1886 / 52 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Mar 1886 18:00:01 GMT) scan diff

nachdem wir für so viele Landestbeile etwas gethein haben, die noch zurückgebliebenen jurücksetzen wollten. Und da will ich gleich bemerken. Daß ich die Bitte auch dieses Mal an Sie zu richten babe, daß Sie nicht ängstlich abwägen, was in der einen Provinz eschehen, was in der andern, was im Westen, was im Osten; ob die er, ,! genügend bedacht worden ist nach Verhältniß der Be⸗ völkerung, der gemerblichen Thätigkeit, ob der Osten in diesem Falle micht hätte mehr bedacht werden können u. s. w. Seien Sie Über⸗ zeugt, meine Herren, daß die Bedürfnisse, die in diesem hohen Hause und anderweit uns gegenüber geltend gemacht werden, eingehend ge⸗ Prüft und durchaus objektiv bebandelt werden, und sobald die Finanz- verhältnisse es irgend gestatten, zu einer Vorlage sich verdichten. In den rerschiedenen Landestheilen, welche in der Vorlage Verücksichtigt worden sind, sind die betreffenden Wünsche lange gehegte, bei manchen neben den wirtbschaftlichen Interessen auch noch Landesvertheidigungsinteressen ins Gewicht fallend. Es ist nicht gesagt, daß mit den 25 Linien in der Vorlage, welche Zahl sich mit den seit dern Jahre 1879/80 in Angriff genommenen auf beinahe 120 Linien erhebt das Bedürfniß erfüllt wäre. In der Provinz Dstpreußen, obgleich wir dort sehr viel gethan haben, wie die Herren aus jener Provinz anerkennen werden, haben wir noch Manches zu thun. Auch die Provinz Westpreußen ist noch nicht befriedigt; es giebt dort einige Linien der Hr. Abg. Dr. Wehr wird sofort bereit fein, Ihnen solche zu bezeichnen, die ihm besonders am Herzen liegen welche auf die Dauer nicht entbehrt werden können; wir haben Aehnliches in den Provinzen Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien ich könnte alle Provinzen nennen zu registriren.

Wenn einige Redner vorhin den Hochwald, die Eifel, den Huns⸗ rück nannten, so darf ich erinnern an das, was wir bei der Vorlage der Stichbahnen, die wir dort bauen, erklärt haben, daß damit die Aufgabe des Staats nicht erschöpft sei, daß vielmehr diese Stich⸗ bahnen nach Möglichkeit ihre Fortsetzung finden müssen. In welcher Weise? darüber mich zu erklären, muß ich mich heute enthalten; der Gegenstand unterliegt der Prüfung.

Für die vorhin erwähnte Linie von Hirschberg über Warmbrunn, Petersdorf nach der Grenze interessire ich mich, weil die Gewerb⸗ thätigkeit jenes Bezirkes alle Beachtung verdient. Aber Sie kennen die großen Schwierigkeiten, die im Gebirge uns dort entgegentreten. Zu einer Zeit, als wir die Absicht hatten, der Ausführung näher zu treten, wurde uns, ich will nicht sagen von der Gesammtheit, aber von einigen der Hauptbetheiligten, nicht dasjenige Entgegenkommen gezeigt, welches wir wohl erwarten durften.

Der Hr. Abg. Dr. Mever⸗Breslau hat dann speziell sich gewendet gegen die Linie von Teutschenthal nach Salzmünde. Ich enthalte mich, auf die Spezialien dieser Linie einzugehen; er hat Recht, wenn er sagt, daß das in der Kommission noch zu geschehen haben wird; in— dessen ich müßte mich sehr täuschen, wenn der Hr. Abg. Dr Meyer— Breslau als Reichstags⸗Abgeordneter für die Stadt Halle nicht spe— ziell ein Projekt im Sinne hätte, welches für Halle von Wichtigkeit ist, und das vorliegende Projekt mit dem Lokalprojekt zu verbinden strebt.

Es steht aber schon jetzt fest, daß wir da nicht mit 400000 M. auskommen würden, sondern mehrere Millionen fordern müßten. Ich weiß nicht, ob das gegenwärtige Projekt dem andern, noch nicht Teifen Lokalprojekt entgegensteht, wir werden die Sache ja weiter er— örtern und uns auch in der Kommission überzeugen, daß dieses von der Provinzialbehörde einstimmig befürwortete Projekt doch seine selbst⸗ ständigen Meriten hat. Die Verbindung, die angeregt worden ist in Schlesien, etwa von Grünberg nach Sagan, und auf der anderen Seite nach Kotzenau u. s. w, wird geprüft.

Im Allgemeinen kann ich nur sagen, und das wird Sie hoffent—

Lich nicht befremden, daß ich mich nicht wohl über alle einzelnen Pro-

jekte, die heute hier zur Sprache gebracht wurden, aussprechen kann,

da ich mich nicht für ermächtigt halten darf, nach irgend welcher

Seite Aussichten zu eröffnen; auf meine persönlichen Ansichten kommt

es nicht wohl an; es bedarf, um für ein Projekt sich entscheiden zu

können, der vorgängigen Prüfung Seitens des Staats-Ministeriums.

Ich weiß nicht, wie in dieser Besiehung der Beschluß ausfallen wird,

besonders, was der Herr Finanz⸗Minister sagen wird.

