ihm selbst geführten, unverändert in seinem Besitz befindlichen lt ü ar nachträglich durch Korrekturen, Einschaltungen ü s. w. einen unrichtigen, von dem ursprünglichen abweichenden gulal giebt.
— Der Kaiserliche Gesandte bei den Vereinigten Staaten von Amerika, von Alvensleben, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des Herrn von Alvensleben von Washington fungirt, der Leggtions= Rath Freiherr von Zedtwitz als interimistischer Geschäfts⸗ träger.
— Der General der Infanterie von Stiehle, General— Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Chef des ngenieur⸗ und . und General-⸗Inspecteur der kö und der General⸗Lieutenant von Vöigts⸗Rhetz, Deneral . Inspecteur der Artillerie, haben heute Berlin verlassen, um den großen Herbflübungen des XV. Armee⸗-Corps bei- zuwohnen.
igmaringen, 8. September. (W. T. B. Der König . ist . Abend hier eingetroffen und wurde am Bahnhof von dem Fürsten und der Fürstin
von Hohenzollern empfangen. (W. T. B.) Se.
Bayern. Nürnberg, T September. , Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist Nachmittags 3 Uhr von dem Manöverfelde bei Kloster Heilsbronn mittelst Extrazuges hierher zurückgekehrt, Höchst⸗ derfelbe machte heute eine Rundfahrt durch die Stadt und nahm die Sehenswürdigkeiten in Augenschein. Am Abend findet ein Diner statt, zu welchem zahlreiche Einladungen ergangen sind. .
? 6 8. September, Vormittags. (W. T. B.) Se. Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat Sich bereits heute früh 61 Uhr zu den Truppenmanövern bei Großhabersdorf begeben.
Hessen. Darmstadt, 5. September. (W. T. B.) Prinz Ludwig von Battenberg trifft heute hier ein.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 7. September. (. T. B.) Die „Polit. Correèsp.“ meldet, das englische Kabinet ö. kuͤrzlich ein Rundschreiben an seine Vertreter bei den
ignatarmächten des Berliner Vertrages versandt, in welchem es die Festhaltung des Berliner Vertrages als die beste und ficherste Basis für die Lösung der Schwierigkeiten in Bulgarien und Sst-⸗Rumelien empfiehlt und die Ueberzeugung ausspricht, daß die Modifikation des Statuts für Ost-Rumelien im Sinne der Wünsche des bulgarischen Volkes einen Eingriff in den Berliner Vertrag nicht bedeuten würde. Schließlich wird die Beschleunigung der bezüglichen türkisch⸗bulgarischen Unterhand⸗ lungen . .
— Die „N. A. Ztg.“ schreibt: Die Worte, mit denen der Chef der zür Revindikationsfeier in Pest entsandten militärischen Deputation, General⸗Lieutenant von Schlichting, beim Festbanket am 2. d. M. den Gruß der brandenburgischen Waffenbrüderschaft ausgedrückt hatte, sind in den vorliegenden Berichten bisher nur a ungenau wiedergegeben.
Angesichts der auszeichnenden Aufnahme, mit welcher diese Deputation von Seiten aller betheiligten Autoritäten, vor Allem aber von Sr. kö Majestät dem Kaiser und Könige Franz Joseph beglückt worden ist, erscheint es als eine Pflicht, die gesprochenen Dankesworte in vollständigerer Fassung mitzutheilen. Vollinhaltlich lauteten dieselben:
Es sei mir gestattet, in meinem Dank und in meinem Trinkspruch die allgemeine militärische Bedeutung des Festes, welches Sie heute begehen, besonders hervorzuheben. Mit denselben Gesinnungen, wie die Brandenburger vor 260 Jahren auf ihres Kurfürsten Befehl durch die Karpathen zogen, um sich bundesbrüderlich neben der großen Kaiserlichen Armee, den ungarischen Schaaren und den kurbayerisch sächsischen Truppen unter den glorreichen Befehl des Herzogs Karl von Lothringen zum Kampf um Ofen zu stellen — kommen heute deren Nachkommen auf ihres Königs Befehl, um an Ihrer Festfreude Antheil zu nehmen. .
Unser König hat dafür gesorgt, daß unsere Deputation die echten und denkbar direktesten Nachkommen jener Brandenburger seien. Die beiden Regiments⸗Commandeure bringen Ihnen den Gruß der Fahnen und Standarten, welche durch die Ofener Bresche gezogen sind. Es sind die ältesten der Armee. — Jedes der beiden anderen Mitglieder legt, indem es heute Ihren Jubel theilt, doch gleichzeitig ein Lorbeer⸗ blatt auf das Grab eines Ahnen, welcher hier im Kampfe den Helden tod fand. — Sie sehen, meine Herren, daß auch in den Blättern unserer Kriegsgeschichte die Thaten fortleben, deren Erfolge Sie heute feiern. In diesem Sinne darf der Soldat von einer Blutsverwandt⸗ schaft reden, welche gemeinsam bestandene blutige Kämpfe verleihen.
Große, mächtige, selbständige Staaten ed aus jenen alten Bundesschaaren im Laufe der Jahrhunderte emporgewachsen — un⸗ vergessen sei auch ihnen die alte Waffenbrüderschaft!
Indem ich Vielseitiges in meinem Trinkspruch vereinigen möchte, erhebe ich das Glas zu ehrerbietiger Huldigung für den erhabenen Herrscher, g r und König, dieser mächtigen Reiche! — ich leere es auf das Wohl des Königreichs Ungarn und seiner damals so schwer bedrängten, jetzt reich erblühten Hauptstadt und fordere Sie auf, der alten Waffenbrüderschaft ein Hoch zu bringen. Möge der alte Stamm in Zukunft neue Blüthen treiben. — Die Waffenbrüderschaft jener Tage wirke fort und lebe hoch!
