den Centralbehörden der Bundesstaaten in äßheit des 8. 199 des genannten Gesetzes seiner e bestimmt und öffentlich bekannt gemacht worden wergl. ‚Amt⸗ liche Nachrichten des R⸗ V- A.“ 1886. Seite 19 ff.).
m Uebrigen wird wegen der Anmeldung auf den nach⸗ stehend abgedruckten 8. 11 des genannten 2 sowie auf das beigefügte Anmeldungsformular ien en. Die An⸗ meldungspflicht erstreckt 6. nicht auf die Unternehmer von Betrieben, welche bereits auf Grund des §. 1 Absatz 3 und 4 a a O. als Betriebe mit Motoren oder mit mindestens zehn Arbeitern in das Kataster einer Berufsgenossenschaft auf⸗ genommen worden sind.
Berlin, den 10. 7 1886. Das Rei m mmm ödiker.
anzusehen sind, ist von
§. 11 des Unfallversicherungsgesetzes.
Jeder Unternehmer eines unter den 8. 1 fallenden Betriebes hat den letzteren binnen einer von dem Reichg-⸗Versicherungbamt zu be⸗ stimmenden und öffentlich bekannt zu machenden Frist unter Angabe des Gegenstandes und der Art desselben, sowie der Zahl der durch⸗ schnittlich darin beschäftigten versicherungspflichtigen Personen bei der unteren Verwaltungsbehörde anzumelden. .
il die nicht angemeldeten Betriebe hat die untere Verwaltungs— behörde die Angaben nach ihrer Kenntniß der Verhältnisse zu er—
gänzen. .
Dieselbe ist befugt, die Unternehmer nicht angemeldeter Betriebe zu einer Auskunft darlber innerhalb einer zu bestimmenden Frist durch Geldstrafen im Betrage bis zu 100 „M anzuhalten.
Die untere Verwaltungsbehörde hat ein nach den ren Klaffen und Ordnungen der Reichs-Berufsstatistik geordnetes Ver⸗ zeichniß sammtlicher Betriebe ihres Bezirks unter Angabe des Gegen= standes und der AÄrt des Betriebes sowie der Zahl der darin beschäf— sigten versicherungspflichtigen Personen aufzustellen. ;
Das , sst der höheren Verwaltungsbehörde . und von dieser erforderlichenfalls hinsichtlich der Einreihung der Be⸗ triebe in die Gruppen, Klassen und Ordnungen der Reichs⸗Berufs⸗ statistik zu berichtigen.
Die höhere Verwaltungsbehörde hat ein sämmtlicher versicherungspflichtiger Betriebe ihres Versicherungsamt einzureichen.
. Verzeichniß Bezirks dem Reichs⸗
Formular für die Anmeldung.
reiß (Amt)) Gemeinde⸗(Guts⸗) Bezirk Anmeldung . auf Grund des §. 11 des Unfallversicherungsgesetzes. Name Zahl der durchschnittlichh dez Gegenstand befchaf
l äftigten w ,. gen versicherungspflichtigen rma). ;
Personen. *)
een, Regierungsbezirk.
Bemerkungen.
d (Unterschrift des zur Anmeldung Verpflichteten.)
) Nur solche Betriebe, welche sich auf die Ausführung von Bauarbeiten erstrecken, sind anzumelden; doch ist nicht erforderlich, daß die Arbeiter ausschließlich bei Bauarbeiten beschäftigt werden.
4 Die Anmeldung hat auch dann zu erfolgen, wenn weniger als 10 versicherungspflichtige Personen (Arbeiter und solche Betriebs begmte deren Jahregarbeitsverdienst an Gehalt oder Lohn Zweitausend Mark nicht übersteigt) beschäftigt werden.
In der heutigen andelsregister⸗Beilage wird Nr. 24 der Zeiche nregister⸗Bekanntmachungen verö entlicht.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute Morgen zur Truppenbesichtigung nach Potsdam.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben 34 gestern Vormittag 190 Uhr 4 Minuten, von der Station Wildpark nach Berlin und wohnten der Feier der Enthüllung des Denkmals des Hochseligen Königs Friedrich Wilhelm 1V. bei.
Um 12169 Uhr erschien zum Frühstück im , Palais Se. erg Hoheit der Großfürst Michael Michailo— witsch von Rußland.
Von 11 6 ab ertheilte Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz dem Militär-Intendanten des Garde-Corps, QOberst— Lieutenant a. D. Bergau, dem Fürsten zu Salm-Horstmar, dem Fürsten zu Solnis und dem Lieutenant Müller, Mitglied der Kassai⸗Expedition, nach einander Audienzen.
Um 2M Uhr fuhren Ihre Kaiserlichen und Königlichen n der Kronprinz und die Kronprinzessin mit Ihrer oöniglichen Hoheit der en, wi. Victoria zu einem längeren
Besuch nach der Se. Kaiserli dort nach dem Museum für Völkerkunde zur
. unstausstellung.
brachten, von dem Reisenden Dr.]
stände.
Abends 7 Uhr wohnten die Kronprinzlichen Herrschaften „Der Mikado“ im Wallner⸗ Theater bei und kehrten darauf um 9 Uhr 38 Minuten
der Aufführung der englischen Oper nach dem Neuen Palais bei Potsdam zurück.
