Außeror dentliche Mitglieder: Frorn Aßmann 2 Theologie), Schulze, ee g oologih, Pr. Schwendener, Professor Botanik), 3 Brückner, Profe ch), t Pr. Schneider, Professor (Chemie und Mineralogie).
3) Für die Provinz Pommern in Grei fswal d.
Ordentliche Mitglieder: . Dr. Schwanert, tic. (Chemie, zugleich Direktor
rer mg e ee, grofespr ö paar
Dr. Minnigerode, Pro z rofes
Oberbeck, Professor (Physik) ͤ
. ö ‚ fi i i, guter
Maaß, Professor (klas . e Philologie),
Seeck, Professor (alte Geschichte)
8 zee fg 9 h und Geographie)
. mann, Professor (Geschi ;
Dr. Reifferscheid, ro (e (deutsche Sprache und
are,
Kon rath, Profeffor nglisch) Schmitz, Professor (Botanik), Gerstäcker, ehe gn (Soologie), Cohen, Professor (Mineralogie), D. Haupt, Professor und Konsistorial⸗Rath (evangelische Theologie und Hebräisch). 4 Für die . Schlesien und Posen in Breslau.
6
Ordentliche Mitglieder: . Dr. ,, . und Geheimer RNegierungs⸗Rath (Direktor der Kommission . 96. . Professor (klassische Philologie) Dr. Hertz, Professor und. Geheimer Regierungs Rath 6e . Philologie, sowie Stellvertreter in den Direktions⸗
ges hen) ebf Professor (katholische Theologie und
debt chr ies , Tamnorel ganz s(evangelische logi d Hebräisch),
Wee g leg. . rofessor (Mathematik), Dr. Er ,, (Philosophie und Pr. Bäum ker, Professor (Philosephie und Dr. Weinhold, Professor (deutsche Sprache und
ratur) z E. Meyer, Professor (alte . ⸗ Dr. Schäfer, rf or smittlere und neüere Geschichte), Dr. ö ch, Professor (Geographie), Dr. Gaspary, Professor (Französisch). Außerordentliche Mitglieder: Dr. Schneid er, ref et (Zoologie), Dr. Engler, Professor (Botanik), . Dr. . rofessor (Chemie ünd Mineralogie), Dr. DO. E. Mey er, en ll, (Physik), Dr. Kölbing, 93 or (Engli 6 Dr. Nehring, Professor (Polnisch). 5) Für die Provinz Sachsen in Halle a. S. Ordentliche Mitglieder: Dr. Keil, Geheimer Regierungs⸗Rath und fee er (klassische Philologie und zugleich Direktor der Kommission), Pr. Hiller, Professor (klassische Philologie), Dr. Wan gerin, Professor (Mathematik). . Dr. Hay m, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Gering, Professor ee e, Sprache und ö Dr. Vaihinger, . (Philosophie und Pädagogik), Dr. Dümm ler, Professor (Geschichte und behufs Prüͤ⸗
fans, ah ßgt ö ite⸗
Ur Geographie als einen selbständigen Unterrichtsgegenstand ie Lehrbefähigung erwerben, sondern nur die für die Historiker
ö. derjenigen Kandidaten in der Geographie, welche nicht zu erfordernden geographischen Kenntnisse nachweisen wollen),
Pr. Kirchhoff, Professor (Geographie bezüglich derjenigen Kandidaten, chf für dieses Gebiet als einen selbständigen Unterrichtsgegenstand die Lehrbefähigung erwerben wollen),
Dr. Volhard, Professor 6
Dr. Elze, Professor Englisch,;,
Dr. Such ier, Professor (Französisch), —
D. Riehm, (evangelische Theologie und
ebräisch), d , Professor (desgleichen),
Pr. Dorn, Professor (Physih,
Dr. Kraus, Professor (Botanik).
Pr. Gren acher, Professor (30ologie)
Dr. von Frit sch, Professor (Mineralogie).
6) Für die Provinz Schleswig-Holstein in Kiel. Ordentliche Mitglieder:
Dr. Bl aß, Professor (klassische Philologie, zugleich Direktor der Kommission), .
Dr. Karsten, Professor (Physik), .
Dr. Stim ming, Professor (Englisch und Französisch), 3 . eh fr Er gi. und Pädagogik)
r. Glogau, Professor ilosophie , D. Dr. Möller, Jö, (evangelische . und
ebräi . d äh rammt, rofessor (Geographie), Dr. Vogt, Professor Cel fh . und Literatur), Dr. ö rofessor (Mathematik). Außerordentliche Mitglieder: Dr. K. Möbius, af (GGoologie), Dr. Ladenburg, Professor (Chemie) Pr. Th. Möbi ns, . or ( Hänisch, Dr. Reincke, Professor z otanik), Dr. Laspeyres, Professor (Mineralogie). 7 Für die Provinz Hannover in Göttingen. Ordentliche Mitglieder:
Dr. Vol guardsen Direktor der
auss he ch n b i ilologie), ö. von air lamo wit: Mol len dorf, (lassfche Philologie und alte 4. ichte), Baumann, Professor i Dr. Vollmöller, Prosessor (Franzö
röofessor
ommi fonj
e, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor Professor ilosophie und Pädagogik),
u zugleich Direktor
Revision der deut e vertreter in den Direltionsgeschäften)
e⸗ o schwitz, Professor n pia fe
Professor (alte Geschichte, zugleich
r ff Hal giath (evan⸗
tz⸗Lau ba 94 . (Botanik), or — ö
ie fe und neuere Geschichte),
— ö lei 1 2. or m
Voigt, Professor (Physi
.