Großbritannien und Irland. London, 6. Sep⸗ tember. (Allg. Corr.) Der Herzog und die Herzogin von Connaught verabschiedeten sich gestern von der Königin in Balmoral anläßlich ihrer bevorstehenden Ab— reise nach Indien, wo Se. Königliche Hoheit das Kommando über die in Rawal Pindi, im Pendschab stationirte Division der bengalischen Armee wieder übernehmen wird. Die Kinder des alten Paares bleiben während der Abwesenheit ihrer
ltern bei der Königin.
Der Prinz von Wales kehrt am 12. d. von Homburg nach London zurück. — Der Erzherzog Ludwig Victor von Oesterreich ist in London eingetroffen und im Bristol Hotel abgestiegen.
Um den Frieden in Belfast dauernd zu befestigen, hat die irische Regierung beschlossen, die Polizeimacht der Stadt um 500 Mann permanent zu vergrößern.
Nach langem Krankenlager starb gestern hier Samuel Morley, der bekannte Philanthrop und früheres Unterhaus— mitglied sur Bristol, im Alter von 77 Jahren.
— J. September. (W. T. B.) Sa lisbury konferirte heute längere Zeit mit Hartington über die irische An⸗
elegenheit und den Antrag Parnell's betreffs der Agrar— rage. i r fand ein Kabinetsrath statt.
— J. September, Abends. (W. T. B) Im Unter⸗ haue erklärte Unter⸗-Staatssekretär Fer gusson, der Regierung sei keine Mittheilung von einer, Seitens einer Tripel⸗Alliance angeblich beabsichtigten Theilung Süd⸗Ost⸗
Europas zugegangen. Der Gedanke einer russischen Okku⸗
. Heer ens oder dessen Verwaltung durch einen
ruffischen Gouverneur beruhe auf der Hypothese von der
gulf ten einer Bed. . 6 ir g, i i indessen ni
4 6 16 665 Nachricht von dem Aufgeben
annehmen könne. — ᷣ — e ! habe die Regierung keinen
Port In gigas er so derartigen Beschluß gefaßt. = 66 der . des Kriegsbudgets, dessen sämmt⸗ liche Positionen erledigt wurden, erklärte der Staats sekretr des Kriegs, Smith, es sei die Einsetzung eines Comitès be⸗ schlossen, welches den Zustand der während der letzten 5 Jahre elieserten Geschütze Und des übrigen Kriegsmaterigls unter⸗ ö solle. — Die Bill, betreffend die über die Unruhen in Belfast anzustellende Untersuchung, wurde in zweiter Lesung angenommen. . 32 8. September, früh. (W. T. B.) Der „Standard schreibt, die Sache des Fürsten Alexander von Bul— garien sei die Sache einer jeden Macht, welche gegen die Herstellung der Herrschaft Rußlands in Konstantinopel sei. So langsam auch die Prozesse der Diplomatie sich vollziehen möchten, so dürfe ö Alexander doch zuversichtlich annehmen, daß er, falls er sich entschteße, die Geschicke seines Volkes zu theilen, im Kampfe nicht blos auf seine eigenen Hülfsquellen angewiesen sein würde.
Frankreich. aris, 6. September. (Köln. Ztg.) Die Lage der Dinge auf Madagascar ist wieder so ernst ge⸗ worden, daß die Regierung die Absendung von Verstärkungen beschloffen hat. Die Tünche der ,, unter welcher man während der Empfangsfeierlichkeiten des französischen Residenten beiderseitig das Mißtrauen versteckt hatte, ist schnell verblaßt, und heute bereits weigern sich die Hovas, einigen Vestimmungen des Friedensvertrages nachzukommen, eine Widersetzlichkeit, die Le Myre de Villers in erster Linie englischem Einflusse zuschreiht. Daß der General⸗ Resident sich nach Tamatave zurückgezogen habe, wird vom Ministerium des. Aeußern in Abrede gestellt: es will bis jetzt keine derartige Nachricht erhalten haben. — Die gestern aus Numea eingetroffenen Briefe be⸗ richten von Zwistigkeiten zwischen dem neuen Gouverneur von Neu⸗Caleponten, Rouet, und den Offizieren der dortigen See⸗ station. Der Gouverneur hat die Weisung, die in jenem Theile des Stillen Ozeans gelegenen Inselgruppen, nament⸗ lich die Neuen Hebriden, scharf zu überwachen, konnte aber seiner Aufgabe nicht in vollem Maße gerecht werden, weil seine Befehle unter allerlei Vorwänden umgangen wurden, sodaß der Gouverneur schließlich um seine Entlassung ein— kam. Das Auftreten der See⸗Offiziere erklärt sich dadurch, daß Nouet Civilbeamter ist. — Die Hitze der letzten Tage hat viele Opfer unter den Truppen gefordert. Im Lager von Chalons ist ein Theil der Mannschaft erkrankt und viele Pferde sind umgekommen, was aber nicht wundern darf, da man ungeachtet der tropischen Hitze die Reiterei im Durch⸗ schnitt in zwei Tagen Märsche von 35 Stunden ausführen ließ.
Spanien. Barcelona, 2. September. (Köln. Ztg.) Am 1. September erfolgte hier ein anarchistisches Dyna mit-Attentat, worüber Folgendes bekannt wurde. Bereits ö. einigen Tagen fand eine Arbeitseinstellung der Maurer statt, hauptsächlich aus dem Grunde, weil die Arbeitszeit auf acht Stunden täglich cab et würde. Alsbald jedoch trennte sich ein Theil der Arberter on den Aufständigen; die Letzteren be⸗ gannen gegen die Ersteren Drohungen auszustoßen, und der Gouverneur erklärte, er werde die Arbeiter, welche arbeiten wollten, gegen Bedrohung in Schutz nehmen. Auch die Arbeit— geber vereinigten sich zu gemeinsamen Maßregeln und am 1. September fand in einem öffentlichen Gebäude eine Versammlung von etwa 150 Unternehmern statt, die sich sämmtlich mit Ausnahme von etwa acht schrift— lich über die Bedingungen verständigten, unter welchen sie weiter arbeiten lassen wollten. Während das Schriftstück zur Unterzeichnung umging, erfolgte ein ungeheurer Knall. Eine in einen eisernen Rohr enthaltene Dynamit⸗-Kartusche war unter einen Tisch geworfen worden und hatte sich dort ent⸗ laden. Fünf Bauunternehmer sind . sieben andere weniger schwer verwundet. Die Bestürzung in der Stadt ist groß.
