— S. M. Panzerschiff „Fried rich Carl“, Kommandant Kapitän zur See Stempel, ist am 7. August er. in Lissabon eingetroffen.
S. M. Kreuzer „Möwe“, Kommandant Korvetten— Kapitän Boeters, und S. M. Kbt. „Hyäne“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Langemak, sind am 7. August er. von Aden
aus in See gegangen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Schrader in Moringen, Dr. Gelpke in Northeim, Dr. Lanzke in Lübenau, die DDr. Mugdau, Schuette, Brieger, Gobeliewski, Nagel und Heidenhain, sämmtlich in Berlin, Ir. Vermann in Gleiwitz Pr. Kornke und Dr. Idralek in Nikolai, Dr. Reche in Kosel, Dr. Boehm in Tarnowitz, Dr. Boese in Schurgast.
Württemberg. Friedrichshafen, . August. (St. A. f. W) Der Kö nig ist heute Nachmittag nebst Gefolge mit⸗ telst Exrtrazuges von Bebenhausen hier wieder eingetroffen.
Baden. Heidelberg, 7. August. (W. T. B.). Von der Universifäts⸗Jubiläumsfeier wird weiter berichtet: Vei dem gestrigen allgemeinen Stu denten⸗Commers wurde noch von dem Prorektor Bekker ein Toast auf das Ministe⸗ rium und von dem Staats⸗Minister Turban ein solcher auf die Stände ausgebracht. Der frühere Prorektor Quin cke brachte in begeisterten, mit großem Enthusiasmus auf⸗ genommenen Worten das Hoch auf den Reichskanzler, Fürsten son Bismarck, aus. Schließlich ergriff Professor von Treitsch ke auf Wunsch des Großherzogs das Wort, um an Stelle des verhinderten Generals von Obernitz das Wohl der Studentenschaft in Waffen auszubringen. 2 Der Erbgroßherzog hat auf das ihm anläßlich der Jubiläums- feier übermittelte Begrüßungstelegramm der Universität mit folgender Depesche geantwortet: VJ ;
Für das freundliche Gedenken der Universität sage ich meinen herzlichsten Dank, tiefbedauernd, der schönen Jubelfeier fern bleiben
u müssen.“ . .
e frühere italienische Minister des Auswärtigen, Mancini, hat durch den Senator Moleschott telegraphisch sein herzliches Bedauern aussprechen lassen, daß er als Heidelberger Ehrendoktor am Erscheinen verhindert sei. — Der Kultus-Minister von Goßler theilte dem Prorektor Bekker mit, daß Se. Majestät der König von Preußen ihm den Rothen Adler⸗ Orden zweiter Klasse verliehen habe; der Stadtdirektor von Scherer erhielt, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse, der Sber⸗Bürgermeister Wilckens den Kronen⸗Orden dritter Klasse.
Heute Abend fand die Jubiläumsfeier mit der Beleuch⸗ tung des Schlosses ihren offiziellen Ab schluß. Eine große Menschenmenge wohnte auf dem rechten Neckar Ufer, zwischen den beiden Brücken, dem großartigen Schauspiele bei. Die Großherzogliche Familie sah von einer Privatvilla aus zu und war bei der Anfahrt, und bei der Abfahrt der Gegenstand der wärmsten Ovationen. Auf dem Wasser hielten die Corpsverbindungen in kleinen, mit bunten Lampen reich dekorirten Fahrzeugen und ließen
die Eorpsfarben zeigende Raketen steigen. Mit den Nacht—
Frankreich. Paris, 6. August. (Fr. C) Der Prä⸗ sident der Republik hat auf . des Kriegs⸗ Ministers ein Dekret unterzeichnet, welches die verab⸗ schiedeten Offiziere zum Tragen der Uniform der⸗ jenigen Waffe, welcher sie beim Verlassen des aktiven Dienstes angehörten, ermächtigt, auch dann, wenn sie durch fünf Jahre zur Disposition der Militärbehörde als aktive Reserve oder Landwehr gestanden hatten; doch dürfen die verabschiedeten Offiziere weder Schnüre noch Binden tragen, welche dem aktiven Dienste zukommen. Die Nummer der Regimenter auf den Waffenröcken oder Käppis werden je nach dem Metall der Gradschnüre durch silberne oder goldene Sterne ersetzt werden. Die verabschiebeten Offiziere können ihre Uniform ganz unbeschränkt, wie im aktiven Dienst, tragen. Bisher hatten sie eine ganz besondere Kleidung, welche für alle Waffengattungen bie gleiche war und die sie bei den offiziellen een , . tragen durften, wovon sie aber nur selten Gebrauch machten. .
Das „Petit Journal“, veröffentlicht folgende Note;
„Herr Fu les Grsvy, Präsident der Republik, hat dem Wunsch nach elner Erledigung der zwischen dem Kriegs-⸗Minister und den Anhängern des Orlegnismus schwebenden Polemik Ausdruck gegeben. Dessen ungeachtet heißt er die Haltung des Generals Boulanger gut. In den politischen Kreisen wird versichert: die Meinung des Präsi⸗ denten der Republik sei eine Folge der persönlichen Verletzung, welche der unehrerbietige und hochmüthige Brief des Herzogs von Aumale in ihm hervorgerufen habe. .
— 9. August. (W. T. B.) Bei den gestern vorgenom⸗ menen gengralggt fn. ett g en sind, nach den bis jetzt vorliegenden Resultaten, 141 9 epublikaner und 33 Kon⸗ servative gewählt worden. Die Republikaner haben 16 Sitze gewonnen und 22 verloren.
Der Ertrag der indirekten Steuern im Monat Juli d. J. übersteigt den budgetmäßigen Voranschlag um L500 0600 Fr. und den Ertrag des Monats Juli 1884 um 1900000 Fr.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. August. (W. T. B.) Der Minister von Giers empfing vorgestern den chinefischen Gesandten, Marquis Tseng, und machte demseiben einen Gegenbesuch. Gestern ist Herr von Giers nach Franzensbad abgerxeist, wohin denselben, wie das „Journal de St. Pétersbourg“ a, n, Familien⸗Angelegenheiten rufen, und wo der Minister auch die Kur gebrauchen wird. Der österreichische, der italienische und der englische Botschafter sowie der deutsche Geschäftsträger hatten sich nach dem Bahnhof begeben, um sich von dem Minister zu verabschieden.
