Sekann tmachungen. 18725 Bekauntma . . Nr. k 6 Die Kreis⸗Wundarztstelle des Kreises Kroeben
mit einem jährlichen Gehalte von 600 4 ist er⸗
digt.
Dualifizirte Bewerber wollen sich unter Einreichun ihrer Zeugnisse und ihres Lebenslaufs innerhal G Wochen bei uns melden.
Posen, den 1I. Mai 1886. gõönigliche m,. 3 des Innern.
aebel.
238i
(1828 Grosher zo glich Olwenburglsche
Harigationssculr zu Elssleth.
des Schiffereursus: 1. März und 1. taper - r k
Ja
nn des vortursus (Vorbereitung zum Steuermannz⸗ 3 1. Aprit, 1. 3 1. r auer te ben 2 Monate. Rähere Austunft ertheilt der Unterzeichnete Dr. gehrmann.
18772
Franlfurter — Bersicherunge Gesellschaft gegen Wasserleitungs⸗Schäden. dd
Frankfurt a. M., den 11. Mai 1886
Frankfurter Versicherungs⸗Gesellschaft gegen Wasserleitungs⸗Schäden.
29 Unter Bezugnahme auf vorstehende Annonce empfiehlt sich die unterzeichnete Sub⸗Direktion zum Glu von Versicherangen gegen Wasserleitungs Schäden. Die obengenannte Gefellschaft ver⸗ bäude, Mobilien und Hausgeräthe, sowie Waarenläger aller Art gegen den Schaden,
welcher durch Ausströmen von Wagsser aus der in den Versicherungs-Lokalitäten befindlichen Wasserleitung entsteht. Ferner ersetzt die Gesellschaft ihren Versicherten solche Schäden, welche durch Mitbewohner, bezw. durch das eigene oder fremde Dienstpersonal 2c. aus gleicher Urfache an den versicherten Gegenstãnden ö
sichert
herbeigeführt werden. Desgleichen kommt die Gesellschaft ihren Versicherten für Schadensersatz
.
auf, die von dritter Seite aus einem derartigen Wasserleitungs⸗Schaden gegen sie erhoben werden sollten.
Prämien von neuen 2 von neuen
Policen.
Ansprüche rämien von neuen
1 nn des Fteuermannstursus: 1. Jaunar, 1. Juni und im B ü
Bad Wildungen.
Rechnung pro 1885.
Policen
Policen
Policen
Einmaleinlagen von neuen Policen.
6
; ; — Einnahmen. Gesammtfonds der Anstalt am 31. December 1884 Rückversicherungs⸗Reserve
1) Renten: Prämien von alten Policen.
1885. 8, 996. 61 706. 24
Z263 571. 42
2) Aussteuern: Prämien von alten Policen
inmaleinlagen von neuen Policen.
M6
ö, 3651. 41 37. 73 2864. —
3) Lebensversicherungen: Prämien von alten
inmaleinlagen von neuen Policen.
Mn 1,724,977. 62
72,174. 81 115665. 52
Gleichzeitig erstreckt sich die , . auf die Controlirung sowie Instandhaltung der 5 8 Geistliche und höhere Lehrer..
Wasserleitungs⸗ Anlagen und Uebernahme Beseitigun
ämmtlicher Reparaturen auf Kosten der Gesell⸗
von Verstopfungen in den Elosets, Abflußröhren 2c. wird ebenfalls auf Kosten 7
.
Hülfsfonds der Zürcherischen Geistlichen, Zinsen.
1 l 5 schaft. Das Aufthauen eingefrorener Rohrstrecken, bezw. ganzer Leitungsstrecken, sowie die Vepositen und Gewinnt Sparcassẽ mit Zinsen —
der Gesellschaft bewerkstelligt.
S] Kriegsfonds .
Die Prãmien . billig und fest, die Versicherungs⸗Bedingungen liberal, die Schaden ⸗Regu⸗ 3 Von Rückversicher. Gesellschaften für Sterbefummen u. s. w.
lirungen prompt und coulant.
Nähere Auskunft ertheilen 5 n aklichh Agenten sowie die nb ⸗
ire
. Wilhelmstraße 57 / 58. NB. Offerten von tüchtigen und soliden Agenten nimmt die Sub⸗Direktien jederzeit entgegen.
10 Verschiedenes
on Berlin.
