1886 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 May 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Provinz ö

Mark Reichswährun ber Mark

am . ten scheines .

Marienburg, den . ten

Dieser Zins schein innerhalb vier Jahren ua Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

Provinz Westpreußen.

zu dem obigen Anleiheschein die die fünf Jahre 18. bis 18. . bei der Kämmereika burg, sofern dagegen von dem als sol des Anleihescheines kein Widerspruch erhoben ist.

Marienburg, den .. ten

unter den beiden le in nachstehender A

Regierungsbezirk Danzig. ah g ins fekt ung e gn, 2

Marit ban, Rmambe Pugga,,. g zu .. Prozent Zinsen

Pfennig.

Der Magistrat.

ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht der . vom Schluß des ken g

Regierungsbezirk Danzig.

1 .

er a arienburgs.. . Ausgabe, uch⸗ 666 ur hart Reichswährung.

Der Inhaber dieser 4 empfangt gegen deren Rückgabe „te Reihe von , für

Der Magistrat.

Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite tzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern rt abzudrucken:

zu a zu Magdeburg zu b zu Berlin (Ber Braunschweig; 5 . Bahnverbindung zwischen Stolberg und Münster⸗

glichen Eisenbahn⸗Direktion (links⸗ ressortirenden Königlichen Eisenbahn⸗

den Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsämtern durch dem 24. Rovember 1879 ation der Staatseisenbahnve efugnisse übertra Zugleich wird in A 1885 IL a (b) Slo? (- en Eisenbahn⸗Direktisn öͤnigliche Eisenbahn⸗Bet von der Leitung des Baues de Gersfeld entbunden und die Bauleitung lichen Eisenbahn-Direktion unmittelbar übe Berlin, den 24. April 1886. Der Minister der öffentlichen Arbeiten.

Schneider.

Halb t), —— 23 .

dem von der Köni rheinischen) zu Köln etriebsamt zu Aache innerhalb der die unter de Allerhöchst genehmigte verwaltung zugewiesenen n worden ist. es vom 13. Mai Bl. S. 157) das von der zu Frankfurt a. M. ressor⸗ riebsamt zu Frankfurt a. M. ulda nach en König⸗

r Eisenba

i e zu M chen sich ausweisenden Inhaber

Angekommen: Se. Rath und UnterStaatssekr Eck, aus Baden⸗Baden;

Excellen; der Wirkliche Geheime etaͤr im Reichsamt des Innern,

... ter Zinsschein. ter ʒginsschein.

der Ministerigl⸗Direktor im Mini Unterrichts- und Medizinal⸗Angele Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Bark

ssterium der geistlichen, enheiten, Wirkliche Geheime ausen, aus der Provinz

Anweisung.

Hannover.

in Münster und nach Lissa, Burgsteinfurt bezw. M Controleurg Maaßen in Burgsteinfurt, Trapmann! in ster⸗Sekretäre nach Aachen bezw. Kassel, Controleure Deckert in Wolfhagen, Steuer— ach in Remagen, Conradi in Herborn und cher Diensteigenschaft nach Kirchhain,

erz in Lachen

Lüdinghausen als Kata und die Kataster⸗ spektor Roßb chexer in Much in glei Düsseldorf, Frankfurt a. M. bezw. Sinzig versetzt.

Anweisun

den Bezirk des Ober⸗ seines Wohnsitzes in P Der Nechtsanwalt für den Bezirk des Ober⸗ weisung seines Wohnsitze der Rechtsanwalt S

für den Bezirk des Ober⸗

Landesgerichts zu

der Rechtsanwalt Deumling in Festenb für den Bezirk des Ober— gn den 2 weisung seines Wohnsitze

nächstigen Betriebes me linien an die einze

nächstiger Au (G. S. S. des Baues

6 . n . . * EJ 2 4 1 3 1 84 35 P ö 2 —— / . 1 , . 2 . 1 , . ö . . 1 30. [ z 1 1 . 16

atibor bis auf Troppau,

b. von Deutsch⸗Wette nach Groß⸗Kunzendor e. von Httmachau bis zur Landesgrenze in auf Linde

den von der Königlichen Eisenbahn ressortirenden Königlichen Eisenbahn⸗ zu a zu Ratibor,

zu b und e zu

e. von Braun den von der Köni ressortirenden Kön

Finanz⸗Ministerium.

Die Kataster⸗Sekretäre Ob * ei den in Posen, Petras ind als Kataster⸗Controleure Gladbach, die Kataster⸗

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

ymnasial⸗Direktor Dr. Larisch des Gymnastums in Gr. Strehlitz übertragen

Just iz⸗Minister i um.

Der Notar Claasen in Lechenich bezirk Köln, mit Anweisung seines setzt worden.

itz,

eißler in Königshütte zum Notar Landesgerichts zu Breslau, mit An—

8s in Königshütte, cheff in Nieder⸗Wü

Landesgerichts zu Bres

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Verfügung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, betreffend ,,, des Baues und dem—

glichen Eisenbahn⸗-Direktion zu Berlin lichen Eiscnbahn Verr eher tenz.

zur Landesgrenze in der Richtung

Neisse z

a. von Teutschenthal nach Salzmünde, b. von Wiesbaden nach Langenschwalbach den von der Königlichen ö. furt a. M. ressortirenden Königlichen

zu a zu Nordhausen, zu b zu Wiesbaden; 4 der Bahnen: 2. von Schönebeck nach Blumenberg, b. von Oebisfelde nach Salzwedel, schweig nach Gifhorn lichen Eisenbahn⸗ Direktion glichen Eisenbah

