1886 / 90 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Apr 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von den Beiträgen zur Erläuterung des deutschen Rechts“, die, in besonderer Beziehung auf , ,,. Recht mit Einschluß des Handels- und Wechselxrechts, von Dr. J. A. Gruchot, begründet, vom Reiche gerichte rath Rassow und dem Geh. Justizrath ꝛc. Cüntzel (Berlin, Frz. Vahlen) herausgegeben werden, sind kurzlich wiederum zwei Hefte, das zweite und dritle Heft des X. Jahrganges (3. Folge des Jahrgangs der ganzen Reihe der Beiträge) erschienen. Wie die früheren Hefte, über deren Inhalt wir bei ihrem Erscheinen berichtet haben, bringen auch die vorliegenden zwei Hefte für den Juristen nicht unwichtiges Material. Zunächst enthalten sie 7 Abhandlungen (Nr. 6 12) und zwar: 6) Civilprozeßrechtliche Erörterungen im Anschlusse an die Schriften des Prof. O. v. Bülow (Schluß von Nr. 2 dieses Jahrganges); 7) Bemerkungen eines Laien über die Natur der Eidesdelation 8 410 der CP. O., von Prof. Dr. Schuppe; 8) Die Zwangsvollstreckung gegen Erben wegen Geldforderungen im Geltungsgebiete des preuß. Il. 2. R., von 2c. Boas; 9) Der Einfluß der Reichs⸗Justizgesetze und der zugehörigen Ausführungsgesetzgebung auf einzelne Einrichtungen des preußischen Rechts, von 2c. Jastrow; 10) Bedeutung des gegen eine offene Handelsgesellschaft ergehenden Urtheils für das Privat⸗ vermögen der Gesellschafter, insbesondere mit Rücksicht auf einen Personen⸗ wechsek während der Dauer des gegen die Gesellschaft geführten Pro⸗ jesses, von c. Dr. Sommer; 11) Das Retentionsrecht und das Grund- buch, von ꝛc. Zahn; 12) Hat die vor dem 1. Oktober 1872 erfolgte Besitztitelberichtigung die Wirkung, welche die 55 6 und 7 des Ge⸗ setzes vom 5. Mai 1872 der Eigenthumseintragung beilegen? von 2c. Dr. Wolff. Auf diese Abhandlungen folgen unter dem Titel „Aus der Praxis‘ Mittheilungen von Urtheilen des Reichsgerichts in verschiedenen einzelnen Rechtsfällen (Nr. 12— 25). Den Schluß bildet Literatur-; die Besprechungen von verschiedenen staats⸗ und rechts⸗ wiffenschaftlichen Schriften (20 34) nebst kurzen Anzeigen solcher Schriften.

Dem Jahresbericht des hiesigen Königlichen Luisen— Gymnafiums, welchem eine wissenschaftliche Abhandlung des Prof. Dr. Edmund Meyer „Ueber die (aus dem 4. Jahrhundert stammende) Passio Sanctorum Guatuor Coronatorum“ beigegeben ist, entnehmen wir Folgendes; Die Frequenz ist auf 798 Schüler gestiegen, von denen „32 auf das eigentliche Gymnasium, 175 auf die Vorschule kommen. Zum bevorstehenden Ostertermin wird eine Ober-⸗Prima eingerichtet, so daß nächste Ostern voraussichtlich die ersten Abiturienten die An—⸗ stalt verlassen werden. Das Kollegium besteht inkl. des Direktors aus 26 Mitgliedern. Was die oben erwähnte Abhandlung anlangt, so hatte Prof. Edm. Meyer sich schon früher (Forsch. z, dtsch. Gesch. S. 577 603) mit der Legende von den heiligen Vier Gekrönten be⸗ schäftigt, und nach ihm G. B. de Rossi in Rom (Sep. a. Bull. di archeol. orchl. 3. Ser. IV, 1879, S. 45 65), sowie auch C. Erbes Geitschr. für Kirchengesch. 5, 1881/2, S. 466 87: die hJ. Vier Ge⸗ krönten und ihre Geschichte). Da aber Rossi und Erbes in ihren Ansichten über jene Legende von Edm, Meyer vielfach abweichen, so versucht der Letztere in vorstehender Abhandlung die Ansichten von Rossi und Erbes zu widerlegen.

Altpreußische Monatsschrift, neue Folge. Der Neuen . Provinzial⸗Blätter vierte Folge. Herausgegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. Der Monatsöschrift XXIII. Band. Der Proyvinzialblätter LXXXIX. Band. Erstes und zweites Heft. Januar März. (Mit 21 Zeichnungen und einem Plane.) Königsberg i. Pr., Verlag von Ferd. Beyers Buchhandlung, 1836. Das vorstehende Doppelheft (184 S.) enthält: 1) 6 . handlungen, 2) Kritiken und Referate über mehrere Schriften, 3) aller⸗ band Mittheilungen. Was die erste Abtheilung anlangt, so erhellt zunächst aus der ausführlichen Abhandlung „Ueber ein Projekt zur Anlegung einer vierten Stadt Königsberg (Friedrichsstadt), nach

In der Generalversammlung der Bank für Rheinland und Westphalen wurde die Bilan einstimmig genehmigt, Dechatge e nnd die Dividende pro 1885 auf 5 o M 5 per Aktie

gesetzt.

