1886 / 220 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Sep 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Litt. B. zu 500 Fl. Nr. 213 253 264 266 2718 4532 6 Obligationen über 3000 Fl. Zusammen 9 Obligationen über 6000 Fl. 10 285 66 71 3. Dieselben werden den Besitzern mit der Aufforderung ge⸗ kündigt, den Kapitalbetrag vom 31. D der Staatsschulden⸗Tilgungskasse Nr. 29, gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen nebst den dazu gehörigen, nach dem 31. Dezember 1886 fällig werdenden Zinsscheinen und zwar: von dem Anlehen von 1844, Rei von dem Anlehen von 1862, Rei nebst Anweisungen zur Reihe III zu erheben. ie Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats. Die Einlösung geschieht auch bei der Hauptkasse der König— lichen Eisenbahn-Direktion zu Frankfurt a. M., bei der König⸗ lichen Kreiskasse daselbst und bei den Königlichen Regierungs⸗ Hauptkassen. Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Kassen schon vom 1. Dezember d. J. ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung vom 31. Dezember 1886 ab die Auszahlung bewirkt. Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich mit abzuliefernden Zinsscheine wird von dem zu zahlenden Kapital⸗ betrage zurückbehalten. Vom 1. Januar 1887 ab hört die Verzinsung dieser Obligationen auf. Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 15. September 1886. Hauptverwaltung der Staatsschulden.

ezember 1386 ab bei hierselbst, Taubenstraße

e IVNr. 4 bis 7 und e II Nr. 10 bis 20

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Unterrichts-Anstalt

des Königlichen Kunstgewerbe-Museums zu Berlin W., Königgrätzerstraße 120.

Unterrichtsplan für das Winter-Semester vom 4. Oktober 1886 bis 30. März 1887.

Tagesunterricht stäglich Vorm. S —12 und Nachm. 1—4 Uhr).

Entwerfen von Möbeln, Geräthen 2c. Modelliren. Ciseliren und andere Metalltechnik. Dekorative Malerei. igürliche Dekoration. Entwerfen von Flachmustern. upferstich und Radirung. Kunststickerei. Naturstudien.

Abend-Unterricht (von Hi bis U bezw. von T bis R/ Uhr Abends). eichnen und Formenlehre. Geometrisches rojektionslehre. Architektonisches Zeichnen. Gips⸗Zeichnen. Modelliren. Aktzeichnen. Anatomie. Stilgeschichte. Fachzeichnen, Entwerfen kunstgewerblicher Gegenstände. Schriftzeichnen.

Die Unterrichtskarten werden im Bureau der Untexrichts— Anstalt ausgegeben an die bisherigen Schüler am 20., 21., 22. September, an neu eintretende am 23., 24., 25. Sep⸗ Die übrigen bisher im Kunstgewerbe-Museum befind— lichen Klassen sind nach der Königlichen Kunstschule (Kloster— straße 75) verlegt, woselbst auch die Aufnahme in dieselben

Der Direktor der Unterrichts-Anstalt.

Ornament⸗

Zeichnen und P

stattfindet.

Ju stiz⸗Ministerium.

Versetzt sind: der Amtsrichter Landsberg in Kosel als Landrichter an das Landgericht in Brieg, und der Amtsrichter Maaß in Birnbaum an das Amtsgericht in Sprottau.

Dem Landgerichts-Rath Hoffmann in Danzig ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst mit Pension er—

Der Staatsanwalt Schütze in Danzig ist an die Staats— anwaltschaft des Ober⸗-Landesgerichts zu Marienwerder, und der Staatsanwalt Husfeld in Strasburg Westpr. an das Landgericht zu Danzig versetzt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts—

anwalt, Justiz-Rath Götz, bei dem Ober-Landesgericht und bei dem Landgericht in Naumburg, und der Rechtsanwalt ink bei dem Landgericht I in Berlin. n die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Amtsrichter Glimm bei dem Landgericht in Halle a. S., der Gerichts-Assessor Lipmann bei dem Landgericht in Königs⸗ berg i. Pr., der Gerichts⸗-Assessor Hecht bei dem Amtsgericht in Mayen, der bisherige Bürgermeister, frühere Gerichts— Assessor Dr. phil. Peucker bei dem Amtsgericht in Straus— berg, und der Gerichts-Assessor a. D. Karfunkel bei dem Landgericht in Magdeburg.

Dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Gerstein in Witten ist als Notar der Wohnsitz in Hagen angewiesen.

Der Amtsgerichts Rath Rübssam in Hanau ist gestorben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Regierungs- und Baurath Schattauer Königlichen Regierung in Oppeln überwiesen worden.

Angekommen; Se. Excellenz der General-Direktor der direkten Steuern, Wirkliche Geheime Rath Burghart der Ober-Berghauptmann Dr. Huyssen, aus We

Per sonalver änderungen.

Königlich Preuszische Armee.

Beförderungen Baden⸗Baden, 9. September. v, Fritsch, Pr. Lt. à la suite, des Husaren-Regts. Nr. 14, unter Aggregirung bei diesem Regt, mit ultimo d. Mts. von seinem Kom⸗ mando als persönlicher Adjutant bei des Erbgroßherzogs von Sachsen v. Krosigk, Rittm. und Escadr. Chef vom Ulanen⸗Regt. Nr. 5, unter Stellung à la suite dieses Regts., vom 1. Oktober er. ab als persönlicher Adjutant bei des Erbgroß⸗ herzogs von Sachsen Königlichen Hoheit kommandirt. Sec. Lt. von der Res. des Jäger⸗Bats. Nr. 1, v. Rosenstiel, Sec.

Ernennungen,

und Versetzungen. Im aktiven Heere.

Königlichen Hoheit entbunden.

Walckhoff,

Lt. von der Res. des Garde⸗Jäger ⸗Bats. Ha ssenstein, Sec. Lt. von der Res. des Jäger ⸗Bats. Nr. 10, als Sec. Lts. und Feldjäger

in das Reitende Feldjäger⸗Corps versetzt. XIII. stöniglich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 9. Sep⸗ tember. Günther, Pr. Lt. im Inf. 5 Nr. 121, mit Pension er, Sec. Lt. im Drag.

Regt. Nr 265, mit Pension und mit der Armee⸗Uniform, unter Ver⸗

und mit der Armee⸗Uniform, v. Marchta

leihung des Charakters als Pr. Lt., der Abschied bewilligt.

der Abschied bewilligt. Kaiserliche Marine.

Valois, Kapitän zur See, zum Inspecteur der 2. Marine-Insp. Frhr. v. Hollen, Kapitän zur See, zum Kommandanten S. M. Kreuzerfregatte „Stein“, v. Kyckbusch, Kapitän zur See, zum Kommandanten S. M. Panzerschiffes „Sachsen', Cochius, Korv.

demselben Zeitpunkte ernannt. Junge, Korv Kapitän, zum Kom— mandanten S M. Kreuzerkorvette „Luise“, an Stelle des Korv. Kapitäns Grafen v. Haugw ig Koch, Korv. Kapitän, zum Kom⸗ mandanten S. M. Kreuzers „Habicht“, an Stelle des Korv. Kapitäns v. Schuckmann J., Galster II., Kapitän⸗Lt., zum Kommandanten S. M. Kanonenboots „Hyäne“ an Stelle des Korv. Kapitäns Langemak, v. Halfern, Kapitän⸗Lt., zum Kommandanten S. M. Kanonenboots „Cyclop', an Stelle des Kapitän-Lts. Stubenrauch, ernannt. Der Wechsel im Kommando der letztgenannten vier Schiffe und Fahrzeuge hat demnächst an den von dem Chef der Admiralität noch näher zu bestimmenden Terminen zu erfolgen. KLoffmann, Kapitän zur See, Ihn, Credner, Breusing, Siegel, Thiele II., Kapitän-Lts., zur Dienstleistung in der Admiralität kommandirt.