I) Leibrenten . 2) Aussteuern
Unwiderruflich
am 24., 25. und
3435 Geld⸗Prämien Hauptgewinn: 75,0900 Mark Loose 4 Mk. 3,25 auch gegen w empfiehlt und versendet 5 2 H Defungkegpital zuf 31. December 1633 Carl Heintze, Ban kgesß cht. 6.
Berlin W., Unter den Linden 3.
5) Policenrũckkauf . 6) Verwaltungskosten . 3 Steuern
26. Mai 1886:
5
(6251
Station Paderborn
(We st fälische Bahn)
, ,, jurhäuser in den prachtvollen Anla Orchester 18 Mann stark. Gut aus ö.
I Friegsfends 8) Capitalreserve
ypotheken olicenvors chüsse .. aldi bei Rückversicher
3 Immebilien.. Mobilien, pro Memori
Die Brunnen⸗Administration.
4) Ausbezahlte Gewinnantheile
Gewinns ⸗Sparegsse, Ca 6) Guthaben der Agenten.
3 debensverficherungen aus i884 1
885.
Rüchversicherunggprãmien K 13 Zuͤrcherische Geistliche, Einkauf für Wittwenrenten?
8 2 7 9 2 1
1.808, 817. g 619. 62s. 95. 12 635. 666.
654.
176,917.
1075.
Sr gehen , ange. Jie Inspection der Wildunger Mineralg. -Actien-Gesellschast. era Schweizerische Rentenanstalt.
AS 14,330, 978. g3 I, 815,709. 66.
27
II. Ausgaben.
M136 439. 26 1,075 465. 56
Aushingabe des Hülfsfonds.
und Gewinns⸗Sparcasse
9 der Ulmer Mü = i ii e en n Ded. Ziehung er ünfterbau Lotterie Hh . 361 It ell er
3 Depositen, Capital und Zins.
. . . d 9) Gewinnsfonds der Persicherten von den' Bad Lippspringe 10) Gewinn des Geschäftsjahres 1885 ö. 1) Cassabestand am 31. December 1885 . ĩ l am Teutoburger Walde . . Stickstoffreiche Kalktherme (170 R) mit Glaubersalz und Eisen twar tuhi Luf . w n. ; ei chron. Lungensucht, iti . quälenden trockenen Katarrhen der Athmungsorgane, 3 6 n rn, 5 greg ien 2500. Saison vom 15. Mai bis 15. September. Die
ieten comfortable Wo i i n ,, hnungen bei vortrefflicher Verpflegung. 3
Den Wasserversand bewirkt und Anfragen beantwortet
en.
8 ;
13) Schweiz. Creditanstalt, 15 v des Gewinnes vom Jahre 1680
M
m ü , , n , , m
177,943. 2d, 960.
1,205, 904. 157,839. 17, 710. 2133
Gegen Stein, Gries, Nieren⸗ u. Blasenleiden, Bleichsucht, Blutarm steri ;
9 ni we e , tl 22 s er meier, Gen * r,, dn. 38 sind seit
elben wird in stets frischer Füllung versendet. — Anfragen über das Bestellungen v adelogirhause u. Europäischen Hofe ꝛe. erledigt: gen von Wohnungen
Wasser der⸗
2248566. 56
. d dsds s.
Bilanz.
Passiva.
Fital und Zins Activa. Sannover, den 30. April 1886.
Der General ⸗Bevollmä Möl
85
Jahren 1858 1884
„.̃ 13,806,419. 135,916.
27 1 1 1 n 14 1 2
Bleibt also Gesammtfonds der Anstalt am 31. December 1885 ..
42, 866. 2h, 217. 53, 583. 1,0765.
8, 933. 160, 000.
2 390, 928. 324. 703.
A6 2,1465521. 08
X IG is 754. G
uthaben auf dem Contocurrent verschiedener Banken' . R
— a nne n,, 7) Reserve bei ir e, nen H
6
6, 965.
13,568. 773.
og 435. 236. 7j. 135, 193. 230 468. 1,515,765. S8. Obo.
chtigte für Preußen:
ler.
M 16, 9485734. on
„S 16,948,734. 0
Schweiz erischen
Capitalversicherung.
Uebersicht des Geschäftsbetriebes der in Preußen thätigen
für das Jahr 1885.
Rentenanstalt in
Geldwährung in Reichsmark.
