1886 / 91 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Apr 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 15. April 1886.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen.

(Aus dem Jahrbuch der Königlich preußi chen Kunstsammlungen, Preis 30 M für den Jahrgang, Verlag der Grote'schen Verlags⸗ handlung zu Berlin.)

J. Königliche Museen. 1. Oktober bis 31. Dezember 1885.

; A. Gemälde-⸗Galerie.

Anfang November erschien der Nachtrag zum beschreibenden Ver— zeichniß der Gemälde von 1883. Derselbe umfaßt alle die Gemälde, welche nach Vollendung, des baues zur Vervollständigung der Sammlung in die Galerie selbst aufgenommen werden konnten, dar⸗ unter insbesondere die Werke der italienischen Schulen des XIV. Jahr— hunderts, sowie die neuen Erwerbungen. Damit sind die zu öffent⸗ licher Aufstellung bestimmten Gemälde vollständig katalogisirt.

J. Meyer.

B. Sammlung der Skulpturen und Gipsabgüsse. J. Antike Skulpturen.

Die Erwerbungen dieses Vierteljahrs bestanden in einem kleinen Sandsteinfragment von einer der Reliefplatten auf dem Nemruddagh, ferner in den Gipsabgüssen eines Pompejuskopfes im Privatbesitz zu Paris, eines Knabenkopfes aus Rom im Privatbesitz zu 5. des Terrakottarelicfs in Kopenhagen, auf dem die sogenannte Peplos⸗ übergabe vom Ostfries des Parthenon wiederholt ist (Waldstein, Essays on ihe art of Pheidias pl. XI). Sämmtliche. Gegenstände sind Geschenke und zwar der Herren Dr. F. von Luschan, Graf Tyskiewicz, E. Saracin und Professor A. Furtwängler.

Zur Ausstellung polychromer Bildwerke in der Königlichen Naticnalgalerie wurden zeitweilig einige Abgüffe ausgeliefert. t . Die Zeichnungen fur den illustrirten Katalog der Skulpturen sind der Hauptsache nach fertig gestellt. Herr Dr. Kuhnert war als Volontär mit der Revision des kleinen Verzeichnisses der Skulpturen beschäftigt.

In der pergamenischen Werkstatt wurden außer zahlreichen An⸗ fügungen von Fragmenten der Gigantomachie befonders die Bruch⸗ stücke des sogenannten Telephosfrieses untersucht und geordnet.

Die Ausgrabungen in Pergamon nahmen ihren Fortgang.

Conze.

. I., Abtheilung der mittelalterlichen und Renaissance-⸗Plastik.

Die Sammlung der christlichen Plastik erhielt als dankenswerthes

. r, ö in h 5 ö 8 Geschenk von Herrn A. Thiem die bemalte Steinfigur eines knieenden jungen Mädchens, bayerische Arbeit vom Ende des XV. Jahrhunderts.

. 9. . . am Louvre, Herr Louis Courajod, zwei kleine Abgüsse der Abtheilung der mittelalterlichen Abgüsse zum ö 3

l Die Büste der sogenannten Lucrezia Borgia, im Besitz vo

( 1 —— ö n

Lord Elche. . .

2) Lombardisches Relief der Verkündigung, im Louvre.

Herr Dr. Weizsäcker ist seit dem J. October als Volontär be— schäftigt und zwar zunächst zur Beihülfe bei Fertigstellung des Katalogs und der Inventare. Bode.

C. Antiquarium.

Es wurden erworben: Terrakotten:

1) Eine Sammlung von Terrakotten aus Unteritalien. Wohl erhaltene alterthümliche Figuren von nicht gewöhnlicher Größe, Köpfe, Stirnziegel u. a.

9 1 2 . *

D Eins Sammlung von 26 Statuetten aus Kleinasien, durch den Herrn Minister dem Antiquarium überwiesen. Eroten, Sirenen, Schauspieler, Mädchen, Tanzende. Besonders zu erwähnen eine Frau, die ein Kind liebkost.

Als Volontäre, wurden die Herren Dr. Richter und Dr. Scherer beschäftigt, der erstere bei befferer Aufstellung und Etiquettirung der Terrakotten, der letztere bei der Inventarisirung von Gemmen.

P Curtius. D. Münzkabinet. ö Sammlung konnte im verflossenen Vierteljahr nur eine geringe Anzahl von Münzen erwerben, darunter ein noch unedirtes Didrachmen eines thrakischen oder makedonischen, historisch unbekannten Dynasten „Diony .. . oder einer ebenfalls unbekannten Stadt dieses Namens mit dem Gepräge der Letäer und Orrheskier. Unter den übrigen Er⸗ werbungen ist ein seltener Quinar des Maximianus Hereculius und ein der Sammlung noch fehlender halber Thaler von Straßburg er⸗ ,, ;

Geschenke verdankt die Sammlung den Herren Regierungsrath Brakenhausen, Banquier Hahlo, Ritter von Hoefken, der Gesellschaft für Erdkunde und einem Üngenannten. von Sallet.

E. Ethnologische und Nordische Abtheilung. I. Ethnologische Sammlung. .

Aus Amerika ist dem Herrn Konsul Schmidt in Paris das Geschenk centralamerikanischer Alterthümer zu , eine Steinmaske auf der Rückseite hieroglyphisch gezeichnet ist. Für die Philippinen hat Herr Dr. Schadenley aus seiner früheren Reise Beschenke überschickt und ebenso Herr Konful Kempermann eine Sammlung, welcher derselbe von seiner Seite Geschenke zugefügt hat. Durch Vermittelung des deutschen Konsulats in Amohy ist eine feltene Sammlung aus Formosa zugegangen, indem der Aufseher des am Südkap gelegenen Leuchtthurmes, ö. Oberbootsmann Schnepel, die ihm an seinem einsamen Aufenthalt gebotene Gelegenheit zum Ver— kehr mit den einzelnen Stämmen zu Gunsten der' K. Museen ver⸗ werthet her hat Hert M In Afrika hat Herr Missionar Janger auf dies eitige Wünsch die an der Goldküste ebotene Gelegenheit zu b lt gn . die er als gütiges Geschenk übersandte, während für die in Betreff der einheimischen Schichtungen von Westafrika wichtigsten Gegenden am Casamgnga von deren Erforscher, Herrn Profeffor Doelter, eine lehrreiche Sammlung erworben wurde.

