1886 / 105 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 May 1886 18:00:01 GMT) scan diff

land!! S. M. Kreuzer

Möwe“ * 3. Zanzibar. ir

Post⸗

vollgultige anerkannt werden sollen, wenn Seitens der betreffen⸗ den Länder volle Reciprocität in

dieser Beziehung beobachtet

Aichtamtlich es. tation: Zanzibar) 8. M. S. „Meltke “' 2 4. Kiel. ud Deutsches Reich Kiel) S. N. Brigg „Musquito“ 19/4 Fort wird. . . ,. an* j Monroc. (Poststation: Queenstown Irland) S. M. Frankreich, Paris, 1. Mai. (Fr. Corr) In; heu⸗ hen. Berlin, 4 Mai. Se,. Majestät der . i,, . o . tigen Ministerrgth theilte der i, , nr. . F zön ñ d ichskanzler, ilhelmshaven) S. M. Kreuzer „Nautilu . „langer mit, das er seine neuen Militarv . Laier ern g mnmlingen geslern noch ren Kicken n en . as Rekrutirungsgesetz, gleich nach den

Fürsten von Bismarck ; . ? a. nahmen Allerhöchstdieselben militärische Meldungen

entgegen, hörten den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, geh gin renn von Albedyll, und empfingen die Orden des verstorbenen Generals von Colomh aus den Händen der Söhne 227 des Lieutenants zur See, von Colomb, und

von Colomb, zurück.

In der heutigen (65 Sitzung des Hauses der

Abgeordneten, welcher der Präsident , , . Java] ) ; ** ö ; r Landwirth⸗ . ; . ĩ ist ier g ürst gon mar, re, nf 5 n Braun schweig. Braunschweig, 2 Mai. (Hann; E)

aft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, ur 6 fre nnn. 2c. Angelegenheiten, Pr. von Goßsßler, nebst Kom⸗ missarien beiwohnten, machte der Präsident dem Hause zunächst eine Reihe geschäftlicher Mittheilungen.

Das Haus trat hierauf in die Tagesordnung ein, deren alleiniger Gegenstand die Berathung des Gesetzent⸗ wurfs, betreffend die Abänderung der kirchen—⸗ politischen Gesetze, war. ö .

Der Abg. Dr. Gneist sprach sich gegen die Vorlage aus. Er wies darauf hin, daß die kirchenpolitischen Gesetze gul ge⸗

eißen worden seien von einer Majoritat, zu der auch ein großer heil der konservativen Partei gehört habe. Jene, Gesetz⸗ ebung habe dem Wege ents rochen, auf dem man in Bayern, Vürttemberg und Oesterreich zu einer richtigen Abgrenzung der Rechte von Staat und Kirche gekommen sei. In Bezug

auf die eigentlichen Kampfgesetze hätten auch inner⸗ halb seiner Partei verschiedene Auffassungen bestanden; Thatsache sei es, daß dieselbe zu jeder . bereit gewesen sei, bestehende Härten der kirchenpolitischen

Der gegenwärtigen Vorlage in ihrer ursprünglichen Gestalt würde ein großer Theil seiner Freunde haben zustimmen können. Gegenüber der abgeün⸗ berten Vorlage aber sehe sich seine Partei in der Nothlage, die wesentlichsten Bestandtheile jener früheren kirchenpolitischen Gesetzgebung aufrecht zu halten, nicht aus Feindschaft gegen die Kirche, sondern in der Zuversicht, daß, was in Bayern und Württemberg der Kirche, nicht schädlich sei, auch in Preußen nichts derselben Feindseliges bedeuten könne. Rehner wies schließlich in einer längeren historischen Aus⸗ einandersetzung nach, daß gerade die besonderen religiösen Verhältnisse in Preußen eine gesetzlich: Regelung der Be⸗ ziehungen zwischen Staat und Kirche nothwendig machten.

Der Abg. Dr. Windthorst gab im Namen seiner Partei die Erklärung ab, daß dieselbe die Vorlage, wie sie aus den Berathungen des Herrenhauses hervorgegangen sei, annehmen werde, ohne weiter‘ Amendements stellen zu wollen. An der Diskussion werde sie sich nur betheiligen, wenn sie provozirt

werde. . . Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Dr. von Jazdzewski.

Durch Allerhöchste Ordre vom 19. April d. J. ist der Gemeinde Rotthausen im Landkreise Essen behufs Er— werbung der zum Bau des von ihr projektirten Kommuni⸗ kationsweges von dem sogenannten Beih nach der Kolonie Dahlbusch II erforderlichen Grundstücke das Enteignungs— recht verliehen worden.

Die beim Pferdekauf übliche Uebergabe des zum Kauf gestellten Pferdes Seitens des Pferdehändlers in den Gewahrfam des Kauflustigen behufs Prüfung der Tüchtig⸗ keit des Pferdes durch Vorreiten ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IVF. Civilsenats, vom 28. Januar d. J, im Sinne geg Preußischen Allg. Landrechts als ein Leihvertrag aufzufassen, und der Kauflustige haftet bei einer unter seinem Gewahrfam eingetretenen Verletzung oder dem Tode des Pferdes für den Schaden, Falls er nicht nachzuweisen vermag, daß der Unfall durch Zufall oder geringes Versehen verursacht worden.

Die vierte Compagnie des See⸗Bataillons wird am 1. Oktober d. J. von Kiel nach Wilhelms haven in Garnison verlegt werden.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von e en n „Oberst à la suite des 2. Garde-Dragoner⸗

egiments und Commandeur der 3. Garde⸗-Kavallerie⸗ Brigade, ist vom Urlaub aus München zurückgekehrt.

Der General-Lieutenant von Heu duck, beauftragt mit der Führung des XV. Armee-Corps, ist mit Urlaub bis zum 8. d. M. hier eingetroffen.

Der General-Lieutenant von Winterfeld, Com— mandeur der Garde-Kavallerie⸗Division, welcher vor einigen Tagen behufs Rekognoszirung des diesjährigen Manöver— terrains Berlin verlassen hatte, ist heute wieder eingetroffen.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Fisch in Bonn, Dr., Könen in Wecze, Cossmann in Duis— burg und Dr. Kesseler in Rhens.

Das „Marine⸗-Ver⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗ richten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von * S. M. Kreuzer „Albatroß“ 12.2. Matupi 21.3. Letzte Nachricht aus Sydney vom 11.4. (Poststation: .

Gesetzgebung zu beseitigen.

