Stimmung des obersten Leiters der katholischen Kirche zu sondiren. Diese Fragen, so einfach und nüchtern sie seien, hätten doch eine große Erregung im Volke erzeugt, die sich zum Theil im Hause wiedergespiegelt habe. Diese Erregung sei nicht zurückzuführen auf den Inhalt der Vor— lage; denn Manche, die scharse Artikel über die Vorlage ge— schrieben hätten, würden in Verlegenheit kommen, wenn man sie über den Inhalt derselben examiniren wollte. Die Erre— gung, namentlich in protestantischen Kreisen, knüpfe sich an die Art, wie die Vorlage entstanden sei. Wäre sie un— mittelbar an das Abgeordnetenhaus gekommen, so hätte sie hier zu erregten Kämpfen geführt, aber es wäre nicht diese allgemeine Erregung entstanden. Die Vorlage sei entstanden durch fortgesetzte diplomatische Verhandlungen, die bis in die kleinsten Details hineingegriffen hätten; sie sei das Produkt eines diploma— tischen Notenwechsels, wie er bei den anderen Novellen nicht staltgefunden habe. Der Notenwechsel habe an die einzelnen Stadien der Berathung im Herrenhause angeknüpft. Je nach— dem die Kurie Zugeständnisse gemacht oder abgelehnt habe, seien Kommissionssitzungen anberaumt, Anträge angenommen oder abgelehnt worden. Was man in den Noten nicht schen gekannt habe, habe man in Erklärungen vor der Herrenhaus— kommission gesagt. Dazu habe der Bischof Kopp gewisser— maßen als Nuntius ad hoe sungirt. Die Herrenhauskom— mission habe gewissermaßen den Umstand zu den diplo— matischen Verhandlungen gebildet, sie sei der Chor gewesen, der zu den Gesängen der Helden in der Tragödie gleichsam die Stimmung gegeben habe. Sensationeller und dramatischer hätten die Verhandlungen kaum geführt werden können. Das habe die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber auf keiner Seite eine günstige Stimmung hervorgerufen, auch nicht auf katholischer Seite. Die ultramontane Presse habe dann gesprochen, daß solches Feilschen und Handeln schließlich anwidere. Die katholische Be⸗ völkerung habe den Eindruck erhalten müssen, daß hier Konzessionen gemacht worden seien, nicht unter dem Eindruck der inneren Ueberzeugung von deren Richtigkeit, sondern um einen äußeren Zweck zu erreichen, eine Uebereinstimmung mit der Kurie zu einem äußeren Zweck. Man habe so wenig als möglich konzediren wollen, es seien aber ganz erhebliche Kon— zessionen gemacht worden im katholischen Sinne, und die katholische Bevölkerung werde der Meinung sein, daß sie der Regierung viel weniger etwas zu danken habe als der Uner— schütterlichkeit und Festigkeit des Papstes und der Geschicklich— keit der Leitung des Centrums. Der Eindruck auf evan— gelischer Seite sei ein viel ungünstigerer gewesen; es sei der Eindruck hervorgerufen worden, daß die Gesetzgebung unter einen fremden Willen einer außerhalb stehenden Macht sich beuge, indem sie nicht nach klar ausgesprochenen Ansichten der Regierung, sondern nach Erfolgen eines mit der allergrößten Kunstfertigkeit und Geschicklichkeit gesührten diplomatischen Notenwechsels sich regele. In protestantischen Kreisen habe es eine ungünstige Stimmung erregen müssen, daß hier der Papst in Frage gestanden habe, in welchem der Gegen— satz zum Protestantismus sich personifizire. Diese Vor— stellung sei verstärkOt worden durch die Haltung des Reichs— kanzlers in früheren Jahren. Sonst sei man an rasche, entschiedene Erfolge des Kanzlers auf diplomatischem Ge— biete gewöhnt gewesen, hier sei das ausgeblieben. Der Kanzler habe fort und fort Konzessionen gemacht, ohne Gegenkonzessionen zu erlangen; wenn er eine Konzession erhalten habe, sei sie bedingt gewesen durch neue Konzessionen seinerseits. Der Reichskanzler werde selbst diesen Feldzug nicht zu den größten Ersolgen seiner diplomatischen Kunst rechnen. Die Volksstimmung habe diese Vorlage weniger kritisch ins Auge gefaßt, sie erinnere sich einer früheren Aeußerung des Reichskanzlers. Es sei ja fatal für ihn, daß es stenographische Berichte gebe; aber das Wort: „Rach Canossa gehen wir nicht!“ sei im Volke haften geblieben, während man vieles Andere vergessen habe. Da könne der Reichskanzler, auch wenn das Denkmal nicht vorhanden wäre, sich nicht beklagen, wenn im Volke die Erinnerung wieder lebendig werde an seine früheren Aussprüche, worin er gewissermaßen den historischen Gegen— satz zwischen Papst und Kaiser in die Frage hineingetragen habe, wenn diese Aussprüche sich gegen ihn selbst kehrten. Redner habe nirgendwo, weder in der Presse noch sonst, den Ausdruck gebraucht, aber erklärlich sinde er, daß derselbe aus den Gründen, die er geschildert habe, in protestantischen Kreisen bis zu einem gewissen Maße gang und gäbe geworden sei. Warum habe die Vorlage nicht hier an das Haus gebracht verden können? Die natürlichen Unterhändler Über kirchen— politische Gesetze seien die Abgeordneten der katholischen Be— zirke. Deshalb habe man stets die Gelder für die besonderen Gesandten am päpstlichen Hof nicht bewilligt. Aber vielleicht