Zürich
ö . ,, Zahl der auf Betrag des auf Betrag der im 25 * . sicherten sichertẽ?? Cavi Preußen Preußen fallenden Jahre 1885 . 8 28 * 2 . ver licher ten Qxitals. jallenden apitals. zud NÄuszahlung 8 * 58 * x —⸗ 33 8 8 312 3. ö! * — — ' . Personen. 9 er enen 5 38 88 3* 3 7 . 33 33 8 ĩ K e, 8 8 Lee. F,, , . , ö, . 3 * 63 5 * 325 3 3 * 38 ü Capitalien 26 5 55 E 2 2 55 S 225 7 36 2 . e ö 8 523 58 82 , 2 712337 5 5 ö * ö , , 6 5, , , 8 5 444 ö. * S 88 31 * ö 3. 5 S S * 8 3 8 * 55 S. S 5757 * 33 35 8 83 . 5 18 Sa ** * ö 2 3 * . 3 1 841535 K H ö. 4 4. 3833 . ; 6 1 Mp0 1 = 1. HJ 230 218 310399 2065187 7 d9a00 , gaoos n ger - ) . — — Gegenseitigkeit. 261 — S253 189 1523 — — Q— Lebensversicherung 12, 332 ⸗ 23 283 lauf den Todes fall . 12,604 54,948, 645 56,317, 245 579 616 2, 388, 292 2,537,312 1,205, 905 48,500 1,808,818 93,616 11,573,454 42, 856 42,8656 ö Rentenversicherung. . — Geldwährung in Reichsmark 8 Ee eh, , , . u M. 4 fte 39 ö. 6e 4. r h — 2 * ö rten auf Preußen . esammtbetra * 23 * 2 . ersicherten Renten. sallenden fallenden 7558 2 * der. im J. . 333 * 38 . 2 — 3 . Persenen. Nenten. K. 3 25 7337 zur n aebi ung 2 3575 . 346 - 5 . 8 , , 6 8, d , en,, ,,. 232 = * , , , b 3 , 6 * 8 5 3 58 532 533322 235825 3 * 152.3 5338 3 * 8 83 22 * . 5 86 * 5 hz d,, ,, . 3 44234 . Os S8 8 8 8 * 5 5 6 S D 361686 ö. 85 5 38223 8 . 8 8 88 8 8 * 8. 2 e, 8 5 8 8685 4 466 88356 3 3 8 * * S 573 1866 geibrenten ö , , , , , , . * Wien, 9 93 4 16 ö . 6 4 ittwenrenten jap . 598 1 111,3500 1,5 eden sa n ge Cr renten ö 3 . 003 ug zes mn, = im gaz Verbundene Leibrenten 116 1* 396. . — — — — ; . — 155,916 135,916 1,957, 742
Bannover, den 30. April 1886.
Der Geueral⸗Bevollmächtigte für H. 5 ; ß
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pr
Zweite Beilage
eußischen Staats⸗Anzeiger.
M HI5. Berlin, Sonnahend, den 15. Mai 1886. hätte, denselben, nachdem drei Redner denselben angegriffen Polenreichs zu ziehen, immer mehr in der Phantasie unserer pol ·
Nichtamtliches. . ausführlicher zu begründen. Allerdings schienen sie einem fest nische. Mitt ürger sestgesetzt
Preußen. Berlin, 15. Mai. Im weiteren Verlauf e ee Kompromisse der drei Majoritätsparteien gegen. Ich kayn von meinen Standpunkt nm, sagen: erschweren Sie
der gestrigen (14) Sitzung des Hguses der Ab⸗ überzustehen, an dem in keinem einzelnen Punkte geändert n . e, . . 8 geordneten bemerkte in der dritten Berathung des werden dürfe. e. . ä e m, „tell Halen Ice ' kann Sie l tnur erneut um LÄbiehnung des vor=
Gesetzentwurfs, betreffend die Anstellung und das Sienstverhältniß der Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen der Provinzen Posen und Westpreußen, der Abg. Rintelen, er wolle nur noch einmal die Verfassungsfrage zur Erörterung ziehen. Rach dem Beschlusse zweiter Lesung zu S. 1 solle der Art. 112 abgeändert werden. Der Abg. von Rauchhaupt habe sich dahin ausgesprochen, daß, weil das Gesetz blos ein Nothgesetz, ein tranfüiorisches sei, die Verfassung überhaupt nicht abgeän⸗ dert würde. Diefelbe sei aber maßgebend für das ganze ebiet der Gesetzgebung und enthalte sogar in Art. 111 Bestimmungen, unter , ÜUmständen besonders aufgezählte ö artikel zeitweise und distriktsweise suspendirt werden dürften. Der Einwand, die Art. 24 und 25 enthielten kein aktuelles Recht für Preußen, sei durchaus