Bulgarien. So fig, 6. September. (W. T. B.) Bei der Unterredung mit den Offizieren anläßlich seines Besuchs im Lager erklärte Fürst Alexander, er beabsichtige, am 13. 8. M. Bulgarien zu verlassen, und richtete zugleich die dringende Bitte an sie, sich seinem Vorhaben nicht zu widersetzen.
— J. September. (W. T. 633 In Folge eines Seitens der Minister und der hervorragenden Parteiführer geäußerten Wunsches soll der russische Konsul sich bereit erklärt haben, eine Abschrift der ihm gestern zugegangenen und münd— lich mitgetheilten Dep hr über die bezüglich Bulgariens zu beobachtende Politik Rußlands der Regierung zu geben.
— J. September, Mittags. (W. T. B.) Es ist nunmehr eine Regentschaft gebildet worden, bestehend aus Stambuloff, Mutkuroff und Karaweloff. Das Ministerium ist wie folgt zusammengesetzt: Rodoslawoff Präsident, Stoiloff Justiz, Natchevitsch auswärtige An— gelegenheiten, Geschoff Finanzen, Jvantchoff Unterricht, Nicolajeff Krieg. — Der Fürst empfing heute Vormittag die Mitglieder der neuen Regierung, sowie die Vertreter der Mächte. Der Fürst beabsichtigt, bereits heute um A/ Uhr abzureisen; der Regentschaftsrath, mehrere Minister, sowie Offiziere werden den Fürsten bis nach Lompalanka begleiten. . hier aus wird der Fürst voraussichtlich eine Proklamation erlassen.
— J. September, Abends. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ meldet: Der Fürst empfing heute Vor— mittag die Vertreter der fremden Mächte, dankte den— selben für die moralische Unterstützung und für die Rathschläge, die sie ihm in einem schwierigen Zeitpunkte gegeben hätten, und be—⸗ zeichnete das Konstantinopeler Protokoll als eine der Haupt— ursachen für seine Abdankung, weil dasselbe seinen ö gestattet habe zu sagen, daß er einfacher Beamter Rußlands sei. Er habe in das Land zurückkehren wollen, um dasselbe an hellem Tage mit seiner eigenen freien Zustimmung, und nicht wie ein Uebelthäter verlassen zu können. Der Fürst betonte besonders, wie schwierig es sei, das Land unter den , , Um⸗ ständen zu regieren. Er wünsche dem Lande einen gleich er— gebenen Regierungs nachfolger und hoffe, daß dessen Bemühungen von 533 gekrönt sein möchten.
Der Fürst hat betreffs seiner Abdankung eine Pro— klamation erlassen, welche also lautet: Nachdem wir uns von der schmerzlichen Wahrheit überzeugt hen, daß unsere Abreise aus Bulgarien die Wieberherstellung guter Be—
ien, zwischen Bulgarien und Rußland erleichtern wird, waagrenfabrikation ist, vollauf ir
un
sheuer uns die Interessen des Vaterlandes sind und daß wir be, sind, für seine Unabhängigkeit Alles zu opfern, selbst
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits— amt. Nr. 36. — Inhalt: Gesundheitszustand und Gang der Volks- krankheiten. — Witterung. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Volkskrankheiten und Gesammtsterblichkeit im Berichtsmonat. — Statistische Nachweisung über Sterblichkeitsvorgänge in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Statistische Nach⸗ weisung über Sterblichkeitsvorgänge in einer Anzahl größerer Städte des Auslandes. — Nachweisung der aus Berliner Krankenhäusern gemeldeten Erkrankungen. — Nachweisung der aus deutschen Stadt- und Landbezirken gemeldeten Erkrankungen — Witterungs⸗Nachweis. — Cholera⸗Nachrichten. — Uebersicht der Erkrankungen und Todesfälle an Pocken in Bayern im Jahre 1885. — Kindersterblichkeit im . saͤchsischen Bergmannsstande. — Gesundheits. und Sterblichkeitsver⸗ æbaältnisse in Darmstadt⸗Bessungen. — Diphtherie und Scharlach in ö. Gotha. — Zeitweilige Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung von BVolkskrankheiten. — Stand der Thierseuchen. Veterinärbericht über das Königreich der Niederlande für das Jahr 1885. — Medizinalgesetz ggaebung ꝛc. Mecklenburg⸗Schwerinsches Cirkular an die Kreisphysiker, betr. die nicht amtlichen Atteste, die außer Landes wohnenden Hebammen und an Rektor und Konzil der Universität zu Rostock, betr. Vivi⸗ fektion. — Reuß-Plauische Verordnung, betr. die Beerdigung der Leichen der an ansteckenden Krankheiten gestorbenen Personen. — Britische Verordnung, betr. die Vieheinfuhr aus dem Auslande. — Recht— sprechung. Erkenntniß des preußischen Ober ⸗Landesgerichts zu Naum— burg, betr. Impfgesetz. — Einrichtungen zur Förderung der öffent— lichen Gesundheitspflege. Bekanntmachung des Berliner Polizei⸗ Präsidiums, betr. Harzer Gebirgsthee. — Provisorische Instruktion des Statthalters von Mähren, betr. die sanitätspolizeiliche Unter⸗ suchung der gebrannten geistigen Getränke. (Schluß.) — Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften 2c. 15. Versammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in Breslau. (Schluß.) — General versammlung für Gesundheitstechnik in Hannover. — 59. Versammlung deutscher Naturforscher in Berlin. — Ver⸗ zeichniß der für die Bibliothek des Kaiserlichen Gesundheits-Amts eingegangenen Geschenke. — Sterblichkeitsvorgänge in deutschen Städten mit 15 900 und mehr Einwohnern für den Monat Juli 1886. — Statistische Nachweisung über Sterblichkeitsvorgänge in einer Anzahl ggerößerer Städte des Auslandes.
