1886 / 83 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Apr 1886 18:00:01 GMT) scan diff

verzeichnen sämmtlich Schriften über beschreibende Naturwissenschaften. atur⸗ im Allgemeinen, allgemeine naturwissenschaftliche Zeit⸗

Nr. 756 bringt ein Verzeichniß von 633 Schriften, betr. die N wissenschaften schriften, Sammelwerke, Forschungsreisen, naturhistorische Länder beschreibung, Vermischtes, Hülfsmittel der Forschung, Entwickelungsgeschichte, PVrãhistorik ein Verzeichniß von 1131 Schriften, betr. Botanik und Gartenbau Nr. 758 ein Verzeichniß von 1264, betr. Geologie, Mineralogie Paläontologie und Bergbau; Sir. 755 ein Verzeichniß Schriften, betr.

und Anthropologie; Nr.

zucht); Nr. (Entomologie); Nr. 761 ein Zoologie III. (Mollusken, Arachniden, Crustaceen. Würmer ꝛc.) Joseph Bär & Co. Frankfurt a. M. und Paris, haben über ihr antiquarisches Bücher⸗ lager in Frankfurt a4. M. Lagerkatalog 175 ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 284 Schriften, welche die Rational ökonomie betreffen, sich auf dieselbe theils im Allgemeinen, theils auf die einzelnen Zweige derselben beziehen und daher sehr verschiedenen Inhalts sind, theils auf einzelne Lander und Staaten speziell Bezug nehmen, theils keine Beziehung auf ein einzelnes bestimmtes Land haben, aus dem 19., 18., 17. und 16. Jahrhundert datiren und in deutscher, lateinischer, französischer, englischer oder spanischer Sprache abgefaßt sind. Unter denselben befinden sich viele werthvoste und seltene Werke. Wir beschränken uns darauf, auf Hüllmanns Städte— wesen im Mittelalter in 4 Bänden, das für die Kenntniß der sozialen Verhältnisse des Mittelalters höchst wichtig, aber gaͤnzlich vergriffen ist, sowie auf H. Wuttke's Schrift „Die deutschen Zeitschriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung“ (3. verm. Aufl), die im Buchhandel fehlt, aufmerksam zu machen. Die im Verlage von Franz Lipperheide (Berlin W Potsdamerstraße 38) erscheinende ‚Illustrirte Frauen⸗Zei⸗ tung. bringt in ihrer Nummer 7, XIII. Jahrgangs 188671. Blatt), vom 1. April, ein großes Brustbild der Prinzefsin Amélie von Oe? leans. Braut des Kronprinzen von Portugal; ferner zwei Ansichten von Mostar, nach Tuschzeichnungen von Paul R. A. Müller (Tert von Hanns von Spielberg), und die im Charakter der Technik vor⸗ züglich gelungene Holzschnitt-Reproduktion einer Kohlenzeichnung von M.. Liebermann, dastellend eine „holländische Treckschuit“. An Unterhaltungsstoff bietet die Rummer 'eine Nobelle von Helene Böhlau; „Im Trosse der Kunst“ und ein Charakterbild von Alexander von Roberts: „Der Ring des Saturn'. Den übrigen Inhalt des Unterhaltungsblatts, bilden kunstgewerbliche Mittheilungen (Möbel von Bembs in Mainz und Otto Fritzsche in München), Verschiedenes, Literarisches, ‚Aus der Frauenwelt“, eine interessante Briefmappe ꝛc. ꝛc. Auch liegt ein neues chromolithographirtes Blatt der anmuthigen Blumenkinderbilder bei (Nr. 8: Brennessel und Rittersporn). Gleichzeitig erschien in bekannter reichhaltigster illustrativer Aus⸗ stattung das 2. Blatt der Nummer 7 (Modetheil) mit Kupfern, Schnittmusterbeilage ꝛck. Von der „Ifluftrirten Frauen⸗ Zeitung“ erscheinen jährlich 24 Unterhaltungs Nummern zu je 2 bis 2 Doppelbogen, 24 Moden-Nummern, 17 Schnittmuster⸗Bei⸗ lagen und 12 farbige Modenbilder. Der vierteljährliche Abonnements—⸗ preis beträgt 2 6 50 . Die Ausgabe in 24 Heften bringt ferner jährlich 12 Kunstblätter (, Bildermappe“). Jedes Heft kostet 50 . Der Preis der großen Ausgabe, mit allen Kupfern (jährlich 36 farbige Modenbilder, 12 Kostümbilder und 12 farbige Kinderbilder), stellt sich auf vierteljährlich 4 S 25 3. Alle Buchhandlungen nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Illustrirte Frauen⸗Jeitung“ an, 83 alle Postanstalten, letztere jedoch nicht folche auf die Ausgabe in eften.

*

Veterinärwesen.

Seitens der sterreichisch⸗ ungarischen Regierung ist die Einfuhr von Schweinen, Schafen und Ziegen aus Rumänien nach der Bukowina auch über Sinoutz gesfattet worden.

Gewerbe und Handel.

Dem Aussichtsrath der hiesigen Aktien gesellschaft Schäffer u. Walcker, wurde Seitens der Direktion der Rechnüng— abschluß für das Geschäftsjahr 1885 vorgelegt. Derselbe konstatirt wieder sehr zufriedenstellende Resultate, so daß nach reichlicheren Ab⸗ schreibungen als im Vorjahre eine Dividende von sz GG bei der Generalversammlung in Vorschlag gebracht werden kann. Dieses Erträgniß stellt sich um J Go höher als dasjenige der drei Vorjahre.