habe der Reichskanzler gedacht, daß, wenn er an zwei Stellen zugleich verhandele, er dann besser in diesen Verhandlungen fort— komme. Jemehr er den Papst sozusagen mit Schmeicheleien überhäuft habe, um so mehr habe er das Cen— trum herabgesetzt, heute allerdings nicht, aber im Herrenhause desto mehr. Ja, wenn das auch zur diploma— üschen Kunst gehöre, zwischen Centrum und Papst zu unter— scheiden, so habe der Papst einen argen Strich durch diese Rechnung gemacht, indem er zu jener Deputation erklärt habe, wie sehr er mit der Haltung der Partei im Einklange. stehe; hätte man aber auch in den Verhand— lungen mit dem Centrum, um zum Abschluß zu kommen, in diesem und jenem Punkte weiter gehen müssen, so wäre das dadurch aufgehoben worden, daß man jenen ungünstigen Ein— druck in der Hauptsache erspart hätte, den jene Form der Ver— handlungen gerade auf protestantische Kreise hervorgerufen habe. Im Uebrigen habe sich offenbar der Abg. Dr. Windt— horst in jenem Augenblick ohne Kenntniß von allen Vorgängen in Rom befunden, und der Reichskanzler habe doch zuletzt nur den Hescheid des Abg. Dr. Windthorst bekommen, den er vorher hätte haben können, über Rom. Denn so klug sei der Papst auch, daß er bei der Rücksicht, welche diese besonderen deutschen Verhältnisse erforderten, nicht ohne den Nath und die beständige Kommunikation mit den— jenigen handele, denen er in dieser Sache vertraue. Es handele sich jetzt um die Abmessung der Staatsgewalt, die Be— stimmung der Grenzen der Staatsaufsicht gegenüber Bürgern des Staats in Bezug auf gewisse Gemeinschaften. Solle man da der Regierung Vollmachten aufdrängen, die sie selbst nicht wolle? Sei es Aufgabe der Volksvertretung, der Regierung z. B. Steuern, höheren Präsenzstand oder andere Machtmittel aufzudrängen, auf die fie verzichte? Unter den Nationalliheralen seien viele Anhänger des Soziallsten⸗ gesetzes; aber wenn der Reichskanzler nach zwei Jahren oder
gewählt worden wäre..
jetzt zu der Ansicht käme, das Sozialistengesetz sei schädlich, und verlangte die. Aufhebung, so würden viele dieser An— hänger für die Aufrechterhaltung desselben der Regierung gegenüber zu stimmen nicht in der Lage sein. Und dabei handele es sich hier um Gesetze, bei denen Alles auf ihre Ausführung ankomme, um Waffen, von welchen die Regierung Gebrauch machen könne, aber nicht müsse. Nun könne man ja sagen: Wir machn die Gesetze nicht blos für diese Regierung, es kann auch eine künftige Regierung diesen Gesetzen dann eine andere Wirkung geben. Träte aber thatsächlich ein Ministerwechsel ein und hätte er zur Folge, daß andere kirchenpolitische Anschauungen maß⸗ gebend würden, so würde z. B. auch eine nationalliherale Regierung diese Gesetzgebung aufzugeben in der Lage sein, nachdem sie einmal in dieser Weise diskreditirt worden sei. Denn die Möglichkeit der Aufrecht⸗ erhaltung erheische eine gewisse Autorität, nicht blos die Macht zu strafen. Wenn aber der leitende Staatsmann, der die Gesetze eingeführt habe, der nur durch die Wucht seiner Persönlichkeit sie zur Annahme gebracht habe, sie jetzt aufgeben wolle, dann sei keine Regierung mehr im Stande, später die Gesetze in dieser Weise zu handhaben, wie sie ur— sprünglich gedacht seien. Und endlich handele es sich um eine Gesetzgebung auf religiösem Gebiet, die auch praktisch ihre Bedeutung habe, wesentlich für die Katholiken, eine Minorität von 10 Millionen im Staate. Sei es möglich, eine solche Gesetzgebung, nachdem ihr Urheber sie verlassen habe, aufrecht zu erhalten, ohne in allen katholischen Kreisen den vielleicht falschen Eindruck hervorzubringen, als ob hier über das politische Gebiet hinaus eine protestantische Mehrheit in den Parlamenten ihre Macht gegenüber einer kalholischen Bevölkerung gebrauche? Dieser Eindruck würde vergiftend auf das ganze Staatsleben wirken, schädlicher als Alles, was diese Gesetze an Nutzen bringen könnten. Andererseits sei ein politischer Miß— brauch dieser Gesetze nicht ausgeschlossen. Für den Reichs— kanzler spitze sich jetzt Manches zur Machtfrage zu. Je mehr diskretionäres Ermessen, je mehr Macht in der Gesetzgebung in seiner Hand bleibe, um so mehr könne möglicherweise diese Macht auch zu andern als den kirchenpolitischen Zwecken gebraucht werden, und Redner sei dessen sicher, die politischen Absichten des Reichskanzlers im Innern führten nicht zu den Zielen seiner Partei. Darum lasse man solcher Regierung nicht mehr Macht, als sie selbst verlange. Er seinerseits, der er dieser Gesetzgebung von vornherein wenig sympathisch gegenübergestanden habe, würde mit sich selbst in Widerspruch kommen, wenn er jetzt, nachdem der Reichskanzler selbst diese Gesetzgebung aufgebe, und nach den gemachten Erfahrungen, die er schon 1873 in einem offenen Brief an seine Wähler als Befürchtung hingestellt habe, sich begeistern wollte, um gegen den Reichskanzler diese Gesetze aufrecht zu erhalten, und so werde er für das Gesetz, wie es vorliege, stimmen. .