Dänemark. Kopenhagen, 8. August. (W. T. B.) Der König von Griechenland ist heute Vormittag hier ein— getroffen und von den Mitgliedern der Königlichen Familie am Bahnhof empfangen worden. Der Kronprinz ist mit demselben hierher zurückgekehrt.
Amerika. Washington, 6. August. (A. C). Da der Präsident Cleveland die Morrison'sche Bill über die Verwendung der Ueberschüsse des Schatzamts vor der Vertagung des Kongresses nicht unterzeichnet
zügen verließen Tausende von Fremden die Stadt.
Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 8. . r ner
Ztg.“ meldet: Das Präsidium der Wiener Handels⸗ kammer hat an jene industriellen und kommerziellen Korporationen des Kammerbezirks, die ein Interesse an den Verkehrsbeziehungen Oesterreich⸗Ungarns zu Deutschland und Italien haben, die Einladung gerichtet, hierüber bis Mitte September wohlbegründete Aeußerungen zu erstatten und ihre Wünsche vorzubringen; zugleich hat das Präsidium sich vorbehalten, das auf diesem Wege einlaufende Material eventuell noch durch schriftliche oder mündliche Ein⸗ vernahme einzelner Interessenten zu ergänzen. — Der Erlaß des Handels-Ministers ist auch dem öst er⸗ reichischzungarischen Exportyexein zugegangen, und dieser hat Unverweilt eine Aufforderung an seine Mitglieder gerichtet, worin dieselben ersucht werden, der Vereinsleitungg mit ihrer Erfahrung bei der Zusammenstellung des Materials an die Hand zu gehen, das die Erstattung eines erschöpfenden und gewissenhaften Gutachtens dem Exportverein erleichtern soll. Der Initiative des Handels-Ministers zu dem Versuch, durch den Abschluß von Konventional⸗Tarifen zu der höchst nothwendigen Stabilität der Zollsätze zu gelangen, wird in diesem Rund⸗ schreiben die wärmste Anerkennung gezollt.
Belgien. Brüssel, 7. August. a nf
Anordnung der Gerichtsbehörde ist heute ein Plakat, entfernt bezw. mit
welches zur . aufforderte, Beschlag belegt worden.
— 8. August. (W. T. B.) An der . Arbeiter⸗ rsonen Theil, welche arseillaise
kundgebung nahmen gegen 1600 Pe mit einigen rothen Fahnen unter dem Gesange der i die Straßen durchzogen. Die Ruhe wurde nirgends gestört.
Großbritannien und Irland. London, I. August. Der Staatssekretär des Auswärtigen, zord Iddesleigh, empfing heute im Auswärtigen Amt sämmtliche hier beglaubigten Botschafter und Gesandten,
i fte von Oesterreich und Italien,
W. T. V)
mit Ausnahme der Bot welche sich auf Urlaub befinden.
Belfast, 7. August. (W. T. B.). Heute kam es hier aber⸗ mals zu Ruhe störung en. Die Polizei wurde mit , angegriffen und mehrere, Polizeibeamte verwundet. Schließlich wurden die Ruhestörer indeß von der verstärkten Polizei aus⸗ einandergetrieben. — Im Laufe des Abends wiederholten sich die Krawalle, und kam es zwischen den Ruhestörern und der Polizei sowie den die Letzteren unterstüͤtzenden Truppen mehrere Male zu heftigen Zus ammenstößen, wobei gegen
59 Personen verwundet wurden,
— FS. August, Abends. (W. T. B. L Die Ruhestörungen setzten sich auch im Laufe des heutigen Tages fort; es kam u wiederholten Zusammenstößen der tumultuirenden he ge mit der Polizei, die mehrere Male genöthigt war, von der Schußwaffe Gebrauch zu 533 Die Zahl der Ver⸗ wundeten ist eine ziemlich große; die Behörden haben
militärische Verstärkungen verlangt.
— g. August. (W. T. B.) Von den bei der Ruhe⸗ störung am Sonnabend Abend Verwundeten sind ,., Zur Verhinderung weiterer Tumulte sind welche mit
ann Infanterie und eine Schwadron Kavallerie
sechs 6 500 hierher gesandt worden.
9e ö . 53 [ikerito) de CG e hat das
at, so ist. die Bill durchgefallen. h ed, , Gig. August. (W. 3 B.. Nach hien ay , Gh, einem Jahr 3wangs— Jarbeit und 600 oller e m nr tin an deren Tie Un⸗ vermögensfall eine Gefchi gli ß strafe von 100 Tagen tritt,
verurtheilt.
Zeitungsstimmen.