S. M. S. „Ariadne“ 4/4. Kiel. (Poststation: Kiel. S. M. S. „Bayern“ 24/10. S5 Kiel. (Poststation: Kiel. S. M. S. „Blücher“ 6./9. S5 Kiel. (Poststation 9 S. M. Knbt. „Cyelop“ 13/1. Paolo de Loando 18.1. Letzte Nachricht aus Snellaba vom 26./2. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermessgsfhrzg. „Drache“ Wilhelmshaven 19.4. 24 4. Stavanger 28.4. (Poststation: Bergen Norwegen] ) S. M. Aviso „Falke“ 22.4. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Friedrich Carl“ 21/2. Suda⸗ Bay 1 27.4. Piraeus. (Poststation: Malta.). S. M. Kreuzer „Habicht“ 23./3. Kapstadt. (Poststation: Kamerun.) S. M. S. „Hansa“ 27. /1. Kiel. (Poststation: Kiel) S. M. Knbt. „Hyäne“ 29/1. Port Louis Mau⸗ ritiuß. Xetzte Nachricht von dort 12/3. (Poststation: Zan⸗ zibar.— S. M. Knbt. „Iltis“ 6 2. Hongteng 25.2. 2/3. Swatow 11/3. 12/3. Amoy Hongkong 11.4. (Poststation: Aden.) S. M. Aviso „Loreley 3 / 16 85 Konstantin vel 20.4. 23. 4. Rhodus 24.4. (Poststation: Konstantinopel.) S. M.

long 22. 4. Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Nixe“ Kiel , , , .

Wilhelmshaven 8 h * „Prinz Adalbert“ Wilhelmshaven. 21. 4. 24. (4. (Poststation: Kiel. S. M. S. „Sophie“ 2.4. Kiel. (Post⸗ station: Kiel.) = .S. M. S. des Seconb-⸗Lieutenants im 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment, e n, . , , inn dit . Malta) S. M. Torpedobogt 8 25.

3 . Kreuzergeschwader: S. M. Schiffe „Bis⸗

marck“, „Gneisenau“, station: Hongkong; für S. M. S.

Die Abreise des Regenten un nebst den jungen Prinzen nach Blankenburg gest. Mittag erfolgt und der Empfang derselben auch dort ein sehr länzender gewesen. reise

th sz Uhr die beiden hier garnisonirenden Bataillone des 57. Infanterie⸗Regiments inspizirt, während die Frau Prin—⸗ zessin St. Petri beiwohnte.

zufolge wird die un garische Regierung im Einverständniß

Ausgleich betreffende Vorlagen einbringen.

12.4. oststation: t Ay. Pommerania“ i. 16 S4 —2I.d. Kiel. (Poststation; Kiel) =

„Stein“ 27. 3. Wilhelmshaven. S. M. Knbt. „Wolf“.

. n 184. = 21.

ie ban, ge, t Kiel 23. /4.— 24.4.

„Olga“ 29. /3. Auckland 10.4. (Post⸗ „Gneisenau“ Batavia

der Frau Prinzessin ist gestern

Vor der Abreise hat der Regent noch

der Einweihung des neuen Gemeindehauses von

Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 1. Mai. Der Presse“

mit der österreichischen im Reichstage am 5. Mai fünf, den

Wie die „P. E.“ mittheilt, werden drei derselben, und zwar jene, betreffend die Verlängerung des Bankprivilegiums, die Schuld des Staates an die Bank, und die Zuckersteuer, vom Finanz-Minister vorgelegt und dem Finanzausschuß des Reichstages zur Vorberathung zugewiesen werden, während der Handels-Minister die zwei anderen Vorlagen, betreffend das Zoll- und Handelsbündniß, und den Zolltarif, einbringen wird, welche dem volkswirthschaftlichen Ausschuß werden zu⸗ gewiesen werden. Letzterer Ausschuß wird seine Berathungen früher als der vorgenannte beginnen, da man in erster Linie darauf hinarbeitet, daß der Zolltarif in den beiderseitigen Parlamenten noch vor den Ferien zur Berathung gelange. Die gemeinsame Kommission für die. Feststellung der beider⸗ seitigen Quoten wird erst im Herbst ihre Thätigkeit beginnen können, und zwar gleichzeitig mit den Delegationen, also wahr—

inlich i ö scheinlich in Pes (W. T. B) Nach Ausweis der

Pest, 3. Mai. der ungarischen Staatskassen für das erste Quartal 1856

betrugen die Gesammteinnahmen 72 983 297 Fl., die Gefammtausgaben 87 245432 Fl. Im Vergleich zu derselben Periode des vorigen Jahres weisen die Einnahmen eine Steigerung von 1 641 020 Fl, und die Ausgaben eine Abnahme von 2 284259 Fl. auf, so daß sich die Bilanz für das erste Quartal 1886 um 3 965 279 Fl. günstiger stellt als diejenige des ersten Quartals 1885.