Demgegenüber entgegnete der Präsident des Staats— Ministeriums, Reichskanzler Fürst von Bismarck:
Der Herr Vorredner sieht natürlich mit einer gewissen Sorge und Kummer — ich erinnere an das Bild, wie der Lohgerber dle Felle fortschwimmen sieht — auf diese Vorlage und deren Annahme; es geht ihm der fundus instructus der parlamentarischen Taktik ver— loren, wenn, wie ich hoffe, der Frieden zu Stande kommt, dem er einen schmerzlichen Blick in seiner eben vollendeten Rede gewidmet hat. Er hat dabei aus der Frage das Gift tropfenweise heraus— zudrücken gesucht, das sich in der gegenwärtigen Situation noch finden läßt. Das ist ja natürlich nicht weiter verwunderlich, und ich möchte nur, daß Diplomaten von Fach und wirklich praktische Politifer Zeit hätten, die Rede des Herrn Abgeordneten zu lesen, die er soeben gehalten; ich möchte meine Herren Kollegen im Auslande darum bitten, sie sich übersetzen zu lassen, damit sie sehen, mit was für Leuten, mit was für Ansichten, mit was für Welterfahrungen ich hier zu rechten und zu kämpfen habe.
Der Hr. Abg. Richter kritisirt mein diplomatisches Verfahren in einer Weise — ich möchte sagen, als wenn ein Landpastor eine diplomatische Note zerpflückt mit seinen ländlichen Nachbarn. Er zählt auf, was ich für schreckliche, unglaubliche Dinge gethan habe, und was ist es schließlich? Die einfachste, natürlichste, höfliche Diplomatie habe ich getrieben. Ich habe dabei diejenigen Argumente verwandt, welche geeignet sind, meine Wünsche zu unterstützen; es sind Noten geschrieben worden und — schrecklich — die Noten haben Gründe gehabt, die darauf berechnet waren, das Ziel zu erreichen, das die Regierung sich gesteckt hatte. Darüber hat der Herr Abgeordnete beinahe eine halbe Stunde zu meiner Heiterkeit und zur Heiterkeit jedes Diplomaten, der das lesen wird, gesprochen, und damit do— kumentirt, daß dasjenige, was im politischen Leben tägliches Brod ist, ihm als etwas ganz unglaublich Schreckliches erscheint, was er offen darlegen müsse, um die Schlechtigkeit der von ihm bekämpften Re⸗ gierung an den Pranger zu stellen. Ich bin dem Herrn Abgeordneten recht danlbar, daß er so, seine kandide Unbekanntschaft mit der Art, wie politische Geschäfte überhaupt sich entwickeln, einmal öffentlich an den Tag gelegt hat. Es kann ihm unmöglich in seinem Ansehen im Lande förderlich sein, wenn man sieht, wie kindlich er die Ver hältnisse auffaßt.
Der Herr Abgeordnete hat angenommen, ich hätte behauptet, er hätte mich seiner Zeit vecführt. Nun, meine Herren, die Verführung ist mir immer in einer anderen äußeren Erscheinung vorgekommen. Es ist nicht nöthig, ein heiliger Antonius zu sein, um da zu wider— stehen, aber abgeschreckt hat er mich diesmal auch nicht aus Gründen, auf die ich kommen werde: Ich weiß ja, er muß so stimmen, wie er stimmt, und thut auch ganz recht.
Ich will mich nun noch bei dem aufhalten, wofür ich ihm dankbar bin; das ist, daß er in seiner Kritik der diplomatischen Seite dieser Sache auseinandergesetzt hat, wie schwierig meine Aufgabe, wie dornenvoll, wie reich an Opfern, Arbeit und Entsagung, wie kümmer— lich mitunter der Erfolg war, wie wenig ermüdet ich gewesen bin durch irgend einen Mißerfolg, wie ich diese, meines Erach— tens, dem Vaterlande nützende Sache immer von Neuem angeknüpft habe. Ich bin dem Herrn Abgeordneten sehr dankbar, daß er diese meine entsagungsvolle, ehrliche, gewissenhafte und sehr häufig erfolglose Arbeit der Oeffentlichkeit auf diese Weise geschildert hat. Man glaubt ja leider sehr häufig, daß unsere Aufgaben leichter wären, als sie in der That sind.
Er hat mir dann vorgeworfen, daß ich dem Papste schmeichle; er scheint gewünscht und erwartet zu haben, daß ich den Papst meiner seits brüskirte, ärgerte, kränkte und mit einer gewissen kulturkämpfe— rischen Grobheit dem Haupte der katholischen Kirche gegenüberträte. Nun, daß er sich darüber wundert, daß ich mit einem fremden Souverän, mit dem wir in Freundschaft leben wollen, mit dem wir Freundschaft anstreben, in höflichen Ausdrücken spreche, das überrascht mich; er ist ja selbst in derselben Lage dem Hrn. Abg. Windthorst gegenüber; dem schmeichelt er mehr, als der Hr. Abg. Windthorst dem Hrn. Abg. Richter schmeichelt. Und mit vollem Recht, denn er rechnet ja natürlich auf die Unterstützung dieses einflußreichen Parteichefs bei den nächsten Wahlen. (Sehr gut! Heiterkeit rechts. Abg. Richter: Sie noch viel mehr! Ich bin leider nicht wählbar. Aber es ist ganz natürlich, daß der Hr. Abg. Richter, der ja in fraltioneller Beziehung ein sujet mint ist, und der ohne Beihülfe der Centrumswähler in Hagen nicht Cewäh : ., (Sehr richtig! rechts. Abg. Richter: Ist nicht wahr!) es ist ja ziemlich zweifellos, ich kann ja immer den
Beweis antreten. Einer der hervorragendsten Führer des Centrums hat das in meiner Gegenwart einmal im Reichstage dem Hrn. Abg. Richter ohne seinen Widerspruch vorgeworfen mit der Drohung, man würde ihm die Subsidien entziehen, und dann würde er das nächste Mal für Hagen nicht erscheinen. Der Hr. Abg. Richter hat bei dieser Ab⸗ stimmung seine Lehnspflicht zu leisten dem Souverän, von dem er als Abgeordneter abhängt, und der ihn verschwinden lassen kann in der Ver— senkung. Des halb wirkt die Zustimmung des Hrn. Abg. Richter diesmal sür mich in keiner Weise abschreckend; ich weiß ja, warum er so stimmt, er kann nicht anders, wenn er Abgeordneter bleiben will. (Zuruf des Abg. Richter: Ich bin in Berlin gewählt — Warum haben Sie da nicht angenommen, da gehörten Sie mehr hin.
