1886 / 199 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Aug 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Fürsten Alexander treffen, denselben der Treue und Anhäng⸗ lichkeit der Bevölkerung und des Militärs zu versichern und zur Rückkehr zu bewegen.

(W. T. B.) h erhielt die Münchener „Allgemeine Zeitung“ folgendes Tele⸗ gramm aus Kalafat: In der Nacht vom Freitag zum Sonn⸗ abend wurde das Palais des Fürsten von Bulgarien

Ueber die Vorgänge in Sofia

durch das Kostendiler Regiment umzingelt. Die Offiziere drangen in das Schlafgemach des Fürsten und zwangen ihn mit vorgehaltenen Re volvern, die Ab dan kun u unterzeichnen. Morgens 5 Uhr wurde der Fürst nebst 6 Bruder fortgebracht. Ihr Aufenthalt wurde drei Tage lang geheim gehalten. Am Montag Abend bestieg der Fürst in

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. August. (W. T. B.) Der König machte gestern mit dem König von Portugal und den Prinzen des Königlichen Hauses einen Ausflug mittels Dampfer nach Schloß Gripsholm, woselbst zu Ehren des Königs von Portugal ein Diner statt⸗ fand. An demselben nahmen auch das diplomatische Corps und andere hochgestellte Personen Theil. Die Rückkehr nach Stockholm erfolgte um 11 Uhr Abends. Der König von Portugal gedenkt heute Nacht von hier abzureisen. .

25. August. (W. T. B.) Der König wohnte gestern Abend mit dem König von Portugal in der Oper der Aufführung der „Afrikanerin“ bei. Bei dem Eintritt der beiden Monarchen intonirte das Orchester die portugiesische National⸗ hymne. Um 121 Uhr Nachts trat der König von Portugal mittelst Extrazuges die Rückreise an. König Oskar und Prinz Eugen begleiteten den hohen Gast nach dem Bahnhof und verabschiedeten sich dort auf das Herzlichste von demselben.

Zeitungsstimmen.

Ueber die allgemeine Lage des Handels und der Gewerbe, sagt, wie wir der „Norddeutschen Allgemeinen Zei⸗ tung“ entnehmen, in ihrem Jahresbericht für 1885 die Handelskammer zu Osnabrück; .

Wenn auch von einem eigentlichen Besserwerden der wirthschaft⸗— lichen Verhältnisse unseres Bezirks im Berichtsjahre nicht geredet werden konnte, so darf immerhin konstatirt werden, daß abgesehen von dem leider fortdauernden Rückgange der Eisen⸗ und Stahlindustrie im Allgemeinen auf gewerblichem Gebiete sich eine recht lebhafte Bewegung entfaltete Die mannigfaltigen Fabriken des Bezirks wurden in der Mehrheit flott betrieben, und wenn auch die erzeugten Waarenmengen vielfach zu sehr billigen Preisen mit äußerst geringem Nutzen abgegeben werden mußten, so schien sich doch an manchen Stellen ein stärkerer Konsum zu regen, welcher namentlich den Absatz der gewöhnlichen Bedarfsartikel günstig beeinflußte. Für diejenigen Erzeugnisse, welche mehr der Befriedigung höherer Lebensansprüche dienen, ist die Konjunktur weniger günstig ge⸗ wefen und wird auf diesem Gebiete auch eine weitere Ver— schlechterung der Absatzverhältnisse befürchtet, weil der stetige Rückgang des Zinkfußes der in sicheren Papieren an— gelegten Kapitalien gerade dem wohlhabenderen Theile der Gesellschaft mancherlei Beschränkungen nahe legt, welche naturgemäß zunschst bei dem Verbrauch entbehrlicher Dinge Berücksichtigung finden. Erfreulicherweise scheint sich die Besserung in der Lage des Handwerks immer mehr zu befestigen. Die Klagen über Arbeitsmangel vermindern sich und ist in manchen Zweigen des Kleingewerbes ein offenbarer Auf— schwung wahrzunehmeu. Zum Theil werden die im diesseitigen Be⸗ zirk guten Ernten der letzten Jahre diese Situation geförbert haben, und darf man auf die kommende 1886er Ernte nach den vorliegenden Aussichten die Hoffnung gleicher Wirkungen setzen. Allerdings scheint die Konkurrenz, welche dem Handwerk durch die fabrikmäßige Her⸗ stellung von Konsumartikeln erwächst, sich von Jahr zu Jahr zu ver— mehren, und tritt dieser Mitbewerb namentlich in den kleingewerb— lichen Kreisen des platten Landes hervor. Was den Groß⸗ und Zwischenhandel angeht, so war das Geschäft in Manufaktur und Kolonialwaaren auch im Berichtsjahre ein recht lebhaftes, und darf, trotz stetiger Zunahme der in diesen Artikeln arbeitenden Firmen, so⸗ wohl in Bezug auf Umsatz als auf Konjunktur, ein befriedigendes genannt werden. Weniger günstig entwickelte sich der Groß⸗ handel in anderen Artikeln, beispielsweise in denjenigen der Eisenbranche. Nicht nur wird der größere DOetailverkauf, dessen Befriedigung früher dem Zwischenhandel zufiel, z. 3. vielfach direkt vom Fabrikanten gedeckt, sondern es wirkt hier ferner der be— reits hervorgehobene Umstand mit, daß manche Artikel, welche ehe⸗ dem vom Handwerker hergestellt wurden, gegenwärtig als fertige Fabrikerzeugnisse in den Handel gelangen, so daß die hierfür im Kleingewerbe verwendeten Materialien den Ausfall im Absatz des Großhandels naturgemäß erhöhen müssen. Die Ausdehnung des Ge— werbebetriebes im Umherziehen hat im Berichtsjahre derartig bedenk— liche Dimensionen angenommen, daß die kaufmännischen Unter⸗ nehmungen in den kleinen Landorten nachgerade schwer unter dieser Konkurrenz zu leiden haben, welche das ansässige Detailgeschäft ernst— haft gefährdet. In diesem Punkte muß leider eine Zunahme der Klagen aus den Kreisen der Gewerbetreibenden unseres Bezirks konstatirt werden. Die Arbeiten für den deutschen Export haben neuerdings auch im diesseitigen Bezirk an Umfang gewonnen und dürften die dabei in Betracht kommenden Erzeugnisse der Osnabrücker Industrie sicherlich dazu beitragen, den Ruf der heimischen Fabrikate im Auslande zu fördern.