Berlin, 7. September. Frhr. v. Reibnitz, Contre⸗-Admiral, von der Stellung als Direktor des Bildungswesens der Marine ent— bunden. Schering, Kapitän zur See, zum Direktor des Bildungs— wesens der Marine ernannt.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Vreufzen. Berlin, 18. September. Se. Majestät der Kaiser begaben Sich, wie „W. T. B.“ meldet, heute Vormittag 10 Uhr zu den Manövern bei Mommenheim. Heute Nachmittag empfangen Se. Majestät die Deputation des Metzer Gemeinderaths, welche auch zur Kaiserlichen Tafel geladen ist. Für heute Abend 8i„ Uhr ist ein Festzug der Straßburger Vereine in Aussicht genommen.

In der heutigen (2. Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reichsamts des Innern, von Boetticher, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Graf von Bismarck, der Finanz-Minister Dr. von Scholz sowie mehrere Be— vollmächtigte zum Bundesrath nebst Kommissarien desselben bei⸗ wohnten, stand auf der Tagesordnung die er ste und event. zweite Berathung des in Madrid am 28. August d. J. unterzeichneten Vertrages, die Verlängerung des deutsch-spanischen Handels- und Schiffahrts— vertrages betreffend.

Der Abg. Brömel erklärte, daß die freisinnige Partei keine Gegnerin des mit Spanien abgeschlossenen Handelsvertrages sei. Sie halte denselben vielmehr für das Muster eines Handels— vertrages und wünsche aufrichtig, daß das gleiche Verfahren, das hier Spanien gegenüber in Anwendung gebracht sei, auch gegenüber den anderen Staaten beobachtet werde. Redner bedauerte, daß der Vorlage nicht eine amtliche Statistik über die Ausfuhr und Einfuhr beigegeben sei, und verbreitete sich sodann eingehend über die Ergebnisse der gegenwärtigen Handelspolitik, die nach seinem Dafürhalten sich für die deutsche Industrie nur nachtheilig erwiesen habe.

Der Stgatssekretär von Boetticher erklärte: er habe nicht geglaubt, daß bei dieser Gelegenheit eine generelle Erörterung über die gegenwärtige Handelspolitik statt finden würde. Der Vorredner vertrete die Ansicht, daß dieselbe falsch sei, und daß nur auf dem Wege der Rückkehr zu der früheren Handels⸗ olitik das Heil zu suchen sei. Die Regierung dagegen halte est an der Auffassung, daß sie sich auf dem richtigen Wege befinde. Entschieden verwahren müsse er dieselbe gegen die Annahme, als ob bei dem Abschlusse derartiger Verträge Schauspielerei getrieben würde. Die deutsche Regierung sei gewillt, die Verträge, dis sie abgeschlossen, auch gewissenhaft auszuführen, und sie halte sich überzeugt, daß das gleiche Bestreben auch bei den anderen vertragschließenden Staaten vorhanden sei. Die Vorlegung einer Statistik über die Ein- und Ausfuhr habe man nicht für nöthig er— achtet, da die Wirkungen des Handelsvertrages von 1883, um dessen Verlängerung es sich hier handle, durchaus günstige gewesen seien. Die zollfreie Einfuhr von ausländischen Eisenerzen zu beseitigen, sei nicht angängig. Wenn durch dieselbe die Eisen—⸗ Industrie des Siegerlandes geschädigt sei, so sei die Regierung bemüht gewesen, auf dem Wege der Tarifpolitik den Wünschen jener Industriellen gerecht zu werden. Der deutsche Export befinde sich in erfreulichem Aufschwunge; die Klagen über die schlechten Folgen der deutschen Handelspolitik seien daher nicht begründet. Trotz der mißlichen Verhältnisse sei die Ausfuhr der deutschen Industrie jetzt noch weit günstiger als in dem günstigsten Jahre unter der Herrschaft der früheren Handelspolitik. Der Rückgang erkläre sich daraus, daß zu viel produzirt worden sei.

