229091 Harzer Bergwerks Verein, Reudorf⸗ Actien Gesellschaft.
Die für den 3. Angust, Nachmittags 6 Uhr, anberaumt gewesene Generalversammlung findet erst am 17. August, Nachmittags 6 Uhr, Unter wasserstraße 8 J., Berlin, statt.
229165 Ordentliche Generalversammlung der Actionaire der Actiengesellschaft
„Sonderburger Seebadeanstalt“ Die nstag, den 17. Auguft d. J.,
ö Nachmittags 4 ihr, im Kurhause“ der Actiengesellschaft bei Sonderburg.
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M HX. Berlin, Freitag, den 30. Juli HSS.
ess! Geschäftsabschluß der Actiengesellschaft Bothnia
in Hamburg für 1885 — 1886.
Aetiva. .
Norddeutsche Bank. . 5 125 53 Capital.. Reichẽbant 151797] Lübecker Bank?? 58 51729 Diverse Creditoren.
Passi va. M6
J 100 090 4919 5707
r . ;
— —
*
bleibt unverändert bestezen. Der Borsitzende des Aufsichtsraths.
labs! Kunstmühle Tivoli. ö . laden hierdurch unsere Herren Aktionäre z der au
Sonnabend, den 28. August 2. E., Vor⸗ mittags 10 litzr, im Direktionsgebäude der Kunstmühle Tivoli anberaumten Generalver⸗
sammlung ergebenst ein. . Tagesordnung : Bericht des rathes.
Entlastung des Vorstandes und des Aufsichts—⸗
rathes.
3) Beschlußfassung über die Gewinnvertheilung. 4) Neuwahl des Aufsichtsrathes. z
5) Verloosung des bestehenden Restes unseres
Prioritätsanlehens.
Bezüglich der Berechtigung zur Theilnahme an dieser Generalversammlung verweisen wir auf §. 22
Abs. 1 unserer revidirten Statuten, lautend:
„Zur Theilnahine an den Generalversamm— lungen sind alle Aktionäre berechtigt, deren Legi. timation spätestens drei Tage vor denselben aus
dem Aktienbuche erhellt.“ München, 28. Juli 1886. Der Vorstand. A. Müller.
22698 . Actienverein für Gasbeleuchtung in Borna.
Der Ausschuß des unterzeichneten Vexeins besteht zur Zeit aus den Herren L. Johlige, Vorsitzender, R. A. Schreiber, Stellvertreter, F. W. Mittag, Gustav Jacob, Ed. Johlige, Carl Mehnert und den von der Stadtvertretung deputirten Herrn Stadtrath Schnurrbusch, Stadtverordneten Carius u. Hönisch.
Die Dividende von 100, d. i. 15 16 pro Aktie, kann bei unserem Kassirer, Herrn Arns Giebel⸗ hausen, in Empfang genommen werden.
Borna, den 23. Juli 1886.
Actienverein für Gasbelenchtung in Borna.
Ed. Krätzschmar, Louis Johlige,
Direktor. Vorsitzender des Ausschusses.
Die Tagesordnung
Vorstandes und des Aussichts—
. Tagesordnung: I) Bericht über das Geschäftsjahr 1885. 2) Antrag des Vorstandes betr.
è lage aufgenommenen Anleihe im Betrage von
25 000 ,
eines Mitgliedes des S5. 4 scheidenden.
in der Generalversammlung vorzuzeigen. Der Geschäftsbericht, die
der Actionaire aus. Sorderburg, den 29. Juli 18386. Der Vorstand. Moraht.
22693)
In der am 2. Juli 1886 abgehaltenen General
gefordert,
zeichneten zu melden.
Hamburg, Juli 13886. Die Liquidatoren: Beck. Rockst rohen. Comptoir: Poststraße 18.
22700
Fraukfurter Bankverein.
vom 30. Juni d. J. dation unserer machen wir dies zum zweiten Mal öffentlich be⸗ kannt und verbinden damit, um der gesetzlichen Vor⸗ schrift zu entsprechen, die Aufforderung an die Gläu— biger der Gesellschaft, sich bei uns zu melden. Frankfurt a. M., den 30. Juli 1886. Frankfurter Bankverein i. Lig. R. Kusenberg. Leiden.
die Auflösung und Liqni⸗
22015
Die Herren Aetionaire werden hierdurch zur
Ordentlichen General ver sammlung auf Mittwoch, den 1. September c.ͥ, Vormittags 19 Uhr,
in den großen Saal des Hotels zum „goldenen Löwen“ in Frankenstein (Schles.) eingeladen. J ; Tagesordnnug: 1) BVeschlußfassung über Genehmigung der für das verflossene Geschäftsjahr aufgestellten Bilanz, der Gewinn- und Verlust-Rechnung und des Geschaftsberichtes. 2) Ertheilung der Decharge an Vorstand und Aufsichtsrath. 3) Wahl eines Auffichtsratbsmitgliedes.
4) Genehmigung der Uebertragung der 5) Aenderung des 8. 29 der Statuten. Zadel, den 27. Juli 1886.
Der Außsichtsrath der Zuckerfabrik Frankenstein i. Schlesien. Graf Ehamare. .
Actien 331, 377, 631, 632.
122916
der Seneralversainmlung vom 20. Juni 1885 in 29. Juli a. e. abläuft.
Wir fordern deshalb die Herren Actionaire auf, nunmehr ihre Äetien neb ivi
⸗ ) . e auf, n hre? bst Dividenden⸗ scheinen und Talons bei der Erfurter Bank Pinckert, Blanchart Co., Erfurt einzureichen und gegen je drei der bisherigen Actien eine abgestempelte nebst Dividendenscheinen für 8 Jahre und Talons
in Empfang zu nehmen.