Verbrauch von Roh⸗ bezw. von Bruch⸗ und Alt⸗ eisen in Deutschland. Unter der Voraussetzung, daß die Be⸗ stände an Roheisen auf den Hochofenwerken, welche Ende 1885 etwa 200 000, Ende 1884 aber nur 144 813 t ausmachten, und die ganz unbekannten Vorräthe an Roh- und Alteisen auf den Hüttenwerken in den einzelnen Jahren nicht zu große Differenzen aufzuweisen haben, wird in der Zeitschrift Stahl und ien (Märzheft 1886) aus den Ziffern der Produktion, der Ein- und der Ausfuhr der Ver rauch von Roh bezw. Bruch- und Alteisen in Deutschland wie folgt berechnet. Es betrug (in Tonnen ö 3 beamer ; ; ie Mehrausfuhr (— im Jahre Die Produktion bezw. Mehreinfuhr (4)

1879 2 226 587 44743

1880 2729038 49613

1881 2914009 62 324

1882 3 380 806 44 754

1883 3 427097 35 895

1884 3600612 1434 3 599178

1866 3751 775 27142 3 724 633

Zuverlässiger ist allerdings die Methode, aus den Eisen— und Stahlfabrikaten (Stabeisen, Schienen, Bleche, Platten, Draht u. s. w. Gußwaaren u. a.) mit den entsprechenden Aufschlägen für Abbrand u. . w. den Verbrauch an Roheisen zu berechnen; dieser Nachweis kann jedoch für 1885 erst nach dem Erscheinen der amtlichen Statistik der Bergwerke und Hütten beigebracht werden.

Thorn, 13. April. Am 10. d. M. feierte hierselbst der Be⸗ gründer des „Bromberger Tageblatt“ und der „Thorner Presse“, Hr. Buchdruckereibesitzer Dombrowski unter großer Theilnahme sein fünfzigjähriges Buchdrucker⸗Jubiläum.

Amster dam, 13. April. (W. T. B) . Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaßft abgehaltene Kaffe auktion eröffnete für Nr. 1 zu, 27 à 2, Nr. 2 , 274, Nr. 5 253 à 264, Nr. 6 271 à 274, Nr. 10 315 3 314, Nr. 11 317 à 32, Nr. 15 297 à 294, Nr. 20 251 à 254, Nr. 21 253 à 261. (S. Börs.⸗ Beil.)

London, 12. April. (W. T. B.) verändert.

14 B.) Die Subskription auf . die Anleihe der Canadischen Pacific-⸗Eisenbahn ist gestern ge—⸗ schlossen; es sind mehr als 6 Millionen Pfd. Sterl. gezeichnet worden.

Glasgow, 13. April, (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen 5 in der vorigen Woche 7000 gegen 9900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New⸗JYork, 12. April. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 41 000, do. nach Frank reich 3000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 32 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 14000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Orts.

14. April. (W. T. B.). Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 5097 796 Doll. gegen 56173 180 Doll. in der Vorwoche.

Der Verbrauch

2181 844 2679425 2 851 685 3 336 052 3391202

Wollauktion. Preise un—

Submissionen im Auslande.

; Niederlande. 1) 20. April 1886. Timmerhuis zu Rotterdam. Lieferung von 50 000 kg Gießblei. Bedingungen liegen aus im Bureau voor de Plaatselyke Werken im Timmerhuis zu Rotterdam.

(Nat. Itg.) Am Sonnabend Abend trat auf dem Rathhause im Magistratssitzungssaal das neugebildete provisorische große Lokalcomité für die nationale deutsche Gewerbe- und Industrie⸗Ausstellung des Jahres 1888 zusammen. Dasselbe desteht aus 8 Deputirten der Aeltesten der Kaufmannschaft, 7 Mit⸗ gliedern des Magistrats, 19 Stadtverordneten und 22 von 11 hiesigen größeren Vereinen gewählten Mitgliedern. Sämmtliche Mit⸗ glieder waren erschienen. Auf Gesuchen übernahm Ober— Bürgermeister von Forckenbeck den Vorsitz; sein Stellvertreter war Präsident Mendelssohn. Der Vorsitzende gab eine Ueber⸗ sicht der bisherigen Verhandlungen, betreffend die Gewerbe—⸗ ausstellung von 1885, und konstatirte dabei, daß der Vorschlag, diese Ausstellung zu veranstalten, in weiten namentlich auch süddeutschen Kreis en recht lebhafte Zustimmung gefunden habe, daß freilich in einigen anderen Kreisen, namentli auch bei der Großindustrie, gewisse Be⸗ denken hervorgetreten seien, daß aber der Magistrat und die Aeltesten der Kaufmannschaft schließlich der Ansicht gewesen seien, daß Berlin nachdem es die Hauptstadt des, Reiches geworden, die Pflicht habe, im Interesse unserer Industrie für die Ausstellung einzutreten und sie, wenn irgend möglich, ins Leben zu rufen. Dieser Ansicht sei auch die Stadtverordneten⸗Versammlung, die schon früher sich für die Ausstellung ausgesprochen, fast einmüthig bei getreten, und es sei ferner unzweifelhaft, 9 eine große Anzahl Der— jenigen, welche mit ihrem Ausspruche zurückgehalten, jeßzt mehr und mehr ihre volle Zustimmung erklärten. Es sei jetzt nicht mehr zweifelhaft, daß mit Beihülfe des Reichs und der Staaten die Auß— stellung zu Stande kommen werde, und das, was sie leisten müsse auch leisten werde. Er schlage deshalb vor, sich zunächst über den i wählenden Ausstellungsplatz zu entscheiden und demnächst den kleinen. ausführenden Ausschuß zu wählen, der die er⸗ forderlichen Vorbereitungen und Feststellungen machen und die definitiven Anträge für die Stadtverordneten⸗Versamm⸗ lung und. für die Reichs⸗ und Staatsbehörden einleiten solle. Präsident Mendelsohn stimmte dem zu, und die Versammlung erklärte sich ebenfalls vollständig einverstanden. Demnächst berichtete Kommerzien-Rath Kühnemann Über die bisher genannten Ausstellungs— plätze. Seiner Ansicht nach könne an die Gegend des Wannsee, der hier und da genannt worden, nicht gedacht werden, der Ausstellungsplatz der Hygiene⸗Ausstellung und des Hippodroms seien viel zu klein auch der Platz hinter der Ulanen-Kaserne zu Moabit könne nicht in Betiacht kommen und das Terrain zwischen Charlottenburg und Wilmersdorf am. Grunewald biete große Schwierig⸗ keiten. Seiner Ansicht zufolge sei allein der Treptower Park voll— ständig geeignet, ja derselbe biete so große Vortheile, wie sie fast keine andere Ausstellung gehabt habe. Dieser Ansicht traten andere Redner bei. Schließlich wurde, nachdem niemand gegen Treptow ge— sprochen, die Frage: „Wird der Treptower Park als der geeignetste Ausstellungsplatz vorgeschlagen und empfohlen?‘ von der Versammlung einstimmig bejaht, Demnächst fand eine eingehende Debatte über die Kon⸗ stituirung des geschäftsführenden Ausf chusses statt, die mit dem Vorschlage endete, die Zahl der Mitglieder desselben möglichst einzuschränken, die Wahl derselben aber dem vorsitzenden Ober-Bürgermeister zu über tragen. Auch dieser Vorschlag wurde einmüthig angenommen. Endlich wurde beschlossen, dem Vorsitzenden, dem Präsidenten Mendelssohn und dem Stadtverordneten⸗Vorsteher Büchtemann zu überlassen, noch einige Personen in das Lokal-Comité zu kooptiren. Die Versamm— lung ging in der Ueberzeugung auseinander, daß nunmehr die Aus— stellung als gesichert angesehen werden könne und das große nationale Unternehmen zu Stande kommen werde.