reichen Klagen der Bergbau-Industrie im Gebiet der Sieg, Lahn und Dill über den hauptsächlich durch die er— drückende Konkurrenz der zollfrei eingehenden spanischen Eisenerze eingetretenen Nothstand zum Vortrag zu bringen. Die dankenswerthe Ermäßigung der Eisenbahntarife, wie sie der . Eisenbahn-Minister angeordnet habe,

Wolle man diesen nicht,

greifendere Modifizirung der Eisenbahntarif⸗Politik erforderl

um dem bedrängten Industriebezirk, einem „Juwe

Krone Preußens“, aufzuhelfen.

Seitens des Abg. r. Hammacher wurde dem Abg. Stöcn erwidert, daß die Einführung eines Erzzolles, ganz abgesehen

der Genehmigung der

die Zollfreiheit der spanischen Erze auf fünf weitere Jahr

niederrheinisch⸗westfälischen

nicht entbehren könne

so sei eine viel du

garantirt werde,

Im Beurlaubtenst ande. 9. Septem ber. Matthias, r Industrie,

Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 119, die diese Erze absolut zum größten Nachtheil gereichen müßte; es sei eine eigenthüm. liche staatsmännische Politik, dem Nothstand in einem Dißtrit dadurch abzuhelfen, daß man einen Not Distrikt schaffe. Dem Abg. Brömel sei daß auf dem Gebiet des Abschlusses von Konventional, Tarifen mehr geschehen möge, zuzustimmen.

Der Abg. Kayser erklärte, daß die sozialdemokratisch Partei, welche 1383 gegen den Abschluß des deutsch⸗spanischn Handelsvertrags gestimmt habe, nunmehr für die Verlängerun Befürchtungen,

Spritklausel

; 1 s-Ministerium abzugeben. Ernennungen, Beförderungen, Vexsetzungen xe. liche Hau f

Schloß Babelsberg, 21. August. v. Kall, Kapitän zur See,

von der Stellung als Inspecteur der 2. Marine⸗Insp.,, Stenzel, Kapitän zur See, von der Stellung als Chef des Schulgeschwaders, Deinhard, Kapitän zur See, von der Stellung als Kommandant S. M. Panzerschiffes Sachsen“, Frhr. v. Hollen, Kapitän zur See, von der Stellung als Inspecteur der Marine-AUrtillerie, v. Kyckbusch, Kapitän zur See, von der Stellung als Kommandant S. M. Kreuzerfregatte . Stein“, Schwarzlose, Korv. Kapitän, von der Stellung als Kommandant S M. Kreuzer ⸗Korvette „Sophie“, mit Beendigung der diesjährigen Uebungen des Manövergeschwaders entbunden. v. Kall, Kapitän zur See, zum Chef des Schul— geschwaders, mit der Bestimmung, daß derselbe für die Dauer dieser Befehlsführung den Kommodorestander im Großtopp zu heißen hat. Stenzel, Kapitän zur See, zum Inspecteur der Marine-AUrtillerie,

stand in einem andem dezüglich des Wunsches

. Corps aus der Stellung bei Gottesheim gegen Hochfelden.

Ausführung unbegründet verweisen, den Ausführungen der Abgg. Stöcker und Hammacher un denen des Staatssekretärs von Boetticher ein schneidender Widerspruch bestehe; im Gegensatz zu den ersteren habe de letztere eine Schilderung von der Lage der deutschen Industr gegeben, die mehr als rosenroth erschienen sei.

