1886 / 161 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Jul 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Frankreich. Paris, 9. Juli. estrigen Min isterrath theilte der as Exträgniß der indirekten Laufe des Monats Juni mit: dasselbe bleibt um 3 6909000 Fr. hinter den Voranschlägen des

Budgets und um 5 900009 Fr. hinter den Ergebnissen des Fun 1885 zurück. Der Ausfall der Zuckerstener be⸗ trägt 2 4090 909 Fr. Das Ergebniß der ersten sechs Monate ist um 48 933 009 Fr. geringer als die Voranschläge des Budgets und um 37 891 050 Fr. als das Erträgniß des ersten Halbjahres 1885. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Abnahme der Zuckersteuer allein 7 630 000 Fr- ie der „Temps“ meldet, haben die Deputirten Barodet, Desmons, Cantagrel und Labordére, Vorstands⸗ mitglieder der äußersten Linken, sich heute zu dem Conseils⸗-Präsidenten de Freycinet begeben, um ihm den Wunsch der Gruppe zu übermitteln, daß Duc-Quercy und Roche, die beiden wegen der Vorgänge in Decaze⸗ ville verurtheilten Journalisten, zum Nationalfest am 19. Juli begnadigt würden. Herr de Freycinet erwiderte: die Ereignisse von Decazeville lägen noch zu nahe, als daß er dem Begehren Folge geben könnte, versicherte aber die Delegirten der äußersten Linken seines und seiner Kollegen uten Willens, indem er ihnen das Versprechen gab, uc⸗Quercy und Roche, so wie dies nur möglich sei, in Freiheit setzen zu lasg

10. Juli. (W. T. B.) An Stelle des Marquis von Noailles, welcher um seine U,, Stellung zur Disposition nachgesucht hatte, ist der Graf von Montebelko, bisher Gesandter in Brüssel, zum Botschafter in Konstan— tinopel ernannt worden. ;

Der frühere Botschafter in Konstantinopel, Bourse, ist gestorben.

Bei der heutigen Berathung der Vorlage über eine Zu— schlagstaxe auf Cerealien in der Deputirten— kammer erklärte der Landwirthschafts⸗Minister Develle: Er sei im Prinzip nicht gegen eine Zuschlagstaxe, wenn deren Nothwendigkeit nachgewiesen werde, man müsse zunächst aber die Wirkungen des Gesetzes vom Jahre 1885 abwarten; jedenfalls müßten einer neuen Zuschlagstaxe weitere präparatorische Maßregeln vorausgehen. Er ben en, deshalb die Rückver⸗ weisung des ersten Artikels der Vorlage an die Kom— mission. Die Kammer genehmigte die Rückverweisung mit 213 gegen 264 Stimmen. In Deputirtenkreisen wird diese Rückverweisung an die Kommission als eine Vertagung der Vorlage auf unbestimmte Zeit angesehen.

12. Juli. (W. T. B.) Der Herzog von Aumale hat bei 5 der Nachricht, daß er aus der Armeeliste gestrichen sei Berufung an den Staatsrath eingelegt. k richtete er unter dem gestrigen Datum aus Chantilly ein Schreiben an den Präsidenten der Republik, in welchem er sagt:

Dadurch, daß Sie mich aus der Armeeliste streichen, rühren Sie an dem Grundgesetz der Armee. Ohne den im Kriege erworbenen Titeln Rechnung zu tragen, schlagen Ihre Minister Männer ohne Tadel, die in Ehren stehen durch ihre Dienfle und durch ihre der Geschichte angehörige Ergebenheit an das Vaterland. Ich überlasse es meinen Beiräthen, die Sache zu vertheidigen, welche die aller Offiziere ist. Was mich betrifft, so steht es mir als Doyen des Generxalstabes zu, Sie daran zu erinnern, daß die militärischen Grade über Ihrer Machtvollkommenheit stehen, und ich bleibe General.“

Henri d' Orleans, Herzog von Aumale.

Der Herzog von Chartres hat gleichfalls Berufung

an den Staats rath eingelegt.

Türkei. Konstantinopel, 11. Juli. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ meldet: Bul—⸗— garien soll sich im aufe der mit der P , neuerlich ge⸗ pflogenen Verhandlungen verpflichtet haben, den Gruünd— r, Ost-Rumeliens auf die Zeit vom Septem— er 1585 bis März 1856 im Betrage von R 6h Pfund ehe— baldigst, wenn möglich binnen 14 Tagen, zu bezahlen. Der im Budget zur Deckung des rund fe! für Ost⸗Rumelien im laufenden Rechnungsjahre geforderte Kredit ist berathen und bewilligt worden. Die bulgarische Regierung hat um die Ab⸗ sendung türkischer Delegirter gebeten und auch die ehebaldigste Regelung aller übrigen Finanzfragen zugesichert.

Serbien. Nisch, 11. Juli. (W. T. B.) Der König estern Abend in Begleitung sämmtlicher Minister hier orgen findet die erste Sitzung der Skupschtina statt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Juli. (W. T. * Der „Regie rungs-Anzeiger“ veröffentlicht einen Kaiserlichen Ukas, wodurch die Schließung des Freihafens von Batum vom 17. d. M. ab angeordnet

wird. Helsingfors, 11. Juli. (W. T. B.) Das Kaiser⸗ liche Geschwader ist gestern Abend von Hanggoe nach

Kronstadt abgegangen.

(Fr. Corr) Im inanz⸗Minister teuern im

traf ein.

Zeitungsstimmen.

Ueber die Tarifpolitik äußert sich der Düsseldorfer Anzeiger“ folgendermaßen:

Wie in Preußen, so ist auch in denjenigen Ländern, in welchen heute noch das Privatbahnsystem in unbeschraͤnkter Geltung steht in Frankreich, England und den Vereinigten Staaten von . die Eisenbahntariffrage vor Kurzem Gegenstand parlamentarischer Ver— ,,, gewesen. In den gedachten drei Ländern geschah dies gelegentlich gesetzgeberischer Versuche auf dem Gebiete des Eisenbahn⸗ wesens überhaupt, bei deren Erörterung sich immer wieder die Tarif⸗ frage in den Vordergrund schob. Die große Mehrheit der Bevölke— rung ist mit der Tarifpolitik der dortigen Privatbahnen unzufrieden, und man wünscht immer dringender Gesetze, durch welche die Eifen— bahnen gezwungen werden sollen, die erkannten Mißstände zu be— seitigen. Freilich bis jetzt mit recht geringem Erfolge.