einig und unabhängig machen möge. . zu . Then off Karaweloff und Mutkurof wir besehlen allen bulgarischen Staatsangehörigen, sich den Befehlen und Anordnungen der von uns eingesetzten Regent schaft zu unterwerfen und die Ruhe im Lande zu erhalten damit bei der ohnehin schwierigen Lage des Vaterlandes jed Verwickelung vermieden werde. Gott beschütze Bulgarien! Gegeben in unserer Residenz in Sofia, am 7. Septem Alexander.“ ürst Alexander ist heute Nachmittag nach Lom
Truppen der Garnison ohne Waffen Spalier gebildet.
ö. 7. September, Abends. (W. T. B) Die diesseitigt Regierung hatte sich an die Pforte gewandt mit der Bitte um Unterstützung gegen etwaige fremde Okkupation. Nach den in den letzten Tagen hier von St. Petersburg aus gegebenen amtlichen Erklärungen glaukt man indeß nicht mehr, daß eine Okkupation zu erwarten wärt.
Ruhland und Polen. St. Petersburg, 8. September (W. T. B.) Der 66 fäl 86 n . 6 sind n, Abend auf der Station Wyssoko-Litows rest⸗Grajewobahn ö . und daselbst von den Großfuͤrsten Nikolaus den al, . z 9 9 J ö Alelteren. und Jüngeren, dem Großfiühsten Michael Ni? Inh. Anzeige der 9 Reichsgesetzblatt erschienenen Gefetze und lajewitsch, dem Prinzen Alexander von Oldenburg, dem Chef . . h ö
1 Verordnungen. — I. Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Verände⸗ des Generalstabs, Obrutscheff, den General⸗Gꝑuverneuren rungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuer von Warschau und Wilna, sowie von den Spitzen der
stellen. Annahme von Eisenbahn-⸗Prioritäts-Obligationen zur Bestel⸗ Civil- und Militärbehörden empfangen worden. Eine Depu—
lung von Amtskautienen. — III Indirekte Steuern: Erkenntniß des tation der Bauernschaft von Wyssoko⸗Litowsk reichte den. Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte. — Kaiserpaare Salz Und Brod dar. Von der Bahnstati. XI. Personalnachrichten. Wyssoko⸗-Litowsk begaben sich der Kaiser und die Kaiserin au ein der Gräfin Potocki gehöriges Landgut gleichen Namens,. wo dieselben ihr Absteigequartier nahmen. .
Landtags⸗Angelegenheiten.
ö Der Landtags⸗Abtzeordnete Amtsgerichts-Rath Rübsam ist, der
Frankf. Ztg.“ zufolge, in seinem Wohnorte Hanau gestorben. Herr
Rübsam gehörte dem Centrum an und vertrat im Abgeordnetenhause den hessischen Wahlkreis Hünfeld⸗Gersfeld.
Zeitung“
Zeitungs stimmen.
Der „Norddeutschen Allgemeinen schreibt ihr Korrespondent in der Eidgenossenschaft:
Dieser Tage hat der Chef des Departements des Innern, Bunde; rath Schenk, dem Bundesrath über das zu erlassende Alkoholgesez ii Memorial überreicht, in welchem die Einführung eines beschränkte Verkaufsmonopols vorgeschlagen wird. Nachdem sowohl die Prest
Statistische Nachrichten.
Mach der Statistik des Deutschen Reichs hatten die Ernte—⸗ flächen und Erntemengen der wichtigsten Nährfrüchte für . Menschen und Vieh im Jahre 1885 in Deutschland folgende Größe:
als auch die Brenner und die an der Brennerei interes Irntefl
sirten Landwirthe sich entschieden für das Monopol aufg . e . pg) sprochen hatten, war zu erwarten, daß die Bundesverwaltun. Roggen. 5536618 5 8230 095 wenigstens einer limitirten Monopolisirung des Branntweinverkauß Welzen 1913821 3559 2771
nicht abgeneigt sein werde. Es ist unzweifelhaft, daß der Bunde ⸗ Spelz 374553 465 447 ratb, wenn auch nicht einstimmig, so doch in seiner Mehrheit, di; Gerste 1739 524 22660645 vorgeschlagene System annehmen wird. Dagegen fragt es sich?⸗t Kartoffeln. 22916 333 27 953 643
die Kommissionen und hernach die im Dezember zusammentretendea Hafer 3776 838 4342 357 eidgenössischen Räthe das Verkaufsmonopol annehmen werden. Offen Wiesenheu. 5 903 286 15 884 187.
bar dürfte sich ein Theil der Rätbe damit nicht begnügen und R vollkommene Monopolisirung von Fabrikation und Verkauf verlange⸗ Gemäß dem, vom Departement des Innern vorgeschlagenn System haben die vom Bund konzedirten Brennereien allen Reh en e , 16 . abzugeben. Der Bund bezahlt füt en Hektoliter Rohspiritus 60 — 0 Fr., wenn derselbe zu Trinkbram beiter 159 mit 5615 Arbei in 18835 in Betri wein verarbeitet werden kann, andernfalls nur 496 - 50 Fr. Die Re ö . Hirn e, nr, 85 nigung des Spiritus ist der Privatindustrie überlassen. Die Reinigun, sstein, Wolfram. Kobalt, Wismuth, Gisenstein“ 0!“ Fetru g anstalten beziehen den Robspiritus ausschließlich vom Bund, Ei s 172 67, 3 K an Rohwerth gegen 6 Tb4 Gb, 22 M im Vor? er Hektoliter absoluten Alkoh jabre. Im Königlichen Steinkohlenwerk zu Zauckerode wurden
— Die „Zeitschrift des Königlich sächsischen Statistischen Bureaus“ (XXI. Jahrgang 18865, Heft III. und IV.) giebt folgende Erträg⸗ nisse des Erzbergbaus, des fiskalischen Berg- und Süttenwesens, der Porzellanmanufaktur für 1834 an.