Wir erlauben uns dabei auf den §. 3 Nr. 7 unseres neuen Statuts hinzuweisen, w
— ; dabei en 8. 'r. 7 unseres n wonach d
,. . , , , und n ü ,, welche den Umtausch icht J . „Septbr. 34. . oder bis zum 30. Septbr. späterer Geschäftsjahre bewi ivi ⸗
bezugsrecht für die betreffenden Geschäftsjahre verlieren. p J
Erfurt, den 15. Juli 1886. Der Vo A. Kr
. Erfurter Straßenbahn⸗Aetien⸗Gesellschaft. ; Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Herren Aetionaire unserer Gesellschaft, daß n di Eintragung des die Reduction des Actienkapitals von S6 750 öh auf 3. 256 h erf e n mutet
das Handelsregister erfolgt ist, das Sperrjahr am
rstand. ü ger.
22691
Alktien⸗Gesellschaft St. Vineentius⸗Berein Konstanz.
Bilanz am 15. Mai 1886.
Guthaben bei Macaire u. Cie. 50 26565 30 Cassa⸗Conto⸗ . 169 56 Liegenschaft⸗Conto.. 12 400 — Bauplatz ⸗Conto. 288 87 Debitoren (resp. 10 650 —
D 77
7i Aktionäre
Zahl der Aktionäre 131. Vorstand und Aufsichtsrath.
Passi va.
Aktieneapital⸗Conto e Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto
1226991 ; . . J . Actien⸗Gesellschast für öffentliches Fuhrwesen in Liquidation.
An übernommene Debitoren, Effecten
Liquidations⸗Eingänge.
ö Die Futter- und Betriebs-Vor⸗
e, . 6 902. 14 Pferde⸗Conto. , 67696. 50 Wagen ⸗Conto ., 107369. 50 Geschirr⸗Conto. , 6011. 05 Garderobe Conto ö. 6 852. 40 Zinsen ˖ Conto. , 24 437. — Miethe⸗Conto . 103 824. 75 Grundstick Since c ot 5g. = Hypother. . 391 500. 215 092 — i dd 7d
323 084 34
Berlin, den 31. März 1886.
Carl W. Schnoeckel, Liquidator.
Per ausgezahlte Creditoren .
Effecten⸗Conto. Lombard⸗Conto. Cassa⸗Conto⸗ ..
Liguidations-⸗ Auszahlungen. . 110928 36 239 1433 1161
8 332 2017 170600 10274
. Tr Liquidations⸗Bestand: Ie. 24274. 50 280 995. 65 120. 89
Gehälter, Löhne u. Betriebskosten Reparaturen ⸗Conto ... Drucksachen und Inserte⸗Conto.. Steuer⸗ und Abgaben⸗Conto. , ) Hypolheken⸗Zinsen⸗Conto Grundstück⸗Conto
306 39 NV drs ß
Neuwahl zweier Mitglieder des Vorstandes und ufsichtsraths für die nach und 5 des Gesellschaftsstatuts Aus—
Zur Legitimation der Actionaire sind die Actien
Material Lager der Bauhütte A. G.
versammlung ist die Auflösung der Gesellschaft beschlossen worden, und werden die Gläubiger, welche Forderungen an dieselbe zu haben vermeinen, auf— sich baldmöglichst bei den Unter⸗
Nachdem die außerordentliche Generalversammlung
Gesellschaft beschlossen hat, so
hier eingelöst.
Diverse Debitoren. Deposito Conto.
. nachträgliche Genehmigung der zur Beschaffung des nöthigen Inventars und zur Vollendung der ganzen An—
Waarenlager, Immobilien ꝛc. .
Gewinn⸗ und Verlust⸗Abrechnung.
43 191 43 Schaden⸗Reserve⸗Conto.
2 10 47732 366.
118 829 04 118 829 04
w Gewinn auf Waaren abzüglich Handlungs⸗U
zesch Jahresrechnung, die Bilanz und die Gewinn und Verlustrechnung nebst den Bemerkungen des Aufsichtsraths liegen vom 2. Aug. d. J. an bei dem Sekretär der Gesellschaft Herrn Rechtsanwalt Grimm hieselbst zur Einsicht
[22688
nkosten
Hamburg, 31. Juli 1886.
ft.
Uebertrag auf Schaden ⸗Reserve⸗Conto 8 202 5
.
othnia. J. A. C. Brubns, Director.
Vorschuß⸗Wechsel . Discont ⸗Wechsel . Incasso⸗Wechsel Laufende Rechnungen. Zweifelhafte Posten Mobilien. ö Cassa.
Geschästsbilanz der Stolberger Vollsbant für das Jahr 1885.
Passiva. 72194. 60 54 697. 96 2714. 28 19505. 91 14 965. 47 484. 01
6 830.75
Spareinlagen Eingez. Aktien⸗Kapital . . insen auf vorausgezahlte Actienraten Vividendenrest ; k Geschäftsgewinn
M. II9 835. 22 45 510. — 1 044. 15 ' 18. 15 ö 991. 45 3993.71
TT I Iv T T V V
Gewinn. und Verlust⸗Berechnung.
Incasso⸗Gewinn
226921 Activa.
Saldo des Zinsen . Conto' s
Sparkassen ⸗Zinsen . Anticipando⸗Zinsen Verwaltungskosten. d 1 z des. Gewinns auf Reservefonds. 4 9O Dixidenden auf eingez. Altien⸗ D Gin n neh erf nl, .
0 I 449. ] JFa56. 8
Stolberg, im Juli 1886.