Die ordentliche Generalversammlung der Osnabrücker Bank vom 29. d. Mts. genehmigte die vorgelegte Bilanz und den Gewinnvertheilungsplan, nach welchem für 18565 eine Dividende von sieben Prozent zur Vertheilung kommt und dem Reservefonds 12909 M überwiesen werden. Nachdem der Direktion Decharge ertheilt war, gelangten die Anträge des Verwaltungsraths auf Aende—⸗ rung der Statuten, gemäß den Bestimmungen des neuen Aktiengesetzes zur Annahme. 936

Der Cours für die hier zahlbaren Silber-Coupons ist auf 161,759 herabgesetzt worden.

a Oesterreichischen AM. für 100 fl. Oesterr. Silber

an h. April. (W. T. B.) Wie die „Bresl. Ztg.“ er⸗ fährt, wird in der demnächst stattfindenden Generalversammkung der Breslauer Wechslerbank Seitens des Vorstandes ein Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals um 2 Millionen Mark ge⸗ . ö ;

Br ankfurt a. M., 5. April. (W. T. B.) Eine heute stattgehabte Generalversammlung von . 6 0½C ö . Albany First Mortgagebonds hat' sich damit einverstanden erklärt, daß der zwischen dem Comitè, dem Hause Seligmann in New⸗ York und Fredrik Woolfe in New-Rork, abgeschlossene Vertrag vom 1. . 1886 . .

Mainz, 5. April. . T. B.) Der Rechnungsabschluß der Hessischen Ludwigsbahn pro 1885 ergle f , ö von 5210364 „M, welcher nach Dotirung des Erneuerungsfonds mit 00 000 6 (wie im vergangenen Jahre), ferner des Pensionsfonds mit 1090 0900 Æ, sowie nach Bildung des durch das neus Aktiengesetz vor⸗ geschriebenen Bilanzreservefonds mit 193 950 und Abzug der Tantieme eine Divjdende von 36 (ο und einen Uebertrag bon 235 H'. auf neue Rechnung ergiebt.

Wien, 5. April. (W. T. B.) Eine hiesige Seidenfirma ist fallit geworden. Die Passiva sollen 300 609 Fl. betragen. =

London, 5. April. (W. T. B.) Bei der am Sonnabend ab⸗ gehaltenen Wollauktion waren Preise unverändert; heute ruhig,

Preise unverändert. . (W. T. B.) Wolle weichend,

Bradford, H. April. Garne ruhig.

Lissabon, 5. April. (W. T. B. Die Regierung hat durch Verfügung vom heutigen Tage den JZinsfuß für die schwebende Schuld (Schatzbons) und zwar für solche von 3zmonatlicher Ver⸗ fallzeit von 65 auf 400, und für solche von 6mo natlicher Verfallzeit auf 48 herabgefetzt.

Submissionen im Auslande.

Spanien. 2. April. 2 Uhr. General⸗Direktion für Post und Telegraphen. Madrid. Lieserung von: I) 2000 galvanischen Elementen System Leclanche, 2) 2000 kg Bronzedraht, 3 20 990 m Telegraphenkabel (einfach) ; 11009 desgl. (20fach) für Anlage von Telep onleitungen. Voranschlag für 1) 7 800, für 2) 5 Ho, für 3) 8 859 Pesetas. Nähere. Bedingungen in spanifcher Sprache zur Einsicht beim

Kosmogonie, 757

von 958 r. Zoologie J. (Geschichte derselben, vergleichende Ana—= tomie und Physiologie, Vermischtes, Systematik. Wirbelthiere, Fisch⸗ 60 ein Verzeichniß von 764 Schriften, betr. Zoologie II. Verzeichniß von 612 Schriften über

Buchhändler und Antiquare in

Verkehrs ⸗Anstalten.

Zur bequemen Finlieferung von Packeten ist in Berlin, abgesehen von den zahlreichen Stadt⸗Postanstalten, auch durch die Packetbestell⸗Einrichtungen und Packetwagen der Po st Gelegenheit geboten. Sämmtliche im Dienst befindlichen Packetbesteller ; sind zur Entgegennahme gewöhnlicher Packete behufs Weiterbesorgung veipflichtet. Auf schriftliche Aufforderung mittels Postkarte an das Kaiserliche Packet⸗Postamt in Berlin X. (Oranienburgerstraße 70) findet sich der Packetbesteller zur Abholung der Packete in der Wohnung des Absenders besonders ein. Auch in diesem Falle ist nur die gewöhnliche Einsammlungsgebühr zu entrichten, also ein Be⸗ trag von 15 bis zum Gewicht von 5kg und von 20 3 für Packete von höherem Gewicht. . ö

Nach hier eingetroffenen Nachrichten ist die Schiffahrt nach Stockholm nunmehr als eröffnet anzusehen, nachdem am 31. v. M. das erste Schiff mit Hülfe eines Dampfers daselbst angekommen ist.