Beim Erzbergbau waren von 238 Gruben 144 mit 8601 Ar—
müssen dafür der Eidgenossenschaft
160—170 Fr. bezahlen. Die Einfuhr von Spiritus, Sprit und ge 2795 Stei z 566 brannten Wassern jeder Art stebt nur dem Bunde zu. , ,, ,
fizianten und Arbeitern (worunter 30 Frauen); der Absatz an Stein—⸗
Bei diesem System fällt für den Staat die Steuererhebung kohlen, Koks 6 ( 9 J 2 f 2 33 7 7. / 2c. b . Alles, was damit zusammenhängt, vollständig weg, und es tritt 1 894 372,49 4 in ght Jö isl oer T aui fehle , deren Stelle der Kauf des Rohspiritus von den Brennereien und zu Kaditzsch wurden bei einer . von 136 Mann
Verkauf desselben an die Rektifikationsanstalten. Das Wichtig! dabei ist die Bestimmung des jeiveiligen Kauf. und Verkaufpreist welche nicht eben große Schwierigkeiten bietet...... . Sehr, wichtig ist das finanzielle Ergebniß, welches man vet Branntweingesetz erwartet. Da bei Einführung des Gefetzes Kantone kein. Ohmgeld mehr beziehen dürfen, bedarf es hictn einer e ,, von 4500 60 Fr. Soviel muß also du , abwerfen. Damit aber auch die übrigen Kanton die kein Ohmgeld erheben, die ihnen in Ausficht gestellten Gar quoten erhalten, muß die Branntweinsteuer mindestens 7 000 000 8. abwerfen. Dazu kommt, daß der Bund, welcher an Zöllen h Altshels Wranntnein z. im Jahre durchschnittlich 3 Go öh! 2300 90) Fr. Einnahme hat,; beim Erlaß des Gesetzes etn , . iel er ul muß Senat 3 i
wieder einbringen, ebe i O Fr. beret 41 ; z i 8 3
neten Verwaltungtzkosten. en 3 dien e g gh K „4 gegen 1, sd S3] 6 M im Jahre 1883. ; abtragen, was eine Summe von 3 Fr auf den Kopf macht , n, er, ,, . v herzoglich hefsischen Centralstelle für die Landes — Der (Leipziger „Monatsschrift für Tertil sstatistik hat folgenden Inhalt; Frequenz der Großbh. Technischen In dust rie wird aus Berlin, 5. September, geschrieben: Hechschule zu Darnistadt 1885-86 — Erwerbung und Perkust der Die Wollenwa arenfabrikation bat in Ver les ( &i il Dia gon Staatsangehörigkeit im Großh. Hessen durch Aufnahme, Wiederauf— sehr viel zu thun; Alles, was in diesen Stoffen in den nacht nahme, Naturalisation und Entlassung 1885. — Meteorolog. Beob⸗ Wochen produzirt werden wird, ist bereits im Voraus vergeben; al achtungen zu Darmstadt Juli 1836. — Meteorolog. Beobachtungen anderen Qualitäten sind weniger gefragt und deshalb in ziemlich Bu Schweinsberg Juli 1886. — Korrigenden im Arbeitshaus zu Die⸗ Quantitãfen am Lager. M , ,, , . burg 1381— 1885. — Prozesse in Bezug auf die Zölle und Steuern Anfang der Saison* so viel berspral gen eur aht! seb des Reichs, sowie die privativen inneren indirekten Steuern und Ab—
659 887 l Kohlen für 148 695,40 .] Netto verkauft (gegen 15716200 M im Vorjahre). Bei den fiskalischen Hüttenwerken zu Freiberg wurden 678 255 Ctr. Erze und Gekrätze für 9 323 o8(, 26. eingekauft und an Gold (789 Pfd.), Silber (l20 tzlg Pfd.), Wismuth, Bleiprodukten, Kupfervitriol, isenvitriol, Arsenikalien, Zink, diverser Schwefelsäure, Schrotwaaren, Bleiwaaren u. s. w. zufammen fuͤr 13471 620,8 4 (gegen 13 255 307,85 M in 1883) verkauft. Das Aufseher⸗ und Arbeiterpersonal bestand aus 1352 Männern und 42 Frauen. Das Königliche Blaufarbenwerk zu Oberschlema erzielte eine Verkaufseinnahme von 753 003,57 M für Blaufarbenprodukte, Rickel, Wismuth und verschiedene andere Produkte. Das Beamten., Auf— seher⸗ und Arbeiterpersonal bestand aus 96 Personen.
Die Porzellanmanufaktur zu Meißen beschäftigte 737 Beamte, Aufseher und Arbeiter und erlangte eine R etto⸗Einnabme , von
wie überhaupt der 9 ö ; gaben 1885 — 86. — Preise der gewöhnlichen Verbrauchsgegenstände Dualitãten, zu berg,, Cieil 2. . ge Juli 18386. — Vorläufige Ergebnisse des Betriebs der Eisenbahnen Maße Chevron zugespißzt chat. * Die Juni 1886. — Anzeigen.