. Bei der am 19. d. einzulösenden Partial⸗ Hessischen, durch Vermittelung de Frankfurt a. 150 0900 Fl. vom I. 1. August 1886 fol

Nr. 19 48 50 5

M. stattgefundenen Ziehung der pro 1886/87 des vormals Landgräflich 3 des Bankhaufes A. Neinach in M. negociirten 5 oöigen Staats-Anlkehens von August 1853 sind zur Rückzahlung am ende Nummern gezogen worden: 68 82 87 93 108 130 149 173 182 187 196 15 Stück à 857 M 14 3 12 8597 ½ 10 5, Nr. 231 241 263 277 297 sammen 265 Stück à 171 ½ 43 3 Summa 40 Stück im Die Inhaber dieser Ob Bemerken bengchrichtigt, daß nur bis zum Rüchzahlungstermi

Obligationen

5 Stück je A, B, 0, D, E, zu- 4285 75 . Werthe von 17142 6 85 4. ligationen. werden hiervon die Kapitalbeträge, deren Verzinsung n lar r g, , e g nn en Regierungs-Haupt⸗ kasse, der Königtilchen Sta af i lden rf un r Berlin, der Königlichen Kreiskass und der Königlichen Steuerkaf gegen Rückgabe der Obligationen erhoben we Soll die Einlösung v vorbezeichneten Bankhause hier, der Königlichen Kreiskaff lichen Steuerkasse in Homburg, bewirkt werden, so

: skasse in e in Frankfurt a. M. om burg v. d. Höhe

ist die Direktion worden.

leichen Obligationen weder bei dem zei Königlicher Regierungs⸗Hauptkaffe e in Frankfurt a. M. oder der König⸗

sondern bei einer der anderen Kassen ligationen 14 Tage vor t chen, von welcher die⸗ uszahlung dem Unterzeichneten zur Prüfung einzusen⸗

Rückständig sind no pro 1. August 1885: 280 0, pro 1. August 1884: Nr. 65 189, Nr. 265 B, 253 D, 265 D. pro 1. August 1885: Nr. 14 16 Nr. 6 ABGB. . Die Inhaber dieser Obli Einlösung aufgefordert. ies baden, den 13. April 18886. egierungs⸗Präsident. In Vertretung: de la Croix.

ist in den Landgerichts⸗ Wohnsitzes in Brühl, ver—

Der Rechtsanwalt Dr. Re woldt in Gre Notar für den Bezirk des

sind die betreffenden Ob dem Verfalltermin bei letzterer Kaffe einzurei

ifswald ist zum selben . der A

; Ober⸗Landesgerichts zu Stettin, mit seines Wohnsitzes in Greifswald, . der Rechtsanwalt Brederlow in yritz zum Notar für ch, guß, der Verloosung: tettin, mit Anweisung ,

Nr. 220 D, Nr. 298 B 0bE, gationen werden wiederholt zu deren

tegiersdorf zum ; ĩ Landesgerichts zu Breslau, 9 Anweisung seines Wohnsitzes in Nieder⸗Wüstegiers⸗

zum Notar u, mit An— s in Festenberg, ernannt worden.

In der heuti

ö gen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 19 Zeiche nregist zif ge wird Nr. 19 der

er⸗Bekanntmachungen veröffentlicht.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, JT. Mai. Majestäten fand gestern ein größere

rerer neuer Eisenbahn— nen Betriebsämter.

zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß bei dem— Ssführung der in dem 6, vom 19. April d. J. 125) vorgesehenen Eisenbahnlinien die Leitun und demnächst auch des Betriebes derselben, un

1) der Bahnen: a. von Meseritz nach Rokietnica, b. von Striegau nach Bolkenhain, e. von Grunow nach Beeskow den von der Köni ressortirenden Köni zu a zu Guben, zu b zu Breslau (Breslau = —Halbstadt), zu Berlin (Berlin Sommerfeld);

Bei den Kaiferlichen s Diner statt.

n der gestern unter dem Vor Staatssekretärs des Innern, von

lenarsitzun reußen un

sitz des Staats⸗-Ministers, abgehaltenen der zwischen r⸗Konvention ines Gesetzes wegen Errich⸗ e Sprachen den Ausschüssen wund Verkehr, den Entwurf erechtigung der nieder g der deutschen Küstenfrachtf ndel und Verkehr und für Ju Hierauf wurden Eingaben, betre rerer Gegenstände, eine g und Gesuche auf Zulassung zur Schiffer—

Boetticher,

. B ö! n 66 ath von

: raunschweig abgeschlossenen Militä nntniß und überwies den Entwurf ö. tung eines Seminars für orientalis für Rechnungswesen und für Hande einer Verordnung über die ur Ausübun en für Ha

ländischen ahrt den

llbehandlung meh oppelbesteuerun prüfung erledigt.