Der Bundeg rath hielt am 10. d. M. unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten, Grafen von Lerchenfeld⸗ n derselben wurde beschlossen,
aldeck und Pyrmont und den e Eg sei Selbstmord, der dadurch der polnischen Bevölkerung zu=
Köfering, eine Plenarsitzung ab. in . zwischen dem Fürsten von
Waldeckschen Ständen schwebenden Streitigkeit wegen Heran
Hoheit der Kronprinz begab Sich von esichtigung der daselbst durch die Neu⸗Guinea⸗Compagnie zur Ausstellung ge⸗
3n ch aus Neu⸗Guinea überbrachten ethnologischen und naturwissenschaftlichen Gegen⸗
gin
n missars für 3 Ergänzung kosten ꝛc.
verwaltung
reglements
Errichtung
der Veror
hin mit amten
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der Komm entwurfs. desselben, deute, daß
Regierung zu bilden, In allen
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Der Sinn geko polnischen
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da würde, jetzt dies
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Herr gegen die en Vort
gemuthet
iehung des Domgnial⸗Stammvermögens zur Bezahlung der ea g gin schen Amortisationsgelder den Streitstheilen vor⸗
lagen,
2 des Reichsgerichts zu unter der Vorlage über die Ausprägung von Silbermünzen im Jahre 1885
Versammlung Kenntniß, ü Petition echnikerverbandes, des Vertragsverhältnisses der Techniker, und den Antrag wegen
der in Vorschlag gebrachten
Bezug auf die Beförderung hölzern und Gasreinigungsmasse,
dem Entwurf
der Reichsbankbeamten die des Reichstages, zu wirken, der Beaufssichtigung der
unter bezirke überall da herbeigeführt . einer solchen Maßregel zur vollkommeneren Erreichung der Aufsichts zwecke herausstellen der Unfallversicherungspflicht
dem Betriebsjahr 1885/86 fällig werdenden Rübenzuckersteuer⸗ kredite Beschluß gefaßt und der Bericht des Ausschusses für Rechnungswesen und' Einnahmen für das Etatsjahr 1884/85,
und zu der Denkschrift, betreffend die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegesetze; ; diesen Vorlagen gefaßten Beschlüsse des Reichstages entgegen
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung
— Die heutige (21) Plenarsitzung des Herren⸗ hauses, welcher die Staats-Minister hr. Friedberg und Dr. von Goßler, sowie zahlreiche Regierungskommissare beiwohnten, eröffnete der Präsident, Herzog von Ratibor, 20 Minuten mit der Mittheilung, daß ein Antrag des Herrn von Kleist⸗Retzow, betreffend die Gewährung größerer Frei— heiten an die evan Das Haus beschloß, her,, zu erledigen.
d 6 sodann die Rechnungen ⸗ ,,, für das Jahr 1884‚85 und die Ueberficht von den Staats-Einnahmen und Aus⸗
in die 2 mission über den Der Berichterstatter,
'! ürst zunächst na
errichtet werden ale ein politisches Programm, be— i
thanen feindlich gegenüber stehe und die deutschen Studirenden den polnischen vorziehe. Die polnische Bevölkerung solle prin⸗ zipiell nur durch deutsche Beamte verwaltet werden und das beweise, daß ein Theil der preußischen Unterthanen durch das Gesetz zurück⸗ gesetzt werden solle. der polnischen Bevölkerung abgesehen werden, sondern
prinzipiell das ganze polnische Vereinswesen. der polnischen Bevölkerung aber den gesetzmäßigen Weg ab, so dränge man sie dadurch auf erblickten jetzt in der preußischen nationalen Interessen.
könnten nicht ausbleiben.
Dr. von Goßler, erklärte: Wohlthäter an Polen gehandelt habe,
überkommen, richtswesens eine völlige Wüste bestanden, und erst durch Auf⸗
in den dreißiger Jahren habe es dort 50 Proz. Analphabeten gegeben, jetzt seien es nur noch 10 Proz. die ehemalige polnische Republik dies
nur Vorlage wolle nur die werthvollen politischen und sozialen
der polnischen . . hervorgehen würden, habe sich nicht erfüllt.
Nachtrags⸗-Etat eingestellt.
Polen in brutaler Weise erfolge, müsse er die Regierung entschieden verwahren; die Vereine, welche chen worden, seien erwiesenermaßen von den P
deutsche Hochschulen besuchten, schlössen sich von ihren deutschen Genossen ab; und stellten sich feindlich zu a Das Alles ih aufmerksam beobachtet werden und müsse
regeln führen, wie sie die Regierung hier getroffen habe. Der Minister sprach schließlich die Hoffnung aus, das Haus werde das Wenige, was die Regierung fordere, bewilligen.
Moral verboten sei. Man stelle
die obwaltende Differenz der ie r ter en reiten. —
Reichs- Gold⸗ und und einem Bericht des Kom⸗ das 1 Schutzgebiet nahm die
erwies die vom Reichstage mit⸗ Centralvorstandes des deutschen
des . die gesetzliche Regelung
betreffend
die Tagegelder, Fuhr⸗ Militär und Marine⸗ Ausschüssen und ertheilte Abänderung des Betriebs⸗ Eisenbahnen Deutschlands in von Kinetitpatronen, Streich⸗ dem Gesetzentwurf wegen eines Seminars für orientalische Sprachen und einer Verordnung wegen Ergänzung über die Pensionen und Kautionen Zustimmung. Der Resolution den Reichskanzler zu . da⸗ daß die Vermehrung der Zahl der abriken betrauten Be⸗ Verkleinerung der Aufsichts⸗ werde, wo fich das Bedürfniß
der Verordnung über der Beamten der den zuständigen
für die
dnung
thunlichster
noch Be⸗
oder wegen
bereits herausgestellt habe werde, und einer Eingabe gewerblichen Töpfereibetriebe von der wurde keine Folge zu geben
Endlich wurde über die Verlängerung der aus
Reichs ⸗ Ausgaben über die eichshaushalt für 1881,82
zu der Uebersicht der Rechnung über den
sowie über die zu nh au es befindet sich in der Ersten Beilage.