Großbritannien und Irland. London, 1. Mai. (Allg. Corr.) Der Hof ist am Donnerstag von Osborne nach Schloß Windsor zurückgekehrt. . Die „Allgemeine Correspondenz“ schreibt: „Es verlautet jetzt auf das bestimmteste, daß wenn die irische Home-⸗Rule⸗ Vorlage bei der zweiten Lesung abgelehnt oder letztere nur mit einer geringfügigen Stimmenmehrheit genehmigt wird, Glad sto ne das Parlament auflösen und an das Land appelliren werde. Wie die Sachen gegenwärtig stehen, dürste sich dieser Ent⸗ schluß verwirklichen, denn mit jedem Tage wird die Zerfahrenheit in der liberalen Partei größer, und die Regierung muß sich auf den Abfall einer sehr beträchtlichen Anzahl ihrer Anhänger gefaßt machen, wenn der Augenblick für die Abstimmung über die zweite Lesung der Home⸗Rule⸗Vorlage naht. Die Oster⸗ ferien des Parlaments haben den Volksvertretern Gelegenheit geboten, sich mit ihren Wählern in persönliche Verbindung zu setzen, und es hat sich dabei herausgestellt, daß die Massen der Wähler den Anschauungen ihrer Vertreter über Gladstone's Reformpläne in den meisten Fällen durchaus nicht beipflichten. Zwischen einer beträchtlichen Anzahl von Abgeordneten und ihren Wählern ist thatsächlich ein gespanntes Verhältniß ein⸗ getreten, so daß, falls Neuwahlen stattfinden sollten, die Wähler sich nach einem anderen Kandidaten umsehen dürften, und zwar nach einem solchen, der günstig über Gladstone's Ent— würfe denkt und urtheilt. Die Mandate vieler hervorragenden Mitglieder der liberalen Partei, die sich fortgesetzt gegen die irische Politik Gladstone's aussprechen, sind ö Wenn es nicht geboten wäre, durch die Abstimmung über die zweite Lesung der Home-Rule-Bill genau festzustellen, wer von den Liberalen zu den Gegnern der Vorlage gehört, würde eine sofortige Auflösung des Parlaments im Interesse der Regierung liegen, denn die Neuwahlen werden unbedingt den Anhang Gladstone's verstärken. Die wahren Liberalen im Lande be— günstigen die irische Politik Gladstone's aus dem Grunde, weil die gründliche Lösung der irischen Frage, welche dieselbe anstrebt, Großbritannien endlich zu den vielen wichtigen ,,. Neformen verhelfen werde, deren das Land so dringend zedarf.“ Aus Mandalay (Birma) wird unter dem 29. April gemeldet: Die ummauerte Stadt wurde heute früh 5 Uhr wieder in Brand gesteckt. Die Feuersbrunst dauerte bis 9 Uhr, und es wurde eine Strecke von nahezu einer Meile Länge und 500 m Breite eingeäschert. Die Flammen erreichten beinahe das Gefängniß, das mit Mühe gerettet wurde. Die 200 Sträflinge wurden unter starker Bedeckung rasch nach einem der inneren Höfe des Palastes übersiedelt. Alle entbehrlichen Truppen der Garnison rückten aus, um den Flammen Einhalt zu thun. Es war der verheerendste Brand, der bis jetzt stattgefunden. 3. Mai. (W. T. B. Ihre Kgiserliche und König⸗ liche Hoheit die Kronprinzessin ist heute Nachmittag in Wind sor Castle eingetroffen. Das Unterhaus nahm heute nach kurzer Debatte das Einnahme⸗Budget in zweiter Lesung an. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Regierungsvor⸗ lage, betceffend die Abänderung der n . Bestimmungen über die n und Qualifika⸗ tion der Aerzte, in zweiter Lesung angenommen. In der Vorlage wird u. A. bestimmt, daß die von Universitäten

Ferien einbringen werde. Letzteres Gesetz ist unverändert

dasse ße, welches die Kammer bereits im vorigen Jahre nach

langer Debatte angenommen hat. Ein besonderes Gesetz regelt die Rekrutirung nach Armee Corps Bezirken. In der Vorlage über die Beförderung der Offiziere werden die Rechte der Anciennetät erheblich vermehrt und das Recht der Beför⸗ derung durch Auswahl bei den niederen Graden entsprechend vermindert werden.

Der Schiffahrtsvertrag zwischen Frankreich und

Italien ist gestern in Rom unterzeichnet worden.

Griechenland. Athen, 3. Mai. (W. T. B.) Die Vertreter der fünf Großmächte traten heute zu einer Berathung zusammen.

Türkei. Konstantinopel, 3. Mai. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: In einer neuer⸗ dings abgesandten Cirkularnote weist die Pforte auf das Rundschreiben Delyannis' an die Präfekten hin, in welchem angedeutet werde, daß die hellenist ischen Aspirationen Befriedi⸗ gung erfahren würden.

Serbien. Belgrad, 3. Mai. (W. T. B.) Ein heute veröffentlichter Ukas ordnet die Aufhebung des Stand⸗ rechts in den Kreisen, wo dasselbe noch bestand, sowie die Inkraftsetzung des suspendirten Preß- und Versammlungs⸗ gesetzes an.

Zeitungsstimmen.

Em in der „Baugewerks-Zeitung“ versssentlichter Artikel von Dr. B. Hilse über den Erlaß des Ministers des Innern, vom 11. v. M, schließt mit folgenden Sätzen:—

Jedenfalls geht aber die Auffassung derjenigen Tagesblätter zu weit, welche die beregte Ministerial⸗Verfügung als einen Eingriff in die Rechte der arbeitenden Staatsbürger und als eine Einengung des in dem Gew.⸗O. 5§. 152 gewährleisteten Vereinigungsrechtes dar⸗ stellen und über diefelbe sich mißbilligend äußern. Denn sie ist nichts mehr als ein Schutz sowohl der Arbeitgeber, als auch der mit ihren Arbeitsverhältnissen bezw. Lohnsätzen zufriedenen Arbeitnehmer gegen Diejenigen, welche durch Gewalthandlungen, sei es Zwang, Bedrohung, Beschimpfung, Ueberredung, letztere für ihre Ansichten zu gewinnen suchen und dadurch ihren Bestrebungen Nachdruck zu geben bezwecken.

In einer ausführlichen Betrachtung über die Arbeits— einstellungen sagt die „Schlesische Zeitung“ u. A.: Das schwerste Uebel, welches den organisirten Strikes anhaftet, ist unstreitig die Verschärfung der Klassengegensätze. An und für sich schon liegt eine ernste soziale Gefahr darin, daß in irgend einer einzelnen Geschäftsbranche Arbeiter wochenlang feiern, ihte sauern Ersparnisse aufzehren, der bleichen Noth verfallen und in weitaus den meisten Fällen schließlich die Arbeit unter den früheren Bedingungen wieder aufzunehmen gezwungen sind. Auch in den besten Naturen muß dies Wuth und Erbitterung erzeugen und den Gedanken an einen gewaltsamen Umsturz unferer ganzen gesell⸗ schaftlichen Ordnung wecken und beleben. Diese Gefahr wächst mit der Ausdehnung der Kreise, welche in die Interessen der Strikenden hineingezogen werden. Wenn heute ein Maurerbund sich über ganz Deutschland verzwei nn und dieser ganze Bund zur Förderung des sich in Berlin vorbereitenden Maurerstrikes mitwirkt, so ist das gewiß schon bedenklich; immerhin aber mag man noch behaupten können, daß die unselbständigen Maurer nur ihre gemeinsamen Fachinteressen vertreten, daß von einem Klassengegensatz noch nicht die Rede sein könne. Wenn aber Leipziger Schriftsetzer striken und Bremer Cigarren macher und Berliner Maschinenbauer ihnen zu diesem Zwecke finan⸗ zielle Unterstützungen zuwenden, also Leute, die über Billigkeit oder Unbilligkeit der gestellten Forderungen und über die Ge⸗ schäftslage des Unketneh mien gac kein Urtheil haben; wenn es sich somit einfach um Bekundung der Solidarität der nicht besitzenden gegenüber den besitzenden Klassen, also um einen eigentlichen Klassen—⸗ kampf handelt, zu dessen Schürung meist noch professionelle Agitatoren in Thätigkeit treten, die der Arbeiterwelt gar nicht angehören: dann werden die Strikes zu einer politischen Gefahr, der zu begegnen unseres Erachtens Aufgabe der Gesetzgebung ist. Eine Korrektur der das Koalitionsrecht begründenden gesetzlichen Bestimmung in gedachtem Sinne ist jedenfalls möglich, ohne dein Arbeiter den „ehrlichen Lohn— kampf“, wie ihn der Gesetzgeber wollte, zu verwehren.

