Am Sonnabend Vormittag wurden von Sr. Majestät — 1 mslitärische Meldungen sowie die Vorträge des Ober⸗ Hofmarschalls Grafen Perponcher und des General⸗Lieutenants von Albedyll entgegengenommen.
Zum Diner um 4 Uhr waren mehrere Regiments⸗ Commandeure der Potsdamer Garnison geladen.
Gestern Mittag machten Se. Majestät der Kaiser eine Promenade im Park von Babelsberg.
hre Majestät die Kaiserin und Königin ist, laut Meldung des „W. T. B.“, am Sonnabend Abend J Uhr im besten Wohlsein in Potsdam eingetroffen und im dortigen Stadtschlosse abgestiegen, woselbst Se. Majestät der Kaiser sowie Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin zur Begrüßung anwesend waren.
Gestern Vormittag wohnte Ihre Majestät die Kaiserin dem Gottesdienst in der Friedenskirche bei.
Mittags verlegte Allerhöchstdieselbe Ihre Residenz vom Stadtschloß nach Schloß Babelsberg.
Um 4 Uhr fand daselbst bei Ihren Majestäten Familien⸗ diner statt, an welchem die in Potsdam anwesenden Mit—⸗ glieder der Königlichen Familie theilnahmen.
Sowohl gestern wie heute machten Ihre Kaiserlichen Majestäten Spazierfahrten im Park von Babelsberg.
Se. Majestät der Kaiser nahmen heute die Vorträge des Ober⸗Hofmarschalls Grafen von Perponcher und des Geheimen Ober⸗Regierungs-Raths Anders vom Civilkabinet entgegen.
Zum Diner waren der Qberst⸗Kämmerer Graf Stolberg⸗ Wernigerode und der Botschafter Graf Münster geladen.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich am Sonnabend Morgen 6 Uhr 32? Minuten‘ von der Station Wildpark nach Steglitz, stieg dort zu Pferde und wohnte einer Felddienstübung des Kaiser Franz Garde Grenadier⸗ Regiments Nr. 2 bei Buckow bei.
Die Rückkehr nach Potsdam erfolgte um 1114 Uhr.
Dort nahm Höchstderselbe im Stadtschloß militärische Meldungen entgegen und empfing die Deputation der zu den Manövern nach Rußland kommandirten Offiziere, bestehend aus dem General Lieutenant von Grolmann, den Majors Graf Keller und Prinz zu Salm⸗Horstmar sowie dem Premier⸗ Lieutenant Freiherrn von Humboldt -Dachroeden.
Abends fand im Neuen Palais eine größere Garten— festlichkeit statt, zu welcher Einladungen an die Potsdamer Gesellschaft ergangen waren.
Gestern Vormittag begaben Sich Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften zum Gottesdienst nach Bornstedt.
Nachmittags fand Familientafel bei Ihren Majestäten in Babelsberg statt.
Abends war der Kammerherr von Ompteda zum Thee befohlen.
— Die Vorschriften über den Nießbrauch des Ehe⸗ mannes an dem Eingebrachten der Frau sind nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 26. Mai d. J., im Geltungsbereich des Preuß. Allgemeinen Landrechts im Wesentlichen dieselben wie über den Nießbrauch im Allge⸗ meinen. Demnach ist ein zwischen Ehegatten abgeschlossener mündlicher Vertrag, wonach der Ehemann als Nießbraucher des von der Frau in die Ehe gebrachten Gutes für die von ihm vorgenommenen Verbesserungen des Gutes oder für Aus— resp. Neubauten der darauf befindlichen reparaturbedürftigen Gebäude Vergütung zu beanspruchen haben soll, völlig un—⸗ wirksam.
— Nachdem die Vertretung des Kreises Warten— berg, Regierungsbezirks Breslau, beschlossen hat, die im . Wartenberg belegenen Strecken der von der Herzoglich braunschweigischen Kammer zu Oels erbauten und durch Ver⸗ trag vom 2. November v. J. mit der Herrschaft Medzibor auf den Landrath Freiherrn von Buddenbrock auf Bischdorf über⸗ gegangenen Chaussee von der Oels-Wartenberger Staats— straße bei Spahlitz über Medzibor bis zur Grenze der Provinz Posen in der Richtung auf Ostrowo auf den Kreis Wartenberg zu übernehmen, — ist durch Allerhöchste Kabinets⸗ ordre vom 4. d. M. dem Kreise Wartenberg gegen Uebernahme der chausseemäßigen Unterhaltung der betreffenden Straßen⸗ strecken das Recht zur Erhebung des Chaussee⸗ geldes auf denselben nach den Bestimmungen des Chausseegeld⸗Tarifs vom 239. Februar 1840 einschließ⸗ lich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen sowie der sonstigen, die Erhebung be— treffenden, zusätzlichen Vorschriften— vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen — verliehen worden. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachten Straßenstrecken zur Anwendung kommen. Die durch Vertrag zwischen der Re— gierung zu Breslau und der Herzoglich braunschweigischen Kammer zu Oels vom 25. Juni l, Juli 1844 begründete Verpflichtung der Letzteren zur chausseemäßigen Unterhaltung
iefer Chauffeestrecken, welche im Erbgange unterdessen auf Se. Majestät den König von Sachsen übergegangen war, ist damit erloschen.
— Der Kaiserliche Gesandte bei der Schweizerischen Eid⸗ genossenschaft, Wirkliche Geheime Legations-Rath von Bülow, sst aus Gastein nach Bern zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Kaiserlichen Gesandtschaft wieder übernommen.
— Der Vorgesetzte der Königlichen General⸗Lotterie⸗ Direktion, Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath Marcinowski hat Berlin mit Ürlaub auf 6 Wochen verlassen. Seine Vertretung in Angelegenheiten der Lotterieverwaltung hat der Geheime Ober⸗Finanz-Rath Dahlke übernommen.
— S. M. Kreuzer⸗Korvette „Carola“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Aschmann, ist am 14. August er. in Hong⸗ kong eingetroffen.
Frankfurt a. O, 16. August. (W. T. B.) Se. Kaiferliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute früh zur Vornahme von Truppenbesichtigungen hier eingetroffen und hat Sich alsbald nach dem Kunersdorfer Felde begeben, wo die Besichtigung stattfindet. Bei der Fahrt durch die mit Flaggen und Guirlanden geschmückte Stadt wurde Se. Kalferliche Hoheit mit brausenden Hoch⸗ und Hurrahrufen begrüßt.