um 10 Uhr
elische Landeskirche, eingegangen sei. diesen Antrag durch einmalige Schluß—
der Kasse der
sselben Jahres genehmigt worden waren, wurde des mündlichen Berichts der Budgetkom⸗ achtrags-Etat für 1886/87 eingetreten. Herr Lindemann, beantragte Namens ission die unveränderte Genehmigung des Etats—
. Radziwill kritisirte den Nachtrags⸗Etat seiner politischen Seite hin. Die Bestimmung daß ein Fonds für Situdirende deutscher Herkunft
die preußische Regierung ihren polnischen Unter⸗
Es solle nicht nur von der geistigen e uh ie trete auch dem Bestreben der 2 sich selbst mit völliger Verdrehung der Thatsachen entgegen. ihren Handlungen sehe man Agitationen und Hintergedanken gegen die Polen. Sie störe Schneide man
den ungesetzlichen. Die Polen Regierung den Todfeind ihrer Die Folgen einer solchen Politik geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, es sei noch Niemandem in den mmen, die Regierung Sr. Majestät, die nur wie ein als Todfeind der zu bezeichnen. Als Preußen Polen ort auf dem Gebiet des Unter⸗
Minister der
Bevölkerun habe
ungeheuerer Mittel sei eine Besserung gelungen;
Er glaube nicht, erreicht haben sich sie Die
polnische Gesellschaft erfreue, so danke Unterrichts verwaltung.
wenn die guten Bildung der preußischen
und er
in den östlichen Provinzen kräftigen und den Rück= Deutschthums verhindern. Die Hoffnung, daß aus Bevölkerung mit der Zeit gute Beamte ? Aus diesen betreffende Forderung in den Gegen den Vorwurf des Vor— der Regierung gegen die
sei die
daß die Agitation
olen selbst zu politischen
en mißbraucht worden. Selbst die Polen, welche
schließlich zu Maß⸗
von . meinte: der Nachtrags-Etat verstoße Verfassung, weil er die polnischen Unterthanen von heilen der preußischen Staatsverwaltung ausschließe.
werde „ohne zu bedenken, daß der Selbstmord durch die
talischer Fürsten, ; sendeten mit der ig, si Samen, der hier gesäet werde,
könne diese Vorlage nicht annehmen.
Die Diskussion wurde hierauf geschlossen und der trags(Etat in allen Positionen mit allen gegen die Sti der Polen angenommen.
über den Gefetzentwurf, betreffend die Beseiti der schwebenden Schuld von 30 Millionen. Derselbe wurde nach einer finanztechnischen Debat der sich die Herren von Pfuel, Graf Minister Dr. von Scholz und der Unter— r, angenommen.
er malige Schlußberathung über den Gese die Abänderung der g ien 17. März 1839, betreffen Kunststraßen ꝛc.
taatssekretär
erordnung
Referent, Herr von der Osten,
Wernigerode und der Regierungskommissar, Geheime Reg
daß dieselbe nur für die Provinz Posen Gültigkeit Die Tagesordnung war damit erschöpft.
sident schloß die Sitzung zu der nächsten Sitzung, stattfinden soll, besonders einladen.
— Hat ein Redacteur in seiner Zeitschrift aus anderen Zeitschrift, ein Artikel nachgedruckt war, diesen Artikel abgedruckt, er nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1II. Straf vom J. April d. J, wegen fahrlässigen Nachdru bestrafen, wenn er bei Anwendun
Der
daß der fragliche Artikel nommen, unbefugt nachgedruckt worden war.
bayerischer Ministerial⸗Rath von Herrmann und
Finanz⸗Rath Golz, r ; Rath Fischer und Großherzoglich mecklenburgischer Zoll-Dixektor Oldenburg sind von hier abgereist.
— S. M. Kreuzer⸗Korvette „Carola“, Komm Korvetten-Kapitän Aschmann, ist am 11. Juni er, in
zu gehen.
mittag hier ein und begaben Sich zur Besi Bornstedter Felde. Der Besichtigung wohnten bei: Kaiserlichen und Königlichen h , Kronpri die Kronprinzessin, Ihre Königliche Hoheit die Pr
Großherzogin von Baden,
Margarethe. — Nach der Besichtigung fuhren Se. nach Schloß Babelsberg.
Kassel, 10. Juni. die Termine bei Verträgen über Wohnungsmiethen
den Hohenzollernschen stimmun 1 *
Zeit zu lassen.
Bayern. München, 109. Juni. (W. T. B. Proklamation, betreffend die Uebernahme de gentschaft, lautet wie folgt:
„Im Namen Sr. Majestät des Königs! Unser Königliches Haus und Bayerns treu bewährtes
eigniß betroffen worden, daß Unser vielgeliebter Neffe, S
König Ludwig II. an einem schweren Leiden erkrankt sind,
im Sinne Titels 2 §. 11 der Verfassungsurkunde hindert. haben, noch dermalen haben treffen
ist, welches ihm die Uebernahme so legen Uns die Bestimmungen
übernehmen. Indem Wir dies von dem tiefsten Schmerze öffentlich kund und zu wissen thun, verfügen Wir hiermit in heit Titels 2 8. II und 16 der Verfassungsurkunde die Ein des Landtages auf Dienstag, den 15. Juni 18865. Luitpold, Prinz von Ba (Folgen die Unterschriften sämmtlicher Minister.) Ein Armeebefehl des Prinzen Luitpold an, daß der König durch eine schwere Regierung abgehalten werde, und daß Regierung und den Befehl über die des Königs führe.