In Frankreich sind es kaum zweieinhalb Jahre her, daß man die en Eisenbahnverhältnisse auf. neue Grundlagen stellte. Nach langem

kampfe trugen die mächtigen ir einen , . Sieg uber die Regierung davon. Diese sicherte ihnen und ihren Aktionären die ', . Einnahmen in Form garantirter Dividenden, fchenkte ihnen zahlreiche, mit schwerem Gelde gebaute Bahnen und unter tützte sie bei dem weiteren Ausbau von Neben- und Zufuhrbahnen. Die egenleistung der Aktiengesellschaften waren Versprechungen, , auf die Zukunft, so u. A. in der Tariffrage. In Briefen an den Minister der öffent⸗ ichen Arbeiten nicht etwa in den mit der Regierung abgeschlossenen Verträgen gelobten die Bahnen, die gerügten Beschwerden zu be⸗ seitigen, ein neues, einfaches Tariffystem ef r die Differenzial⸗ tarife, vor Allem solche, durch welche die fremde Einfuhr begünftigt wurde, aufzuheben u. 8gl. Die Regierung und die . der Volksvertretung war vertrguensselig genug, an die Erfüllung diefer

vier bis jetzt ihre alten Tarife einfach beibehalten; die Ostbahn hat einen neuen, und wie es scheint, befriedigenden Tarif, die mächtige Mittelmeerbahn aber hat einen Tarif eingeführt, welcher die Handels⸗ und Verkehrsverhältnisfse ihres Gebietes vollständig auf den Kopf stellt. An die Beschwerden über diesen Tarif knüpften Ver⸗ handlungen der Deputirtenkammer an, welche sich im Februar und März d. J. über nicht weniger als neun Sitzungstage erstreckten und mit Annahme einer Resolution endigten, in welcher die Regierung zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Gesellschaften auf⸗ gefordert und außerdem die Einsetzung einer besonderen Kommission zur Ausarbeitung von Vorschlägen eines Tarifgesetzes vorgesehen wurde, Etwa vier Monate sind seitdem vergangen, ohne daß über die ,, . dieser. Kommission etwas verlautet . Es wird daher auch wohl jetzt wieder in Frankreich alles so bleiben, wie es eben ist. In den Vereinigten Staaten quält man sich seit beinahe zehn Jahren ab, ein Bundestarifgesetz, ein Gesetz, betreffend die Regelung des Verkehrs zwischen den Bundesstaaten, wie man dort sagt, zu Stande zu bringen. Die Initiative dazu wird einmal in der Reprä⸗ sentantenkammer, ein anderes Mal im Senat ergriffen bis jetzt ohne allen praktischen Erfolg. Der neueste, vom Senator Cullom nach Abhaltung einer längeren, gründlichen Enquete eingebrachte Gesetzentwurf it zwar im Senat angenommen, in dem Ausschuß der Reprãsentantentammer aber sehr wesentlich geändert, so daß sein Schicksal noch ganz ungewiß ist. Sollte aber auch ein Gesetz wirklich zu Stande kommen, welches schädliche Differenzialtarife, heimliche Frachtbegünstigungen und dergleichen bei strenger Strafe verbietet, und eine besondere Eisenbahn⸗Aufsichtsbehörde schafft wie wird es mit der Ausführung eines solchen Gesetzes? Werden die dortigen Eisenbahnkönige sich gutwillig der neuen Behörde unter— werfen? Einstweilen sieht es mit den Tarifen in den Vereinigten Staaten schlimmer aus als je zuvor, und die Unzufriedenheit ergreift immer weitere Kreise.

vorgelegt, welches zunächst einmal die ganze Entrüstung der Eisen— bahnen, wachrief, es dann aber doch zu einer zweiten Lesung am 6. Mai d. J. brachte. Diese hatte wenigstens das Verdienst, wieder etwas mehr Licht auf die dortigen b hhscher Zustände zu werfen. Und diese sind, trotz aller Untersuchungen, wahrlich nicht schön. Der Direktor der London⸗Northwestern Eisenbahn hat selbst erzählt, daß diese Bahn allein Frachtsätze für 2009 Artikel habe, und daß für die⸗ selben nicht weniger als zwanzig Millionen Frachtsätze beständen. Die Tarife sind für das Publikum gänzlich unverständlich. Es fehlt jede Möglichkeit, zu kontroliren, ob die konzessionsmäßigen Maximaltarife eingehalten sind, da die , . willkürlich mit den Expeditions⸗, den Stationskosten, den Nebengebühren zusammengeschmolzen werden, und man also gar nicht wissen kann, welcher Betrag des Gesammt⸗ satzes auf die reinen Frachtsätze entfällt. Vor Allem aber führt man bittere Klage über die Begünstigung der Einfuhr fremdländi⸗ scher, den heimischen gleichartiger Erzeugnisse durch die Eifen— bahntarife; und daz in England, bekanntlich dem Ideal unserer Frei⸗ händler; die Eisenbahnen selbst aber können auch dagegen nichts er— widern, wenn man ihnen die Höhe ihrer Frachtsätze im Vergleich zu denen anderer Länder, insbesondere auch Deutschlands, entgegenhält. Der Gesetzentwurf sollte nun in einer Kommission durchberathen werden. Ba aber seitdem das Parlament aufgelöst ist, so blieb auch dieser Versuch, im gesetzgeberischen Wege Mängel des Eisenbahnwesens zu beseitigen, ohne alles Ergebniß. eng . Wir sehen also in allen drei Ländern Unzufriedenheit mit den bestehenden Tarifen und bisher vergebliche Versuche, durch gesetz'⸗ geberisch Maßnahmen Abhülfe zu schaffen. Welch einen Ge ensatz hierzu bilden unsere heimischen Zustände! Gerade die , . Erörterungen, welche in beiden Häusern unseres Landtages über die vorjährigen Verhandlungen des Landes⸗ Eisenbahnraths gepflogen sind, haben wiederum bewiesen, daß zwar unsere Staats⸗ bahnverwaltung nicht alle Wünsche auf diesem Gebiet be— friedigen kann wie wäre dies überhaupt möglich? —, Daß aber im Ganzen, das Land mit der Entwickelung, welche die Eisenbahntarifverhältnisse seit der Verstaatlichung genommen haben, wohl zufrieden ist. Die Oeffentlichkeit, Stätigkeik und Gleichmäßig⸗ leit der Tarife werden durch die bestehenden Einrichtungen verbürgt. Bei der Zulassung von Ausnahmetarifen wird nicht mehr nach Willkür und nach den einseitigen Interessen der Cisenbahnen oder gar einfluß⸗ reicher Privater, sondern nach, bestimmten Grundsätzen ver⸗ fahren, in welchen die wen n, mn. der wirthschaftlichen Inter— essen des Landes ihren Ausdruck findet. Alle wichtigen neuen tarifarischen Maßnahmen werden erst nach Berathung mit den aus den Kreisen der Interessenten und Sachverstäͤndigen gebildeten Körper⸗ schaften ins Leben gerufen. Die Ueberzeugung, daß wir uns mit Ein— führung des Staathbahnsystems auf den richtigen Weg begeben haben, um in nachhaltiger und wirksamer Weise den Uebelständen entgegen zutreten, welche heute noch in den Ländern des Privatbahnsystems den Gegenstand unaufhörlicher Klagen bilden, diese Ueberzeugung findet im Lande immer zahlreichere Anhänger.