Bei Schluß des Blattes erhielt der Abg. Grad das Wort,

Wenn die Mutter dem Vater oder der Vater der Mutter, welcher das alleinige Erziehungsrecht zugesprochen is durch List, Drohung oder Gewalt ein Kind entzieht, so ist die nach einem Urtheil des Reichsgerichts J. Strafsenats, von 21. Juni d. J, als ein Vergehen wider die persönliche Fre— heit aus §. 2355 Strafgesetzbuchs zu bestrafen. ziehung durch List ist nicht zu erachten die Entfernung de Mutter mit ihren Kindern aus der Wohnung des Vater Ist auf die Klage des berech tigten Elterntheils der andere zur Herausgabe der Kinder ver urtheilt; und werden von dem Verurtheilten dem die Kinder abholenden Gerichtsvollzieher halten und so die Abholun aus §. 235 des Str.⸗G. B. zu bestrafen.

Das See-⸗-Bataillon wird mit dem dieses Jahres in zwei Halb-Bataillone getheilt, von denen das erste in Kiel, das zweite in Wilhelmshaven in Der Commandeur des See⸗Bataillons führt Bataillons das

ursprünglic

. kavallerie auf beiden Flügeln ließ der Kronprinz kurz vor

Kapitän, zum Kommandanten S. M. Kreuzerkorvette „Sophie“, mit

Als eine Ent— während seiner Abwesenheit.

urch List vorent, g vereitelt, so ist diese Handlum

Garnison liegt. Kommando des Bataillon, der jedesmalige älteste Offizier des See⸗Bataillons in Wilhelmshaven übernimmt, neben seinen sonstigen Diens— geschäften, die Führung des zweiten Halb-Bataillons.

Der Konsens zur Verheirathung eines Offizier⸗ des See-Bataillons vom Hauptmann 2. Klasse abwärtz darf vom 1. April 1887 ab nur dann bei Sr. Majestät nach gesucht werden, wenn der betreffende Offizier aus seinem oder seiner Braut eigenem Vermögen ein sicheres Privat-Einkommen nachzuweisen im Stande ist, welches mindestens betragen muß: bei einem Hauptmann 2. Klasse 1500 6 und bei einem Süh— altern-Offizier 2500 „M½ jährlich.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich serbischen Hof, Graf von Bray-Steinburg, hat einen ihm Allerhöch bewilligten Urlaub angetreten. desselben von Belgrad fungirt der Legations-Sekretär Dr. von Mutzenbecher als interimistischer Geschäftsträger.

Das „Marine-Ver.⸗-Bl.“ veröffentlicht folgende Nach— richten über Schiffs bewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Kreuzer Adler“ 29/8. Soerabaja (Java) 1.9 (Poststation: Sydney Australien) S. M. Kreuzer „Al Letzte Nachricht von dort vom 13.6 (Poststation: Sydney Australien)) S. M. S. „Ariadne 15./8. Neufahrwasser. M. S. „Blücher“ 6.9. Kiel. Knbt. „Cyclop“ 1./6ü,œ Ramerun 12.7. (Poststation: Kamerun. S. M. Vermessungsfhrzg. „Drache“ 10.7. haven 22.7. (Poststation: Pellworm.) S. M. Fhrzg. „Falke (Poststation: Wilhelmshaven.) S M. S. „Friedrich Carl“ 2./9. Portsmouth 5.9. 8. Wilhelmshaven, (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. E. „Gneisenau“ 6. /9. Gibraltar 13.59. (Poststation: Plymouth.) Letzte Nachricht aus Kamerun Kamerun.)

erste Hall—

Während der Abwesenheit

batroß“ 9. / 8. Sydney.

(Poststation: Neufahrwasser.) E.

(Poststation: Kiel.)

23./8. Wilhelmshaven.

S. M. Kreuzer „Habicht“. Cboststation: „Hyäne“ 15.57. Aden 7.8. (Poststation: Zanzibar.) S. M Av. „Loreley“ 25/8. Sulina 25.8. 26. 28.8. Galatz / 9. 1959. Buyukderèé. (Poststation: Buyukderẽ./ S. M. S. „Luise“ 19.9. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven) S. M. Kreuzer „Möwe“ 26/8. Bomban, Bombay). S. M. Panzerfhrzg. „Mücke! Poststation: Wilhelmshaven.) * S. M. Brigg „Musquito“ 29. /86. Kiel. (Poststation: Kiel) S. M. Dampfer Nachtigal“ 6./9. Kamerun. (Poststation: M. Kreuzer „Nautilus“

kong 21. 8. (Poststation: Hongkong. S. M. S. „Niobe! 3. / 9. Swinemünde 7.9. 7.9. Saßnitz 9. 9. 11.9. Ekkern⸗ (Poststation: Kiel) S. M. S oststation: Port of Spain

I. Av. „Pommerania“ 1.

3. Tultscha 28. 8.

(Poststation: Wilhelmshaven.