Prinz Luitp Armee im
rath Graf Törring werden als Kuratoren
Kabinetskasse beschäftigen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 10. Juni. (W. Der Kaiser stattete heute dem ja panischen P Tul Schimi einen Besuch ab. Der Prinz fuhr Erzherzögen vor.
wetter, einen Ausschuß zur Untersuchung der habung des Vereinsgesetzes den Arbeitern ü ber e Das Gesetz, betreffend die zo Maiseinfu
Lefung mit 186 gegen 45 Stimmen ehm g, Pest, 10. Funi. (W. T. B.) Das Abgeord haus nahm heute in namentlicher Abstimmun tarif mit 151 gegen 113 Stimmen als Grundlage Spezialdebatte an. Die Anträge der Opposition sin
sich auf den Standpunkt orien⸗
abgelehnt.
nach Gottes unerforschlichem Rathschluß von dem erschütterndem Se. Majestät
r aus Bulgarien und Serbien, wi angenommen und ebenso das Anarchistengesetz in dritter
. ihren Unterthanen eine seidene Schnur eisur selbst zu entleiben. Der böse
werde böse Frucht tragen. Ver dem Satze „Justitia fundamentum regnorum zustimme,
Nach⸗ mmen
Es folgte der mündliche Bericht der Budgetkommission
gung
te, an
2. Lippe, fn . e
inecke
letzte Gegenstand der Tagesordnung war die ein⸗ entwurf, betreffend
vom
den Verkehr auf den
Diese Vorlage wurde nach kurzer Debatte, an der sich der ferner Graf Udo zu Stolberg⸗
Rath
Freiherr von Zedlitz und Neukirch, betheiligten, mit der von dem Grafen Stolberg beantragten Abänderung angenommen, haben solle.
Prä⸗
um 1 Uhr 45 Minuten und wird welche nicht vor Ende dieses Monats
einer
in der ohne Angabe der Quelle unbefugt
ss ist senats, cks zu
der nach den konkreten
Verhältnissen erforderlichen Sorgfalt hat annehmen müssen, in der Zeitschrift, der er ihn ent—
— Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich
Ober⸗
Regierungs⸗Rath Schmidtkonz, Königlich sächsischer Geheimer Königlich württembergischer Ober-Steuer—
Ober⸗
andant Malta
eingetroffen und beabsichtigt am 15. dess. Mts. wieder in See
otsdam, 11. Juni. (W. T. B.) Se. Maje stät der a at fn und König trafen mittels Extrazuges heute Vor— tigung des Regi⸗— ments Gardes du Corps und der Garde-Husaren nach dem
Ihre
der Kronprinz und
inzessin
Wilhelm mit Ihren Söhnen, Ihre Königlichen Hoheiten die ; ꝛ die Erbprinzessin von Sachsen⸗ Meiningen sowie die e e, lee. Victoria, Sophie und
ajestät
Der Provinzial-Landtag hat in seiner heutigen Sitzung dem Entwurf eines Gesetzes über
in den
Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen⸗Nassau und Landen mit einer Modifikation die Zu—
ertheilt und sich alsdann his Donnerstag, den ts.,, vertagt, um den Ausschüssen für ihre Arbeiten
Die r Re⸗
Volk ist Er⸗
welches
Allerhöchstdiefelben an der Ausübung der Regierung auf längere Zeit
Da Se.
Majestät für diesen Fall Allerhöchstfelbst weder Vorsehung getroffen können, und da ferner über Unseren vielgeliebten Neffen, den Prinzen Otto schon längeres Leiden verhängt der Regentschaft unmöglich macht, der Verfassungsurkunde als nächst⸗ berufenem Agnaten die traurige Pflicht auf, die Reichsverwesung zu
ergriffen Gemäß ⸗ berufung
yern.“
kündigt
Erkrankung von der
old die Namen
Der Oberst⸗Stallmeister Graf Holnstein und n. ür Civilliste sich mit der Ordnung der Verpflichtungen der
die
T. B. rinzen bei den
Im Abgeordnetenhause beantragte heute Krong—
Hand⸗ eg en⸗ lfreie wurde
neten⸗
den Zoll
fie d. d somit
ö
— 19. Juni, Abends. (W. T. B) Heute Abend rottete sich wieder eine rößere Volksmenge in den Straßen zusammen. Militär schloß die aus etwa 2000 Personen bestehende Ansammlung ein. Nach Entfernung der Frauen und der Neugierigen wurde der aus Arbeitern und sobel bestehende Rest truppweise nach dem Polizeigebäude und den Kasernen abgeführt und daselbst detinirt.
Niederlande. Haag, 10. Juni. (W. T. B.) Heute is hierselbst die Konferenz zur Regelung der Frage der schwimmenden Schankwirthschaften in der Jordsee zusammengetreten. Vertreten sind: Deutschland durch den, Geheimen Ober⸗Regierungs⸗-Rath Weymann und den Geheimen Regierungs⸗ ath Donner, Belgien durch Leopold Orban, Dänemark durch Brunn, Frankreich durch Nancel, England durch Kennedy und Trevor, die Nieder⸗ sande durch Rahusen, Buys und Verkerk⸗Pistorius. Der Minister der Waterstraat, des Handels und der Industrie sprach in der Eröffnungsrede die Hoffnung aus, daß diese Konferenz die Konvention über die Fischerei⸗Polizei von 188 in logischer Weise ergänzen werde. Das anzustrebende Ziel sei, Srdnung und Gerechtigkeit in den Sitten der Fischer zur Geltung zu bringen und den Mißbräuchen ein Ziel zu setzen, welche der Handel mit Spirituosen in der Nordsee erzeuge. — Die Konferenz begann sofort ihre Arbeiten und wählte Rahusen zum Präsidenten, Kennedy zum Vize⸗Präsidenten.
Belgien. Brüssel, 10. Juni. (W. T. B.) Das „Journal de Bruxelles“ wendet sich gegen alle die Erzählungen verschiedener Zeitungen über die von der Regierung getroffenen militärischen Maßnahmen, um den Vorkommnissen anläßlich der für den 13. Juni ge— planten Ma nifestation zu begegnen, und bemerkt: alle Wohlgesinnten könnten in Ruhe den Ereignissen entgegen— sehen und volles Vertrauen zu der festen Haltung der Regie— tung haben.