Die Bürgschaften, welche die Gesetzgebung in ihrer gegenwärtigen Gestalt für die Wahrung des sozialen Friedens bei Strikeunter⸗ nehmungen bietet, sind im Vergleiche zu den agitatorischen Kräften, welche heute mehr und mehr in Thätigkeit treten, ungemein beschränkt. Immerhin aber ist es anzuerkennen, daß, wie aus dem Erlasse des Ministers des Innern vom 11. April d. J. hervorgeht, die Staats gewalt sich entschlossen zeigt, die ihr zur Zeit gebotenen gesetzlichen Mittel wenigstens voll und ganz auszunutzen.

Der Hannoversche Courier“ äußert bei Ge⸗ legenheit der Besprechung der in Aussicht stehenden Brannt— weinsteuer⸗Vorlage:

IImh Allgemeinen ist die Grundlage des neuen gesetzgeberischen Vorgehens, die Verbindung der bestehenden Maischraum- mit einer Konfumsteuer als richtig zu bezeichnen und ron nationalliberaler Seite wiederholt empfohlen worden. Entschieden absprechend und ver⸗ werfend lauten bisher nur die Urtheile der deutschfreisinnigen Presse, die von äußerster fiskalischer Gir und unerträglichen Eingriffen in den freien Gewerbebetrieb redet. Aber das will nichts bedeuten. Auf die Mitwirkung dieser Partei hat wohl noch Niemand gerechnet, und eine von der jetzigen Regierung ausgehende Vorlage mag be⸗— . sein wie sie will, in deutschfreisinnigen Augen ist sie grund⸗ echt.

In der „Landes-Zeitung für Elsaß-Lothrin⸗ gen“ lesen wir:

Frankreich hat vor einiger Zeit einen Hrn. Amédeée Martegu mit dem speziellen Auftrage nach Deutschland gesandt, den gegenwärtigen Stand der deutschen Industrie zu studixen. Der Bericht, welchen Hr. Marteau in Erledigung seines Auftrages erstattete, hat unseren west⸗ lichen Nachbaren, wie Thomas Grimm im Petit Journal“ ver⸗ sichert, ernstlich zu denken gegeben. Das „Petit Journal“ hringt nun in einer seiner letzten Nummern über diesen Gegenstand einen Artikel, in welchem es heißt, daß die deutsche . seit dem Jahre 1877 sich in unermeßlicher Weise entwickelt habe, heute herrsche sie überall, selbst in Frankreich, durch die Billigkeit ihrer Erzeugnisse und durch die vortheilhaften Bedingungen, welche sie Ge⸗ schäftsleuten und anderen Abnehmern gewähre. Der Krieg werde heutzutage nicht mit Kanonen, sondern mit Werkzeugen und Maschinen geführt. Der Verfasser glaubt ganz ernsthaft, daß Frantreich in seiner militärischen Entwickelung sehr große Fortschritte gemacht habe und daß ez für alle Ereignisse vorbereitet sei; er hahe dies aus einem Buche ersehen, welches kürzlich viel Lärm gemacht hat; aber er glaube, daß Frankreich vin seinen Mitbewerbern (auf indusltriellem Gebiete) sich habe überflügeln lassen und daß es geboten sei, sich

S. „Luise“ 15/3. Norfolk. (Poststation: Queenstown (Ir⸗

in den Kolonien und im Auslande ausgestellten Zeugnisse als

energisch aufzuraffen.

Es folgt nun na

* Einfuhr

Fi 3 ö Unte i ir ; ö ; ; ar, ĩ Visionen, Hellsehen, Verkehr mit der Geisterm ser i- . r r Aus fuhr aus ö 6 Kinzig, Rrgunschmeig Wies kaden, Karlsrnhe. Miannbeim, Darmstabt), muß, 6 . ; 8 , . thieris chen Maquetis eutschland nach Frankreich nach u Gunsten sowie aus Basel, London, Edinburg, EChrist kl d . ; * natürliche Magie, geheime Natutkräfte Frankreich Deutschland der deutschen der französis. den Städten des fübdeutsche . ftiania kleine, dagegen aus Sympathie; Weissagungen, Astrologie, Gesinaliie, Eraniud utung, . w. , r. Einfuhr Ausfuhr berg, Augsburg) . ,. 2 (München. Jürn Poroslopete; Phrenolog . Phn iogne mik. Chitonantie; . 16* ini, nr . Mill Mark Mis Wr X ser * 0cEurcg Dr id e 12 Straßburg, gie , , . Geheimschriften, Hieroglypßen; Kuriofa und 2 233 26, 77 bre k 6. * Vie Jokosa, sowie Karikaturen; satirische Ei n , 1 6 15 è= 1. . 2 466 at f und w Frauen, Liebe und Ehe; ,,,, ere nn. 2, 395, . 2335 . zerrse t. jüdo ichen, im sübdeutschen Mißgeburten Ungluͤckof alle , * . Verbrecher; geheuer, 1878 1155 3453.7 74, d . Hochgebirge vorwiegend nordöstlichen Windrichtungen äußerten karten. 2 In kiesem K e, nn n, ,, n, ,,, 3! , . ** 4 inf f 38 No ' . 2 6 n Kataloge z 2 3 . 115,9 43.5 69,5 2 w . on 2 entzündlichen Prozessen Schriften aus 22 16. 1 . n rn, ,. 6 , 438,ů 361,9 7263 umnungsorgane, indem diese Krankheitsform in jenen ersteren Rr. 13 der „Fliegenden Blätter für AÄndömuatiat? ett ners. 1535, 154.7 353.5 717 Orten seltener, in den letzteren häufiger zu Vage trat, ur dort Keichiß von lüstakem rene rn mnuriat; enthält ein, Ver. 1587 47655 6 1. 66 , hier zablreichere Sterbefälle veranlaßte! Darmkatarthe ö ! teren und selteneren Schriften über Alichemse und 1 4617 3365 135 eat und Brechdurchfälle der Kinder zeigten dagegen meist eine Abnahme, lz . 3. 23 . i ng . a. 2 1, Paris, Warschau, Gewerbe und Handel achdem der ss 9er 1 wr ar. Heinen sie in gesteigerter Zahl als Todesursachen. Der J el · Versaffer durch eine andere liebersicht noch nach- Äntheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war im ö

ewiesen hat, daß der Werth der deutschen Ausfuhr auch nach

zwiesen hat, d ) anderr ändern in 1 3 nach , . (mit ugnahm? von 1d Nord-Amerika) zugenommen hat, untersucht er, welche Ursachen bei dieser Entwickelung des deutschen Ausfuhrhandels *

ptsächlichsten

Rußland und N

gewirkt haben.