SL. 11990. S 119960. 35
Der Aufsichtsrath. Die Direktion. ?
⸗ Bilanz Conto. . Passt va.
Rohzucker⸗ und Melasse⸗C
Kassa baar.
Debitoren
Königslutter, 7.
ö. 1) Werth der Fabrik: Grundstück, Immobilien und Utensilien⸗Conto 2) Lager⸗Vorräthe:
onto
Knochenkohle, Kalk, Srl nr. u. div. kleine utensilien
3) Effekten:
a. ö Aktien der Zuckerraffinerie Hildesheim. b. 4) preuß. konsolidirte Staatsanleihen.
4) Kassa⸗Bestand:
5) Debiroren:
Juli 1886.
6 3 t. . I) Aktien ⸗Kapital⸗ 434 1023:
Conto: 160 St. Aktien à 1500.00 2) Reservefond⸗Conto: Reservefond 3) Kreditoren: Kreditoren w Gewinn- und Verlust⸗ Conto ö
240 000 149 658 597 942
45 946 oz
1053 546
Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto.
Bilanz⸗Conto
22687 PDœbet.
Naumburger
Abschreibungen auf Immobilien und tensilien. Betriebsunkosten inkl. Rüben. Jö
Königslutter, 7. Juli 1886.
Direktion der Aetien⸗Zuckerfabrik Königslutter.
F. Sch
Ausschuß der Aetien⸗Zuckerfabrik Königslutter. Chr. Schäfer. W. Isensee. H. Wessel.
Mt * 3732775 Ih hd 72 1694693 Vd TF
Zucker⸗ und Melasse— ö , S36 842 50 Ss VS pd
. ö ⸗ W. .
Revidirt und mit den ordnungsmäßig geführten Ge— schäftsbüchern der Gesellschaft in Uebereinstimmurg gefunden.
W. Isensee.
Ad. Beese.
H. Be ese.
Bilanz am 1. April 1886.
Grundstücke .. Kohlen in der Erde
Bahn Eisenbahn⸗Anlage do. Gebäude. ö Maschinen . Wasserleitung. Ladestelle
Utensi lien Versicher.- Prämien. Außenstände n.
Effekten
Faffa· Gestand Wechsel⸗Bestand
PDoebet.
Gruben ⸗Anlagen, Vorrichtu igen und abz. Abschr. M 7000.00
Waaren⸗ Materialien ⸗ eslan
3000. 00 6879. 34 7000.00 680. 60 50. 00 1757.24
4
G
Braunkohlen⸗Aktien⸗Gesellschaft.
Ml. * 45001 00 14629201
5167250 552 10 94 166006 60 bh 44 gz 70h Oh 5000 12000 00 646 80 ⸗ 39783 48 o. =
Actien⸗Capital .. Unterstützungsfonds Deleredere. ⸗ Amortisationssonds: am 1. April 1885. . 1 63363. 40 4 9e, Zinsen pro anno, 2534.50 zugeschr., am 1.4. 1886 . 4560.50 Reservefonds am 1.14. Tb T T7 zugeschr. bis 1.4. 1886 ,. 3185.20 365927 Miyhenden von 138. 30 ĩ . J 30 28822 00 D. n k , 30 16655 6 do. k 165 00 gg h 36 Gewinn und Verlust: Reingewinn 31953 59 1355 22256 9
. 83g 75 ewinn⸗ und Verlust⸗Conto. Credit.
480000 1931 1731
70458
Verwaltungskosten .. . Zins und Agio...
11257. 39 2206.18
Erneuerung und Unterhaltung . Amortisation und Abschreibungen.
Bilanz⸗Tonto, bestehend in: 10060 Reservefonds . M. 15 9, Tantiemen. . , 5 Yo Dividende .. Gewinn Vortrag.
3195.40 4513.70 24000. 00 444 49
b 3 ; t *
. Vortrag vom Vorjahre... 13700 13463 57 Gewinn von sämmtlichen Contis. 10114192 24954 08 30907 68
31953 59
Is J T Ts F
Nach Beschluß der heutigen Generalversammlung wird der Dividendenschein S. 2 N. 8 mit 15 4 vom 1. August c. an im Bureau der Gesellschaft und im Vilh usß⸗Verein E. G.
gelöst. Die Herren Kaufmann Richter und Justizrath Nehe wurden in den 5 , . Dr. Köster, Rentier Teichgräber und Apotheker Broche in die Revisions⸗Kommission Naumburg a. S., den 28. Juli 1886.
ufsichtsrath und die
Der Vorstand. Mann.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im 5. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 39. Rovember 1874, sowte die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Moeller,
vom 11. Januar 1575, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorge
Gentral⸗Handels⸗Register für
Das Central - Handels ⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post : Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗
Anzeigers, 8wW. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
schriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden,
erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
das Deutsche Reich. an. in)
Das Central ⸗Handels⸗Register für das Deutscht Reich erscheint in der Regel täglich — Das Abonnement beträgt 1 50 3 für das Vierteliaht. — Einjelne Nummern kosten 20 3. — Insertionspreis für den Raum einer Druckzcile 30 „.