Ich glaubte, ich würde meine Blumenlese noch weiter vervoll— ständigen können, aber ich sehe zu meinem Bedauern, daß ich mit meinen Notizen zu Ende bin. Vielleicht dauert die Diskussion noch lange genug, um aus dem stenographischen Bericht noch Gelegenheit dazu zu finden. Ich unterhalte mich zu gern mit dem Hrn. Abg. Richter, namentlich wenn er sich in der Lage sieht, für das Centrum zu stimmen. Es hat das ja für mich als Jäger gewisse Erinnerungen ohne Vergleich, wenn man in Verlegenheiten kommt, aus denen man sich mit großem Geschick und großer Gewandtheit — das kann ich nicht leugnen — herauszieht, aber so ganz ohne Schwie⸗ rigkeit und ohne Schaden an der Stellung doch nicht; ich glaube, der Hr. Abg Richter hätte im Interesse seiner Wiederwahl und seines Ansehens vor seinen Wählern besser gethan, gerade in dieser Sache, wenn er nicht an seine Lehenspflichten mit großer Schärfe und Drohung gemahnt sein wollte, nicht das Wort zu ergreifen. Ich hätte es in seiner Stelle nicht gethan und wäre in dieser Situation lieber krank geworden. Es liegt ja in der Zeit, es ist auch kein un— gewohntes Mittel bei seinen Fraktionsgenossen bei anderen Gelegen— heiten, daß man nicht vorhanden ist; man hat dringende Geschäfte oder wird unwohl. Bei dieser Gelegenheit wäre ich an des Abg. Richter Stelle unwohl geworden.
Darauf wurde die Berathung vertagt.
Persönlich bemerkte der Abg. Richter: Der Reichs— kanzler habe ihn in einer Weise persönlich angegriffen, daß er in derselben Weise nicht antworten könne, ohne der Censur des Präsidenten zu verfallen. Er könne in dieser Art des Angriffs nur den Ausdruck der Verlegenheit erblicken, etwas Sachliches zu erwidern. Wenn der Reichskanzler es so dargestellt habe, als ob Redner in seiner Abstimmung von etwas Anderem abhängig, wäre, als von seiner Ueberzeugung, so müsse er das mit der ganzen Miß— achtung zurückweisen, die solchen Insinuationen gebühre.
Der Präsident des Staats-Ministeriums, Reichskanzler Fürst von Bismarck erwiderte:
Zu einer sachlichen Erwiderung giebt mir die Rede des Hrn. Abg. Richter nicht den mindesten Anlaß, dazu habe ich keinen Grund. Was die Mißachtung betrifft, in der ich bei dem Hrn. Abg. Richter stehen sollte — ich kann mir das kaum denken —, so will ich meine korrespondirenden Gefühle lieber verschweigen. Meine Erziehung und meine parlamentarischen Gewohnheiten erlauben mir nicht, ihnen den vollen Ausdruck zu geben. Der Abg. Richter ist ja mit mir sehr oft verschiedener Meinung, aber er hat eine so liebenswürdige, gewinnende Art, sich auszudrücken, daß ich im tiefsten Herzen immer ein gewisses Wohlwollen für ihn gehegt habe, namentlich, wenn er so antwortet, wie heute.
Um 41½ Uhr wurde die Sitzung geschlossen; nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr.
Statistische Nachrichten.
Die preußischen Sparkassen im Rechnungsjahre 18384 bezw. 1884185. (Stat. Corr. — Nach den neuesten, im XXVI. Jahrgange der Zeitschrist des Königl. preuß. statistischen Bureaus zur Veröffentlichung kommenden Uebersicht über den Ge— schäftsbetrieb und die Ergebnisse der preußischen Sparkassen haben sich im Rechnungsjahre 1884 bezw. 1884,85 sowohl die Sparstellen wie auch die Sparkasseneinlagen mehr als gewöhnlich vermehrt.
Die Zahl der Sparkassen ist von 1258 im Vorjahre auf 1285, ie der Sparstellen, welche sich durch Einrechnung der Neben- oder ilialsparkassen und Annahmestellen ergiebt, von 2374 auf 2563, die ahl der mit Sparstellen versehenen Orte von 1982 auf 2163 ge—
stiegen. Am dichtesten war das Netz der Sparstellen in den Regierungsbezirken Düsseldorf. Magdeburg, Schleswig und Arnsberg mit einer Sparstelle auf je 40 bezw. 49, 58 und 67 qkm, am lückem haftesten in Gumbinnen und demnächst in Köslin mit einer Sparstelle auf je 1221 bezw. 519 akm; im ganzen Staatsgebiete (ohne Hohen— zollern, welches keine eigentliche Sparkasse besitzt), entfiel eine Spar— stelle auf 135 4km und auf 10617 Einwohner.