Die Billigkeit gewisser, oder besser ges

Bil 2 sser gesagt, der hau

Rohmaterialien, wie der Kohlen, des Eisens, des Holzes; die Billigkeit der Handarbeit; .

'. .. . 3 durch Volksb ause betriebenen Industriezweigen sehr nützlich i ie Kon⸗

sumvereine, welche vielen de fe l sse ,

Lebensführung v

den Unternehmungs Kaufleuten innewohnt und ö. e,. in allen Ländern des . ) ni en oder Comtoire zu errichten, wobei sie . hoert e, D , . Erzeugnisse obliegen. J 3 eine aßregel von umfassender Tragweite erscheine Verfasser jedoch die Handels, . ,, welche bereits bestehen gegründet werden; denen die jungen Leute in die praktischen und technischen Kenntnisse

Erdballs sich niederzulass

der Laufbahn e ählt in Deuts

nstalten, in welchen ein ausgezeichnetes Pers ü 6. en e es Personal von Arbeitern, Werkführern und künftigen Fabrikherren )

Städte und Ger Das erklärt es,

sehr vorgeschrittenen Industrie ge zärtig fast i s

h ) ; gegenwärtig fast in demselben Grade

wie England, den einer ,

mus besitzt, d. h.

Kaufleuten, welche nicht zaudern, die Heimath zu verlassen, um die fernsten und unbekanntesten Länder, wie in die

ebensowohl in

. kommerz

fremder Geschäft

zum Absatz zu bringen.“

atzgebiete für ihre heimische Industrie zu suchen. aber gerade und sehr unglücklicherweise, was Frankreich mangelt dessen Fabrikanten meistentheils genöthigt sind, sich der Vermittelung

Er findet folgende:

ermitteln;

6

Gewerbe⸗ und Fortbildungsschulen, hen und jeden Tag im Deutschen Reich neu die Fachschulen für alle Gewerbe, Schulen, in

ingeweiht werden, welche sie ergreifen wollen. Man chland mehr als zweihundertfünfzig dieser nützlichen

. herangebildet wird. Die neinden legen sich ebenfalls sehr kräftig ins Mittel. wie Deutschland zur Seite einer sehr thätigen und

zeing industriellen Nation unerläßlichen Organis— eine Anzahl von unterrichteten und unternehmenden

iellen Mittelpunkte der Welt zu gehen, um neue

Das ist es nun

Shäuser zu bedienen, um ihre Waare nach außen hin

Armee-Verordnungs-Blatt. Nr.

Generalstabs . leb

Provisorische Errichtung einer 3. Landwehr⸗ ion im Berei ; . . Landwehr⸗Inspektion im Bereich des

Brigade von Berlin nach Brandenbu ĩ Ber R irg a. H. Unterbringung der Kassenkasten der Truppen ꝛc. Besichtigung der , sowohl

städtischen als pr

begmten. Berichtigung ge Dienst i

. 2 gedruckter Dienstordnungen

. . / ö. , ,. erich fle des, Zeugpersongls. Nachträge. Tabellarische Uebersicht der

. der Loosung im Jahre 18385 gezogenen höchsten . ushändigung unbestellter Briefe durch die Bezirkskommandos.

Ortsentfernungen.

höheren Lehranstalten, welche Ausst ö

e n , g, ( zur Ausstellung von Zeugnissen über die wissenschaftliche Befähigung für , n, ,,, . dien t Ker (c rlnti ssad gung für den einjährig⸗freiwilligen Militär—⸗

zuschüfsen für das 2. Quartal 1586. Veraus z

zuschüßen für Seh sgabung von Nachträgen

zu e ie nen Reglements. Ergänzung einer , 1 Inhalt: Gesetz betreffend die Abänderung des

Militärpensionsge

Gesetz, betreffend die Abändernn reichs gz, Ab ig des Reichsbeamtengesetzes, und des Gesetzes, betreffend die Fürsorge für die Wittwen i. ren .

21. April 1886.

Reichsbeamten der Civilverwaltung vom 20. April I851. Vom Marineverordnungsblatt. Nr. 9. Inhalt: Garnison⸗

wechsel. Packmaterial. Konservirung des . anweisung für den g des Schuhzeuges. Dienst

tafeln.

. o

nal veränderungen. Benachrichtigungen.

Amtsblatt Verfügung: vom betreffend die Abä

betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Reichs—

beamten der Civil

Centralblatt der Abgaben Gesetzgebun k in den Königlich, prenßis . 91 n r. 3. Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗ Sammlung

und im Reichsgesetzblatte erschienenen Gesetze und Ver

b . Verordnungen. J. Allgemein erw tung gegen fände: . in dem Clande i in den Befugnissen der Zoll! und Steuerstellen. Ausführung es Regulativs Über die Dienstwohnungen der Staatsbeamten. *

Verrechnung der

zwangsverfahren. Verrechnung der Ausgaben für Remunerirung

der Visitirfrauen.

Kaffeeschalen. Ausfuhr der zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen

Pflänzlinge. Ue

und Malz in Bayern. Steuerliche Behandlung des nach amerika—

nischer Art geernte

Nie 8 . s Lieferungsverträge. Proviant⸗Lieferungs verträge.

d 11. Inhalt: ungsreisen bei den Armee-Corps im Jahre 1886. =

Verlegung des Sfabes der 11. Infanterie⸗ ivaten Garnison⸗Anstalten durch die Garnison⸗Bau⸗

f : gen Militãär⸗ über die persönlichen Verhält—

. 2 re,. ee. Bekanntmachung eines Verzeichniffes derjenigen

Anderweite Feststellung von Verpflegungs—

setzes vom 27. Juni 1871. Vom 21. April 1885.