Der Jahresbericht der Handelskammer für den Stadtkreis Duisburg bezeichnet das Jahr 1855 in geschäftlicher Beziehung als ein im Allge— meinen fär den Bezirk ungünstiges. „Die in den meisten Zweigen industrieller Thätigkeit gesteigerte Produktionsfähigkeit⸗ heißt es im Vorwort, „hat die Preise noch tiefer, theilweise unter den Selbstkostenpreis herabgedrückt, so daß hinsichtlich der finanziellen Refultate die gewerbliche Thätigkeit theils als nur wenig lohnend, theils als verlustbringend zu be— zeichnen ist. Eine Aussicht auf baldige Besserung ist zur Zeit noch nicht vorhanden, vielmehr läßt die fortschreitende Verbesserung der technischen Einrich- tungen eine weitere Vermehrung der Produktion und damit eine verschärfte Konkurrenz in vielen Artikeln befürchten. Trotz dieser ungünstigen Geschäftslage haben? die Werke den früheren Umfang ihres Betriebes möglichst aufrecht zu erhalten gefucht, so daß die Arbeiter, abgesehen von ver⸗ einzelten Arbeiter⸗Entlassungen im Allgemeinen beschäftigt blieben und eine Minderung ihres Jahreseinkommens nur in geringem Maße stattfand.“ — Ueber das thatkräftige Vorgehen der Reichs⸗ regierung auf dem Gebiet der Kolonialpolitik giebt die Kammer ihrer Freude aufs Neue Ausdruck. Sie sagt: „Die Ereignisse des letztverflossenen Jahres können uns hierin nur bestärken, da sie den Grund saͤtzen, die der Herr Reichskanzler im. Beginn dieser neuen Aera proklamirte, neue Bestätigung geben. Der erhöhte Schutz, den der deutsche Handel in fremden Erdtheilen genießt, sowie die Erschließung großer neuer Absatzgebiete für deutsche Fabrikate kann auf die Dauer auf das gesammte wirthschaft—⸗ liche Leben nicht ohne segensreichen Einfluß bleihen, venn auch in den ersten Jahren handgreifliche Er— folge wenig hervortreten.“ Sodann wied unter Mit⸗ theilung der betreffenden Eingabe im Namen einer Reihe von Rheinschiffahrts-Interessenten der Wunsch ausgesprochen, daß die Reichsregierung von der ver⸗ sfuchsweisen Wahl Antwerpens, nach Beseiti⸗ gung der entgegenstehenden Hindernisse Gu, ge⸗ ringe Fahrtiefe, auf. Rotterdam als Anlaufhafen für die subventionirten Dampferlinien nach Asien und Australien zurückkommen möge, — Was die Währungsfrage betrifft, so wird wieder⸗ holt die Ansicht ausgesprochen, daß es unbedingt nothwendig sei, an dem bisherigen Standpunkt fest— zuhalten. Angesichts der überaus lebhaften Agitation, welche von den Anhängern des Bimetallismus im perflossenen Jahre in Scene gesetzt worden, sei es Pflicht, die Rothwendigkeit der einstweiligen Er— haltung des gegenwärtigen Zustandes bis zu dem Zeitpunkt, wo die volle Durchführung der reinen Goldwährung möglich sein werde, bei jeder Gelegen⸗ heit aufs Neue zu betonen. Die fortgesetzte Agitation der Bimetallisten könne nur dazu dienen, Handel und Industrie in ihrer ohnehin schwierigen Lage noch mehr zu beunruhigen. Die Erklärungen des Finanz Ministers im Abgeordnetenhause hätten beruhigend ewirkt und seien deshalb vom Handels— stande mit lebhaftem Danke ausgenommen worden. — Für die Rheinschiffahrt ist, dem Bericht zufolge, das vergangene Jahr, wenn auch nicht gerade ein befonders günstiges, so doch auch kein ungünstiges gewesen. Der bei manchen Artikeln, namentlich auch in Getreide, in der zweiten Hälfte des Jahres ein— getretene erhebliche Verkehrsrückgang sei durch Zu— nahme des Verkehrs in anderen Artikeln, namentlich in der Kohlenbeförderung wieder ausgeglichen worden, sodaß das Jahr 1885 gegen 1884 im Ganzen zweifellos eine Zunghme im Rheinschiffahrtsverkehr aufzuweisen habe. Im Bezirk Duisburg betrug die selbe: für den Duisburger Hafen 176 92449 t (1885 1416687, 00 t gegen 1239 762,50 t im Jahre 1884), für den Hochfelder Hafen 145 612,900 t (1885 679 846,00 't gegen 534 23400 st im Jahre 1884, für die Duisburger am Rheinufer gelegenen Werke 41 335.34 t (1885 268 593,54 t gegen 27 2658,20 t im Jahre 1884); im Ganzen also bezifferte sich die Zunahme auf 563 871,74 t. (1885 2365 12654 t Jegen 2001 2654,80 t im Jahre 1884). Der Duis⸗ burger Hafen hat auch im vergangenen Jahre wieder verschiedene erhebliche Verbesserungen erfahren. Für das laufende Jahr . weitere wesentliche Ver⸗ besserungen und Neubauten geplant und in Angriff