Die Straßenbahnen im Deutschen Reich. (Stat. Corr) Wenn das Gesetz vom 6. Juli 1884 über die Versicherung der Arbeitnehmer gegen Betriebsunfälle auch, einzelne schon vorhan⸗ dene Organisationen geschwächt oder gar beseitigt hat, erweist es sich doch mehr und mehr als Keimstätte neuer, durchweg gefestigter und gemeinnütziger Organisationen, deren Entwickelung und künftige Wirksamkeit freilich noch nicht bestimmt voraus⸗ zusehen ist. Durch die Berufsgenossenschaften werden die Unter⸗ nehmer gleichartiger oder ähnlicher Geschäfte, denen sonst Verträg— lichkeit unter einander sehr fern zu liegen pflegte, zu gemeinsamer Arbeit und zur Gerechtigkeit gegen einander gezwungen, und es fehlt nicht mehr an Beispielen, daß daraus Vereinbarungen vorher undenk⸗ barer Art entsprungen sind. Wo noch vor kurzer Zeit die Einzelnen ihre Kraft hauptsaͤchlich in Kämpfen um den Wettbewerb einsetzten, beginnt ein Standesbewußtsein zur Geltung zu kommen, das zwar niemals die Konkurrenz aufheben wird, deren Gehässigkeit aber sicht⸗ lich gemildert hat und ohne Zweifel noch stärker zurückzudrängen ver⸗ spricht. Staat und Gesellschaft können dadurch nur gewinnen; denn Streit im Kleinen schädigt auf die Dauer an irgend einer Stelle auch das Ganze. Zu dieser Betrachtung werden wir unmittelbar durch die aus einer der jüngsten Berufsgenossenschaften hervorgegangene, fich auf die Jahre 1852 bis 1885 erstreckende Privatstatistik der Straßenbahnen in Deutschland“) geführt, eine sehr verdienstvolle und auf amtlichem Wege schwerlich besser herzustellende Leistung, da zahlreiche Angaben nur dem guten Willen der Privatbetheiligten zu verdanken 'sind. Ein bestimmtes, anscheinend kaum hervorragendes Ziel, die Herbeiführung angemessen niedriger Prämien für die Ver⸗ sicherung gegen Unfälle der Fahrgäste und Straßenpassanten, war ins Auge gefaßt und sollte mit Hülfe statistischer Untersuchungen erreicht werden, deren Ergebniß allgemein interessant ist, während das Ziel selbst inehr prirater Natur ist. Theils die eilige Einforderung der Antworten, theils die Unvollständigkeit der Akten und die verschiedene Auffassung mancher Begriffe verschulden zwar einzelne Mängel, zumal betreffs früherer Jahre, können aber nicht als wesentliche Fehler an— gesehen werden und berühren namentlich die Brauchbarkelt des von uns in Betracht zu ziehenden Gesamm tergebnisses sehr wenig. Auf die der Berufsgenossenschaft mit angehörigen Feld⸗, Forst⸗ und Industriebahnen erstreckt sich die Statistik nicht, sondern nur auf die nach gewöhnlichem Sprachgebrauche unter Straßenbahnen be⸗ griffenen Betriebe. Das sind zur Zeit allerdings 63, von denen bis Ende 1885 aber die Bahnen in Essen und Koblenz noch nicht eröffnet waren, die in Flensburg und Aßmannshaufen vorhandenen aber keine Nachrichten eingeliefert haben, so daß die (übrigens nicht in allen Punkten vollständige) Zusammenstellung nur 55 Bahnen umfaßt. Die Art der Triebkraft bildet dabei kein unterscheidendes Merk— mal; es stecken in jener Zahl sowohl reine Pferdebahnen, wie solche mit gemischtem Betriebe (wie Hamburg, München und Straßburg) und mit blos elementarem Betriebe (wie die Niederwaldbahn, die Drachenfelsbahn in Königswinter und die Filderbahn in Württemberg).

Nach der Zeit der Betriebseröffnung fallen von den behandelten Bahnen auf die 60er Jahre 3 (Charlottenburg 22. Juni 1865, Ham⸗ burg 16. August 1866 und Stuttgart 29. Juli 1868), auf die Jahre 1872 75 6, auf 1876 80 18, auf 1881— 55 nach einander 1 5 ! ., Ü und auf ein zur Zeit nicht angegebenes Jahr 3 Straßen— zahnen. Was den Besitz betrifft, so gehören der und Straßenbahngefellschaft“ die München⸗Gladbach, Königswinter Hannover und Dresden sind der abgepachtet. Auf dem