Ich werde mich deshalb darauf beschränken, alle die Wünsche, welche noch vorgetragen werden, zu registriren, mir zu merken, daß der Wunschzettel, wenn ich so sagen soll, noch weit größer ist, wie das sich schon bisher manifestirt hat. Seien Sie aber überzeugt, daß diese Wünsche, die ausgesprochen werden, nicht an unserem Ohr vor übergehen, sondern, daß wir sie eingehend prüfen werden. Gerade der Augenblick jetzt, in dem wir uns befinden, wo die Geldbeschaffung billig und die Preise der Materialien u. s. w. niedrig, ist ja sehr geeignet, im bisherigen Tempo fortzufahren, soweit die Lage der Finanzverwaltung es sonst gestattet; wir dürfen nur Nichts überstürsen. Wenn eine Zeit dazu geeignet ist, öffentliche Arbeiten in Angriff zu nehmen und das Land zu beschäftigen, dann ist es die jetzige. Ich hoffe, daß Sie auch aus diesem Gesichtspunkte diese Vorlage mit betrachten, und, wie in früheren Fällen den Anträgen, die die Staats—⸗ regierung an Sie richtet, Ihren Beifall nicht versagen werden. Ich glaube, Sie haben dann wirklich für daz Land etwas Gutes gewirkt.

Der Abg. zur Nedden trat im Interesse der ärmeren Distrikte des Westerwaldes für die Herstellung einer Verbindung gien der Ober⸗-Westerwald⸗Bahn und der Deutz-Gießener

ahn ein.

Der Abg. von Bismarck (Flatow) befürwortete den Bau einer Bahn von Nakel nach Deutsch-Krone.

Der Abg. Graf (Elberfeld) wünschte, daß die in Aussicht genommene Linie Elberfeld Kronenberg Hahnerberg berühre. Der Ausschluß dieses durch seine Industrie hervorragenden Orts werde die Rentabilität der Bahn in Frage stellen. Er bat, die Vorlage an die Budgetkommission zu verweisen.

Der Abg. Brockmann ersuchte um Ausarbeitung eines Bahnprojekts, welches die Kreise Prüm, Daun und Bitburg erschließe.

Der Abg. Dr. Wehr bedauerte auf das Tiefste, daß auch in

dieser Vorlage der Osten nicht so berücksichtigt sei, wie der—

selbe es verdiene. Die Tarifpolitik der Staatseisenbahn— verwaltung sei wesentlich dem Westen zu Gute gekommen.

Erst jetzt habe sich der Minister zu Tarifermäßiguͤngen ver—

standen, welche den Handel Danzigs auf das Schwerste schä— digen müßten. Es wiederhole sich auf dem Gebiete der

Eisenkahnpolitik dieselbe Erscheinung, wie auf dem Ge— biete der Zollpolitik. Die VPortheile der Getreide— zölle seien auch im Vesentlichen dem Westen zuge— fallen. Das sei, nicht ohne Bedenken. Es sei eine seloͤst⸗ mörderische Politik, wenn die Herren aus dem Westen neidvoll Aufschrieen, wenn auch einmel dem Osten 100 006 60 bewil⸗ ligt werden sollten. Man müge Kolonisation treiben, so viel man wolle, die rheinische Industrie werde nicht blühen, je lange man das Hinterland im Hsten vernachlässige. Dieselbe habe darniebergelegen seit dem Augenblick, wo der Osten seine Kaufkraft eingebüßt habe. Wenn man den Osten nicht mehr bedenke, werde die ganze Kolonisgtionspolitik scheitern.

Der Abg. Möllmann trat für den Ausbau des Central— , . in Osnabrück ein.

Der Abg. Schmidt (Stettin) wies darauf hin, daß gegen 2inen Nothstand ber Landwirthschaft in den östlichen Provinzen die Ermäßigung der Zinsen für die von den Landschaftsbanken gewährten Darlehen spreche.

Der Abg. Seyfarth (Rotenburg) wünschte bei dem weiteren Ausbau des Sekundärbahnnetzes eine größere Berück— ichtigung der nothleidenden Landwirthschaft im Rhöngebirge. n . Minister der öffentlichen Arbelten, Maybach, er⸗

arte:

Ich habe mich zum Wort gemeldet, weniger um mich über die

als um

rojekte auszusprechen, als richtig zu

rinjelnen mur Sprache gebrachten orredner berührten,

a. Punkte, welche die Herren ellen.

Wenn der letzte Herr Redner sagte, daß das Pro⸗ jekt Fulda Tann in die Vorlage aufgenommen sei gegen⸗ über einem anderen Projekte, welches früher ausgearbeitet sei: so dürfte sich ja in der Kommission, wo die Angelegenheit erörtert werden wird, Gelegenheit bieten, sich über die Gegenvorschläge zu orientiren und die Gründe kennen zu lernen, aus denen die Staats⸗ regierung die Vorarbeiten für die zweite Linie hat anfertigen lassen und sich dann schließlich für diejenige entschieden hat, welche in der Vorlage enthalten ist. Ich will beiläufig bemerken, daß die Regie⸗ rung ursprünglich der Meinung war, auf Grund technischer Untersuchungen, es würde nur die Linie Hünfeld Hilders zur Ausführung gebracht werden können ohne übermäßige Kosten. Indessen der dringende Wunsch der Provinzialbehörden, auch noch eine Linie auf Fulda, den Hauptanziehungspunkt für den Verkehr der Rhön, zu untersuchen, führte uns zur Bearbeitung derjenigen, welche sich jetzt in der Vorlage befindet. Dieselbe bot auch den Vortheil, daß wir nicht genöthigt waren, vorab weitläufige Staatsverträge mit Weimar. abzuschließen, und sodann, daß wir nicht erst einen neuen unerwünschten Knotenbahnhof anzulegen haben, sondern in den vor— handenen großen Bahnhof in Fulda einmünden können, der zugleich auch die Richtung nach Oberhessen eröffnet.

Es sind eben überwiegende Gründe gewesen, welche diese Linie als die bessere erscheinen ließen. Die einstimmige Ansicht der Pro⸗ vinzialbehörden, des Ober⸗Präsidenten und der Regierung in Kassel gebt dahin, daß die jetzt gewählte Linie im Interesse des Landes die richtige sei.