enommen, namentlich die Errichtung einer Vampfkrahnwerft in Verbindung mit Geleise⸗ anlagen zum direkten Beladen der Waggons aus dem Schiff an dem im Eigenthum des Rhein— Ruhr⸗Kanal⸗Aktien⸗Vereins stehenden Haupt⸗Steuer⸗ amt, der Bau eines neuen Hafenamt. Gebäudes, eine Verbreiterung der Hafenmändung am Rhein, die Fortsetzung der Tieferlegung der Hafensohle durch Ausbaggern, vor allem aber eine durch die einge— tretene Verkehrsvermehrung nothwendig gewordene Vergrößerung des Hafens nach der Ruhrseite hin mit n, an den neuen Centralbahnhof. Auf Grund dieser Bestrehungen hegt die Kammer die Hoffnung, daß Duisburg, welches mit dem oben zu 2365126 t angegebenen Gesammtverkehr in seinen Häfen und Ausladestellen am Rhein auch in diesem Jahre nächst Ruhrort den ersten Platz unter den deutschen Schiff⸗ fahrtplätzen am Rhein eingenommen hat, diese Stelle auch in Zukunft behalten werde. — Sodann drückt der Bericht die Hoffnung aus, daß die Re— gulirung der Mosel und der Rhein-Maas⸗Kanal ihrer Ausführung näher gebracht werden möchten. Bezüglich der westlichen Strecke des Rhein⸗Emsz— Kanals fei die Nothwendigkeit der Einmündung des— selben in den Ruhrorter Kaiserhafen und den Duis—⸗ burger Rhein⸗Ruhr⸗Hafen im vorigen Jahre Gegen stand mehrfacher Verhandlungen gewesen. Die Kammer berichtet darüber: Nachdenkfdie Kammer in einer Eingabe an den Minister für öffentliche Ar— beiten das Projekt einer Einmündung des Kanals
bei Alsum bekämpft hatte und für die Richtung nach den hiesigen Häfen eingetreten war, fand am 25. August vorigen Jahres zu Ruhrort auf Anordnung des ge— nannten Ministers unter dem Vorsitz des Ober— Präsidenten von Westfalen eine Konferenz von Ver⸗ fretern der betheiligten Königlichen Regierungen, des Königlichen Ober⸗Bergamts, der Landrathsämter, Städte, Handelskammern, wirthschaftlichen Vereine und Hafenverwaltungen des ganzen betheiligten nieder⸗ rheinisch⸗westfälischen Bezirks statt, in welcher die Zweckmäßigkeit der gewählten Mündung und der Gegenvorschlag der Einmündung in die gedachten Häfen nochmals erörtert wurde. Das Ergebniß war, daß die sämmtlichen Anwesenden einstimmig ein abgeändertes Projekt empfahlen, das unter Wegfall der projektirten Alsumer Mündung den Kanal einer— seits in den Ruhrorter Kaiserhafen, anderer⸗ seits in den Duisburger Hafen hineinleitet. Der in der Versammlung mitanwesende Vertreter des Duisburger Hafens hat dabei die Erklärung abgegeben, daß der Rhein-Ruhr⸗Kanal⸗-Aktien⸗Verein alle auf em linken Ruhrufer im Ruhr⸗Kanal und Duisburger Hafen erforderlich werdenden Arbeiten auf. eigene Kosten ausführen lassen werde. In Bestätigung diefer Erklärung hat die Generalver ammlung des Rhein⸗Ruhr⸗Kanal⸗Aktien⸗Vereins, wie bereits oben bemerkt, im April dieses Jahres eine bedeutende Er⸗ weiterung des Duisburger Hafens nach der Ruhrseite hin mit Anschluß an den projektirten Rhein⸗Ems— Kanal und an den neuen Centralbahnhof beschlossen. — Von höchster Bedeutung für den Bezirk und die esammte niederrheinisch⸗westfälische Eisen⸗Industrie ei die Kanalisirung der Mosel oder richtiger die Korrektion derselben, da es sich im wesentlichen nur um eine solche handele. Für die rheinisch⸗westfälische Eisen⸗Industrie sei der billige Bezug lothringischer Eisenerze eine Lebensfrage. Für diesen Bezug sei die Herstellung des Wasserweges der billigeren Frachken wegen unumgänglich nothwendig. Ebenso seien der Bergbau wegen der Versendung der westfälischen Coaks, die Industrie an der Mosel und Saar zc, dabei interessirt. Die Kosten der Anlage seien auf rund 15 Millionen Mark veranschlagt, aber auch eine höhere Fostensumme sei immer noch sehr gering im Verhältniß zu den großartigen Vortheilen, die diese Anlage bringen werde, weshalb die Kammer die schleunige und energische Inangriffnahme derselben befuͤrwortet. — Weiter erörtert der Bericht das Schicksal des Plans der Reichsregierung, das Brannt= wein. Monopol in Deutschland einzuführen, welches bekanntlich die Zustimmung des Reichstages ö gefunden hat. Die Kammer bemerkt dazu: „Obwo hl wir der Monopolisirung von Erwerbszweigen im Allgemeinen nicht fympathisch gegenüberstehen, so müfsen wir doch den Motiven darin zustimmen, daß der Branntwein ein sehr geeignetes Objekt ist, um die Mittel für die unabweisbaren ne ien Bedürkfnisse des Staates zu liefern und den Kommunen, die vielfach an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit an⸗ gelangt sind, eine ergiebige Einnahmequelle, zu er⸗ öffnen. Außerdem würde ez von unschätzbarem Werthe sein, wenn den verheerenden Folgen des Branntweingenusses durch Verbesserung des Trink⸗ branntweins entgegengewirkt werden könnte. Nach— dem nunmehr das Monopol abgelehnt worden ist, hoffen wir, daß es gelingen werde, auf anderen Wegen diefe durch den Monopol-Entwurf gesteckten Ziele zu erreichen.