Homburg v. d. Höhe, 14. August. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales ist heute Nach⸗ mittag 5 Uhr zum Kurgebrauch hier eingetroffen.
Bayern. München, 14. Au ust. (Allg. Ztg.) In der Allerheiligen-Hofkirche fand ich heute Nachmittag 4 Uhr eine Kömmission ein, um die Verbringung des Herzens weiland Sr. Majestät König Ludwig's II. in das hierfür bestimmte silberne Gefäß vorzunehmen. Es waren erschienen: der Sberst-Hofmeister Graf zu Castell, der Premier ⸗Lieutenant der Königlichen Leibgarde, General⸗Lieutenant Freiherr von Lerchenfelb⸗Aham, der Staatsrath Ritter von Höß in Ver⸗
tretung des Ministers des Aeußern und des Königlichen
Hauses, der Stiftsdekan Ritter von Türk, der Ministerial⸗Rath Freiherr von Völderndorff, der Hofrath Hölzl, der Hof⸗Stabsarzt Keller. und der Hof⸗-Silberarbeiter Wollenweber. In Gegen⸗ wart dieser Herren legte der Arzt das Herz in eine zinnerne Kapsel; dieselbe wurde verlöthet und dann in die silberne Urne gesenkt, die nach Unterzeichnung des Protokolls wieder dem Oberst⸗Hofmeister Grafen zu Castell anvertraut ward.
— 16. August, früh. (W. T. B.) Die feierliche Ueberführung des Herzens König Ludwig's II. nach Alt—⸗ 5tting hat heute nach dem dafür aufgestellten Programm stattgefunden.
Anhalt. Dessau, 12. August. (Anh. St.⸗A.) Der Herzog und die 8 sind heute mit der Prinzessin Alexandra nach Berchtesgaden abgereist.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 15. August. (Wn. Ztg.) Die Erzherzogin Henxiette Maria Immaculata, Tochter des Erzherzogs Karl Salvator, ist vorgestern in Traunkirchen verschieden.
Pest, 14. August. (W. T. B.) Der hiesige deutsche Generalkonsul hat an den Bürgermeister ein Schrei—⸗ ben gerichtet, in welchem er für die Einladung zur Theilnahme an der 200jährigen Jubelfeier der Rückeroberung Ofens in den verbindlichsten Worten dankt und hinzufügt: er betrachte es als einen besonderen Vorzug, den Festlichkeiten beiwohnen zu können.
W 15. August. (W. T. B.) Die zur Feier der Rück⸗ eroberung der Hauptstadt Ofen veranstaltete histo— rische Austellung wurde heute im Beisein der Minister, der Generalität, zahlreicher Reichstagsmitglieder, des Konsular⸗ Corps, der Vertreter der ungarischen Universitäten und Akademien sowie des Magistrats und,. „der Ver⸗ treter der Stadt Pest durch den Minister⸗Prä⸗ sidenten von Tisza eröffnet. Letzterer hob in seiner Eröffnungsrede die große Bedeutung der Rückeroberung Ofens für die ganze Christenheit hervor, dankte den Rationen, welche an der Befreiung der ungarischen Hauptstadt theilgenommen, und wies auf die großen Erfolge hin, die eine von der Begeisterung der Nation unterstützte Armee zu er—⸗ ringen vermöge. Der Minister⸗Präsident sprach schließlich die Erwartung aus, daß im Fall der Nothwendigkeit, die hoffent⸗ lich nicht eintreten werde, jeder Feind, der den Thron oder das Vaterland bedrohe, der vereinten Mitwirkung der Armee und der Nation begegnen werde.
Belgien. Ueber Yen Verlauf der Nationalfeier liegen folgende Telegran ine des , wor:
Brüffel, 15. August, früh. Die Nationalfeier begann gestern Abend mit einem großen militärischen Zapfenstreich, welchen eine dicht gedrängte Menschenmenge begleitete. Eine dem Zuge vorausgehende Schagr sang die Marseillaise; irgend welche andere Zwischenfälle kamen nicht vor. — Zur Ver— stärkung der hiesigen Garnison waren gestern 2 Regimenter aus Antwerpen hier angekommen.
= 15. August, Vorm. 10/ Uhr. Die Theilnehmer an der Arbeiter Kundgebung treffen auf den verschiedenen Bahnhöfen weniger zahlreich ein, als erwartet wurde. Die An⸗ kunft erfolgt ohne irgendwelche Störung der Ordnung. Die Arbeiter führen Schilder mit Inschriften mit sich, in welchen das allgemeine Stimmrecht und Amnestie für die anläßlich der juüngsten Unruhen Verurtheilten verlangt wird. Die Bahnhöfe sind militärisch besetzt, die Truppen jedoch so untergebracht, daß sie dem Publikum nicht sichtbar sind. Nur Gendarmen und Polizeibeamte besorgen den Sicherheitsdienst auf den Straßen. Die Zahl der Theilnehmer an der Kundgebung von außerhalb dürfte 15 000 schwerlich übersteigen; der Zug nimmt um 116 Uhr seinen Anfang. Die Stadt bietet den Anblick völliger Ruhe und Ordnung, !
5. August, Vorm. 11½ Uhr. Der Zug der an der Arbeiterkundgebung Theilnehmenden hildet sich in größter Ruhe und Irdnung. Die aus Gent gelommenen Theilnehmer sind zahlreicher und auch besser organisirt als diejenigen aus ben anderen Städten und Provinzen; die Gesammtzahl aller Theilnehmer dürfte 20 000 nicht übersteigen. Der Führer der Sozialisten, Anseele, der sich an die Spitze des Zuges stellte, wurde mit Beifallsrufen begrüßt. Eine kirchliche Prozession, welche von der Kirche Finistére aus die Straßen passirte, wurde mit Lärm und Pfeifen empfangen, im Uebrigen aber die Ruhe bis jetzt nicht gestört. .