Man hat vielleicht etwas voreilig in der Umgegend der anderen Linie auf die Vorarbeiten hin in gewisse Arrangements sich eingelassen, welche jetzt allerdings nicht zur Perzeption kommen werden. Indessen, das darf für uns kein Hinderniß sein, das wirklich Zweckmäßige schließlich zu wählen.

Dann hat der Hr. Abg. Schmidt (Stettin) gemeint, ich hätte er⸗ klärt, daß namentlich auch die billigeren Arbeitslöhne neben dem bil— ligeren Geldpreise uns jetzt zur Seite ständen. Ich habe das nicht sagen wollen; vielmebr nur, daß die Beschaffung von Bau⸗ und Be⸗ triebsmaterialien jetzt uns billiger zu stehen kommen würde als zu anderen Zeiten.

Hr. Dr. Wehr hat nun eigentlich mehr gegen die Vor— lage als dafür gesprochen, obgleich er sich dafür hat ein— schreiben lassen. Er hat zunächst bemängelt, daß sich ver⸗ schieden Beträge in der Vorlage fänden, die eigentlich in das Extraordinarium des Etats gehörten. Allein nach der Praxis, die wir nicht seit fünf, sonbern, ich möchte fagen, seit fünfzehn und noch mehr Jahren befolgt haben, findet sich hier auch nicht eine einzige Position, welche nicht in die Vorlage hineingehörte. Uebrigens ist es ja auch ganz gleichgültig, ob die Anforderung in das Extra— ordinarium oder in ein besonderes Kreditgesetz verwiesen wird. Auch der Betrag des Extraordinariums wächst bekanntlich der die Eisenbahn⸗ verwaltung belastenden Staatseisenbahn⸗-Kapitalschuld zu. Wir haben uns im Großen und Ganzen von dem Gesichtspunkte leiten lassen: daß, wenn die Vorarbeiten für eine Ergänzungsanlage bei Aufstellung des Etats soweit gediehen sind, daß man die Kosten in das. Extraordinarium einstellen kann ich spreche nicht von zweiten Geleisen und auch nicht von neuen Bahnen, welche jedenfalls nicht in das Extrgordinarium passen daß wir sie dann auch dorthin bringen; haben aber die Vorarbeiten bis zum Abschlusse des Etats noch nicht fertig gestellt werden können, so bringen wir sie in eine solche Vorlage, damit die Sache nicht aus formellen Gründen ein ganzes Jahr zurückgestellt werden muß; finanziell bleibt sich das ganz gleich.

Dann hat der Herr Abgeordnete der Verstaatlichung seien in Bezug auf die Tarife wesentlich dem Westen und nicht dem Osten zu Gute gekommen. Ich weiß nicht, ob er Schlesien auch zum Westen rechnet; denn gerade Schlesien hat außerordentlich durch die Verstaatlichung profitirt. Die Provinz Schlesien hat allein durch die Ermäßigung, die ihr gleich den anderen Provinzen gewährt worden —, für Kohlen und Produkte der Montanindustrie, uns einen Ausfall von etwa 3 Millionen verursacht, an dem wir noch zu laboriren haben. Im Uebrigen darf er versichert sein, daß wir mit gleicher Elle messen den Osten und den Westen, und wenn er meinte, die Vortheile der Verstaatlichungs-Operationen seien wesentlich dem Westen zu gute gekommen und dem Osten nicht, so weiß ich nicht, ob in der That so wenig von den Aktien im Osten gewesen sind, wie er annimmt. Ich bin ja so genau nicht orientirt, ich glaube aber doch, seine Annahme geht zu weit. Ich meine, daß unsere Eisenbahn— maßregeln, die wir ins Leben gerufen haben, und gerade die Neben— bahnen, die im Osten zum Theil kaum die Betriebskosten einbringen, doch einen recht wesentlichen Vortheil für den Osten bedeuten. „Weiter, meint Hr. Dr. Wehr, wir sollten uns nicht täuschen über die wirthschaftliche Lage des Ostens. Ja, meine Herren, das thun wir auch nicht; im Gegentheil, hat die Staatsregierung alle einschlägigen Verhältnisse wahrlich sehr scharf ins Auge gefaßt und wird das auch künftig thun. Und daß wir diese Verhaäͤlt— nisse nicht vernachlässigen, das beweisen ja gerade wieder die Vor— schläge, die wir in der Vorlage machen, wenn auch nicht im Augen⸗ blick für Ost⸗ und Westpreußen, aber doch die Projekte, die wir in dieser Hinsicht augenblicklich bearbeiten. Wir werden Sie da oben nicht vergessen, meine Herren!