“ 9 An wichtigeren Produktionsgeschäften haben am Schluß des Jahres 1885 im Stadtkreise Duisburg bestanden: 3 Eisenhütten mit 12 Hochöfen, davon s am Schlusse des Jahres in Betrieb, 5 Eisen⸗ gießereien, 6 Walzwerke, 5 Maschinenfabriken und mechanische Werkstätten, 1 Brückenbauanstalt, 1 Guß— stahlfabrik. 2 Kessel schmieden, 1 Hochofenformen⸗ fabrik, 1 Drahtweberei, 3 Wagenfabriken, 2 Fabriken feuerfester Produkte, 7 chemische Fabriken, 1 Kupfer⸗ hütte, J Gasfabrik, 2 Seifenfabriken, 4 Apotheken, 3 Mineralwasserfahriken, H Tabackfahriken, 1 Zucker⸗ fabrik, 1 Stärkefabrik, 5 Dampfmühlen, 2 Dampf⸗ Brodbäckereien, 10 Brauereien, 12 Destillerien, 5 Brennereien, 2Baumwollspinnereien, 2 mechanische Baumwollwebereien, 1 Seiden⸗Gazeweberei, 3 Ger⸗ bereien, 3 Schiffswerfte, 4 Dampfsägewerke, 1 As⸗ phaltirfabrik, 4 Dachziegeleien, 10. Ziegeleien, J Kalkbrennerei, 6Buchdruckereien, 3 Steindruckereien. Die Zahl der im Stadtbezirk Duisburg aufge⸗ stellten und im Betriebe befindlichen Dampf— keffel betrug Ende 1883 309. Ende 1885 307. — Ueber die einzelnen Industrien des Bezirks wird olgendes berichtet; Die Eisen⸗Industrie habe sich eit der letzten Berichterstattung immer ungünstiger gestaltet. Trotz größtmöglicher Vervollkommnung der technischen Betriebe, sparsamer Verwaltung, emsigster Aufsuchung neuer Absatzwege sei der finan⸗ zielle Erfolg der meisten Betriebe ein immer schlech⸗ terer geworden. Erklärt wird diese Erscheinung durch den Hinweis darauf, daß die schlimme Lage eine ganz allgemeine sei in allen Ländern, welche eine entwickelte Eisen⸗Industrie haben, und allent⸗ halben auf Ueberproduktion zurückgeführt werde, die entstanden sei durch die großartigen technischen Fort— schritte auf allen Gebieten dieser Industrie. Es sei deshalb nicht überraschend, daß die Ausfuhr deut⸗ scher Eisenwaaren und Maschinen im Jahre 1885 gegen 1884 J ,,,, ist. In Duisburg sei die Lage sowohl für Hochofenwerke als auch für Walz⸗ werke und Maschinenfabriken noch eine ganz besonders guͤnstige, und nur diesem Umstande sowie der Rück sicht auf die Beamten und Arbeiter sei es zuzu⸗ schreiben, daß nicht schon sehr tiefgreifende Ein⸗ schränkungen vorgenommen wurden. Von der Nieder⸗ rheinischen Hütte wurden in 3 Hochöfen produzirt 61 582,832 6 Roheisen gegen 59 664,229 t in 1884. Die Gußwaarenproduktion sank von 3649080 t im
Vorjahre auf 3492,66 t. Die mittlere tägliche Arbeiterzahl betrug 332 Mann mit 1156 Angehörigen. Die Löhne (besonders die Akkordsätze und die ver⸗ hältnißmäßig hochstehenden) wurden im Laufe des Jahres um 5 bis 1006 ermäßigt. An Ma— terialien wurden verbraucht 68 465,355 t Koks, 116 398,950 t Eisenstein, 29 375, 56h t Kalkstein. Versandt wurden zu Schiff 2527,350 t Roheisen, für Rußland, und zwar in 7 Fahrzeugen. — Auf der Johanneshütte der Firma Fr. Krupp in Essen waren von den vorhandenen 4 Hochöfen zu Anfang des Jahres 18865 bis in den Monat März hinein 2, von da ab 3 Hochöfen ununterbrochen im Betrieb. Es wurden 1885 im ganzen verhüttet an inlaͤndischen Eisensteinen 67 829 t, an ausländischen Eisensteinen 1063 618 t, an Koks 95430 t, an Kalkstein 31 695 t, zusammen 301 572 t. Die Pro⸗ duktion betrug 87 250 t Roheisen, die Abfuhr, welche ausschließlich per Bahn erfolgte, 86 849 t Roheisen. Die Zahl der pro 1885 auf der Hütte beschäftigten Arbeiter betrug durchschnittlich 381, welche einen Familienbestand von 1199 Per⸗ sonen repräsentirten, von denen 126 in den Wohnungen des Werkes untergebracht waren. — Die Hütte Vulkan hatte im Jahre 1885 zwei Hochöfen im Betriebe. Die Roheisenproduktion betrug 43487 t. Im Durchschnitt waren auf der Hütte inkl. der Ünterbeamten. 199 Arbeiter be—⸗ ,, welche 703 Angehörige ernährten. Die rbeiterwohnungen der Hütte waren von 33 Familien bewohnt. Die Arbeitslöhne sind auf gleicher Höhe mit dem Vorjahre geblieben, und die Hütte hat auf Grund des Reichsgesetzes vom Jahre 1883 eine eigene Krankenkasse crrichtet. Da die erhoffte Besserung im Roheisen⸗-Geschäfte ausblieb und die Roheisenpreise während des Jahres ganz wesentlich sanken, ein entsprechender Rückgang in, den Preisen der Rehmaterialien aber nicht eintrat, so konnte die Hütte nur mit Verlusten arbeiten. — Die Duisburger Maschinenhau⸗A ktien⸗Gesellschaft (vorm. Bechem u. Keetman) hat pro 188485 an ihre Aktionäre eine Dividende von 80 vertheilt. Der Geschäfts⸗Umschlag blieb noch ca. 120 000 M. unter dem Aktienkapital. An Löhnen wurden bei einer Durchschnittszahl von 349 Arbeitern im