Der Bestand der Einlagen hob sich von 1959 968 232 auf 21993413 655 66; auf den Kopf der Bevölkerung entfielen im Gesammtdurchschnitte 77,52 M, in Schleswig-Holstein, Westfalen, Hannover und Sachsen 236,10 bezw. 197,39, 146,37 und 102,33 „, in Posen, Ostpreußen und Westpreußen nur 14,21 bezw. 14,88 und 20,4) 46. Die Zahl der Sparkassenbücher betrug am Jahresschlusse 3925 807 und hatte eine Zunahme um 277 479 Stück aufzuweisen, an welcher die kleinsten und die größten Konten bis 60 „S6 bezw. über 600 ( etwas mehr als gewöhnlich betheiligt waren, indem fich ihr Antheil an der Gesammtzahl der Sparkassenbücher von 28,34 bezw. 22,03 C im Jahre 1883 (1883/84) auf 28,86 bezw. 22,12 00 vermehrte. Seit 1879 ist der Prozentsatz der kleinsten Konten er— heblich, der der größeren verhältnißmäßig nur unbedeutend gestiegen; der erstere betrug damals 24,99, der letztere 21,64. Die auf ein Buch entfallende Durchschnittseinlage, welche im Jahre 1881 mit 552 M ihren höchsten Stand erreicht hatte, ist im Berichtsjahre bis auf 537,33 S zurückgegangen. Offenbar befinden sich in der höchsten Kontenklasse zahlreiche Einlagen, welche den Betrag von 600 „ fehr bedeutend überschreiten, da sonst der Einlagendurchschnitt nicht so nahe an der Grenze dieser nur 22,12 o der Sparkassenbücher umfassenden Kontenklasse liegen könnte. Was das Zahlenverhältniß zwischen Sparkassenbüchern und Bevölkerung anlangt, so kam im Berichtsiahre ein Buch durchschnittlich auf 6,93, in Posen, Ostpreußen und West— preußen erst auf 26,49 bezw. 21,73 und 20,45, in Hannover, Sachsen und Schleswig-Holstein dagegen schon auf 4,33 bezw. 3,92 und 5,36 Einwohner.
Die Zinsüberschüsse der preußischen Sparkassen betrugen im Berichtsjahre 22 969 699 S6 zegen 20 880 173 S im Vorjahre; nach Abzug der Verwaltungskosten, welche 4 865 434 ν. — 0,23 pGt. der Einlagen ausmachten, verblieb ein Reingewinn von 18104 265 46 von welchem 10778 442 M den Reservefonds zugeführt wurden, deren Höhe dadurch von 128 643 062 M auf 139421 515 (. d. i. von 6, 54 auf 6,61 pCt. der Einlagen anwuchs. Zu öffentlichen Zwecken wurden aus den Zinsüberschüssen im Berichtsjahre 6 828 554 S, seit dem Bestehen der Kassen überhaupt, soweit ermittelt, 177 914 752 M verwendet.
Was endlich die Anlegung der Sparkassengelder betriffi, so waren von denselben 2215 783 198 960 zinsbar untergebracht, und zwar 26,55 bezw. 27,564 pCt. davon in Hypotheken auf städtische bezw. auf länd— liche Grundstücke, 28,12 pCt. in Inhaberpapieren, der Rest gegen Schuldscheine, Wechsel, Faustpfand und beiöffentlichen Instituten oder Korporationen.
In Betreff der Bedeutung des Sparkassenwesens für den landwirth⸗ schaftlichen Kredit wird die Angabe noch von Interesse sein, daß auf einen Hektar land- und forstwirthschaftlich benutzter Fläche in Ost— preußen, Posen und Westpreußen außer Pfandbriefen u. dergl. nur 93 bezw. 2.07 und 2.57 , dagegen in Westfalen, Schleswig⸗Holstein, Sachsen und Hannover 70,77 bejw. 52,47, 40,72 und 34, 18 MS, im Gesammtdurchschnitte 18,535 M an Sparkassengeldern in ländlichen Hypotheken entfallen.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 5. Mai
HSSS ch.
Deutsches Reich.
Nachweisung der in der Zeit vom 1. Januar bis 30. April 1885 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll- und
Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. i)
Menge des abgefertigten Zuckers.
Kandiszucker und Zucker in weißen vollen harten Broden (Nr. 697 des statistischen Waarenverzeichnisses)
Staaten bezw. Verwaltungs⸗ Bezirke
. in der Zeit in der Zeit vom vom
15. April 30. April
kg
Zucker in. Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens
; J D. in der Zeit in der Zeit, vom vom
15. April 30. April
Aller übrige harte Zucker, sowie alle weißen trockenen Rohzucker von mindestens 88 0/0 Polarisation (Nr. 699 des statistischen
98 H Polarisation Waarenverzeichnissss)
Nr. 698 des statistischen Waarenverzeichnisses) 1 — in der Zeit in der Zeit vom vom ; 1. Jan. bis 16. bis zusammen IB. April 30. April
kg kg kg kg
Preußen. Provinz Ostpreußen. ... — P . Westpreußen — Brandenburg 10 856 Pommern 1413404 Posen . — Schlesien . 19 544 Sachsen, einschl. der Schwarzb. Unterherr⸗ k .. Schleswig Holstein 2116 Hannover . Westfalen
61 210 758 647 260 874 8757 9290
ö 515 1943 Hessen⸗Nassaun. — — — Rheinprovinz 341 913 ol 845 323 758
l. Jan. bis 16. bis zusammen 1. Jan. bis 16. bis . .
. 108 000 — 15 425 011
13 613 4 880 3660
80000 195 152 022 7896 634
155 zb za 153 .