— 15. August, Nachmittags 12/9 Uhr. Der Zug hat sich um die Mittagsstunde in Bewegung gesetzt, kommt aber nur mit Mühe vorwärts, da die Straßen mit Menschen⸗ massen angefüllt sind. An der Spitze des Huges befindet sich eine Abtheilung Polizei; die im Zuge befindlichen Musik⸗Corps spielen die Brabançonne und die Marseillaise. Die Bevölke⸗ rung empfängt den Zug sympathisch; es werden Kränze und Blumen Unter die am Zuge Theilnehmenden geworfen. Das Wetter ist prachtvoll.
= 15. August, Nachm. 11/ Uhr. Der Zug setzt seinen Weg in der größten Ordnung fort; die Theilnehmer ver— halten sich ernst und ruhig. Die an der Kundgebung theil⸗ nehmenden Arbeiter sind von ihren Führern angewiesen, sich jeder Störung der Ordnung sowie auch des Genusses von spirituosen Getränken zu enthalten,
Der König und die Königin wohnten der Vertheilung der Preise und Auszeichnungen an solche Personen, die sich durch Entschlossenheit und Muth hervorgethan haben, persön⸗ lich bei und wurden bei der Fahrt durch die Straßen enthu—⸗ siastisch begrüßt.
= 15 August, Nachm 3m / Uhr. Der Zug der Arbeiter hat sich nach Vollendung des ihm vorgeschriebenen Weges in vollster Ruhe aufgelöst. Als derselbe hinter dem Palais des Königs und vor dem Ministerialgebäude vorbei passirte, wurde die Marseillaise gesungen. Die Bevölkerung begegnete den am Zuge Theilnehmenden bis zum Schlusse freundlich, nahm aber, selbst in den eigentlichen Arbeiterquartieren, durch keinerlei Kundgebung für oder gegen dieselben Partei. Der Platz bei dem Palais war von der Bürgergarde gegen den öffentlichen Verkehr abgesperrt. Die Minister waren, während die Kund⸗
bung stattfand, usweis der vorgezeig Extrazügen gegen 13000 gekommen.
— 15. August, Nachmittags.
im Justiz⸗Ministerium versammelt. ten Eisenbahnfahrscheine waren mit Personen von außerhalb hierher
8. Der Generalrath der hat dem Minister⸗Präsidenten eine
Arbeiterpartei . lcher die Gewährung des allgemeinen
Adresse übersendet, in we Stimmrechts gefordert werden, das Verlangen Wiederzusammentritt zu unterbre
— 16. August, früh. Die während des gestrigen Abe
der Arbeiter den Kammern bei deren
Ru he in der Stadt ist auch nds nicht gestört worden.
Großbritannien und Irland. London, 14. August. Das Kabinet hat ein Comité zur Berathung en Angelegenheiten ernannt,
— 16. August. Belfast kam es in der daselbst abermals zu Ru der protestantischen und de mehrere Stunden lang auf Todte und Verwundete. das Militär wiederhergestellt.
ugust. (W. T. B.) . In dem Minister rath theilte der nt de Freycinet mit, daß der Papst ltige Entscheidung in Betreff der Errichtung eking getroffen habe, und daß
(W. T. B.
Nach Meldungen aus Nacht vom Sonnabend zum Sonntag hestörungen. Bewaffnete Trupps r katholischen Einwohnerschaft schossen einander und auf beiden Seiten Erst am Sonntag früh wurde die Ruhe durch
Frankreich. Paris, 14. A heute Vormittag Minister⸗Präside noch keine endgü einer Gesandtschaft in P die Verhandlungen darüber noch fortda de Freycinet beabsichtigt, Mont⸗sous⸗Vaudrey zurückzu Woche wieder hier einzutreffen.
Belgrad, 14. August. olit. Corresp.“ wird aus Belgrad von authe te die serbische Antwort auf die von der Pforte nachgesuchte Auskunft über in on angeblichen serbischen befriedigend.
stattgehabten
u er te n. morgen oder am Montag nach kehren und von dort Ende nächster
Serbien. . ntischer Seite
in freundschaftlichster Weise Sofia verbreitete Gerüchte v Kriegsvorbereitungen Regierung habe auf das bestimmteste erklärt: Serbien Ordnung seiner inneren Angelegen— rische Abenteuer r Einberufung von
sei viel zu sehr mit der heiten beschäftigt, zu denken. Reserven und grundlos.
um irgendwie an kriege Alle Nachrichten von der f Truppen-Konzentrirungen seien daher
Washington, 14. August.
Bayard
Amerika. Staatssekretär Sedgwick nach Mexiko gesandt, bestand der Cutting-Angele Chicago, hier unter dem Vorsitz
um den wahren That— genheit festzustellen. früheren Kongreß⸗Deputirten Versammlung senschaften Personen theilnahmen. einer an
Egan Alexander Sullivan Davitts Versammlung gerichteten An— das irische Volk seinen Kampf ohne und daß das Schicksal Ir— ndung von Dynamit entschieden werden r rasten und ruhen,
sprache aus, Appell an die W lands ohne die Anwe könne; die Irländer dürften aber nicht ehe als bis in Dublin ein Parlament errichtet sei.
affen ausfechten,
gewaltigen F
Zeitungsstimmen.
Die „Kölnische Zeitung“ schreibt über Deutschlandẽ wirthschaftliche Lage:
Allbekannt ist die in der Schilderung ihrer öffentlichen Zustände; on dem Hange zur Verallgemeinerung i Was dem Einzelnen Unerfreuliches für das Ganze genommen, und unbedeutende trübe Er—
Neigung der Deutschen zur Schwarzfãärberei es rührt diese erstere vielleicht zum Theil v ᷣ Gedanken und Erfahrungen her. begegnet, wird sofort zum Maßstabe in ihrer Tragweite ganz wie sie in jedem Staate vorkommen,
scheinungen, r : veltschmerzliche Betrachtung
eine tiefsinnige, weltumspannende und é rühern politischen Verhältnisse mö Jammer deutscher Handlungsunf dieser schwermüthigen Weltanschauun Alles dies rechtfertigt es aber nicht auch jetzt noch schwarz sieht und der leider in einzelnen großen Ge— ik schon bestehenden gedrückten Preis— in recht guten wirth—
Auch die f ganzen durch sie geoffen barten und Hülflofigkeit zur Züchtung das Fhrige beigetragen haben.
daß man bei jeder Gelegenheit schwarz färbt, wo wir uns, schäftszweigen sei verhältnisse in
t geraumer Ze vielbeneideten politischen und schaftlichen Verhältnissen befinden.