Leipziger Monats- wird zur Lage des Ber⸗ u. d. 5. Juli, berichtet:

Wir haben heute wiederum die Ankunft neuer amerikanischer Einkäufer zu melden. . Die amerikanische Saison hat ihren Höhe⸗ punkt erreicht, der persönliche Einkauf nimmt mit Schluß dieses Monats sein Ende, man ist einig darüber, daß das Geschäft ein gutes, ein besseres als im Vorjahre gewesen ist. Wenn die Nachbestellungen das halten, was die Primitivordres versprechen, werden wir nach langer Zeit wieder wenigstens in der Konfektions- und Stoffbranche einen Verkehr mit, den Vereinigten Staaten hergestellt haben, der den Ansprüchen, die man an ein zufriedenstellendes RGeschäft zu machen berechtigt ist; genügt. Das englische Geschäft, welches in den beiden letzten Wochen etwas ruhiger geworden war, gewinnt nunmehr ebenfalls an Lebhaftigkeit, und zwar durch die Ankunft verschiedener englischer Einkäufer. ... Das deutsche Geschäft hat sich noch in keiner Weise entwickelt, soweit der persönliche Einkauf in Betracht kommt; das deutsche Reisegeschäft ist nur für einzelne Artikel, als Regenmäntel, befriedigend ausgefallen; der Verkauf von Wintermãnteln ist ein sehr beschränkter und nimmt in dem Maße ab, wie der persönliche Einkauf am Platze zunimmt. In Dollchd war der Verkauf biJ jetzt nicht besser und nicht schlechter als im Vorjahre, dasselbe Refultaͤt wurde in der Schwelz und in Yelgien erzielt, es ließe sich höchstens noch hinzufügen, daß das Reiseg schft immer noch schwieriger wird, daß es immer noch mehr Anstrengungen, erfordert, um es auf alter Höhe zu erhalten. Die Wollwaarenfabrikation ist fortgesetzt beschäftigt, Waare ist voll⸗ ständig genügend am Markt, Preise sind etwas höher als solche im April gewesen, entsprechen aber durchaus nicht den hohen Notirungen, helche für Garne augenblicklich gefordert werden. Ünserem vorigen Berichte üher die Tricotwaaren-Fabrikation könnten wir heute höch⸗ stens noch hinzufügen, daß auch die vergangene Woche reichlich eng— lische, französische, spanis e und belgische QOrdres brachte, welche unsere Meinung bestätigen, daß die Trigotwagren-Fabrikation die bevorstehende Herbstsaison mit zu, ihren besten zählen wird. Der Pofamenten— sabrikation fehlt es immer noch an durchschlagenden Artikeln, welche allein im Stande sind, die großen Ctablissements diefer Branche in anhaltende Thätigkeit zu versetzen.

. „Nati onal⸗ eitung“ sagt in einem Artikel, in welchem sie die bevorstehenden Gemeinderathswahlen in Straßburg bespricht:

Wie ö i Hohenlohe stellen

agen,

Er wünscht die er offenbar keine Illusionen ein deutscher Beamter auf

Versprechungen zu glauben. Von den sechs Gefellschaften aber haben

davon ist, daß in. den pagr Monaten der erwalt des Fürsten Hohenlohe eine gewisse Beruhigung eingetreten in ö deutschen Beamten athmen auf, und selbst nach dem Jeugniß enn scher Blätter ist der Eindruck, den der neue Statthalter . 9 ein sehr guter. Die Kenntniß französischer Sitten und Anschaumn a. die er sich als Botschafter erworben hat, kommt ihm zu Statten; gen läßt seinem Streben, billig und milde zu verwalten, Gere gt widerfahren. Man sieht aber auch gleichzeitig, daß Fürst 5 hglt die Popularität nicht sucht und mit der Entgegenbringung

Sympathie wartet, bis man ihm mindestens auf halbem eg bin gegenkommt. lk

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 13. Inhalt L Aktenstücke und Aufsätze: Zum Nachrichten⸗ und Verkehrswesen jy Mittelalter am Oberrhein und Bodensee. Die italienische ö. graphenverwaltung im Jahre 1884. Eine deutsche Forschungete im vorderen Orient. II. Kleine Mittheilungen: Dic neue Varg dung Berlin dopenhagen. Atmosphärische Entladungen. 6 trische Beleuchtung im Suezkanal. Rechtschreibung geographiste Eigennamen. III. Literatur des Verkehrswefens: Deutsche ih klopädie. Ein neues Universal-Lexikon für alle Gebiete des Visl Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1885. 1. Zeitschriste⸗ Ueberschau. n

Centralblatt der Abgaben-Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in, den Königlich preußischen Staaten. M J Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗ Sammlung und im Reich Gesetzblatt erschienenen Gesetze und Verordnungen. . Allgemein Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. Zwangs vollstreckunjn wegen Beitreibung von Geldbeträgen. III. Indirekte Steuem

In England hat die Regierung dem Parlament ein Tarifgesetz!

Steuerfreie Verwendung des Dünkelberg'schen Farbcbiers zu anderm n Bierbereitung. VI. Personalnachrichten. enn

Statiftische Nachrichten.

Das Maiheft der Monatshefte zur Statistik d Deutschen Reichs für 1836 theilt die definitiven 6 . der Statistik der Waaren-Einfuhr und Aut fuhr für das Jahr 1885 nach Menge und Werth mit. Hiernach belaufen sich, bei Ausschluß des Veredelungsverkehrs, die für das Jahr berechneten Werthsummen

der Cinfuhr in den freien Verkehr auf 2990, Millionen Mark,

der Ausfuhr aus dem ö 2915.3 ö

so daß sich ein Plus der Einfuhr don ergiebt.