Ylist
kommen,
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Leitfaden für Polizeibeamte bei Vernehmungen ũber Sittl ich keits⸗ Ver! rechen und Vergehen ꝛe. von Carl von Raum er, Königlicher Kriminal⸗Kommisfar. Preis kart. l. . R. von Decker's Verlag, G. Schenck in Berlin. — Der vor— liegende Leitfaden, dem noch weitere Theile über die einzelnen Ab— schnitte des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich folgen sollen, . eine gedrungene, auf richterlichen Entscheidungen, Präjudizien ꝛc. eruhende Darstellung derjenigen Punkte, auf welche es bei einer protokollarischen Vernehmung vor Allem ankommt, und zwar in der übersichtlichen Form, daß jeder Paragraph des Strafgesetzbuchs für sich behandelt ist, Diese Leitfäden bilden eine hochwichtige Unterlage für die spätere richterliche Entscheidung und sind deshalb den Polizei⸗ Organen zu empfehlen.
— Poleogrgphie der cimbrischen Haälbinsel. Ein Versuch, die Ansiedlungen Nord-Albingiens in ihrer Bedingtheit durch Natur und Geschichte nachzuweisen, von Prof. Dr. ph. K. Jan sen. Stuttgart. Verlag von J. Engel born. 1886. (8. Heft der ‚Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volkskunde; 78 S. Preis 2 SM). — Um darzuthun, daß die An⸗ siedlungen Nord ⸗Albingiens durch Natur und Geschichte bedingt seien, beschreibt der Verfasser der vorliegenden Schrift auf einigen 26 Seiten zunächst die Lage und Bodengestalt der eimbrischen Halbinsel nach allen Beziehungen (ie Begrenzung und Gestalt derselben, ihren Boden im Allgemeinen, ihre Niederungen und Erhebungen, ihre Gewässer, die Zerschnittenheit ihres Bodens und ihr Wegenen) und geht sodann, nach⸗ dem er so in knapper Form die Natur und Lage der eimbrischen Halbinsel gezeichnet, zur Bevölkerung derselben und ihrer Ge— schichte,. (der Geschichte der Bevölkerung im Allgemeinen, ihrer Städte und Staaten) von der Urzeit bis zur Gegenwart, über, indem er zunächst Urgeschichtliches bringt, sodann die griechisch⸗römi⸗ schen Nachrichten über die Halbinsel mittheilt, hierauf über die Aus— und Einwanderung in dieselbe berichtet, sodann die Geschichte der⸗ selben in der fränkischen 37. unter den sächsisch⸗salischen Kaisern, sowie in der staufischen. Zeit in knapper Form darstellt, alsdann die Zeiten der Reformation, endlich die neue Zeit sseit dem Jahre der Julirevolution) auf 6 Seiten schildert. In einem besonderen Abschnitt stellt sodann der Verfasser die Ergebnisse und Folgen der geographischen Verhältnisse sowie der geschichtlichen Entwickelung der eimbrischen Halbinsel zusammen, indem er 1) von den verschiedenen Perioden ihrer Besiedlung, 2) von der Vertheilung ihrer Bewohner und 3) von der Steigerung des Verkehrs handelt. Den Schluß der gründlichen und gediegenen Schrift bildet eine kurze Besprechung der Deutung und Rechtschreibung mehrerer geographischer Benennungen.
— Von der 13., vollständig umgearbeiteten und mit Abbildungen und Karten versehenen Auflage des Brockhaus'schen Kon versations⸗Lexikons, die in 240 Heften à 50 3 oder 16 Bänden erscheint, sind wiederum 6 Hefte, Heft 211 —216, zur Ausgabe gelangt. Dieselben führen den Text von Spaichingen‘ bis ‚„Süß⸗Oppenheimer“ fort, enthalten, ebenso wie die voraufgegangenen Hefte, eine Menge theils längerer, theils kürzerer, gut gearbeiteter und interessanter Artikel aus den verschiedensten Wissensgebieten und sind außerdem mit 5 Tafeln Abbildungen (Spechte, Stick, Strick- und Wirkmaschinen, Stelzvögel J, Stärkefabrikation, Spinnenthiere und Tausendfüßer) und einer illuminirten Karte (Spanien und Portugal) ausgestattet.
— Kunst und Gewerbe, Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunst⸗Industrie, herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe⸗
Museum in Nürnberg, redigirt von J. Stockbauer. Zwanzigster Jahrgang. Nürnberg. Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗
Museums (C. Schrag). 1X. Heft. — Inhalt: Die Dekorativ⸗Kunst auf, der Jubiläums: Kunstausstellung zu Berlin. Von Hermann Billung. — Einiges über die alten Glashütten im bayerischen Walde. Von Carl Friedrich. — Studien über portugiesische Keramik. Nach Joaguim de Vasconcellos. Von F. Jaennicke. (Fortsetzung.) — Museen, Vereine, Schulen, Ausstellungen ꝛc. — Nürnberg. Bayerisches Gewerbe · Museum. = . Die Ausstellung von Schülerarbeiten in der Königlichen Kunstgewerbeschule. — Augsburg. Schwäbische Kreis⸗Ausstellung. — Dresden. Zweiter Delegirtentag des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine. — Mittheilungen aus dem Kunst— handel. — Aus dem Buchhandel. — Die periodische Literatur der Kunst und des Kunstgewerbes. — Kleine Nachrichten. — Erklärung der Beilagen. — Illustrationen. — Merkbüchlein. Entworfen von L. Hellmuth. — Zinnmontirte Glaskanne. Entworfen von L. Hell⸗ muth. — Salzburger Fayencetopf. Aufgen. von C. Mell. — Wasser⸗ speier von Sandstein. Von einem Brunnen an der Balustrade vor dem Pal. Borghese in Rom. Aufgen. von R. Gehring. — Italienischer Holz⸗Kandelaber. Blau bemalt und theilweise vergoldet. Aufgen. von R. Gering. — Fußbodenplatten aus Fayence in San Sebastiano in Venedig. Gez. von F. O. Schulze. — Geometrischer Aufriß des auf Beilage 27 gegebenen altindischen Siedekessels. — Detail zur Beilage 27. — Haus zum Ritter in Schaffhausen. — Altar des hl. Aloisius in der Jesukirche in Rom. — Loggia in der Villa Farnesina. — Kunstbeilagen. — Einlagen von einer italienischen Truhe. — Schmuckkästchen mit Limoges-Emailmalerei. — Altindischer Siedekessel.