Was die in die Debatte hineingezogenen Getreidetarife betrifft, so werden wir darüber uns ja bei anderer Gelegenheit ausführlich syrechen; wenn es aber Hrn. Dr. Wehr intereffirt, so will ich ihm doch schon jetzt sagen. daß für die Ermäßigung der Getreidetarife von Osten nach Westen meines Wissens einzig und allein der Eisenbahnbezirksrath von Bromberg sich ausgesprochen hat. Alle übrigen waren dagegen, ich möchte sagen: einstimmig, weil sie sagten: da wird uns ja unser ganzer Markt zu Gunsten des Sstens pverdorhen, und es werden sich dadurch die nachtheiligsten Folgen herausstellen. Das sind allerdings wichtige Erwägungen, man muß eben die Verhältnisse der einzelnen Landestheile in ezug auf den Export aus dem Osten ins Auge fassen. Dez Weiteren hat Hr. Dr. Wehr sich beklagt, daß die leitenden Eisenbahnbehörden in Bromberg sich zu wenig mit den Persönlich⸗ keiten in Verbindung hielten, welche im Verkehrsmittelpunkte ständen. Was ich schon neulich gesagt habe, wiederhole ich: sollte der Vorwurf begründet sein, so würde ich! das bedauern, und der erste , würde genügen, um Remedur zu schaffen. Ich glaube aber, nach a lem annehmen zu dürfen, daß, wenn auch vielleicht nicht immer der vielbeschäftigte Präsident, so doch die Mitglieder der Behörden sich eingehend um die Verhältnisse der einzelnen Orte und Kreise kümmern. Und dann, meine Herren, ist doch auch der Beꝛirkseisenbahnrath da, in welchem diese Wünsche der einzelnen Kreise immer geltend gemacht werden können, die dadurch auch zu . . ö Das . 3 Vorzug dieser In⸗ itution, daß die Behörden in beständige Fühlung gebr mit 3. Verkehrsinteressenten. . ann, meine Herren, das will ich auch gleich noch erwähnen, ist Hr. Dr. Wehr auch auf die allgemeine Politik ö ö. 6 sich, soweit ich ihn verstanden habe, mißhbilligend ausgesprochen. Ich weiß nicht, wie ich das auffassen soll. Er hat die ge e ng ge⸗ streift, die Kolonialpolitik; meint er damit, daß die Königliche Staatsregierun in Bezug auf den Osten irgendwie einer Vernach⸗ lässigung sich schuldig mache, so würde ich ihm dankbar sein, wenn er mir den wunden, Punkt bezeichnete. Aber im Ganzen glaube ich, daß wir uns 1a keiner. Seite einer Vernachlässigung föult gemacht . und auch für die Zukunft nicht schuldig machen wollen. Und damit, meine Herren, glaube ich zugleich im Namen meiner Kollegen im Ministerium zu sprechen.

Der Abg. Rump willigung der Linien

gemeint, die Vortheile

dankte dem Minister für die Be lberfeld = Kroneuberg und Wülfrath

Velbert.

Innungen. Gewerbestreitsachen.

Der Abg. Berger betonte, niemals einen schärferen An⸗ griff auf den Eisenbahn⸗Minister und unqualifizirbarere Be⸗ schuldigungen gegen den Westen gehört zu haben, als heute von dem Abg. Wehr. Er wisse nichts von einem Gefühl des Neides auf den Osten, auch davon nichts, daß die Vortheile der Verstaatlichung der Bahnen dem Westen zugefallen wären. Von dort aus sei nicht der Nuf der Verstaatlichung der Bahnen erschollen, denn man habe dereits musterhaft verwal⸗ tete Privatbahnen besessen. Daß auch die Getreidezölle ledig⸗ lich dem Westen vortheilhaft gewesen sein sollten, sei um 6 unbegreiflicher, als derselbe kein Getreide zu verkaufen habe—

Der Abg. Steinmann legte im Interesse seines Wahl⸗ kreises Gewicht auf den Bau einer Linie Stallupönen Tilsit.

Der Abg. Meyer (Breslau) bemerkte, er wisse nicht, wie der Minister seine Eigenschaft als Reichstagsabgeordneter für Halle habe in Verbindung setzen können mit der Kritik, die er an der Motivirung des Bahnprojekts Salzmünde Teutschen⸗ thal ausgeübt habe.

Der Abg. Bork wünschte, daß beim Bau der Linie Sarnau— Frankenberg die Einbeziehung des Verkehrs des Ederthals be— rücksichtigt werde.

Der Abg. Vopelius hielt den Anschluß der Rhein-Nahe⸗ Bahn an die rheinpfälzischen Bahnen für wünschenswerth.

Der Abg. Dr. Wehr berief sich auf das Zeugniß des Abg. Hänel, der gleichsalls vor wenigen Tagen erst noch über die Vernachlässigung des Ostens geklagt habe.

Der Abg. Pleß wünschte von Seiten der Regierung darüber eine beruhigende Auskunst, daß auch nach Fertigstellung des zweiten Geleises auf der Linie Deutz —Kalk die Linie Deutz— Boppert nicht eingehen solle.

Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer-Alst wies gegenüber dem Abg. Wehr nach, daß stets im Hause den Bedürfnissen und Wünschen des Ostens die größte Rücksicht erwiesen sei. Derselbe möge nur an die Kanalvorlage denken. Die Auffassung desselben von den Getreidezöllen sei eine kleinliche. Die Freunde der Schutzzollpolitik hätten sich nur gefragt: Was liegt im Interesse des Vaterlandes?

Der Abg. von Bethe ersuchte um Fortsetzung der Bahn Rogasen - Inswrazlaw über Czarnikau.

Der Abg. Huyssen suchte den Beweis zu führen, daß der Anschluß der Salzmündener Bahn an Halle anstatt an Teutschenthal die Ausführung des Projekts um das Sechsfache vertheuern werde.

Der Abg. Mooren trat für neue Bahnbauten in dem Eifelgebiet und für den Ausbau einer Bahn Viersen Straelen ein.

Der Abg. von Rauchhaupt fühlte sich veranlaßt, gegen die Vorwürfe des Abg. Wehr entschiedenen Widerspruch zu erheben. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen sei erfolgt, um die Differentialtarife zu beseitigen, und nun kämen die Interessen⸗ ten und wollten sie wieder einführen. Das seien Sonber— bestrebungen, die keine Berücksichtigung verdienten.

Der Abg. Freiherr von Fürth wies auf die Nothlage der Eifel⸗ gegenden hin, die wirksam nur durch die Förderung des Eisen— bahnbaues zu bekämpfen sei.

„Der Abg. Dr. Wehr meinte, der Abg. von Schorlemer habe seine Rede nicht gehört, und doch polemisire er gegen dieselbe. Das sei eine ritterlichs Kampfesweise, die haarscharf vorbei— gehe an der Klopffechterei. In Betreff der Differentialtarife sei Redner mit dem Abg. von Rauchhaupt einverstanden. Nun führe aber der Minister selbst auf weiten Strecken Ausnahme— tarife ein, um der Schiffahrt wirksame Konkurrenz zu machen.