Die Münchener „Allgemeine Zeitung“ schreibt:

„Die Gegner der Eisenbahnverstaatlichung behaupten standhaft, daß die freie Konkurrenz zum mindesten dieselben Erleichterungen für den Verkehr schaffe, wie eine einheitliche staatliche Verwaltung, welcher das allgemeine Landesinteresse verbietet, die Eisenbahnen zu finanziellen Ausbeutungsobjekten zu machen. Es ist demgegenüber schon oft auf die Eisenbahnringe in Nord⸗Amerika und auf das Urtheil englischer Fachblätter hingewiesen worden, welche die Vorzüge unseres Systems anerkennen. Neuerdings werden von den deutschen Gegnern desselben namentlich die Klagen auszubeuten ge— sucht, welche dieser oder jener Gebietstheil, eine oder die andere Gruppe von Verkehrsinteressen deswegen erhebt, weil die gewünschten Zugeständnisse wegen Herabsetzung der Tarife nicht gemacht worden sind. Man bedenkt dabei nicht, daß eine Staatsverwaltung, für welche die finanzielle Ausnützung erklärtermaßen nicht oberster Grundsatz ist, die vielmehr vor Allem dem Verkehre dienen will, gerade um deswillen viel höheren Ansprüchen ausgesetzt ist, als eine Privatverwaltung, welcher man hauptsächlich den ö klar zu machen hat, den die gewünschte Aenderung für sie selbst haben würde. In Zeiten stockenden Absatzes, schwieriger Erwerbsverhältnisse wird vollends leicht ein allgemeines . und oft nicht mit Unrecht vor die Ansprüche einzelner Verkehrskreise an die Staats verwaltung gespannt. Aber nun wird letzterer von den Gegnern der Verstaatlichung zum Vorwurf gemacht, daß sie nicht anders als nach allgemeinen Normen verfahren könne. In dem letzten Jahresberichte der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft heißt es: „Die Elastizität, deren das Privatbahnwesen fähig war, wird ihr fremd bleiben.“ Um diese Elastizität näher kennen zu lernen, empfiehlt sich das Stu—⸗ dium einer auf amtliche Veranlassung veröffentlichten Ueber⸗ sicht über die Tarife auf den österreichisch ungarischen Bahnen. Danach giebt es auf den Bahnen der Monarchie für den Binnen⸗ verkehr 415 Tarife mit 447 Nachträgen, für ausländischen Verkehr 319 Tarife mit 606 Nachträgen, außerdem noch rund 5000 sogenannte Kartirungssätze und gegen 3000 Refaktien, die nicht auf geheimer Vereinbarung beruhen, sondern veröffentlicht sind. Diese Elastizität nennt der „Pester Lloyd“ ein „Chaos“, indem er zugleich die wilde

Konkurrenz und die aus ihr folgenden Tarifkartelle als ein großes Hinderniß für die freie Entwickelung des Verkehrswesens und des „kommerziellen Berufes. der Eisenbahn bezeichnet. Bekanntlich kommen in Preußen die verschiedenen Interessen in den Bezirks⸗Eisenbahn⸗ räthen zu Worte, zu denen im Ganzen 61 Vertreter der Industrie, 85 Vertreter von Handelskammern und 92 Vertreter land⸗ und forst⸗ wirthschaftlicher Vereine gewählt werden.“

Die „Magdeburgische Zeitung“ Metz folgende Correspondenz: .