8) Für die Provinz nn, . Mü nster.
Ordentliche Mitglieder. —
Dr. Sch ltz ig e Regierungs⸗Rath (Pädagogik,
er Kommission), ;
Br. Storck Professor (deutsche Sprache und Literatur,
en
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35
iturienten⸗Arbeiten, zugleich Stell⸗
Dr. Langen, Professor fklassische Philologie), Dr. Stahl, ** (desgleichen) Dr. S Profess
or (M
ähigung in der
Dr. Spider, Profess Dr. Brefeld, i. Dr. Hit tor f, Profe (Physihyh . . Pr. Kör ting, Professor (Englisch und Franzßösisch), Niemann, Konsistorial⸗Rath (evangelische Theologie und Hebrãisch), ; — ᷣ Dr. Ho sius, Professor a w Dr. Lando is, Professor (Zoologie), Dr. Salkows ki, Profe ssor Chemie), ö Dr. Lehmann, Professor (Geographie in denjenigen Fällen, in welchen eine felbständige Lehrbefähigung in diesem Fache erworben werden solh. 9) Für die Provinz Hessen-Nassau in Marburg. Ordentliche Mitglieder: . Dr. Zincke, Professor (Chemie, zugleich Direktor der Kommission), — . Dr. Leopold Schmidt, Professor (klassische i n, Dr. Sucae, Professor (deutsche Sprache und
e 24 , Dr. Cohen, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Nie se, Professor (alte Geschichte), Dr. Lenz, 3 (mittlere und neuere Geschichte) Dr. 5 von Baudissin, Professor (evangelische Theo— logie und h räisch Dr. Weber, . (Mathematik)
Steng el, Professor (Französisch), ! Ji( cher . , (Geographie), Pr. Melde Profe ssor (hysik;. r 8 6 ien m, Professor und Geheimer Regierungs⸗Rath
otanik),
Dr. Greef, Professor (Zoologie),
Dr. Bauer, Professor (Mineralogie).
Außerordentliche Mitglieder:
Dr. Victor, . (Englisch), . eh . Weber, katholischer . (katholische Religions⸗ ehre).
10 Für die Rheinprovinz in Bonn.
Ordentliche Mitglieder: . .
Dr. Neuhäuser, ref er (Philosophie und Pädagogik, zugleich Direktor der Kommission), .
Dr. Mangold, Professor und Konsistorial-⸗Rath (evan—
elische Theologie und Hebräisch), . ; . . . (katholische Theologie und
Hebraisch . Dr. Bücheler, Professor und Geheimer Regierungs⸗ Rath (klaffische Phisolo . . Dr. Niss . . or und Geheimer Regierungs⸗Rath alte Geschichte), . — Dr. 3 . Professor (mittlere und neuere Geschichte), Dr. Rein, Professor (Geographie), Dr. Lipschitz, Professor und Geheimer Regierungs⸗Rath (Mathematik), . Pr. Witte, Professor (Philosophie und Pädagogik), Dr. Wilmanns, Professor (deutsche Sprache und Literatur) . [. Tra . man 1. ; ieren 6 ch), r. Foerster, Professor (Französisch), . Dr. 3 ust Kekuls, Professor i Geheimer Regie⸗ rungs⸗ Rath (Chemie), . 985. 9 nn Professor und Geheimer Regierungs⸗ diath Ch th . Außerordentliche Mitglieder: ö Dr. R eu sch, Professor (katholische Theologie und Hebräisch), Dr. Bertkau, Professor (Zoo 3. . Dr. Strasburger, . or (Hotanik), . Dr. vom Rath, Professor und Geheimer Bergrath (Mi⸗ neralogie). , Berlin, den 17. Mai 1886. 4 Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten. Im Auftrage: Greiff.
Just i z⸗Ministerium.
Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Fischer in Hohen⸗ stein an das Amtsgericht in Königsberg i. Pr., der Amts— richter Prede ek in Meinertshagen an das Amtsgericht in Bocholt, und der Amtsrichter von Schutz bar gen. Milch⸗ ling in Neidenburg an das Amtsgericht in Dirschau.