ö Der Abg. von Strombeck ersuchte die Kommission, auf die Prüfung der Beitragspflicht der Gemeinden zu den Grund— erwerbskosten Sorgfalt zu verwenden.

Der Abg. von. Rauchhaupt erwiderte dem Abg. Wehr gegenüber, daß er sich lediglich gegen das Streben des Ostens gemendet habe, Ausnahmetarife fur dessen Getreibetransporte nach dem Westen zu gewinnen. Diesem Bemühen habe das Staatseisenbahnsystem einen Riegel vorgeschoben.

Nachdem noch der Abg. Sander sich für die Vorlage aus— . hatte, wurde dieselbe an die Budgetkommission ver— wiesen.

Schluß 2/ Uhr. Nächste Sitzung: Montag 11 Uhr.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Nr. 21. In—

halt: Der von der Krankenkasse in der Zeit von der 5. bis zur 13. Woche nach dem Unfall zu leistende, Seitens des Betriebs-Unter= nehmers zu erstattende Mehrbetrag an Krankengeld. Mangel der Rechtssubjektivitäät für die Schulverbände im Gefstungsbereiche der Preußischen Schulordnung. Baupolizei; Dispensertheilung. Ver⸗ pflichtung der Adiacenten zur Straßenreinigung. Zum Pensions⸗ gesetze, Nichtanrechnung des Diensteinkommens als Gemeinde—⸗ vorsteher und als Standesbeamter sowie als Amtsvorsteher auf die, Pension eines besoldeten Gemeindebeamten. Haftung juristischer Personen (Fiskus, Gemeinden ꝛc.) für Vers uldung ihrer Vertreter und Bediensteten. Verjährung des Ersatz⸗ anspruchs eines Armenverbandes gegen den Dritten. Das Aufsichto⸗ recht über juristische Personen, Gesellschaften 2, sowie Über die Innun, . tre Privatrechtliches bezüglich öffentlicher Straßen und Plätze. Bürgerfteigsherstellung. Licht⸗ echt, . Verpflichtung des Staats zur Erhaltung der öffentlichen Flußläufe. Durchstich sowie zugelandete und verlassene Flußbette. Wasser⸗A1ufstau⸗ und Rückstaurecht. Enteignungsrecht. Grund⸗ steuerbefreiung. Eigenthumsrecht an Kirchhöfen und Begräbniß⸗ plätzen. Unterhaltungsvflicht hinsichtlich der Kirchen ꝛc. Scheide⸗ ö ö R 3. Vorstädten. . . eitschrift für Forst- und Jagd wesen. Zugleich Organ für forstliches Versuchswesen. 2. Heft. Ilzals 9. ir n lungen. Die Bewegung deg laufenden Zuwachses. Bom Profeffor Dr. Bühler in Zürich. Raum für Weichhölzer. Vom Königlichen Oberförster Meyer zu Grünaue. Der Goldregen (Cytisus laburnum) und seine forstliche Bedeutung. Vom Königlichen Oberförster Frömbling zu Grubenhagen. II. Mittheilungen. Bericht über die 13. Versammlung des Hessischen Forstvereins am 15. und 15. Sep⸗ tember 1856. Von dem Königlich preußischen Oberförster Martin J. zu Großenlüder. Häuserzerstörung durch Bockkäferlarven. Vom Professor Dr. Altum. III. Statistik. IV. Vteratur,. V. n n. tthein

. ittheilungen der Großherzoglich hessischen Fentralstelle für die Landes statistik. Ii e bel C fn Vergleichung der Tage mit vollständiger Schneedecke um 12 Uhr Mit⸗ tags. Erwerbung und Verlust der Staatsangehoörigkeit im Groß⸗ ,, durch Aufnahme, Wiederaufnahme, Naturalifation und Entlassung 1884. Meteorologische Beobachtungen zu Darm⸗ stadt Januar 1886. Meteorologische Beobachtungen zu Schweins berg Januar 18856, Jahresdurchschnitte aus den monatlichen Preisen der gewöhnlichen Verbrauchsgegenstände 1885. Bergwerke, Salinen und Hütten im Großherzogthum Hessen 1884.

z 52.

8 2

Zweite Beilage ö

Berlin, Montag, den 1. März

um Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stunls⸗Anzeiger.

des Beutschen Reichs Anzeigers und Königlich Rreußischen Staata - Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. T2.

n

R 2 1 2 * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Ftönigliche Expedition

2. Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗

3. Verkäufe, Verpachtungen. Verdingungen ꝛe. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

Sten briefe nud Untersuchungs⸗Sachen. 69458 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Former Eugen Schnarchendorf, geboren 13 Oktober 1852 zu Berlin, welcher flüchtig ist resp sich verbergen hält, ist die Untersuchungshaft wegen einfachen Diebstahls, jn den Akten Jd. IV. a. 62. 86 verhängt. .

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11112, abzuliefern.

Berlin, den 23. 1 1886. 26.

Königliche Staatsanwaltschaft. JI.

Beschreibung: Alter 33 Jahre, Größe 1m 73 em, Statur schlank, Haare hellblond, gelockt, Stirn frei, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen hellblond, Augen blau, Rase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn rund, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: grünlicher Winterüberzieher, schwarzer Filzhut.

59463 Steckbrief. (

Gegen den Pächter Jakob Brzeski aus Abbau Gowidlino, welcher sich verborgen hält, soll eine wegen Körperverletzung durch rechtskräftiges Urtheil des hiefigen Königl. Schöffengerichts vom 22. Sep— tember 1885 erkannte 1 wöchentliche Gefängnißstrafe vollstreckt werden. ;

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in unser Gefängniß abzuliefern.

Karthaus, den 29. Februar 13835.

Königliches Amtsgericht.