hinfällig. Die Nichtanwendbarkeit der Artikel würde nur dann folgen, wenn in Art. 112 das gerade Gegentheil gesagt, wenn darin die Art. 24 und 25 bis zum Erlaß des Unterrichtsgesetzes suspendirt wären. Dagegen heiße es in Art. 12: „Bis zum Erlaß des in Art. 26 vor⸗ gesehenen (Unterrichts-) Gesetzes bewendet es hinsichtlich des Schul⸗ und e, , , bei den jetzt geltenden gesetzlichen Bestimmungen“, d. h. die bisherigen Gesetze blieben auch insofern in Kraft, als sie etwa den, Art, 20 bis 25 wider⸗ sprächen; oder bei jeder künftigen Gesetzgebung, sei sie einheitlich oder partiell, müßten diese Artikel beobachtet und jeder Gesetzgebung zu Grunde gelegt werden, Wenn man jetzt dennoch ein neues Gesetz erlassen wolle, das mit den gefetzlichen Bestimmungen nicht im Einklang stehe, dann müsse man Art. 24 abändern, aber nicht 112, der mit der ganzen Frage gar nichts zu thun habe, sonst enthalte das Gesetz eine flagranke Verfassungsverletzung. Alle, denen das Palladium der Verfassung noch etwas gelte, müßten gegen das Gesetz stimmen. Ueberaus ar ich sei auch, daß die Verfassung nur für einen Theil der Monarchie geändert werden solle. Sie sei aber für das ganze Land und jeden Preußen gegeben; überall solle dasselbe Staatsgrundgesetz gelten. Die Kon⸗ sequenzen eines Prinzips distriktsweiser Verfassungsänderungen würden zu einer besonderen Verfassung für jede einzelne Pro⸗ vinz führen; der preußische Staat würde zerfallen. Das ein⸗ heitliche Stagtsgrundgesetz gebe ihm erst den Zusammenhalt. Daß ein solches Prinzip aber nach der Verfaffung felbst un⸗ zuläͤssig sei, gehe aus dem schon erwähnten Art. 11 hervor, demzufolge nur „für den Fall eines Krieges oder Aufruhrs bei dringender Gefahr für die öffentliche Sicherheit die Artikel 5, 6, 7, 27, 28, 29, 30 und 36 der Verfassungsurkunde zeit⸗ und distriktsweise außer Kraft gesetzt werden können“ d. h nur befonders aufgezählte Artikel unter besonderen Umständen. Die Artikel 0 — 5 — auch 112 — seien nicht darunter. Weil also das Gesetz in doppelter Beziehung einen Verfassungsbruch enthalten würde, bitte Redner, es abzulehnen. — Der Abg. Wessel wollte auf die Verfassungsbedenken, die in zweiter Berathung hinreichend und ausführlich erörtert worden seien, nicht näher eingehen, es würden doch nur Wie⸗ derholungen des Gesagten sein können. Die Anträge der Abgg. Hobrecht u. Gen. seien lediglich redaktioneller Natur und beabsichtigten, das ö, in seinen einzelnen Theilen logisch und klarer verständlich zu gestalten. Dem Antrag Drawe, Rickert u, Gen, auch den Landkreis Danzig von den Bestimmungen des Gesetzes auszunehmen, würden er und seine Freunde 6 zustimmen, wenn sie auch zugeben könnten, daß daselbst die Verhältnisse ganz eigenthümlicher Art seien, inso⸗ fern die Niederung, also der größere Theil, wesentlich deutsche
Bewohner habe. ö . Zakrzewski bekämpfte das Gesetz als eines
Der Abg. von der Polenkampfgesetze und verwahrte sich gegen den Vorwurf
großpolnischer Agitationen und Polonisirungsbestrebungen. Die Polenvorlagen stellten eine erhebliche Verschärfung der im Unterrichtswesen bisher schon verfolgten Germanisirung von Polen bewohnter Provinzen dar. Als Ausnahmegesetze kenn⸗