Hirschberg 14. April. (W. T. B.) Die Flüsse Zacken und Bober sind aus, ihren Ufern getreten. Mehrere Ortschaften stehen unter Wasser. Die Niederungen sind hoch überschwe nmt Das Wasser ist noch im Steigen begriffen.

zum Deutschen Reich

390.

Erste Beilage

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 14. April

L838.

Deutsches Reich.

Nach wei sung die Zeit vom 1.

———

OdZBͥî o!)

April 1835 bis zum Schlusse des Monats März 1886.

30 Leipzig.

———VQ——KůKRB6i eee,

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für

3

Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.

2.

. Einnahme im Monat

März.

A6.

3. 4. i 5. 1 Berichtigte Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte ). l. 1

In 4

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

Zusammen.

46.

6 3

1388586 mehr weniger

. Im Reichs-Postgebiete.

) Königsberg

Gumbinnen

3 Danzig.

8 Berlin. ö

9 Potsdam.

sy Frankfurt a. O. . Stettin

Y Posen Bromberg. Breslau Liegnitz.

Magdeburg Halle a. S.

Kiel. Hannover.

9 Münster

20 Minden

A) Arnsberg .

* Kassel

2) Frankfurt a.

29 Köln

3

1 lachen . A Koblenz; Düsseldorf.

28) Trier Dresden

Karlsruhe. Konstanz Darmstadt

z4I Schwerin i. M. . 35) Oldenburg.

36) Braunschweig. 7) Bremen

33 Hamburg.

2) 28) 9) 36) 32) 33) 36)

9664 1041 10882 70 8597 3750 6 342 76099

1543

5536 3506 14733 9223 84

12 396 7

oi 7 11 3366 410557

132 629 6 40043 128 007 789 hhh 36 953 73 701 83 561 13 699 566 090 ** 37009 168 689 88 255 * 60 646 155 716 85 626 132199 62 542 74 933 21244 56 885 * 189 295 52742 326 880 0 169 703 : 85 082 37 716 469 060 22567 141593 433 456 220 687 66965 130599 26 834 43 218 66 762 166 045 678 921 8 191 225 * 42184

38 848 131 759 807 200 38 534 72581 80 609 20 559 57683 44017 173 703) 91 568 59 814 66 164 379: 83 936 128 104 66 64 034 * 70 806 23 2366 54 618 199 717 9 51 053 21 341 543 55 177154 37135 414940 27 312 143 564 3 441753 213 729 62 996 132598 27 685 42212 65 146 192695 724 788 20 260 537 66

13 688 33 222 67358 6 16 1 50 554 33 502 153 956 79031 54 762 143 320 7 78 010 120 812 1 58 517 67 825 * 151277 51 400 2 173 216 48 296 560 302 143 6 155 427 76198 34 891 * 3 21 034 130 190 396 863 65 202 313 8 60 048 120 897 24239 39 399 8 l 1653 627 626 075

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4

H IIIIÆNtYIITItN *I

7318 3 1195 3752 17645 1581 1119 2952 1860 * 1 , 5014 * 3 30 * 831 8 662 1690 4094 1491 6 4126 6 1991 2266 7 10422 1689 46 14 663 50 7450 11 581 5880 4744 660 1970 5 8297 6957 3968 9 1998 S850 * 1005 1615 26 650 2 45 866 23 9311

Aufhebung dieser einer Interpellation geführt r j überhaupt hervorgerufen habe. Die Resolution sei nur für den Fall bestimmt, daß die Vorlage abgelehnt würde, um damit zu er⸗ klären, daß, wenn auch keine Vorlage zu Stande komme, die Mehrheit des Herrenhauses Revision der Maigesetze herbeizuführen.

