eines Pgtronen⸗Depots in einer hiesigen Vorstadt haben einige Verhaftungen statt⸗ i e — Die epd elt enn ch n anketts, welche gestern Abend stattfanden, waren weniger zahlreich besucht als , Jahre. Die öffentliche Ordnung wurde nirgends gestört.
Türkei. Konstantinopel, 13. Februar. (. T. B) Die Pforte hat ein Rundschreiben an die Groß— mächte gerichtet, in ,,,. sie die Einwendungen Rußlands gegen das türkisch-bulgarische Ueberein⸗ kommen widerlegt und ausführt, daß die Bestimmungen desselben dem Berliner Vertrage nicht zuwiderlaufen. Auch wird gleichzeitig das 6 Streben der Pforte betont, diesem Vertrage stets treu zu bleiben.
Rumänien. Bu karest, 13. Februar. (W. T. B) Die Regierung 66 der Kammer einen Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung zweier neuer Dorobanzen⸗
Grenze, ö formuliren; Letztere hätten a
Regimenter und eines Calarasi⸗Regiments in der Dobrudscha, unterbreitet. —
— 14. Februar. (W. T. * Ein Telegramm der Agence Havas / meldet: Ueber die serbisch⸗bulgarischen Friedensverhandlungen verlautet in hiesigen unter— richteten Kreisen: Nach der am Donnerst erfolgten Annahme des Eingangs ⸗Artikels, wona zwischen Serbien und Bulgarien def i; eden wieder⸗ D, werden solle, habe der
absid Pascha und ge an aufgefordert, ihre V
e b ireffg bee weiten KArtitei, betreffend, die Je ꝛ
ung der gebeten, n. an die Pforte referiren zu dürfen, um deren Zu—⸗ timmung zu mehreren, an dem ursprünglichen Entwurf von ihnen vorgenommenen Aenderungen einzuholen, und Madiid Pascha habe sich zu dem Ende alsbald telegraphisch mit der
Pforte in Verbindung gesetzt.
Serbien. Belgrad, 14. Februar. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Der russische Gesandte empfing Instruktionen, im Einvernehmen mit den Vertretern der anderen . energische Vor— stellungen wegen der serbischen Rüstungen zu erheben.
Rußland und Polen. Warschau, 15. Februar. (W. T. J rin Wilhelm von Preußen ist gestern auf dem Schlosse des Fürsten Radziwill, Neßwisch, im Gouvernement Minsk, eingetroffen. Zu der Bärenjagd haben auch der russische . Fürst Mathäus Radziwill und der russische General Strukoff Einladungen erhalten.
Amerika. Washington, 13. Februar. (W. T. B.) Wie der, Times“ gemeldet wird, hätte . Münzausschuß des Repräsentantenhauses nach dreitägiger Debatte über die Silberfrage vertagt, ohne zu einer Beschlußfassung ge— kommen zu sein. Die Majorität des Ausschusses sei gegen die Einstellung der Silberausprägung und ziehe vielmehr die un— begrenzte Ausprägung vor.
Zeitungs stimmen.
Die „Schlesische Zeitung. veröffentlicht nachstehende Zustimmungsadresse, welche aus Anlaß der Polendebatten im Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhause von den Vorständen des Neuen Wahlvereins, des Nationalliberalen Wahlvereins und des Deutsch-konservativen Vereins zu Breslau an den Fürsten Bismarck, als Vorsitzenden des preußischen Staats⸗Ministeriums, gerichtet worden ist:
„Durchlauchtigster Fuͤrst! Hohes Staats-Ministerium! Vor ander Provinzen des preußischen Staates ist es Schlesien, welches ein besonderes Interesse daran hat, daß nicht durch immer stärkeres Heran⸗ drängen der polnischen Nationalität die eigene deutsche Bevölkerung und die der Provinz Posen, welche letztere ihre Stütze und ihren An— schluß in intellektueller und kommerzieller Beziehung zum großen Theile in Schlesien und speziell in dessen Hauptstadt Breslau bisher gefunden hat, an ah nn und Wohlstand sich mindere.
Deshalb halten sich die unterzeichneten Vereine für verpflichtet, Einem hohen Staats-Ministerium ebenso aufrichtig wie ehrerbietig zu danken für den kräftigen Schutz, welcher dem gefährdeten Derr e nn in unseren östlichen Provinzen durch die — von den Oppositions⸗ parteien so heftig angefeindeten — Ausweisungsmaßregeln gegen Aus— länder gewährt wird.