Mit der in diesen Tagen erfolgten Ernennung des seitherigen Bürgermeisterei⸗Verwalters Halm zum ordentlichen Bürgermeister darf die Uebergangszeit in der städtischen Verwaltung von. Metz als abgeschlossen betrachtet werden. Noch vor fünf Jahren würde es als ein Ding der Unmöglichkeit bezeichnet worden sein, einen Alt—

erhält aus

deutschen zum Oberhaupt der städtischen Verwaltung zu ernennen. Ein allgemeiner Austritt der einheimischen Mit- glieder des Gemeinderaths wäre die Folge davon ge—

wesen. Die inzwischen eingetretene Wandlung ist zunäcst auf den Abbröckelungsprozeß zurückzuführen, in welchem sich die Protestpartei seit mehreren Jahren befindet. Je mehr sich ihr Ziel die Los⸗ trennung Elsaß Lothringens vom. Deutschen Reich in nebel⸗ grauer Ferne verliert, desto geringer ist ihr Anhang geworden. Dabei ist der Glaube an die Dauerhaftigkeit der gegenwärtigen Lage in immer weitere Kreise gedrungen, so daß die Partei in keiner Weise auf jungen Nachwuchs rechnen kann. Im Gegen— satz dazu hat sich das deutsche Element in unserer Stadt theils durch numerischen Zuwachs, theils durch innere Erstarkung gehoben, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß von jetzt ab das Deutschthum noch raschere Fortschritte aufweisen wird, als im ab— gelaufenen Jahrzehnt. Wesentlich dazu beitragen wird die nunmehr in deutschem Sinne thätige, endgültig geordnete städtische Verwaltung. Auch in Altdeutschland darf es wohl mit Genugthuung erfüllen, daß die einst durch und durch französische Stadt, welche vor 16 Jahren noch in französischem Besitz war, das demnächst hierher kommende Reichsoberhaupt durch einen deutschen Bürgermeister und einen seiner überwiegenden Mehrheit nach ebenfalls deutschen Gemeinderath be— grüßen läßt.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Bromberg, 25. August. (W. T. B.) Nach dem jetzt vor— liegenden definitlven Resultat der Reichstagsersatzwahl erhielt Hahn 4822, Komierowski 3912, Schröder 2895 Stimmen. Die Stich—⸗ wahl ist auf den 10. September festgesetzt.

Ratzeburg, 24. August. (W. T. B.) Bei der Reichstags⸗ wahl im schleswig⸗holsteinischen Wahlkreise (Herzog thum Lauenburg) sind 7087 Stimmen abgegeben worden. Davon erhielten Berling (deutschfreis) 3510, Graf Bernstorff (kons.) 2909, Molkenbuhr (Soz.) 665 St. Es ist somit eine Stichwahl zwischen Berling und Graf Bernstorff erforderlich.

Gewerbe und Handel.

Glasgow, 24. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6500 gegen 8900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New⸗JYork, 25. August. (W. T. B). Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver—= einigten Staaten nach Großbritannien 177 000, do. nach Frank— reich 112 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 62 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 24 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 10 000 Qrts.

24. August. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produ kte betrug 6429 916 Doll. In der zweiten Septemberwoche soll, wie es heißt, die Amortisirung dreiprozentiger Obligationen im Betrage von etwa 15 Mil⸗ lionen Dollars stattfinden.

Submissionen im Auslande.

I. Däne m ak. * 8 2 m 2 2 JI. August bis . September. Direktion der Staatsbahnen zu Aarhus. Verschiedene Gegenstände für Eisenbahnwagen. Näheres an

Ort und Stelle. Il. Niederlande.

1) 6. September, Vormittags 115 Uhr. van Zuid⸗Holland im Haag. Lieferung von Basalt für die Hafenanlagen in Stellendam. Taxwerth 4530 Fl. Auskunft an Ort und Stelle, J. van der Vegt im Haag. 2) 7. September, Vormittags 11 Uhr. Direktion der Reichs⸗— Irrenanstalt zu Medemblik, Provinz Nord-Holland. Lieferung von 660 000 kg Ruhr⸗Maschinen⸗Kohlen, 6 000 , Ruhr⸗Heerd⸗Kohlen. Näheres an Ort und Stelle. III. Rumänien. 1) 14. September (n. St.), Mittags.

Provinzial · Bestuur

sowie beim Haupt-Ingenieur

Bürgermeisterei von

Crajova. Erleuchtung der Stadt mit Petroleumgas. Voranschlag: 400 000, Kaution provis. 49 000 Fr.

2) 16. September. Bürgermeisterei von Buzeu. Erleuchtung der Stadt mit Petroleumgas während 30 Jahren. Voranschlag:

350 000, Kaution provis. 15 9000 Fr.

3) 28. September. Bukarest. Landwirthschaftliches Ministerium. Bau eines Viehmarktes in Constantzga. Voranschlag: 800 000 Fr. Kaution 5 o. Näheres an Ort und Stelle.

. IV. Spanien. 1. September, 25 Uhr. Justiz⸗Ministerium Madrid. 300 Ries Pap ier. Voranschlag: 9,50 Pes. für das Ries. Kaution: 300 Pes. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Ham burg, 24. August. (W. T. B.). Der Postdampfer »Allemannia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft hat, von Westindien kommend, heute Lizard passirt.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Malta.

Durch Bekanntmachung der Lokalregierung vom 13. August 1886 ist Folgendes angeordnet worden: .