ver⸗ flossenen Jahre 363 500 M6 ausgezahlt, was einem Verdienst von 346 M pro Mann und Tag und 10538 S6 pro Mann und Jahr entspricht. — Die Aktien⸗-Gesellschaft Harkort (Brückenbau und Walz⸗ werk) erzielte im Berichtsjahre einen Bruttogewinn von 516 621,99 M, woraus nach Deckung der Un— kosten (153 238,53 S6) und Abschreibungen (167 605,56 S) ein Reingewinn von 194 778,19 hervorging, so daß die Dividenden in gleicher Höhe wie im Vorjahre (6 oo bezw. 4 06) bemessen werden konnten. Der Betrieb in der Brückenbau⸗Abtheilung konnte das ganze Jahr hindurch auf annähernd a Höhe gehalten werden; die Produktion etrug ca. 8 763,600 t, der Versandt 8 748,968 t. Am Jahresschluß lagerten außerdem an fertigen Theilen, die aber noch nicht versandt werden konnten, auf dem Werke 1306, 05 t. In der Walzwerk⸗ Abtheilung erreichte die Produktion die Höhe von 9 Hob, 127 t mit einem Fakturabetrage von 1160149 4 Während gegen das Vorjahr die erzeugten Gewichts⸗ massen im Brückenbau wesentlich höher ausfielen und im Walzwerk sich auf gleicher Höhe hielten, gingen dagegen die Preise in beiden Abtheilungen, ,, aber für Walzeisen, noch stetig weiter zurück. ie vorstehenden Zahlen zusammengefaßt, ergiebt sich die 1885 er Gesammtproduktion abge⸗ rundet — 18 268,000 t im Werthe von 3798 000 . Die gesammte Ab⸗ und Zufuhr an Rohmaterialien und Fertigfabrikaten, mit Ausnahme derjenigen, welche von anderen Orten direkt nach den Baustellen gingen, betrug: Eingänge an Rohmcterialien 44 680,190 t, Ausgänge an Brückenkonstruktionen und Walzeisen, ausgenommen dasjenige für eigenen Bedarf. und einigen Nebenprodukten 189655559 t, in Summa 63 645,729 t, wofür im Jahre 1885 nur der Bahn-, der Wasserweg garnicht benutzt werden konnte. Die Arbeiterzahl stieg von 761 Mann am Jahresanfang bis auf 987 Mann am Jahresschluß. Außerdem waren in Thätigkeit 76 Beamte und Meister. An Arbeitslöhnen wurden 831 799 ½ gezahlt. Für 1886 lagen bis Ende Mai an Aufträgen, welche theils auß dem vorigen Jahre, soweit sie unvollendet waren, Übergegangen, theils neu eingelaufen sind, für Brückenbau und Walzwerk vor ca. 11 390,900 t im ungefähren Fakturabetrage von 3 65 960 g, — Die Gießerei der Firma Esch & Stein beschäftigte 1885 durchschnittlich 45 Arbeiter, welche ziemlich regelmäßig und befriedigend mit Arbeit versehen waren. Die Preise für Gußwaaren waren an⸗ haltend sehr niedrig; neue Aufträge waren, wie die Firma mittheilt, nur durch große Konzes= sionen in Bezug auf den Preis erhältlich. — Die feuerfesten Produkte sanken in Folge der Ueberproduktion trotz des im vorigen Jahre ein—⸗ eführten Schutzzolls fortwährend im Preise. Die . von H. J. Vygen u. Co. versandte im ver⸗ flofsenen Jahre 24 514,ů7 t feuerfester Wagren, etwa 4050 t weniger als im Jahre vorher. An durch⸗ schnittlich 187 Arbeiter wurden 186 341 S6 Löhne gezahlt, also durchschnittlich 996,45 S6. pro Kopf, d. i. 5,55 „S weniger als 1881. Am Rheinufer dieses Werks wurden 20111 t Rohmaterial gelöscht und 1491 t fertiger Fabrikate eingeladen. — Ueber die chemische Industrie des Bezirks entnehmen wir dem Bericht Folgendes: Die für die Kupferhütte ungünstige Geschäͤftslage des Jahres 1834 hat sich im Jahre 1885 noch weiter verschlechtert, indem der Markt für Eisenerze sich noch mehr verflaute und die i . für Rohkupfer abermals um ca. 146, im aufe des Jahres gewichen sind. Die für den Kupfer⸗
markt maßgebendsten Notirungen für Chilibars standen per Tonne Ende 1881 auf 71 , Ende 1882 auf 65 R. Ende 1883 auf 58 , Ende 1884 auf 47,5 , Ende 1885 auf 41 . Zahlen, welche am deutlichsten den fortlaufenden Rückgang der Kupfer⸗ werthe illustriren. Die Produktion an Raffinade⸗ kupfer bewegte sich im gleichen Verhältnisse wie im Jahre vorher. Beschäftigt wurden in 1885 im ganzen durchschnittlich 241 Arbeiter, hierunter 5 jugendliche Arbeiter im Alter von 15—18 Jahren; einschließlich der Frauen und Kinder eine Kop zaht von 904 Personen. Die An⸗ und Abfuhr von Roh⸗ materialien, Schwefelkies, Abbrände, Salz, Eisen, Kohlen ꝛée., belief sich im ganzen auf 204 531 t per Schiff, Bahn und Fuhre, wofür in Summa 532 851 S Frachten bezahlt wurden. Die chemischen Fabriken der Firma Curtius hatten mit der schon häufiger berichteten Ungunst der Absatz⸗ verhältnisse ihrer Produkte in 1885 weiter zu kämpfen. Die Kosten der Rohstoffe, Arbeitslöhne und anderer Betriebsausgaben, wenn auch theils erhöht, theils erniedrigt, blieben im Durchschnitt fast unverändert. Dagegen sanken infolge über⸗ mäßigen Angebots die