Im weiteren Verlau . der Ab

er Apotheker . des Apothekergewerbes zur Ver Die Kommission, vertrete feld) beantragte, über die hen, außerdem aber die influß dahin zu verwend er Apotheken

Eingabe wegen

hr Richtung

Direktion zu Breslau Betriebsämtern:

f der gestrigen (67 Sitzung eordneten stand zunächst die

des Hau aser und Geno

Petition Freigabe i n.

n durch den Abg. Hr. Graf (Elber⸗ tition zur Tagesordnung uͤberzu— taatsregierung zu ersuchen, ihren en, daß eine baldige rei

fraß . e .

und bis zu dieser reußen nur noch persönliche n ertheilen zu wollen.

lärte es für drin n ., n i r nerkenne, das Apothekergewerbe otheker auf der bisherigen Höhe wissen= etzigen gesellschaftlichen er gegen die und bitte daher,

Regelung reichsgesetzlichen und unveräußerliche Konzessione er Abg. Wattenberg erk bei dem jetzigen Syster nsch für berechtigt a und den Stand der Ap aftlicher Bildung u ellung erhalten zu sehen. me der Resolution nichts einzuwenden ntrag der Kommission anzunehmen.

ahn⸗Direktion zu Eisenbahn⸗ Bähr gl egelung in gend noth⸗ sobald man

nd in der versicht, daß es der Weisheit nach erfolgter Besetzung der Vischofsstühle in

Kulm Se. Majestät den König zum Erlaß der

rigen habe zu Magdeburg

Die Petitionen von verschie denen pensionirten Begmten wegen Pensionserhöhung erachtete die Kom— mission als ungeeignet zur Erörterung im Plenum.

der Antrag des Abg. Metzner zu diesen Petitionen, dieselben der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung zu über weisen, wurde 546

Zu den etitionen von Gemeindebeamten wegen Verbesserung ihrer Lage schlug die Kommission vor, dieselben der Königlichen Staatsregierung als Material zur Erwägung bei dem weiteren Ausbau der einschlägigen Gesetzgebung zu überweisen. .

Der Abg. Knebel beantragte, von diesen Petitionen einige

der Staatsregierung zur Berücksichtigung bei der Einführung

der neuen Kreis- und Provinzial Ordnung in der Rheinpro⸗ vinz, einige andere mit dem Ersuchen zu überweisen, 1 Landtage in der nächsten Session das Ergebniß von Er⸗ , , aus welchen ersichtlich sei, in welchem aße die Bürgermeister der Rheinprovinz mit Staats geschäften belastet seien und ob, eventuell welche Entschädigung de er , . dier ah nter Ablehnung dieser Abänderungsanträge trat das Haus dem Vorschlage der Kommission zal z

Ueber die Petition von Grundbesitzern in der Gemeinde Sieversdorf um Aenderung der e , Best immungen über die Verpachtung der e⸗ meindejagd ging das Haus, dem Antrage der Kommission gemäß, zur Tagesordnung über.

Betreffend die Beschwerde verschiedener Eingesessener der Gemeinde Wellershausen, Regierungsbezirk Kaffel, daß die Staatsbehörden ein Aufsichtsrecht über ihre Privatforsten in weiterem Um ange, als gesetzlich begründet sei, beanspruchten, nahm das Haus ohne Debatte den Antrag der Kommission, die Petüionen der Staats regierung zur Abhülfe zu überweisen, an.

Die Petition des Oberschlesischen berg⸗ und hütten⸗ männischen Vereins zu Kattowitz um Bes eitigung der Freikuxengeldbeiträge für Kirche und Schule wurde durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.

Schluß A/ Uhr. Nächste Sitzung: Freitag 11 Uhr.

In der heutigen (68) Sitzung des Hauses der Abgeordnet en, welcher der Staats⸗Minister . Boetticher und der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten, Dr. von Goßler, nebst Kommissarien beiwohnten, erklärte vor Eintritt in die Tagesordnung der Abg. von Eynern, daß er in einer früheren Sitzung auf einen Zuruf des Abg. Stöcker die Behauptung, daß derselbe die katholische Kirchg als eine Schwesterkirche der evangelischen i .

bezeichnet abc nr g e gen, habe. Da derselbe indessen die

Behauptung als unwahr bezeichnet habe, so habe er die Rede des Abg. Stöcker, die n vorgeschwebt habe, nachgeschlagen und gefunden, daß derselbe im 6 1880 dem Abg. 6 Windt⸗ horst dafür gedankt habe, daß er von den beiden Kirchen als Schwesterkirchen gesprochen habe. Damit habe er sich doch selbst diesen Ausdruck angeeignet.

a, 26 Ih chr 5 n 4 Dr. Windthorst

gedankt, aber hinzugefügt, daß dieser Gedanke erst n

zum Durchbruch kommen 491 e. ö

Das Haus trat hierauf in die Tagesordnung ein, deren

alleiniger Gegenstand die zweite Berathung des Gefetz⸗ entwurfs, kennen ,, der e ge. bolt . 6 etz e, 3 . . lautet: ur etleidung eines geistlichen Amtes ist die Ablegung ei wissenschaftlichen Staatsprüfung nicht erforderlich. . stehenden Bestimmungen in den S§. 4 und 8 des Gesetzes vom 11. Mai 1873 (Gesetz-Samml. S. 191), sowie im Art. 3 des 8 vom 31. Mai 1882 (GesetzSamml. S. 307 werden auf⸗ Der Abg. Dr. Gneist erklärte, daß seine Partei für diesen Artikel J,, . k t erselbe wurde hierauf unverändert angenommen.

Art. 2 lautet: ;

An die Stelle des 8. 6 des Gesetzes vom 11. Mai 1873 treten telet he , mene, ö ñ

as theologische Studium kann auch an den zur wissenschaft— lichen Vorbildung der Geistlichen . kirchlichen ,, welche bis zum Jahre 1873 bestanden haben, zurückgelegt werden.