̃ . 74,7 Millionen Mom Wird hiervon der Werth der deklarirten Ein- und Aus fuht von Gold und Silber in Barren, Bruch und Münzen, als wenigstenß dienend, in Abzug gebracht, so berechnet sich der Werth der Einfuhr in den freien Verkehr auf 2944,4 Millionen Mark, der Ausfuhr aus dem ö 28602 -.

das Plus der Einfuhr daher auf V7 Miisionck Mar

- Dies Plus der Einfuhr vermindert sich um 215 Millionen Mark, wenn der Veredelungsverkehr eingerechnet wird, indem be diesem Verkehr der Werth der eingegangenen Waaren sich anf „6,3 Millionen, der ausgegangenen dagegen auf 77,8 Millionen Mark berechnet Der Menge nach ist im Vergleich zum Jahre 1884 die Einfuht im Jahre 1885 (nach Abzug von Gold und Silber in Barren, Bruch und Münzen) um 79,571 Tonnen gestiegen, die Ausfuhr um 33776 Tonnen gefallen; dem Werth nach sind dagegen Einfuhr und Uut— fuhr gesunken, und zwar erstere um 316,4 Millionen Mark, letztere um 344,7 Millionen Mark.

Die Zunghme in der Menge der Einfuhr ist in de Hauptsache herbeigeführt durch eine bermehrte Einfuhr von Brem stoffen und Rohstoffen der Holzindustrie, insbesondere von Braun— kohlen, Steinkohlen und Koks bezw. von Bau⸗ und Nutzholz; außer. dem von Kartoffeln, frischem Obst, frischen Fischen, Heringen, Kafen schmaljartigen Fetten, Eiern und Rohtaback; von Kleie, Heu, Futter⸗ gewächsen und Futterkräutern; fetner von Blauholz, Mühlsteinen, Dachschiefer und rohen Schieferplatten, feuerfesten Steinen, Zinken, Schleifholz und Holz zur Cellulosefabrikation, rohen ten und Fellen zur Lederbereitung, Jute und mineralischen Schmierölen. Diese Meht= einfuhr wird dem Gewichte nach nur zum Theil aufgewogen dutch die allerdings nicht unerhebliche Mindereinfuhr von: Pferden und Vieh, Getreide, insbesondere Weizen, Roggen und Hafer, Mühlen, fabrikaten, Raps und Rübsaat, Gugno, Knochenmehk, Chilssalpheteꝝ und Superphosphaten, Fichtenharz, Eis, Kalk, Roheisen, Baumwolle, Flachs und Schafwolle zc.

Die Ursachen der so erheblichen Mehrung der Einfuhr von Ban und Nutzholz, ebenso der Mehrung der Einfuhr von schmaljartigen Fetten, mineralischen Schmierölen, Mühlsteinen, Dachschiefer und rohen Schieferplatten, von feuerfesten Steinen und noch anderen Waarengrtikeln werden in den Spekulationen liegen, welche sich an die im Jahre 1885 eingetretenen Aenderungen der bezüglichen Zollstz knüpften. In dieser Beziehung ist demnach das Jahr 1885, gleichwie die Jahre 1879 und 1884, als ein normales nicht zu betrachten. Die Abnghme in der Menge der Ausfuhr ist im Wesent— lichen veranlaßt durch einen erheblichen Ausfall in der Ausfuhr von Vieh, insbesondere Schaf⸗ und Borftenvieh, Zucker (— 109 082 t), Getreide ( 43 335 t), Koks und Braunkohlen ( 81 935 t), Ban, Bruch- und Werksteinen (ungefähr 130 060 t), Bau- und Nutzholl 59342 t). Ferner trug zur Abnahme der 2 usfuhrmenge bei die Verminderung der Ausfuhr von Kartoffeln, frischem Obst, Mal Oelkuchen, Kleie und Reisabfällen, Leinsaat, Brennhoßz, Lumpen Flachs. Blei, Maschinen ( 11436 t), Cisen und Eisenmaaren, mit Ausnahme von Eck und Winkeleisen, Eisenbahnschienen und anderem eisernen Eisenbahnbaumgterial, sodann von Kleidern, Leibwäsche und n, . Papier, Seife und Parfümerien, wöollenen Tuch und Zeugwagren 2c. Insgesammt belaufen sich diese und andere Ausfälle in der Waarenausfuhr höher, als die Zunghme der Ausfuhr bei anderen Wagrenartileln, obwohl dieselbe bei einigen recht erheblich Hart In dieser Beziehung kommt insbefondere in Betracht, die Mehrausfuhr von: Bier (4 175355 t), Spiritus und sonstigem Branntwein (4 14 594 t), Wein in Fässern, Melasse (4 51 398 t) Eis, Heu, Futtergewächfen und Futterkräutern, Kleesaat, Super⸗ phosphaten und anderen Fabrikaten der chemischen Induftrie, Stein, kohlen (4 138 594 t) und Torf, Cement und Traß, Holzstoff, Zink, Eck⸗ un Winkeleisen, Eisenbahnschlenen und anderem eisernen Eisen⸗ bahnbaumaterial.

Bezüglich der Abnahme der Ausfuhr wird im Allgemeinen be. merkt, daß durch das Auftreten der Cholera im Laufe des Jahres 1885 in Italien und Spanien und die in Folge hiervon daselbst an, H ten Absperrungsmaßregeln die Ausfuhr von Waaren nach diesen ändern wesentlich erschwert, und für Waaren, welche die Desinfel, tionsbehandlung nicht vertragen konnten, zeitweise unmöglich gemacht wurde; ferner, daß, die ungünstige rtl iy chc Lage Frankreichs, Englands, der Vereinigten Staaten von Amerika und? eines großen Theils von Süd. Amerika die Waarenausfuhr nach diesen Ländern ver= mindert habe.. Auf die Abnahme der Ausfuhr nach Rußland werden vermuthlich die Aenderungen, welche der russische Zolltarif in den letzten Jahren erfahren hat; nicht ohne E geblieben sein.