Graf zur Lippe erklärte, daß Herr Miquel, welcher 1873

dem Abgeordnetenhause angehört, bei den namentlichen Ab⸗ stimmungen über die Maigesetze allerdin

abe. * die Aufhebung der Artt. 15, 16 und 18 der

. pgestimmt.

s nicht mitgestimmt Er habe als nichtentschuldigt gefehlt. Dagegen habe er Verfassung Dr. Miquel erwiderte, daß er allerdings für die Paragraphen gestimmt habe, weil sie zu hätten, welche diesen Kulturkampf

Herr

dennoch nicht darauf verzichte, eine

Der Artikel 1 wurde hierauf in der Fassung der Kom—

mission mit großer Mehrheit angenommen.

Artikel La lautet:

An die Stelle des §. 3 des Gesetzes vom 11. Mai 1873 treten folgende Bestimmungen⸗

Das theologische Studium kann auch an den zur wissenschaft⸗ lichen Vorbildung der Geistlichen geeigneten kirchlichen Seminarien, welche bis zum Jahre 1873 bestanden haben, zurückgelegt werden.

Zur Wiedereröffnung und Fertführung dieser Anstalten sind

I) dem Minister der geistlichen Angelegenheiten die Statuten und der Lehrplan einzureichen und die Namen der Leiter und Lehrer mitzutheilen;

2) ist der Lehrplan dem Universitätslehrplan gleichartig zu ge⸗ stalten;

3) es ist zur Anstellung an diesen Anstalten die wissenschaft⸗ liche Befähigung erforderlich, an einer deutschen Staatsuniversität in der Disziplin zu lehren, für welche die Anstellung erfolgt. Als Leiter und Lehrer können diejenigen Personen nicht angestellt werden, welche der Staat als minder genehm, bezeichnet hat. Diese Seminare sind nur für diejenigen Studirenden bestimmt, welche dem Sprengel angehören, für den das Seminar errichtet ist. Hier⸗ von kann jedoch der Minister der geistlichen Angelegenheiten Aus⸗ nahmen gestatten.

Der Minister der geistlichen Angelegenheiten macht die zur wissenschaftlichen Vorbildung geeigneten Seminare öffentlich bekannt.

Die Wiedereröffnung der Seminare für die Erzdiözese Gnesen⸗ . und die Diözese Kulm wird durch Königliche Verordnung

zestimmt.

Hierzu lagen drei Anträge vor: .

IJ von Herrn Dr. Kopp: den Satz „als Leiter und Lehrer können u. s. w.“ zu streichen; .

2) von Herrn von Zoͤltowski: den letzten Satz zu streichen; 3) von Herrn Dietze: hinter Lehrer in der Nummer 3 einzuschalten: welche Deutsche sein müssen.“

Herr Dr. Kopp bemerkte zu seinem Antrage: Die ersten drei Artikel der Vorlage hätten den Zweck, die Hindernisse, zu be⸗ seitigen, welche der Wiedereröffnung der klerikalen Bildungs⸗ Könne die Regierungsvorlage an

39) Straßburg i. C.

i Netz 1a 83 66

666 80 anstalten im Wege stehen. sich schon diese Hindernisse beseitigen? Gesetze vom Mal 1873 werde monirt, daß die Bischöfe allein über die klerikale Bildung und Erziehung zu bestimmen hätten. Im Grunde genommen müßten die Bischöfe darüber

l zu bestimmen haben, denn sie seien verantwortlich für die Be⸗

2) 25. April 1886, Vormittags 11 Uhr 30 Minuten. meisteramt der Gemeinde Arnhem im Rathhause daselbst. 3309 Lieferung von zwei eisernen Pontons für die Gemeinde— schiffsbrücken in Arnhem und Westervoort. Nähere Auskunft am 16 April d. J„ Vormittags 19 Uhr, im Bureau Publieke Werken in Arnhem, Bedingungen käuflich bei der

Sekretarie daselbst.

Originalakten mitgetheilt von Georg Conrad“, die bisher nicht be⸗ Bürger⸗

handelte Thatsache, daß der von den Einwohnern der Burgfreiheit 1701 beabsichtigte anfänglich erfolgreiche Versuch, König Friedrich J. zur Anlegung einer vierten Stadt Königsberg, der Friedrichsstadt, auf dem Territorium der Königlichen Burgfreiheit zu veranlassen, an dem Widerspruche der 3 Städte Königsberg und vermuthlich in Folge einer

NischnizNowgorod, 14. April. (B. T. B) Das Eis

auf der Wolga riß gegen vierzig, zum Theil mit Naphtha J Produkten beladene Barken fort, welche allmählich zerschellt wurden. Das Quantum des verloren gegangenen Naphthas beträgt