59462 Steckbrief.

Gegen den Müllergesellen Robert, Klopp aus Loebno, Kr. Neustadt W.Pr, welcher sich verborgen hält, soll eine wegen Unterschlagung und Diebstahls durch rechtskräftiges Urtheil des hiesigen Königlichen Schöffengerichts vom 22. September 1885 erkannte 1Itztägige Gefängnißstrafe vollstreckt werden.

Es wird erfucht, denselben ju verhaften und in unser Gefängniß abzuliefern.

Karthaus, den 22 Februar 1886.

Königliches Amtsgericht.

59461] Strafvollstreckungs⸗Ernenerung. Das Strafvollstreckungs⸗Ersuchen vom J. März 1882 Nr. 62 der dritten Beilage gegen den Hand— lungsgehülfen, Reservisten August Emil Paul Görling aus Bernstein, wird erneuert. Berlinchen, den 25. Februar 13835. Königliches Amtsgericht.

59460 Steckbriefs⸗Eruenerung.

Der gegen den Kaufmann August Johann Lorenz Hager, am 6. Februar 1845 in Falkenberg, Kreis Niederbarnim geboren, in Berlin, Friedrichstraße 176 wohnhaft gewesen, in den Strafakten gegen Hager J. a. S5 84, wegen wiederholten Betruges unter dem 11. März 1885 erlassene Steckbrief wird erneuert.

Berlin, den 8. Februar 1886. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J.

Heinemann.

ö 9459 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Schriftsetzer Gustav Adolf Bruno Katz, am 25. April 1867 zu Lyck geboren, unter dem 20. August 1885 in actis J. II. C. 620. 85. erlassene Steckbrief hat sich erledigt.

Berlin, den 24. Februar 1886.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht J.

59464 1) Ber Arbeitersohn Carl Gottfried LSademaun, geboren am 30. Juli 1861 in Hennersdorf bei Kirchhain, Kreis Luckau, 2) der Arbeitersohn Johann Carl Neumann, ge⸗ boren am 10. März 1862 in Kalau, beide zuletzt in den angegebenen Orten wohnhaft, . werden beschuldigt, . als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaub⸗ niß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 4. Mai 1886, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Run feis?n werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung von den Königlichen Civilvorsitzenden der Kreis⸗ Ersatz⸗Kommissionen zu Luckau und Kalau über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge— stellten Erklärungen verurtheilt werden. Kottbus, den 25. Februar 1886. Königliche Staatsanwaltschaft.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

59571 Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Erbpächter Carl Schwarz gehörigen Erb pachtgehöfts Nr. 4 Mt Zölckow mit Zubehör Termine: 1 . Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗

irung der Verkaufsbedingungen am

zum Sequester bestellten Kaufmann Schmidt zu k welcher Kaufliebhabern

Anmeldung

Zubehör gestatten wird. 1 frei, faßt 19778 Q.⸗Ruthen und ist zu 120 Scheffel bonitirt.

* u. s. w. von öffentlichen Papieren.

zum Ueberbot am Montag, den 31. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr, zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Montag, den 10. Mai 1886, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. tz des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 15. April auf der Gerichtsschreiberei und bei dem

nach vorgängiger die Besichtigung des Grundstücks mit Das Grundstück ist canon⸗

Krivitz, den 23. Februar 1886. Großherzoglich Mecklenburg-⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Zierow.

33s! Rittergutsversteigerung.

Das im Gnesener Kreise belegene Rittergut Lnbowko mit 269 ha Fläche, 212 M R.. E. und 660 A4 N.⸗W., soll in der fortgesetzten Zwangs voll⸗ streckung am 9. April 1886 versteigert werden. Das Grundstück bildet einen selbständigen Guts— bezirk, liegt an der Posener Kunststraße, 38 km von Gnesen und 3 km von Bahnhof Weißenburg ent— fernt, außerdem in der Nähe einer Rübenabnahme⸗ stelle. Gnesen ist der Sitz eines Land- und eines Amtsgerichtes sowie des Landrathamtes ꝛe.; bildet die Garnison des 49. Inf. Regts. und enthalt das Landgestüt 2 sowie eine Zuckerfabrik.

Gunesen, am 24. Februar 1886.

Königliches Amtsgericht.

59577 2 84427 '. 250 NRittergutsnersteigerung. Das im Kreise Gnesen, 4 km von der Stadt Witkowo, belegene Rittergut Gorzykowo mit 472 ha Fläche, 517 ½ Reinertrag und 9465 Nutzungs— werth, bisher Eigenthum der minderjährigen Ge⸗ schwister v. Chrzanowski, soll am 39. April 18856 zwangsweise versteigert werden. Die Stadt Witkowo ist mit Gnesen durch eine Kunststraße ver⸗ bunden, die Entfernung beträgt 17 km. Gnesen selbst zählt etwa 15 000 Einwohner, bildet den Sitz eines Landgerichtes, Amtsgerichtes, Landrathsamtes u. s. w., der Garnison des 49. Inf.⸗Regts. und ist mit dem Landgestüt II. belegt. Die hiers. betriebene Zuckerfabrik ist mit dem Grundstücke durch eine Rübenbahn verbunden. Das Grundstück steht unter Zwangsverwaltung. Gnesen, am 23. Februar 1886. Königliches Amtsgericht.

595721 . . Aufgebot. Auf Antrag des Magistrats der Stadt Reckling⸗ hausen soll das Eigenthum des Grundstücks Flur 16 Nr. 21 K.“ G. Recklinghausen (am Sandwege, Acker), welches für die Ehefrau Ackerbürgers Wilhelm Winkelmann, Catharina, geb. Massenberg, einge⸗ tragen ist, für die Stadt Recklinghausen eingetragen werden. . Es werden deshalb alle unbekannten Eigenthums— prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Anfgebots—

termin den

28. Mai 1886, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit ihren etwaigen Real⸗Ansprüchen auf das Grundstück ausgeschlossen werden und ihnen des— halb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Reck linghausen, 20. Februar 1886. Königliches Amtsgericht.