Zur Wiedererffnung und Fortführung dieser Anstalten sind

D dem Minister der geistlichen Angelegenheiten die Statuten und der Lehrplan einzureichen und die Namen der Leiter und Lehrer, welche Deutsche sein müssen, mitzutheilen; stalt? ist der Lehrplan dem Universitätslehrplan gleichartig zu ge⸗

mn;

3) es ist zur Anstellung an diesen Anstalten die wi enschaftli Befähigung erforderlich, an einer deutschen ,, di zu lehren, fur welche die Anstellung erfolgt.

= Diese Seminare sind nur für diejenigen Studirenden bestimmt, welche dem Sprengel angehören, für den das Seminar errichtet ist.

iervon kann jedoch der Minifter der geistlichen Angelegenheiten , ,, w. silichen A

Der Minister der geistlichen Angelegenheiten macht di r wissenschaftlichen Vorbildung geeigneten Seminare fm gg. elan

Die Wiedereröffnung der Seminare für die Erzdiszefe Gnesen⸗ a ihr. die Diözese Kulm wird durch Königliche Vererdnung

mmt. .

Hierzu lag folgender Antrag des Abg. von Stablewski vor: Das Paus der Abgeordneten wolle ber ieh n .

1) n, ,, Absatz:

Vie Wiedereröffnung der Seminare für die Erzdiözese Gnesen⸗Posen und die Diözese Kulm wird dung eln fe Verordnung bestimmt.“

zu streichen. Der Abg. Dr. von Stablewski wies zur Begründung

seines Antrags darauf hin, daß die auf die Seminare ür di Diözesen Posen und Kulm bezügliche 9 ; sprünglichen Regierungs vorlage nicht gestanden habe. Er frage den Minister; wem die Polen diese Ausnahmebestimmung zu verdanken hätten. Die polnische Geistlichkeit habe sich dem fuͤr n eg e fn n, in Posen ausersehenen Erzbischof

estimmung in der ur—

iderspruch unterworfen. Der Abg. Br. Windthorst erklärte, daß die Centrums⸗

partei festhalte an der Reserve, die sie sich schon bei der ersten Lesung au serlegt habe. Sie werde auch jetzt nicht in n, materielle Erörterung der Vorlage eintreten. Was den An⸗ trag von Stablewski betreffe, so halte sie denselben für voll⸗ kommen begründet, und sie würde für denselben stimmen, wenn sie der Ansicht wäre, daß der⸗ selbe genehmigt werden würde. Diese neberzeugung 66. man nicht gewinnen können, und zu einer bloßen Demon⸗

tration wolle man sich nicht verstehen. Er habe die feste Zu⸗ 26 Heiligkeit gelingen 3

6. und

erordnung

n⸗Betriebs ämtern aus nahm die Kommissionsvorschläge an. habe,

u bestimmen, um so mehr, als Ser Köni stets gezei kin er ein Herz habe für alle seine rn, ö

Der Staats⸗Minister Dr. von Goßler hob hervor, daß durch die Annahme des Antrags das Zustandekommen des Gesetzes gefährdet werden würde. Dem Abg. von Stablewski antworte er auf seine Frage: daß die Polen diese Bestimmungen dem Abgeordneten selbst und seinen politischen ie, , ver⸗ dankten. Die erklusive Haltung der polnischen Geistlichkeit sei wesentlich der exklusiven Erziehung zuzuschreiben, welche dieselbe in dem erer hen Seminar, das offen polonisirende Be⸗ strebungen verfolgt, erhalte habe.

Der Abg. Freiherr von Zedlitz erklärte, aus der Thatsache, daß ein Theil seiner Freunde gegen einige der Artikel stimmen würde, dürfe nicht gefolgert werden, daß sie nicht für die Artikel gestimmt haben würden, wenn hier nicht abermals eine Novelle, sondern ein abschließendes Gesetz vor— gelegen hätte.

Der Abg. Dr. von Jazdzewski . die Erklärung ab, daß seine Partei nur gegen den Artikel? stimmen würde. Die Be⸗ merkungen des Ministers über die Erziehung der polnischen Geistlichkeit seien unrichtig.

Der Staats⸗Minister Dr. von Goßler wies auf die That— sache hin, daß von 1842 ab nur polnische Lehrer an dem Posenschen Seminar angestellt worden seien.

Der Abg. Dr. Gneist erklärte, daß seine Partei gegen den Artikel stimmen werde.

Der Abg. Graf Limburg-Stirum hob dagegen Namens der konservativen Partei hervor, daß dieselbe für den Artikel stimme. Nach einer kurzen Erwiderung des Abg. Dr. von Jazdzewski wurde der Antrag des Abg. von Stablewski ab— gelehnt, der Artikel? dagegen unverändert angenommen, ebenso nach unerheblicher Debatte die folgenden Artikel des Gesetzes.

mn. der Sitzung 1 Uhr. Nächste Sitzung: Sonnabend 11 Uhr.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württembergische Präsident des Staats-Ministeriums, Dr. von Mittnacht, ist hier eingetroffen.

Bayern. München, 6. Mai. (W. T. B.) Die Ab— geordneten kammer hat heute den Gesetzentwurf wegen erstellung einer Lokalbahn zwischen Reichenhall und erchtesgaden mit großer Majorität angenommen. .