In dem Sinken des Werthes der Einfuhr um 316,4 Millionen Mark und des Werthes der Ausfuhr um 344,7 Millionen Mark im Vergleich zum Jahre 1884 kommt in erster Linie der Preisrückgang zur. Geltung, welchen Rohprodukte und industrielle Erzeug⸗ nisse im Jahre 1585 in immer weiterer Ausdehnung er⸗ litten haben. Daß der Gesammtwerth der Einfuhr weniger esunken ist; als derjenige der Ausfuhr, findet feln frklärung insbesondere in der bedeutenden Zunahme der Einfuhr von Bau⸗ und Nu holz. Auch kommt die bedeutende Steigerung der Einfuhr von Steinkohlen und Koks in Verbindung mit einer durch

ausüben kann. Die Folge

die bessere Qualität der zur Einfuhr gelangten Waare bedingten Er⸗

ohenlo⸗⸗ ĩ

ufer don ger steineñ Bau⸗ und Nutzholz in Rechnung zu ziehen,

. Interdikte im Jahre 1329. Mitgetheilt von W. Schum. =

um Theil Mzdiglich zur Ausgleichung von Jahlungtperbindlichtte . Ludwig JI. gedacht.

. kupfer mit braunen und goldenen Verzierungen auszustatten, über

dritte (Ginkographie) zeigt eine altindische Kaffeekanne aus getriebenem,

ö ittspreise dieser und sonstiger Artikel in Betracht. hehug ö ist dagegen der erhebliche Ausfall in der uf g Vieh, Zucker, r s Koks, Braunkohlen, Bau-,

nnn f in Hinblick auf den ansehnlichen Preisrückgang,

ĩ Artikeln insbesondere Rind- und Schafvieh, raffi=

neten e 246 ae, außerdem Kartoffeln, Mühlenfabrikate,

2 Spiritus (Sprit), Staßfurter Düngesalze (Kainit), Eisen

. dier eren, Maschinen, Papier Schgfwolle. Shuddywolle und 1 meisten Fabrikate der Textilindustrie erfahren haben.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

ittheilungen aus dem Gebiet historisch⸗ een, . Im Namen des mit der König⸗ hen Uiniversität Halle⸗Wittenberg verbundenen Thüringisch⸗Sächsischen Crit für Erforschung des vaterländischen Alterthums und Erhahtung aner Denkmale. Herausgegeben von dem Sekretär desselben Prof. . D. Opel, Gymnasial⸗Oberlehrer. (Halle a. S. In Kom⸗

Pr. J. sssi i Eduard Anton.) . nn gh en z 1. Inhalt: Mittheilungen zur Geschichte der gamllie des Tonkünstlers Händel nebst einigen sich auf den letzteren ö jchenden Briefen. Von J. O. Opel. Aus der Vergangenheit . Parochie Altranstäzt im Kreise Merseburg. Lokalgeschichtliche Gtudle von G. Saran, Ober rediger zu, Halle a. S. . Band XXII. 2. Inhalt: Die Marienkirche zu Mühlhausen i. Th. Von H. Breymann, Regierungs⸗Bgumeister in Mühlhausen. = Aus den Pfarrarchiven der Provinz Sachsen. Von A. Hortz—⸗ schanßky. Der Name der Gaue Suevon, Hassegau und Friesenfeld. Von Professor Dr. Größler in Eisleben. Ein Nandfriede von Löt (*) und seine Benutzung im Sachsenspiegel. Von r; Max Krühne, Archiv-Assistent in Schleswig. Fragment eines Naum⸗ burger Anniversariums. Von Dr. Perlbach, Bihliothekar in Halle = Zur deutschen Sittenkunde. I) Sitten und Bräuche in der Stadt Naumburg g. d. Saale im 16. und 17. Jahrhundert. Von J. O. Dpel in Halle. Urkunde über die Lösung der Stadt eilung aus dem Hallischen Studentenleben im Anfange des 18. Jahr⸗ . Von . med. Oscar Eyselein in Blankenhurg am Harz. Der Sport in der Armee. Eine zeitgemäße Betrachtung von einem alten Kavallerie-Offizier. Rathenow, Max Vabenzien. Preis M40 M Der Verfasser giebt eine klare Dar⸗ stelung der sportlichen Verhältnisse, wie sie sich innerhalb des deutschen Heeres mit der Zeit herausgebildet haben, und behandelt das Thema vornehmen Tons und mit ruhiger Objektivität. . „Kunst und Gewerbe“, Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie. Herausgegeben vom. Bayerischen Gewerbe⸗ Museum zu Nürnberg. Redigirt von Pr. S. Stockbauer. XX. Jahrgang. Nürnberg, Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗ Museums (C. Schrag). J. Heft 1886. An der Spitze dieses Hefts der Zeitschrift, für Juli 1885, wird des dahingeschiedenen Königs Die Huld und Gnade desselben, welche dem Bayerischen Gewerbe⸗Museum zu Nürnberg in hohem Maße zu Theil geworden, werden, wie es in dem Nachruf heißt, nimmer vergessen werden. Die Stiftung, welche des Königs Namen träht, werde in gewerblichen Kreisen ehrerbietigen Dank und ehrfurchtsvoll Erinnerung bis in die fernsten Zeiten erhalten. Diese im Jahre 1874 für das Bayerische Gewerbe⸗Museum ins Leben ge— rufene „König Ludwigs⸗Preisstiftung“ verdankt bekanntlich der eigenen Initiative des Königs ihre Entstehung. Auch der zahlreichen, beträchtlichen Geldspenden sowie der vielen dem Museum dargebotenen Zeichen Königlichen Wohlwollens wird gedacht und betont, daß die⸗ selben für die Anstalt ein Sporn zu weiterem gemeinnützigem Wirken bleiben werden. Am Schluß wird sodann mitgetheilt, daß das Andenken des Königs durch die Aufstellung einer kolossalen Bronze⸗Büste desselben, welche nach dem Modell des Pro⸗ fessors Roth in der Gießerei des Museums ausgeführt worden, auch in einem äußeren Zeichen dauernd erhalten werden wih, „Jaennicke setzt in diesem Heft seine eingehenden und gründlichen tudien über die portugiesische Keramik (nach Joaquim de Vascon— eellos) fort. In einem anderen größeren Beitrage macht Alexander Schnütgen interessante Mittheilungen über das von französischen und belgischen Archäologen sogenannte email brun, welches deutsch mit Schmelzfirniß“ bezeichnet worden ist. Ueber dieses Verfahren, Roth⸗