59584 Aufgebot.

Auf Antrag des Kaufmanns Eduard Constein, Neuenburgerstraße 2a, hierselbst, als Pflegers für den Nachlaß xesp. die unbekannten Erben des am 4. Dezember 1885 zu Berlin verstorbenen Fleisch—⸗ händler Salomon Saenger werden sämmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des 2c. Saenger hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf

den 31. Mai 1886, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich straße Nr. 13, Hof parterre Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche anzumelden, widrigen⸗ falls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufge⸗ kommenen Nutzungen durch Befriedigung der ange— meldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Berlin, den 20. Februar 1886.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 49.

59575 Aufgebot.

Die Firma Joseph Wolf zu Wiesbaden, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrath Dr. Brück da⸗ selbst, hat das Aufgebot eines Wechsels über 161 d. d. Wiesbaden, den 26. Oktober 1885, zahlbar am 26. Dezember 1885 an eigene Ordre, ausgestellt von H. Kahn zu Wiesbaden, gezogen auf R. Bollschweiler zu Wiesbaden und von demselben acceptirt, an die Firma Joseph Wolf dahier girirt und von derselben

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 2

ladungen u. dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater⸗Anzeigen. 9. Familien⸗Nachrich len.

Markirch, dessen Verlust dieselbe glaubhaft gemacht hat, beantragt. ; gefordert, spätestens in dem auf

vor dem unterzeichneten Gerichte, Marktstraße 1, 1 Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte

widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.

30082

gekommenen Urkunden:

Oeffentlicher Anzeiger. Invalidendank “, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L.

Großhandel.

In der Börsen⸗ Beilage. ER

erate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

Danube & Co., E. Schlotte, ttner C Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureaux.

83

Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗

Freitag, den 24. September 1886, Vormittags 10 Uhr,

anzumelden und die Urkunde vorzulegen,

Wiesbaden, den 18. Februar 1886.

Königliches Amtegericht. VI. Aufgebot. . Rücksichtlich der nachbenannten, angeblich abhanden

J. der von der Deutschen Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck am 18. Februar 1871 für Gustav Ewald Siegmund Henry Haag in Kannstadt i. Württemberg ausgestellten Aussteuer⸗ Police Nr. 2526, groß Ct. Thlr. 120,

der von derselben Gesellschaft am 16. Novbr. 1855 über das Leben des Christian Friedrich Boecker, Stellmachermeister in Maitzendorf, ausgestellten, auf Inhaber lautenden Police, Nr. 11142, groß Ct. Thlr. 100, im 14⸗Thaler⸗ fuß;

der von derselben Gesellschaft zur Police Nr. 7235, groß M 9000, dem Magnus Jacob . genannt Emanuel) Levy, Kaufmann in Breslau gehörig, ausgestellten Dividendenscheine Ser. XI. Nr. 43 248 Jitt. A, C. und D., über je KÆñ 117, sowie der von derselben Gesellschaft zur Police Nr. 10 609, groß M 6000, dem Magnus Jacob (genannt Emanuel) Levy, Kaufmann in Breslau gehörig, ausgestellten Dividendenscheine Ser. XI. Nr. 43 894 Litt. A., B., C. und D. über je M 78;

der von derselben Gesellschaft am 21. Oktober 1879 über das Leben des Johann Gottfried Berndt, Polizeisergeanten in Iserlohn, ausge— stellten, auf Inhaber lautenden Police Nr. 76 288, groß 4 15009,

ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden, und

zwar:

ad J. von der Frau Elisabeth Maria Amalie

Hipolite Haag, geb. Mann, in Kassel,

on Frau lein Hermine Böcker zu Maitzen⸗

orf,

ad III. von Frau Jenny Levy, geb. Krolik, in

Breslau, ad IV. von dem Provinzial⸗Straßenaufseher Johann Gottfried Berndt in Sammersdorf, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Dr.

Fehling hieselbst.

Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an

die bezeichneten Urkunden Ansprüche zu haben ver⸗

meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf

ad II.

Freitag, den 5. April 1886, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen unter dem Rechtsnachtheile, daß die ge⸗ dachten Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen.

Lübeck, den 23. September 1885.

T. S. 40½ Staatsschuldenkassenscheine der vereinigten Anleihen von den Jahren 185268 Ser J. Nr. 1400. 3957, 27306, 29300, 30379, 33432, 44350. 45846, 53918, 54974, 55620, 58825, 60474, 60852, 64151 und 64563 über je 500 Thaler und Ser. II. Nr. 3391, 3468, 4530, 92685, 121755, 134980, 137853, 138052, 143309, 161356, 161450, 176798 und 176799 über je 100 Thaler, 97) Fräulein Klara Ferdinande Scheidhauer in Kötzschenbroda wegen der vom Sächsischen Staate zur Zahlung übernommenen 409 Schuldscheine der Anleihe der vormaligen Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗ Compagnie vom 1. März 1866 Litt. A. Ser. 24 Nr. 1177, Ser. 172 Nr. S562, Ser. 300 Nr. 14955 und 14956 über je 100 Thaler I0) die Gemeinde Skäßchen bei Großenhain wegen des K. S. 40,0 Staatsschuldenkassenscheins der ver⸗ einigten Anleihen von den Jahren 1852/63 Ser. II. Nr. 35982 über 100 Thaler, 11 Herr Paul Max Weber in Zwickau wegen des XT. S. 40 Staatsschuldenkassenscheins der vereinig⸗ ten Anleihen von den Jahren 1852/68 Ser. I. Nr. 15862 über 100 Thaler, 12) Herr Gutsbesitzer Friedrich Hermann Uebigau in Hühndorf wegen des 40 Pfandbriefs des land⸗ wirthschaftlichen Creditvereins im Königreiche Sachsen Litt. B. Ser. IV. Nr. 729 über 10060 4, 13) Herr Gasthofsbesitzer Paul Otto Fichtner in Niederau wegen der 40½ K. S. Staatsschuldenkassen⸗ scheine der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Ser. II. Nr. 4535, 21379, 79686, golog, 104520, 105788, 167114, 168720 und 180203 über je 100 Thaler, 14) Frau Anng, verw. Warnatzsch, in Nebelschütz, wegen des K. S. 49 Staatsschuldenkassenscheins der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Ser. II. Nr. 88472 über 100 Thaler, 15) die Bergknappschaftliche Begräbnißkasse des Freiberger Bergamtsreviers“, eingetragene Genossen⸗ schaft, wegen des K. S. 49½ Staatsschuldenkassen⸗ scheins der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Ser. II. Nr. 63525 über 100 Thaler. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Juli 1886, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte Landhaus⸗ straße 13, II. anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Dresden, den 24. Dezember 1885.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung Ib.