Bottelier. Laffetenbeschreibungen. Schuß⸗ rbindungen mit Ost-Asien und Australien. Per⸗

des Reich s-Postamts. Nr. 27. Inhalt: 2s. April 1566. Gesetz, vom? 71. Aprsp'h; nderung des Reichsbeamtengesetzes und des Gesetzes,

verwaltung vom 20. April 1881.

Gebühren für Mahnungen 2c. im Verwaltungs⸗

III. Indirekte Steuern: Zollbehandlung der bergangsabgaben und Ausfuhrvergütungen für Bier

ten Tabacks. VI. Personalnachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlich s = 6 n,, sind . der 33 vom 18. m , ,. Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestor gemeldet; in Berlin 21,6, in Bretz lau 253,ül, in Königsberg sft e 23,5, in Feankfurt a. M. 24,2, in Wiesbaden 6, in Hannover 26,7, in Kassel 21,9, in Magdeburg 24,3, in Stettin 26, l, in Altona 5 3, in Straßburg 36 3, in Metz 24,1. in München 33,5, in Nürnberg 17. ö isch ö in Stnttaerk h ö. ; 3,5, in Braunschwei 9. 1g i sen . Har ern , , i, schweig 18,3, in Hamburg 26,6, in Wien

in Augsbur

in Basel 17,7, in

in Lendon 18,4, in Glasgow 25,1, in Liverpool 21,8, in Dublin 27,3,

in Edinburg 17,0,

Christiania 15,9, in St. Petersbur . 1. 9 41,4, . in m 31,5, in Turin 31,2, zukarest * in exandria 31,1. Ferner in der Zeit vom 28. big 3. April: in New⸗ Jork 0,6, in Miladelphia 25,3, in Kalt h er in San Francisco in Vembay 21,8, in Kalkutta a,.

24,8, in Madras 35,5.

Statistische Nachrichten.

bis 24. April er. von je

in Prag zh, 0, in Triest in Krakau Brüssel 34,5, in Amsterdam in Paris 26 6, in Kopenhagen 22.9, in Stockholm 27.4, in in, Warschan 32,1, in in Venedig 36,1, in

cbstehende Ueberficht über die Zunabme der deut= nach Frankrei d den ne der d usfuhr nach ga en. ch und den Rückgang der französischen

anken, welche gewissen, eine leichtere, und bessere

geist, welcher einer großen Zahl von deutschen

woche die Sterblichleit wieder günstiger gestaltet.

(aufs Jahr berechnet) in Berlin und Pocken weniger, Masern, mehr, Scharlach fast die gleiche Zahl Vorwoche bervorgerufen.

veranlaßte in Berlin, Pest, Paris, fälle. auch in Hamburg, Wien, Kopenhagen, Eikrankungen an Scharlach nicht selten. Croup zeigten in Berlin, Charlottenburg. München, Nürnberg. Straßburg, Stockholm

im Allgemeinen ein beschränktes.

ein wenig größer wurde. gegangenen Woche. F aus St. Petersburg 3,

Byrlin und Rom je 1 Todesfall hervor. Zellgewebes der Haut verliefen in Nürnberg mehrfach

Meldung.

don, Dublin eine kleinere, woche. haufiger. = Aus London und Warschau kamen einzelne, aus Wien, Prgg, Odessa, Zürich. St. Petersburg mehrfache, aus Rom und Pest zahlreiche Todesfälle an Pocken zur Anzeige. Erkrankungen hurden aus Breslau, Edinburg, St. Petersburg mehrfach, aus dem Reg. Bez. Marienwerder 12. aus Pest 86 mitgetheilt. Die Cholera in Brindisi hat erheblich abgenommen. Vom 24. bis 29 April wurden daselhst 15 Erkrankungen und 14 Todesfälle, aus Venedig aus der Berichtswoche 10 Sterbefälle gemeldet. In den Orsschaften DOria, Erchio, Latiano und Ostuni wurden Cholerafälle beobachtet. Einer von der Académie des Sciences herausgegebenen Preis⸗ arbeit über den Selbstmord in Frankreich in den Jahren 1828 bis 1378 entnehmen wir folgende Angaben: Während die Bevölkerung Frankreichs sich jährlich um ca. 0M vermehrt, nehmen die Selbst⸗ mörder um 5 (o zu. Im Mittel kommt auf 10 966 Einwohner ein Selbstmord. Unter 1909 Selbstmördern gehören 775 dem männlichen Geschlechte an. Die Städte liefern fast doppelt so viele Selbstmörder als das Land. Die größte Zahl der Selbstmorde fällt in die heißen Sommermonate. Unter den Ursachen nimmt die Trunksucht nächst den Geisteskrankheiten die erste Stelle ein.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von dem Prachtwerk ‚Weimar⸗Album, Blätter = innerung an Carl August und seinen Musenhof, eine ig fhn . Schilderung“, von August Diezmann, mit vielen Stahlstichillu⸗ strationen (Leipzig, Schmidt und Günther) ist die 2. Lieferung (5 9) erschienen, die die Ereignisse des Jahres 1775, in welchem Goethe an den Hof von Weimar fam, und dessen erste Tage daselbst in eingehender und interessanter Weise schildert. Der Lieferung sind 2kunstvolle Stahlstiche, das Schloß zu Weimar und die Goethestatue von ö , n .

Von dem Werke -Illustrirte Geschichte K. K Armee in ihrer kulturhistorischen . Gilbert Anger (Selbstverlag, Wien) sind die Lieferungen 4 un 5. (je 60 ) erschienen. Sie behandeln die Kriegsmaschinen im Mittelalter und ersten Feuerwaffen, schildern dann die Kriege und das Kriegswesen unter Maximilian i sowie das Landsknechtwefen in seiner geschichtlichen Entwickelung. Der fesselnde Text ist mit zahl⸗ reichen Illustrationen geschmückt, von denen namentlich die Abbildungen der alten Maschinen und Waffen interessant sind.

ö Nach dem 8. Jahresbericht des städtischen Leibniz— Real gymnasium s. in Hannover haben an demselben im Jahre 1885 36 im Ganzen 14, Klassen bestanden, 11' an der Haupt— schule und 3 Vorklassen. An diesen 14. Klassen haben mit Einschluß des Direktors 19 Lehrer unterrichtet und zwar 12 wissenschaftliche Lehrer, 4 Elementarlehrer, 2 Zeichenlehrer und 1 Turnlehrer. Die Schule war besucht von 493 Schülern, und zwar die 11 Klassen der Hauptschule von 347 und die 3 Vorklassen von 146 Schülern. Von den 493 Schülern waren 448 Evangelische, 27 Katholiken, 18 Juden; ihrer Heimath nach waren 458 Einheimische, 28 Auswärtige und Ausländer. Das Zeugniß für den einjährigen Militärdienst erhielten im Laufe des Jahres 22 Schüler; 4 Schüler haben im Laufe des Jahres . , bestanden.