Kamerun.) 23./ 7. Hong;

. . .

förde 13/9. 13.9. Kiel.

„Nixe“ 2.9. Bahia 23. /9. Trinidad W. Ind..) S. Swinemünde 3/9. 3.9. Stralsund 6 /h. 6. /h. Warne. münde 8./ 9. 9.9. Wismar 10.9. 11.9. 11.9.

.

ö. Travemünde l Neustadt in Holstein 14.9. (Poststation: Kiel) S. M. 3 n hen ü 6 Gf station: Kiel.; S. M. Knbt. „Wolf“ 25.6. Amoy. 8 Poststation: Hongkong) S. M. Torpedoboot „V Kiel 18.8. —– 19/8 Swinemünde. (Poststation: Kiel) Torpedoboot S. 23“ 8.7. Kiel. (Poststation: S. M. Manövergeschwader: J. Division. S. M., Torpedaflottille 1.9. Kiel H / g. 7.9. F havn 7.9. 9.69. Wilhelmshaven 12.9. (Poststation: Dan in . 2 79 Der Abg. Stöcke (legenheit, die zahl. (Flaggschiff), „Carola“, „Olga“ 1.9. i J. 9. Der Abg. Stöcker nahm hierauf Gelegenheit, die zahl satis . Holigkong. g Shanghai Dampfer „Salier“ mit dem f . J Dampfer „Roma“ mit der abgelösten Be S. M. S: „Bismarck“ und S. M. , Port Said 13./9. (Poststation:

elgoland of Division.

S. M. S. M. Schiffe Ablösungskomm

Kreuzer „Nautilus Wilhelmshaven.)

sei nicht im Stande, die Ungunst der Verhältnisse auszu— gleichen, wirksame Abhülfe würde nur durch einen Erzzoll ge⸗

Sachsen⸗Altenburg.

Altenburg, 16. Septem ber. Lpz. Ztg Der Herzog h g

at heute, an feinem Geburtstage

dere Ehrenauszeichnung für Dienstboten, *. . 9 derselben Familie ununterbrochen 30 Jahre e e rcch treu gedient haben, gestiftet. Die Auszeichnung be⸗ n in einem silbernen Kreuze, auf der Vorderseite mit *. iffer 30, umgeben von den Worten: „Für treue Dienste 1386, auf der Rückseite mit dem Herzoglichen Namens⸗

mit Krone, und kann an einem grünweißen Bande auf 9. Brust getragen werden. Das Kreuz verbleibt nach zem Tode des Inhabers Eigenthum seiner Familie und Erben. Sollten diese beabfichtigen, das Kreuz zu veräußern, so haben sie dasselbe gegen Erstattung des Metallwerthes an das Herzog⸗

Lothringen. Straßburg, 17, September. 2 Das heutige zweite Feldmanöver begann chen io Uhr mit dem Vormarsch der Truppen des West—