In den „Berliner Politischen Nachrichten“ lesen wir; . Yi Spekulation der reisinnigen Presse auf die Urtheilslosigkeit ihrer Leser tritt nirgends eutlicher hervor, als bei den Angriffen auf unsere Wirthschaftspolitik, welche aus Anlaß jeder Bestätigung des geschäftlichen e, n, ehoben werden. Die Absicht ist, bei den naiven Lesern die Annahmezu befestigen, daß die Schutzzölle bei uns die geschäftliche Krisis veschuldet haben, und in diesem Sinne muß denn auch der. Veisinnigen Zeitung“ der noeueste Marktbericht der Fachschrift. Zahl und Eisen ' herhalten, in welchem die Lage des Gisen, und Stahmarktes als unbefriedigend bezeichnet wird. Diese Mittheilung bring das Richter'sche Blatt unter der stehenden Spitzmarke „Zur Aerader neuen Wirthschaftspolitik“, was bedeuten soll, daß diese den unbiriedigenden Zustand verschuldet hat. Damit soll gleichzeitig gesagt seim daß, wenn der von den Freisinnigen angepriesene bedingungslose Freihndel an der Herrschaft wäre, solch unbefriedigende Zustände unmögli geh würden. Leider glaubt der richtige Forchritts⸗Philister, alles Erforderliche für die Bildung seines Urtheils gchan zu haben, wenn, er aus seinem kannn , ,. das n nnn, ö für den Tag in ich aufgesogen hat, um am Bitisch weidlich gegen die Regieru und das herrschende System loszien zu können. ; . ö. Vielleicht findet sich aber doc Jemand, der auch einmal etwas Anderes liest; daher wollen wir hr auf die Mittwoch, den 28. v. M., in Liverpool stattgehabte Versamning der „Iron Trades Employers Association', also der Männer, diin England das Eisengeschäft be⸗ ö , bericht d stftef er 15. Jahresberi es gesäftsführenden Comités stellt mit Bedauern fest, daß die vor 6 tonaten gehegten Hoffnungen auf eine mögliche Wiederbelebung des ßeschäfts in keiner Branche der Gisenindustrie, des Maschinen⸗ und schiffsaueg, in dem Vereinigten Königreich in Erfüllung gegangen ist, ie geschäftliche Depression, welche in 18865 außerordentlich lang und sqer war, ist ausgesprochener her⸗ vorgetreten, die Konkurrenz um Arbeüst mehr akut geworden und die 3 sind in einem bisher nochnicht gekannten Grad gefallen. uf die von der Vereinigung angesteen Erhebungen sind 680 Ant— worten aus allen bedeutenden Centrever Industrie von Unternehmern eingegangen, welche über 31 C00 rbeiter im Maschinenbau, in Dampfkesselschmieden, im Schiffs, in Marine, Maschinen und Lokomotivenbau, in Eisengießereien 3 beschäftigen. Darnach ergiebt sich die folgende Geschãfts lage. Vomnternehmern, welche 116000 Arbeiter repräsentiren, wurde das eschäft als schlecht bezeichnet; Unternehmer mit 16000 Arbeitænberichten, daß das Gefchãft nur mäßig gewesen sei; als gut ird es nur von Unternehmern bezeichnet, die zusammen 2500 Arbei haben. Hieraus ist zu ersehen, daß nicht die e ngs, Besserung 2. für das Kapital noch für die Arbeit, im letzten Jahr , . Die Stagnation in dem in— dustriellen Leben ist nicht plötzlich kr das Land kommen, sondern sie hat allmählich in ununferbrochhr Zunahme veZweige des Heschäfts erfaßt. Nicht nur im Hergleich mit des jm Jahr 1885 angegebenen Ziffern, sondnn auch mit in allen vorhergehenden Jahren der Verein gung . diesjaͤhrigen Ziffern sehr ungünfti. Bei Beginn, daß die 3 empfanden die Unternehmer im ganzn Lande einn e hig; a heile der für eine Prüfung der Lohnfrage, al iner der wi e . Bewegung, Produktionskosten, gekommen 6 en ab eine allgemei er BVöhne einer 5 — 73 prozenign Rea nn een Por= endigte, die in allen bedeureden Indus 2. tre heiten genommen wurde. Diese Reduktion wurde von de
ohne Schwierigkeit angenommen; es, fanden sich die Arbeiter durch dieselbe nicht verletzt, auch ist kein Strike aus dies Bewegung hervorgegangen. Im Allgemeinen wird gesagt, daß lch großen Schwierigkeiten die Beziehungen zwischen den Unternehmem und den Arbeitern während des letzten Jahres gestört haben, au genommen eine Differenz, welche im Herbst 1885 auf den Werken ron Sir Wm. Armstrong u. Cie, in Neweastle vorgekommen ist. Soweit der Jahresbericht einer Vereinigung, welche die Unter. nehmer in dem bedeutendsten Gewerbe des durchaus freibändleris England umfaßt: dort also grenzenlose geschäftliche Depression, Arbestz. mangel, ein niemals gekannter Preisdruck und eine generelle Ver. minderung der Arbeitslöhne um 5 bis 74 Co, die von den Arbeitem als nothwendig erkannt und willig aufgenommen wird.
Wahrlich, das Vertrauen auf die Ürtheilslosigkeit der zahlreichen die Stützen der freisinnigen Partei bildenden Männer, muß felsenfes sein,“ wenn man den vorangeführten Thatsachen gegenüber e wagt, wieder und immer wieder die deutsche. Wirthschaftspolitik alt die Üürsache zu bezeichnen, wenn bei uns, freilich in weit geringeren Maße wie in England, unbefriedigende industrielle Zustände hervor— treten.
— Die „Union, Zeitschrift zur Unterstützung des deutschen Ausfuhr- und, Einfuhr⸗Handels“ sagt in der Einleitung eines Artikels unter der Ueber schrift:; „Der Export als politische Nothwendigkeit und die deutsche Kolonialpolitik“: .