Liest man die Betrachtungen über die jetzige Geschäftslage, so sollte land nage am Hungertuche; läßt man und Treiben des ; und Gewerbe, Badeleben, bei den Verkehrsanstalten, u. s. w. weniger behagliche, gedeihliche 8 einer Zunahme der Noth.
sogenannt ‚freisinniger“ man meinen, ganz De dagegen sein Auge auf dem beobachtet man den Gang Kapitalverkehr, s
der Regel mehr oder Zunächst ist von unverschuldeten Armenlasten dem Anwachsen ihres Gesammtaufw sich steigern. nicht besitzenden Klassen, Von Hunge Arbeitsgelegenheit fehlt es, losen Handlungsgehülfen und Techniker aus niemals, gegen die schädlichen Folge enkassen und zolksschulen sind für hnungsfrage gej
und ihrer Arbeiterbevölke Lebenshaltung, auch in den t allenthalben eine befriedigende, odet rsnoth kann nirgendwo die Red wenn man etwa die Schaar nimmt, für fl Krankheiten und a, Unfallversicherung gesorgt. V Unbemittelte entm taltet sich mit, der Arbeiker immer günstige. lkes sich allgemein beh. Wohnung, X Zerlumpten Leuten wird Strolchen, nur en be eisten Angehörisel
sogar gute.
letzungen ist durch Kranke anerkannt vortrefflichen V ganz frei oder seh zunehmenden Bauthätigkeit auch
Daß die breiten Massen des Vo hältnisse erfreuen, beweisen und sonstige Genüsse derselben. gesehen von verkommenen gegnen; vielmehr zeigt sich des Volkes eine erfreuliche tagen und bei festlichen Gelegenhe Die Mittelstände sind in den neueren Ja insofern die Nahrungsmittel eh geworden sind, das Einko aller Art sich im Ganzen Handwerk hat auch heute cht betreibt und Meister
r billig, die Wo
Bekleidung,
arbeitsscheuen in der Kleidung der m Wohlanständigkeit, an Sonn—
iten häufig ein gewisser hren auch im Ganzen gu jedenfalls nicht h der Handwerker und der. aber nicht vermindert, sondern J noch goldenen Boden, n in seinem Fache ist. die Vertheilung des entschieden weiter aus benden Leute erf
er wohlfeiler,
erhöht hat es nur re Kreise der Besitzenden sind heute, wie vermögens an Werthpapieren bewe Die Zahl der wohlha me, während vielleicht die Ziffer der e d. h. Derjenigen, die über Hunderttau nicht in dem Maße wie Anfangs der 1870 auch aus gesellschaftlichen Erwägungen nicht Wie beträchtlich un papieren im Laufe der Zeit g
als früher. eine Zunah
Millionen gebiet r Jahre wächst, was abk⸗ zu beklagen ist. ser Volksvermögen an qu eworden ist, beweist die auf zwei
Mark lautende Schätzung des deutschen Besitzes an russischen d cäuldrerschreibunzen, Und. dez Hilden diefe letzteren pur heil unseres in ausländischen Werthpapieren angelegten be— lichen Vermögens! Wir besitzen große Mengen an Aktien und n ul dverschreibungen ausländischer Gesellschaften, namentlich öster⸗ S i b ungarischer und xussischer Eisenbahnen. Wir sind Gläu— . er Staaten Desterreich⸗ Ungarn, Rumänien, Serbien, mi Italien, Egypten. Spanien. Schweden und Norwegen; nere Banken haben kürzlich eine argentinische Anleihe über⸗ 1 und auch an dem Abschluß einer portugiesischen Anleihe ö nie deut sche Bankwelt betheiligt, nachdem sie vorher eine Lissaboner Indianleibe übernommen und zur Zeichnung gebracht hatte. Deuten , geichen etwa auf einen Verfall unserer wirthschaftlichen Kräfte, En fie nicht vielmehr eine fortdauernde Zunahme unserer Kapital⸗ Und leitet nicht das Herabgehen des Zinsfußes auf eine ⸗ che hin? Allerdings giebt es für dieses letztere noch eine nder Erklãrung, das ist die anders geartete Vertheilung des Unter— merge winneß in den verschiedenen Erwerbe zeigen; aber ohne einen nen Kapital andrang zu allen diesen Beschäftigungsarten würde doch r Kapital einen höheren Ertrag mit Erfolg beanspruchen können! t es doch auch in dem gegenwärtig am wenigsten gut beschaffenen r werkt⸗ und Hüttenbetriebe nicht an fortwährenden Neuanlagen und Vergrößerungen don 66 Fassen wir endlich die Hervorbringung von Verbrauchs⸗ und Yutzungsgütern aller Art, von. Boden— und gewerblichen Erzeugnissen, run Häufern, Straßen, öffentlichen Gebäuden, von Verkehrsanstalten, in wissenschaftlichen und künstlerischen Unternehmungen u. s. w. ins uge, nehmen wir die Aus- und Einfuhrlisten zur Hand, berücksich⸗ irn wir die Steigerung des inländischen Geschäftsberkehrs, wie er ich in den erfreulicher Weise heuer wieder steigenden Einnahmen . der Eisenbahnen kundgiebt so werden wir zugeben müssen, daß die Hervor⸗ nringung stet zunimmt, wenn sie auch zuweilen die Gebiete wechselt. Statt rer großen Voll bahnen; degen, Netz einstweilen ausgebaut ist, legen wir zmale an, errichten wir Nebenbahnen und besondern Zwecken dienende Camalspurbahnen (Wald. und Feldbahnen)4, statt der hölzernen Schelschiffe bauen wir eiserne Dampfschiffe und Schleppkähne, und s bollzieht sich auch in andern Gewerbe⸗ und Verkehrszweigen eine den Fortschritten der technischen Wissenschaften und des Weltverkehrs antsprechende unaufhörliche Neugestaltung in der Hervorbringung usstattung und. Anordnung. Für manche Gattungen von Unter⸗ lehmungen, die sich zu weit ausgedehnt oder die nicht bei Zeiten gegen Pechselfälle Vorsorge getroffen haben, gestalten sich dann allerdings Fiche Veränderungen zuweilen recht nachtheilig. 3 Die Zollverhäͤltnisse der fremden Staaten haben unsere auslän— zischen Handelsbeziehungen mehrfach heeinträchtigt, aber neue Aus⸗ m degebiete oder die durch eigenen Zollschuz geschaffene größere Auf— nahmefähigkeit des heimischen Marktes haben uns dafür Ersatz ge— boten. Es ist unwahr, daß unser Wirthschaftsleben unter der neuen zollpolitik Noth gelitten hat; was von derselben leidet, würde auch meistens ohne unsere Schutzzölle leiden, während viele, und beden⸗ tendere Gewerbezweige, die heute blühen oder in leidlich günstiger Lage sich befinden, voraussichtlich schwer bedrängt oder gar vernichtet n würden ohne Zollschutz. n . . Schliefllich können wir in Deutschland auf einen gut geordneten Staasshaushalt verweisen, in welchem dem Betrage der Anlehen—