Großbritannien und Irland. London, 10. Juni. (W. T. B.). Im Oberhause brachte der Staatssekretär für Indien, Lord Kimberley, heute zur Kenntniß, daß die Re⸗ zierung der Königin die Auflösung des Parlaments angerakhen und die Königin ihre Einwilligung ge⸗ geben habe. Das Parlament werde aufgelöst werden, sobald die nothwendigen parlamentarischen Arbeiten erledigt sein würden. — Carl Carnarvon bestritt, daß er Parnell ein irisches Parlament in Aussicht gestellt habe: auf Parnell's Wunsch habe er im Juli v. J. eine Privat-Unterredung mit demselben gehabt, von welcher dem Kabinet nichts bekannt ge— vesen sei; er sei aber keine Verpflichtung eingegangen. — Das Haus vertagte sich schließlich bis zum 19. Juni.
In der heutigen Unterhaussitzung sprach der Premier Gladstone die Hoffnung aus, daß die Auflösung des i , . zu Ende dieses Monats werde erfolgen önnen, und stimmte mit Hicks Beach dahin überein, daß der baldmöglichste Zusammentritt des neuen Parlaments ervwünscht wäre; er könne darüber aber erst morgen, nachhem er mit dem Kabinet berathen, Auskunft geben. Der Premier empfahl schnelle Abwickelung der Geschäfte und beantragte, daß das Haus der Regierung den Vorrang für die noch zu erledigenden Finanzvorlagen einräume und sich von morgen bis nächsten Mittwoch vertage. Die Eisen⸗ bahn- und Kanalvorlage ließ derselbe fallen, hofft aber, die Nedizinal-⸗Bßill noch zu erledigen, und stellte den weiteren Antrag, morgen der Regierung einen pro⸗ visorischen Kredit zu bewilligen, welcher bis zum l. Oktober den laufenden Bedürfnissen entspreche. „Das Haus trat hierauf in die Einzelberathung des Narine-Budgets ein. Der Unter-Staatssekretär Brice erllärte: Lord Lyons in Paris sei gestern telegraphisch an— gewiesen worden, seine Aufmerksamkeit auf das Gerücht von iner bewaffneten Expedition nach den Neuen debriden zu richten. Die Regierung zweifele nicht, daß Frankreich die Abmachung vom Jahre 1878, welche 1883 be— stätigt worden sei, loyal beobachten werde.
Belfast, 10. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Nach
den letzten Nachrichten wurden während der gestrigen Unruhen sieben Personen durch Flintenschüsse getödtet; sechszehn Verwundete, darunter ein Sterbender, wurden ins . gebracht. In der Stadt befinden sich 100 Mann FJendarmerie und Polizei. Seit heute Morgen ist es ruhiger geworden. . ö 10. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Nachdem im Laufe des Vormittags wieder kleine Zusammen— tottungen vorgekommen waren, steigerten sich dieselben im aufe des Nachmittags. Gegen 3 Uhr wurde eine Polizei⸗ lbtheilung von der Volksmenge angegriffen, so daß Militär ju Hülfe gerufen werden mußte; beim Erscheinen desselben erstreute sich die Volksmenge. Von den gestern Verwundeten sind noch zwei im Hospital, zwei andere in ihren Wohnungen gestorben. a. II. Juni, früh. (W. T. B.) Die Ruhestörungen ierten den ganzen Abend, über fort, namentlich in der . der Kaserne der Polizei, wo größere Zusammenrottungen attfanden, so daß Militär zu Hülfe gerufen werden mußte, welches die Straße mit dem Bajonnet säuberte.
d Frankreich. Paris, 10. Juni. (W. T. B.) Die eputirtenkamm er begann heute die Bergthung der Vor⸗ age, betreffend die Ausweisung der Prinzen. Die Deputirten Graf Mun, Duguet de la Faucconnerie, de la sorge und Piou bekämpften den Entwurf, Susini und ontjau vertheidigten denselben. Die Berathung wird morgen ottgesetzt werden. ö er er Staatsrath erließ eine Entscheidung, nach welcher ne ge ch lu des Generalraths der Seine, betreffend ö ewilligung von 5000 Fres. für die Familien r Bergwerksarbeiter in Decazeville, für ungültig zu erklären ist.
a Italien. Rom, 10. Juni. (W. T. B.). Der König sufhee heute Vormittag 11 Uhr im Sitzungssaal der Depu⸗ ien ammier das Parlament, welches zu seiner 16. Legis⸗ e rio zusammentrat. In der Thronrede werden ver⸗ . 2. Gesetzentwürfe zum Wohl der arbeitenden Klassen 1 ündigt, denen der König seine ganz besondere Fürsorge 2. Das Budget werde im vollstandigen Gleichgewicht ade egt werden; 8 strenge Sparsamkeit werde sich das⸗ ae d,. mehr konsolidiren. Eine Reform auf dem Ge⸗ inn er Zölle, die Vollendung der begonnenen Eisenbahn⸗ nnen die weitere Entwickelung der öffentlichen Arbeiten der 1 den en dn, le,, des Landes beschleunigen. chi önig sprach das Vertrauen aus, daß das Haus mit wollen und Eifer die Maßregeln prüfen werde, welche
vorbereitet worden seien, um die Streitkräfte Italiens zu Lande und Wasser noch weiter zu heben und zu stärken. Die Beziehungen Italiens zu den auswärtigen Mächten seien nicht nur freundschaftliche, sondern auch sehr herzliche. Der Eintracht Europas sei es noch einmal ge⸗ lungen, den Orient vor einem großen Brande zu bewahren, dessen in unbekannt, aber sicherlich sehr ausgedehnt gewesen sein würden. In lgho ler und energischer Weise habe Italien wirksam an der Wiederherstellung und Erhaltung des Friedens mitgearbeitet, wie dies die Interessen des Landes und der Civilisation erheischten. Am Schluß der Nede wurde darauf hingewiesen, wie nothwendig es sei, dem Staat eine sichere Grundlage zu geben und die politische Frei⸗ heit sowie die ökonomischen moralischen Kräfte des Landes immer fruchtbarer zu gestalten, um zu zeigen, daß Italien in der That eine sichere Stätte wohlgeordneter Kraft und sozialen Friedens geworden sei.