Das allse tig schwer empfundene Hinscheiden des Generalkonsuls

Dr. Nachtigal trifft ganz besonders die Ethnologie, für welche sich derselbe ein dauerndes Denkmal durch seine bahnbrechenden For⸗ schungen gesetzt hat. Die aus seiner letzten Amtsreise stammenden Sammlungen sind von dem Ethnologischen Museum übernommen, unter Einverständniß mit der Universalerbin, Frau Justizräthin Groddeck. Dieselbe hat zugleich aus dem in ihrem Besitz befindlichen Nachlasse des Verstorbenen ausnehmend wichtige Stücke zugefügt, weil aus den vorangehenden Entdeckungsreisen stammend, deren übrige Sammlungen bereits an das Museum übergegangen sind. Aus Lieutenant Wißmanns letzter Gntdeckungsreife find von ihm sowohl wie seinem Begleiter, Lieutenant von Frangois, Kostbarkeiten höchsten Werthes zugegangen, weil aus bisher vom europäischen Ein— fluß völlig unberührten Gegenden des centralen Afrikas stammend. Auch ist eine weitere Bereicherung aus der Thätigkeit der Inter⸗ nationalen Congo⸗Association anzuzeigen, indem aus den auf der An twweryener Ausstellung zur Ansicht gelangten Sammlungen aus den Congo⸗Ländern durch die gütige Vermittelung der Herren General von Strauch und Kapitän Thys dem Königlichen Museum wichtige Dubletten als eine höchst dankenswerthe Ergänzung feiner afrikanischen Sammlungen zu Theil geworden sind. Aus i fifth hat zugleich die Afrikanische Gesells aft die von , Dr. Wolff auf seiner Reise nach dem Cuango mitgebrachten Gegenstände überfendet.

II. Nordische Sammlung.

Der vaterländischen Abtheilung hat Se. Excellenz der Herr Kultus- Minister zwei höchst interessante Stücke aus Pommern überwiesen, ein Steinbeil und einen Bronzedolch (bei Greifswald gefunden); andere Geschenke sind dem Magistrat zu Triebfees zu danken. Basti

astian.

F. Egpptische Abtheilung. Ven der Familie des verstorbenen Geh. Naths, Professors Dr. N. Leysius, wurden ein egyptischer Thonstempel, drei Gipsabgüsse von assprischen Thontäfelchen in London, ferner eine Änzahl von Abklatschen, ein vollständiges Exemplar des großen Denkmälern erkes und mehrere Abzüge der Tafeln mit griechischen und lateinischen Inschriffen, die mit Genehmigung des Ministeriums philologischen Seminarien an preußischen Universitãten überwiesen wurden, endlich eine Kopie des im Louvre befindlichen Porträts Champollions von Cogniet dem Königl. Museum als Geschenk überwiesen; außerdem verdankt die Abtheilung drei babylonische Terrakotten dem Herrn L. Meyer. Zu der Ausstellung farbiger Bildwerke in der Nationalgalerie wurden mehrere Gegenstände zeitweilig abgegeben. Der Direktor war seit Mitte Oktober von Berlin abwesend. J. V.: Puchstein.

(Fortsetzung folgt.)