Kann man es denn einem intelligenten Kaufmann und Fabrikan= ten verdenken, wenn er mit Verdruß oder auch mit Hohn das ewige Gerede von der Ueberproduktion als alleiniger Ursache, der dermaligen schlechten Geschäftslage und chronischen Preisrückgänge vernimm und die weifen Rathgeber verlacht, die da, sagen: produztt weniger und nicht mehr als ihr absetzen könnt. Nie kann der Kaufmann und noch weniger der Fabrikant den Weltmarkt so vollständig übersehen, daß sie genau vorauszuberechnen im Stande wären, wo und mit welchen Waaren dieser letztere über den Beda hinaus versehen wäre. Hier und da mag ein Einzelner den Lauf dee leblosen Rades hemmen und ihm Stillstand gebieten, gegenüber der lebensvollen Kraft der Gesammtheit unserer Industrie geht das nicht an; denn wo eine große Gesammtkraft existirt, da muß sie wirken, eben weil sie eine Kraft ist. Das ist Naturgesetz. Wenn jene Hausfrau trotz ihrer Sparsamkeit nicht auskommt, und diese bereits ihre vernünfti— gen Grenzen erreicht hat, so kann man nicht verlangen, daß sie noch mehr spart und verkommt, sondern daß ihr Mann mehr erwirbt und mit seiner Familie lebt, und wenn unsere Industrie trotz aller Vor⸗ sicht ihre Produktionskraft nicht sparen und lähmen kann, aber der Konsum rescht nicht aus, so muß nicht in der Arbeit gespart, sondem es muß mehr Konsum erworben, d. h. es müssen größere Gebiete det Weltmarktes erobert werden. Nicht Ueberproduktion, vielmehr Unt, konsumtion ist's, woran wir leiden. Ist diese Politik schon a pri die allein fittliche, würdige, also richtige, so ist sie heute sogar dr dringend nothwendige für unsere allgemeine gesellschaftliche Situation, d. h der größtmögliche Export ist eine politische Nothwendigkeit ge wor ren,,
Leider hat die Nation durch ihre Vertreter im Reichstag nick den Ton angefchlagen, dessen die fruchtbare Idee des Reichskansle würdig gewesen wäre. Und wenn wir es auch nicht als Gehässigkei, Parteileidenschaft u. dgl. auffassen wollen, daß man dort immer neh die deutschen Schutzgebiete Afrikas „Sandlöcher“ und Fiebernester nennt, so geschieht dies doch immerhin, aus Unwissenheit oder gelinder gesagt aus Mangel an pflicht mäßiger Belesenheit, denn ür „Denkschrift des wirthschaftlichen Werthes der Besitzungen da deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft‘ vom Herrn Ministerial: Ran Pr. Grimm in Karlsruhe ist schon längst erschienen. Wir sind nit nichten so sanguinisch gestimmt, daß wir meinen könnten, man wern ih e kon chmwgrzen Einwohnerschaft der Schutzgebiete ohne Weiteres ein Gegerthell f v' en sumenten für unsere Exportyrodukte finden. In Gegentheil, wir veirennen pi daß speziell zur Schaffung neuer Märkte in den Kolonialländern, abgesehen von vier Arbeit, Zeit und Geld gr hört, aber diese beiden Potenzen stehen im umgekehrten Verhältniß jn einander. Je mehr das Kapital es ermöglicht, die Kolonialpolitik jᷣ einer nachhaltig praktischen und wirthschaftlich nutz bringende zu machen — denn darin liegt der Schwerpunkt, nicht in der dil leichteren Okkupation und dem Abschluß von Verträgen mit de Fürsten wilder Völker — desto weniger wird hierzu Zeit erforder, lich sein, und mit wahrer Befriedigung begegneten wir kürflit der durch die Zeitungen laufenden Nachricht, daß die deutsch ostafrikanische. Gesellschaft damit umgeht, vier Kapitalgesels schaften zu bilden: eine Tabackbau⸗, eine Bergbau, eine Handelt nd eine Eisenbahngeselsschaft, und daß, wie die „Vossische Zeitung? Anfang Mai 6. mittheilt, eine Mehrzahl großer Kapitalisten und Industrieller in den Rheinlanden und in Westfalen zusammengetreten ist, um der Kolonialpolitik kräftig unter die Arme zu greifen und ink— besondere, um die ostafrikanischen Schutzgebiete für den Handel zu er schließen. Tabackbau und Anlegung noch anderer Plantagen, Berh— und Eisenbahnbau erfordern nun wieder jene kolossale Arbeitt— kraft, wie die vorhin erwähnten, jetzt fertigen Werke der deutschen Industrie, der Flotte und dergleichen, und daß mir eine Flotte haben, befähigt uns zu Vielem. wozu, wit ehedem unsere Gedanken nicht erheben durften. Jene Arbeiten in de Schutzgebieten verlangen zum allergrößten Theil Deutsche, denen dadurch der Weg zu einer viel sichereren Cxistenz gebahnt wird, als sie in Amerika sie finden würden. Die Eingeborenen sind keine nennentwerthen Arbeitskräfte in unserem Sinn (l Februar⸗ und Märzheft der von der Neu⸗Guinea⸗Compagnie heraus gegebenen „Nachrichten über Kaiser Wilhelmsland“) Die Deutschen können auch zu Profan⸗ Missionaren? benutzt werden, d. h. ebenso wie, die Kirche durch Missionare den Wilden das Christenthum zugänglich zu machen bestrebt ist, kann und soll nicht nur zi etliche Staatsregierung, sondern vielmehr noch die Nation selbt Missionare in unsere Schutzgebiete aussenden, welche deren Cin, wohnern die europäische Kultur überhaupt erschließen. Ein solchet Einströmen deutscher Elemente wird seine Wirkung nicht verfehlen, und es wird gelingen, in jenen Ländern, alle zusammen größer wie Deutschland, unserem Export einen großen Markt zu schaffen, unserer Produktion den nöthigen Konsum zu erwerben
—
Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 15. — Inhalt: Altenstücke und Aufssätze: Bruchstücke aus der älteren . Bremens. Die Gasbbeleuchtung der Eisenbahnfahrzeuge. — Eine deutsche Forschungsreise im vorderen Orient (ISchluß). — Kleine Mit⸗ theilungen: Telegraphenstatistit von Spanien. — Die Postsparkassen in Britisch⸗Indien. — Schulen für Binnenschiffahrt in Rußland. — . e , rere, C. an n, ,, .
. eiche. — C. Lehmann's Eisenbahnkarte der Bahngebiete Mittel⸗Europas. — Zeitschriften⸗NUeberschau. öh!
Statistische Nachrichten.