Gewerbe und Handel.
Der Verwaltungsrath der Deut schen Bank in Berlin hat die Errichtung einer Filiale in Frankfurt a. M. beschlossen. Außerdem wurde beschlossen, zur Beförderung der überseeischen Beziehungen und in Ausführung des ursprünglichen ö sowie der statutarischen Bestimmung der Gesellschaft, in Form einer eigens zu diesem Zweck zu begründenden Bank, Zweigetablissements zunächst in dem Laplata—⸗ Staat zu errichten.
— Die „New-Yorker Hdls-⸗Ztg. schreibt in ihrem vom 27. v. M. datirten Wochenbericht: Das inländische Geschäft entwickelt sich in durchaus gesunder Weise. Ohne sich mit allzugroßen Lägern zu überbürden, bereiten sich die Kaufleute in den kleinen Plätzen hinreichend für den von ihnen erwarteten lebhaften Herbst— absatz vor, und dies wirkt auf die Großhändler und durch diese wiederum auf die Fabrikanten zurück, welche sich dadurch zum Bezuge größerer Posten von Rohmaterialien und Halbfabrikaten, wie sie solche zur Herstellung ihrer Artikel gebrauchen, veranlaßt sehen. — Das Geschäst am Waaren⸗ und Produkten⸗ markt kann, wenn auch nicht als lebhaft, im Ganzen genommen doch als ziemlich befriedigend bezeichnet werden. Weizen hat kaum so viel Exportbegehr wie in der Vorwoche ge⸗ habt und sich im Werthe nicht behaupten können. Maig stellte sich für Termine im Preise ebenfalls niedriger, während effektive Waare bei etwas besserer Frage in stetiger Tendenz verkehrte. fe erlitt eine sehr erhebliche Einbuße, Weizenmehl hat dagegen für einzelne Sorten eine kleine Avanz aufzuweisen. Am Frachtenmarkt ist das Geschäft im Laufe dieser Woche ohne besondere Regsamkeit verlaufen. Für Baumwolle sind nach Empfang der Nachrichten aus Bul—⸗ garien und unter dem Einfluß der willigeren Haltung des Liverpool⸗ Marktes niedrigere Preise etablirt worden. Brasil⸗Kaffees behielten bei sehr bedeutenden Umsätzen entschieden steigende Tendenz, an der auch reinschmeckende Sorten partizipirt haben. Rohzucker fand mehr Be⸗ achtung und stellte sich im Werthe eine Kleinigkeit höher. Am Theemarkt herrschte ein stetiger Ton. Pro visionen verkehrten bis zum Schluß der Mittwochsbörse fast durchgehends in fester und auf einzelnen Gebieten in steigender Tendenz, sind aber am nächsten Tage neuerdings williger gewesen. Terpentinöl wurde höher gehalten und hat mäßige Nach⸗ frage gehabt, Harz war flau, ohne im Werthe wesentliche Verände—⸗ rungen erfabren zu haben. Raff. Petroleum ist unverändert. In Pipe line Certificates bleibt die Spekulation, vorwiegend bearish. Schlußpreis 614. G. Metalle standen in ruhigem Verkehr und sind keinen Fluktuationen von Bedeutung unterworfen gewesen. Mit fremden und einheimischen Manufakturwaaren ist es etwas stiller gewesen. Der Import fremder Webstoffe für die heute be⸗ endete Woche beträgt 2857 789 Doll. gegen 2 285146 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Breslau, 7. September. (W. T. B.) In der heutigen ordentlichen Generalversammlung der vereinigten Breslauer Oel⸗ fabriken wurden sämmtliche Vorlagen des Aufsichtsrathes und des Vorstandes genehmigt. Die Dividende wurde auf 3 o festgesetzt. Nie Auszahlung erfolgt von morgen ab hier bei der Kasse der Gesell⸗ schaft und in Berlin bei Jakob Landau. Die ausscheidenden Mit- glieder des Aufsichtsraths wurden einstimmig wiedergewählt.
London, 6. September. (Allg. Corr.) Dem Ausweise des Ver⸗ bandes der Hüttenbesitzer von Cleveland für August zufolge wurden in genanntem Monat 140 000 t Clevelander und 67 009 t Eisen anderer Gattungen fabrizirt, im Ganzen 207 000 t oder 1000 mehr als im Juli. Es sind 92 Hochöfen im Betriebe, von denen 74 Clevelander Eisen fabriziren. Die Vorräthe vermehrten sich im August um 21 300 t. London, J. September. (W. T. B.) Wollauktion—⸗ Eröffnung. Das Totalangebot beträgt 225 000 B. australische und 40 09099 B. Kapwolle. Heute waren 13 082 B. gusgeboten. Die Auktion ist sehr gut besucht; lebhafte Konkurrenz, hauptsächlich für England. Australische grease 1—14, scoured 2, grobe grease eroß⸗ bred 4 — 1, feine 1-15, Kapwolle, grease und fleece 15 — 2, scoured snowhite 3 d. theurer als zum Schluß der letzten Auktion.
New⸗⸗York, 6. September. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver—= einigten Staaten nach Großbritannien 131 000, do. nach Frank⸗ reich 2 900, do. nach anderen Häfen des Kontinents 46 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 50 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 20 000 Qrts.
— 7. September. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 365 586 Doll. gegen 6 556 509 Doll. in der Vorwoche.
Submissionen im Auslande.