Die bei dem Landgericht in Flensburg erledigte Richter⸗ stelle wird nicht wieder besetzt. . .
n der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Willen bücher bei dem Amtsgericht in Labigu, der Rechtsanwalt Burchard bei dem Landgericht in Stendal, der Rechtsanwalt Mainonsé bei dem Landgericht in Köln, und der Rechtsanwalt Dr. Schmitz bei dem Amtsgericht in Heing⸗
berg. z die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der
Dick bei dem Amtsgericht in Wittlich, der Naeker bei dem Am in Ar Temming bei dem 146 in * or a. D. e .
un in Friedland in Obe
ichte⸗Assessor icht in Artern, der ts⸗Assessor de 6 4
ei dem Amtsg n ⸗
or Dr. Seifert bei dem Amtsgericht
Gerichts⸗Asse chlesien. stiz⸗ Rath Ihn schte
Der Rechtsanwalt und Notar,
in * und der Rechtsanwalt Gerst ein in Hagen sind ge⸗ storben
Bekanntmachung. Nachdem durch Allerhöchste Urkunde vom 26. i d. J
der seitherige Ehrendomherr bei der Kathedral⸗Kirche des Bisthums Ermland zu e, Propst
zu 6 i. Pr. di h z 66 3
erledigter katholischer Bisthümer vom 29. Mai 1874 a. Sammlun ierdur daß derselbe seine Amtsthätigkeit begonnen hat und daß die i t, des Königlichen Kommissarius für die erx bischõ ͤ
. mer Regierungs⸗Raths Perkuhn, am heutigen Tage erlischt.
ulius Dinder e landesherrliche Anerkennung als von Gnesen⸗Posen erhalten, bringe ich in Gemäß— er 8§. 10 und 11 des Gesetzes über die Verwaltung
Seite 135) hierdurch zur öffentlichen Kenntniß,
iche Vermögensverwaltung in den Diözesen Gnesen
Posen, den 20 Mai 18886. Der Ober⸗Präsident, Wirkliche Geheime Rath von Guenther.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1838.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der „Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner Maurer“ und die mit Herausgabe des Fach⸗ blattes Der Bauhandwerker“ befaßte „Preßkommission“ nach 8. 8 des Vereinsgesetzes vom 11. März 1850 vorläufig geschlossen sind. . t Jede fernere Betheiligung an diesen Pereinen oder etwaigen Neubildungen, welche sich sachlich als Fortsetzung jener darstellen, wird nach 8. 16 a. a. O. mit Geldstrafe von 15 bis 150 M1 oder Gefängniß von 8 Tagen bis zu 3 Monaten belegt. Berlin, den 21. Mai 1386. .
Königliches Polizei⸗Präsidium.
Freiherr von Richthofen.
Per son alveränderungen.
Kÿniglich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Ver setzungen. Im ak ti ven n, Berlin, 15. Mai. v. Lochow, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, Regenguer Pr. Lt. vom Inf, Regt. Nr. 60, vom J. Juni d. J. bis ultimo April k. J. zur Dienstleistun bei dem großen Generglstabe kommandirt. Frhr. v. Wang enheim, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 72, unter Ueberweisung zum Pion. Bat. Nr. 4, als außeretatsmäß. Sec. Lt. in das Ingen. und Pion. Corps versetzt. Wenzel, Pr. Lt, vom Inf. Regiment Rr. 111, zur Dienstleistung bei dem Festungsgefängniß in Köln kommandirt. v. Ramin, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 2, früher in diesem Regt, im aktiven Heere, und zwgr als Ser. Lt. mit Patent vom 17. September 1881 bei dem Kür. Regt. Nr. 2, wiederangestellt. — 18. Mai. Erbprinz zu Isenburg⸗Bir⸗ stein, Sec. Et. à la suite des Kür. Regts. Nr. 4. unter Ver— leihung eines vom 31. März 1885 datirten Patents seiner Charge, in das genannte Regt. einrangirt. v. Skrbensky, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 96, im aktiven Heere, und zwar als Sec. 1. mit Patent vom 18. März 1886 bei dem Inf. Regt. Nr. 96, angestellt.
; kN Berlin, 15. Mai. v. Raszewski, Sec. Tt. a. D., bisher von der Res. des 3. Chev. Regts. in der Preuß. Armee, und zwar mit Patent vom 12. September 1883 als Sec. Lt. der Res. des Hus. Regis. Nr. 2, angestellt. .
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 165. Mai. Autenrieth, Pr. Lt. aggreg. dem Inf. Regt. Nr. ö, unter Entbindung von dem Kommando zur Dienstleist. bei dem Festungs⸗ gefängniß in Köln, mit Pension zur Disp. gestellt. Königlich Bayerische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Verxsetzungen. Im aktiven Heere. 253. April. Fürst v. Wrede, Oberstlt. a ja suite des J. Schweren Reiter⸗Regts.,, von der Funktion als persönlicher Adjut. Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Arnulf von Bayern enthoben. Frhr. v. Gumppenberg⸗Pöttmeß⸗Ober⸗
zuite diefes Regts., zum persönlichen Adjutn. Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Arnulf von Bayern ernannt.
Abfchiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 13. Mai. Fürst v. Wrede, Oberstll. A la snitè des 1. Schweren Reiter ⸗Regts, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
Aichtamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. Mai. Se. Maje tät der Kaiser und König begaben Sich heute Morgen um 9 Uhr mittels Extrazuges nach Potsdam und hielten daselbst um 11 Uhr im ,, die K e über / die Truppen der Potsdamer Garnison ab.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin fuhren mit den Prinzessinnen Töchtern, gestern Morgen 9 Uhr 10 Minuten mittels gra uz von Potsdam 6a Berlin, verließen bei Wärterbude 4 den Zu 1 been
ofer Felde. h Nach Beendigung derselben nahm Se. Waiserliche 8e r der Kronprinz an Ort und Stelle zahlreiche militärische el⸗ dungen entgegen, fuhr sodann in das Palais und empfing dort den General⸗Major von Keßler, Commandeur der 28. Di= vision. .
n Um 21 Uhr ertheilte Höchstderselbe dem Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Jordan eine . und besuchte, be⸗ gleltet von demselben, die Jubiläums⸗Kunst⸗Ausstellung.
Zu dem Paradediner ed, ., die Kronprinzlichen Herr⸗ schaften um 5 Uhr im Königlichen Schlosse.
Gerichts⸗Assessor Dr. Korn und der Gerichts⸗Assessor Dr.
D. Dr. 52 rofessor un zelisch Tee e und Hebraisch, H. Wagner, Professor (Geographie),
Pink bei dem Landgericht I in Berlin, der Gerichts⸗Assessor
Rach Beendigung desselben empfing Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz den General von Alvensleben.
brennberg, Hauptm. des Inf. Leib⸗Regts, unter Stellung z la
Königlichen Hoheiten,
ich von dort zur Parade nach dem Tempel⸗
Abends besuchten die n n die Vorstellun im Dpern 5 und ö g Uhr na t
Neuen Palais bei Potsdam zurück.
— Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages und der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Zweiten Beilage.
— In der heutigen (860 Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten, Maybach, der Staats⸗Minister von Boetticher und der Finanz⸗ Minister Dr. von Scholz nebst Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß der Abg. Jacobs (Bentheim) verschieden sei.
Das Haus ehrte das Andenken desselben in der üblichen
eise.
Auf der Tagesordnung stand lediglich die zweite Be⸗ 24 des Gesetzentwurfs, betreffend den Bau neuer Schiffahrts kanäle und die Verbesserung vorhandener Schiffahrts straßen.
§. L lautet nach dem Vorschlage der Kommission:
Die Staatsregierung wird ermächtigt, zur Ausführung eines Schiffahrtskanals, welcher bestimmt ist, den Rhein mit der Ems, mit der unteren und mittleren Weser und Elbe zu verbinden, sowie zur Herstellung einer leistungsfähigen Wasserstraße auch im oberen Laufe der Oder von der e n nden bis Kosel stromaufwärts mit einem Umschlagehafen bei Kosel, und zwar zunächst:
1 zum Bau der Kanalstrecke von Dortmund bezw. Herne über , Münster, Bevergern und Papenburg nach der unteren ms, einschließlich der Anlage eines Seitenkanals aus der Ems
von Oldersum nach dem Emdener Binnenhafen nebst entsprechender
Erweiterung des letzteren,
2) zur Verbesserung der Schiffahrtsverbindung von der mittleren Oder nach der Oberspree bei Berlin durch den unter theilweiser Benutzung des Friedrich⸗Wilhelm⸗Kanales zu bewirkenden Neubau eines Kanales von Fürstenberg nach dem Kersdorfer See, durch die Regulirung der Spree von da bis unterhalb Fürstenwalde und durch den Neubau eines daselbst beginnenden Kanales bis zum Seddin⸗See nach Maßgabe der von dem Minister der öffentlichen Arbeiten festzustellenden Projekte die Summevon zu I) 58 400000 4, zu 2) 12 600 000 M, im . 71 000 000 AM zu verwenden.
Der Abg. Bödiker (Referent der Kommission) empfahl, diesen Paragraphen in der Fassung des Kommissionsbeschlusses anzunehmen.
Der Abg. Stephanus erklärte sich gegen die Vorlage. Das Haus sollte die Regierung auffordern, eine besser be⸗ gründete Vorlage dem Hause vorzulegen.
Der Abg. von Rauchhaupt trat für den Bau eines Oder⸗Spreekanals ein. Den Beschlüssen der Kom⸗ mission könne seine Partei nicht beitreten, soweit die⸗ selben über die Vorschläge der Regierung hinausgingen. In Bezug auf das Projekt eines Rhein⸗Emskanals seien auch jetzt noch die Anschauungen seiner Parteigenossen getheilt. Er persönlich sei der Ansicht, daß sich auch der Bau eines Kanals von Wilhelmshaven . der Elbe empfehle; doch halte er dafür, daß gerade einer solchen Vorlage gegenüber jedes parti⸗ kularistische Interesse verschwinden müsse. .
Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Maybach, wies darauf hin, daß die vorliegende Sache vollkommen spruchreif sei. Sie sei nach allen Seiten erörtert worden und habe prinzipielle Gegner nirgends gefunden. Aber sobald man dazu geschritten sei, das Projekt zu verwirk⸗ lichen, habe sich Widerspruch geltend gemacht. Man habe eingewendet, daß durch ein derartiges Projekt das Eisenbahnwesen werde geschädigt werden. Dieser Gedanke sei vollkommen unberechtigt. Die Eisenbahnpolitik stehe auf einem höheren Standpunkt. Sie arbeite in erster Linie auf eine Förderung der Landeswohlfahrt hin. In Bezug auf die finanzielle Seite des Projekts sollte man sich mit der Prüfung des Finanz⸗Ministers begnügen. Finanzieller als dieser brauche man nicht zu sein. Die eig Zeit sei besonders günstig zu der Ausführung es Kanalprojekts. Geld und Arbeitskraft sei so billig wie kaum in einer anderen Zeit zuvor. Der Minister ging hierauf auf die Einzelheiten der Vorlage ein und bat, von der Forderung einer doppelten Kanalverbindung nach der Elbe hin abzustehen. Auch davor müsse er warnen, nur das Projekt eines Qder⸗Spree⸗Kanals zu bewilligen, aber den Rhein⸗Ems⸗Kanal abzulehnen. .
Bei Schluß des Blattes sprach der Abg. Graf von Kanitz.
— Der Versuch, einen Wohnungsinhaber durch Ent⸗ fernung von Thüren oder Fenstern aus dessen Wohnung zum . derselben widerrechtlich zu zwingen, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 18. März d. J, als Nöthigungsver such aus ö 2409, 44 Straf⸗
esetzbuchs zu bestrafen, auch wenn der Inhaber keinen Wider⸗ tand geleistet hat.
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver⸗ brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1886 bis zum Schlusse des Monats April 1886 einschließlich der kreditirten Beträge (und ver— glichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 17 255 561 6 hi 1624006 M69, Tabacksteuer 428 456 M (— 24 372 3
übenzuckersteuer — 9 863 993 Ss (4 3902 150 h, Salzsteuer 2 532 114 S6 (4 162 362 6), Branntweinsteuer S886 119 6 (4 118798 MS), Uebergangsabgaben von Branntwein 6982 S ( 553 h. Brausteuer 2 033 620 6 — 47 584 M6), Uebergangsabgaben von Bier 168 379 M6 4 23416 S; Summe 13 447 238 S6 (4 57658 2453 ch. C Spielkartenstempel 68 948 S — 3 Se), Wechselstempel⸗ steuer 575 181 6 (4 34 2886), Stempelabgabe für a. Werth⸗ papiere 465 167 S6, b. Kauf- und sonstige Anschaffungs⸗ eschäfte 720 328 S, e. Loose zu Privatlotterien 90 077 Mu 4 5 018 M6, Staatslotterien 263 2090 M (- 295 40 4).
Die zur Reichskasse gelangte ö me, ab⸗ züglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, be— tragt bei den d., eichneten Einnahmen bis Ende April 1886: Zölle 14 8536214 6 ( S876 849 66), Taback⸗ steuer 1439 S6 (4 79297 S), Rübenzuckersteuer 22 426 605 M (4 62568479 66), Salzsteuer 3 271 82 (M6 ( 24 709 S5), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 2 730 055 S (4 164 957 2 Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 1 873013 M (- 19 96816; Summe 9 308 M (4 7 3942653 M6). — Spielkarten⸗ stempel 98 111 S (4 2133 6).
Bayern. München, 21. Mai. (W. T. B.) In der Kammer der Abgeordneten wurde heute ein Dekret des Königs, datirt von Schloß Berg, verlesen, wodurch der
wird sich mit dem Genie fusioniren.
Landtag bis zum 31. Mai verlängert wird. — Die Kammer genehmigte definitiv mit 113 gegen 28 Stimmen das Arrondirungs⸗Gesetz mit den von der Kammer der Reichs räthe beschlossenen Modifikationen, und nahm ferner eine Reihe von Nachtragspostulaten an. Die definitive Abstimmung über das ganze Finanzgesetz wurde vertagt.
Baden. Karlsruhe, 21. Mai. (B. T. B.) Der päpstliche Nuntius im Haag, Spolverini, ist hier angekommen.
DOesterreich⸗ Ungarn. Wien, 22. Mai. (Wien. Ztg.) Der Kaiser ist heute von 3 in Wien eingetroffen. BPest, 21. Mai. (W. T. B.) Das Oberhaus nahm in seiner heutigen Sitzung einstimmig das Landsturmgesetz an, nachdem der Minister für die Landesvertheidigung, Fejer vary, die Vorlage kurz erörtert und betont hatte, daß ihn nicht eine augenblickliche Nothwendigkeit, welche glück= licherweise nicht vorhanden sei, sondern nur der Zweck leite, die 1868 getroffene, aber praktisch mit unüberwindlichen Schwierigkeiten verbundene gesetzliche Verfügung durch eine zweckentsprechendere zu ersetzen.
rland.