Die Bauthätigkeit des preußischen Staates im Gehiet des Hochbaues während det e e 1885 umfaßt, wie das Ctrhl. d, Brw.“ mittheilt, nach den von den Regierungen erstatteten Jahresberichten im Ganzen 445 Hochbau⸗Ausfüͤhrungen, gegen 461 im Jahre 1884. In diesen Zahlen sind alle Neubauten,
Erweiterungs. und Wiederherstellungsbauten enthalten, sofern deren Anschlags umme die Höhe von 19900 M erreicht oder ier rr Horbegonnen wurden 231 Bauwerke (253 im Vorjahre), fortgesetzt wurden 333 u Rüheren Jahren angefangene. Vollendet wurden im Jaͤhre 18 war ban Uchonnenen Bauten 92 und von den fortgesetzten 168. Unter den e ig abgeredf bligbenen Bauwerken befinden sich auch einige, welche tellt, im laufenden Jahre aber noch nicht voll—⸗ konnten. Nach Gattung und Bestimmung
ndert sind in der oben genannten Zahl von 445 Bauwerken ent⸗ * 3 Kirchen (sämmtliche im Jahre 1885 neu begonnenen Kirchen— uren blieben unter, 140 900 ; erwähnt werden möge, nur der Hau der Kirche in Alt · Geltem, Regierungsbezirk Potsdam, 71 150 4, ren Gnmwurf auf Veranlassung. Ihrer Kaiserlichen Hoheiten es Kronprinzen und der Kronprinzessin nach einem von den dichsten Herrschaften w , von der Kirche in Terlan Tirol aufgestellt worden ist). 9 Ministerial⸗ und Regierungsgebäude darunter das Regierungsgebäude in Stade 554 000 M und die Um and Erweiterung bauten in Lüneburg 129 330 6 und in Minden r Sob. , 19 Geschãftẽ hãuser für Gerichte, 12 Gebäude iir wissenschaftliche Anstalten und Sammlungen (darunter e Un und Erweiterungsbau. des Landes⸗ Ausstellungs⸗ gebãudes in Berlin 213 390 6), 3 Bauten für technische Lehranstalten, Ifademien und Fachschulen, 135 Anlagen für. Universitätezwecke sdarunter das chemische Laboratorium für die Universität in Königs⸗ erg A9 000 , das physiologische Institut für die Universität in Marburg 205 000 S, der Erweiterungsbau der Anatomie in Berlin ih 600 M und der Umbau des Universitätsgebäudes in Greifswald 13600, 8 Gymnasien und Realschulen (darunter das Friedrich ⸗Wil⸗ heims Gymnasium in Stettin 217 000 1, 10 Seminarien (darunter das chrerinnen· Seminar in Paderborn 304 0090 „S), 2 Turnhallen, F Pfarrhäuser, 35 Elementarschulen, 2 Erziehungsanstalten (darunter der Umbau des Schlosses in Wabern zu einer Besserungsanstalt Mö C60 M), 1. Stiftsgebäude, 12 Bauten für Krankenhäuser sdarunter die Augenklinik in Greifswald), 16 Gefängniß⸗ und Strafanstalts⸗Bauten arunter die Anlage einer Strafanstalt n Groß⸗Strehlitz, Regierungsbezirk Oppeln, 1670009 ), Steneramtsgebäude. 6 Gewese für Grenzaufseher bezw. Zollbeamte, Wohngebäude für Qberförster, 8 Wohngebäude bezw. Gehöfte für sörster. 9 Wohngebäude für Pächter auf Königlichen Domänen, ö Familienhäuser für Königliche Domänen, 15 Scheunen, 42 Stall⸗ gebäude, h Gebäude für technischen Betrieb, 20 Bauten für König— liche Gestüte, 17 Hochbauten aus dem Gebiete des Wasserbaues (dar—
nnter die Erweiterung des Ausbesserungsplatzes und der Lagerräume
der Königlichen Hafen-Bauinspektion in Neufahrwasser, Regierungs— acer z, 1 bo ) . — (N. A. Ztg.) Das handelsstatistischs Bureau der Stadt Hamburg veröffentlicht die definitiven Ausweise über die sesultate des Einfuhr⸗- und Ausfuhrhandels von Hamburg
im Jahre 1885. Es ergiebt sich aus denselben, wie übrigens schon
irzlich die „Frankfurter Zeitung“ konstatiren konnte, daß die Abnahme
res Hamburger Handelsverkehrs bei weitem nicht jene Besorgniß zu
erregen vermag, wie sie anfänglich, ohne Kenntniß der Einzelheiten gehegt worden ist. . ; Es hat betragen die Waareneinfuhr ohne Kontanten: Netto⸗Millionen Doppel⸗Ctr. Mill. Mark 1883 64,9 2228, 1884 68,0 w 2230,0 1855 6735 öh, Die Verminderung der Waareneinfuhr beziffert sich demnach gegen as Vorjahr auf rund 200 9000 Doppel-Ctr., ein Quantum, welches trheblich an Bedeutung verliert, wenn man im Auge behält, daß die Binfuhr von 1383 auf 1884 um das enorme Quantum von rund Millionen Doppel⸗Ctr. gestiegen ist. Aus den Werthnachweisen für die Einfuhr ergiebt sich, daß, während die Einfuhr im Jahre 1884 dem Gewichte nach sich gegen as Vorjahr um rund 3 Millionen Doppel -Ctr. hob, der Werth sich im nur 14 Millionen Mark gesteigert hat, so daß schon aus dieser That⸗ ache der allgemeine Preisrückgang zu Tage tritt, der sich dann im zahre 1885 bei einer Verminderung des Gewichts der Einfuhr um . Doppel⸗-Ctr. bis auf 180 Millionen Mark Werthdifferenz heigerte. Außer den oben angeführten Waarenquanten sind noch eingeführt orden an Kontanten: Netto
1883: 1246 Doppel⸗Ctr. — 36 552 270
1384: 2716 9 — 806 51.
1885: 1276 ö. 330 Aus der erheblichen Verminderung des Gewichtes der Kontanten— binfuhr pro 13835 und aus der gleichzeitigen bedeutenden Zunahme ts Werthes diefer Einfuhr ist zu ersehen, daß das Jahr 1885 eine ö größere Zufuhr von Gold gebracht hat, als die vorhergehenden Fahre. Die für die Ausfuhr ermittelten Zahlen machen auf absolute ichtigkeit keinen Anspruch, da sie entweder nur auf Schätzung be— hen, oder kaufmännischen Dokumenten entnommen sind. Es hat be⸗ stagen die Ausfuhr im Jahre . Brutto Millionen Werth Mill. Mark . J 1835. 1 ie ö 57 ö 1666 Außerdem wurden 1884 exportirt Ko ĩ 8 ; 93 0) 000 M, 1885 78 405 dorfer I
Von der Einfuhr entfielen auf:
Doppel⸗Centner 40,0
M 163 1885 z ; Mill. Mark Mill. Mar n d Brennmaterial 111 ö , art ndere Rohstoffe und Halbfabrikate .. 771,4 733,0 serzehrungsgegenstände ... 801,8 706, 6 dustrie⸗ und Kunst⸗Erzeugnisse .. . 334,0 318,8 1 772616 245 Was nun die Herkunft der eingeführten Waaren anbelangt, so
men von: mill * 1885 . ill. ; roßbritannische Kohlen .. ... ur . andere Waaren kteinigte Staaten ohne Kalifornien. 3. JJ erikaz Westküste ohne Central · Amerika rikas Westküste mit Inseln . ⸗ . Ostküste mit Mauritius. Estralien und Südsedc!?⸗!⸗. ; 6, Von den hauptsächlichsten Artikeln der Einfuhr wurden importirt: Netto 1000 Doppel⸗Ctr. ö 188. 1855 ö / 1071 1 3852 11 / 304 1 713 ile Obst und Gemüfe ... 416 426 , J 344 349 Hrn 116 1332 gFanhesi J 1440 J 939 919 J 374 ö 161 6 JJ 157 154 . n snanat- 275 222 . 1565 141535 Stein⸗ und Braunkohlen (in 1006 . Von Gohhel, Hektoliter; 10026 10 883 on Seeschiffen sind im hiesigen Hafen a. angekommen: 1383 6352 Schiffe mit 3351 670 Reg.⸗Tons, 184 6844 ö 3727 721 ö. 189 6790 ö. 8. 3704 112 l. b. abgegangen: 1383 6387 Schiffe mit 3 363 279 Reg. Tons, J , Eine e ge,. g des Schhffalch 'n cis hat seit dem Zh 7e Unterbrechung der iffahrt durch Eis hat seit dem Jahre ĩ einschließlich nichk mehr stattgefunden.