Hamburg, 6. Mai. (W. T. B.) Heute hat hier, begün— stigt von prachtvollem Wetter und unter großer Betheiligung der Bevölkerung, die feierliche Grundsteinlegung zu dem neuen Rathhause hinter der Börse stattgefunden. Nachdem zunächst Bürgermeister Petersen und Senator Möncke— berg das Wort genommen hatten, hielt Senior Hirsche die Weiherede. Darauf wurden die auf die Feier bezüglichen Akten in den Grundstein gelegt und dieser geschlossen; dann thaten der Bürgermeister, die Senatoren und Bauherren die üblichen Hammerschläge. Die Gesänge wurden, unter Be— gleitung eines großen Orchesters, von etwa 1000 Sängern unter Leitung des Professors Bernuth ausgeführt. Die ganze Feier verlief in würdigster Weise. Die umliegenden Häuser waren festlich geschmückt.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 6. Mai. (Wien. Abdp.) In der gestrigen Sitzung des ungarischen Abgeordneten⸗ hauses wurde die Generaldebatte über die Landsturm—⸗ Vorlage fortgesetzt. Thaly (äußerste Linke) bekämpfte die Vorlage vom staatsrechtlichen Gesichtspunkte und betonte: er und seine Partei wären zu allen Opfern bereit, könnten dieselben jedoch nicht einem Minister votiren, der dem ungarischen Reichs⸗ tage nicht verantwortlich sei. Die Vorlage bezwecke die Auslieferung aller wehrfähigen Männer bis zum 42. Lebens⸗ jahre an die gemeinsame Armee. Diese Institution sei kein Landsturm, sondern lediglich die Ausdehnung der Militär— 4 Redner unterhreitete einen Beschlußantrag, wongch

as Haus den Entwurf ablehne und die Regierung anweise, eine der Selbständigkeit des ungarischen Staates und der

Gesammtheit seiner verfassungsmäßigen Rechte entsprechende neue Gesetzvorlage über die Organisirung des Landsturms vorzulegen. Der Antrag ist außer von Thaly auch von 16 seiner Parteigenossen unterzeichnet.

Belgien. Brüs 6. Mai. (W. T. B.) Der Sohn des Grafen von Flandern, Prinz Balduin, leistete heute in Gegenwart aller Mitglieder der Königlichen Familie als Sous⸗Lieutenant der Grenadiere im Kasernenhofe des Regiments den . Auf eine von dem General van der Smissen dabei n Anrede erwiderte der Song. in schweren Zeiten sei der Armee vom Vaterlande die Vertheidigung des Landes, der Landesinstitutionen und der Ehre anvertraut worden; die Fürsten als die ersten Diener des Landes müßten deshalb auch alle in den Reihen der Armee ihren Platz einnehmen. Der Prinz Balduin theile durchaus seine eigenen Gefühle und werde dem Vaterlande bis zu seinem Tode ergeben sein. Der König hielt darauf eine Parade über das Regiment ab.

In der Deputirtenkammer sprach heute der Finanz— Minister Beernaert dem Abg. Frare seinen Dank für die gestern gehaltene Re de aus und gab einige Ausführungen über das, was für die Arbeiter gehe e: sei. Nichts⸗ destoweniger sei die Situation noch eine düstere, da man die Arbeiter durch falsche Vorspiegelungen täusche und zu Ver⸗ brechen zu treiben suche. Der Minister sprach sich gegen den Staatssozialismus aus und fügte hinzu: die Regierung ver— traue, daß durch die . sich die beste Abhülfe bei den vorhandenen Schwierigkeiten finden lassen werde. Der An⸗ trag Frore, betreffend die parlamentarische Enguete über die Arbeiter⸗ und Industrieverhältnisse, wurde an die Sektionen verwiesen.

Großbritannien und Irland. London, 6. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhau es erklärte der Premier a ne, er habe in Betreff der n , w Angelegenheit keine ganz befriedigenden

achrichten mitzutheilen. Er habe schon in einer früheren Sitzung erwähnt, daß die Antwort der griechischen Regierung auf das Verlangen der Mächte bezüglich der vor— zunehmenden Abrüͤstung nach der Ansicht der Mächte eine ungenügende und nicht befriedigende sei. Wenn die Versicherungen Griechenlands befriedigende sein sollten, müßten dieselben von der Art sein, daß darauf hin von der Türkei die Einstellung ihrer , . Kriegs vorbereitungen erwartet werden könne. Die Mächte hätten der grie⸗ chischen Regierung heute eine weitere Note über⸗ reichen lassen, in welcher erklärt werde, daß die Mächte die von Hriechenland gegebenen Vexsicherungen für nicht befriedigend erachtetön. Er glaube, diese Note

ö

( 1 w

werde die Angelegenheit in sehr kurzer Zeit zum Austrag bringen. Falls die Antwort Griechenlands auf die heute überreichte Note keine befriedigende sein sollte, würden die Mächte sofort Schritte thun, die nach ihrer Ansicht geeignet seien, den großen Zweck zu sichern, den sie im Auge hätten. In Beantwortung einer bezüglichen Anfrage erklärte der Premier ferner: er könne noch nicht sagen, ob Mukhtar e, , Plan über die Organisation der egyp— tischen Armee in einer den Einwendungen Englands ent— sprechenden Weise abändern könne. Der Vorschlag Mukhtar Pascha's und die von England darauf ertheilte Antwort würden dem Parlament mitgetheilt werden. Der Meinungs⸗ austausch zwischen Mukhtar Pascha und Drummond Wolff über andere Egypten betreffende Fragen werde fortgesetzt; eine Mit⸗ theilung darüber erscheine aber zur Zeit noch unthunlich. Schließlich nahm das Unterhaus nach achtstündiger Debatte in zweiter Lesung die Regierungsvorlage, betreffend die Re⸗ . des Kanal⸗ und Blk n a ar if ohne

esondere Abstimmung an. Die Bill, durch welche das Gesetz über den Besitz von Waffen in Irland für eine be— , Zeit erneuert wird, wurde in erster Lesung ge— nehmigt.