Wir verbinden mit diesem Danke die ergebenste Bitte:
Ein hohes Staats⸗Ministerium wolle, unbeirrt durch alle Partei⸗ angriffe, die Yllege deutscher Sprache und Gesittung auch fernerhin nach den von Sr. Durchlaucht dem Hrn. Minister⸗Präsidenten Fürsten Bismarck in der Debatte über den Achenbachschen Antrag dargelegten Grundsätzen sich angelegen sein lassen, und überzeugt sein, daß die große Mehrheit der preußischen, ja aller deutschen Staatsbürger in dieser Haltung der Königlich preußischen Regierung die sicherste Ge⸗ währ gegen jede Beeinträchtigung deutschen Besitzthums und deutscher Ehre erblickt. . ! ,
Unsere Heimathsprovinz ist für den Schutz des deutschen Wesens
anz befonders dankbar und sieht in dieser Beziehung der fortgesetzten ürsorge der Königlichen Staatsregierung um so en rn g ent⸗
egen, als es leider nicht in Abrede zu stellen ist, daß in Qberschlesien
in den letzten dreißig bit vierzig Jahren die Polonisirung der Bevöl⸗ kerung mit Erfolg und keineswegs zur ,, der Gesittung, der Arbeitsfähigkeit und des Wohlstandes derselben betrieben worden ist, Gerade weil die parlamentarischen Vertreter Breslaus selbst in
dieser Frage zur Opposition gegen Sr. Majestät Regierung ehbren,
fühlen fich die unterzeichneten Vereine gedrungen, Einem hohen Staats, Ministerium ihre vollste Uebereinstimmung mit der in der polnischen Frage in Aussicht gestellten Politik und mit dem Beschlusse des hohen aufes der Abgeordneten vom 30. Januar d. J. zu e e im
Bewußtsein, daß ihre Gesinnungen von der großen Mehrzahl der Ein⸗ wohnerschaft Breslaus getheilt werden.
Breslau, den 11. Februar 1886.
Ew. Durchlaucht und des Königlichen Staats⸗-Ministerii gehorsamste: .
Der Nationalliberale Wahl verein. Justiz Rath Hecke, Vorsitzender.
Der Deutschkonservative Verein. von Itzenplitz, Vorsitzender.
Der Neue Wahlverein. Prof. R. Schmidt, Vorsitzender.“
— Die „Weser⸗-Zeitung“ reproduzirt folgende Aeußerung, die sie bereits m 12. Mai v. J, also zur Zeit
der ersten Diskussionen zur Polenfrage, gethan: . „Wollen die Polen sich mit uns verschmelzen, gut; wollen sie es
nͤicht, so haben sie eine kräftige germanifche Reaktion gegen fich
Wir ftehen offenbar erst im Anfange einer solchen.
erwarten. fremder 6 ist erst der erste, kleinste Anfang derselben. Die
Verhinderung der Einwanderung zücken, welche durch die Ausweifung in die Arbeitskräfte gerissen werden, müssen aus gefüllt werden, und hoffentlich ben c sich die Regierung. m babel ihre Ausfüllung abzuwarten. Sie hat manche Mitkel in Händen um Deutsche, namentlich Deutsche, die vor der wichtigen geben tue c der Auswanderung nach Amerika stehen, zur Ansiedlung in Posen un Westpreußen zu bewegen. Sie hat hierin die großen and n fg, n . lichem 1. vor sich, dessen Kolonisationsthaten für Deut ; and vom größten Segen begleitet waren; vielleicht ließe sich ; Faden derselben doch wiederfinden, um ihn unter ,, . aͤnderung , ,. und damit eine deutsche Ko onisation .. deutsch⸗ polnischen Mischprovinzen vollbringen, die an Wert me ge Modeprojekt jenseits der Weltmeere überträfe, Nicht das a (et, Auswanderungslustigen Polen mag sie ihren ontsch⸗ erleichtern n dadurch wiederum Raum für Deutsche schaffen! Sie mag pol z Grundstücke privatrechtlich erwerben und das privatrechtliche . darauf legen, daß sie nur von Leuten besessen und bewirthscha ⸗ werden können, deren Muttersprache das Deutsche ist; sie mag . mänen auftheilen und unter demselben Onuß an deutsche Bauern ger e ir haben ja deutsche bäuerliche Volkskraft genug, und h 3 st wirklich ein Mittel, die deutsche Auswanderung auf ein , . rlum abzulenken, das init Deutfchland so fest verschmolzen blei wird, wie Sstfrlesland oder Baden. „ieegt: Daran an ng en, sast die „Weser⸗Zeitung let af Genau derselbe Gedanke ist jetzt dem preu . gesetzn mi über die deutsche Kolonifation in Posen und Westhreußen mit ar fenfatlonellen Forderung von 105 Millionen zu Grunde gelegt.