„Deutschen Lokal⸗ Betriebe zu Dortmund, Duisburg, und Chemnitz; die Betriebe zu Kontinental⸗Pferdebahngesellschaft“ t m zusammenhängenden Berliner Retze arbeiten drei Gesellschaften: die „Große Berliner Pferdeeisenbahn⸗Aktiengesell⸗ schaft“ (einschl. der Pachtlinie von Schöneberg bis zum Potsdamer Platz. welche der, Großen Internationalen Pferdeeisenbahn⸗-Aktien⸗ sesellschaft gehört)R), die „Berliner Pferde ⸗Eisenbahngesellschaft J. Lestmann u. Co.“ (Charlottenburg Kupfergraben und beiderseits zum Zoologischen Garten), sowie die „Neue Berliner Pferdebahn—⸗ gesellschaft (Alexanderplatz Weißenfee bezw. nach Lichtenberg und Friedrichs berg). . Die Saupttabelle des Berichts ergiebt für 58 Betriebe (ohne Pyrmont, aber einschl. der 51 km langen Strecke Rollkrug =Knesebeck— straße bei Berlin) 1010,64 km Gleislänge nach möglichster Ab— scheidung der Zufahrten von den Bahnhöfen. Im Jahre 1884 sind für 55 Betriebe bär km verzeichnet, so zwar, daß ohne Berück— sichtigung der unvollständigen Angaben“ der Zuwachs im Jahre 1885 Id, bh8 km betrug, 1883 ebenso für 47 BetriFebe 874,48 km (bekannter Zuwachs in 1854 wie zuvor 80,56 km), 1882 für 42 Betriebe 30, 21ỹ km (bekannter Zuwachs im Jahre issz 123,1 km). Als Gesammtzahl der Fahrten erscheinen für 1382 von 35 Betrieben mit 622.0 km 7161 Tausend, . 41 S08,47 , 38786 18834 18 833,71 9753 , 65, i6 . 16 567 während die Zahl der Nutzkilometer von zum Theil anderen vorliegt und zwar betrug die Summe 18382 bei 865 Betrieben mit 573,568 km 34127 6 i. 306 id . 49550 1884 50 933.38 1419732 1865. 69 ö ; . Summe, der beförderten Fahrgäste sind bei manchen Bahnen die frei oder im Abonnement beförderten nur annähernd, zu⸗ weilen auch gar nicht enthalten; unfere Quelle führt folgende Zahl von Fahrgästen an; ö für 1882 in 42 Betrieben mit 730,26 km 143 891 Tausend , ; Sh 5, 05 . ij gs 5a ( 1884 „55 ö 96444 liss65. . 57 3 ö preußischen Staate waren zu Ende isss 33 Unternehmungen thätig mit einer Gesammtgleislänge von 572, 98 Km. Von ihnen hatten ihren Hauptbetrieb in: a. Ostpreußen 1: Königsberg mit 14,84 km Gleislänge; b. Westpreußen 1: Danzig mit 10,41 km; C. Berlin 2: große mit 175,279 und neue mit 24,13 zusammen 906? kms d. Brandenburg 3: Köpenick mit 2, Charlottenburg mit Gee und Dots dam mit 6.75 zusammen 34,97 km; e. Pommern 1: Stettin mit 13, 12 km; f. Posen J: Vosen (im Geschäftsjahre bis Ende Juni) mit 3, 05 km; g. Schlesien 2: Breslau mit 32 32 und Görlitz mit J 6 = zusammen 38, 8z Em; h. Sachsen 4: Magdeburg Straßenbahn mit 16, dz und Trambahn mit 9,56, Halle a. S. mit 5,9 und Erfurt mit 9,40. zusammen 41,35 km i. Schleswig⸗Holstein (ohne

I) 0.

. 1 Bahnen Tausende km,

*. n

n 97

die Dauer der Uebung in menter, wogegen eine aktiven Dienststandes Bürgerquartiere beziehen wird.

aus Plehnendorf lauten bisher vor der Schleuse wurde arbeit ist nahezu vollendet. Die Versenkung von mit Steinen ge— füllten Prähmen

. haben bisher gehalten, und es sind die Ünkerfpülungen ur

ö im Fallen und die Gefahr voraussichtlich vorüber.

202 502 3 202 502 1 Ruhestörun

ist. Doktor“ statt.

Dortmund mit 1550 und Hagen mit 5 zusammen 203 m. Hessen⸗Nassau (ohne Aßmannshausen) 5: Kassel Stadteisenbab j 6,50 und Straßenbahn mit 3, I), Frankfurt a. M. mi 2,47. Wr., mit mit z,28 und, Niederwaldbahn mit 230 zesammen 3) 9. aden n. Rheinland 8; Elberfeld Barmen mit 19, Duisburg nn Düsseldorf mit 8.40, Krefeld mit 17, München⸗Gladbach

Aachen mit Als5g, Köln mit 32 und Königswinter mit 1 3 sammen 112,82 km. . x S zu

Die auf den deutschen Straßenbahnen während der Berichte pe

stattgehabten Betriebsunfälle werden demnächst Gegenstand benen

Besprechung sein. . 2 Stettin, 5. April. (B. T. B. Der Stettiner dampfer Martha ist, von New-⸗Nork kommend, gestern

behalten in Stettin angekommen.

loyd wohl

Sanitätswesen und Quarantãänewesen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die gegen Italien bestehende siebentägige Quarantäne ist Provenienzen aus Häfen von der österreichischen Grenze bis ein schs n lich zur Mündung des Podi⸗Goro beschränkt worden. während . venienzen von da bis Ankona von jetzt ab nur noch einer met en Quarantäng unterliegen. (Vergleiche Reichs-Anzeiger Nr. 65 6 16. März 1886.) dom

Q

Berlin, 6. April 1886.