Frankreich. Paris, 4. Mai. (Köln. Ztg.) Gestern wurden in ganz Frankreich die Sitzungen der Generalräthe mit Ausnahme desjenigen von Blois eröffnet. Der Präsident und die Vize⸗Präsidenten des Generalraths in Blois und die republikanischen Deputirten Tassier, Donian und de Sonnier 86 dem ihnen mißliebigen Präfekten des Departements ange— ündigt, daß sie den Sitzungen nicht anwohnen würden. Infolge dessen blieben auch neun weitere republikanische Deputirte aus, so⸗ daß die Versammlung nicht stimmfähig war. Es ist deshalb für nächsten Montag eine neue Sitzung anberaumt worden; beharren auch dann noch die Republikaner auf ihrem Aus⸗ stand, so wird ich der Generalrath bis zum 17. Mai ver— tagen, dann aber die Berathungen aufnehmen, einerlei wie groß die Zahl der anwesenden Mitglieder ist.

Die „Agence Havas“ meldet: „Man wird sich ohne weifel erinnern, mit welchem Eifer die Schleifung der ariser Ringmauer von einer gewissen Seite her seit ahren von einer mehr oder weniger ehrlichen Partei be—

trieben wird. Gegenwärtig versichert man, daß der Kriegs— Minister und der Gemeinderath über diese Frage einig ge— worden seien. Um Niemand zu erschrecken, fügte man bei: werde man, um anzufangen, vor der Hand nur den Theil der Mauer umreißen, der sich von dem Point du Jour bis zur Couronne St. Denis erstreckt. Dieser Plan, hieß es, sei vom General Thibaudin verfaßt, von General Boulanger wieder aufgenommen worden und werde nächstens von der Regierung genehmigt werden. Alles dies ist ., Erstens ist General Thibaudin von jeher ein ent— chlossener Anhänger der ungetheilten Beibehaltung der Ring— mauer gewesen; ferner ist der Plan, wovon die Rede ist, eigentlich aus privatem Antrieb entsprungen und von den Ingenieuren der Stadt sowie von der Geniedirektion im Kriegs— Ministerium geprüft worden. Allein in seinen Unterhaltungen mit den Abgesandten des Gemeinderaths hat der Kriegs— Minister, ohne gerade zu verhehlen, daß er ein Anhänger der theilweisen Schleifung der Mauer sei, erklärt, daß er dem Kabinet in diesem Bezug keinen Plan vorschlagen werde, bevor er das Gutachten des Vertheidigungsraths eingeholt.“

Griechenland. Athen, 6. Mai. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Die Vertreter der fünf Mächte überreichten heute Vormittag eine Note, in welcher sie von der Erklärung Griechenlands, den Frieden nicht stören zu wollen, Akt nehmen, jedoch gleichzeitig noch einige Aufklärungen über die Absichten Griechenlands ver— langen und bemerken, daß sie einer Antwort auf diese Note noch im Laufe des Tages entgegensehen. Delyannis rief sofort den Ministerrath zur Berathung zusammen.

Ein weiteres Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Ueber den Inhalt der Antwort der griechischen Regierung auf die heute von den Mächten überreichte Note verlautet, Delyannis drücke sein Bedauern aus, daß seine Erklärungen vom 29. v. M. als ,, betrachtet worden seien, und beziehe sich erneut auf diese in der Note vom 29. April ent— haltenen Erklärungen.

Der Oberbefehlshaber der griechischen Truppen in Thessalien, Genera! Sapundzaki, meldet, daß die Türken ihre Truppen längs der ganzen Grenze kon— zentrirten, und hält ein Einrücken der Türken auf griechisches Gebiet für wahrscheinlich. General Sapundzaki hat deshalb angeordnet, daß die in Volo und Velastind stehenden Truppen in Eilmärschen auf Larisse vorrücken sollen. Das amtliche Blatt wird heute Abend einen Erlaß veröffent⸗ lichen, der den hr fen Abmarsch der Garnison von Athen nach Thessalien anordnet. Die in Calamata und Sparta stehenden Regimenter sind nach Athen berufen. Im Hafen von Phalerun ist ein türkisches Kriegsschiff an— gekommen.

Der i e . Gesandte Graf Mo uy hatte heute eine längere Besprechung mit Delyannis; Letzterer wird heute Abend vom Köni ö

T. Mai. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet weiter: In der bereits signalisirten Antwort der griechi⸗ schen Regierung anf die letzte Note der Mächte sagt Delyannis: wenn das Ultimatum nicht gestellt worden wäre und wenn die Schiffe der Mächte nicht im Hafen lägen, würde er bereit gewesen sein, weitere Erklärungen zu geben und mit der Ahruͤstung zu beginnen; aber unter den gegen⸗ wärtigen Verhältnissen könne er sich nur auf seine Antwort vom 29. April beziehen.