erbische Delegirte Mijatovich .
ginzelbeiten weichen die in e n nn,, Mittel von
flü
gaffen ung
n
migung empfinden wir jetzt — unbeschadet der
ümahme ausze en, man r stürmische Initiative des Fürsten
chtigen Skizze unbedeutend a mals wagten wir nicht = 6 so kurzer Zeit eine ernstliche Aktion zur Aus- 8 Gedankens eingeleitet werden sollte. Um so mehr Be⸗ . rũüfung der Einzel⸗ Gesetzes — über den Ernst und den Nachdruck, der die ichnet. Zweifellos gebört dieser Fall zu denjenigen, Bismarck will⸗ beißen muß. Nur er ist in der Lage, so große Mittel zu
mr top mobil zu machen.
—
Der „Schwäbische Merkur“ veröffentlicht zum
mmntwein⸗Monopol folgendes „Eingesendet“: Gegenüber den übertriebenen Agitationen gegen das Branntwein
böopol! möchte Cinsender, ein
Branntweinkleinverkäufer, seine
uanken über das Monopol im Folgenden darlegen: In Württem⸗ J wird, neben der beträchtlich erhöhten Branntweinsteuer und neben
nicht unerheblichen Konzessionsgebühren für die
dunntw
J
Jutz
itt nich when wi
Erlaubniß zum einschank und Kleinverkauf, noch eine besondere jährliche Ab— Ausschank und Kleinverkauf von Branntwein in Quantitäten rhoben. Sie richtet sich nach der Größe des Absatzes ntwein und Spiritus zu technischen Zwecken. Die Steuer⸗ aber keine Kontrole über den Bezug und Absatz
r und Witthe; was dieselben von Spirituosen in ihr
nicht wie Wein und Most einen steueramtlichen
sweise ermittelt und zu diesem gabe über ihren Absatz ein⸗ and, daß hierbei eine ungleichmäßige Be⸗
kankund K nden können,
7 ii
n Geld bekommt. — F
ö e, , Abgeordnetenhause am il der n che von d hinzugesetzt:
un na
des Monopols auf eine Wirthschafts⸗ Millionen hingewiesen, Schenkwirthe sich Ganz
Ablehnung jaͤhrlich etwa 149 ich glaube, daß die ch der Monopolmöglichkeit zurücksehnen werden!“
mij; wir haben oben die Uebelstände bei unserer Branntweinklein⸗ inftabgabe, die ja nichts anders als eine Licenzabgabe, ist, ge⸗ käikert. Wirklich unerträglich 3 diese werden, wenn die Abgabe
wielfacht würde, und dessen mü ig mit jener hohen Lieenzsteuer voranginge, Und noch che Steuer bewirkt eine Ausmerzung kleiner Betriebe, wirkt also in
ten wir ja gewärtig sein, wenn eins: jede
et Hinsicht ganz wie das Monopol, aber das Monopol giebt Ent⸗
stidigungen für eingestellte Betriebe, die Einführung einer hohen
Itener n
icht.
Gen
tralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 7. — In⸗
kt: h Konsulgt⸗Wesen; Ernennungen. — Ermächtigung zur Vor— ahne von Civilstands⸗Akten. — Exequatur⸗Ertheilung. — 3) Bank⸗ keen; Status der deutschen Notenbanken Ende Januar 1886. — Il . und Steuer. Wesen: Aenderung in dem Verzelchnisse derjenigen hen, an welchen Terminpreise für gewisse Waaren notirt werden. lrgänzung der Bestimmungen über die Entrichtung der Stempel⸗ hben für Lotterieloose. — Ergänzung des Regulativs, , . die
kitrzrung der Tabackgewichtssteuer. — Zulassung von
nutzelpul
Veilchen⸗
ver bei der Herstellung von Tabackfabrikaten. — Zollamt⸗
lher Mitverschluß bei Privattransitlagern von ausländischem Noh⸗ mh Brucheisen. -) Polizei- Wesen: Ausweifung von Ausländern i dem Reichsgebiete.