ichneten sie sich schon zur Genüge, das vorliegende bedürfe ir seine Zwecke sogar noch der Abänderung der . Eltern und Kinder würden dadurch von noch größerem Widerwillen als bisher gegen die Schule erfüllt, werden deren pädagogischer Zweck auch deshalb ganz illuforisch werden . weil die auf Grund des vorliegenden Gesetzes ehrer nicht nur nicht von den ewohnern mit Vertrauen, sondern mit dem finstersten Mißtrauen, als Auf⸗ passer und Denunzianten, betrachtet werden würden. Er und feine politischen Freunde würden gegen das Gesetz stimmen, nicht aus Furcht vor den Fortschritten der Germanisirung — deren Ersolze würden sehr gering sein —, sondern aus Schmerz darüber, daß die gute und stets hrave polnisch redende Be⸗ völkerung durch das Gesetz moralisch niedergedrückt werden solle. Die Besorgniß vor dem Vordringen des Polonismus sei gar nicht der wahre Grund, sondern die vor dem Pan⸗ slavlsmus. Dazu sollte man aber gerade entgegengesetzte Wege einschlagen. n
Der Abg. von Nauchhaupt befürwortete die Annahme der Beschlüsse zweiter Lesung in der von ihm, Hohrecht und von Zedlitz, veränderten ö die lediglich redaktionell
angestellten
die Theile des Gesctzes stofflich ordne. Die Abänderungs⸗ anträge würde seine Partei ablehnen. k In der Spezialdiskussion wurde zunächst §. 1 der Be⸗ schlüsse zweiter Lesung (entsprechend den S5. 1 und 3 des Art. J. des Antrags Hobrecht und Gen.) ohne Debatte ge⸗ nehmigt, ebenso 8. der Beschlüsse zweiter Lesung (entsprechend ben gg. II. des Antrags Hobrecht). ö 11g uz. 3 der Beschlüsse zweiter Lefung enthält die Bestim⸗ muns über die Ausnahme der vier Landkreise des Regierungs⸗ bezirks Danzig aus dem ,, , e des Gesetzes, zu welcher der Abg. Rickert seinen bereits mitgetheilten Erwei⸗ terunggantrag gestellt hat. ns ! Ber Abg. Rickert meinte, die Antragsteller würden jetzt den Antrag nicht einbringen und motiviren, wenn man ihnen nicht das Wort abgeschnltten und die Möglichkeit genommen
tung, vor dem er Landkreis ebenso behandelt zu sehen wünschten, wie die anderen im Amendement Rauchhaupt enthaltenen. Aus dem Kommissionsberichte erfahre man nichts 6 darüber, weshalb der Regierungsbezirk Danzig von der Kom⸗ mission ausgenommen sei, In seinem mündlichen . enden Bericht habe sich der Berichterstatter Wessel darauf beschränkt, seine eigene, der Kommission entgegenstehende Meinung zu be⸗ tonen und schließlich sogar den Antrag Rauchhaupt zu em⸗ . Ein solches Auftreten habe man bei einem
eferenten wohl kaum erlebt. Auch der Minister habe keinerlei Gründe gegen die Ausnahme Danzigs angeführt. Redner habe keinerlei arteiinteresse hierbei. Er habe den Herren, die ihre ahlkreise aus dem Gesetz herausgebracht rn . nicht solche Vorwürfe gemacht, wie der Abg. 5 onitz, der dieses Vorgehen geradezu auf die persönlichen Einflüsse der Großgrundbesitzer in den Kreifen Rosenberg und Deutsch⸗Krone zurück⸗ geführt habe. Aber es se ja jetzt Mode, daß man auch dann auf die Freisinnigen losk 3 wenn die Rationalliberalen die Attentäter seien. Der . Döhring habe gemeint, die Riederunger in seinem Wahlkreise würden es nicht verstehen, wenn män ihnen ohne Gegenleistung das alte Recht der Lehrerwahl entziehen würde. Nun, seien etwa die Danziger Niederungsverhältnisse anders? Weshalb sollten sie unter ein Ausnahmegesetz gestellt werden? Beide Kreise hätten Dörfer mit gemischter Bevölkerung, in beiden sei das Ver⸗ hältniß zwischen Katholiken und Evangelischen dasselbe.