6 839 431 1277832 3117363 75 4653 1 350 75s] 26 S654 355
20 664 924 12 964 894 33 629 823 2115 618 28 000017
k . — J 166 039 66 big
76 C60 3887134
311107
Sa. Preußen 13 0r9 606 2494 293 15 75 89g
Bayern . 2143 100 289 851 2432 951 J / 34 455 39 597 Württemberg kö — w 184 900 k,, — . She nbi ö 1053 . 1053 Thüringen einschl. der Großh. sächsischen Aemter Allstedt J ö w . Braunschweig ; 403 567 239 105 1 642 672 w — — Elsaß⸗Lothringen. — 3 Lin hur ;, — —
263 667
3 664 334 741144
76 Mi3 204 24 0a 769 100 962 903 ö . ö. 93g so — 834 sR)
U ö 7666 . 7669 kö. .
260 oo 9lO 7ah
zo Cõß6 6b C
— . —
2b 746 Ib 60
1 . 12 8930 231 321 . 2666 S7 1 915 1521948
— 63
231 321 393 891
178 620
Ueberhaupt im deutschen Zoll⸗ ebiet.
g .. . 1s 846 681 3 o97 158 19 943 839 In w Zeitraum des
3 842 gõd
. J
4 599 494 79 368 817 26 021 737 105 390 56564
. . — . HJ . Vorjahres.. . . . 1 21 406 974 3 907 750 25 314 7241 11 446548 842 245 12 288 7931 192 740 117 19041 861 211781 978
1) Die Nachweisung bezieht sich auf diejenigen Zuckermengen, welche zum Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, nicht also auf die wirklich zur Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Mengen.
Berlin, den 4. Mai 1886.
Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.
Per sonalver änderungen. Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 29. April. v. Stünzner, Major vom Großen Generalstabe, zur Dienstleistung bei dem 2. Garde-Ulan. Regt, v. Quast, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 10, vom 1. Juni er. ab auf ein Jahr zur Dienstleist. bei der Schloß⸗Garde⸗ Comp. kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven . ,,, A. April. Doug lat, Pr. Lt. 4. D., zuletzt im Für. Regt. Nr. 3, der Charakter als Rittm. verliehen. — 29. April. Nusch, See. Lt. à lIa suite des Inf. Regts. Nr. 28, mit Pension der Abschied bewilligt.
KRI. (Königlich Sächsisches) Armer⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 12. pril. GSachße, Magaior z. D. zum Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 107 er—⸗ nannt. — 20. April. Heydenreich, Sec. Lt. A la suite des Inf. Regts. Nr. 134, als Sec. Lt. bei diesem Regiment wiederein⸗ rangirt. Aster, Hauptmann im Inf. Regt. Nr. 133, zum über⸗ zähligen Major, chernal, Prem. Lieutenant im Inf. Regiment Nr. 102, Müller, Prem. Lieutenant im Schützen⸗ (Füs.) Regiment Nr. 108, dieser unter Versetzung zum Inf. Regt. Nr. 105, zu Haupt— leuten und Comp. Chefs befördert. Kirchenpauer von Kirch— dorff, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 1095, ein Hatent seiner Charge verliehen. Zimmermann, charakteris. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 102, v. Laf fert, charakterif. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 105, dieser unter Versetzung zum Inf. Regt. Nr. 107, zu Jattsmäß. Pr. Lts. mit einem Patent vom Tage der Charakteris. ernannt. Prinz Hermann von Schönburg-Waldenburg, Sec. Lt. im Garde⸗Reiter⸗Regt.,, unter Stellung 4 la snite des Regts., vom 1. Mai er. an auf ein Jahr beurlaubt. Graf v. Rex, Pr. Lt. im Garde⸗Reiter⸗Regt., zum Rittm. und Escadr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. Krug v. Nidda, charakteris. Pr. Lt. im Garde⸗ Reiter⸗Regt, zum etatsmäß. Pr. Lt. mit einem Patent vom Tage der Charakterif, Prinz Maximilian zu Hsenburg und Bu⸗ dingen⸗Wächtersbach, zum Sec. Lt. im Garde-⸗Reiter⸗Regt., vorlaufig ohne Patent, ernannt. Müller, Ser. Lt. im Train⸗Bat. Nr. 12, unter gleichzeitiger Beförderung zum Zeug⸗Pr. Lt., zum Zeug⸗ offiz. Corps versetzt. Sickel, charakteris. Hauptm. z. D. und Adjut. beim Bez. Kommando des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, zum etatsmäß. Hauptm. zur Disp. mit cinem Patent vom Tage der Charakteris. ernannt. h
Im Beurlaubtenstande. 20. April. Follgrabe, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 165, Dr. Nienholdt, Dr. Pleißner, Röhrecke, Sec. Lts. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 107, Rum pelt, Härtel, Sec. Lts von der Res. des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Nr. 108, zu Pr. Lts. der Res., Querndt, Sec. Lt. von der Landw. Inf. deß 1. Bats. DUndw. Regtgz. Nr. 104, Schubarth, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 1094, Schönburg, Müller J.,, Hirt, Schüler, Martens, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, zu Pr. Lts. der Landw. Inf. befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 11. April. Vollborn, Oberst der Ingen. Abtheil. des Generalstabes, Genie— Direktor und Direktor des topographischen Bureaus, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit der gesetzlichen Pension, unter ne ,, des Charakters eines Gen. Majors und mit der Erlaubniß zum Tragen der Generals-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. — 12. April. Jenner, Oberst⸗Lt. z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 107, in Genehmigung seines Gesuches, unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisher. Regts. Uniform mit den vor— geschriebenen Abzeichen, von der Funktion als Bez. Commandeur ent— joben. Sachße, Major und Bats. Commandeur im Inf. Regt. Nr. 102, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der Regts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disposition gestellt. — 20. April. Frhr. v. Wangenheim, Major