anderthalb Millionen Pud. Der Gesammtverlust an Barken und

o 969 M93 ] 164 558 bob 3a 45 4 15587

256 409 95 1815 *

5 804 534 9 568 934 254 94

5 317281 519 9366 234 327 51

487 253 6 48957 20266 *

Summe J. H. Bayern. II Württemberg

pflichtwidrigen Einwirkung des Grafen von Wartenberg auf die Entschlüsse des dem Projekte wohlgeneigten Königs scheiterte. In dem gleichfalls ausführlichen Aufsatze von A. Bezzenberger „Ueber das litthauische Haus. führt der Verfasser zunächst die Mittheilungen der älteren Schriftsteller über das ältere litthauische Haus an, stellt sodann das Verhältniß des älteren lilthauischen zum älteren lettischen Hause fest und beschreibt sodann eingehend die litthauischen Wohnhäuser des 19. Jahrhunderts und zwar des preußischen und des russischen Litthauens. Diese gründliche Arbeit ist von 21 Zeichnungen begleitet. ö. Unter der Ueberschrift „Die Philosophie und Kant gegenüber dem Jahre 1848 wird Karl Lehrs Tischrede, gehalten an Kants Geburts— tag am 22. April 1849, von Arth. Lüdrich veröffentlicht. Es ist dies die nämliche Rede, die Friedländer in der deutschen Biographie unter obigem Titel als „nicht erhalten! bezeichnet. Da die Entwickelungs⸗ perioden des gegenwärtigen Volksschulenorganismus, namentlich im Königreich Preußen und dem dazu gehörigen Litthauen am Anfange des vorigen Jahrhunderts als König Friedrich Wilhelm J. die Regierung übernahm, bisher weder in den allgemeinen Werken der Geschichte des deutschen und yreußischen Volksschulwesens noch in spezielleren Ab— handlungen bisher eine genügende Würdigung gefunden haben, so schildert, insbesondere auf Grund der Akten des Königsberger Staats archiys, Adolf Keil gründlich und ausführlich „das Volksschulwesen im. Königreich Preußen und Herzogthum Litthauen unter Friedrich Wilhelm J., nachdem er zuvor auf das preußische Volksschulwesen unter Friedrich J. einen kurzen Blick geworfen; doch ist diese verdienst⸗ liche Arbeit noch nicht beendigt, sondern umfaßt bis jetzt nur die Zeit von 1713–= 1731. Bedeutend kürzer sind die zwei letzten Aufsätze des Dr. W. Ketrzynski über „Das Kulmer⸗Land und die Südgrenze von Pomesanien! und der „Nachtrag zur Schlacht von Tannenberg“ von A. Horn. In dem letzten Aufsatze, dem im Anfange ein Schlacht⸗ plan beigefügt ist, geht der Verfasser auf einige andere Beschreibungen der Schlacht von Tannenberg näher ein. In den „Mittheilungen“ befinden sich „Notizen zur Gründungsgeschichte der jüdischen Gemeinden Altpreußens“ von M. Friedeberg, eine Chronik der Universität Königsberg für, 1886, eine altpreußische Bibliographie 1885, sowie eine Nachricht über die beabsichtigte kulturhistorische Ausstellung für Ost⸗ und Westpreußen.

Gewerbe und Handel.

In der vorgestrigen ordentlichen Generalversammlung der Diskonto⸗Gesellschaft, in welcher 330 Stimmen vertreten waren, wurden die Berichte des Aufsichtsraths und der Direktion be⸗ züglich des verflossenen Geschäftsjahres vorgelegt, auf die Verlesung derselben aber Verzicht geleistet. Die Bilanz nebst Gewinn⸗ und Verlustrechnung wurden genehmigt; demnächst wurde der Verwaltung Entlastung ertheilt. Die aus dem Azfsichtsrathe ausscheidenden Mit glieder, Herren Wirklicher Geheimer Rath von Schuhmann, Präsident 3. D. von Scheele, Adolph Woermann und Freiherr von Eckardstein⸗ Prötzel, wurden wiedergewählt.

In der Generalversammlung des Nordzstern“, Lebents⸗ VerLiche rungs- Aktien- Gesellschaft zu Berlin, wurde die von Direktion und Aufsichtsrath vorgeschlagene Dividende von 90 M. pro Aktie an die Aktionäre, 189 an die am Gewinn betheiligten Versicherten und 289 auf die Versicherungen mit. steigender Versiche⸗ rungssumme genehmigt und Decharge ertheilt. Die in regelmäßigem Turnus aus dem Aufsichtsrathe ausscheidenden Mitglieder wurden einstimmig wiedergewählt, ebenso die Rechnungsrevisoren. In der Generalversammlung des „Nordstern, ö rungs⸗Aktien-Gesellschaft“ zu Berlin, wurde die vor⸗ geschlagene Dividende der Aktionäre von 30 6 pro Aktie gleichfalls genehmigt und Decharge ertheilt. Auch hier wurden die in regel⸗

Verkehrs ⸗Anstalten.

G en 13 Höri (Ri , e, PHampfer det Norddeutschen Lloyd „Habsburg! ist heute früh in New⸗ Vork eingetroffen.

Hamburg, 15. April. (W. T, B.) Der Postdampfer Teutonig“ der Hamburg-Amexrikanischen Packetfahrt⸗= ö hat, von Westindien kommend, heute Lizard

assirt.

St. Petersburg, 13. April. (W. T. B.) . Das Gesetz⸗ blatt“ veröffentlicht ein am 19. März Allerhöchst n ne. Statut, wongch aus dem Fürstlich Gagarinschen Dampf— schiffahrts-⸗Unternehmen auf dem Schwarzen Meere und der Donau eine „Gesellschaft für Dampfschiffahrt auf dem Schwarzen Meere und der Dongu“r gebildet werden soll. Der Gesellschaft wird für allwöchentliche Tourfahrten zwischen Odessa Sistowa und zurück mit obligatorischer Berührung von Sulina, Tultscha, Galatz, Braila, Tschernawoda, Silistria, Turtukai und Rustschuk in den ersten 12 Jahren eine maximale Meilengeldersubsidie von 30332 Rubel pro Jahr und für regelmäßig alle 14 Tage stattfindende Tourfghrten., zwischen Odessa und Ismail in den ersten 10 Jahren eine Subsidie von 7938 Rubel pro Jahr zugesichert. Für die er— wähnten Fahrten hat die Gesellschaft drei Dampfer und einen Reserve⸗Dampfer zu unterhalten. Dieselben werden in Kriegszeiten der Regierung auf Verlangen zur Verfügung gestellt. Das Aktien⸗ kapital der Gesellschaft wird auf 655000 Rubel festgesetzt.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Durch unterm 6. A pn hu e zff lich

Durch unterm 6. Ayri veröffentlichte Verfügungen des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern erf ö. h ö. 1 sa. . von ,,, . ar Februar d. J. für

gelben Fieber verseucht und die übrigen Häfen derselb ĩ als ben, . verdächtig, . ) .