en
tralblatt der Bauverwaltung. Nr. 7. — Inhalt:
uitlichez: Personal⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: 270 Jahre altes
schen. B
ne schn
ile. — V
Jine zu
auholz. — Kirche in Münchenlohra. — Bau und Betrieb ialspurigen Waldbahn. = Personenaufzug mit i . Be⸗ ; een. Eiserne Zinimeröfen. — Preisbewerbung für einem Lagerhause in Frankfurt a. M. — Patent ⸗Rechtsstreit
lien die Herstellung von Gaskraftmaschinen. — Technische Hochschule
Ddarmsfadt. =
hotographische Aufnahme in gepreßter Luft. —
dunshr Stahl Meral tur! uEvĩ , r hin England. — Verhältniß zwischen Kanal-Schleusen⸗ n Schiffsgrößen. — Bücherschau. ß
—
ach, dem amtlichen Bericht über die
Etatistische Nachrichten. Ergebnisse der
ichen Staatsbahnen im Betriebsjahre 1884 / 85 betrug ae ie derselben — soweit sie normalspurig waren, — Ende 19436, 43 Km, gegen 18 489,94 km Ende 1883,84, außer-
noch
on
istend gen sind
2Aoä3c8 km für nicht öffentlichen Verkehr. dieser Länge entfallen auf die Provinzen: reußen , mn Westpreußen. 988, 90 ommern 1156,98 Posen .. 36, 2l 1 27373434 Brandenburg einschließlich Berlin 1 699,69 d gannover. 1807, 16 estfalen. 1760,94 essen · Nassau 1136,65 einprovind) .. 2721,42 Schleswig · Holstein 324. 0] zusammen 18 200,55 km, außerhalb des preußischen Staatsgebiets 1236, S8ßf km be-
en, , , r m .
Die Länge der in den einzelnen Provinzen belegenen Privat- eisenbahnstrecken beträgt: . genen P in Qstpreußen.
Westpreußen
Brandenburg Sachsen. Hannover Westfalen essen⸗Nassau. heinprovinz .. Schleswig⸗Holstein Hohenzollern
. w , ,,
nne q n n e g
zusammen 3 517,8 km, von denen Seitens der Staats -⸗Kisenbahnverwaltung 664,69 km gepachtet sind und 659,37 kim für Rechnung der betreffenden Gesell⸗ schaft betrieben werden.
Das gesammte Anlagekapital für jene 19 436,43 km beträgt 5 558 017809 M Die Betriebslänge berechnet sich pro 1884 / 85 auf 20 083, 74 km.
Die Betriebseinnahmen ergeben bei den schon früher für Rech⸗ nung des Staats verwalteten Bahnen 539715 453 A6 gegen 528 781 532 M im Vorjahr, und zwar 140 446 140 M (im Vorjahr 135 775 899 S6) aus dem ersonenverkehr, 369 239 193 . (360 610053 M) aus dem Güterverkehr und 30 030 120 M (32 395 620 M6) aus sonstigen Titeln. Es hat mithin die Einnahme aus dem Personenverkehr um 4 670281 M oder 3,4 9G, aus dem Güterverkehr um 8 629 140 M6 oder 2,4 9υ– zu⸗, aus den sonstigen Titeln um 2 365 500 S oder 7,3 υο abgenommen.
Die Gesammtausgaben bei denselben Bahnen betrugen 307 307 378 M, gegen 305 293 642 M in 1883184. Danach haben die Gesammtausgaben um 2013736 M — O, 7 C zugenommen. An der Steigerung der Gesammtausgaben sind betheiligt: a. die persön⸗ lichen Ausgaben mit 7 434 061 M oder H,5 so, b; die Kosten der Bahnunterhaltung mit 336 627 6 — 11 o, é. die Kosten für er⸗ hebliche Ergänzungen, Erweiterungen und Verbesserungen mit 626 S20 M. — 13,1 90. Dagegen sind: d. die allgemeinen Kosten um 1 042 801 oder 5,2 Oso, e, die Kosten des Bahntransports um 722 264 6 oder 1H oso, f. die Kosten der Erneuerung bestimmter Gegenstände um 2 979 342 oder 44 o, g. die Kosten der Benutzung fremder Bahnanlagen bezw. Beamten und fremder Betriebsmittel um 2339 385 S — 344 0 /o 6 Bei sämmtlichen für Rechnung des Staats verwalteten
isenbahnen haben (bei den neu hinzugetretenen Bahnen die Zahlen aus dem Zeitraum vom 1. Januar 1884 bis 31. März 1885 zu /s be⸗ rechnet) betragen: die Einnahmen 653 023210 S, die Ausgaben 371 632 621 S6, der Ueberschuß 282479 463 ½. Es entspricht dies einer Verzinsung von 5,41 Go, bezw. nach Ausscheidung der Kosten der Erweiterungen und Verbesserungen von 5,59 OM.