Der Papst hat das bereits angekündigte Consistorium heute abgehalten.
Türkei. Konstantinopel, 11. Juni. (W. T.
Türkei. Kon. .) Der Justiz-Minister Server Pascha ist gestorben.
Zeitungsstimmen.
Die „Staats bürger-Zeitung“ stellt Betrachtungen darüber an, daß die politischen Parteien im Niedergange be— griffen seien, ö. sagt:
=. Verstärkt allein hat sich die Zahl derjenigen, welche der Wirthschaftspolitik des Fürsten Bismarck n . hre 3 daß der Bekehrten immer mehr werden würden, hat sich im gleichen Maße erfüllt, wie die Prophezeiungen der Gegner, die an Schwarz—⸗ seherei Unendliches geleistet haben, zunichte geworden sind.
Vor uns liegt eine statistische Aufzeichnung über die Lage der deutschen CFisen⸗ und Stahl-Industrie, aus der sich ergiebt, daß die Hüttenwerke, und noch, mehr die Maschinenfabriken, in Deutschland von dem Jahre 1879 bis 1885 einen sowohl in Betreff der Arbeiter⸗ . wie auch der Löhne ganz erheblichen Aufschwung genommen aben.
Zahlen beweisen, und so wollen wir nur auf diejenigen hinweisen, deren Richtigkeit buchmäßig festgestellt ist, die also nicht im geringsten angefochten werden können. .
In 103 Aktiengesellschaften erzielte man im Geschäftsjahre 1878/79 bei einem Aktienkapital von 374 225 841 S einen Gesammt-⸗Ueber⸗ schuß von 8 592 3094 M oder 2,29 ͤυ im Geschäftsjahre 1884/85 da⸗ gegen mit einem Aktienkapital von 564 125 084 M einen Ueberschuß von 19 301 083 6 oder 5,30 oo; das ergiebt einen Mehrertrag von 3, 01 GM. des Aktienkapitals. Bei den 50 Eisenhüttenwerken dieser 103 Aktiengesellschaften stellte sich im Jabre 1879 der Ueberschuß auf 1, l Co, 18385 dagegen auf 3, 7 O; bei den 53 Maschinenbau⸗ Anstalten aber betrug im ersteren Jahre der Ueberschuß 3,36 ο und im Jahre 1885 10 (e des Aktienkapitals.
So viel in Betreff dieses einen großen Geschäftszweiges, wobei wir uns vorbehalten auch in Betreff anderer industriellen Gebiete nachzuweisen, daß erst die Umkehr von den Lehren des Manchester⸗ thums einen Aufschwung herbeizuführen vermochte. Dir gläubigen Anhänger des Manchesterthums haben sich in Gegner desselben ver⸗ wandelt und die politischen Parteien verlassen, welche sich davon nicht loszusagen vermochten.
— Im „ Düsseldorfer Anzeiger“ lesen wir unter der Ueberschrift „Die Branntweinsteuer und die Arbeiter“:
Wenn gegenüber der Forderung, daß eine höhere Besteuerung des Branntweins das Brennereigewerbe nicht ruiniren dürfe, häufig geltend gemacht wird, daß an der dabei hauptsächlich betheiligten Kartoffelbrennerei lediglich der Großggrundbesitz interessirt sei, so wird dabei doch nur die eine Seite der Sache berüͤcksichtigt. Denn es ist richtig, daß im Gegensatz zu Süd und Westdeutschland in den Ost⸗ Provinzen, in welchen weitaus der meiste Spiritus erzeugt wird, die Brennerei zumeist als Nebengewerbe neben dem landwirthschaftlichen Großbetriebe vorkommt. Allein damit ist doch keineswegs gesagt, daß der Gewerbebetrieb allein dem Großgrundbesitze Vortheil bringt. Auch der Bauer und insbesondere der kleine Besitzer oder Arbeiter, welcher neben dem Tagelohn seinen Kartoffelacker hat, ist für die Verwerthung seiner Kartoffeln zum großen Theil auf die Spiritus⸗ fabrikation angewiesen. Gerade die ärmeren Schichten der Bevölke⸗ rung bestreiten aus dem Ueberschusse ihres Kartoffellandes über den eigenen Bedarf zumsist die Mehrkosten des an Arbeitsverdienst kargen Winters. Vor Allem aber bietet die Brennerei und der, davon abhängige Bau, der Kartoffel nahezu die einzige Möglichkeit, den ländlichen Arbeitern einen einigermaßen ausreichenden Arbeitsverdienst zu schaffen, und zwar zum Theil wenigstens auch in den Winter— monaten, in denen sonst für den ländlichen Arbeiter sich wenig Arbeitsgelegenheit darbietet. Gerade die Ostprovinzen, in denen die Kartoffelbrennerei ihren Hauptsitz hat, sind aber ohnehin schon dem Zuge nach dem Westen mehr als erwünscht unterworfen; sie zeigen nach der letzten Volkszählung zumeist statt einer Zunahme, einen Rückgang der Bevölkerung, welcher theils von der Auswanderung über das Meer, theils von dem Verzuge in die Großstädte und die Centren der Industrie, namentlich im Westen, herrührt. Diese Erscheinung ist in einer Zeit, in welcher es der Industrie schwer hält, die vorhandenen Arbeitskräfte voll und lohnend zu beschäftigen, nicht unbedenklich; sie bedroht die industriellen Arbeiter mit einem die Nachfrage überwiegenden Angebot von Arbeitskraft und dadurch mit einem Druck auf die Löhne. iese Gefahr würde sehr verschärft, wenn die jetzt in der Brennerei und beim Kartoffelbau beschäftigten Arbeiter dort brodlos und dadurch genöthigt würden, anderwärts für ihr Fortkommen zu sorgen. Es würden daher, wenn durch eine die Existenzbedingungen des Brennereigewerbes nicht berücksichtigende Branntweinsteuer, wie sie die Freisinnigen gestalten möchten, die Kartoffelbrennereien im Osten ganz oder zum Theil eingehen müßten, keineswegs allein deren Besitzer, sondern die ganze ländliche Bevölkerung jener Gegenden und unmittelbar selbst die industrielle Arbeiterwelt empfindlich in Mitleidenschaft gezogen werden. So eng hängen gegenwärtig die wirthschaftlichen Interessen der verschiedenen Zweige der, nationalen Produktion zusammen, daß. das Wohl und Wehe des einen die anderen mehr oder minder ernstlich berührt, und es ist daher das Gegentheil einer weisen Wirthschaftspolitik, wenn nicht jeder Zweig des heimischen Erwerbes die gebührende Berück— sichtigung erfährt.