* 28 8 85 —
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Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der bevorstehende 1690 jährige Gedenktag an im⸗ gang Friedrichs des Großen hat der 1 Spamer in Leipzig Anlaß geboten, ein Volksbuch aus der be— währten Feder Franz Otto's erscheinen zu lassen, welches weitester Verbreitung werth ist und dem auch, vermöge seines reichen Inhasts seiner echt volksthümlichen Darstellung und seines mäßigen Pieifes ( K) ein großer Käuferkreis sicher sein dürfte. Dasselbe ist mit 67 Text Abbildungen und einem Titelbilde geschmückt und nennt sich: Das Buch vem Alten Fritz, Leben und Thaten des großen rr, , m . II., ,. der Einzige“.
— Das Infanterie Regiment Prinz Friedri von Preußen (8. Brandenburgisches) . ,, verewigten Chef ein literarisches Denkmal durch ein Ge—⸗ denkblatt gesetzt, welches, vom Hauch pietätvoller Verehrung und dankbarer Anhänglichkeit durchweht, dem Namen des heimgegangenen Feldherrn eine Huldigung in sinniger Form darbringt. Von dem patrigtischen Gedanken ausgehend, alle von hervorragenden Blättern der In⸗ und des Auslandes gebrachten Publikationen, die sich auf das Leben und Wirken des verewigten Prinzen beziehen, in einem Rahmen zusammenzufassen und dieselben zu einem unverwelklichen Ruhmes— kranz zu vereinigen, hat das Regiment mit Sorgfalt alle Beiträge in denen die Geschichtschreibung der Zeit den Tod des Heim— gegangenen betrauert, und in welchen die dichterische Muse der Klage um seinen Verlust Ausdruck gegeben ge⸗ am melt und zu einem stattlichen Bande vereinigt. Nicht nur die Kundgebungen der Trauer, von denen das engere und weitere Vater— land damals widerhallte, treten dem Beschauer auf den einzelnen Gedenktafeln entgegen; sondern auch die Nekrologe, Lebensbilder, Vachrufe, Denkschriften und Betrachtungen ze, die in der Tagespresse Jesterreich / ngarne, Rußfllands, Frankreichs, Italiens, Englands, Amerikas, der Türkei, Schwedens, der Niederlande. der Schweiz, Rumäniens, Spaniens, Portugals u. a. dem Andenken des erlauchten Sprossen des Hohenzollerngeschlechts gewidmet wurden, sind hier anein⸗ ander gereiht, um für alle Zeiten die Gestalt des ritterlichen Helden und den Schmerz um seinen so plötzlichen Hintritt im Gedächtniß der Mitwelt und bei künftigen Geschlechtern lebendig zu erhalten. Die in hohem Grade mühevolle Anordnung des Tertes und der illustrativen Ausschmückung des Gedenkblatts haben speziell der gegenwärtige Commandeur des Regiments, Oberst von Briesen, und Hauptmann von. Alvensleben übernommen. In pietätvoller Erinnerung hat das Regiment am 15. Juni, dem Todestage Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl, die ersten Exemplare des Gedenkblatts in einfach gehaltener, würdiger Ausstattung Sr. Majestät dem Kaiser, Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Leopold überreicht. Der Einband dieser in huld— vollster Weise angenommenen Exemplare ist in schwerem schwarzen Sammet angefertigt, den reiche Silberbeschläge zieren. Die Vorder— seite zeigt den Namenszug des Prinzen und zwei kreuzweis liegende Marschallstäbe, umrahmt von einem Lorbeerkranz. Um die Verbrei— tung des Gedenkblatts in weiteren Kreisen möglichst zu fördern und dasselbe namentlich allen unter dem Befehl des verewigten Prinzen gestandenen Militärs aller Grade zugänglich zu machen, beabsichtigt das Regiment eine öffentliche Herausgabe desselben im Selbst— verlage, Der Preis für das elegant und gefällig ausgestattete einzelne Exemplar wird sich alsdann auf ca. 5 „, für ein einfacheres auf ca. 3 M stellen und sind dieselben direkt von dem Regiment in Prenzlgu ö beziehen.
— Von der 5. vermehrten und verbesserten Auflage der vom Geheimen Ober⸗Justiz⸗Rath 2ꝛc. Struckmann und nn n Geheimen Ober⸗Finanz- Rath 2c. Koch erläuterten, Civilprozeß⸗ ordnung für das Deutsche Reich nebst den auf den Civil prozeß bezüglichen Bestimmungen des Gexichtsver— fassungsgesetzes und den Einführungsgesetzen“ ist im Ver— lage von J. Guttentag (D. Collin) hierselbst die 2. Lieferung erschienen. Dieselbe enthält vom 1. Buche (Allgemeine Bestimmungen) die Fort⸗ setzung und den Schluß des 2. Titels (Zustellungen), des 3. Abschnitts sowie Titel 3, 4 und 5 (Ladungen, Termine und Fristen; Folgen der Versäumung; Unterbrechung und Aussetzung des Verfahrens) desselben Abschnitts; ferner vom 2. Buch (Verfahren in erster Instanz) einen Theil des 1. Abschnittes (Verfahren vor den Landgerichten) und zwar die 5. ersten Titel desselben (Verfahren bis zum Urtheil, Urtheil, Ver⸗ säumnißurtheil, vorbereitendes Verfahren in Rechnungssachen, Aus— ,, und ähnlichen Prozessen, allgemeine Bestimmungen über die Beweisaufnahme). Wie in der J. Lieferung, so sind auch in der vorliegenden 2. Lieferung die einzelnen Titel von vielen lehrreichen An⸗ merkungen und Erläuterungen begleitet.