seine Geschichte, Ausdehnung und Wesen giebt der Verfasser nähere Aufklärung. Weiterhin folgen Mittheilungen über neue Er— werhungen für die Mustersammlung des Bayerischen Gewerbe— Museums sowie über Neuigkeiten in der permanenten Aus— stellung desselben. über die Ausstellung weiblicher Handarbeiten im österreichischen Museum zu Wien, über neue Mosaiken in Rom 2c. ferner Nachrichten aus dem Kunsthandel, Referate über neue Werke aus dem Buchhandel, darunter eine Besprechung der Publikation von Philipp Niederhöfer, Architekt und Lehrer an der Kunstgewerbeschu le in Frankfurt a. M, betitelt: „Kleine Möbel, eine Sammlung mustergültiger Entwürfe ꝛc., 160 Motive auf 26 Tafeln, aus welcher dem Text des Hefts eine Reihe trefflicher Probe⸗ JIlustrgtionen beigedruckt sind. Dann folgt wie fonst die lieber— sicht über die periodische Literatur der Kunst und des Kunst— gewerbes, und den Schluß bilden kleinere Nachrichten. Außer jahlreichen Abbildungen im Text sind dem Heft 3 Tafeln beigefügt. Die erste derselben (Chromo-⸗Lithographie) veranschaulicht eine schön geformte altpersische Kanne nebst Waschbecken aus vergoldet gewesenem Kupfer, , gravirt und mit grün und blau emaillirten Rosetten ge chmückt. Auf der zweiten Tafel Eichtdruck) sehen wir eine elegant geformte Rococo⸗ Kommode mit vergoldeten Bronzebeschlägen. Die

berzinntem Kupfer. Alle drei Stücke gehören der Mustersammlung des Gewerbe⸗Museums an.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Washington, 10. Juli. (W. T. B.) Nach dem Bexicht des Landwirthfchaftlichen Buregus war 'am 1. Juli der mittlere Stand für Winterweizen gl? jo gegen ar /n im Juni; der Stand des Frühjahrsweizens ist von 98 auf 83 zurück— changen. Der Winterweizen ist in den nördlichen Distrikten noch nicht geerntet; der geringere mittlere Stand des Frühjahrsweizens ist durch die Hitze und den Mangel an Regen hervorgerufen. Die mit Mais bebaute Fläche beträgt ? 5b G09 Aeres, der mittlere Stand des Mais 9h gegen ga im Vorjahre. Der mittlere Stand des Hafers ist oö). des Roggens gh und der Gerste 99). Der Stand der Baum⸗ ol Lerist von ö / io big S6 zurückgegangen. Die Baumwollenernte ist 10 bis 14 Tage zurück und hat sehr durch heftige Regengüsse Ind den ungesunden Boden in den niedriger gelegenen Ebenen ge⸗ litten; in höher gelegenen Orten ist der Stand ein günstiger. Im Osten det Mississippi beträgt derselbe 87.

Gewerbe und Handel.

Thee-Export und -Konsum. Noch immer ist China das Hauptexporkland für Thee, wenngleich sich der Konfum britisch⸗ Istindischer Waare sehr wefentlich vermehrt hat, wie aus fol ender usammensteslung hervorgeht. Es betrug der monatliche Durchschnitts—⸗

konsum an Thee ͤ im Jahre . 9153 090

1871

1874 9949 000

1878 10 079 000 3062 000 23

1881 9301 000 4062000 30

1884 8100000 5 5h00 000 40 Der ostindische Thee wurde im Jahre 1851 zuerst nach Europa eingeführt in einem Quantum von 262 806 Pfd., 1875 war

aus Indien Pfd. oo 1141000 11 1503000 13

0 89 87 77 70 60

ahre 18585 wurden in London, dem Hauvtmarkte für 32 Artikel, vom 1. Januar bis 1. November 46811990 Pfd. eingeführt, während sich der Vorrath auf. 18 488000 Pfd. und der Konsum auf 52 158 900 Pfd. belief. Bei diesen Angaben sind die nicht unbeträchtlichen Quanten an Ceylonthee nicht eingerechnet. Deutschland führte als wenig Thee konsumirendes Land im Jahre 1885 im Ganzen 1 660 700 kg ein gegen 1260400 im Jahre 1884, davon ein Drittel über London und ein Viertel über Hamburg-Altona. Der Totalexport Chinas belief sich nach den Zu— sammenstellungen der Breslauer Handelskammer in der Saisen 1885/ñ86 auf 176 511 369 Pfund gegen 176 229 028 in 1884/85 und vertheilte sich wie folgt. Es wurden ausgeführt . Sd) / 86h

nach 1884/85 ; England 120 623 048 Pfd. 118 846131 Pfd. k 11 832090 8151 1938 ö dem übrigen Festland von Europa 519215 . 624 3566 Amerika. F 25 343 306 . 26 832 651 . Australien . 16646948 , 20 929 893 , W / 1 Glasgow, 10. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 785 292 Tons gegen 604 555 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 85 gegen 91 im vorigen Jahre.

New⸗York, 10. Juli. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wagren betrug 8 026 425 Doll., davon 2036 134 Doll. für Stoffe. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8130515 Doll,, davon 1997 356 Doll. für Stoffe.

Submissionen im Auslande.

Oesterreich.

Magistrat von Wien. m langen

Lieferung von:

1 inn weichen Schwemm⸗

1) 9. 1550 Raummeter 1 cheiterholzes, . . : . 2) ö. 20 999 Meter⸗Centner Steinkohlen in Würfel- und Nuß— größe für die Objekte im L, II., III. und 1X. Bezirke, ö 3) ca. 24 900 Meter⸗Centner Steinkohle in Würfel und Nuß⸗ größe für die Objekte im 1V. bis VIII. und X. Bezirke,

4) ca. 2500 Meter⸗Centner Braunkohle für die Schulen II. Novaragasse 30, und VIII. Zeltgasse 7, . . 6

5) ca. 1800 Meter⸗Centner Coaks nach Bestellung für verschiedene Objelle 3 . 3 ca. 700 Meter⸗Centner Steinkohlen, klein je nach Bestellung für verschiedene Objekte. ᷣ. 3. näheren , n en zur Einsicht im Stadtbauamte im neuen Rathhause, Mezzanin, sowie im Marktkommissariate während der gewöhnlichen Amtsstunden, resp. Exemplare der Bedingnisse für die Kohlenlieferung an der städtischen Hauptkasse um den Betrag von je 30 Kr. käuflich. ö. . ö II. 17. Juli, 10 Uhr. Magistrat von Wien. Lieferung von 30 000 Meter⸗-Centner Kleinkohlen für den Bedarf des neuen Rath⸗ hauses. Die näheren Bedingungen wie vorher. Kaution 4000 Fl.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 10. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer Allemanni a“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer „Lessing“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗Vork kommend, heute Morgen

7 Uhr Seilly passirt. 11. Juli. (W. T. B.) Der Posft dampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt Aktien⸗ gesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag 1 Uhr in New⸗JYork angekommen. . I2. Juli. (W. T. B) Der Postdampfer Lessing der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt Aktiengesell⸗ schaft ist, von New-VYPork kommend, heute früh 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen. ; ,. 11, Ful (i d , n, Tdloh dampfen „Achill“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Post heute Morgen aus Alexandria hier eingetroffen.