I) Aus italienischen Häfen ankommende Schiffe dürfen in den Hafen von Malta nicht einlaufen.

2) Aus Sizilien und der Regentschaft Tunis in Malta ein— laufende Schiffe werden erst nach Abhaltung der vorgeschriebenen 21 tägigen Quarantäne zum freien Verkehr zugelassen.

3) Die Einfuhr giftfangender Waaren aus Italien ist

untersagt. . A4, Passagieren, welche von Konstantinopel oder aus einem Hafen des Mittelmeeres ankommen, wird die Landung in Malta nur dann gestattet, wenn sie mit einem vom britischen Konsulat am Abgangshafen ausgestellten Atteste versehen sind, aus welchem sich ergiebt, daß die Reisenden während der letzten 21 Tage vor dem Tage ihrer Einschiffung weder in Italien noch in den öster reichischungarischen Provinzen am Adriatischen Meere gewesen sind.

Griechenland.

Die Königlich griechische Regierung hat die Quarantäne, welcher die Provenienzen aus Spanien bisher noch unterworfen waren, auf⸗ gehoben. Die rückwirkende Kraft dieser Maßregel erstreckt sich auch auf diejenigen Schiffe, welche spanische Häfen seit dem 1. Juli d. J. verlassen haben. ;

Die Königlich griechische Regierung hat die Provenienzen der östlichen Küste des Adriatischen Meeres von Fiume bis Dulcigno einer elftãgigen Effeftiv Quarantäne unterworfen.

Tunis. Durch Ministerialbeschluß vom 12. August 1836 ist die Quaran- täne gegen Provenienzen aus Spa nien fur das Gebiet der Regent⸗ schaft aufgehoben worden.

Berlin, 25. August 1886.

Aus Nr. 34 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, vom 24. August d. J. Von einem un⸗ genannten Geber aus Berlin sind dem Direktor des Kaiser⸗ lichen Gesundheitsamts 600 Se mit der Bitte zur Ver⸗ fügung gestellt worden, dieselben zur Heilung spphilitisch Kranker einer geeigneten, nicht bereits sonst mit ausreichenden Mitteln versehenen öffentlichen Anstalt zuzuwenden. Die hoch⸗ herzige Gabe ist der Bestimmung des Gebers gemäß ver⸗ wendet, auch ist versucht worden, dem Letzteren unter dem von ihm gewählten Pseudonym und Postangabe „Charlotten— burg JL postlagernd“ seinem Anspruch gemäß nähere Mitthei⸗ lung zu machen.

Das Regiment der Gardes du Corps ist gestern zu den Herbstübungen aus Potsdam hier eingerückt. Der Stab des Regi⸗ ments hat in Berlin Quartiere bezogen, während das Regiment mit Ausnahme der 3. Escadron, welche hier wieder kasernirt, in der Umgegend von Berlin in Kantonnements⸗Quartieren untergebracht worden ist.

Essen a. d. Ruhr, 25. August. (W. T. B. Marquis Tseng traf heute früh mit seinen Begleitern zum Besuch des Krupp'schen Etablissement s hier ein und gedenkt, bis zum künftigen Freitag in Essen zu verweilen.

Gestern Abend setzte Mr. Daly's amerikanische Schau⸗ spielergesellschaft ihr Gastspiel im Wallner⸗-Theater mit gutem Erfolg und mit besserem Gelingen als am ersten Abend fort, da die reiche Begabung einzelner Darsteller bemerkenswerther zu Tage trat. Es ist nur lebhaft zu bedauern, daß die Theilnahme des Publikums eine äußerst geringe ist, obgleich man voraussetzen muß, daß es hier in Berlin eine große Anzahl von Personen giebt, welche für das Wesen der Neuen Welt, wie es sich auf den Brettern ab⸗ spiegelt, Interesse hegen. Bei einem Gesammtgastspiel darf man nicht von dem einzelnen Darsteller vollendete Kunstleistungen erwarten; aber trotz des Fehlens von „Sternen ersten Ranges und trotz des Fremdartigen in der Darstellung kann die Gesellschaft größere Aufmerksamkeit beanspruchen, als dieselbe bis jetzt hier findet. Die gestrige Aufführung der einaktigen Kleinigkeit „A Woman's won't“ oder auf Deutsch „Gott sei Dank, der Tisch ist gedeckt! war im Ganzen vorzüglich. Miß Dreher gab die schmollende, erzürnte und schließlich versöhnte Gattin mit reizender Naivetät und Natürlichkeit, so daß die kleine Rolle in der That eine Musterleistung war; Mr. Skinner zeigte sich als gewandter Partner. Das alte Paar wurde durch Mr. Lewis mit durchschlagender Komik und dabei form— voller Reservirtheit und durch Mrs. Gilbert drastisch dargestellt. Eine weniger gefällige Wirkung hatte das zweite, größere Stück „She would and she would not“, welches nach einem Lustspiel Colley Cibber's bearbeitet ist und aus dem vorigen Jahrhundert herrührt. Der Stoff ist altmodisch und selbst für längst vergangene Zeiten nicht glaubwürdig. Eine junge stolze Schöne verhöhnt ihren Liebhaber, bis er davoneilt, um auf Befehl seines Vaters eine Andere zu heirathen; sofort folgt ihm die Geliebte mit ihrer Zofe in Männer⸗ kleidern, um an seiner Stelle die bestimmte Braut zu fordern. Nach mancherlei Verwickelungen erhält die spröde und doch heiß liebende Schöne ihren Geliebten wieder und die Braut, welche sich nur einem Zwange gefügt hatte, gewinnt nun ebenfalls ihren heimlichen aber wahren Liebhaber, den Bruder jener spröden Dame. Es klebt dem ganzen Stück etwas altmodisch Naives, beinahe Kindliches an; so taucht im letzten Moment, als sich schon drei Brautpaare gefunden haben, plötzlich ein junger Spanier auf, welcher die Zofe, um welche Niemand geworben hat, zu seiner Lebensgefährtin erkiest; auch der uns ungewohnte Schluß, welcher durch den Mund eines der Mit- wirkenden die Moral von der Geschichte kund thut, verstarkt den Eindruck des Veralteten. Viele Scenen sind heiter, lebendig und mit wirksamem Humor aufgebaut, so daß man um so mehr die Längen