— Nord-Amerika seine Städte und Naturwunder, das Land und seine Bewohner, in Schilderungen von E. v. Hesse⸗Wartegg. Auf Grundlage mehrjähriger Reisen durch den ganzen Kontinent und mit Beiträgen von Udo Brachvogel, Bret Harte, Theodor Kirchhoff, Henry de Lamothe, Paul Oeker, Charles Nordhoff, Bayard Taylor u. A. Mit gegen 300 Illustrationen. 2. verm. u. verb. Auflage. Bd. II. Leipzig. Verlag von Gustav Weigel. Preis 6 e — Von dem Inhalt dieses II. Bandes mögen fol— gende Kapitelüberschriften Denjenigen eine Vorstellung geben, welche das Werk nicht schon von der ersten, bald vergriffenen Auflage her kennen. Sie lauten: Durch Ohio. Cincinnati. Auf dem Ohio nach Louisville. Die Mammuth-Höhle in Kentucky. St. Louis. Chicago. Milwaukee und die Länder am Michigan⸗Ser. Der Mississippi und sein Stromgebiet. Vom Ursprung bis St. Louis. Der Hafen von St. Louis. Das Flußleben. Die Prairien. Durch Kansas. Kansas-City und seine westlichen Verkebrswege. ‚Ost— Kansas, einst und jetzt. In der Staatshauptstadt. Durch die Prairien. Prairie⸗Städte Im Thale des Arkansas. Steppenbilder. Ein Hafen der Prairie Nebraska und die große Pacifie⸗Bahn. Im Thal des Platte⸗ Flunseg Nach Cheyenne. Magic-City und der Schwarzwald Amerikas. Die Felsengebirge. Denver, die Hauptstadt Colorados. Durch den Clear Creek Canon. In der Gold⸗Region. Boulder Casion. Georgetown und der Grays Peak, Nach den heißen Quellen im Middle ⸗ Park. Der Monument⸗Park, Maniton und der „Garten der Götter“. Pueblo und der Grand Caßon des Arkansas. Die Silberdistrikte von Süd-Colorado. Der Yellowstone⸗Fluß und seine Casions. Die Geyserregion des Yellowstone-Parks. Die Prairie⸗ indianer und ihr soziales Leben. Die Indianer Nord⸗Amexikas. Zustände im Indianerterritorium. Das Weib, und seine Stellung. Die Indianerin als Frau und Mutter. Die Vergnügungen der Indianer. Ein Jahrmarkt bei den Cheyennes. Eine Zambo-Stasdt. Religion, Krankheit und Tod. — Auch dieser Band der neuen Auflage des Werks ist vielfach vermehrt und verbessert. Besonderes Lob verdient die reiche illustrative Ausstattung.
— Soeben erschien: ‚General⸗ und Straßenkarte von West⸗Rußland und den angrenzenden Ländern bis Wien und Bu da pe st.“ Bearbeitet von G. Freyntag. Maßstab 1:1 500 000. rg; . 3 k. den 67 I, Kohlmarkt 9. In Berlin vorräthig in der S. Schropp'schen Hof⸗Lar 88 . . S6 60 4. ö JJ — Pxeisbewerbung um den Entwurf zu einem Gast: hofe in Fürth. Etrlbl. d. Bw.) — Die ng er r rfin dic äh. 56 in Fürth erläßt soeben fuͤr den Neubau eines großen Gast⸗ jofes ein Preisausschreiben, welches auf deutsche Architekten beschränkt wird. Die Entwürfe sollen bis zum 1. Oktoher d. J. eingereicht werden. Die Preise betragen 1500, 1099 und 800 M. Im Preis- gericht ist das Baufach vertreten durch die Herren Professoren Geul in, München, Reinhard in Stuttgart und Walther in Nürnberg. Die Direktion der Gesellschaft ertheilt nähere Auskunft.
Gewerbe und Handel.
PVach einem Dekret des italienischen Ministeriums für Ackerbau Industrie und Handel soll am 16. Oktober d. J. bei 6 Scr e Obstkunde und Gartenbau zu Florenz eine international“
Preisbewerbung für Instrumente und Maschinen eröffnet werden, welche geeignet sind, die zur Ver
nichtung der den Kulturpflanzen schädlichen Insekteu und Kryptogamen dienenden Mittel zur Anwendung jn bringen. An dieser Bewerbung können sich einheimische und fremde Erfinder un Verfertiger sowie auch solche Personen betheiligen, welche lediglich Inhaber von Niederlagen der fraglichen Instrumente ꝛc. sind. Gesuche wegen Zulassung müssen — und zwar unter Beifügung einer kurzen Beschreibung der auszustellenden Gegenstände — bis spaͤtestens den 10. September d. J. an die Direktion der genannten Schule gerichtet .