Großbritannien und JI (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Premier Gladstone: er könne noch nicht sagen, wie lange die Debatte über die irische Verwaltungs⸗ bill dauern werde, hoffe aber, in nächster Woche Aufschluß darüber geben zu können. Am nächsten Montag müsse die Regierung eine Kreditbewilligung a conto des Ausgabenbudgets sowie die Berathung eines Postens vom Heeresbudget und eines Postens vom Marinebudget 1
London, 21. Mai.
darauf solle die Spezialdebatte über die Bill, betreffend die Verlängerung des irischen Waffengesetzes, folgen. Nach Erledigung dieser Berathungsgegenstände werde die Regierung die Debatte über die irische Verwaltungsbill nicht weiter unterbrechen. — La bouch re zeigte an, daß er am Dienstag vor dem Eintritt in die Tagesordnung den Antrag stellen werde, am Derbytage keine Sitzung abzu⸗ halten. Am Montag und Dienstag nächster Woche wird dem⸗ nach über die irische Verwaltungsbill nicht debattirt werden können. — Bei der hierauf fortgesetzten Berathung der irischen Verwaltungsbill gelangte zunächst Me Carthy zum Wort. — Die Berathung verlief ohne bemerkenswerthen Zwischenfall und wurde schließlich auf Montag vertagt.
Frankreich. Paris, 21. Mai. (W. T. 31 Das Journal des Debats“ glaubt versichern zu können, daß die Regierung in der Frage der Ausweisung der Pxin⸗ zen die Initiative zu . . entschlossen sei und wahrschein⸗ lich mittels einfachen Dekrets die Ausweisung verfügen werde; doch würden endgültige Entschließungen erst in dem morgen oder am Dienstag stattfindenden Mini st e rrath gefaßt werden. Der „Temps“ schreibt: nur gewisse Journale trügen die Schuld, wenn der Person des Grafen von Paxis eine Wichtigkeit beigelegt werde; es sei zu hoffen, daß die Regie⸗ rung kaltes Blut behalte und sich hüte, die ganze Angelegen⸗ heit tragisch zu nehmen.
— (Fr. C.). Der Gesetz ent wurf, betreffend die Heeres⸗ reorganisation, welcher vom Kriegs-Minister am nächsten Dienstag in der Kammer eingebracht werden wird, enthält über 200 Artikel und zerfällt in vier Abtheilungen: 1) Re⸗ krutirung. 2) Avancement, 3) Unteroffiziere und H Kolonial⸗ Armee. Der „Temps“ bringt darüber folgende Informationen; Die Beschränkung des aktiven Dienstes auf drei Jahre bildet die Grundlage des Projekts. Der Dienst ist persönlich und für Alle gleich Alle Befreiungen von Rechtswegen sind wie der Hülfe⸗ und Disponibilitätsdienst aufgehoben. Die Proportion der Zurückstellungen wird auf 100υ erhöht, von denen sieben durch vier Jahre behufs Be⸗ sendigung der Studien erneuert werden können, um die liberalen Be⸗ rufszweige zu, schützen. Die. Mediziner werden ein Jahr als Hülfsärzte dienen. Die mit einem Diplom der erhaltenen militärischen Vorbildung versehenen jungen Leute werden nach zweijährigem Dienst mit unbeschränktem Urlaub ent⸗ lassen. ie Einrichtung dieser militärischen Vorbereitung, welche für die jungen Leute von 17 bis 20 Jahre bestimmt ist, wird durch ein Dekret geregelt werden und soll dem Staat nichts kosten. In jedem Kanton werden für die beurlaubten und zurückgestellten Leute monatliche Sonntagsübungen durch militärische Instruktoren abgehalten werden. Das Projekt umfaßt auch die Schaffung einer Militärtaxe, die während dreier Jahre von allen Befreiten zu zahlen wäre und deren Minimum 21 Fres. 60 Cent., 6 Cent. pro Tag, betrüge. Die Gemeinden, welche dieselbe einzuziehen hätten, erhielten ein Sechstel ihres Ergebnisses. Die Kolonialtruppen werden durch frei⸗ if Anwerbungen rekrutirt werden: Wiederanwerbung mit Prämie,
Zulassung von N. Leuten des Kontingents des Mutterlandes, die vor der Ausloosung sich in die Kolonial Armee einreihen lassen wollen, Einreihung von Kolonial⸗-Kontingenten für ein Jahr. Das jährliche Kontingent ist auf 1982 006 Mann festgesetzt, was die Höhe der Armee — die Verluste mit eingerechnet auf bab 600 Mann brächte. Da diese Ziffer das jetzige Effektiv um 49900 Mann überschreitet, so soll dem Kriegs. Minister das Recht zustehen, die neuen Kontingente bis zum 30. November einzuberufen, die zu beurlaubenden Altersklassen schon nach den Herbstmanövern heimzuschicken und einen Theil der Klasse, welche ihr zweites Dienstjahr durchmacht, vom 1. Oktober bis 31. März zu beurlauben. Den Unteroffizieren werden bedeutende Vortheile gesichert. Das Projekt umfaßt die Regionalrekrutirung: jedes Armee⸗Corps wird sich in seiner Gegend ergänzen, die Mannschaften werden jedoch zu den außerhalb ihrer Gegend liegenden Subdivisionen gesandt. Eine Anzahl von Funktionen im Generalstab wird aufgehoben, dagegen werden 40 neue Jäger⸗Bataillone geschaffen; die Festungs Artillerie Endlich wird ein Corps von Militär-Ingenieuren zur Durchführung der Kunstarbeiten gebildet, das sich aus der polytechnischen Schule ergänzen wird.