Berlin, 12. Juli 1886.

Die Jahresversammlung des Allgemeinen evan—⸗ gelisch-protestantischen Missionsvereins pro 18589 ist auf die Tage des 16.—18. August festgesetzt und findet in Gotha statt. Aus dein Programm heben wir Folgendes hervor: .

,, . 16. . , 8 Uhr: Freie Versammlung der Häste im Saale des Parkpavillons. . ĩ ö Dienstag, den 17. August, Morgens 9 Uhr: Festgottesdienst in der Augustinerkirche. Prediger Hr. Professer Dr. Bassermann aus Heidelberg. 11 Uhr: Oeffentliche e mne , n, im Saale des Parkpavillons. Tagesordnung u. A.: Jahresbericht über die Thätigkeit des Vereins und seiner Sendboten, Antrag des Zweig⸗ vereins Berlin, betreffend Gründung von Missionen in Kaiser Wil helmsland, Antrag . e den efchuffee betreffend Errichtung einer allgemeinen Missionsbibliothek.

ö. Mittwoch, ö. 18. August, Morgens 9 Uhr; Vortrag von Hrn. , Dr. Arndt aus Berlin über „die Mission als nationale 9

lufgabe“.

Im Namen des Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen Missions⸗ ö erlassen die Straßburger Professoren Gerland und Holzmann einen Aufruf zur Gründung einer allgemeinen Missions— bibliothek, der u. A. Folgendes ausführt; .

Eine umfassende und streng wissenschaftlich angelegte Missiont⸗ bibliothek ist gewiß ein dire, welches jeder, der sich ernstlich mit Mission und Missionswissenschaft abgiebt, schon recht oft und recht dringend empfunden hat. Deshalb ist die Gründung einer . Missions⸗ bibliothek vom Allgemeinen evangelisch-protestantischen Missionsverein als eines seiner Ziele mit ins Auge gefaßt., ;

Möge doch jeder, welcher Missionsschriften, Serien oder Bände von Missionszeitschriften, ethnologische, linguistische, geographische Werke besitzt und dieselben entbehren kann, sie als Geschenk an die neu zu begründende Central-Missionsbibliothek abgeben! Zunächst sei diese Bitte den einzelnen Missionsfreunden ausgesprochen. Wie manches werthvolle Buch ruht versteckt im Privatbesitz, wo es kaum oder gar nicht benutzt wird, ja wohl ganz verloren geht, währen? es in einer solchen Bibliothek von weittragendem Nutzen sein kann. Wer irgend derartiges besitzt, was er selber nicht, braucht, was er opfern will, sei es auch anscheinend geringfügig, er gebe es für die Missionsbibliothek hin! Der Verleger, welcher Missions— schriften oder Bücher, welche der Mission nützen können, verlegt, er schenke ein Exemplar an die Central-Missionsbibliothek! , . bitten wir die Missionshäuser, die öffentlichen Bibliotheken und Anstalten, daß sie Doubletten, ihnen entbehrliche einschlagende Werke gder Zeit⸗ schriften an die Missionsbibliothek abgeben, welche unser Verein in das Leben rufen möchte, Kurz nur sprechen wir diese Bitte aus, aber wir meinen es ernst mit derselben und möchten so, wie wir es meinen,

uch verstanden werden. . . Es 6 der Abschluß eines Vertrags mit Herrn Ober⸗Bibliothekar rof. Dr. Barack bevorstehend, nach welchem die ihm unterstellte traßburger Universitäts und Landesbibliothek die Missionsbibliothek in sich aufnimmt, dieselbe als gesondertes Eigenthum des Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen Misff ncrifz bewahrt, im übrigen aber

Büchersendungen adressire man entweder an Hrn. Prof. Dr, Kessel⸗ ring in Zürich (Hottingen) oder nach Straßburg an die Unterzeichneten oder an Hrn Ober⸗Bibliothekar Prof. Dr. Barack, oder direkt an die Universitäts⸗ und ar , hiesiger Stadt. Straßburg, Pfingsten 1886.

6 Prof. Dr. G. Gerland.

Prof. Dr. H. Holtzmann.

Die Eröffnung der ersten deutschen Ausstellung von Schuh macher⸗Lehrlings⸗Arbeiten und Schuhmacher⸗ Bedarfsartikeln hat gestern in Gegenwart von Vertretern der Behörden in dem reich geschmückten Saale des Medding'schen Concert⸗ Nach dem Gesange des

Handwerker zu Mit Hoch auf Se. Majestät Kaiser,

stellen. einem dreimaligen . . den in das die Versammelten begeistert; ein⸗

stimmten, schloß die Ansprache. Hierauf sangen die Anwesenden

stehend zwei Strophen der Nationalhymne und der Chor das Lied

„Brüder, reicht die Hand zum Bunde.. Nachdem noch, der Schatz

meister, Hoflieferant Esser, der Regierung und den städtischen Be⸗

hörden im Namen des Bundes für deren Unterstützung gedankt hatte.

erklärte derselbe die Ausstellung für eröffnet. Eine allgemeine Be—

sichtigung der über 7900 Nummern zählenden Ausstellung schloß sich

dieser Feier an. Auf langen Tafeln aufgestellt findet man

hier das feinste und das derbste, das größte und das kleinste Schuh⸗

werk neben einander. Alles und Jedes in seinem Genre zeugt von dem

Streben der Verfertiger. Diese erste Ausstellung von Lehrling: arbeiten wurde von dem „Bund Deutscher Schuhmacher⸗Innungen“,

welcher gegenwärtig die bedeutende Zahl von über 300 Mitgliedern

zählt, veranstaltet. Hr. Esser hat auch dafür Sorge getragen, daß

ca. 15 000 e und verschiedene Ehrengaben als Prämien für

die, besten Lehrlingsarbeiten von Behörden, Innungen und

Privatpersonen ausgesetzt worden sind, um die lernende Jugend zu

immer regerem Fleiß in ihrem Handwerk aufzumuntern.