Rußland und Polen. Odessa, 6. Mai. (W. T. B.) Der Botschafter in Konstgntinopel, von Nelidoff, ist aus Livadia hier eingetroffen und hat heute die Reise nach Wien fortgesetzt, von wo aus er sich zum Gebrauch einer Brunnenkur nach Kissingen begiebt.

J Amerika. New-⸗Hork, 6. Mai. (W. T. B.) Die Zeitungen sprechen sich äußerst scharf uber die anar— chistischen Ruhestörungen aus und verlangen die exem⸗ 5 Züchtigung der Urheber und Theilnehmer. Die

egierung in Washington hat, um Vorsorge zu treffen, Truppen nach Cincinnati 3e b Powderly hat

sich Namens des unter der Bezeichnung , of labour bekannten Arbeitervereins auf das Entschiedenste gegen die von den Anarchisten begangenen Ausschreinnngen ausgesprochen.

Afrika. n , . Kairo, 4. Mai. (Allg. Corr.) e

ureau“ meldet: Gemäß den von der r

ch a

Das „Reuters erhaltenen Instruktionen hat Achmed Mukhtar Pa

das bei der am 1. d. im Abdin⸗Palast 9 Konferenz an Sir H. D. Wolff gestellte Gesuch: der britische Kommissar möge im Hinblick auf die Verwerfung der türkischen Vorschläge zur Reorganisation der egyptischen Armee seinerseils Gegen vorschläge machen, zurückgezogen.

5. Mai. (A. C.) Der Khedive hat ein Telegramm aus Korosko erhalten, welches besagt, daß der Befehls⸗ haber des Mahdi in Berber allen Mannschaften, die aus Chartum ankommen, anbefiehlt, so schnell als möglich nach Dongola zu marschiren. Er selber wird mit der letzten Abtheilung nach jenem Orte aufbrechen. Man glaubt, daß in Dongola eine große Rebellen-⸗Streitkraft zusammen⸗ gezogen wird.

Allg. Corr.) Mr. Edgar Vincent, der finanzielle Rathgeber der egyptischen Regierung, hat seinen Bericht über die J inanzen Egyptens während der Jahre 1885 und 1886 veröffentlicht. Demselben sind nachstehende Daten entnommen:

Im Jahre 1885 betrugen die Einnahmen Y 673 173 EE. gegen 2403 294 4b. in 1884 und die Ausgaben 9133 194 Ek. gegen 2288623 EE. in 1884. Es verblieb somit ein Ueberfchuß von 503 N89 EE, der um so befriedigender ist, wenn berücksichtigt wird, daß die Regierung das Desizit der Domänen⸗ und Daira-Verwaltung im Betrage von 500 009 R. zu decken hatte. Den Zuwachs in den Einkünften von 1885 schreibt Mr. Vincent lediglich der großen Ver—⸗ besserung der Verwaltung und Steuererhebung zu. Außer der Taback⸗ steuer sind keine anderen Abgaben erhöht worden. Was den Handel Egvptens betrifft, so überstieg der Import die Durchschnittscinfuhr der vorhergehenden 19 Jahre um 2006 000 E, während der Export hinter diesem Durchschnitt um 1 500 000 E. zurückblieb. Der Ge sammtwerth der Einfuhr in 1885 betrug 91166000 EE. und der de Exports 11528 09)0 F. An Edelmetallen wurden 3 914000 k. importirt und 1293 000 ER. exportirt. Die Waareneinfuhr für den Konsum in Egypten überstieg die früherer Jahre um mindestens 30 0ͤ½ο6. Es ist unmöglich, fährt der Bericht fort, der Schlußfolgerung zu entrinnen, daß die Fellachen jetzt besser gekleidet und ge— nährt sind und besser wohnen, als dies in irgend einer früheren Periode ihrer Geschichte der Fall war. Die Anwesen⸗ heit der Okkupationsarmee in Ober⸗Egypten hat die Armuth in den Distrikten Esneh und Keneh, die früher schlimmer daran waren als irgend welche anderen Landestheile, erheblich vermindert; allein die Bürde der Bodensteuer ist in vielen Bezirken enorm und nach Ab⸗— schaffung der Fronarbeit würde die Wohlfahrt des Landes nichts so sehr heben als eine Ermäßigung der Bodensteuer und deren Eesetzung durch eine Einkommensteuer. Pro 1886 sind die Einkünfte Eagyptens auf 9241 586. E., die Ausgaben auf 9 232746 EE veran⸗ schlagt. Es verbleibt mithin ein Ueberschuß von 8810 EE. Die veranschlagten Einkünfte sind um 396 000 4E. kleiner als die in 1886, weil vom Ertrage der Bodensteuer 280 000 E. zur Ablösung der Fronarbeit verwendet werden sollen und 200 000 EE. für die Er⸗ mäßigung dieser Steuer in zu hoch besteuerten Distrikten und zur Deckung eines etwaigen Ausfalles derselben reservirt werden mußten. Mr. Vincent bezweifelt, ob die Voranschläge des Budgets von 1886 sich in jedem Punkt verwirklichen werden, und er betont die Noth⸗ wendigkeit einer Konversion der Domänen- und Daira-Anleihe, sobald die Lage des egyptischen Kredits eine solche Operation möglich mache, da die Defizite der Domänen⸗ und Daira-Verwaltung die Frage der Konversion dieser Anleihen zu einer von dringendster Wichtigkeit für die finanzielle und ökonomische Zukunft Egvptens machen, Schließlich empfiehlt Mr. Vincent aus Sparsamkeitsgründen die gänzliche Räu⸗ mung von Suakim

Zeitungsstimmen.