Italien. Rom, 22. Mai. (W. T. B.) Gestern Abend hielt Cairoli cor einer sehr zahlreichen Versammlung im Apollo⸗Thegter eine mit großem Beifall aufgenommene Rede, worin er sagte: die Linke wolle geordnete 2 mit Ersparnissen, welche jedoch nicht die Armee oder die Marine betreffen dürften. Bezüglich der gu swär⸗ tigen Politik äußerte Cairoli: er wolle über die gegenwärtigen Allianzen Italiens nicht sprechen, da er nicht wisse, mit wem Italien alliirt sei. ur Zeit des Berliner Kongresses a er sich niemals im Widerspruch mit den Grundsätzen befunden, auf denen sich die en ndr, Italiens vollzogen. Damals habe Italien Griechenland wich⸗ tige Dienste bezüglich der Grenzberichtigung geleistet. In Afrika sei Italien anscheinend präpotent, in Wirklichkeit aber ohnmächtig. Italien sei an dem Punkte angelangt, wo man weder zurück noch vorwärts könne.
Griechenland. Athen, 21. Mai. (W. T. B.) Das
erste Bataillon des ersten Regiments ist heute früh nach Athen zurückgekehrt.
Es verlautet, daß an der türkisch⸗griechischen Grenze bei Larissa zwischen den beiderseitigen Vorposten Schüsse gewechselt worden seien. ;
— 21. Mai, Abends. (W. T. B.) Aus den von Trikupis in der Kammer gegebenen Auseinandersetzungen geht hervor, daß es sich bei den an der Grenze vorgekommenen Zwischen⸗ fällen einfach um Mißverständnisse handelte. Die türkischen ommandeure haben Befehl erhalten, sich nur im Fall des Angriffs zu vertheidigen. — Die Regierung hat ein Rund schreiben erlassen, in wel egen die Blokade protestirt wird. welche Griechenland erhebliche d , bereite, der Türkei aber volle Aktionsfreiheit
elasse.
Rumänien. Bu karest, 22. Mai. (B. T. B.) Die Deputirten kammer genehmigte heute nach langer Debatte den autongmen Zolltarif. Kogolniceano begrüßte freudig das Votum, . Rumänien eine wirthschaftliche Unabhängigkeit eröffne. Die Annahme, daß Rumänien neue Konventionen 3 müsse, wies derselbe zurück und sagte; Rumänien sollte . wirthschaftlichem an. nicht offensiven Krieg . wohl aber allen Angriffen wider⸗ stehen. Schließlich beantragte Kogolniceano: den Seetransport zu erleichtern, Freihäfen zu errichten und eine Brücke über die Donau zu bauen. Der ina nz⸗Minister Naku antwortete, daß die Regierung sich mit der An⸗ wendung des autonomen . befassen und die Rechte Rumäniens mit uhe, aber mit Energie vertheidigen werde. — Die Kammer genehmigte das Amen dement, wonach die Negierung ermächtigt wird, die Zolltaxe um 30 Proz. zu erhöhen sowie den Tarif 10 Tage nach seiner Veröffentlichung zur Anwendung zu bringen. — Schließlich wurde das ganze Gesetz von den anwesenden 106 Abstimmenden einstimmig angenommen.
Bulgarien. Philippopel, 21. Mai. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ meldet: der Fürst von Bulgarien werde sich nach der nunmehrigen Beendigung seiner Rundreise durch Ostrumelien, auf welcher er überall enthusiastisch empfangen worden sei, nach Varna begeben. — Seitens der o — 8 — Oppositionspartei sei eine Proklamation veröffentlicht worden, welche die Wähler auffordere, an den bevorstehenden Wahlen sich nicht zu betheiligen; nach den Vorbereitungen, die für die Wahlen im Gange seien, scheine die Bevölkerung indeß sich lebhaft an den Wahlen betheiligen zu wollen.