Am Montag, den 9. und Dienstag, den 10. August 13886 findet zu Berlin der II. Deutsche Tischlertag statt. Derselbe beginnt mit einer Vorversammlung am Sonntag, den 8. August d J., Abends 7 Uhr. Die provisorische Tagesordnung der Hauytversammlungen, am Montag, den 9. nnd Dienstag, den 19. August von Vormittags 3 Uhr ab, in Beau's Bierhallen, Kommandantenstraße 62/63) lautet: Geschäftsbericht des Centralvorstandes über das Verbandsjahr 1885 1886; Bericht des Kassenführers über die Verbandskasse, Wahl der Revisions-Kommission, Decharge-Ertheilung, Aufstellung eines Haus⸗ halts-Planes für das Geschäftssahr 1886,37, Feststellung des Bundes Beitrages für dieses Jahr; Die Bewerbung um die Korporations⸗ rechte für den Innungs-Verband; Der. Stand der Innungsbewegung in den verschiedenen deutschen Landen innerhalb des Tischlergewerbes und die Organisation der Bezirksverbände sowie die Stellung derselben zu dem deutschen Innungsverbande; Der Stand der Tischler-Feuerversichrrungs-Angelegenheit; Die Ausdehnung der Unfall⸗ versicherungspflichtigkeit auf die gesammten Interessenten des deutschen Tischlergewerbes; Antrag auf. Herbeiführung des fakultativen Zutritts von Tischlermeistern mit Kleinbetrieben zur Unfallversicherung; Be⸗ sprechung über den Plan der Begründung einer Verbands⸗Kranken⸗ kasse für Meister, Gesellen und Lehrlinge des Gewerbes tesp. Vorlage eines Statutentwurfs und Beschlußfassung darüber; Fest⸗ stellung eines Lehrplans für Verbands ⸗-Tischler⸗ Lehrlings- Fachschulen; Die Führung einheitlicher Meisterbriefe, Lehrbriefe, Lehrverträge und Lehrlings-Pflichtenbücher bei den Innungen des Verbandes; Die Ar— beits⸗Nachweisungs⸗Bureaux bei den Verbands⸗Innungen; Die wün⸗ schenswerthe Lösung der Frage der Zuchthausarbeit; Der Stand der deutschen Gewerbe⸗Reform; Stellungnahme des Verbandes zu der für 1888 projektirten nationalen Ausstellung zu Berlin; Die Förderung des Verbandsorgans; Wahl des Bundes⸗-Central-Vorstandes für das Geschäftsjahr 1886— 1887 wo der nächste deutsche Tischlertag stattfinden soll.

Lippehne, 12. Juli. (W. T. B.) Heute fand hier die feierliche Enthüllung des Denkmals des Fürsten Bis— marck statt. Derselben wohnten zahlreiche Vereine und Korpora⸗ tionen, auch Delegirte des Berliner Vereins „Fürst Bismarck“ bei. Landrath Dr. Weiß hielt die Festrede und übergab das Denkmal der Stadt, für welche es der Bürgermeister Arlt übernahm. Mit Musik und Gesang begann und schloß die Feier.

sowie des Orts,

Hirschberg i. Schl., 10. Juli, Abends. (W. T. B.) Der

Zacken ist wieder in seine Ufer zurückgetreten.

Augsburg, 11. Juli. (W. T. B.) Heute Vormittag wurde hier die internationale Ausstellung von Maschinen und Bedarfsartikeln für die Mühlen-⸗Industrie hierselbst eröffnet.

Wien, 11. Juli. (W. T. B.) Die Leiche des niederländischen Gesandtschafts⸗Sekretärs Erommelin sowie die des Führers Rangetiner, welche bei der Besteigung des Gra ß Glockner verunglückten, sind (erst heute) aufgefunden worden. Nach der Leiche des Markgrafen Pallavicini wird noch gesucht. (Die Nachricht des W. T. B.“ von der bereits erfolgten Auffindung aller Ver⸗ unglückten war verfrüht. Zuerst aufgefunden wurde nur die Leiche des Führers Rubisoier.)

Rom, 10. Juli. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera erkrankt in Codigoro 8 Personen, gestorben 1 Person, in Venedig 1 Person erkrankt und 2 Personen

estorben, in Brindisi 15 Personen erkrankt und 9 gestorben, in tatiano 32 Personen erkrankt und gesterben, in Francavilla 59 Personen erkrankt und 21 gestorben, in San Vito 12 Personen erkrankt und 3 gestorben, in Oria 1 Person erkrankt und 1 Person gestorben, in Mesagno 1 Person erkrankt, in Ost uni 1 Person erkrankt und 1 Person gestorben und in Erchie 14 Personen erkrankt. (In Venedig ist das Cholera⸗Hospital geschlossen worden.) ;

11. Juli. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera in Codigoro 12 Personen erkrankt und 5 Pe sonen gestorben, in Venedig 6 Personen erkrankt uud 2 ge⸗ storben, in Brindisi 8 Personen erkrankt und 3, gestorben, in Latigno 28 Personen erkrankt und 8 gestorben, in San Vito 15 erkrankt und 3 gestorben und in Francavilla 52 Personen erkrankt und 33 gestorben.

Kroll's Theater. Das gestrige Auftreten des Hrn Heinrich Bötel als „Troubadour“ gestaltete sich zu einer richtigen Jubilãums⸗ Aufführung. Nicht nur war das Haus bereits um 6 Uhr gänzlich ausverkauft, es strömten auch ununterbrochen noch bis zu später Stunde Schaaren in den Garten, dessen neue zauberische Beleuchtung nicht minder Bewunderung fand, wie im Opernsaale dem lugend. lichen Gesangs⸗ Jubilar (der den Manrico zum 100. Male gab) enthusiastische Ovationen dargebracht wurden. In Rossini's Tell“, welcher morgen zur. Aufführung gelangt. wirken außer Hrn. Bötel und Fr. Grossi (Arnold und Mathilde) u. A. die Hrrn. Heine (Tell), Riechmann (Walter Fürst), sowie die Damen Baader (Hedwig) und Flottwell (Gemmy) mit. Am Freitag beginnt der bisher hier unbekannte Bassist des Pester National- Theafers, Hr. David Ney, ein Gastspiel mit dem Kardinal in der ,, 3 stehen ‚Aennchen von Tharau⸗ und „Der Trom⸗ peter von Säckingen“ auf dem Repertoire dieser Woche.

ganz wie ihre eigenen Bücher behandelt, namentlich was Verleihung

der Import schon auf 13 692 66 Pfb. gestiegen und im

und Nutzbarmachung der Werke betrifft.