2) die Häfen der spanischen Provinz Murcia seit dem 5. April d. J. als von der Cholera verseucht erklärt worden. .

Italien. . Quarantäne⸗Verordnung Nr. 6.

Die in der Verordnung Nr. 2 vom 22. März d. J. C Reichs— Anzeiger: Nr. 79 vom 1. April d. J.) enthaltenen Vorschriften, be⸗ treffend. Einstellung der Quarantäne gegen die aus spanischen Häfen am Mittelländischen Meere kommenden Schiffe, finden zufolge Er— lasses des Königlich italienischen Ministeriums vom 4. April 1886 von diesem Zeitpunkt ab Anwendung auch auf, die gus irgend einem anderen Hafen Spaniens anlangenden Schiffe mit alleiniger Ausnahme der⸗ jenigen welche aus Tarifa und dessen Umgegend kommen. Für letztere . t die 9 ,, . zt 36 ). August 1885 (. Reichs⸗

nzeiger r. vom 12. Augu 5) vorgese q von 7 Tagen in Wirksamkeit. . ö,

Berlin, 14. April 1886.

Die Berliner Stadtmifsion hatte gestern ihre Mitgli

im Stadtmissionshause zu einer außerordentlichen 9 .

lung zusammenberufen, um die Statuten in einer Form festzufetzen

496. len g Ne ,. 8. , ,, ö welche die adtmission anstrebt, rinzipiell wurde an den Einricht

Grundsätzen nichts geändert. ,

mäßigem Turnus ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths und die ö für das Jahr 1886 . .

Gütern wird auf mehrere Hunderttausend Rubel geschätzt.

Im Königlichen Qpernhause wurde dem Publikum am girigh Abend ein interessantes Gastspiel geboten, indem nämlich rl. Pattini, welche bereits im hiesigen Congerthause mit gutem orfolg als Liedersängerin aufgetreten war, als „Violetta“ in Verdi gleichnamiger Oper den Beweis, lieferte, daß sie auch als Opern— sängerin eine werthvolle künstlerische Kraft ist. Die Stimme, der Dame ist nicht sehr groß und entbehrt in den bewegtesten dramatischen Augenblicken der nöthigen Stärke; aber was sie auszeichnet, ist zunächst eine gute Schulung, welche sich namentlich in den Koloraturen zeigt, so— dann aber der Wohllaut und die glockenhelle Reinheit derselben, ihre an—⸗ muthende Frische, und Weichheit berührt besonders sympathisch. Was die, schauspielerische Leistung der jungen Dame anbettifft, so läßt sich im Allgemeinen auch, hierüber Guͤnstiges berichten, jedenfalls zeigt sich auch hier eine glückliche Veranlagung, welche bei fortgesetztem Studium und andauerndem Fleiß das Beste hoffen läßt, Sollte, dat auf einige Abende berechnete Gastspiel des Frl. Pattini zu einem Esten Engagement an. der Königlichen Hofbühne führen, so wäre diese Vermehrung des einheimischen Personals durch eine so jugendfrische, viel versprechende Kraft mit Freuden zu begrüßen. Das Publikum hrigte, sich durch die gestrige Leistung sehr befriedigt und gab seiner Anerkennung durch aufrichtigen Beifall und verschiedene Hervorrufe Ebhaften Ausdruck. Der Alfred Germont wurde wieder von Hrn. Kalisch, dem diese Partie besonders günstig liegt, in tüchtiger Weise ö . , 4 ö Hrn. Betz in . isgezeichneter Weise gesungen; auch diese beiden Herren wurden durch reichlichen Beifall belohnt. . .

Deutsches Theater. Frl. Sorma ist von ihrer Erkrankung hergestellt und, wird zum ersten Mal wieder am nächsten Montag, den 19., in dem L'Arronge'schen Schauspiel „Die Loreley“ auftreten..

Victoria-Theater. Die erste Aufführung des großen Ballets Amor; ist auf Sonnabend, den 24. April, kit ent a sich er⸗ warten läßt, daß die kolossalen Vorbereitungen zu diesem Ballet, die mit rastloser Energie gefördert werden, rechtzeitig bis zum 24. D. M. vollendet sind. Sgr. Coppini studirte in mehr als hundert Proben Morgens und Abends mit den Mimen, dem Corps de Ballet, den Tramagnini, den Tänzern, Figurgntinnen und Ballet-⸗ Eleven, und. aus dem Chaos dieser. Massen sieht man die Tänze (- Amor“ enthält fünf große Balletabiles) sich jetzt harmonisch gliedern und entwickeln. Auch die Ensemble⸗ Proben mit dem bedeutend verstärkten Orchester haben bereit begonnen. Im Uebrigen ist das Vietoria⸗Theater eine einzige große Werkstatt geworden, in der Hunderte fleißiger Hände an den Kostümen, deren ea. 2500 erforderlich sind, an den Requisiten, Waffen, Rüstungen, e , ,. arbeiten. Die Dekorationen, die genau nach den Mai= änder Skizzen gemalt werden, gehen ihrer Vollendung entgegen. Vor⸗ läufig bleibt das Victoria⸗Theater bis zur ersten Aufführung don Amor“, am Sonnabend nächster Woche, geschlossen. Nur am Sonntag findet eine einmalige Vorstellung von „Der Müller und sein Kind“ statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Sch ol.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Druck: W. Elsner.