Von den Gesammteinnabmen entfallen auf den Personen— verkehr 24, o, Güterverkehr 69, 20/0, die sonstigen Einnahmen h, 9 GH. Bei den bereits im Jahre 188384 für Rechnung des Staates ver⸗ walteten Eisenbahnen sind die Einnahmen von 528 781 532 M im Jahre 1883/84 auf 539 715 453 M im Jahre 1884185, mithin um 10 933 921 SM oder 2,1 96 gestiegen. Diese prozentuale Erhöhung der Einnahmen bleibt jedoch hin derjenigen des Bahnnetzes, welches einen Zugang von ü erfahren hat, zurück, wie auch die auf ein Kilometer durchschnittlicher Betriebslänge entfallenden Einnahmen von 34 015 SV, im Jahre 1883/84 auf 33700 ½V½ im Jahre 1884.85, somit um 315 ½ oder O, 9 oυ gesunken sind. Die absolute Einnahmesteigerung ist neben der Vergrößerung des Bahnnetzes um 4659, 8ũ64'n Jem hauptsächlich auf die Zunahme der Frequenz zurückzuführen. welche namentlich beim Güterverkehr durch den im Jahre 1884 / 85 zeitweise niedrigen Wasserstand der schiff⸗ baren Ströme und Kanäle bezw. durch den lang anhaltenden, den Transport auf den Wasserstraßen beeinträchtigenden Winter begünstigt wurde. Die Verkehrseinnahmen sind. gegenüber dem Vorjahre um 13299421 M oder 2,7 O gestiegen. Wenn trotz dieser absoluten Vermehrung der Verkehrtzein⸗ nahmen die auf ein Kilometer durchschnittlicher Betriebslänge entfallenen Verkehrseinnahmen von 31 951 S im Jahre 1883 / 84 auf 31 844 M im Jahre 188485, somit um 107 S6 oder O, 3 Co uri kashngen sind, so findet dies in der Zunahme der durchschnitt— lichen Betriebslänge gegen das Vorjahr um 3,0 M sowie darin seine Erklärung, daß auf den im Vorjahr hinzugetretenen Strecken meist untergeordneter Bedeutung der Verkehr im Laufe des Bexichtsjahres naturgemäß noch im Anfange der Entwickelung sich befindet. Wäh⸗ rend bei den sonstigen Einnahmen gegen das Vorjahr 2 365 590 4. oder 7,3 υC weniger vereinnahmt sind, ist bei dem Güter— verkehr eine Steigerung der Einnahmen um 8629 140 M oder 2.4 90 und beim i Hon erte, eine solche um 4670281 6 oder 3,4 oo eingetreten. Auf ein Kilometer durchschnittlicher Betriebs⸗ länge zurückgeführt ist nur bei den Einnahmen aus dem Personen— verkehr eine Vermehrung eingetreten, und zwar von 8952 M im Jahre 1883184 auf 8969 n im Jahre 1884/85, mithin um 17 M oder 0,2 Go. Dagegen sind die Einnahmen aus dem Güterverkehr von 23 280 ƽ im Jahre 1883/84 auf 23141 S im Jahre 1884 / 5, somit um 148 6 oder O, 6 0, und die sonstigen Einnahmen von 2085 M im Vorjahre auf 1876 M im Berichtsjahre, danach um 209 M6 oder 10 9½ herabgegangen.
Von der Gesammteinnahme entfielen:
1883/84 ersonenverkehr . .. 265,7 ũterverkehtrtr. 68,2
1884 / 85 auf den
die sonstigen Einnahmen 6,1 5,5 so daß eine gleichmäßige Vermehrung um je O, 3 J bei dein Personen⸗ und dem Güterverkehr vorliegt und die gesammte Abnahme mit O, 6 9 auf die sonstigen Ern h nen entfällt.