„ibem weiteren Vorgehen des West-Corps auf Schwindratz— nde le, dasselbe auf den heftigen Widerstand des Ost⸗ Corps, welches den durch den Bachgraben gebildeten Terrain⸗ Abbschnitt energisch. vertheidigte. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit. der Kronprinz, welcher anfänglich auf dem Lehmberge nördlich Schwindratz Stellung genommen hatte, begab Sich in die unmittelbare Nähe des Infanteriegefechts, malches durch Heranziehen der beiderseitigen Reserven große Dimensionen annahm. Nach vergeblichen Vorstößen der Ost—

das Gefecht einstellen und versammelte die Com⸗ . zur Besprechung um Sich. Die Truppen bezogen die Bivouaks. Se. Kaiserliche und. Königliche Hoheit der Kronprinz, sowie die anderen Fürstlichkeiten kehrten alsdann mit Extrazügen von Hochfelden nach, Straßburg zurück. Der Kronprinz, welcher am Morgen in Hochfelden festlich begrüßt worden war, beabsichtigt, gegen Abend die Bivouaks zu besuchen. . . 6 11. September. (W. T. B.). Eine Deputgtion von 8 Mitgliedern des Gemeinderaths ist für morgen Abend an das Kaiserliche Hoflager in Straßburg entboten worden.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 16. September. (Wien. Abdp Für die nächste Session des mährischen Land— tages wurden Seitens des Laudesausschusses u. A. nach⸗ stehende zwei Porlagen festgestellt: ein Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Verbauung von Wildbächen im Gebiete der oberen Becva, dann ein Gesetzentwurf wegen Erhöhung des von den HJ an den Feuerwehrfonds zu is Beitrages. , ite der n fr Lloyd“ meldet, haben gestern im ungarischen Handels⸗Ministerium Berathungen in Angelegen⸗ heit der Erneuerung des Vertrages mit dem öster— reichisch-ungarischen Lloyd begonnen. Es handelt sich hierbei, nachdem Seitens der ungarischen Regierung die prinzipielle Geneigtheit zur Aufrechterhaltung des Sub⸗ ventionsverhältnisses auf gemeinsamer Grundlage vor⸗ handen ist, um Formulirung jener Bedingungen und Ansprüche, die von Seiten Ungarns an den Lloyd gestellt werden sollen. Sobald die Berathungen deendet Und deren Beschlüsse vom ungarischen Ministerrathe acceptirt sind, werden sich die Vertreter der ungarischen Regie⸗ rung nach Wien begeben, um an den im gemeinsamen Ministerium des Aeußern bezüglich der Erneuerung des Lloyd⸗ Vertrages zu pflegenden Verhandlungen Theil zu nehmen.

Großbritannien und Irland. London, 16. Sep⸗ tember. (Allg. Corr) Die Durchbherathung der Positionen des Civilverwaltungsbudgets im Unterhause macht nur sehr langsame Fortschritte, da die Parnelliten ihre alte Verschleppungstaktik wieder aufgenommen haben und dieselbe mit Ausdauer und großem Geschick durch⸗ führen. In gestriger Nachmittagssitzung erreichte de Ob⸗ struktion der Irländer ihren Höhepunkt. Die Position für das irische Kommunal⸗Verwaltungsamt veranlaßte eine Diskussion, die von den Irländern zi/ Stunden hindurch fortgesetzt wurde. Die nächstfolgende Position für das irische Bautenamt gab ihnen abermals Gelegenheit, ihr Obstruktions⸗ talent glänzen zu lassen. Vergeblich appellirte der Ober -Sekretär für Irland, Sir M. Hicks⸗-Beach, an den Billigkeitssinn der. Irländerz sie wurden nicht müde, ihren Klagen über die Tyrannei dieser irischen Behörden Luft zu machen. Endlich ergriff der Schatz⸗ kanzier, Lord Randolph Churchill, das Wort, um die erregten Gemüther im irischen Lager zu beschwichtigen. Er erklärte mit Rachdruck, es wäre die feste Absicht der Regierung, dem Parlament sobald als möglich Vorschläge zu machen, um die Kontrole über alle Fragen der Lokalverwaltung und öffent— lichen Bauten mehr in die Hände des irischen Volkes zu legen, natürlich innerhalb der durch das Mandat des Landes bei der letzten Parlamentswahl vorgezeichneten Grenzen. Diese, eine Gesetzgebung im Sinne der Homerule verheißende ministerielle Erklaͤtung sschien indeß auf steinigen Boden gefallen zu sein. Molloy erklärte, er wäre lang genug Mitglied des Hauses gewefen, um zu wissen, wie wenig Werth dergleichen vagen Versprechungen der Regierung beizumessen sei. Die Ob⸗ struktion wurde sodann mit ungeschwächten Kräften fortgesetzt. Im konservativen und liberal-unionistischen Lager herrscht große Entrüstung über das Gebahren der Parnelliten, und in den Organen der betreffenden Parteien fehlt es nicht an Stimmen, welche energisch fordern, dem Unwesen im Unter— hause durch scharfe Maßnahmen zu steuern. ö