stulden mehr als entsprechende Werthe an zins ragenden Besitzungen,
nn Eisenbahnen, Wäldern, Landgütern gegenüberstehen, sodaß der Staatsbürger keine Beiträge zu den Kosten der Staatsschuld zu lässten hat, während ein sehr großer Theil des Volkes von jeder
mmittelbaren Steuerleistung (an den Staat) befreit ist. Alles in
Allem, haben wir Deutsche somit auch heute noch, trotz des allge— neinen in der Welt empfundenen Druckes der wirthschaftlichen Ver— ö ziltnisse, keinen Grund oder gewiß am wenigsten Grund zu Klagen ul weniger sicherlich auch als die Engländer, die ihre Falrikarbeiter pym guten Theil schon seit geraumer Zeit nicht mehr voll beschäf⸗ üigen können und mit nicht länger mehr verhehlter KRestürzung die
Fortschritte wahrnehmen und erörtern, welche Deutschland
mnter seiner jetzigen Wirthschaftspolitik in der Versorgung überseeischer
mmd sonstiger ausländischer Absatzgebiete mit seinen gewerblichen Er— eugnissen unaufhaltsam macht.
Mögen daher unsere freisinnigen Heulpolitiker endlich ihren un—
nelodischen, unwahrhaftigen Ergüssen über einen wirthschaftlichen
Rückgang Deutschlands Einhalt gebieten, möge aber auch das Volk,
venn es zur Wahlurne tritt, sich fragen, ob solche Leute sein Ver⸗ trauen beanspruchen können, welche ihren unfruchtbaren Parteizwesken iu Liebe eine fortwährende Entstellung der Thatsachen betreiben I und damit das arbeitende Volk gegen die Regierung und die in der ( , n ehen vorherrschende wirthschaftliche Anschauung aufwiegeln pollen!
ö. De er iner Börsen⸗Zeitung“ berichtet: Trotzdem die Umsätze in der hiesigen, wie überhaupt in der
dentschen Shawl- und Tücherfabrikation in Folge von Mode-Ein— ] fig zurückgegangen sind, so gehört, diese Industrie doch immer noch, . Ausbreitung nach, (Berlin fabrizirt jährlich für eirea 20 Mill. . Mark Shawls und Tücher) zu den bedeutenderen. Die Lage der⸗ ( slben beginnt sogar sich zu hbessern. Die Gffektuirung der . perbstaustrage nimmt die volle Thätigkeit der Fabrikanten in An— ; spruch, und wenn auch nicht mehr der Shawl als solcher ine Hanbtrolse spielt, so hat doch die Fabrikation so viele Artikel ö Bereich ihrer Produktion gezogen, die namentlich dem Phan— gie Feschmacke angehören, daß die Fabrikanten wohl im Stande . sind, ihre Arbeitskraft vor der Hand voll zu verwerthen. Die Ken— . ö. benutzt den Shawl auch in diesem Winter, für ihre I . ö Das Gxportgeschäft, bildet das, integrirende 5 ken. . hiesigen Fabrikation, vornehmlich ö den . Staaten, welche, verhältnißmäßig noch 1 L. 3 Bedarf digen. Dieses Geschäft steht zwar nicht mehr In . ye früherer Jahre, hat sich jedoch insofern gebessert, als * e mefähigkeit. jener Länder, die in Folge Ueberfüllung der kiger, sowie des Rückgangetz der Erzeugnisse der Bodenkultur in der
lUbnahme begriffen war, seit Beginn dieses Jahres sich etwas gehoben
—
‚ 12 Nach Asien wurden einige große Sendungen gemacht, der Export ö. hac in Vereinigten Staaten ist nicht mehr von Bedeutung; das Yeschäft nach europäischen fremden Ländern zeigt keine großen Schwan⸗
k one d 3 I 2* * * ) ungen: die Niederlande, Spanien, Schweden, Dänemark und Italien,
. ö ., für Berliner Shawls sind, bestelleu dr Jon hn en Qugntitäten; nach Rußland unz Desterreich verhindert eben eme e Anghreitung des deutschen Fabritats, Wie Pir bereit; Hnupt ne en. ist in den letzten Monaten, also seit Beginn des als . Hate, Mangel an Beschäftigung um so weniger zu bemerken, . ie Vielseitigkeit der Artikel und die große Zahl der Fabrikanten,
vo . 3 J . . , en fast Jeder eine Spezialität hat, das Geschäft in einer ge—=
Bewegung erhielt; die erhö tze haben aber lei e 6 ; höhten Umsaͤtze haben aber leider keinen erhöhten Gewinn gebracht.
———
gun d entrayblatt für das Deut sche Reich. Nr. 33. —= Inhalt
. Aufruf und Einziehung der Einhundert Mark ⸗Noten der mmerzbank in Lübeck. — Konsulatwesen: Ernennung,. Ent⸗
la 3 J . E .
( uin . Aufhebung eines Konsulats. — Polizeiwesen: Ausweisung . ändern aus dem Reichsgebiete. .
Verfü mtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 44. — Inhalt:
Ugungen: J 88 Rahry' . DMentschen Reichs⸗ . vom 10. August 1886. Fahrplan der Deutschen Reichs
. Ein lisen ig hn, Verordn un gs lattt. Nr. 24. — Inhalt:
) se„des Ministers der öffentlichen Arbeiten; vom 2. August 1886,
n . Vorschriften über die Behandlung der Fundsachen;
; ; August 1886, betr. Ergänzung und Abänderung. der An—⸗
. ö. F. 48 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen lands. Nachrichten.
ustiz⸗Ministerkat-Blatt. Nr. 31. — Inhalt: Befannt—
ma . ; . . vom 4. August 1886, betreffend die Herausgabe einer Ueber⸗
arte der Verwaltungsbezirke der preußischen Staatseisenbahnen.