bedauert, welche besonders die Rolle des „Trappanti‘, durch Mr. Lewis möglichst lebhaft und geschickt dargestellt, belasten. Mr. Leclereh gab den grausamen, geizigen Komödienvater

mit vielem Humor und gewann so den unwahrscheinlichen Uebertrei⸗ bungen des Charakters eine immerhin unterhaltende Seite ab; dem derben Bilde des Dichters entsprach sein derbes Spiel. Die beiden Liebhaber wurden von Mr. Drew (Don Philipp) und Mr. Skinner (Octavio) recht tüchtig gespielt. Miß Dreher hatte die sehr passive Rolle der als spanischer Ritter verkleideten Zofe, doch that sich die Dame wieder durch ihre feine Anmuth und die dezente Zartheit des Auftretens hervor. Als ein bemerkenswerthes Talent doku⸗— mentirte sich Miß Rehan als „Hypolita“, welche die Ver— kleidungsrolle der spröden Schönen mit Geist und Grazie durchführte; der tolle Uebermuth brach häufig ganz unvorhergesehen durch, ohne aber die Gesammtwirkung jemals zu stören. Ein kräftiges Auftragen der einzelnen Nüancen muß man dem beweglicheren, schnelleren Spiel der Gäste zu Gute halten. Die Schlußworte Hypolita's, von Miß Rehan mit liebenswürdiger Anmuth und beinahe schüchterner Bescheidenheit vorgetragen, bildeten einen versöhnenden Abschluß des Stückes und riefen lauten Beifall hervor, welcher allen Darstellern in der That gebührte.

Kroll's Theater. Der Erk'sche Männergesangverein veranstaltet am nächsten Sonnabend unter Leitung seines Dirigenten, des Musikdirektors Edwin Schultz (neben dem Concert der beiden Kapellen) ein großes Garten⸗Concert. Die dazu gelösten Billets berechti⸗ gen auch zum Besuch der Wereschagin-Ausstellung sowie zu der im Königssaal stattfindenden Opernaufführung: „Aennchen von Tharau'“. Das Programm enthält die anziehendsten Kompositionen für Männer⸗ gesang von Erk, Edwin Schultz, Mendelssohn⸗Bartholdy, Koschat, Zöllner, Lackowitz und Isemgnn. Bei ungünstiger Witterung finden er rtr des Erk'schen Vereins in den Zwischenakten im König⸗ aal statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗

3 199.

Erste Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 25. August

HSS.