Das Königliche Polizei-⸗Präsidium publizirt folgende Polizei— Verordnung, betreffend das Tödten, Einfangen, 86. kaufen und Feil halten gewisser nützlicher Vogelarten:

Nach den gemachten Erfahrungen hat das durch die Polizei Verordnung der Königlichen Regierung zu Potsdam vom 24. Axt 1860 (Amtsblatt Seite 157) ausgesprochene Verbot des Einfangen und Tödtens gewisser nützlichen Vogelarten keinen ausreichenden Schut, für diese Vögel gewährt, denn es werden die Märkte nach wie po mit vielen Arten derselben in Menge versehen. Auch ist di. zahl dieser für die Land- und Forstkultur fo wichtigen Thiere notoriss in fortwährender Abnahme begriffen. Das Polizei⸗Präsidium sieht sich daher veranlaßt, auf Grund der §§. 5, 6, 11 und 13 des Gesetzez über die Polizei⸗Verwaltung vom 11. März 1850 (Gesetzsammlung Seite 265) für den engeren und weiteren Polizeibezirk von Berlin und den Polizeibezirk von Charlottenburg hiermit zu verordnen was folgt: . §. 1. Das Tödten und Einfangen der nachbenannten Vogelarten: Blaukehlchen, Rothkehlchen, Nachtigall, Grasmücke, Rothschwam Steinschmätzer, Wiesenschmätzer, Bachstelze, Pieper, Zaunkönig, Pirol. Goldhähnchen, Meise, Ammer, Fink, Hänfling. Sperling“ Jeisig Stieglitz, Baumläufer (Kleiber). Wiedehopf, Schwalbe, Tagschla Staar, Dohle, Saatkrähe. Rake (Mandelkrähe), Fliegenschnapper, Würger, Kukuk, Specht, Wendehals, Bussard (Mäusefalk) und Ful⸗ (mit Ausschluß des Uhu) ist untersagt.

§. 2. Ingleichen ist das Ausnehmen der Eier oder der Brut, sowie das Zerstören der Nester der im 5. 1 aufgeführten Vögel ver= boten. Dasselbe gilt auch von allen Vorbereitungen zum Fangen dieser Vögel, insbesondere von dem Aufstellen von Vogelnetzen, Schlin, gen, Dohnen, Sprenkeln, Käfigen und Leimruthen.

S. 3.. Zuwiderhandlungen gegen obige Bestimmungen werden mit Geldbuße von 1 bis 16 Thalern oder verhältnißmäßigem Ge⸗ fängniß bestraft. §. 4. Vom 1. Januar 1868 an dürfen die im §. 1 aufgeführten Vogelarten auf den Wochenmärkten nicht mehr feilgehalten werden. Wer dies Verbot übertritt, hat in Gemäßheit des 5. 187 der Al— gemeinen Gewerbe ⸗Ordnung zom 17. Januar 1845 Geldbuße bis zu 20 Thalern oder verhältnißmäßige Gefängnißstrafe zu gewärtigen.

S. 5. Die Polizei-Verordnungen vom 33. September 1852 (Amtsblatt St. 40) und 3. Juni 1858 (Amtsblatt St. 26) werden aufgehoben.

Berlin, den 19. Oktober 1867.

Königliches Polizei⸗Präsidium.

von Wurmb.

WVorstehende Polizeiverordnung wird hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß an Stelle des F. 187 der Allgemeinen Gewerbeordnung vom 17. Januar 1845 der §. 149 zu 6 der Reichs⸗ Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 getreten it. Berlin, den 2. April i886.

Königliches pe e Hr idium.

von Richthofen.

Bei den Garde-Infanterie-Regimentern hat mit dem heutigen Tage die diesjährige 12tägige Uebung der Reserve⸗ Man nschaften begonnen und sind hierzu bei jedem Regiment eirca 300 Mann einbeordert. Die Unteroffiziere trafen bereits vorgestern Abend, die Mannschaften dagegen zum großen Theil gestern Abend

hier ein und wurden gestern refp. heute Vormittag den Regimentern

überwiesen. Die Unterbringung sämmtlicher Mannschaften erfolgt für den Kasernements der betreffenden Regi—

entsprechende Anzahl von Mannschaften des

(W. T. B.). .Die heutigen Vachrichten . günstig. Am neuen Fangdamm die ganze Nacht gearbeitet. Die Ramm—

Danzig, 6. April.

und Sandsäcken wird unabläfsig fortgesetzt. Die

eine Spundwand

und Steinlager befestigt. Das Wasser ist

uena t

Residenz-Theater. Die Vorstellungen des Schwanks Frau

Doktor“ werden demnächst unterbrochen, da der Urlaub des Frl. Stefan

m Hoftheater in München, deren Debut bevorsteht, schr begrenzt

Es finden somit nur noch wenige Vorstellungen von „Frau

Flensburg) 2: Kiel mit s„-ß9 und Altona mit 1640 zusammen 22,99 km; k. Hannover 1: Hannover mit 20,47 km; 1. . 2:

.Die Betrichzunfälle auf den deutschen Straßenbahnen während der Vier Jahre 1882-85 in verkehrspol izeilicher und e e nd wirthschaftlicher Beziehung, sowie das Verhältniß der erhobenen Versicherungẽ prämie zu * der aufgewendeten Schadensvergütigung

Reichs⸗Anzeiger.

Döarbeitet, für die Direktion der Großen Berlsner Pferden Aktiengesellschaft von deren Syndikus Pr. Karl . eisen

Berlin:

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (-cholz). Druck: W. Elser. Sieben Beilagen

ahn⸗ Berlin 1886.

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zun Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-AUnzeiger.

Berlin, Dienstag, den 6. April

88G.

Deutsches Reich.