— Zur Erinnerung an den Präsidenten der Justiz⸗Prüfungekommission
CGentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 33. — Amtliches: Zusammensetzung der technischen PrKᷣfu ür. das Jahr 1886,87. — Personalnachrichten. — Festhalle in Heidelberg. — Ueber den Widerstand eiserner Stützen zu einer Rheinbrücke zwischen
Sämter in Preußen ichtamtliches: Die
und Träger im Feuer, — Nöln und Deutz. — Die englischen. Schiffahrtskanäle, biläums-Ausstellung der bildenden Künste in Berlin. VII. — Ver— mischtes: Bau⸗ und Kunstgewerbe⸗Ausstellung des Berliner Architeften⸗ hauses, — Abbruch des Brandenburg-⸗Hotels am Gendarmenmarkt in Berlin. — Zur Vereinbarung einheitlicher Prüfungsarten für Bau— und Konstruktionsmaterialien. — Die öffentlichen Arbeiten in Cochin—
— Die Ju⸗
Statistische Nachrichten.
Im Verlage von E. Heinrich Kalender und Statistisches Jahrbuch für das Königreich Marktverzeichnissen angrenzende Regierun gsbezirke auf das Jahr 1887“, herausgegeben vom Statistischen Bureau des Königl. Sächs. Ministeriums des Innern. Wie in den früheren Jahrgängen bringt diese Veröffentlichung des Königl. Sächs. Statistischen Bureaus zunächst den astronomischen Kalender, bearbeitet von dem Direktor des mathematischen Salons in ü Diesem Kalendarium kurze Mittheilungen über die obere Kulmination des Palarsterns und über Kulmination von Fixsternen, sowie über die Sonnen- und Mondfinsternisse im Jahre 18873 ferner über die Ascensionaldifferen; für 45 bis 37 Grad geographischer Breite und. O bis 30 Grad nördlicher und südlicher Deklination, über Refraktionswirkungen, über die geographische Lage verschiedener Städte Europas, über die Zeitdifferenzen zwischen Dre den und den sächsischen Städten, — Planetensystem, Mittheilungen über die Mondoberfläche und Er⸗ klärungen und Erläuterungen zu dem Inhalte des Kalenders. Hierauf folgt eine Uebersicht, enthaltend die Ergebnisse der Beobachtungen an ämmtlichen meteorologischen Stationen in Sachsen im Jahre 1885 zusammengestellt im Königlichen meteorologischen Institule zu Chem⸗ nitz (Direktor Dr. Paul Schreiber. — Das Marktverzeichniß nebst
in Dresden erschien soeben:
Sachsen,
Thüringen Preußische
Königlich
Dresden, Hofrath Dr. A. Drechsler.
endlich eine Uebersicht über das
redigirt von dem Direktor des Königlich sächsischen statistischen Buregus Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Victor Böhmert, behan⸗ delt im ersten Abschnitt „Allgemeine Bevölkerungs ⸗ und Landesstatistik“ ꝛ 1) Alphabetische Uebersicht sämmt— licher Ortschaften des Königreichs Sachsen nebst Ängabe der Amts— hauptmannschaft und der vorläufig ermittelten Einwohnerzahl nach der Zählung vom 1. Dezember 1885, sowie der Postbestellanstalten, Eisenbahnstationen und Eisenbahnhaltestellen; 2) der Flächeninhalt und die vorläufig ermittelte Bevölkerung der deutschen Bundesstaaten; ) die Verwaltungsbezirke des Königreichs Sachsen nach Flächeninhalt und vorläufig ermittelter Bewohnerzahl. l schiedene Tabellen über die Bewegung der Bevölkerung in dem Jahre 1884 bezw. 1
folgenden Hauptrubriken:
Hieran schließen sich ver—
. . chließungen, Sterbefälle), Verunglückungen Selbstmorde in den Jahren 1849 bis 1885, über Aus⸗ und Einwanderungen in den owie über die Aufnahmen in den sächsischen Staatsverband und die Entlassungen aus demselben im Jahre 13855. Der zweite Hauptabschnitt des statistischen Jahrbuchs bringt Mit— theilungen aus der Finanzstatistik S darunter der S aatshaushalts Etat auf die Finansperiode 1886.57, die Erträge des Staateforst⸗ wesens, der Intraden. und Domänenverwaltung, die Erträgnisse des Erzbergbaues, des fiskalischen Berg- und Hüttenwesens und der Por⸗ Jahre 1884, die fiskalischen Gebäude, die Erträge der indirekten und direkten Steuern im Jahre 1884 bezw. ate der Einkommensteuer⸗-Einschätzungen im Jahre 1836. In dem dritten Abschnitte, der Wirthschaf der Gesammtbergbau Sachsens Steinkohlen- und der Braunkohlenverkehr in den 1885, die Eisenproduktion und Eisenve Steinbruchswesen i
Jahren 1871 bis 1885, f
zellanmanufaktur im
Hauptresult tsstatistik, werden dargestellt: 1855 — 18831, der Jahren 1879 bis rarbeitung im Jahre 1884,
den Jahren
Wollmärkte
Bierbrauerei Abschnitte behandeln
Fleischverbrauch, und Branntwein-Brennereibetrieb.. Die übrigen die Landwirthschaftsstatistik, versicherungs⸗ Schulstatistik. — Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Ja Vehörden, Beamten und Geschäftsleuten, Denjenigen, welche sich richtungen Sachsens interessiren, reiche nützliches und oft sehr nöthiges Preis für das ganze cg. 25 Bogen während die darin enthaltene Alph Ortschaften des Königreichs Sachsen ꝛc.“ von 50 abgegeben wird.