In Folge einer Lungenentzündung verschied am Dienstag, den 13. d. M., im blühendsten Mannesalter der Bildhauer Karl Schuler, einer der tüchtigsten jüngeren Vertreter der Berliner Monumentalplastik. Im Jahre 1847 zu Nürnberg geboren, hatte Schuler seine erste kuͤnstlerische Ausbildung auf der dortigen, von Kreling geleiteten Kunstschule erhalten und hatte dann vom Jahre 1870 ab in Berlin zuerst in dem Atelier von Afinger und dann in dem von Blãser gearbeitet, wo er vornehmlich mit der Modellirun der zortraitgestalten für den Sockel des Kölner Denkmals Friedri Wilhelms III. beschäftigt war, an deren Vollendung er auch nach dem Tode Bläsers weiter betheiligt blieb. Schon damals entstanden die durch lebensvollste Auffassung und Charakteristik ausgezeichneten Portrãt⸗ statuetten des Bildhauers Bläser und des Dichters Freiligrath, denen sich als erstes größeres Werk das für den Hof des Schlosses Laubach in Hessen in Sandstein ausgeführte Standbild des Grafen Solms anschloß. Im Jahre 1878 errang der Künstler in der Konkurrenz um das dem Prinzen Adalbert zu errichtende Denkmal den wohlverdienten ersten Preis und damit zugleich den Auftrag zur Ausführung der im Sep⸗ tember 1882 in Wilhelmshaven enthüllten Bronzestatue, die sich den trefflichsten Schöpfungen der modernen Monumentalplastik würdig an⸗ reiht, Ihr folgten weiterhin eine Büste Sr. Maseslät des Kaisers, die im Auftrage des Kommerzien⸗Raths Krupp in Ems nach der Natur modellirt wurde, eine Büste Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen, die Se. Majestät der Kaiser für das Hohenzollern⸗Museum bestimmte, eine Porträtstatuette Ihrer Majestät der Kaiserin in großer Hofrobe mit darüber fallendem Hermelinmantel, die im Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg entstand, eine lebendig charakterisirte Statuette Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich, deren Motiv dem Künstler die Theil— nabme des Prinzen an der feierlichen Enthüllung des Prinz Adalbert Denkmals darbot, und endlich die Bronzestatue König . Wilhelms JV. für die Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses. aneben entstanden im Atelier des Künstlers außer zahlreichen Porträt⸗ darstellungen in Büsten und Reliefs sowie kleineren Arbeiten idealen Charakters drei durch ihre frische Erfindung fesselnde Gestalten moderner Handwerker für das Gebäude der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, die Marmorfigur eines den goldenen Kranz darbietenden Engels, die Ihren Majestaͤten dem Kaiser und der Kaiserin zur Feier der goldenen Hochzeit dargebracht wurde, die ebenfalls in Marmor für das Berliner Schloß ausgeführte Figur eines in das Bad schreitenden jungen Mädchens, das für die Marmorausführung fertiggestellte Modell einer ebenfalls für das Schloß bestimmten Idealgruppe, der sitzenden Gestalt eines blühenden Mädchens, die in graziösem Spiel einem Knaben eine Taube hinhält, sowie als letztes Werk des Künstlers ein in Komposition und Durch⸗ führung gleich meisterhaftes Grabrelief für einen früh verstorbenen jungen Gelehrten, das der Ausführung in Bronzeguß harrt. In verschiedenen Konkurrenzen, wie in der um das Denkmal Markmilians J. von Bayern für Bamberg, in der um die Moltke⸗-Stafue für Köln, in der um das Zwingli⸗Denkmal für Zürich und zuletzt in der um das Berliner Lut er⸗Denkmal hat Schuler außerdem wiederholt Beweife seiner hervorragenden Begabung für die moderne Monumentasplastik gegeben, in jedem zur Ausführung gelangten Werk aber mit ber glücklichen Erfindung zugleich die strenge Gewissenhaftigkeit und den echten Ernst der Arbeit bewiesen, der fein ganzes künstlerisches Schaffen von Anfang an auszeichnete. Ueber den Stamm der Hereros, welcher unter deutsche Schutz— herrschaft getreten ist, giebt der Missionar Büttner, . . neuesten Schutz und Freundschaftsverträgen in eminenkem Grade be— theiligt ist, interessante Aufschlüsse, denen die „Berl. Pol. Nachr.“ Folgendes entnehmen: Seit dem Frieden mit den Namaquas im Jahre 1868 haben sich die denselben bis dahin unterworfenen Hereros rasch wieder erholt und sind unter der Leitung deutscher Missionare in jeder Beziehung fortgeschritten. Man muß die Kämpfe, welche sie durchgemacht und welche sich auch seit dem Jahre 1881 wieder— holt haben, ins Auge fassen, um das Stehenbleiben in der Kultur dieses Volkes zu verstehen. Auf der einen Seite werden ihnen Egoismus, Trägheit, Zurückgekommenheit vorgeworfen; guf. der anderen. Seite urtheilen ihre besten Kenner, die deutschen Missionare, dahin, daß sie die Tugend der Stetigkeit besitzen, während die hottentottischen Nachbarn Prototyp der Veränderlichkeit, der Ün⸗ berechenbarkeit sind. In körperlicher Beziehung sind sie als einer der bestausgestatteten Negerstämme zu betrachten, da sie an Höhe und Kraft des Wuchses nicht hinter ihren kriegerischen Stammverwandten an der Südostküste, den Kaffern im engeren Sinne, zurückstehen, ja in ihrer Gesichtsbildung nach Josgphat Hahn fogar einen auffallend kaukasischen Zug haben. Die Kleidung der Hereros besteht, wie ß einem Volke von Viehzüchtern geziemt, fast ganz aus Leder und entspricht, mit Ausnahme des seltsamen Kopf⸗ Lutzes der Frauen, im Allgemeinen jener der Namaqua. Absolute Nacktheit ist ihnen bei Erwachsenen ein Greuel. Rit Bogen und Pfeilen wissen sie nicht gut umzugehen; dabei sind sie aber auffallen⸗ derweise gar keine schlechten Gewehrschützen. Einen Mann der Hereros sieht man Aaußerbalh. seiner Werfte, nur sehr selten ohne Gewehr. Durch die Jagd erhält sich die Waffenübung. Ihre Hütten erinnern theils an die der Hottentotten, theils an die der Buschmänner. Ent⸗ sprechend der Lebensweife find es Nomadenhütten. Alles ist leicht flüchtig gemacht. zum Mitnehmen geeignet. Jedes Dorf hat fein heiliges Feuer, das den idealen Mittelpunkt der Gemeinde bilbet. Entsprechend ihrer Beschäftigung und Lebensweise besteht die Nahrung der Hereros hauptsächlich aus Milch und aus dem, was die Steppe an Wild und eßbaren Gewächsen bringt. Wo der alte Seerdenreichthum sich erhalten hat, trinkt ein Herero täglich 5 bis 91 meist saurer Milch, wozu er nur Erdnüsse ißt. Das Schlachten von Vieh, blos um Nahrung zu gewinnen, ist ihm fremd und findet nur bei besonderen Feierlichkeiten statt. Das Volk besitzt fast r keine eigenen Schmiede, sondern läßt diese Arbeit von fahrenden euten besorgen, die, besonders aus dem Ovambolande kommen. Vor der Zeit der Euręepäer hatte das Eisen hier mehr Werth als bei uns Silber, denn die Dvamboschmiede trugen es 15 bis 20 Tagemärfche aus ihrem Lande herüber. Der häufigere Befuch der Südwestküste durch europäische Schiffe hat in den letzten Jahren auch hierin Aenderungen hervorgerufen, denen der politische Auf⸗ schwung der Hereros zu Hülfe kam. Heute z. B. sind 6 welche den Handel von der Küste nach der Ngamiregion vermitteln. Die Heerden üben einen mächtigen, geradezu zwingenden Einfluß auf die Volksverhältnisse der Hereros aus. Die