Deuntsches Reich.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

ö . Nachweisung Zeitfragen des christlichen Volks lebens. Begründet * 2 7 9. 7 590 22 ) 2 2 2 3 = J her⸗Ki en Müh auße un! ss * der Bestände an Zucker in Zuckerfabriken, Raffinerien und amtlichen Niederlagen im deutschen Zollgebiet Kutsos kirchen Rath br; Me sblhäuez und bröfessgt Pr. Geffcten am 31. Juli 1886. x Fortgeführt von E. Frhr. von Ungern⸗-Sternberg in Berlin und Pfr. me. me ,, . in Frankfurt 4. M.. Verlag von Gebr. Henninger in. ö k , w , ,,, ; ; Deilbronn. Von dieser Zeitschrift liegen die beiden letzten Hefte . II. Raffinirte und Konsum⸗ III. Außerdem: . XI . Hef 7 . 2 24 beiden . J. Rohzucker und Farine zucker (mit Ausschluß der Unverzollter auslän— ö D Wes (zo) vor. Das . Heft enthält . er, . 36. an⸗ eine Abhandlung über „Die Jünglingsvereine in Deutschland“ von d Carinez Tilcher Jucker. D. von Oertzen. Die Abhandlung des 8. Hefts ist betitelt: ‚Wiffen— 1) Rohzucker. I) Zucker der schaft und Kirche im Streit um die theologischen Fakultäten?“ und , höchsten Ver⸗2) Sonstige 2mWRaffn; von Martin von Nathusius, Pastor in Barmen, verfaßt. Der , guͤtungsklasse raffinirte und 2YRaffinirte Abonnementspreis für Band XII. (Heft Si —= 88) beträgt 5 M, De Bezeichnung 1 ; ö ) gt 9 , der nach Art. J. Konsum, I) Rohzuckers Zucker, Einzelpreis eines jeden, Hefts 1 ver Lan erstättenn . Grete b. Nach⸗ Zusammen 5. 2b des Ge zucker, zur Forstryerkehrsblatt. (Berlin, Adlerstr) Nr. 6. produkte . setzes vom zweiten Ver⸗zum Zollsatz! o wie Rob Inhalt: Handel und Verkehr: Breslauer Marktbericht. Jahres⸗ und 2) Farine. (Spalte 1. Juni 1386, ginge t affe zucker zum hericht, der endelskammer zu Hofen. Forst, und Jagdwesen: ö vom 6. einschließlich nach Art. J von 24 4 ö Amtliche Mittheilungen; Ernennungen, Beförderungen 2c. Resul⸗ 3 2, 3, 4). der vom S. 2c des Ge. Zoll satz vor tate der im laufenden Jahre abgehaltenen Jäger⸗Prüfungen bei den Produkt. ; Bundesrath setzes vom für 100 kg 30 , Bataillonen. Vorlesungen an der Forstakademie Münden. Uni—⸗ Produkt ab. dieser Klassess. Juni 1886 versitãt Tühingen, Verzeichniß der Vorlesungen an der Königlichen zugewiesenen gehörig. ür 199 kg. Universität München. Vorlesungen an der forstlichen Abtheilung d ö . . - Zucker. der technischen Hochschule zu Karlsruhe. Abhandlungen: Die rich— ö ö J 9 (tige Devise. Waldgeschichte des Alterthums aus Seidenstücker. . ; (Fortsetzung). Wie sich Steine in Brod verwandeln laffen. . ; ö Gerichtliches. Kleinere Mittheilungen. Literatur und Kunst. 1) Rübenzuckerfabriken J 44330 24 840 924522 66 150 36 822 3 . . Musikalische Jugendpost. (Verlag: P. J. Tonger, Köln) . . = 22 9 . 6 . 2. K X . . . 11. 2) Juckerrafflterken und Melnfse Cut Rr. gs Inhalt: Zur Hundertjährigen Todesfeier Friedrich des . ö 9 en D Fin Kavi übe 3m Ge Rc erung Un kalten! hne in en, . von 6 mit Bild. Ein Kapitel über den Gesang, Dv 136 038 129560 10894 159 882 151 830 28 10 . . von k ö Il cane, ,, Roma, Humoregke darunter ausländischer Zucker .. 229 —— 270 E 5 ᷣö—. e, , Fr mnsührung die s ren in rt mn, 1. . lehrenden Unterhaltungen, II. Die Zauberflöte von W. A. Mozart, = Summe . 991 390 57 280 35 734 10384 404 247980 64928 w . von Ernst Pas gut mit 4 Illustrationen von Professor Müller. darunter ausländischer Zucker.. 279 4 279 3 . . . Der kleine Wohlthäter (Friedrich der Große), Gedicht von Johanna 3) Oeffentliche Niederlagen für unver- Baltz, Allerlei Kurzweil aus dem Künstlerleben des alten Fritz, e ,,, 45 538 . 1510 47048 3 883 . 21449 30 6. Literatur. Briefkasten. Musik— . ö 3. . ; 2 = 9 * 9 gen: VR 9 22 19 3 , , 6.1 4) Privattransitläger unter amtlichem ,,, . 1 soösrt Dugtt, aus der Qber. dig, Zauberflöte für Mitverschluß J 158 719 46 158 765 7568 191 359 12283 Klavier von. G. dandrock. Friedrich der Große, König von Preußen, . : 568 ͤ 35 42283 Qohenfriedbergermarsch für Klavier zu 4 Händen. H. G. Nägeli, Summe 3 und 4 204 257 15656 205 813 11451 378 933 63732 ö . Vaterland“, Lied für Solostimme und Chor mit Klavier— S ‚— ; 93 847 7 986 27 . ö. begleitung. Summe 1 bis 4 1195647 57 280 37 29 2902 261 530 9833 3 732 Für die S ibst E hn, Mee zlandi fa. M ede . . 290 1290217 259 451 04 933 635 632 Für die Schreibstube. (Schmidt, Berlin C., Neue Friedrich—⸗ arunter ausländischer Zucker .. 279 . ö 279 6 ö . . , , lin C Friedrich ,, ö. ö 9. , Friedrich der Große. 6 de li 69 ir be 1ItIcFeęrf zFöom e O2. 2 71 ö 2 ö 2 J 5 9 96 . . Vb s 6 6 2 2? U (he * r es ) J e: 5 ö ö * ö 3 ) Zahl der betheiligten Rübenzuckerfabriken: 286; Raffinerien: 51; öffentlichen Niederlagen: 27; Privattransitläger: 33. ane, e ö ,, . ud llt ö 96 ; . . . 2 5ng Reil, Vachsragen: Zuste igen im Berlin, den 24. August 1886. . . Zrangsvollstreckungs verfahren; Pfändung einer Wechselforderung. Kaiserliches Statistisches Amt. Aufgaben und Auflösungen. Inserate. C No 59 3 In Vertretung: J von Scheel.