— Einem Hamburger Marktbericht vom Ende April über die deutsche Maschinen- und Montan-Industrie entnimmt das „Deutsche Handelsarchiv“ Folgendes:
„Was die deutsche Maschinen⸗Industrie betrifft, so ist das Maschinenbaugeschäft, im Allgemeinen ruhig, dagegen hat das Spezial⸗ Maschinenfabritat täglich neue Erfolge zu verzeichnen. Wir sind heute in der Lage, einzelne, die deutsche Mühlenbau⸗Technik be— treffende hochbedeutsame Fälle solcher Art registriren zu können. In der Mühlenbau-Technik der Gegenwart nimmt Deutschland unbe⸗ stritten den ersten Rang ein. Mit Ausnahme der Fachmänner dürfte es Wenigen bekannt sein, daß die Industrie, welche uns das Material zur Erzeugung unseres täglichen Brodes liefert, in den letzten 20 bis 30 Jahren eine vollständige Umwälzung erfahren hat. Wir wollen daher kurz erwähnen, daß der historische Mahlstein bei Seite geschoben und der. Walzenstuhl (eylindrische Walzen) an seine Stelle getreten ist. Die hierdurch — in Verbindung mit den gesteigerten Ansprüchen an ein gutes Mehl — in dem Mühlenbetriebe verursachten Um— wälzungen sind von einer solch einschneidenden Bedeu⸗ tung, daß der „Ironmongerꝰ vom 3. April d. J. das
in England während der letzten 3 Jahre in Millerei⸗
maschinen angelegte Kapital auf 50 Millionen Mark schätzt, wovon, nach der gleichen Quelle, ungefähr die Hälfte, also 30 Millionen Mark, in die Taschen der deutschen und amerikanischen Mühlenbau⸗ anstalten geflossen ist. Auch in den anderen europäischen Ländern sind ahnliche Summen für Neu- und Umbauten angelegt worden Die englische Fachzeitschrift, The Miller“ berichtet in einer ihrer letzten Num⸗ mern, daß die „Socistè des Grands Moulins de Corbeil' in Paris, deren Müglenwerke die großartigsten Frankreichs sind, die voll⸗ ständige Neueinrichtung ihrer Anlagen, wozu ein Kosten⸗ aufwand von etwa einer Million Francs erforderlich ist, . der deutschen Mühlenbau⸗Firma G. Luther über⸗ tragen habe Der Sieg ist lediglich dem Rufe der deutschen Mühlenbau⸗Technik und der Vorzüglichkeit der in diesem Falle auf⸗ gestellten Projekte zuzuschreiben, da die französischen Mitbewerber theilweise niedrigere Preise forderten als die genannte deutsche Firma.
Ein zielbewußtes Fortschreiten auf dem eingeschlagenen Wege wird daher der deutschen Industrie weitere große Erfolge sichern, um so mehr, als auch die transatlantischen Länder in wachsendem Maße als Käufer von Müllereimaschinen auftreten.“
ö Amtsblatt des Reichs-Postam ts. — Nr. 31. — Inhalt: k vom 2. 2 1836 Postverbindungen nach Nor⸗ erney; — vom 7. Juni 1886: Postverbindungen na— Ins Föhr und Sylt. ch. z . Archiv für Post und Telegraphie. J. Aktenstücke und Aufsätze: Die Durchführung der Kranken⸗ und Unfallfürsorge im Betriebe der Reichs-Post- und Telegraphen⸗ verwaltung. — Der Fahrplan der subventionirten deutschen Post⸗ dampferlinien. — Das Postwesen von Britisch⸗Indien im Jahre 1383/83. — II. Kleine Mittheilungen: Die Parifer Stadtbahn. — Herstellung von Post, und Telegraphengebäuden in Oesterreich. — Aenderungen im britischen Packetpostdienste. — Elektrische Kraft— versorgung vom Niagarafall aus. — III. Zeitschriften-Ueberschau. Post- Dampfschiff verbindungen nach außereuro— päischen Ländern. Juni 1886. —
Nr. 10. — Inhalt:
Statiftische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 39. Mai bis incl. 5. Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 213 Ehe— schließungen, 824 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 645 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„Nor malstatut für Innungs-Krankenkasęsen nebst Einleitung und Erläuterungen sowie einer praktischen Anleitung zur Errichtung derartiger Kassen“, von dem Regierungs-Rath. E. Fu hr⸗ mann in Merseburg (. Hausers Verlag, Berlin G, Spittelmarkt 2, und Neuwied, 1,20 46). — Nachdem zahlreiche Innungen sich nach Maßgabe der Bestimmungen des Artikels 1 des Gesetzes vom 18. Juli 1581 neu konstituirt oder reorganisirt haben, sind dieselben bestrebt, für die von den Innungemitgliedern beschäftigten Gesellen und Lehr— linge Innungs-Krankenkassen zu errichten, stoßen jedoch hierbei auf nicht unerhebliche Schwierigkeiten, weil neben mehreren Bestimmungen des Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 noch die Vor⸗ schriften des Titels V Nr. II der Reichs Gewerbeordnung (§5§. 97; bis 104 g.) zu berücksichtigen sind und weil namentlich bei den Bestimmungen über die Organe der Innungs-Krankenkasse zu beachten ist, daß die In⸗ nungs⸗Krankenkasse lediglich eine Einrichtung der Innung ist und zu dieser in einem Abhängigkeitsverhältniß steht. Zwar ist von dem Innungsausschuß zu Berlin ein Statnt für Innungs-Krankenkassen entworfen worden vergl. . Arbeiter⸗Versorgung“ J. Jahrgang S. 365, Heusers Verlag zu Neuwied); allein dieses kann, ganz abgesehen davon, daß es einige Unrichtigkeiten enthält, besonders von den Innungen der mittleren und kleineren Städte fast gar nicht benutzt werden. Um die Errich⸗ tung von Innungs⸗Krankenkassen zu fördern, hat der Verfasser das don ihm auf Grund seiner praktischen Erfahrungen als Dezernent für Innungen und Krankenkassen im Regierungsbezirk Merseburg und unter genauer Berücksichtigung der gesetzlichen Vorschriften entworfene Normalstatut der Oeffentlichkeit übergeben. Dasselbe wird zur Er⸗ füllung einer der wesentlichen Aufgaben der neuen Innungen, nämlich der Forderung eines gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meistern, Ge⸗ sellen und, Lehrlingen mit beitragen und allen Innungen will— kommen sein.