Ueber haupt Berlin, im April 1886.

556 517

6 01 5a5 65 780 869 40

6 628063

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.

Biester.

152 7835 9

Aichtamtliches. Preußen.

der gestrigen Sitzung

aus Gedanken

dauernden sei als

des und er gangen

er habe Revision

Friedens in diesem die meisten dies nur gethan, der Maigesetzgebung

um

Stückwerk, welches stetig wieder Anlaß zu n Er habe dabei den Wuns— Vereinbarung mit der Kurie zu einer orga⸗ die Anträge des

keiten geben würde. man durch eine nischen Revision kommen möchte. Für BVischofs Kopp könne er auch stimmen, dauernder Friede in Aussicht gestellt würde.

den Maigesetzen einverstanden gewesen. Hehl daraus gemacht, daß man nach Refultat kommen würde, Kämpfen gekommen sei. man bei der Herstellung der noch einmal machen deutsche Volk wolle den Frieden, a

Berlin, 14. April. Im weiteren Verlauf des Herrenhauses erklärte bei Fortsetzung der Spezialberathung des Gesetzentzw urfs, be⸗ treffend Abänderungen der kirchen politischen Gesetze, . Dr. Miquel: daß er nicht inkonsequent r habe sich in der Kommission bemüht, dem W vielleicht Kommissionsmitglieder.

ege

eine

herbeizuführen, e euen Streitig⸗ ch gehabt, daß

wenn

Was aber habe die Kurie gegeben? Sei das eine Friedenserklärung? Vorbehalte seien es, auf die man jederzeit zurückkommen könne. Niemals sei er mit Er habe niemals ein seiner Ansicht zu dem zu dem man nach langjährigen Er wolle aber die Fehler, 3. Maigesetze gemacht habe, nicht bei der Aufhebung derselben.

. den wirklichen und

dauernden, einen offenen und ehrlichen Frieden.

Herr Struckmann sprach sich in demselben Sinne wie der Verhandlungen der Kurie mals daran gedacht die Anzeige im

Vorredner aus und suchte aus den

in früheren Jahren nachzuweisen, daß diese nie habe Und wohl auch jetzt nicht daran denke, Sinne der vöeußischen Gesetzgebung zu gestatten. der Kurie interpretiren

die neueste Note die Artikel der „Germania“, Bischöfen und dem Papst in das letzte Wort wahrten. Wenn partei das Dokument und

welche

mal ein amtliches, die Note sei keine

die Hand gäbe, welches die Regierung zu einer

BVestimmungen don Jahr zu Jahr als Mahner auftreten, Verheißungen und

gegebenen Versprechungen citirt würden. die Vorlage abgelehnt werden sollte, nehmen, Um damit anzudeuten, daß

; Versprechungen der Re citiren, wie jetzt von den Polen die ihnen in früherer Zeit Redner bat, wenn die Resolution anzu⸗ das Herrenhaus bereit

sei, eine Revision der kirchenpolitischen Gesetze herbeizuführen.

über die Anzeige verpflichte, dann si Man werde diese gierung ebenso oft

gehandelt habe. alle Hindernisse zu

werde, ausdrücklich Bezug auf die Anzeige man dasselbe sei amtliche

der

Hierauf nahm Fürst Bismarck das Wort:

Ich nehme das Wort nur, um einen thatsächlich berichtigen, zu welchem die Erklärung der Staatsregier der Kommission abgegeben worden ist, Anlaß gebe zu, daß man dieselbe so verstehen kann, sie verstanden hat, nämlich in Bezug auf Staatssekretärs vom 26. v. M. Die Wendung, welche

in ihrer Totalität, speziell auch diese Note ein nicht a stück wäre. Die Note des Kardinal⸗Staatssekretärs ift aber ein unzweifelhaft amtliches Aktenstück. Die A welche sie hervorgerufen worden ist, war eine nicht an die der Königliche Gesandte in Rom aus eigenem A

räumen, weiter ge⸗ Aber vollständige nicht ein nur richtig stellen,

Dann hat der Herr Vorredner eine Frage an den

die das Staats⸗Ministerium nach der Zurückhaltung,

diesem Stadium der Verhandlung zur Pflicht gemacht beantworten gesonnen ist. Aber auch wenn diese Zurü wäre, so ist das Staats⸗Ministerium doch nicht beruf nungen, Auffassungen und stimmte Auslegung unterzulegen,. Das wird, wenn Bifferenzen über eine solche Ausle sollten, nach, seinen eigenen Auffassungen sie

und zu verfahren haben. Ich glaube nicht, daß die Intentionen, die der Herr treffend sind; ich bin mehr geneigt, in der der Kurie näherstehenden Abgeordneten für den richti der päpftlichen Intentionen zu halten. Am allerwenit

dadurch ein

Staats

Das

fehen. Wenn die „Germania“ ein richtiger Interpre schen Minister überhaupt einfallen, auch den Frieden mit der Kurie zu erstreben; haben, wenn wir ihn gewonnen hätten, s werden. Die „Germania“ ist ein Organ von Leuten, friedenheit und des Unfriedens Unfrieden nach Möglichkeit schüren, Aufgabe stets die wünschenswerthe

Wie man zeigten en Rücksicht zu nehm Centrums⸗ nicht ein— in Revision der werde sie

himmelweit verschieden von einander. Nunmehr wurde die Diskussion geschlossen. Von den Herren Dr. Francke, Reifferscheid wurde die Erklärung abgegeben,

dieselbe nur gegeben hätten, Resolution zur Abstimmung kommen solle, wen ganz oder zum großen Theil abgelehnt würde.

von derselben einen anderen Gebrauch emacht vorausgesehen, so könnten sie ihre Unterschristen

erhalten.

gegeben hat. wie der Herr Vorredner die Note

Erklärung braucht, kann so ausgelegt werden, als ob die Korrespondenz

Kardinal gerichtet hat; der Kardinal hat darauf in dieser nach Form und Inhalt zweifellos amtlichen Note geantwortet. Ich wollte dies damit bei den weiteren Verhandlungen in diesem und, wie ich denke, im anderen Hause kein Mißverständniß bestehe.