8

12

PHreußischen Staats; - Anzeigers: Berlin 8sW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-A Anzeiger und das Central-Handels— register nimmt an: die Königliche Expedition 1.

des Aeutschen Reichs -Anzeigers und Königlich

2

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.

. 4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung

R **

Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 16307 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot:

1) der Spar⸗Obligation des Neuen Consum⸗ Vereins, eingetragene Genossenschaft, in Magde— burg Nr. 325 über 50 „Mt,

von der Wittwe des Dachdeckers Christian Schock, Wilhelmine, geb. Mückesch, zu Suden⸗ burg⸗Magdeburg;

2) des Depositalscheins Nr. 727 des Königl. Preußischen Bank-Comptoirs zu Magde— burg vom 3. November 1873 über ein bei dem selben von Fr. List zu Kalbe a. M. nieder— gelegtes versiegeltes Packet, enthaltend Werth— papiere,

von dem Rentier Friedrich List zu Tübingen, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗— gefordert, spätestens in dem auf

den 18. Januar 1887, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Magdeburg, den 18. Juni 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

librss] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Gelsenkirchen Nr. 5899, ausgefertigt für den Knecht Franz Sibbing zu Braubauerschaft ist angeblich ver— loren gegangen und soll auf den Antrag des Eigen⸗ thümers, Knecht Franz Sibbing, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 15. Dezember 1886, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeich— neten Gericht, Zimmer Nr. 1, sein Recht anzu— melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Gelsenkirchen, den 1. Juni 1886.

Königliches Amtsgericht. 16308

Die Häuslerin Wilhelmine Roß, geb. Harms, zu Heiligenhagen, hat dargelegt, daß zwei Hypotheken— scheine über Eintragungen auf ihre Häuslerei Nr. 4 zu Heiligenhagen, nämlich:

a. Fol. 3 über 50 Thlr. Cour. zu 4 Procent Zinsen für den Knecht Johann Schmidt zu Heiligenhagen,

b. Fol. 5 über 50 Thlr. Cour. zu 35 Procent Zinsen für den Tischlergesellen Wilhelm Ulrich aus Neuguthendorf, jetzt zu Doberan,

verloren gegangen seien, und hat nachgewiesen, daß die Gläubiger in die Tilgung der Hypothekenforde⸗ rungen gewilligt haben.

Es werden auf zulässig befundenen Antrag alle Diejenigen, welche der Mortifikation der eingetrage⸗

* u. s. w. von öffentlichen Papieren. nen Rechte der bez. beiden Gläubiger widersprechen können, zur Anmeldung ihrer Rechte, die Inhaber der Urkunden auch zur Vorlegung derselben, spätestens in dem auf

Freitag, den 21. Januar 1887,

Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermin aufgefordert, unter dem Nachtheil, daß die eingetragenen Rechte mortificirt und die Hypo—

thekenscheine für kraftlos werden erklärt werden. vormaligen

Kröpelin, 20. Juni 1886. Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:

A. Stocks, Ger.⸗Dtr. Im Namen des Königs! Verkündet am 14. Juli 1886. ; Wulff. Gerichtsschreiber

Auf Antrag des Bergmanns Carl Wieschmann zu Bickern, vertreten durch den Rechtsanwalt Glandorff zu Gelsenkirchen, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Gelsenkirchen durch den Amtsrichter Müser

für Recht:

Sowohl die unbekannten Berechtigten als auch die angezeigten Rechtsnachfolger des letzten verfügungs— berechtigten Inhabers der nachstehenden, im Grund— buch von Bickern Band J. Art. 25 (früher Bd. J. S. 273) Abtheilung III. Nr. 13 eingetragenen Post:

Eine judikatmäßige Waarenforderung des Kauf— manns J. Obertüscher zu Mülheim a. d. Ruhr im Betrage von 96 Thlr. nebst 22 Thlr. 28 Sgr. Zinsen und ferner vom 5. Juli 1847 an laufenden mit monatlich 12 Sgr., ferner 5 Thlr. 13 Sgr. Mandatariengebühren, sowie 3 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. Kosten und den Eintragungskosten. Eingetragen auf Grund der rechtskräftigen Agnitionsresolution vom 4. November 1846 laut Requisition des Prozeß richters vom 5.11. August 1847 zufolge Verfügung vom 25. August 1847 . werden mit ihren Ansprüchen auf diese Post ausge— schlossen. Die Kosten des Verfahrens werden dem Antragsteller zur Last gelegt.

Müser.