ach der amtlichen Statistik des Regierungs⸗ aths Oelrichs von 1863 seien im Danziger Landkreis 61 560 deutsche, 7300 polnische, 542 kassubische Familienmitglieder gewesen; aber Delrichs selbst erkläre diese Zahl der Polen für viel zu groß. Polnisch und katholisch werde eben in der Provinz Preußen vielfach verwechselt. . das im Auftrage des Kreises herausgegebene Brandstãte che Buch komme zu demselben Re⸗ fultat. Wo seien denn die bedenklichen polnischen Bestrebungen zu Tage getreten? Was von konservativen tednern in Wahl⸗ versammlungen oder sonstwo ien n werde, sei doch nicht maßgebend. Man möge doch die komische Geschichte lesen, die ein konservatives Blatt über seine 6 erbindung mit den 206 aus Danzig ausgewiesenen . chreibe und über den viel besprochenen, jetzt freigesprochenen Gudel. Die Kon⸗ servativen, insbesondere der Abg. Freiherr von Minnigerode, hätten sich neulich auffallender Weise auf die Wa lstatistik berufen. Diesen etwas wunden Punkt hätle der bg. von Minnigerode lieber nicht so frisch und fröhlich berühren sollen. Daraus könne man nicht Gründe für das Ausnahmegesetz hernehmen, welches den Gemeinden verfassungsmäßig garan⸗ firte Rechte entziehe. Die Freisinnigen lehnten die Ver⸗ antwortung für eine solche Gesetzgebung ab und wollten mit Einbringung des Antrages dokumentiren, daß sie damit nichts gemein hätten.
Hierauf erklärte der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Dr. von Goßler:
Meine Herren! Ich muß mich im Namen der Königlichen Staats⸗ regierung gegen den Antrag Drawe und Genossen bestimmt aussprechen. Die Königliche Staatsregierung ist mit dieser Vorlage von dem meines Erachtens richtigen Gedanken ausgegangen, daß jedenfalls im Rahmen des Ihnen vorliegenden Gesetzentwurfs eingezogen werden sollen diejenigen Landes theile, welche chemals der polnischen Krone unterworfen gewesen sind, also zum Mindesten dat Gebiet von 17D. Ich habe es daher für meine Pflicht gehalten, auch in der vorigen Sitzung, in der zweiten Lesung, gegen den Antrag der Majoritãtsparteien auf e, i. einzelner Kreise mich auszusprechen. Ich muß das heute noch in erhöhtem Maße thun, denn ich halte die Wirkungs. sphäre dieses Gefetzes allerdings für gefährdet, wenn man aus immer weiter hinausgeschobenen Gründen den Geltungsbereich des Gesetzes noch mehr abzubröckeln sich bemüht.
Diejenigen, welche die Verhältnisse in Wes zreußen mit Aufmerk⸗ samkest verfolgen — und dazu gehört doch gewi auch der Hr. Abg. Rickert „ werden mir wohl Recht geben, wenn ich sage, da die Wahl⸗ statistik und die Statistik überhaupt, in der vorliegenden Frage nicht allein einen sicheren Maßftab bildet. Es ist bekannt — und ich habe es bei früheren Gelegenheiten ausgesprochen daß eine eini ermaßen fichere Nationalitätsstatiftik zum letzten Male im Jahre 186. auf— genommen ist. Es liegen mir die Zahlen der Aufnahmen vor, hom Jahre 1531 beginnend, und daraus kann ich konstatiren, daß die 2 der polnischen Bevölkerung im Jahre 1831 im Landkreise
anzig zu 4,9 o n. wurde, dagegen im Jahre 1867 bereits auf go /p. Ich lege aber, wie gesagt, darauf allein kein ent⸗ scheidendes Gewicht; noch bedeutsamer ist, aß bei allen, die die Ver- hältniffe aus der Nähe kennen, der Eindruck esteht, einmal, daß, wie der Hr. Abg. Rickert vorhin gesagt hat, die Kaffuben und Polen sich nicht mehr getrennt fühlen, sondern daß, wie ich bei anderen Gelegen- heiten auszuführen mich bemüht habe. — und ich glaube, auch un— widersprochen geblieben zu sein — die Kassuben allmählich in die großpolnische Agitation herübergezogen worden sind, obwohl sie
Danzi
vor! mehreren Jahrzehnten davon absolut nichts wissen wollten;
denen, welche,
der Eindruck bei allen zu beurtheilen
wie gesagt, die Verhältnisse aus eigener , . sich bemühen, dahin geht: daß abgesehen von der Kassuben in einen Großpolen, abgesehen davon, daß die Kassuben der roßpolnischen Agitation Heerfolge leisten, — quantitativ das polnische
lement in der Kassubei wä daß Ausläufer dieses vermehrten Polenthums sich in den Landkreis Danzig erstrecken.