Die Augustnummer (1886) Großherzoglich hessischen Gen statistik“ hat folgenden Inhalt: Verkauf 2 Durchschnittspreise auf den Fruchtmärkten 1885. Bodenbenutzung und die Ernte⸗Erträge 1885. — gewöhnlichen Verbraäuchsgegenstände Juni 1886. — Beobachtungen
Justiz⸗, Bettler⸗ und Vagabunden⸗, Medizinal⸗ und Aus vorstehendem Auszuge ergiebt sich die große hrbuchs, welches nicht nur den sondern überhaupt allen für die staatlichen und wirthschaftlichen Ein Belehrung bieten und als ein Nachschlagebuch dienen wird. — umfassende Buch beträgt 1 (6, zabetische Uebersicht sämmtlicher auch einzeln zu dem Preise
Mittheilungen tralstelle für die Landes- te Fruchtquantitäten und
landwirthschaftliche Preise der meteorologische stummen⸗-Anstalten 1885— 86.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
des Germanischen National- Musfeums“ in Nürnberg ist soeben das Doppelheft für Juli und nd, Nr. 31 und 32) ausgegeben worden.
Chronik gedenkt zunächst des inzwischen einge⸗ II., des Allerhöchsten Protektors der
Anzeiger August 1886 (1. Ba
tretenen Todes König Ludwig's Anstalt, welche dem Hochseligen Könige nicht nur eine unmittelbaren Förderungen zu verdanken hat, sondern unter seiner Re⸗ schwung nahm, durch den sie ihre heutige Be⸗ Zugleich mit der Trauer um den Verlust des ind aber auch die frohe Zuversicht ausgesprochen, Ludwig's J., des Schöpfers der Anstalt, stützen und fördern werde. bietet das mitgetheilte huldvolle Antwort⸗ sAdresse der Museums⸗Verwaltung, worin t seinen Dank und den Wunsch ausspricht, daß das dessen Fortschritte er mit Interesse verfolge, ihens erfreuen möge. Wiederkehr des (am 25. August d. J.), der zuerst es Germanischen Museums ausgesprochen, und ohne asselbe nicht hätte ins Leben gerufen werden können: törung rettete, den Freiherrn von Auf⸗ bei der Errichtung des Museums versicherte, selbst tmitteln den Grund dazu legte und hmen interessirte.
Reihe von
gierung auch jenen Auf deutung erhalten hat.
Königlichen Gönners w daß Prinz Luitpold, als Sohn das Werk des V Eine Bestätigung dessen schreiben auf di der Prinz⸗R Germanische Museum, sich auch ferner Chronik auch
aters mit gleicher Huld
hin blühenden Gede 100. Geburtstages König Ludwig's den Gedanken der Gründung dessen Fürsorge d der die Kartause seß seiner Beihül B eine mit reichen Priva Fürsten für das Unterne Fürsorge Ludwig's J. für das Schreiben des Königs an de t, welche er über seinen Sammlung ausstellen ließ un
vor der Zers
Deutschlands Als Beweis der eifrigen Zustandekommen des Museums ist ein Freiherrn von Aufseß sowie die Urkunde Beitrag züm Ankauf der Aufseß schen vom 6. März 1864,
d die aus Algier,
Ueber Stiftungen und Schenkungen meldet die Chronik u. A., daß zu der bereits früher erwähnten Stiftung des Gesammtgeschlechts der Grafen und Freiherren von der Recke⸗Volmerstein als Nachtrag noch die Summe von 1100 * hinzugekommen ist, sowie daß A. Ritter von Lanna in Prag neuerdings dem Museum abermals einen Betrag von 1090 Æ zu Ankäufen für die Porzellansammlung überwiesen hat. Außer neu angemeldeten Jahresbeitraͤgen und einmaligen Geldgeschenken haben auch die Sammlungen selbit durch Geschenke und Ankäufe wieder manchen erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen. So ist ein großer Theil der Gipsabgüsse, welche auf Kosten der Stadt Augsburg für das Museum besorgt worden sind, nunmehr an das letztere abgeliefert und zur Aufstellung gebracht worden. Ven der Großherzoglichen Museums-Dircktion in Darmstadt ist eine Anzahl Gipsabgüsse von karolingischen Skulpturen aus der Halle zu Lorsch überwiesen worden. Angekauft wurden u. A. ein Gemälde der Kreuzigung Christi aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, ein romani⸗ scher Leuchter in Gestalt eines thurmtragenden Thieres, ein Renaissance⸗ Schrank (holsteinische Bauernarbeit aus dem 17. Jahrhundert) ein reich getriebenes silbernes Krüglein mit Darstellungen altrömischer Helden, aus dem 16. Jahrhundert, ein Sattel mit Eisenbeschlag aus der Zeit Maximilian's, eine Hohenzollern'sche Goldmünze (159. Jahrhundert), Medaillen, Flugblätter, Kupferstiche von Wächter, Flint und Hopfer ꝛc. Auch die Bibliothek ist durch Geschenke, Tauschschriften und Ankäufe vermehrt worden.
lieber den Fortgang der Bauten des Museums wird berichtet, daß, nachdem noch vor Ende vergangenen Jahres der Hauptflügel des Süädbaues aus den vom Reiche bewilligten Mitteln im Rohbau voll⸗ endet worden, derselbe nunmehr so weit gediehen ist, daß er in Be⸗ nutzung genommen werden konnte. Der Unterbau ist für die Ge⸗ schäftsbureaux des Museums bestimmt, die bereits in den neuen Räumen untergebracht sind. Das Hauptgeschoß, ein mächtiger ge⸗ wolbter Saal, der durch das bekannte schöne Heilsbronner Portal mit den Kreuzgängen verbunden wird, ist bereits mit den übrigen alten Lokalitäten des Museums in Verbindung gesetzt und den Besuchern zur Besichtigung geöffnet. Die Aufstellung der Sammlungsobjekte in demselben soll in den nächsten Wochen stattfinden. Der erste Stock wird eine Reihe getäfelter ganzer Zimmer und Säle enthalten, für deren Einrichtung noch eine längere Zeit in Aussicht genommen ist. Der zweite Stock enthält den Sitzungssaal des Ver⸗ waltungsausschusses und die Wohnung des J. Direktors, welcher die⸗ selbe bereits bezogen hat. Die gemalten Fenster, welche als Schmuck bes Südbausaals gestiftet wurden, sind in Arbeit und werden, wie man hofft, noch vor dem Herbst fertig werden. Die Fenster, welche die Museums⸗-Verwaltung als dankbare Erinnerung an die Stiftung der Grafen und Herren von der Recke hat anfertigen lassen, sind in den letzten Wochen in dem Thürmchen eingesetzt worden, das jetzt die Bezeichnung „Reckenthürmchen erhalten hat. In Folge der von den städtischen Behörden durchgeführten Kanalisirung und Straßenreguli⸗ rung ist die Straße auf der Südseite um mehr als einen Meter tiefer gelegt worden; durch gleichzeitig ausgeführte Trottoirlegung, Ausbefferung der Abschlußmauern und eines Theils der Fagaden haben die Gebäude an malerischem Charakter wesentlich gewonnen.