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 15. April

für Einkäufe und manche religiöse Ceremonien be Wer kein Vieh bat, gilt nichts unter seinen Stamme darf behaupten, daß ein

stritten werden

eistigen und gemüths n, als die a leich die Viel

ige Aeußerungen des : Hereros verhältnißmäßig höher ihrer 3 . . aft emein ist, so sollen die Weiber nicht selten die ssenheit und Muth übertreffen. aug amilienpietät spricht

Lebens die

Ein bedeutendes Gef rn,

ich bei dem Tode der alten Leu

M 91.

1886.

erehrung der letzteren hört auch nach dem Tode noch nicht

Auf Grund der von den Ministerien für und des Innern erlassenen Bestimmungen über periodisch zu wiederholenden polizeilichen Maß⸗ Revisionen macht das Königliche daß die unter Zuziehung eines Aichme visionen in diesem Jahre am 1. J von Bestrafungen aus 3. 19 der Maß und Gewichts aus 5. 3669 Nr. 2 des Strafgesetzbuchs werden di

Handel und Gewerbe

die Augführung der Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

„Invalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

3 fejJnser ate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central-⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Aentschen Reichs Anzeigers und König ich Preußischen staats · Anzeigers: Berlin 8SVW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

8. Verschiedene Bekanntmachungen 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater⸗Anzeigen.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Zwangsvollstreckungen,

ladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Berloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

ol izei⸗Prãsidium

ters stattfindenden technif Zur Vermeidung Ordnung bezm. e Gewerbe;

Aufgebote, Vor⸗

U In der Börsen—⸗

Annoncen ⸗Bureaux.

2

9. Familien Nachrichten.

Zum Iwecke der Fffentlichen Jnstellung wird Auszug der Klage bekannt gemacht.

ö . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

treibenden aufgefordert, ihre Maße ꝛc. Richtigkeit zweifelhaft erschernt, zuvor a ich a

Rom, 15. April. (B. T B) In 4 Fãälle sporadischer Cholera vorget gestellten Fälle betragen im Ganzen 64, darunter 10 Todes

soweit deren fortdauernde

. s. w. von öffentlichen Papieren. mtlich prüfen zu lassen . . lee ic ö

Brindisi sind gestern Steckbrief

Gegen den unten beschriebenen Schlosser, auch Arbeiter Albert Johann Friedrich Schilling, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten L. R. . 137. 86 die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls

Parzellen nach 5. 135 G.⸗B.-O. beantragt: J lur 4 Nr. 141/60 Steuer⸗ Gemeinde Stadt Schöppingen von dem Krämer Bernard Bischoff zu Schöppingen, II. der Parzelle Flur 12 Nr. 481.83 Steuer⸗ Gemeinde Kirchspiel Schöppingen von dem Ackers⸗ mann Joh. Bernard Wernsmann zu Heven, Kirch⸗ spiel Schöppingen, . III. der Parzelle Flur 1 Nr. 146 Steuer⸗Gemeinde Wessum von dem Ackersmann Johann Heinrich Holt— kamp in Graes, arzelle Flur 4 Nr. 13968 Steuer⸗ iegbolsd Schöppingen von dem Holz⸗ schuhmacher Bernard Feldhaus in Schöppingen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander⸗ weitige Realrechte an diesen Grundstücken geltend zu machen haben, werden aufgefordert, zur Vermeidung der Präelusion solche spätestens in dem am 1. Juli 1886, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 3, stattfindenden Aufgebots⸗ termin anzumelden. Ahaus, 7. April 1886.

Königliches Amtsgericht.

Oeffentliche Zustellung. Der Eigenthümer Heinrich Jahn zu Sonnenburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Pietzsch zu Sonnen⸗ burg, klagt gegen den Seidenwirker Pohle, un bekannten Aufenthalts, wegen des Kaufpreises für die dem Beklagten im Oktober 1882 zu Sonnen⸗ burg gelieferte Nähmaschine, mit dem Anträge auf Verurtheilung des Beklagten, zur Zahlung des ver— einbarten und angemessenen Kauppreises von 54 M, und demselben die Kosten des Rechtsstreits einschließ⸗ lich der des Mahnverfahrens zur Last zu legen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Sonnenburg auf den 16. Juni 1886, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kirchner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Im Königlichen Schau fiel hause wurde am Abend die fünfaktige Tragödie des Grafen D Gr n.

9 n Timandra“ Adolf Friedrich

Der Reichthum an die Tehler, welche Die anerkannte neuem, und n, wird niemals ganz von den Diese Figuren haben stets etwaß rmögen, da ihnen selbst kein warmeß

Tima überaus beifällig aufgenommen. Schönheiten dieses vornehmen Werkes überwiegt dem aufmerksamen Zuschauer nicht entgehen können. Schwierigkeit,

Es wird ersucht, den p. Schilling zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß hierselbst, Alt⸗ Moabit 11112, abzuliefern.