26342

Im Namen des Königs! Verkündet am 20. August 1886. Riemschnei der, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag der Wittwe Wilhelmine Stephan, geborne Köckert zu Reuden. erkennt das Königliche Amtsgericht zu Bitter⸗ feld durch den Amtsrichter Trappe für Recht:

Die Hypothekenurkunde über 150 Thaler Dar⸗ lehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 1. Juni 1870 am 10. August 1870 für den Maurer Karl Schröter zu Bobbau und übereignet durch Cession vom 15. September 1873 der Wittwe Sophie Schulze, geborne Albrecht zu Bobbau, in Abthei⸗ lung II Nr. 3 des der Wittwe Wilhelmine Stephan, eborne Koeckert zu Reuden zur idiellen Hälfte ge⸗ . Grundstücks Reuden Band II. Blatt Nr. 32,

[26292

Deffentlicher Anzeiger.

2X

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel. . 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater⸗Anzeigen. UIn der Börsen⸗ 14

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein E Vogler, G. LS. Daube C Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

L 9. Familien⸗Nachrichten. Beilage. * gebildet aus der Schuldurkunde vom 1. Juni 1870 und aus dem Hypothekenbuchs-Auszuge August 1870, wird für kraftlos erklärt.

Die Kosten des Verfahrens werden der Wittwe Schulze, Sophie, geborne Albrecht in Bobbau, ihrer Verpflichtungserklärung vom 13. April 1885 gemäß auferlegt. ö

Trappe. (26340) Amtsgericht Brake Abtheilung J. Deffentliche Zustellung.

Der Sjouermann Carl Friedrich Scharff zu Brake, vertreten durch den Rechnungssteller Lübbersjohanns daselbst, klagt gegen den Kapitän Francisco Gaggero vom italienischen Schiffe ‚Magdalena“, früher mit seinem Schiffe im Braker Hafen, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen restlich 55 „S für das Löschen

des Schiffes des Beklagten im Juli und August

1883 mit dem Antrage: den Beklagten zur Zahlung von 55 ½ unter Kostenlast zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, auch eine in der Arrestsache des Klägers G. 16/83 des Großherzoglichen Amtsgerichts Brake gegen den Beklagten von letzterem zur Sicherung der klägerischen Forderung deponirte Summe im Betrage von 65 M dem Kläger zu über— weisen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand— lung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amts— gericht Abth. J. zu Brake auf Dienstag, den 19. Oktober 1886, Vormittags 19 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht. Brake, 1886, August 20. Rüdebusch, Gerichtsschreiber⸗Geh. des Großherzogl. Amtsgerichts.

26338] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Gottlieb Volkening zu Essen, ver— treten durch den Justizrath Anz in Essen, klagt gegen den Händler Franz Kluthe, früher zu Bickern wohn— haft, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus der Lieferung von Waaren in Höhe von 169,49 ½ sowie aus gleichem Grunde als Cessionar der Firma Beute & Cie. in Höhe von 134,‚48 n, als Cessionar von Theodor Martin in Höhe von 127,44 M, als Ces⸗ sionar von Carl Wiemever in Höhe von 472,08 „6, als Cessionar von Reinicke C Landskron in Höhe von 88,25 M, mit dem Antrage zu erkennen,

daß Beklagter schuldig, an Kläger 991 M 74 nebst 60,60 Zinsen seit 1. April 1880 zu zahlen, daß Kläger berechtigt, aus den auf dem Grund stücke Bickern Band II. Folio 17 für Beklagten eingetragenen 1500 Æ seine Befriedigung zu er⸗ langen, daß die Kosten dem Beklagten auf⸗ zuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf

vom 10.

*

den 23. November 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Essen, den 17. August 1886.

Klemp, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

26359 - Oeffentliche Zustellung. Nr. 35 334. Kaufmann Heinrich Schwarz in Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Selb hier,

klagt gegen Metzger Jakob Valdenaire von hier, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Mieth— vertrag, mit dem Antrage, den Beklagten zur Zah— lung des vorauszahl baren, rückständigen Miethzinses für die Monate August, September und Oktober 1886 im Betrage von 300 „M zu verurtheilen, das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Gr. Amtsgericht Mannheim zu dem auf Donnerstag, 21. Oktober 1886, Vormittags 9 Uhr,

vor dem bezeichneten Gericht, Abth. J., bestimmten Termin. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mannheim, 18. August 1886.

Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Galm. 262931 Oeffentliche Zustellung.

Die Firma M. Ehinger in Marienberg, Inhabe⸗ rin Theresie Marie Ehinger, klagt gegen den Buch⸗ halter Friedrich Eduard Mann, fruher in Nieder⸗ schmiedeberg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Waaren⸗Forderung von 118 ½ 5 3 nebst Anhang mit dem Antrage auf Verur heilung des Beklagten zur Zahlung von 118 5 3 nebst 5 ½ Zinsen seit dem Tage der Zustellung dieser Klage, sowie auf vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Marienberg auf den 30. September 1886, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Köhler,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 26240) Defcfentliche Zustellung.

Der Kolonist August Falbe zu Eichberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Kroll zu Wolden berg, klagt gegen den Stabschläger und Regimenter Gottlieb Moll, früher zu Eichberg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen 234 66 73 * nebst 5 o Zinsen seit dem 20. April 1886 Restbetrag einer Dar⸗ lehnsforderung aus der gerichtlichen Verhandlung vom 3. Mai 1881 und in Höhe dieses Betrages bei der erfolgten Zwangsversteigerung des verpfändet ge⸗

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