Die Einnahme aus der Personenbeförderung betrug bei sämint⸗ lichen Bahnen 157 814 539 , wovon im Lokalverkehr 109 416 797 6 oder 69,3 o/o und im direkten Verkehr 48 397 792 M oder 30,7 Go vereinnahmt wurden. Davon ergab die J. Wagenklasse (1461 348 . = 09 o) 4 498 424 6. — h, 3 Co, die II. (18 5309 773 Per: onen — 11, 6) 44 484 962 S6. — 28,2 G, die III. (86 385 263 eren = 64,3 odßo) 67 469 279 M — 42,7060, die IV. (48 738 947
erfonen — 30,6 oo) 33 419 837 M — 21,200, die Militärbeför de⸗ rung (4135 051 Personen — 26 60) 4032 067 6. — 2,6 9so.
Die , . von Gepäck und Hunden ergab eine Einnahme von 456 755 M, bel den älteren Bahnen 26 h32 6 oder O, 7o mehr als in 188384. Die sonstigen Erträge, Straf⸗, Lagergelder ꝛe. brachten 118 371 M6 oder 1,80 ½ weniger als im Vorjahr.
Die Gesammteinnahme aus dem Gesammtgüterverkehr (d. h. einschließlich des Dienst⸗ und Baugutes, des Postgutes, des Militär— utes auf Requisitionsschein und der lebenden Thiere) betrug im Hierchch hr unter Zurückführung der bei den neu verstgatlichten Bahnen in dem Zeitraume vom 1. Januar 1884 bis 31. März 1885 aufgekommenen bezüglichen Einnahmen auf 12 Monate 451 658 992 M, dagegen unter Einrechnung der bei den neu hinzugetretenen Bahnen in der Zeit vom 1. April 1884 bis 31. Marz 1885 wirklich aufgekomnienen Beträge 451 625 1588 ½0 Im Verhältniß zur Gesammteinnahme. (ausschließlich des öh hin betrug die erstere Summe 69,2 o, während auf 1009 Achskilometer der Güterwagen 91 466 und auf ein Kilometer durchschnittlicher Be⸗ trie bslãnge * den Güterverkehr 22 794 MS entfallen sind. Bei den bereits im Vorjahre für Rechnung des Staats verwalteten Bahnen sind die Gesammt⸗Einnahmen von 360 610 063 im Jahre 1885,84 auf 369 239 193 M im Jahre 1884/85, somit um 8 629 140 M oder 2,4 lo gestiegen. In Prozenten der Gesammteinnahme fand eine Steigerung gegen das Vorjahr von 68, Woo auf 68, ho /o statt, wäh⸗ rend bei Zur , auf 1000 Achskilometer der Güterwagen der Durchschnitt des Vorjahres (93 M6 unverändert geblieben ist. Dagegen ist die auf ein Kilometer durchschnittlicher Betriebslänge für den Güterverkehr entfallene Einnahme von 23 289 4M im Vor-
jabre, auf 23 141 6 im De n n mithin um 148 M oder 9.6 urücgegangen. Diese Abnahme der kilometrischen Einnahme ist ins⸗
ondere eine Folge des Hinzutritts von 2,13 km neu eröffneter Strecken meist untergeordneter Bedeutung, auf welchen 3 2 emäß der Verkehr in den ersten Betriebsjahren noch nicht zur en
ntwickelung gelangt. Die Gesammtsumme der beförderten Güter⸗ menge betrug 133 954 539 t, bei den älteren Bahnen 3 322 893 t oder 3 0½ mehr als im Vorjahre. Die Einnahme aus dem Kohlen⸗ verkehr ergab 147 567 668 M
Die sonstigen Einnahmen haben 38 955 918 „ oder d, o der Gesammteinnahmen betragen. Bei älteren Bahnen sind dieselben von 32 395 620 4 (6ßᷓ1 C0) in 1883/84 auf 30 030 120 M (H,5 /) oder um 2 365 500 M (7,3 9υ) gesunken.
(Schluß folgt.)