Berlin, den 10. April 1886.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Beschreibung:

Gestalten des fernen Alterthums zu zwar dramatischem Leben zu a, Dichtern überwunden werden. Schemenhaftes an sich und ve Leben eingehaucht interessiren, als wenn er entnommen ; hm leichter verständlich sind, vor anias des Grafen Schack erschüttert uns we andlungen, noch durch sein tragisches E pfindung sein Loos sich vollziehen. welcher aus dieser imposa was sich aus ihm hätte machen ck'schen Pausanias zunächst einen schluß gefaßt . nes lakonisches Lakedämoniern glänzendes Volk zu reinigten griechischen bewundern wir, wir Patrioten, als einen gewaltigen gterland das größte Heil zu er— Feldherr zurückgekehrt, und im en von seinen großen arten Zwang des ver— ll unumschränkt König schweren Konflikt er— 8 Inhalt der Handlung. Er und läßt uns in den ersten Akten den Kampf eines Einzelnen ll, um reformatorisch auf fein 8s rein dramatisch und erregt en Kampf dieses vom Dichter iden⸗ ünschen wir in seinen Gefahren bei— gleichviel ob er zum H tzt begeht nun der Dichter unseres Erach er in das rein dramatische Element ein iegt und das erstere erstickt. n, er eben noch als politischen die flüchtige geliebten Spar⸗ en ihn und seine nnt einen Roman andlung in losem oder gar keinem sse, welches wir nothwendig auf er und für die einheitliche Hand— Eifersucht, Haß,

ültigen Personen

Statur kräftig, Haare brünett, Stirn hoch, schräg, dunkelblonder Schnurrbart, . l Augen blaugrau, Nase groß, Mund gewöhnlich, Zähne unvollständig, Kinn oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache Besondere Kennzeichen: drei feine Furchen über der Stirn, auf der Stirn zwei Narben.

Gestalten, Denken und Handeln i Auch der Paus seine gewaltigen H n ohne tiefere Em wohl die Schuld an scheinung nicht das gemacht hat Wir sehen in dem Scha einen Reformator,

Gegenwart

Augenbrauen blond,

nde, und wir J Gesicht lang oval,

Steckbriefs⸗Eruenerung. den früheren John, welcher sich auch Moellwitz oder Mehlwitz nennt, wegen wiederholten Diebstahls in den Akten L. R. JI. 487. 81 unter dem 27. April 1881 erlassene und unter dem 23. Juni 1882 erneuerte Steck— brief wird hierdurch erneuert.

edlen Mann, hat, sein noch in

humanes, durch Bildung und sittliche reiheit machen, das berufen ist, 5 Stämme zu treten. müssen den P

; welcher den barbarischen Anschauungen versunker und aus den

Unteroffizier

Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des Arbeiters, . Carl Friedrich Wilhelm Büttner, Emilie Amalie Heudlaß, zu Stettin, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrath Sehl macher zu Stettin, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter, früheren Sattler Carl Friedrich Wilhelm Büttner, früher zu Stettin, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten schuldigen Theil zu erklären, und ladet mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des König— lichen Landgerichts zu Stettin, Zimmer 23, auf den 7. Juli 1886, Vormittags 97 Uhr, einen bei dem gedachten

an die Spitze der ve . Diesen gewaltigen Plan r ausanias als einen edlen Reformator verehren, von dem das V ö. Er ist als siegreicher Vollgefühl seiner Triumph Ideen, sich nicht me knöcherten Ephorenthi sein, und hier beginnt seine erste Schuld. Diesen warten wir in seiner gewaltigen Tragik als ist es der Hauptsache nach auch eine politisch-⸗soziale Tragö um die Herrschast, welche dieser benutzen wi Bis hierher ist alle Dem gewaltigen K

Im Namen des Königs! Verkündet am 7. April 1886.

Koch, Gerichtsschreiber. . Auf den Antrag des Eigenthümers Gustav Mueller in Neudorf Abbau bei Gromaden erkennt das König— liche Amtsgericht zu Exin durch den Amtsrichter Vorwerg für Recht: .

J. Folgende eingetragene Gläubiger der Post Ab⸗ theilung III. Nr. ? im Grundhuche des Grundstücks Neudorf Blatt Nr. 20, soweit dieselbe von 82 Thlrn. noch zu Recht besteht, nämlich

a. die unverehelichte Amalie Thews in Neu Ko—

1112 (w) Friederike, geborne 13. April 1886. ö ö.

warten hat. 9 lich Königliches

andgericht J.

e vermag er, getra 1 Der Untersuchungsrichter.

hr in den engherzigen, ims zu finden.

Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter den Kaufmann Martin Lehmann wegen Unterschlagung unter dem 18. März 18981 in den Akten J. II. D. 1222. 80 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 3. April 1886. .

Königliche Staatsanwaltschaft J.

den Beklagten

die erwarten:

walerko und . b. der Justiz-Rath Brachvogel in Bromberg, Rechtsnachfolger derselben werden mit ihren Ansprüchen auf die aufgebotene Post ausgeschlossen. II. Das über die im Grundbuche desselben Grund⸗ stücks Abtheilung III. unter Nr. 3 aus der Urkunde vom 1. April 1864 eingetragenen und auf den Namen des Kaufmanns Israel Hirschberg in Exin umge⸗ schriebenen 100 Thlr. nebst Zinsen gebildete Hypo⸗ bestehend aus dem Auszuge und der Obligation vom 1. April 1864, auf welcher die Eintragung in der Haupt- und Ces⸗ sions⸗Kolonne notirt ist, und datirt vom 23. Oktober 1865, wird für kraftlos erklärt.

III. Der eingetr post im Grundbu

Volk einzuwirken. unsere Spannung. lisirten Helden und Kämpfers wuͤ zuwohnen und f Verderben auss den ersten Feh lyrisches fügt, welches schl Der Dichter verstrickt den Helden, welche Märtyrer hinstellt, in einen Lieb persische Königstochter,

mit der Aufforderung,

Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum IJweke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Zorll. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

unbekannten

zu folgen, chlägt. Je

ler, indem Zwangsvollstreckungen, Aufgebote,

Vorladungen u. dergl.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche des Ritterguts Paruschke und Dollnik auf den Namen des Wytold v. Lubienski einge⸗ tragene Rittergut

am 19. Juni 1886, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Ort und Stelle in Dollnik versteigert werden.