. Eine neue Zeitschrift für gewerblichen Un i

in Verbindung mit Direktor O. Jessen von Karl . heim herausgegeben, erscheint seit April d. J. im Verlage der Weid— mannschen Buchhandlung in Berlin. Wenn auch zunächst nur zur Förderung des gewerblichen Unterrichtes in Preußen bestimmt, wird diese Zeitschrift auch auf die gewerblichen Kreise außerhalb Preußens befruchtend und anregend einwirken und Kommunen, Fachvereinen Fachschulen, wie den betheiligten Gewerbetreibenden oft ein brauch barer Wegweiser sein. Die soeben ausgegebene erste (Probe-) Nummer enthält außer dem Programmartikel, Unsere Aufgabe, noch: Die er, . der Zukunft, leitende Gesichtspunkte, entworfen von Nagel; Die Handwerkerschule in Berlin, von O. Jessen; Schul— nachrichten; Blücher⸗ und Vorlagenwerle.

Ludwig Rosenthals Antiquariat in München, das ein großes Lager von seltenen älteren und neueren Werken besitzt, hat vor Kurzen wiederum mehrere Kataloge versandt. Katalog XIIV. bietet ein Verzeichniß von 1317 älteren medizinischen Schriften (bis 1799), welche von Anatomie,. Chirurgie, Augen⸗ und Zahnheilkunde, Gynäkologie und Geburtshülfe, Pest und Syphilis handeln, fowie in einem nan, einige 29 Schriften über Kaffee, Thee und Chokolade, während im Kataloge XIIII. 1353 neuere medizinifche Schriften (seil 1800) zusammengestellt sind. Katalog XIV. umfaßt eine „Biblio- theca mäagich et bneumatica“ oder ein Verzeichniß von 2392 Schriften über geheime Wissenschaften, welche unter folgende 16 Abtheilungen vertheslt sind: Magie im Allgemeinen, Kabbalah, Zauberbücher, Faust⸗

sage, Engel und Teufel, Himmel und Hoͤlle, Fegfeuer, jüngstes Gericht,

In den meisten Großstädten Europas hat sich in der Berichts⸗

. l Insbesondere werden aus den mittel- und süddeutschen Städten (wie Berlin. a

1 ein , als in der Vorwoche. Von je 10 000 Lebenden starben

r 70, in München 85 Säuglinge. Von Len Infektionskrankheiten haben nur . Diphtherie, Unterleibstyphen etwas von Todesfällen wie in der He che Q odesfãlle an Masern wurden aus lachen, Barmen, Hamburg, Straßburg, Wien, Pest, Lyon, London,

St. Petersbürg viel Sterbe— Christiania waren . Diphtherie und en rh ö 6 . Nür rnberg. bur Wien, Pe arsc Turin eine größere Sterblichkeit, während dieselbe in ,,. in, Leipzig. Dresden, Christignig, Paris, St. Petersburg eine etwas klei⸗ nere wurde. Zahlreiche Erkrankungen an Diphtherie wurden auch aus dem Reg.-Bez. Schleswig, sowie aus Kopenhagen und GChri— stianig mitgetheilt. Das Vorkommen von Unterleibstvphen blieb z Die Zahl der Sterbefälle nahm in Hamburg und London ab, während sie in Paris und St. Petersburg . größ Auch Neuerkrankungen waren in' Hamburg weniger, in St, Petersburg und Pest häufiger als in der vorher; Sterbefälle an Flecktypus kamen aus Pest s, detershurg 3, aus Warschau und Odessa je 1 zur Mitthei⸗ lung. Rückfallsfieber zeigten sich nur in St. Petersburg in größe— rer Verbreitung; aus London wird 1 Todesfall daran gemeldet . Epidemische Genickstarre rief in Berlin mehrere Erkrankungen und in Rosenartige Entzündungen des 6 aus Berlin und Kopenhagen kamen nicht wenig , 4. ung. Dem Kindbettfieber erlagen in Wien 5, in Paris 5 Frauen Die Zahl der Opfer an Keuchhusten war in Berlin, Paris, Lon⸗ J in Glasgow eine größere als in der Vor— Auch in Hamburg und Nürnberg wurden Erkrankungen

e. 1 ö. Alraunen, Amulete; Hexen und Dexenprojesse, Tortur,

In der ordentlichen

vom 3. d. M, wurde die Genehmigung der

9 . 1 Rechnungen Bilanz pro 1885 beschlossen, demnach die *

Dividende

und de

Decharge ertheilt.

2 . St. Petersburg häufiger, aus Berlin und Pr 86 selt ienges ur ausiger, 2 nd Prag etwas seltener Aktiengesetz vom 18. Juli 864 vporaese 6 3 6 , e, m,. nahm die Zahl der genehmigt wd Erkrankungen etwas ab, in Edi Das Schar iebe z z s J c Edinburg zu. Das Scharlachfieber Die New⸗JYorker Hdls Itg.“ schreibt in ihrem vom

Beunruhigung zu mildern

matie⸗ dem Lande Industrie. und Handelsinteressen zugefügt, ist ein barer. Von der Arbeiterfrage abgeschen hältniste einem Aufschwunge des Geschäfts' Die Schiffahrt auf den Binnenseen, jetzt eröffnet, wovon man einen