Nach weisung ; . uar bis 31. März 18865 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll— Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. 1)

der in der Zeit vom 1. Jan

Menge des abgefertigten Zuckers.

Kandiszucker und Zucker in weißen vollen harten Broden Staaten (Nr. 697 des statistischen Waarenverzeichnisses) zezw. Verwaltungs

Bezirke

in der Zeit in der Zeit vom voom 1. Jan bis 16. bis zusammen 15. März 31. Mãrz .

kg kg kg

Aller übrige harte Zucker, sowie alle weißen trockenen Zucker in Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens

(Nr. 69s des statistischen Waarenverzeichnisses)

in der Zeit in der Zeit vom 1. Jan. bis 15. März 31. März

Rohzucker von mindestens S8 Go Polarisation (Nr. 699 des statistischen

M8 o Polarisation tatistis . Waarenverzeichnisses)

. j in der Zeit in der Zeit vom ö : 1. Jan. bis 16. bis zulammen 15. März 31. März

k 16. bis zusammen

ö kg kg ; ö kg

Preußen. Ostpreußen. Westpreußen Brandenburg Pommern Posen

Provinz

2576 977 092

19544

2576 Soo 431. S656 65 , . k ,, 9872 Sachsen, einschl. der . Schwarzb. Unterherr⸗ ö schaften. 225 1. Schleswig 390 697 3. V ö . Hannover Westfalen Hessen⸗Nassaun. i , 2 755 294

. J

4189 940 1829 033

3 264 229 14158 336

Solstein

18 309 18 309

696 554 3 451 848

501510 4 435) 96 Jö5

34749

,

108 000 7855 261 *)

.

3 357 116

108 000 13 365 854 3 602 926

30 030

1120 287 659 276 15 hi 52

.

5 672 062 5790106 25 283 430

1551775 2 3h .

. .

. 23

. ] 3 99 136 133 885 1428538 20746 2149284

213 306 714 916 S2 707 367 141 203 443833 1167 428

Rheinprovinz Sa. Preußen 8376 401 1396906

2111 4] 10488 342

327 464

B ? n 9 * W 2 5 zi os

Sachsen .

Württemberg

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Thüringen einschl. der Großh. säͤchsischen Aemter Allstedt ͤ e P enburg. . K

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2 119710

3 dos , F T ss M Si sss o rr sz / 719 131 101 493 820 624

260745 50 000

260 745 50 000

29 329 661 012

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Ueberhaupt im deutschen Zoll⸗ . che . . ö , Gi ö 6 207 13 433 506

In demselben Zeitraum des . Vorjahres 3). ö J 3 526 548 18011929

14 485 381

Berlin, den 5. April 1886.

2417 50 96r8 16

1) Die Nachweisung bezieht sich auf diejenigen , nn, welche ö.

7 8 35 * 25 95 * 2 6 Y 8 1

und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, nicht a Io , . ) Darunter 1930 100 kg, welche nachträglich, als in der ersten Hälfte des

3H Die Abweichungen gegenüber der vorjährigen Uebersicht beruhen auf

Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.

. 658 182 3075 9844 43940012 14 053 360 57 993 372

615 139 10293 326] 148 705 937 19 611 630 168 317 567 a Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt klich zur Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Mengen. März abgefertigt, angezeigt sind.

nachträglich eingegangenen Berichtigungen.

Nichtamtliches.

Preuseen. Berlin, 6. April. Im weiteren Verlauf der gestrigen (2 Sitzung des Reichstages begann das Haus die zweite Berathung des Antrages von Jazdzewzki, betreffend die Abänderung. der S5. 185, und 187 ö. Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877.

Derselbe wollte in den ehemals polnischen Landestheilen das Polnische als Gerichtssprache neben dem Deutschen gleich berechtigt zulassen und in den Fällen, wo mit deuten polnischer Zunge verhandelt werde, die Abfassung eines Protokolls in polnischer Sprache gestatten. Die Kommission hat. sich darauf beschränkt, die Juziehung eines Dolmetschers, sowie die ö nahme von Anträgen, Erklärungen und Aussagen in fremder Sprache in das Protokoll oder eine Anlage in gewissen Fällen vorzuschreiben. . .

2a Abg. Klemm beantragte, nur zeugeneidliche Aussagen in das Protokoll aufzunehmen. , ( :

3 Abg. e erklärte, er würde für den Antrag der Polen stimmen, wenn er nach den Verhandlungen der Kommission die Ueberzeugung hätte gewinnen können, daß es ihnen wirklich lediglich um die Beseitigung von Uebel⸗ länden zu thun wäre und daß ihr Antrag diesen Zweck er⸗ reichte. Die Polen hätten über den politischen Zweck ihres Antrages keinen Zweifel gelassen. Derselbe betreffe nur die n ee polnischen Landestheile, deren Einverleibung in ein wiedererstandenes Polenreich sie wünschten. Er wundere sich,

man im vorigen Jahre in der Kommission dieser Tendenz nicht gegenübergetreten sei. Damals, in der Aera

der Schutzzölle, hätten eben die Herren nicht als Reichsfeinde, nder . a m n gegolten, und man habe geglaubt, eshalb etwas von diesen unberechtigten Eigenthümlichkeiten mit in den Kauf nehmen zu müssen. Die Polen be werten einfach, daß die preußische Regierung gezwungen werde, aus⸗

schließlich polnische Richter und Unterbeamte in jenen Landes-

theilen anzustellen.