Das Rittergut ist mit 1080,36 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 824, 06,24 Hektar zur Grund⸗ steuer, mit 1155 6 Nutzungswerth zur Gebäude⸗ f der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Rittergut betreffende besondere Kaufbedingun Gerichtsschreiberei III.

ießlich überw

3196 Auszug aus einer Klageschrift. (Armensache.) Bei der Civilkammer des Kgl. Landgerichts Kai⸗ serslautern klagt Charlotte Rödler, Cigarrenmacherin in Kaiserslautern, Ehefrau Bierbrauer, früher in Kaiserslautern, zur Zeit ohne bekannten Aufenthaltsort abwesend, rozeßbevollmächtigten, Rechtsanwalt Dr. Gallinger ier, gegen ihren Ehemann auf Ehescheidung mit dem Antrage, die erhobene Ehescheidungsklage für begründet zu erklären, demgemäß die Scheidung der zwischen ihr und dem Beklagten bestehenden Ehe auszusprechen und dem Beklagten die Prozeßkosten zur Last zu legen. Sie ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits öffentliche Sitzung genannter Kammer vom 23. Juni 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung vor, einen bei genanntem Ge— richte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Vorstehendes wird zum Zwecke öffentlicher Zu⸗ an den Beklagten F. 123/1886. Kaiserslautern, den 12. April 1886. Der Gerichtsschreiber am Königlichen Landgerichte. Dr. Wolf, Kgl. Sekretär.

folgt dem von ihr hei taner nach Lakedämon, tritt dort trennend n te Jugendgeliebte und spi welcher mit der H Zusam menhange steht und das Ink den Helden lenken mußten, unnoͤthig lung des Stückes verderblicher We Leidenschaften sehen wir an gleichg Ausbrüchen kommen und verlieren den sondern ein Weiberheld w

thekendokument, ypothekenbuch⸗

ihm zur Gattin bestimm

für sich weiter, ; von Gustav Froehlich,

ene Arrestgläubiger der Antheils⸗ e desselben Grundstücks Abthei⸗ lung III. Nr. 4 von 25 Thlrn. nebst fünf Prozent insen seit dem 11. November 18652 und den Prozeß— sten, nämlich der Förster Gottlieb Pansegramm in Huettenbusch bei Pr. Friedland und dessen unbekannte Rechtsnachfolger werden mit ihren Ansprüchen auf den aufgebotenen Arrest, sowie die dem Arreste zu Grunde liegende Forderung selbst von 25 Thlrn. nebst fünf Prozent Zinsen seit dem 11. November 1862 und Prozeßkosten ausgeschlossen. Die Kosten trägt Aufgebots⸗A ntragsteller. Exin, den 9. April 1886. Königliches Amtsgericht.

ise zersp . Reue und andere ö zu lebhaften nicht mehr ein politischer, Es tritt hier diese „Alfibiades“ ö

ͤ ird, aus den lbe opernhafte Wendung ein, wie im

der Dichter in eine Ei ĩ 9. Nachweisungen,

des Pausanias verschwommen. bald als Liebhaber, bald als tro Charakter befleckt sich durch häßliche Aufruhr sind das Ergebn welcher sich nicht entblöd zur Empörung zu reizen, zu erreichen.

ald sehen wir ihn als Staatsmann, hn; sein edel gezeichneter andesverrath und ne des Usurpators, 38 zu rufen, die Heloten ihre Hülfe die ersehnte Herrschaft Größe, seine Verbrechen erscheinen unsere Sympathie ein, wir sehen feine tfertigt an und fühlen uns nicht dur n Selbstmord erschüttert. Aehnli Mutter zärtlichkeit und Person, deren unbestimmtes Wesen die mit Unrecht nach ihr benannt ist, Pausanias, der dem Werke den Namen denn er ist der eigentliche H ) die Timandra als die Heldin h so ein künstlerischer Mißgriff,

seine Tragödie zwei Hauptpersonen, an de zieht, und somit wäre das Die Gestalt der Mandan nur störend, ohne, wie der Handlung von entscheidendem Ein Schattenseiten der Charakteristik ist

Erzeugniß eines von feinem Geschmack gabung zeugenden Geistes hochzuschätzen und folges ermangeln. Die Schönheit der D an gewissen Stellen hochpoetisch ist, verräth den als welchen Schack sich immer gezeigt hat. Die ist geschickt und zeugt bon feinem Geschmack der wird von Anfang bis zu Ende bewahrt. der Dichter Frl. Stollberg bewies als Timandra, sie für derartige Rollen ist; schaftlichkeit der Asiatin verstä für die Rolle der Diotima nicht rech und Hr. Kahle leisteten gleich Tüchtig an dem verdienten Beifall, welcher der

Wal halla⸗Theater. die Vorstellung des „L

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs—⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden, und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ spruͤche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Ritterguts beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schlu Versteigerungstermins die Einstellung des Verfa herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. .

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Juni 1886, Vormittags 10 Uhr, an Gexichtsstelle verkündet werden.

Flat ow, den 9. April 1886.

Königliches Amtsgericht.

j der te formatorij chen Plä et, die Perser i ; .

Perser ins Land zu ins besondere Er verliert jede J kleinlich, nicht gewaltig, er büßt Verfolgung als durchaus gerech seinen, vor unseren Augen v verzeichnet ist die Timandra glühender Vaterlandsliebe schwankende Perfon, sie weniger zur Heldin der Tragödie, geeignet erscheinen läßt, als den P hätte geben müssen, Dichter wirklich die so wäre das

Im Namen des Königs! Verkündet am 7. April 1886. Wagge, Aktuar, als Gerichtsschreiber.