liegen die Ver— hasts vorwiegend Flüssen und Aufschwung des Erport— Jahreszeit schon geurtheilt werden kann, gute Ernten in allen Boden— Reugnissen. Auf industriellem Gebiete hört man nur in sehr wenigen Branchen über allzu große Läger in erster Hand klagen; im Großen und. Ganzen ist der Markt durchaus nicht Init Fabrikaten überfüllt, und eine Hebung des BVegehrs ö würde sofort auch von einer gesunden Hebung der industriellen Thätigkeit beantwortet werden. Ueber das Geschäft am a 37 n⸗ und Dreduktenmarkt läßt sich auch in dieser Woche nichts be— sonders Erfreuliches melden. Weizen stellte sich Anfangs unter dem Einfluß zunehmender Exportfrage im Werthe höher, hak aber nach⸗ dem diese wieder schwächer aufgetreten ist, einen Theil des Ävances eingebüßt. Mais fand nach keiner Richtung viel Beachtung nd it nur unbedeutenden Preisschwankungen unterworfen gewesen während Hafer Angesichts des stark reduzirten Platz: vorrathes einen recht erheblichen Avanz erfahren hat Am. Markt für State⸗ und westliches Mehl“ herrschte ein festerer Ton. Das Befrachtungsgef chäft nahm einen ruhige Verlauf, Raten sind ohne wesentliche Veränderung geblieben Va) ö. te hne we je derung geblieben. Baum wolle hat stilles Geschäft gehabt und konnte im Terminhandel vor— wöchentliche Schlußnotirungen nicht ganz behaupten. Der Wollmarkt war flau. Brasil⸗Kaffees behielten trotz stillem Geschäft feste Preis. tendenz, von reinschmeckenden Sorten sind Padangs begehrt und höher gewesen. Für Rohzucker gerieth die Nachfrage gegen Schluß in Folge des Ausstandes der Raffinerie⸗-Arbeiter ganz ins Stocken In⸗ haber, hielten aber nichtsdestoweniger ÄAngesichts der zünstigen statistischen Position des Artikels fest auf Notirungen. Amn Thee⸗ markt ist die Tendenz im Ganzen genommen stetig gewesen Schmalz verkehrte Anfangs unter dem Einfluß stärkeren Erport⸗ begehrs in festerer Haltung, war aber in den letzten Tagen wieder matter. Für Terpentinöl gelangte eine flauere Stimmung zur Gel— tung, während Harz sich im Preise fest behauptet hat. Raffinirtes Potroleum ist zur Notirung in mäßigem Begehr. Pipe lines Certificates bewegten sich in vorwiegend fester Tendenz und schlossen heute [6 te G. Am Metallmarkt verlief das Geschäft ohne befondere Regsamkeit. Mit, fremden und einheimischen Manufaktur— wagren ist es still geblieben. Der Import fremder Webfstoffe für die heute beendete Woche beträgt 2374 653 Doll. gegen 1638 333 Doll in der Parallelwoche des Vorjahres. . J Wien, 4. Mai. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Ga—⸗ hig i schen Karl, gudwigsbahn beschloß, den zur Verzinfung der Aktien pro 1885 fehlenden Betrag von 331 G00 Fl. durch Entnahme aus dem Reservefonds zu decken und den Juli-Coupon mit 31 Fl einzulösen. Hiernach stellt sich die Verzinsung des Nominal kapitals auf 5 0so. ö

Bradford, 3. Mai. (W. T. B.)) Wolle fla 5 ruhig, stetig, Stoffe ruhig. ,, Verkehrs⸗AUAnstalten.

Bremen, 4. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer

en, 2. . J e Ve e,, Norddeutschen Lloyd „Aller“ ist gestern 9, 12 n

in New⸗JYork eingetroffen. Hamburg, 4. Mai. (W. T. B.) Der Postd f

ö. 9 . K w ? 1m fer „essing der Hamburg⸗Amerikanischen benen rtr Aktiengesellschaft ist, von New⸗Jork kommend, heute Morgen 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen. ö

Sanitätswesen und Quarantäuewesen. Oesterreich⸗ Ungarn.

Im Landverkehr mit Italien sind folgende Sanitätsvorsichtg⸗ maßregeln getroffen worden:

Der Verkehr mit Lumpen, Hadern, alten Kleidern z. über die italienische Grenze nach Oesterreich ist gänzlich eingestellt. Das Ein⸗ und Durchfuhrverbot derartiger Handelsartikel aus Italien Fankreich Spanien sammt Gibraltar, Algier und Tunis, sowie aus ypten besteht auch derzeit noch in Kraft. ö Im Eisenbahnverkehr wird an der italienischen Grenze der Wechsel der Personenwagen und die ärztliche Revision der Reisenden und ihres Gepäcks behufs Feststellung des Gefundheitszuftandes der Reisenden und des Umstandes durchgeführt, ob im Gepaͤck nicht mit Exerementen besudelie Wäsche und dergleichen sich befindet; überdies unterliegt der betreffende Neisende aus Italien am Vestim mung or. einer 3 tägigen ärztlichen Ueberwachung zur Beobachtung eines Ge⸗ sundheitszustandes. . k R Türkei.

Gegen alle von der italienischen Käste zwischen d d Santa Mara di Leuga und Neapel . 80 venienzen ist vom 17. April d. J. ab eine Htägige W angs⸗ guarantäne angeordnet worden, welche in allen mit Sanita tat r. sehenen türkischen Häfen abgehalten werden kann. 64

Die Quarantãne gegen die Provenienzen aus Tarifa und der Provinz Cadix ist von 10 auf 5 Tage ermäßigt worden.

Exorzismus, Besessene, Volksaberglauben, Geister und Gespenster,

Elementargeister, Wũnschemruthe, Werwölfe, Wechselbälge, Vampyre, Inquisition;

Generalversammlung der Aktionär

2 : imlung der Aktionäre der Preußischen Central-Bodenkredit? Aktiengesellschaft 1 13 , * ö ö pro 1885 auf st 'so auf das eingezahlte Grundkapital festgestellt und der Direktion r Die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungs— raths, sowie der ausscheidende Revisor wurden wieder gewählt Die Statutenänderungen, welche hauptsächlich im Anschluß an das neue

253. v. M. datirten Wochenbericht: Sie allgemeine Geschäfts⸗ lage des Landes hat in der verflossenen Woche sich etwas gebessert Die Wiederaufnahme des Betriebes des füdwestlichen Eifenbahnnetz g, trotz des nech nicht erledigten Ausstandes der Mehrzahl der früher an demselben beschäftigten Arbeiter, hat viel dazu beigetragen, das anf a Kaufmannswelt in Folge der ungewöhnlich großen Anzahl don Strikes mit welchen die Ver. Staaten ,,,, . sind, lastende Hefühi der Vorsicht bei Eingehung neuer Engagements und Unternehmen erscheint indessen den Meisten 4 und der Schaden, welchen das Ringen der Arbeiter Verein gungen nach einer über den ihnen gebührenden Kreis hinausgehenden Supre⸗ durch die Zurückhaltung der Entwickelung der unberechen⸗

günstig. Kanälen ist

geschäfts erwartet. Der Stand der Saaten verspricht, soweit zu dieser

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