Minister gerichtet und um deren Beantwortung gebeten, eine Frage,

Intentionen der Kurie seinerseits eine be—⸗

Vorredner bei dem Papste befürchtet, zu— Beziehung den bischöflichen, ein Blatt, wie die Germania“, als einen solchen Interpreten an- der Kurse wäre, dann würde es weder mir noch irgend einem preußi⸗ nur den Versuch zu machen, wir würden die Ueberzeugung o würde er uns nicht gehalten

im Lande bedürfen und deshalb. den ohne auf die Wahrheit bei dieser

manta“ will den Unfrieden, der Papst will den Frieden; sie sind

Dietze und Fürst Salm—

Unterschrift unter der Resolution Miquel zurückzögen, weil sie angenommen,

en Irrthum zu ung, wie sie in Ich

des Kardinal⸗ die ministerielle

mtliches Akten⸗ om 26. März nregung, durch itliche Anfrage, ntriebe an den

Herrn Kultus⸗

die es sich in hat, nicht zu ckhaltung nicht en, den Gesin—

Ministerium gung entstehen zu behandeln Absichten und

gen Interpreten sten möchte ich

t der Absichten

die der Unzu⸗

en. Die „Ger⸗

daß sie ihre da sie daß die n die Vorlage Da man aber habe, als sie

schaffenheit ihres Klerus. Ihr Klerus sei ihre Ehre und ihre Unehre. Vom Ursprung an hätten die Bischöfe die Erziehung des Klerus geleitet, später die Domkapitel; bis in das drei⸗ zehnte Jahrhundert sei dies die Regel gewesen. Als dann die Universitäten entstanden, sei das theologische Studium in diese verlegt worden. Die Kirche habe das thun können, da die Universitäten von ihr selbst gegründet worden seien. Später aber, als die Wissenschaftlichkeit zurückgegangen und Sitten⸗ rohheit eingetreten wäre, da sei für die Bischöfe das Bedürfniß immer dringender geworden, die Erziehung des Klerus unmittelbar unter ihre Leitung zu bringen. Die Kirche benutze gern die staatlichen und öffentlichen Lehranstalten; wenn aber diese für die Heranbildung des Klerus Gefahren bereiteten, dann müsse auf andere Weise Ersatz ge⸗ schaffen werden. Es handele sich nicht um ein be⸗ stimmtes Maß von mnissenschaftlichen und theologischen Kenntnissen; es handele sich vielmehr um Ausbildung und Vorbereitung der Seele. Der Priester solle der Brunnen sein, aus welchem die Gläubigen beständig erfrischt werden. Der Priester solle zwar in der Welt leben, er solle aber für Andere leben, ohne Familie, mit geringem Einkommen aus—⸗ kommen; er solle in Einsamkeit leben und Selbstverleugnung üben, Gutes thun und Arme unterstützen. Zu allen diesen hohen Pflichten müsse der Priester erzogen werden. Die Kirche wolle ihre Bildungsanstalten den Wünschen, des Staates an bequemen, aber in thesi bestreite sie ihm das Recht, sich einfeitig in die Verhältnisse der Kirche einzumischen. In der Regierungsvorlage fehlten die Seminare, die für das theologische Studium ganz besonders geeignet seien. Die Kirche sei durchaus nicht gegen das Universitätsstudium, aber neben demselben müsse die Kirche Seminare haben. Die Kommission habe seinen Anträgen gegenüber nur wenig Ent⸗ gegenkommen gezeigt, und er erkenne sein Kind kaum noch wieder. Ferner bitte er den Herrn Minister, nicht zu eng herzig in der Dispensation zu sein, da ja nach dem Gesetz nun die bis 1873 errichteten Seminare berücksichtigt werden sollten. Auch bitte er, den Bischöfen von Kulm und Posen nicht schon bei ihrer Einführung ein Mißtrauensvotum zu geben, indem ihnen Beschränkungen auferlegt würden.

Herr Dietze empfahl sein Amendement. Da in einem späteren Artikel stehe, daß die Lehrer Deutsche sein müßten, so sei es wohl selbstverständlich, daß dies auch hier vorge⸗

schrieben werde. .

Graf von der Schulenburg-Beetzendorf erklärte: Er glaube, die katholische Kirche könne nicht wohl ohne die An⸗ träge Kopp bestehen; ohne dieselben würde die ganze Vorlage r die Katholiken unannehmbar sein. Die katholische Kirche ei ein so . kunstvoller Bau, daß sie die Erziehung ihrer Kleriker nicht aus den Händen geben könne, und er werde diese Erziehung auch in geeigneter Weise leiten.

Herr von Zöltowski befürwortete den Antrag der Polen auf Streichung des Vorbehalts für die Diözesen Posen und Kulm, um die Ausnahmestellung der polnischen Landestheile

zu beseitigen.

nicht aufrecht⸗

Nach Schluß der Diskussion wurde der Antrag von 36l⸗