Der Hr. Abg. Rickert hat neulich, ich glaubs mit Recht, darauf hinge wiesen, daß die ganze Danziger Nehrung und Niederun lim Allgemeinen nicht in der Wirkun an. des Großpolenthums lech. . ber die Höhe, meine Herren, 1 doch, wie Sie aus seinen eigenen Ausführungen gehört haben, von großer Erheblichkeit, un ich lege umsomehr Werth harauf, weil die durch die polnische Agitgtion bindu i Fabel, daß das Polenreich von Meer zu Meer . en müßte, nicht etwa im Aussterben ist, sondern mehr und mehr wieder in die öffentliche Diskussion gebracht wird. Es ist das ja von unserem deutschen Standpunkt ein thörichter Traum; aber dieses Krtheil, das wir Deutsche haben, ist leider nicht maßgebend für die Auffassung unserer Mitbürger ö Nationalität. Es hat sich in neuerer Zeit . der Gedanke, auch Danzig, die Ostseeküste,
ch der polnischen Bewegung und des künftigen
und zweitens, ö.
wieder in den Bere
das Gesetz einbe mwandlung des
st, und daß aus der Kassubei die
liegenden Antrags bitten.
Der Abg. Dr. Wehr (Deutsch⸗Krone) bemerkte, daß der Abg. Wessel als Kommissionsreferent keine Gründe für die Ausschließung des Regierungsbezirks Danzig angeführt habe, liege daran, daß die Kommission keine Gründe gehabt habe; darum sei ja auch dieser Regierungsbezirk in der zweiten Lesung wieder in das Gesetz hineingekommen. Für einen unsachgemäßen Beschluß der Kommission könne doch der Referent nicht. Uebrigens habe Redner in der zweiten Be⸗ rathung durchaus PVeranlassung gehabt, sich gegen den
Abg. Rickert in aller Bescheidenheit zu wenden, denn dieser habe den Vorwurf des Abg. Wehr (Konitz) aufgegriffen, und letzterem habe der Abg. von Puttkamer
l Huth bereits geantwortet. Im Landkreise Dar ig seien 7 olen, das habe Hr. Rickert selbst zugegeben; das spreche aber eben gegen seine we e,, diese 1000 Polen machten es eben nothwendig, daß der Kreis wieder in das Gesetz hinein müsse. Wenn diese Polen zu den a, , wahlen keine Kandidaten aufstellten, so sei noch nicht be⸗ wiesen, nah überhaupt keine Polen vorhanden seien. Redner gebe dem Abg. Rickert den Vorwurf, daß hier die Vertreter gewisser Wahlkreise deren i einseitig wahrnähmen, urück; derselbe habe ja die Ausschließung Danzigs auch mit 5 beiden Kollegen als Vertreter Danzigs beantragt. Der Abg. Rickert hob dem Abg. Wehr gegenüber hervor, daß in der Kommission der Antrag auf Ausschließung des ganzen Regierungsbezirks Danzig von zwei konservati ven Mit⸗ gliedern gestellt und motivirt sei. Weshalb nun jetzt diese veränderte Stellung? Spezielle Gründe dafür ebe man nicht. Der Abg. Wehr stütze sich auf das, was der ultus⸗Minister gesagt habe. Das sei aber nichts als eine Statistik von 1831 und die ganz allgemeine Berufung auf den Traum einzelner Polen gewesen, ein polnisches Reich bis zur Ostsee herzustellen. Mit solchen Gründen hätte man noch viel mehr reise unter das Gesetz bringen können. Redner glaube nicht, daß sich viele Polen mit solchen Chimären ernsthaft beschäftigten. Gerade unter den Kassuben gebe es Viele die nicht nur sehr brave Soldaten, sondern auch treue Anhan er des preußischen Staates feien. Auch die Wahlstatistik beweise, wie Redner ausgeführt habe, daß keine Nothwendigkeit eines Ausnahme⸗ gesetzes für den Danziger Landkreis vorliege. Dies sei nur ein Glied der Kette der Maßregeln, von denen man in einem Dezennium ganz anders denken werde als heute, Dann würden ich Viele davon zurückziehen wollen, wie es heute auch Viele gebe, die sich öffentlich von einem anderen Kampfe lossagten, nachdem derselbe dem Lande Wunden geschlagen habe.