— In dem soeben erschienenen 6. Heft 20. Jahrgangs 1888 von „Kunst und Gewerbe, Zeitschrift zur Förderung deutscher Lunst⸗Industrie (herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe⸗Museum in Nürnberg, redigirt von J. Stockbauer; Nürnherg, Verlag des Baye⸗ rischen Gewerbe⸗Museums, C. Schrag) beschreibt Schnütgen eine mit Niellen reich ausgestattete romanische Kelcheuppa aus dem 12. Jahr⸗ hundert, welche in technischer, ikonographischer und archäologischer Beziehung Beachtung verdient (jetzt im Besitz des erzbischöflichen Museums in Köln). Mehrere Abbildungen dieses höchst interessanten Kunstwerks sind dem Text eingedruckt. Dann setzt F. Jännicke seine Studien über portugiesische Keramik (nach Joaquùm de Vasconcellos) fort. Weiterhin folgen Mittheilungen über neue Erwerbungen des Bayerischen Gewerbe ⸗Museums, über den Württembergischen Kunst⸗ gewerbeverein in Stuttgart sowie die Ausstellung der Baugewerks⸗ schule ebendaselbst, über die Zinn⸗Ausstellung im Mitteldeutschen Kunstgewerbe-Verein zu Frankfurt a. M., aus dem Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe sowie über die Kunstgewerbeschule zu Pforzheim. Den übrigen Inhalt bilden Nachrichten aus dem Kunsthandel und dem Buchhandel (in letzterem Abschnitt wird u. a. Hirth's „Formenschatz' für 1885 unter Beigabe mehrerer Probe⸗ Abbildungen daraus besprochen, die Uebersicht der periodischen Literatur der Kunst und des Kunstgewerbes sowie kleine Nachrichten. — Von den dem Heft beigefügten drei Kunstblättern zeigt das erste (in schöner Chromolithographie von J. Herr in Nürnberg) eine weitere farbige Aufnahme einer jener prächtigen türkischen Fayenceplatten von Jechil⸗ Diami in Brussa, deren die Zeitschrift schon eine ganze Reihe ver— öffentlich hat. Auf dem zweiten Blatt sehen wir die Lichtdruck⸗ Wiedergabe eines alten italienischen Sammetstoffs (Granatapfelmuster) mit. figürlicher Stickerei (Maria mit dem Kinde und zwei Heilige) in Seide und Goldfäden aus der Mustersammlung des Bayerischen Gewerbe⸗Museums. Das letzte Blatt reproduzirt in Zinkographie ein bronzenes Tintengefäß (deutsche Renaissance) mit, originellen Orngmenten in Flachrelief, aus dem städtischen Museum in Salzburg. — In den Text eingefügt sind ferner noch eine ganze Anzahl anderer demerkenswerther Abbildungen, z. B. ein Merkbüchlein und zwei Fayence⸗Teller, entworfen von L. Hellmuth, eine saljburgische Favence⸗ Kanne, Fayence-Fußbodenplatten aus San Sebastigno in Venedig, ein reizvolles Stoffmuster von einem alten Bilde, eine Holzschnitzerei (Wappenschild) von den Thüren der Uffizien in Florenz, ein origineller Thürklopfer aus Graz 2c. Von den Buchhändlern und Antiquaren Joseph Baer K Go. in Frankfurt a. M. und Paris liegen wiederum 2 Kataloge, der Lager⸗ latalog 180 und der anke an f Anzeiger Nr. 362, vor. Im Lager⸗ katalog findet man 351 Schriften verzeichnet, welche sich auf Ungarn, KRumanien und die südslavischen Länder beziehen und sehr verschiedenen Inhalts, aber zugleich mehr oder weniger interessant und werthvoll sind. Der antiquarische Anzeiger bringt unter dem Titel . Miscellanea‘ ein Verzeichniß von 2658 Schriften des verschiedenartigsten Inhalts in deutscher, lateinischer, italienischer, französischer, englischer und hollandischer Sprache, unter denen es gleichfalls an werthvollen und zum Theil seltenen Schriften nicht feblt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Washington, 10. Juni. (W. T. B.) Der Bericht des tant ile fai en Bureaus konstatirt für Frühjahrs
weizen einen mittleren Stand von 984, also günstiger als 1885;