— In der vorgestrigen außerordentlichen Generalversammlu der Harkort'schen Bergwerke und chemischen ö. theilte der Vorsitzende mit, daß das Ergebniß der Zeichnungen auf die zur Subfskription gestellten Stamm-⸗Prioritäts-Aktien nur S6 000 (M ergeben hätte, ein Betrag, der in keiner Weise genüge, um das Unternehmen fortzuführen. Hierauf erstattete der Vor⸗ sitzende Bericht über die erzielten Resultate, sowie über die Verluste bei der früheren Aufbereitung und den in Zukunft zu erwartenden Gewinn. Hiernach sind sämmtliche Werke in gutem Hetrieb, und dürften sich die Gesammteinnahmen nach den bisherigen Resultaten aus der Gold. und Silbergewinnung auf 426 000 , dagegen die hierauf lastenden Ausgaben auf 270 000 (, belaufen, wenn die vorgeschlagenen Neubauten und Neu⸗ anlagen, welche einen Kostenbetrag von 600 900 „ in Anspruch nehmen würden, ausgeführt werden. Der Antrag auf Reduktion des Aktienkapitals wurde angenommen, auch, der Antrag der Direktion auf Zuzahlung auf die Aktien in Höhe von 200i wurde genehmigt. Im Falle dieser Beschluß vom Handelsrichter bean— standet werden sollte, so beschloß die Generalversammlung, den Vor— 3 . ö, ,, von 15 9½υ auf das reduzirte
enkapital einzufordern, und zwar 740 S . , z Foy am 1. September und
ürnberg, 7. August. (Oopfenmarktbericht von Leopo
Held.) Die seit acht Tagen herrschende kühle arm, erer überall, hemmend auf die Entwicklung und Ausbildung des Blüthen— ansatzes ein. Bei den Späthopfen vermögen fich nun wohl — im Falle bald warmes Wetter eintreten sollte — die Blüthen späterhin noch zu vermehren, für Frühhopfen aber ist diese Möglichkeit in den meisten Gegenden wegen der schon zu weit vorgerückten Reifezeit ziemlich ausgeschlossen. Es darf daher als äußerst wahrscheinkich angenommen werden, daß Deutschland nur dann noch im allge— meinen Durchschnitt aller Produktionsbezirke eine Mittelernte er— warten kann, wenn die Witterung der nächsten Wochen eine sehr günstige ist; andernfalls wird dieser Ertrag wohl kaum erreicht werden. Der Markt verhält sich bis jetzt abwartend. Der Geschäfts⸗ gang ist still. Stimmung und Preise liegen matt. Die Umsätze be⸗ schraͤnken sich fast vollständig auf die Käufe eines Amerika⸗Exporteurs der täglich 69 190 Ballen grünliche Mittelwaare zu 265 = 365 M. kauft. Für Frühhopfen ist die Frage immer noch ganz gering und konnten die täglich anlangenden 60 =- 80 Stück H⸗Kilo⸗Postsaͤckchen Fteyermärter bisher, nur schwer und nur theilweise placirt werden. Verahlt wird je nach Qualität 100— 135 46 Aus Württemberg Paden und der Hallertau trafen diese Woche 10 Bällchen ein: die k war jedoch, weil zu früh gepflückt, größtentheils nicht schön. Nächste Woche werden aus letztgenannten Bezirken jedenfalls schon etwag, namhaftere Zufuhren nach Nürnberg kommen, doch ist gewiß daß . ö ö. ö e, einstellen wird.
Antwerpen, 7. August. (W. T. B. Wollaukti on. (S 1461 Ballen Laplata⸗Wollen und 879 Xn diverse Wel cut boten, davon 937 B. Laplata- und 838 B. diverse Wollen verkauft. Die Tenden; war sehr fest bei vollen Eröffnungspreisen. Der Vorrath beträgt 1262 Ballen Laplata⸗ und 3923 Ballen diverse Wollen.
London, 9. August, Vormittags. (W. T. B.) Die Getreide zu fuhren betrugen in der Woche vom 31. Juli bis 6. August: Englischer Weizen 648. fremder 42372, englische Gerste 273,
Hafer 15, fremder 89 665 Orts. Englisches Mehl 15 89
öh . Faß. ,, . ew⸗YPork, 7. August. (W. T. B.) Der Werth d in. der vergangenen Woche eingeführten Waaren ö ö . davon ,. Doll. für Stoffe. Der Wert der Einfuhr in der Vorwoche betrug 7900122 T b 2266 386 Doll. für Stoffe. ; ö
Submissionen im Auslande.
; J. Egypten.
18. September, 10 Uhr. Kairo. Egyptische Sanitäts⸗Admini⸗ stration. Lieferung von 30900 m Leinwand für Betttücher, 30 000 m Leinwand für Hemden. 1000 Tulle für Bettvorhänge.
. . IQ. Spanien.
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2) 21. August, 2 Uhr. Madrid. General ⸗Telegraphen⸗Direkti Lieferung verschledener Gegenstände für den Tel e K
Näheres an Ort und Stelle. k ,
Verkehrs ⸗Anstalten.
Auf den Linien der Großen Berliner Pferde ⸗-Ei
ö. 1 5 — * G1 * 6 3hn h Agtien Gessellschaft sind im Monat Juli 6 Oh 7 697 Personen befördert und dafür 869 007,56 „S oder durch- , ,. ö 236 3 032,50 6 eingenommen worden. Die Ein— 6 uli 18385 be 798 039,1 ittli 6 ö . 5 betrug 798 039,13 M oder durchschnittlich pro
New work, 7. August, W T B Der Y fe Statt Alabama“ meldet: Am 4. d. M. trafen . n. Grad nördlicher Breite und 60,45 Grad westlicher Länge einen Bremer Dampfer, wahrscheinlich die Werra“, im Schlepptau eines Dam gers von der Monarch Line, in der Richtung auf Boston steuernd. Der Dampfer hatte die Schraube verloren und den Schaft gebrochen, verlangte aber keine Hülfe.
. Kr em en, 7. August. (W. T. B.) Nach hier eingelangter Nach⸗ richt ist der Dampfer des Norddeutschen Lloyd . Werra“, welcher mit gebrochenem Schaft von einem anderen Dampfer in Schlepptau genommen wurde, in Boston eingetroffen.
Hamburg, 8. August. (W. T. B.) Ver Postdampfer Gellert der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New-Jork kommend, gestern Nach— . 2 ö. . r fut eingetroffen.
„ Triest, 9. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
„Achille“ ist mit der ostindischchinesischen Post heute 6 Alexandria hier angekommen.
Berlin, 9. August 1886.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 174. Kun lich . Klassenlotterie fielen: n 1ñ Gewinn von 99 M0 S auf Nr. 50 768. . k von 39 . M auf Nr. 5084.
ewinne von 15 M auf Nr. 2073 52 3776 aer, f Nr. 2073 5268 67690
ewinne von 6000 6 auf Nr. 4441 1 ; 3 57 . 29 244 84 875 91 854. f . 5 ewinne von 3000 Se auf Nr. 1696. 4143 7 226. 13 365. 13 594. 17780. fi 33 9 320. 2957 27837. 28 741. 32 905. 35 100. 39 879. 40 274. 10 gJ3.
43 086. 44 066. 44 595. 47295. 48264. 52 112. 52 892.
fremde 450, englische Malzgerste 20 474, fremde 1691, englischer
Dee m, — ä.
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