Rußland und Polen. Nikolajew, 22. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser, die Kaiser in und die Groß fürsten sind heute Vormittag in Otschakow eingetroffen und von den Spitzen der Behörden und zahlreichen Deputationen begrüßt worden. Nachdem die Majestäten die Kathedrale und die Uferbefestigungen Otschakows, sowie Kinburns besichtigt hatten, setzten dieselben die Reise hierher Mittags fort. Nach ihrem Eintreffen besuchten die Majestäten die Kathedrale und begaben sich alsdann ins Palais. Der Empfang Seitens der Bevölke⸗ rung ist ein enthusiastischer.
Amerika. New⸗VYork, 21. Mai. (W. T. B.) Eine Depesche aus Washington meldet: Der Staatssekretär Bayard habe, nachdem ihm nunmehr der Bericht des ameri⸗ fan che Konsuls in Halifax, betreffend die Beschlagnahme des amerikanischen Fischerboots „David Adams“ durch die kanadischen Behörden, zugegangen, die That⸗ sachen der englischen Regierung unterbreitet und die Frei⸗ lassung dieses Fischerboots verlangt.
Zeitungsstimmen.
Der „Kölnischen Zeitung“ schreibt man aus Paris, u. d. 18. Mai:
Unter dem Drange des wirthschaftlichen Nothstandes beschäftigen sich die Blätter mehr als früher mit den Angelegenheiten des Handels und der Industrie und suchen mit allen Mitteln den matten Unter⸗ nehmungsgeist der französischen Geschäftsleute anzuregen. Manchmal führt das auch zu Ergebnissen, aber meist bleibt es bei einem etsten Anlaufe: irgendeine Unternehmung wird mit großer Reklame gusposgaunt, einige Wochen von allen Blättern in schmeichelhaftester Weise besprochen und dann hört man nichts mehr von ihr. Wieriel von diesen Mißerfolgen auf Rechnung der französischen Geschäftsleute zu setzen ist, die sich in allem auf die Unterstützung der Regierung verlassen und denen zu selbständigem . ganz das Zeug zu fehlen scheint, möge dahin⸗ gestellt bleiben. Obzwar kaum anzunehmen ist, daß das Eingreifen der Regierung an der wirthschaftlichen Lage viel ändern wird, fo ist doch nicht zu übersehen, daß gerade das gegenwärtige Ministerium den besten Willen zeigt, allen Gewerbszweigen seine Hülfe anzubieten, sei es in Form direkter Unterstützung, sei es durch Veranstaltung oft kostspieliger Untersuchungen. So hat die Regierung neuerdings durch den Konsul Marteau eine Untersuchung veranstalten lassen über die Aenderungen, welche die wirthschaftliche Lage Deutschlands in den letzten Jahren aufzuweisen gehabt habe. Am besten wird der Aufschwung in Deutschland durch Zahlen bewiesen: 1877 betrug die Ausfuhr deutscher . 342 Millionen, 1884 schon 1730 Mil⸗ lionen, sie hatte sich also in sieben Jahren nahezu verdoppelt, während die französische nn,, Ausfuhr in diesem Zeitraum eher zurück⸗ gegangen ist. Marteau sagt in seinem Berichte, daß die Fortschritte in Deutschland hauptsächlich dem kraftvollen Unternehmungsgeiste der Fabrikanten und dem vernünftigen Verhalten der Arbeiter, daneben 6. auch der wirthschaftlichen Politik des Staates zuzuschreiben . 8
— Der „Metallarbeiter“ weist in seiner gewerblichen Rundschau“ nach, wie die deutsche Industrie der fremden überall ee e. Konkurrenz bereite, und sagt dann.
aß auch die Amerikaner trotz ihrer vortrefflichen Arbeitsweise und zweckmäßigen Arbeitstheilung mit Furcht einer Konkurrenz mit Deutschland entgegensehen, ist aus den amerikanischen Fachblättern ebenfalls zu ersehen. «. Bestände der hohe Schutzzoll nicht — so wäre auch ein großer Theil der amerikanischen Geschäftsthätigkeit lahm gelegt. Nach diesen Zugeständnissen darf man sehr auf die zukünftige Entwicklung der deutschen Industrie gespannt sein. Daß die leßtere . rührig gewesen ist, kann auch an anderen Beispielen wie den oben erwähnten nachgewiesen werden. Hat doch, um nur Eines herauszugreifen, die Berliner Lampenfabrikation ein ungeheures Absatzfeld sich errungen; und wenn auch die Konkurrenz sich ö. be⸗ merkbar gemacht hat, so daß die Preise für die Fabrikate stark ge⸗ 2 sind, und, wie es in einem Bericht heißt, die Berliner Lampen eisenden die Provinzialstädte in einer Zahl heimsuchen, welche man nur bei größeren Verbrauchsartikeln, wie Cigarren und Wein, kennt. so liegt dies eben im Wesen eines jeden neu aufblühenden Geschäftss⸗ jzweigs Wenn wir nur von sozialen Krisen, wie in Belgien Mod Nord Amerika, verschont bleiben, kann es nicht ,. daß wir dereinst in jeder Beziehung auf. der Höhe der industriellen Zeit stehen!