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Geschichte des preußischen Verwaltungsrechts. Von Conrad Bornhak. In drei Bänden. 3. Bd.: Bis zur neuesten Verwaltungsreform. Berlin, Verlag von Jul. Springer 1886. (, 350 S.) — Das treffliche Werk von Bornhak. das zur Kenntniß der bisher arg vernachlässigten Geschichte des preußi⸗ schen Verwaltungsrechts wesentlich beiträgt, und dessen 1. Band (434 S., 1884) die Zeit bis zum Regierungsantritt Friedrich Wil- helms J. umfaßt, dessen 2. (366 S., 1885) aber das preußische Verwal- tungsrecht des 18. Jahrhunderts oder das preußische Verwaltungsrecht während der Regierungszeit Friedrich Wilhelms J. und Friedrichs des Großen, sowie seit dem Tode Friedrichs des Großen bis zum Frieden von Tilsit darstellt, behandelt im vorliegenden 3. (letzten Bande das preußische Verwaltungsrecht des 19. Jahrhunderts oder in 2 Abthei⸗ lungen das preußische Verwaltungsrecht seit dem Frieden von Tilsit bis zur Einführung der konstitutionellen Staatsform (vom Jahre 1807 bis zum Jahre 1848), und endlich seit der Einführung der letzteren bis zur neuesten Verwaltungsreform (vom Jahre 1848 bis jetzt), und jwar in der Weise, daß jede der beiden Abtheilungen in mehrere Kapitel zerlegt ist, und geordnet in die Kapitel: Einleitung, die Gemeindeverwaltung, die Kreisverwaltung, die Verwaltung der Regierungsbezirke und Provinzen, die Centralverwaltung., die Kriegshoheit, die Justizhoheit, die Polizei⸗ hoheit, die Finanzhoheit, die Kirchenhobeit; die 2. in die Kapitel: die Revolution, die Reaktion, die Konfliktszeit, der Norddeutsche Bund und das Deutsche Reich, die neuen Provinzen, die leitenden Grundsätze der neuesten Verwaltungsreform, Schluß (Uebersicht über die bisherige Entwicklung Mit dem hier vorliegenden 3. Bande der Geschichte des preußischen Verwaltungsrechts ist das Werk, welches die innere Entwicklung des brandenburg ⸗preußischen Staatswesens umfaßt, zu Ende geführt. Der J. Theil dieses Bandes, der die Zeit vom Frieden zu Tilsit bis zur Einführung der konstitutionellen Staatsform zum Gegenstand hat, schließt sich in Systematik wie geschichtlicher Behandlungsweise an die beiden ersten Bände ziemlich unverändert an. Wenn auch für die ersten Jahre dieser Periode, was die Organisation der inneren Ver⸗ waltung betrifft, erst vor Kurzem die treffliche Monographie von E. Meler: Reform der Verwaltungtorganisation unter Stein und Hardenberg“, erschienen ist, so ist doch Bornhaks neue Bearbeitung selbst dieses Theiles der preußischen Rechtsgeschichte nicht ohne Gewinn; die folgende Zeit, von 1813 —1848, aber ist vom rechts⸗ geschichtlichen und staatsrechtlichen Standpunkte vor Bornhaks Werk überhaupt noch gar nicht behandelt worden. Was den letzten Abschnitt des 3. Bandes, der die Zeit von der Einführung der kon⸗ stitutionellen Staatsform bis zur neuesten Verwaltungsreform behan⸗ delt, anlangt, so ist hier vom Verfasser die für die früheren Perioden von ihm befolgte Methode nicht beibehalten; die Darstellung ist viel kürzer, sie nimmt bei fast gleicher Zahl der Jahre nur die Hälfte des dem 1. Abschnitt gewidmeten Umfanges ein, und der Verfasser beschränkt sich auf eine Darstellung der verschiedenen gesellschaftlichen Strö⸗ mungen, welche auf die weitere Ausbildung des preußischen Staats⸗ rechts im Laufe des letzten Menschenalters eingewirkt haben. In einem Anhange ist eine Uebersicht der Quellen und der Literatur zur Ge⸗ schichte des preußischen Verwaltungsrechts beigefügt, die bei der großen Masse des vorhandenen Materials denjenigen, die selbständige Studien über einzelne Theile dieses Gegenstandes anstellen wollen, nicht un⸗ willkommen sein dürfte. Den Schluß des Werkes endlich bildet ein alphabetisches Sachregister. 5 bemerken wir noch, daß Bornhaks Werk die erste zusammenfassende Darstellung des gesammten preußischen Verwaltungsrechts ist, und zwar basirt auf den verschiedenen Urkunden und Ediktensammlungen, sowie auf dem im Geheimen Staatsarchiv befindlichen reichhaltigen Material.