Der . von Wedell⸗Piesdorff machte den Redner darauf aufmerksam, daß, nachdem Artikel 1. des Antrages von n n miisfton abgelehnt sei, nur noch Artikel II. zur De⸗ atte stehe. .

h Abg. Herrmann betonte: Auf, der Tagesordnung stehe ausdrücklich „Antrag des Abg. von Jazdzewski,. .

Der Präsident von Wedell⸗Piesdorff erwiderte, dabei stehe aber „auf Grund des Berichts der Kommission“.

Der AÄbg. Herrmann hielt auch den Versuch der Kom⸗

issi as Annehmbares zu Stande zu hringen, für miß⸗ . i. größte Theil der in den blu fc n, e n fungirenden Dolmetscher möge wohl eine ,, zwischen Richter und Parteien vermitteln, aher . . ö. aus nicht alle im Stande, ein schriftliches , men. Woher sollten nun aber gut , e ö. metscher genommen werden? Die Herren sag ö ö dem Naturrecht müsse Jeder in einer ö. . Necht finden. Das bestreite er entschieden, ö. recht sei nur, daß Jeder überhaupt Recht . 9 öʒ ; ! ö. Konsequenzen würde es führen, wenn jeder Auslän ö Deutschen Reich verlangte, daß die Verhandlungen in ö Sprache geführt würden? Weiter sagten sie n, . ö. Recht gesprochen werde, müsse auch die . ö. daß ihm Gerechtigkeit widerfahren, sei. Das 3 c 9 der Welt niemals erreichen. Er bitte, auch den Antrag d

ĩ issi zulehnen. ; . ; im , . Jazdzewski erklärte; Für den ichn, der Kommission, die seinen und seiner Stammes , trag abgelehnt habe, könne er sich ,, , n. . aber wenn der Vorschlag auch auf . . Grundlage aufgebaut sei, so werde er doch . . ö pflege wohlthätig einwirken und es ,,, Befriedigung hier konstatirt werden, , iest ö einer fur das Polenthum sehr, ungünstigen , 33 einer Zeit erreicht worden sei, in. der gegen, gist 2. nische Nationalität eine Art , . Staat inaugurirt worden sei, die auf alle Verha nische betrübend habe einwirken müssen. Gleichwohl habe. man . der Kommission in der ruhigsten und sachlichsten . 6 digen können, und er und seine Stammes gene ssen ten, . Iihi hier vor dem Hause und dem Lande offen erkläre, 69 e 3 dieser Kommission die Ueberzeugung mitgenomnien, daß we ö. man die Dinge sachlich behandele, wie sie e get jan. . auf ein Entgegenkommen im Deutschen 2 , habe. An, der. Forderung des Art. 1, 26 . po ö. . Sprache bei gerichtlichen Verhandlungen der eutschen gleich⸗

Herrmann kenne die polnische Heimath des Redners nicht, sonst würde er nicht so sprechen; und wenn er sage, das Naturrecht verlange nicht, daß man in der. Mutter⸗ sprache vernommen werde, so finde er (Redner) das sonderbar und gerade von einem Freisinnigen unverständlich. Jener habe wohl auch nicht im Namen seiner Fraktion gesprochen, sondern von seinem besonderen Standpunkt aus, der ihm. allerdings nicht zu großer Ehre gereichen könne. Er (Redner) könne also das Haus zur Zeit nur bitten, den Antrag der Kommission anzunehmen. Der Antrag der Abgg. Klemm und Hartmann sei sehr wohlgemeint: er solle wohl die Majorität für die Beschlüsse der Kommission ver⸗ größern und auf die Regierungen einen gewissen Ein⸗ druck machen, aber von dem Standpunkt der Rechtspflege aus sei er nicht sehr günstig und glücklich gewählt. Im Großen und Ganzen seien die Polen mit dem Richterstand in ihrer Heimath zufrieden, sie hätten ganz ausgezeichnet sach⸗ liche Leute, die in jeder Richtung dem Parteistandpunkt fern ständen, welchen die polnische Bevölkerung überhaupt bekämpfe. Aber neben den ruhig denkenden Richtern gebe es auch Richter, die von gewissen politischen Velleitäten nicht frei seien und der polnischen Bevölkerung in gewisser Hinsicht auch feindlich gegenüberständen. Solchen Leuten gegenüber müsse das Gesetz ein Kompelle enthalten, das seine Anwendung von ihrem Be⸗ lieben unabhängig mache und die gleichmäßige Anwendung sichere. Der Bundeskommissar, Geheime Qber⸗Regierungs-Rath hr. Meyer entgegnete: Die verbündeten Negierungen hätten zu dem An⸗ trage Stellung zu nehmen bisher keine Veranlassung genommen. Seiner Meinung nach beständen gegen die praktische Begrün⸗ dung und Ausführbarkeit desselben gewichtige Bedenken. Er könne nicht zugeben, daß ein Bedürfniß solcher Gesetzeshestim⸗ mungen obwalte. Außerdem greife der Antrag das Prinzip der Mündlichkeit des Verfahrens an. Bei der Mündlichkeit des heutigen Verfahrens sei die Niederschrift in der fremden Sprache der Regel nach entbehrlich und daher dem Richter allein belassen, nach der Besonderheit des Falles zu prüfen, ob er es für zweckmäßig und exfon derlich halte, die von den Nichtdeutschredenden abgegebeng Erklärung ganz oder theilweise in der fremden Sprache zu Protokoll zu fixiren. Von dieser Befugniß würde jeder vernünftige Nꝛichter sicherlich Gebrauch machen. Nach dem vorliegenden Antrage würden im Civilprozeß alle Zeugen- und Sachverständigen⸗ aussagen, und im Strafprozeß alle Erklärungen der Ange⸗ schuldigten und alle Zeugenaussagen außerhalb, der Haupt⸗ verhandlung in der fremden Sprache niederzuschreiben sein, also weit über die älteren Vorschriften hinausgegangen werden. Von erheblichem Interesse sei lediglich die Vervollkommnung des Dolmetscherwesens. Dieser habe der preußische. Minister seine volle Aufmerksamkeit zugewendet und hoffe sie auch durch eine bessere Besoldung der Dolmetscher und den Erlaß einer hesseren Dolmetscherordnung zu erreichen. Der vorliegende Antrag würde dies erschweren, denn er würde eine Vermehrung des Dolmetscherpersonals von 451 auf S509 erfordern, bei dem jetzigen Dolmetschermangel ein großer Uebelstand. Er (Redner) halle sämmtliche Anträge für undurchführbar. . .