Verkaufspreise des Ultramarins und der Schwefelsäure immer tiefer. Der Markt— werth beider Fabrikate ist heute ungefähr 25 0o niedriger als vor 3 Jahren. Die Gesammtproduktion der 3 Fabriken bezifferte sich im Jahre 1885 auf rund 10 650 t, von denen unverkauft auf Lager blieben 800 t. Das Quantum der erforderlichen Rohstoffe und Kohlen betrug 21 270 t; Anfuhr und Abfuhr des Gesammtmaterials von 31 120 t geschah per Eisenbahn, Schiff und Fuhre. An Arbeitslöhnen wurden 148970 S6 verausgabt. — Die Tabackindustrie hat für 1885 eine ziemlich bedeutende Abnahme zu verzeichnen. Als Gründe für diesen Rückgang werden u. a. die Konkurrenz der aus inländischen Tabacken hergestellten Fabrikate, der Schmuggel an der holländischen Grenze und die „Beunruhigung durch neue Monopol⸗ und Steuer⸗ gerüchte“ beigebracht. — Die Zweigniederlassung der Märkischen Mühlen⸗Aktiengesellschaft in. Duisburg beschäftigt sich mit der Roggenmehl-Fabrikation und der Spedition von Roggen und Mehl für das Stammhaus Witten. Mit der Spedition wurde im Dezember 1884 und mit der Mehlfabrikation im März 1885 begonnen. Die Mühle ist zur täglichen Fabrikation von 450 Sack Roggenmehl und 200 — 309 Sack Roggenschrot eingerichtet. Mit der halben Ein⸗ richtung wurde im März vorigen Jahres der Betrieb eröffnet; die vollständige Einrichtung ist erst seit Anfang November in Thätigkeit. Entladen wurden 1223 Schiffe mit 252 483 Sack à 100 kg Getreide, wovon 224133 Sack 4 100 kg dio? zu Roggenmehl und Roggenschrot verarbeitet wurden. Diese ergaben 73 548 Sack Mehl und 33 972 Sack Roggenschrot. Ersteres fand seinen Absatz den Rhein hinauf bis Mannheim, in Holland bis nach Leuwarden und Haarlingen, jedoch wohl zum größeren Theil in der industriereichen Umgegend. Der Rog⸗ genschrot wurde nur in diesem dichtbevölkerten Hinter lande, also in dem Bereich der Städte Essen, Bochum, Dortmund, Witten, Hagen, Elberfeld und Barmen verbraucht. Im Betrieb selbst waren 40 Personen beschäftigt, während 24 Mann die Hülfs— arbeiten als Packer, Ent- und Belader besorgten. Der Arbeitslohn für die Müller betrug 2,50 n bis 3,25 S6, während für die Arbeitsleute ge⸗ wöhnlich 2,50 M bezahlt wurden. Diese hatten jedoch durch Akkordarbeit Gelegenheit, sich meistens einen höheren Lohn zu verdienen. — Bezüglich, der Textil-, zunächst der Baumwoll⸗ Industrie, heißt es in dem Bericht:; Die zu Ende des letzten Berichtsjahres bereits konstatirte rück— gaͤngige Konjunktur habe im laufenden Jahre an Intensität zugenommen und zu einer wesentlichen Verschlechterung des Geschäfts geführt. Wenn auch die mangelnde Prosperität zum Theil der Ungunst der Verhältnisse, die fast auf allen Geschäftszweigen lastete, zuzuschreiben sei, so dürfte die Hauptursache doch wohl in der stets vergrößerten Produktion zu suchen sein, mit der die Konsumtionsfähigkeit nicht mehr gleichen Schritt halten zu können scheine. Die Baumwollspinnerei habe außerdem unter einer Preisverringerung des Rohmaterials zu leiden gehabt, die sich im Frühjahr langsam angebahnt, in den letzten Monaten des Jahres aber rapide zu⸗ genommen und den Absatz der Gespinnste sehr er⸗ schwert habe. Unter dem Druck großer Lagerbestände und dringenden Ausgebots derselben hätten ih die Spinner Preise gefallen lassen müssen, die selbst dem billigsten Stande des Rohstoffs nicht mehr entsprochen hätten. Auch klagten die Spinner über die stetig wachsende Konkurrenz der in sächsischen Spinnereien pro⸗ duzirten sogenannten Vigogne⸗ oder Imitat⸗Cops. Diese aus gefärbter roher Baumwolle gesponnenen Cops könnten, im Gegensatz zu den rheinisch⸗west⸗ fälischen Gespinnsten, die erst nach dem Spinnprozeß im Strang gefärbt werden und zu diesem Zweck mancherlei kostspielige Manipulationen durchzumachen haben, von den Webereien ohne Weiteres verwebt werden und stellten sich dadurch wesentlich billiger. Ein im Juli in einer Versammlung in M. Gladbach von vielen Interesfenten gefaßter Beschluß: zur Hebung des geschäftlichen Nothstandes eine gemeinsame Be⸗ triebseinschränkung eintreten zu lassen, sei nicht zur Ausführung gekommen, weil eine allgemeine Zustim= mung zu demselben nicht zu erlangen gewesen sei. Die Lage der Webereien sei zwar eine weniger mißliche gewesen als die der Spinnereien, doch müsse auch deren Rentabilität als eine durchaus unbefrie⸗ digende bezeichnet werden. In der Baumwoll- Spinnerei und ⸗Weberei der Tirma Otto Böninger Wären am Schluß des Jahres 377 Arbeiter beschäftigt. In der Spinnerei von Henn C Triep ist die Zahl