— Die von Henry Thode herausgegebene Zeitschrift Der Kunst⸗ freund“ hat ihren ersten Jahrgang 6333 beendet. Das Inhalts- verzeichniß giebt von der Fulle und Mannigfaltigkeit des dem Kunst⸗ Gelehrten und Liebhaber darin Gebotenen Zeugniß. Das beigefügte besonders dankenswerthe alphabetische Personen⸗ und Ortsperzeichni
bietet dem Leser die schnellste Orientirung. Von den letzten Nummern des Jahrgangs enthält Nr. 22 einen interessanten Aufsatz aus der Feder des Herausgebers, über die Miniaturmalereien des Pietro Lorenzetti. Dann übt Wilhelm Bode an der Internationalen Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen und Legirungen in Nürnberg eine herbe Kritik. In Nr. 23 handelt H. Thode über Moritz von Schwinds Wandgemälde im Schlosse Hohenschwangau, welche, bisher weniger bekannt, durch die bei Alfons Dürr in Leipzig erschienene Publikation weiteren Kreisen zugänglich, gemacht worden sind; sodann Derselbe über die von dem englischen Geistlichen W. F. Creeny, Vikar in Norwich, mit, großem Eifer aus dem ganzen nördlichen Europa gesammelten und in Photolithographie (im Selbstverlage) publizirten Abdrücke von gravirten Metallgrabplatten. A. Venturi macht ferner Mittheilungen über einige alte itslientsche Holzschnitte. In Nr. 24 bespricht H. von Tschudi die in der National- Galerie veranstaltet gewesene Ausstellung farbiger und getönter Bild⸗ werke und äußert 1 zu Gunsten einer polychromen Behandlung der Skulptur. Mit einer Uebersicht über die Hauptstücke der zur Ver⸗ steigerung gelangten Privat⸗ Sammlungen der Wiener Artaria und Dr. F. Sterne schließt die Reihe der größeren Aufsätze. Im Ucbrigen 26 jede Nummer noch mannigfache kleinere Beiträge über Museen und Sammlungen, Künstler und Sammler, biographische Mittheilungen, Nachrichten über Bestrebungen ,, über Ver⸗ steigerungen, Ausstellungen, Publikationen und vermischte kleine Notizen. — Un Kunstblättern sind den 3 Nummern beigegeben: ‚„Christus er= scheint der Magdalena“, von Martin Schongauer, nach dem Kupfer= stich des Berliner Museums; „Die Bekehrung des ungläubigen Thomas., von Marcantonio Raimondi, Holzschnitt nach dem Original; Bildniß des Herzogs Alfons von Ferrara, von Tizian, Radirung von W. Unger. Die Abonnenten haben in diesen Beilagen nunmehr eine Sammlung von 24 Kunstblättern erworben, in welcher Albrecht Dürer mit nicht weniger als 4 Werken, Raffael, Rembrandt, Frans Hals, Watteau mit je 2, Tizian, Botticelli, Martin Schengauer, Karel du Jardin. Franz Snyders und andere, Meister der Malerei mit je 1 Blatt, die Bildhauer Jacopo Sansovino, Donatello, Rossel⸗ lino ebenfalls mit der Abbildung je eines Werks vertreten sind. — „Der Kunstfreund“ erscheint im Verlage der G. Grote 'schen Verlagsbuchhandlung und wird am J. und 15. jLeden Monats aus- gegeben. Preis des Jahrgangs mit allen Kunstbeilagen: 20
— Henry M. Stanley und Dr. Pechuel - Loesche, von
H. von Wobeser (Leipzig. F. A. Brockhaus). — Diese Broschüre ist eine Antwort auf die „Offenen Briefe“ Dr. Pechuel ⸗Loesche's an tanley in der Gartenlaube“, sowie auf dessen gegen Stanley ge⸗ richtete Broschüre. Bei dem Aufsehen, welches diese Veröffent. lichungen erregt haben, wird vorliegende Entgegnung gewiß ebenfalls allgemein nr ffn zumal sie in Deutschland bisher meist unbe— kanntes neues thatsächliches Material beibringt. Der Verfasser ö sich als Uebersetzer von Stanley's Werk „Der Kongo und die = dung des Kongostaats“ vorzugsweise berufen, für Letzteren einzutreten.