Niederlande.
Verdingungen.
1) 17, September 1886, Nachmittags 1 Uhr.
Waterstaat, Handel en Nyverheid im Haag: Lieferung des während der Jahre 1887 und 1888 zur An fertigung von Briefmarken, Postkarten, Postanweisungen und anderen Formularen erforderlichen Papiers.
Näheres an Ort und Stelle. Bedingungen käuflich bei den Buchhändlern Gebr. van Cleef im Haag, Spui.
2) 23. September 1886. Nachmittags 2 Uhr. Königlich Nieder⸗ ländische Lokal ⸗ Eisenbahn⸗-Gesellschaft zu Apeldoorn, Provinz Gelderland: Vergebung der für die Strecke Deventer — Wierden der De⸗ venter⸗Almelo'schen Lokal-Eisenbahn nothwendig werdenden Erd- und anderen Arbeiten.
Taxwerth 284 600 Fl.
Auskunft an Ort und Stelle und beim Haupt-Ingenieur K. H. van Brederode in Apeldoorn.
Italien.
11. September. Mittags. Neapel. Baudirektion des See⸗ Departements. Lieferung von Kupfer. Voranschlag 55 290, Kaution 5530 Fr. und 700 Fr. Kosten.
Näheres an Ort und Stelle.
̃ Birma.
Zeitungsnachrichten zufolge wird nächstens mit dem Bau eines Eisenbahnnetzes in Birma begonnen werden, dessen Kosten auf 40 Millionen Mark veranschlagt werden.
Verkehrs ⸗Anftalten.
Hamburg, 7. September. (W. T. B.) Der Postdampfer Francia“ der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt⸗ . hat, von Westindien kommend, heute Lizard passirt.
— 8. September. (W. T. B.) Der Postdampfer . Rugia“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktienge sell⸗ schaft ist, von New⸗York kommend, gestern Abend 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen ö
Wien, 7. September, Abends. (W. T. B.) Der , hat die Regierung aus ökonomischen Rücksichten beschlossen, nur zwei Betriebsdirektionen der österreichischen Staatsbahnen, und zwar eine in Budweis und eine in Spalato zu bilden.
Ministerie vom
Berlin, 8. September 1886.
Die Feierlichkeiten aus Anlaß des 50 jährigen Bestehens der Organisation des Feuerwerkswesens haben gestern Abend im großen Festsaal des Grand Hötel am Alexanderplatz mit der Be⸗ grüßung der Gäste ihren Anfang genommen. Der Saal war prächtig mit Fahnen und Guirlanden geschmückt. Auf der Estrade gegenüber dem Haupteingange standen auf hohem mit Kanonenrohren bekleideten Sockel die lorbeergeschmückten Büsten des Kaisers und des Kron⸗ prinzen. Darüber prangte, von einem Flaggenwald umgeben, eine große goldene 50, mit der ein rothes E verschlungen war. Etwa 400 alte Herren aller Jahrgänge und viele aktive Feuerwerker der Landarmee und der Marine waren aus allen Theilen Deutschlands eingetroffen. Im Namen der in Berlin bestehenden Vereinigung der alten Herren des Feuerwerkspersonals rief der Rechnungs⸗Rath Hobe den Gästen ein herzliches Willkommen zu. Sr. Majestät des Kaisers gedachte in patrio⸗ tischer Rede Rechnungs⸗Rath Rothe. Dann gab man sich in ungezwungener Unterhaltung dem AÄustausch alter Erinnerungen hin. Aus Anlaß der Feier hat Oberst Witte eine Festschrift verfaßt, die unter dem Titel: Geschichte des , in den letzten 50 Jahren“ in der Mittler'fchen Buchhandlung erschienen ist. Außer in Berlin wird der Tag auch in Spandau, Stettin, Köln und Straßburg festlich begangen.
Amtliche Unterrichtskurse in der vereinfachten Stolze'schen Stenographie werden im Abgeordnetenhause wegen der daselbst zur Zeit stattfindenden umfangreichen Umbauten in diesem Jahre voraussichtlich nicht stattfinden können. Dagegen wird bereits am Dienstag, den 14. d. M., in dem Hörsaal der Akademie der Künste (Schinkelplatz s, Bau⸗Akademie) ein öffentlicher theoretischer Unterrichtskursus in diefer Kurzschrift eröffnet, welcher, zwölf Lektionen umfassend, Dienstag und Freitag Abends von 89 bis 95 Uhr stattfinden wird. Der einleitende Vortrag behandelt das Wesen und die Geschichte der Stenographie und steht der Eintritt zu demselben unentgeltlich frei. Für die Theilnahme am Kursus sind pränumerando 6 M zu entrichten. Ausführliche Prospekte versendet auf Verlangen gratis und franko der Leiter des Kursus, Hr. L. Loepert, 8W. Blücher straße 14; auch sind Eintrittskarten vorher beim Hauswart der Bau⸗
Akademie erhältlich. (W. T. B.)
Düsseldorf, J. September. Die vierzigste Hauptversammlung des Gustav Adolf ⸗ Vereins, zu der schon heute ca. 8090 Theilnehmer hier eingetroffen sind, wurde heute Nachmittag durch eine Begrüßungsansprache des Vorsitzenden des Rheinischen Hauptvereins, Konsistorial⸗Raths Natorp, eröffnet.
New⸗York, J. September. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Charleston beträgt die Zahl der durch das Erdbeben um⸗ gekommenen Personen im Ganzen 96.
In Kroll's Theater wiederholt Josephine von Maleczky morgen zum letzten Male die . Gilda in Verdi's Rigoletto., die Titelpartie wird von Hrn. Dr. Basch gesungen; in der Rolle des „Herzog“ stellt sich dem Berliner Publikum ein neuer Tenor, Hr. ö vor, während die Maddalena“ durch Fr. Garsö⸗Dély ver⸗ treten ist.
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