In der Kanzler'schen Aufgebotssache F. 1/85 erkennt das Königliche Amtsgericht zu Ellrich durch den Gerichts-Assessor Schreiber

für Recht:

I) die Hypothekenurkunde über 600 „, jetzt noch gültig über 300 M Darlehnsforderung, ein⸗ getragen aus der Schuldurkunde vom 6. Juli

Benneckenstein

Band IX. Blatt 211 Abtheilung III. Nr. 2

am 20. August 1830 auf das Haus Nr. 247

daselbst zur Zeit der Entstehung der Schuld

dem Nagelschmiedemeister August Ritter, jetzt dem Tischlermeister August Linde gehörig für den Fuhrherrn Christoph Ziesenhenne sen. zu Benneckenstein laut Cessionsurkunde vom

25. Juni 1857 dem Pastor Theodor Schu—

bart, damals in Benneckenstein, cedirt, wird für kraftlos erklärt; ,

2) die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen dem

Antragsteller zur Last.

Königliches Amtsgericht. II. Abtheilung.

eine zwischen

Das Königliche Landgericht zu Aachen hat durch Urtheil der II. Civilkammer vom 27. Februar 1886 zwischen der Bertha Eckart, ohne Gewerbe, zu Vettweiß, und

Erken, Ackerer, schaft für aufgelöst erklärt, Gütertrennung verordnet, Parteien zur Auseinandersetzung vor Notar Lennartz in Nideggen verwiesen und dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreits zur Last gelegt.

Aachen, den 5. April 1886.

Hliüäm mer. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

aben hinstellen wollen, Armenrechte

denn in diesem Falle hätte ihre Handlung voll⸗ eider gespalten. alten und wirkt edeutet, auf den Fortgang fluß zu sein. das Schacksche Werk als das oher künstlerischer Be⸗ wird schwerlich des Er⸗ welche stets edel und Meister der Sprache, Technik der Tragödie der vornehme Charakter Was das Spiel anbetrifft, Darsteller tüchtig unterstützt. welch eine schätzenswerthe Kraft Frl., Schwarz berstand es, uns die Leiden= zu machen, während Frl. Abich geeignet erscheint. Hr. Nesper es und nahmen reichen Antheil Darstellung zu Theil ward.

in Bismarck beehrte gestern mit ihrer Gegenwart.

Srundhuch wohnenden

Interesse zum Schade Gütergemein⸗

ist zu episodenhaft geh schon oben ang Trotz dieser

Anfgebot. ; ö. Die Erben des zu Gernrode am 27. März 1870 verstorbenen Zimmergesellen Andreas Wölfer haben das Aufgebot der Ausfertigung des Kaufvertrages vom 13. März 1855 als H ĩ 0 M0. Schuld der Ehefrau des Dienstknechts Ernst Wagner, Caroline, geb. Wölfer, zu Gernrode an den 2c. Andreas Wölfer, jetzt eingetragen im Grundbuche don Gernrode Band II. Blatt 93, beantragt, Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Oktober 185836, Vormittags 190 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Ballenstedt, den 12. April 1886. Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. gez. Heinemann.

Das Königliche Landgericht zu Aachen hat durch Urtheil der H. Civilkammer vom 27. Februar 1886 die jwischen der Anna Christina, geb. Blanken, ohne renz und ihrem daselbst wohnenden, im Konkurszustande befindlichen Chemanne Mathias Wilhelm Wirtz, Kaufmann und Müller, bestandene Gütergemeinschaft Gütertrennung verordnet, Parteien zur Auseinander⸗ setzung vor Notar Müller in Düren verwiesen und der Konkursmasse Wirtz die Kosten des Rechtsstreits zur Last gelegt.

Aachen, den 5. April 1886.

Plümmer, Gecichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

ypothekendokument über Gewerbe zu

; Oeffentliche Zustellung. Der Hausbesitzer Reinhols Laußmann zu Stein seiffen, vertreten durch den Rechtsanwalt Lißer zu Hirschberg, klagt gegen den früberen Kaufmann Otto Wehner, früher zu Landeshut, jetzt unbekannten Auf— enthalts, aus einem Darlehen, mit dem A 1) den Beklagten zu verurtheilen, an Kläger 750 4 nebst Zinsen seit dem 1. Oktober 1877 zu zahlen und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen,

2) das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vor⸗ läufig vollstreckbar zu erklären,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand—⸗ lung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Hirschberg auf den 9p. Juli 1886, Vormitta

Frau Fürsti achenden Berlin“

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Sch ol z). Druck: W. Elsner.

Im Namen Seiner Majestät des Königs

s 9 Uhr, von Bayern!

s Sitzung, wobei zugegen waren:

der Vorsitzende Direktor von Widmann,

die Landgerichts⸗Räthe Stettner und Märkl,

in der Untersuchung gegen Jakob Berger, Bräu⸗ gehilfen, zuletzt in Indersdorf, wegen Vergehens wider die öffentl. Srdnung, hier Beschlagnahme, folgenden Beschluß gefaßt:

Nach Einsicht und Verlesung der wichtigeren Akten⸗ stücke des Vorverfahrens.

Nach Ansicht des vom Kgl. Staatsanwalte unter dem 31. v. Mts. gestellten Antrags auf Beschlag⸗ nahme.