Was die Aufstellung der Sammlungen betrifft, so hatte der Zuwachs an Räumen, welcher sich nicht blos durch den Neubau, sondern auch dadurch ergeben hat, daß die bisherigen Geschäftsbureaux sowie die Wohnung des J. Direktors nach einigen Aenderungen eben⸗ falls fur Sammlungszwecke frei werden, eine abermalige Verschiebung derselben zur Folge. Zunächst wurden die Lokale für die germanischen Alter⸗ thümer erweitert, und ist durch Prof. Dr. von Reber eine Neuordnung der Gemäldegalerie vorgenommen worden. Auch die Grabstein⸗ Abgüsse im Kreuzgange sind mit Zuhülfenahme eines neuen Flügels thellweise neu aufgestellt, ebenso die Abgüsse der kirchlichen Geräthe. Die Waffenmodelle sind im Anschluß an den Waffensaal, neu auf⸗ gestellt. Für die pharmazeutische Sammlung ist ein Lokal eingerichtet, ebenso ein anderes, in welches die Merkel'sche Sammlung übertragen wird. Die Bibliothek, welche nunmehr bereits 100 000 Bände zählt und in Folge dessen räumlich beengt ist, erhält zwei neue Lokale.
Der Bogen 30 der Mittheilungen des Germanischen Mu seums“, welcher dem „Anzeiger“ beiliegt, enthält mehrere werth⸗ dolle Beiträge von dem Direktor Essenwein. Der erste derselben giebt eine Beschreibung des aus dem Kloster Heilsbronn in das Germanische Museum übertragenen, prächtigen romanischen Portals, einer Schenkung Sr. MNajestät des Kaifers. Das Portal gehörte bekanntlich zu der großartigen Bauanlage des genannten Cisterzienser⸗Klosters, dessen Kirche die Begräbnißstätte der fränkischen Hohenzollern umschließt, und ist, da dem schönen Werk die Zerstörung drohte, im Auftrage des Kaisers von der Besitzerin der Gebäude, die jetzt einer Brauerei dienen, angekauft und dem Museum überwiesen worden. Das Portal ist auf einer beigegebenen Tafel in S6 der Originalgröße abgebildet; es gehört der letzten Periode des romanischen Stils, etwa der Mitte des 13. Jahrhunderts an. Von speziellem Interesse waren die Reste von Polychromie, die es zeigte, und welche dazu bestimmt war, die Gliede⸗ rungen und Verzierungen hervorzuheben. Leider sind fast die letzten Spuren von Farbe während des Transports durch Regen abgewaschen worden. — Ferner beschreibt Direktor Essenwein zwei Nürnbergische Schränke mit rescher Schnitzarbeit aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, welche dem Museum gehören und ebenfalls auf besonderen Tafeln abgebildet sind. Endlich theilt derselbe noch ein schönes Handwerker -⸗Epitaph aus dem 17. Jahrhundert in Abbildung init. Ein urkundlicher Bei⸗ trag von Hans Bösch besteht in dem Vertrage zwischen einem pri⸗ vaten NRünzherrn und dem Münzmeister, aus dem Jahre 1594. Die Urkunde ist als Beispiel interessant, in welcher Weise und unter welchen Bedingungen man früher solche Geschäfte zur Ausführung brachte und wie sich das Verhältniß zwischen Unternehmer und Münz— meister gestaltete;
Das Heft bringt sodann den „Katalog der im Germanischen Museum besindlichen Kartenspiele und Spielkarten! zum Abschluß, und zwar mit einem alphabetischen Verzeichniß der Literatur über Spielkarten im Museum, sowie der Literatur über die verschiedenen Arten, Karten zu spielen. Dazu gehören weitere 12 Tafeln (29 bis 40) sorgfältig nach den Originalen faesimilirter Spielkarten aus der Sammlung des Museums.
Die nächste Nummer des „Anzeigers wird (wieder als Doppel nummer) Ende September ausgegeben werden.
Gewerbe und Handel.
Nürnberg, 14. August. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.“ Im Stande der Pflanzungen hat sich in den letzten acht Tagen wenig geändert. Die Reife macht langsame Fortschritte. Zahlreiche Bezirke können dieses Jahr die Pflücke erst 8 10 Tage später als im Vorjahre beginnen. — Zu Anfang dieser Woche zeigte sich am Markte rege Frage nach kleinen Quantitäten Frühhopfen und ver⸗ mochten letztere, weil täglich nur 3— 3 Bällchen Württemberger und Badische eintrafen — aus Steiermark haben die Zufuhren voll⸗ ständig aufgehört — bis Donnerstag 10 4-15 ½ im Preise zu profitiren. Gestern und heute kamen bereits etwas mehr, nämlich ca. 30 Säckchen württemberger und badische hier anz; die Frage hatte aber plötzlich nachgelassen, daher mußte wieder einige Mark billiger abgegeben werden. Die heute verkauften 15 Säcchen erlösten 125 — 159 M je nach Qualität. 1885er werden von Amerika-Exporteuren täglich losc— 150 Ballen gute grünliche Mittelhopfen zu 25—32 gekauft. Kundschaftshändler nehmen hie und da kleine Pöstchen feine Sorten zu 45 — 55 6. Der Hauptstock des hiesigen namhaften Lager⸗ bestandes von 86er besteht aus untergeordneten Qualitäten, welche selbst zu billigsten Preisen nicht zu begeben sind.
Glasgow, 14. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisfen in den Stores belaufen sich auf 804 573 Tons gegen 6i5 640 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 83 gegen 92 im vorigen Jahre. J . New⸗YPork, 14. August. (W. T. B.” Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7972990 Doll., davon 2731 926 Doll. für Stoffe. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 9017011 Doll., davon 2657 5695 Doll. für Stoffe.