Der Abg. Freiherr von Minnigerode äußerte, allerdings
6 zwei Konfervative für den Ausschluß des Regierungs⸗ ezirks Danzig in der Kommission gesprochen, er sei aber zu
der Erklärung ermächtigt, daß diese beiden ö ur Zeit auf dem Boden der ,,, zweiter , . Man sei ja bei dem Abg. Rickert an ein hohes aß von Rhetorik gewöhnt, und gewähre sich ja überhaupt in diesem Punkte gegenseitige haf aber wenn derselbe hier emphatisch vor dem Lande konstatiren wollte, daß man ihm in zweiter Lesung nicht einmal das Recht zur Begrün⸗ dung feiner Anträge gelassen habe, so lege er doch ein sehr kurzes Gedächtniß an den Tag. Der Abg. Rickert habe in der zweiten Lesung seinen Antrag begründet, er sei nur . zum n. Mal zum Wort gekommen, und dieses Mißgeschick könne er doch nicht zum Gegenstande eines Appells an das Land . er habe nicht das Mo⸗ nopol, in diesem Hause stets gehört zu werden. In Marien⸗ burg seien nur ganz vereinzelte Gemeinden mit polnischer Veröllerung, die Danziger Höhe dagegen sei stark mit Polen durchsetzt. Die Erfahrungen des 167 Rickert aus dem Dan⸗ iger Landkreise würden sich auf iberale Wahlreisen be⸗ e ankch daß in seinen , die Polen nicht er⸗ schienen seien, sei sehr natürlich. Der Abg. Rickert habe au heute wieder lediglich persönliche Momente vorgebracht, au seines, Wahlsieges“ in Danzig und des „Durchfalls“ des Hrn. von Puttkamer gedacht, schließlich auch seinen Freund Gudel erwähnt, der glänzend freigesprochen sein solle. Nach seiner . Kenntniß sei der Freund des Abg. Rickert freigesprochen, wei er nicht als Kaufmann, sondern als Hausirer charakterisirt worden sei und als solcher nicht habe bankbrüchig werden können. Wenn aber ein Verhältniß zwischen Kredit und Debet wie J: X konstatirt werde, so sei das doch kaufmännisch nicht angenehm.
Der Abg. Dirichlet hob hervor, daß eine ähnliche Dürf⸗ tigkeit der fich Gründe ihm selten vorgekommen sei. Die ohnehin unsichere Statistik . eine ganz minime Zunahme der Polen im Landkreise anzig, und dazu werde dann von der rechten Seite noch Hört! gerufen. Das sei Alles. Wenn Alles, was der Krone Polen zugehört habe, in
zo dann könnten ja auch alle
mit betroffen werden, in das Gesetz hinein. der antipolnischen Gesetze ierung und
gen werden solle, früheren Lehen der Krone Polen dann müßte auch . Ostpreußen Bei der allgemeinen Begründun habe es sich nach beständiger Ve icherung der der maßgebenden Parteien darum gehandelt, ; . Grundbesitzer polnischer unge. den polnischen Adel, nid Bauernstand und die Landgemeinden zu bekär fen. Im Jandkreise Danzig gebe es nur einen polnischen Großgrund⸗ befitzer, der noch dazu seinen Besitz an Deutsche verpachtet habè. Wo blieben nun alle jene „Gefahren“? Die wahren fachlichen Gründe werde man finden, wenn man einach das Verzeichniß der Wahlkreise und der Gewählten in der inz Westpreußen ansehe. ; ;
er . Wessel bemerkte, der Abg. Rickert habe heute eine lange Rede darüber gehalten, daß er bei
Lefung nicht zum Wort gekommen sei, und
der zweiten — Wort i, sich schließ ich nachweisen lassen muͤssen, daß er sich be⸗ funden habe. Was über den Ausschluß Danzigs in der Kom⸗