und Commandeur des Carab. Regts., v. Hartmann, Major und etatsm. Stabsoffiz. des Ulan. Regts. Nr. 17, v. Hinüber, Major im Garde⸗Reiter-Regt. und Adjut. im Gen. Kammando, Graf v. Fabrice, Rittm. und Escadr. Chef im Garde— Reiter⸗-Regt., in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche, mit der gesetz⸗ lichen Pension und der Erlaubniß zum Frttragen ihrer Regts. Unif. mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. , . Sec. Lt. à la suite des Pion. Bats. Nr. 12, mit der gesetzlichen Pension der erbetene Abschied bewilligt. Frhr. Bachoff v. Echt, Rittm. z. D., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Uniform des Ulan. Regts. Nr. 18 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der erbetene Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstan de. 20. April. Keller, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 107, Schmidel, Pr. Lt. von der Res. des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Nr. 108, beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, Riemann, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 107, Feller, Pr. Lt. von der Res. des Fuß-Art. Regts. Nr. 12, Kohlschütter, Kunath, Sec. Lts. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 101, Hohlfeldt, Sec. Lt. von der Res. des Pion. Bats. Nr. 12, Hartmann, Hauptmann von der Landwehr⸗Inf. des 2. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. 103, diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr⸗ Armee⸗Uniform, Brandes, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, Seifert, Schröder, Pr. Lts. von der Landw. Inf., Allihn, Laar, Sec. Lts. von der Landw. Inf, Hölt ring, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. gie 106, Schuster, Pr. Lt. vom Landw. Train des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 104, Krügel stein, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 102, Polecamp, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 108, der erbetene Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 22. April. Dr. Berckholtz, Königl. preuß. Assist. Arzt 2. Kl. der Res. a. D., als Alssist. Arzt
2. Kl. bei dem Garde⸗Reiter⸗Regt. angestenst. Dr. Werner, Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 133, zu den Saaitätsoffizn. der Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 107, Dr. v. Villers, Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 102, zum Ulan. Regt. Nr. 18, ver⸗
setzt. Dr. Lier, Stabkarzt des Inf. Regts. Nr. 104, mit der
gesetzlichen Pension, Dr. Freytag. Dr. Meyburg, Stabsärzte der de. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 1043, der erbetene Abschied be⸗ willigt.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Verwal⸗ tung und Statistik. Staatswissenschaftliche Zeitschrift und Materialien⸗ sammlung. Nr. 5 /t. — Inhalt: Das öffentliche Interesse mit Bezug auf das Gebühren- und Steuerwesen, die Expropriation und die Schei⸗ dung von Privat- und öffentlichem Recht. Von Fr. J. Neumann. — Das Branntwein⸗Monopol. Gesetzentwurf vom Februar 1886. — Denkschrift über die deutschen Schutzgebiete. J. Kamerun und Togo. II. Deutsche ostafrikanische Gesellschaft. 1III. Südwestafrika. IV. Witu (Suaheli Land). V. Neu⸗Guinea⸗Compagnie. — Zur Theorie und Praxis des Arbeiterschutzes. Von Paul Dehn. Das Gesundheits⸗ recht der gewerblichen Anlagen. Das Gesundheitsrecht des gewerb⸗ lichen Betriebes. Das Gesundheitsrecht der gewerblichen Erzeugnisse. Arbeiterwohlfahrtsanstalten. — Das Projekt eines österreichisch⸗ deutschen Zollvereins. Von Karl Mamroth. — Miscellen: Natural⸗ verpflegungsstationen und Arbeiterkolonien in Preußen.
Centralblatt für Deutsche Beamten. Nr. 18. — In⸗ halt: Verkapptes Visir und Streberthum. — Ein Wort über Kinder⸗ billets. — Etwas vom Deutschthum. — Reichshaushalts-Etat für das Jahr vom 1. April 1886,87. (Fortsetzung. — Aus der Be— rathung des Etats der Staats-Eisenbahn⸗Verwaltung im Preußischen Abgeordnetenhause. (Fortsetzung — Erlasse und Entscheidungen: Haftpflicht. — Mittheilungen: Gerechte Strafe, Cirkulation des Geldes, Entscheidung des Bundesraths, Zahlung des erhöhten Woh nungsgeldzuschusses für Zugführer der Staats⸗Eisenbahnen. — Fragen und Anworten. — Vakante Stellen. — Briefkasten. — Unterhaltungs⸗ blatt: Lokomotiven⸗Jagd. — Anzeigen.
Beibeft zum Marineverordnungsblatt. Nr. 63. — Inhalt: Instruktion der Medizinal-Abtheilung des englischen Kriegs—⸗ Ministeriums an die das Expeditionscorvs von Suakim 1885 be⸗ gleitenden Aerzte. Von Dr. Braune, Marine-Stabsarzt. — Ueber einige wichtige Details von Kriegsschiffen. Von Rauchfuß, Marine⸗ Schiff bau⸗Ingenieur.
Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 35. — Inhalt: Ist die Haltung von Wollschäfereien in Wirthschaften mit gutem Boden bei intensivem Betriebe unter heutigen Verhältnissen noch an— gezeigt? — Feuilleton. Landwirthschaftlicher Spaziergang durch Länder und Zeiten. Von C. Graf von Wartensleben in Rheinsberg. (Fortsetzung). — Ueber Giftpflanzen. (Mit Abbildungen.) (Fortsetzung.) — Von der 6. Mastvieh⸗Ausstellung in Wien. A. Allgemeines. Von R. Pinder. — Literatur. — Patentliste. — Zwangsversteigerungen. — Rundschau. — Correspondenzen. Berlin. — Magdeburg. — Trier. Aus dem Rechtsgebiet. — Sprechsaal. Fragen. — Handel und Verkehr.
Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Herausgeber: Dr. jur. Binseel. Nr. 30. — Inhalt: Abänderung der in Ansehung des Maßstabes für die Vertheilung der Gemeindelasten bestehenden Orts⸗ verfassung einer Landgemeinde, so der bezüglichen Bestimmungen eines Regulirungsrezesses. — Die Pfarrwittwen⸗Benefizien nach Ostpreuß. Provinzialrecht. — Verpflichtung des auf Grund Herkommens zur Gewährung von Brennmaterial für eine Schule pflichtigen Guts⸗ herrn zu der Gewährung von Brennmaterial für das erweiterte Be⸗ dürfniß der Schule nach der Preuß. Schulordnung. — Befugniß der Jagdpolizeibehörde zur Versagung und Wiederabnahme des Jagd⸗ scheines nach §. 15 Jagdpolizeiges. v. 7. März 1850. — Versagung bezw. Wiederabnahme des Jagdscheins auf Grund einer Bestrafung wegen Jagdfrevels. — Bedeutung und Tragweite des polizeilichen Baukonsenses. — Voraussetzungen für das polizeiliche Einschreiten gegen einen unkonsentirten und gegen einen konsenswidrigen Bau. — Unter⸗ schied zwischen Polizeiverfügung und Polizeiverordnung. — Polizeiliche Anforderung, die Gesammtbreite der Dachfenster auf die halbe Dach⸗ länge einzuschränken. Die Ertheilung der polizeilichen Erlaubniß zur Errichtung von Verkaufsständen ꝛc. auf öffentlichen Straßen und Plätzen. — (Städtische) Forstschutzbeamte als Hülfsbeamte der Staats⸗ anwaltschaft. — Befugniß zu Durchsuchungen und Beschlagnahmen. — Hausfriedensbruch.
Verhandlungen des Bereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1886. JV. Heft (April). — Inhalt: Ab⸗ handlungen. G. Vermischte Abhandlungen. Bericht der englischen Parlamentskommission über die Darniederlage von Handel und Ge⸗ werbe. Auszüglich bearbeitet von W. Kirchner. — Hierzu der Sitzungsbericht vom 5. April 1886. Inhalt: Vereinsnachrichten. — Beschlußfassung über die Anträge des technischen Ausschusses, betreffend die für das Jahr 1888 vorgesehene deutsche Gewerbeausstellung in Berlin.
Der Standesbeamte. Nr. 13. Inhalt: Standes⸗ amtliches: Berichtigungsverfahren. Aufgebot⸗Aushang. Leichenschau. Eheschließungs⸗Vollzug. — Personalien und Bezirksveränderungen. — Familiennamen⸗Aenderungen. — Kirchenbuchführung in erledigten Pfarreien. — Gemeindeamtliches: Ouittungen über Pensionen und Wartegelder. Verpflegungsstationen. Felddiebstahl. Strafverfahren gegen entlaufenes Gesinde. Gefangenentransport. Verdorbene Nah⸗ rungsmittel. Fischereikontravention. Prioritäts⸗ Obligationen zu Amtskautionen.
Das Volkswohl (Allgemeine Ausgabe der Sozial⸗Correspon⸗ denz, herausgegeben von Dr. Victor Böhmert in Dresden). Nr. 18. — Inhalt: Der Kampf wider die Prostitution. — Gegen das Spiel. — Gute Verwerthung überschüssiger Jahrgänge und Hefte von Zeit⸗ schriften. — Erziehung Farbiger für den Kolonialdienst. — Wie der Arbeiterschutz sich bezahlt macht. — Die Gemeinden und die Wohl- thätigkeitspereine. — Freiwillige Armenpflege in Ostfriesland. — Arbeiterverhältnisse: Wohnverhaältnisse der Arbeiter in Oesterreich. II. — Streiks. — Der Verein für die Berliner Arbeiterkolonie. — Verein für Arbeitsvermittelung in Wien. — Beilage: Schulspar⸗ rassen. — Eine Ursache vieler Verbrechen. — Soziales: Der Deutsche Schulverein. — Der 24. Kongreß für innere Mission. — Vermächt⸗ nisse. — Ehrentafel. — Speiseanstalt. — Wachsender Ueber luß von Schankwirthschaften. — Gegen die Spielhölle in Monaco. — Anzeigen.
Unteroffizier⸗Zeitung. Nr. 18. — Inhalt: Gedenk⸗ tage. — Hosugchrichten. — Aufruf. — Die Kaiserlich Deutsche Marine. Von R. von Hirsch. — Militärische Mittheilungen. — Post⸗ und Telegraphen⸗Betrieb im Deutschen Reich in den Jahren 1875 — 1884. — Lose Blätter. — Briespost. — Vakanzen — Bei⸗ lage: Prolog. — Die Entscheidung bei Hochkirch. Von Fr. Lohmann. — Gesellige Kurzweil. — Extra⸗Beilage: Unterrichtsbriefe, Rechnen.
Der Feuerwehrmann. Nr. 18. — Inhalt; Zur gesetz⸗ lichen Regelung des Feuerlöschwesens in Preußen. — Feuer-Polizeéi⸗ ordnung für das platte Land der landräthlichen Kreise Nordhausen, Heiligenstadt, Worbis, Mühlhausen, Langensalza, Weißensee, Ziegenrück und Erfurt. — Feuerlöschwefen der Provinz Schlesten. — Rheinisch⸗ Westfälischer Feuerwehr Verband. — Luxemburger Landes⸗Feuerwehr⸗ Verband. — Aus anderen Feuerwehrfreisen — Verschiedene Mit- theilungen. — Beilage: Aus dem Gerichtssaale. — Großfener in Elbing. — Sonstige Brandsälle ꝛe. — Feuilleton.
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