In der Erwägung, daß Jakob Berger durch dies gerichtliches an vom 2. Juli 1883 wegen Ver⸗ gehens wider die öffentliche Ordnuug aus §. 140 3. 1 R. St. G. B. in eine Gefängnißstrafe von einem Monat und in die ihn treffenden Kosten des Verfahrens und Strafvollzuges verurtheilt wurde, welches Urtheil nach vorschriftsmäßiger Verkündung durch Anschlag am Gerichtsbrette und wegen Man— gels der Einlegung eines Rechtsmittels vollstreckbWar geworden ist; daß die Kostenschuld des Jacob Berger ausweis⸗ lich des Kostenverzeichnisses It. Note des rechnungs— führenden Sekretärs vom 29. März 1886 bis dahin 44 M 12 4 beträgt; daß lt. Mittheilung des K. Amtsgerichts Mon⸗ heim vom 23. März 1886 2c. Berger ein Vermögen von 150 6 besitzt, welches vom genannten Amts⸗ gerichte verwaltet wird; daß vom K. Staatsanwalte dahier unterm 31. März JI. Irs. die Beschlagnahme des Vermögens des Jacob Berger zur Deckung der bis 29. März l. Is. 44 M 12 betragenden Kosten des Verfahrens be⸗ antragt wurde; daß dieser Antrag im Hinblick auf §. 140 Abs. 3 R. St. G. B., S5. 480, 326 R. St. P. O. gefetz⸗ lich gerechtfertigt ist; daß die Strafkammer zuständig ist:

es wird das Vermögen des Bräugehilfen Jacob

Berger zu 150 Æ , welches vom K. Amts⸗

gericht Monheim verwaltet wird, zur Deckung

der den Jacob Berger treffenden, bis zum 28.

März JI. Irs. berechneten Kosten des Verfahrens

im Betrage von 44 M½½ 12 3 mit Beschlag

belegt;

und wird die Veröffentlichung dieses Be⸗ schlusses durch den Deutschen Reichs⸗Anzeiger angeordnet. (L. 8) v. Widmann. Stettner. Märkl. Zur Beglaubigung: München, den 3. April 1886. Der Kgl. Sekretär: ( . (Unterschrift.)

3205

Nachfolgende bei der Königlichen General⸗Kom⸗

mission zu Merseburg anhängig gewordene Aus⸗

einandersetzungen, als:

A. im Reglerungs⸗Bezirk Merseburg, und zwar

J. im Kreise Bitterfeld:

1) die Ablösung der der Pfarre, Küsterei und Schule zu Kütten, der Kirche zu Drobitz, der Kirche, Pfarre, Priester⸗Wittwen⸗ und Armen⸗ Kasse (Bobbesche Stiftung), Küsterei und Schule zu Ostrau aus den Gemeindeverbänden Kütten, Drobitz und Ostrau zustehenden Realabgaben,

2) die Ablösung der der Pfarre, sowie der Küsterei und Schule zu Koesseln, der Kirche, Küsterei und Schule zu Werderthau aus den Gemeinde⸗ verbänden Koesseln, Werderthau, Ostrau, Ober⸗ und Unter-Ploetz, Möst und Hinsdorf, ingleichen der Pfarre in Ostrau aus dem Gemeindeverbande Werderthau zustehenden Realabgaben,

II. im Mansfelder Gebirgs⸗Kreise:

die Ablösung sämmtlicher der Kirche und der kombinirten Lehrer⸗ und Küsterstelle zu Groß⸗ leinungen von Grundstücken der Gemeindeverbände Großleinungen, Morungen, Hainrode und Drebz⸗ dorf zustehenden Realberechtigungen,

) die Ablösung der der Pfarre, der mit der Küster⸗, Kantor und Organistenstelle verbundenen Schul⸗ stelle zu Siersleben, dem Stifte Quedlinburg, dem Königlichen Amte Friedeburg. dem Amte Walbeck und dem Stifte zu Eisleben von Grundstücken der Gemeindeverbände Burgoerner und Siersleben, der Kirche und dem Magistrate zu Leimbach von Grundstücken des Gemeinde⸗ verbandes Leimbach, ingleichen der Kirche und Pfarre zu Heiligenthal von Grundstücken der Gemeindeverbände Heiligenthal und Helmsdorf zustehenden Realabgaben, die Ablösung sämmtlicher der Kirche, Pfarre, Küsterei und J. Schulstelle zu Groß⸗Oerner von Grundstücken der Gemeindeverbände Groß⸗Oer- ner, Burgoerner, Hettstedt, Molmeck, Augsdorf, Gerbstedt, Siersleben und Leimbach ö Realabgaben,

III. im Mansfelder See⸗Kreise:

die Ablösung sämmtlicher der Kirche und Pfarre zu Schraplau von Grundstücken der Gemeinde⸗ verbände Asendorf, Ober⸗ und Unter⸗Esperstedt, Oberröblingen a. See, Stedten und Schraplau, sowie einiger der Organistenstelle und dem Cantorate ju Schraplau von Grundstücken det Gemeinde Verbandes Schraplau zustehenden Realabgaben;

die Ablösung der der Kirche und Pfarre, Küsterei und Schule zu Fienstedt, der Kirche zu Pfüͤtzenthal und der Küsterei und Schule zu Goedewitz aus den Gemeindeverbänden Fien⸗

Ausgefertigt: Höhne, Sekretär,

Sechs Beilagen 9 ö Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts.

em gedachten

mit der Aufforderun alt zu bestellen.

Gerichte zugelassenen

Heerden sind es, mit denen die Kosten für Bündn sse, für Heirathen,

(einschließlich 2 Börs en⸗Beilagen).

Die J. Strafkammer des K. Landgerichts Mün⸗ stedt, Zaschwitz, Goedewitz, Salzmünde und chen II. hat am 1. April 1886, Nachmittags 5. Uhr, Pfůützenthal zustehenden Realabgaben;

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