In der „Leipziger Zeitung“ lesen wir über den Fleischverbrauch der Arbeiterbevölkerung und die Strikes:

Die gewaltige Steigerung des gewerblichen Lohneinkommens, die wir für die letzten fünf Jahre vor Kurzem an dieser Stelle ziffer— 1 nachwiesen, mag ihren Grund zum Theil in der vermehrten Arbeitsgelegenheit und der dadurch gesteigerten Zahl der gewerblichen Arbeiter haben. Zum Theil aber entspringt sie sicher auch einer in vielen Gewerbezweigen thatsächlich eingetretenen Lohnerhöhung, die ihren Ausdr u. A. auch in der nachweislich gesteigerten Konsum⸗ fähigkeit der Arbeiterbevölkerung findet.

Für einen längern Zeitraum, wenn auch zunächst nur für die Stadt Leirzig, ist diefe erhöhte Verbrauchsfähigkeit durch eine Statistik über den Fleischverbrauch nachgewiesen worden, die wir vorübergehend schon einmal erwähnten. Dieselbe liefert, durch approximative Berechnung ergänzt, den Beweis, daß zwar die Zeit vor dem dreißigjährigen. Krieg einen bedeutend stärkeren Fleisch⸗ konsum kannte als die Zeit nachher (im Jahre 1580: 78 kg, Ende des vorigen und Anfang unseresz Jahrhunderts nur 58 kg jährlich pro Kopf der Bevölkerung), daß aber seit dem Jahre 1859 dieser Fleischkonsum in raschem Tempo von 58 auf 82 kg, also um 41 G0 wuchs. Mehr als ein Anzeichen spricht dafür, daß diese schnelle und bedeutende Steigerung vorzugsweise der Arbeiterbevölkerung zu Gute gekommen ist. ö

Nimmt man nämlich zur Stadt Leipzig ihre Vororte hinzu, so stieg in derselben Zeit der Verbrauch von Rind⸗ und Schweinefleisch von 27,6 auf 53,9 kg pro Kopf, d. i. um 89 9. Die in den Vor— orten relativ stärker vertretene Arbeiterbevölkerung hat jomit an der . Verbrauchssteigerung stärker partizipirt. Dies der eine

achweis. .

Der andere hängt mit der Thatsache zusammen, daß die Arbeiter⸗ bevölkerung Deutschlands im Gegensatze zu derjenigen anderer Länder dem Genuß von Schweinefleisch mehr als dem anderer Fleischarten zuneigt. Ob diese Vorliebe dann, wenn sich der Preis des Schweine⸗ fleisches im Verhältniß zu anderen Fleischarten so hoch wie jetzt stellt, wirthschaftlich gerechtfertigt ist, kann bezweifelt werden; jedenfalls besteht * und macht den Schweinefleischgenuß zu einem sicheren Gradmesser für die wirthschaftliche Lage der Arbeiterbevölkerung. Nun bestand aber der Fleischverbrauch der Stadt Leipzig⸗

im Jahre 1855 im Jahre 1883

zu 69, 1 0so zu 47 9,υ aus Rindfleisch, 23,3 Os 48 9,υὴ, , Schweinefleisch, ö. 5 0oct r, Hammel und Lammfleisch.

Der Schweinefleischverbrauch hat sich sonach in 30 Jahren ver⸗ doppelt und das Rindfleisch hat zu Gunsten des Schweinefleisches seine frühere überlegene Stellung aufgeben müssen.

Daß wir es hier keineswegs mit einer Leipziger Eigenthümlichkeit zu thun haben, beweist zunächst die sächsische Landesstatistik, die für die Jahre 1843 bis 1883 eine Steigerung des Schweinefleischkonsums von 22,1 auf 38,4 Pfd. pro Kopf nachweist. Die Durchschnittsziffern des Landes unterscheiden sich von denen der Stadt Leipzig nur dadurch, daß sie erstens viel niedriger sind als diefe, und dann, daß im Landes⸗ durchschnitte während dieser Periode auch der Rindfleischverbrauch eine wesentliche Steigerung nachweist, nämlich von 142 auf 24,5 Pfd. pro Kopf. Jedenfalls ist aber auch im Landesdurchschnitte der Ver⸗ brauch von Schweinefleisch nicht nur absolnt stärker als der Rind⸗ ,,, sondern auch verhältnißmäßig bedeutender als dieser gestiegen. ; 4 .

Für das Deutsche Reich liegen gleich beweiskräftige Ziffern zur Zeit nicht vor. Das Gegentheil jedoch wird man hier aus der That sache, daß der Viehbestand des Reichs nicht stärker als die Bevölkerung wuchs, abgesehen von anderen Gründen, schon deswegen nicht herleiten dürfen, weil die Viehstücte jetzt ein viel höheres Schlachtgewicht haben als früher. In Leipzig wog um das Jahr 1565 ein Ochse im Mittel nur 225 kg, im Jahre 18342 bereits 323 kg, und in ganz Deutsch⸗ land schwankt dieses Gewicht heute zwischen 341 und 58 kg. Alles in Allem hat somit die Lebensführung unserer arbeitenden Klassen sich gerade in dem ron ihnen bevorzugten Rahrungs⸗ und Genußmittel sehr wesentlich gehoben.