Der Abg. von Cuny war der Ansicht, die Kommissions⸗ vorschläge könnten nicht viel nützen, sie beschränkten vielmehr den Richter in seiner bisherigen Vefugniß, nach freiem Er⸗ messen die fremde Sprache bei der Niederschrift in den Proto⸗ kollen zu berücksichtigen. Er bitte sie abzulehnen, . ;

Der Abg. von Reinbaben wünschte dasselbe mit Bei⸗ behaltung des jetzigen Zustandes, in welchem der Gegenstand durchaus sachgemäß geregelt sei. Wenn die Herren von, 329 polnischen Fraktion über einen angeblich vorhandenen Not h⸗ stand klagten, so möchten sie diese Behauptung doch thatsächlich begründen. Das Material dazu sei eben nicht vorhanden. Der polnischen Bevölkerung würde durch den Kommissions⸗ vorschlag eine Wohlthat nicht erwiesen werden. .

Der Abg. Klemm erklärte, er werde für die Vorlage stimmen, von der er, da sie für die Berücksichtigung der frem⸗ ben Sprache bestimmte Garantien biete, immerhin ine * wisse Beruhigung der unzufriedenen fremd sprachigen Bevöl * rung erwarte. Er bitte gleichzeitig, die Vorlage n. z zuändern, daß . derselben statt ‚Aussagen“ „eidliche Aus⸗ s gesagt werde. fan, n mn, wurde darauf mit dieser vom Abg. Klemm vorgeschlagenen Aenderung angenommen. Dafür stimmten das Centrum und die Mehrzahl der Konfervativen.

Es folgte die Berathung des Bericht der 6 kommission, betreffend die allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt für das Etatsjahr 1831 / 32. Die , schlug vot, die Entlastung zu ertheilen, dagegen den Vor⸗ behalt auszusprechen, „daß der Neichskanzler bezüglich der in mehreren Notaten der OQber⸗Nechnungskammer ,, . Ausgaben die Verantwortlichkeit für die ergangenen . höchsten Ordres durch deren Gegenzeichnung nachträglich über⸗ ann, an diesen Vorbehalt knüpfte sich eine längere Dehatte an-

Der Abg. Rickert meinte: Eigentlich hätte man sich ö schließen müsen, die Decharge zu derweigern, so lange ö. Bundesrath die einfache Forderung des Reichstages, materie e Auskunft über diese Niederschlagungen ö geben, verweigerte. Er wolle aber davon Abstand nehmen und es genug sein lassent bei dem Vorbehalt, daß der Reichskanzler in w Niederschlagungsordres gegenzeichnen solle, was die ö Lösung der Streitfrage sei. Wenn man dien er e , m könne das nur geschehen unter ausdrücklicher Betonung ; er Annalsme, daß es nunmehr als selbstverständlich gelte 4 wenn der Reichskanzler diese Ordres gegenzeichne, er fag leich auch die Verpflichtung übernehme, materielle Auskunft über die Niederschlagungen selbst zu ertheilen.

erden solle, halte seine Partei an sich noch heute enn, s⸗ a. als ruhig denkende politische 26 nach der Ablehnung in der Könnmissign nich wieder erho 9 hätten in einer Zeil der politischen Leidenschaften, wo e ie ge w irung in der Weise, wie es geschehe, gegen das * en⸗ thum auftrete. Aber auch die geringe ihnen gemachte Kon⸗ z'ssion werde in dieser Zeit der politischen Leidenschaften 6 außerordentlich günstigen Eindruck auf die polnische un

jede andere nichtdeutsche Nationalität machen. Der Abg.

Der Abg. von Maltzahn⸗Gültz erklärte, daß er und seine Freunde in dieser Frage noch immer die Stellung . die von ihnen am J. Februar 1885 kla gelegt . 45 ei. Sie seien daher nicht in der Lage, dem Beschlusse der Kom⸗

ission beizutreten. ; mii gen von Beada hob hervor, daß diese Frage nur auf dem Wege einer gesetzlichen Regelung ganz gelöͤst werden könne.