Gender.

41216 Aufgebot.

a. Herr Professor Dr. Woldemar Frege in Abt⸗ naundorf,

b. der Baumeister Herr Julius Lindner in Reichen⸗ bach, als Altersvormund der unmündigen Geschwister Müller daselbst,

haben das Aufgebot zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung:

ad a. des abhanden gekommenen 40,½ Leipziger

Stadtschuldscheins der Anleihe vom Jahre 1864 Nr. 14936 über 300 M und des ebenfalls ab⸗

Das Amtsgericht, Abth. II. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht:

Fick, Gerichtsschreiber.

8083) Aufgebot.

Die nachbenannten Antragsteller haben wegen der bei eines Jeden Namen verzeichneten Werthpapiere das Aufgebot beantragt:

I) Herr Rentier Karl August Mäusel in Bautzen wegen des auf den K. S. Staat zur Vertretung übergegangenen 4 (vordem 5 G) Schuldscheins der Anleihe der vormaligen Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗ Compagnie vom 1. März 1866 Litt. B. Ser. 1192 Nr. 35915 über 500 Thaler,

2) der Staatsfiskus im Königreich Sachsen als Rechtsnachfolger Christian Gottfried Peuckert's in Radeberg, wegen des Königl. Sächs. IM / C Land⸗ rentenbriefs Litt. B. Rr. 14293 über 1500 K,

3) Herr Schnürmeister Karl August Löwe in Dresden und Genossen wegen der Königl. Sächs. Landrentenbriefe Litt. C. Nr. 2977 über 100 Thaler und Litt, D. Nr. 1134 über 50 Thaler,

4) Frau Auguste Wilhelmine, verehel. Berner, verw. gew. Näcke, geb. Kürbis in Kreischg, wegen des Königl. Sächs. 4 ½ Staatsschuldenkassenscheins der vereinigten Anleihe von den Jahren 1852/68 Ser. II. Nr. 124150 über 100 Thaler,

5) Frau Anna Louise, verwittwete Hofprediger Eckardt, geb. Meischner in Zwickau, wegen der vom Königl. Sächs. Staat zur Zahlung übernommenen 4 0 Aktien der vormaligen Töbau-Zittauer Eisen—⸗ bahngesellschaft Litt. B. Nr. 8032 und 8167 über je 25 Thaler,

6) Herr Gutsbesitzer Andreas Ludwig Gude in Qber⸗ kaina, wegen der 400 Königl. Sächs. Staatsschulden⸗ kassenscheine der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Ser. II. Nr. 107699, 170404 und 176177 über je 100 Thaler, -

9 Herr Restaurateur Hermann Oscar Weymann in Meißen, als Rechtsnachfolger des Handarbeiters Julius Moritz Kirste daselbst, wegen des K. S. 400 Staatsschuldenkassenscheins der vereinigten Anleihen von den Jahren 1862,68 Ser. J. Nr. 68184 über

handen gekommenen Erbländischen ritterschaft⸗ lichen Pfandbriefs Ser. VII. Litt. C. Nr. 4215 über 25 Thlr. zu 40, ad b. des verloren gegangenen, für den Architekt Eduard Hermann Müller in Burgstädt aus⸗ gestellten Versicherungsscheins der Allgemeinen Renten⸗, Capital⸗ und Lebensversicherungsbank Teutonia zu Leipzig Nr. 40391 über 15090 Thlr. 46500 S vom 15. Februar 1871, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf— gefordert, spätestens in dem auf den 3. Juli 1886, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 119, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Leipzig, den 21. November 1885. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Steinberger.

47414

Aufgebot. Der Kaufmann Johann Dieck in M. Gladbach hat durch seinen Bevollmächtigten, den Rechtsanwalt

Busch daselbst, die Kraftloserklärung der ihm an⸗ geblich abhanden gekommenen oder aus 3 verbrannten drei Bergisch⸗Märkischen Nordbahn⸗ Prioritäts⸗Obligationen, nämlich: Nr. 7960 und „961 über je 1500 M und Nr. 24372 über 300 beantragt

Es werden daher die Inhaber der genannten Obligationen aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte und zwar spätestens in dem auf

Mittwoch, den 7. Juli 1886, Vormittags 11 Uhr,

im Sitzungssaale Nr. 24 anberaumten Aufgebotg⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Obliga⸗ tionen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Elberfeld‘), den 19. Dezember 1885.

Königliches Amtsgericht. Abth. V. gez. Künckell, Für die Richtigkeit. L. 8. Tau, Assistent, Gerichteschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

509 Thaler, ; 8) Friederike Wilhelmine, verw. Rossig, geb.

ontag, den 19. Mai 1886, Vormittags 11 Uhr,

weiter girirt an die Firma Joseph Lang & Cie. in

Schubert, Gutsauszüglerin in Loschwitz, wegen der

) Nicht Allerfeld, wie in Nr. 304 / S5 d. Bl. gedruckt ist.