17. September. (W. T. B.) Im Unterh auf e er⸗ klärte der Schatzkanzler Lord Ch urchill in Beantwortung einer Anfrage, Drum mond Wolff sei mit Mukhtar Pascha beschäftigt, eine allgemeine Reorganisation der egyp⸗ tischenbcerwaltung auszuführen, wie sie in der Konben⸗

tion vom Jahre 1885 in Aussicht genommen sei; die englische=

Regierung erwäge zur Zeit mehrere wichtige Vorschläge Wolffs, welche . beträfen. Der Gehalt . mond Wolffs in Höhe von 5090 Pfd. Ster! werde von Eng ö. ; bezahlt; eine Abberufung desselben von Kaixo sei nicht beab⸗ sichtigt, bevor er nicht die, ihm gestellte Aufgabe gelöst . Wolff's Verbleiben in Kairo sei sowehl im Intereffe Englande, wie in demjenigen Egyptens äußerst wünschenswerth; J Befähigung habe viel dazu beigetragen, diese Interessen mit einander in Einklang zu bringen und zu fördern. ö Staatssekretär Fergusson antwortete auf. eine Anfrage 33 Gerücht, daß England eine Kohlenstation auf der Inse

Etats für das diplomatische Perso nal erklärte der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen, Fergusson, im Unter⸗ haue, es wäre nicht zweckmäßig und auch nicht patriotisch, eine baldige Beendigung der egyptischen Expedition zu versprechen. Niemand erwarte, daß England Egypten verlassen solle, bevor die Reformen, die bereits gute Früchte trügen, vollständig durchgeführt seien und besonders bevor sich die Finanzen des Landes gehoben haben würden. Der Antrag Eampbell's, den Etatsposten um 4000 Pfd. Sterl. zu reduziren, wobei eine Kürzung des Gehalts für Drummond Wolff ein—

18. September. (W. T. B.) Bei der Berathung des

begriffen war, wurde mit 158 gegen 54 Stimmen verworfen. Die weiteren Positionen des Ausgabebudgets wurden sodann erledigt.

Frankreich. Paris, 16. September. (Köln. Ztg.) Die Kamm ern werden zwischen dem 10. und 15. Oktober zusammenberufen werden. Marquis Tseng ist heute von Paris nach London abgereist. Im heutigen Ka bin ets⸗ rath wurden nur die laufenden Geschäfte abgewickelt. Die Mittheilungen, welche der Präsident de Freycinet über die äußern Angelegenheiten gab, werden geheim gehalten. Das Kabinet wird jedenfalls in seiner jetzigen Gestalt vor die Kammern treten Der Kammerbudgetausschuß bewilligte heute die von Boulanger für die Verbesserung der Betten in den Kasernen verlangten 7 839 000 Fr. beschloß aber, die Summe auf drei Jahre zu vertheilen, sodaß die Kasernen jedes Jahr 1860 000 neue Betten mit Sprungfeder-Matratzen erhalten. Der Handels-Minister Lockroy beschloß, um den Ar— beitervereinigungen den Mitbewerb bei den Ausst ellungs⸗ bauten zu ermöglichen, von gewissen Förmlichkeiten abzu⸗ sehen und die Bürgschaftssumme herabzusetzen. Fünf Arbeiter⸗ vere inigungen wurden bis jetzt zum Mibewerh zugelassen.

= 17 September. (W. T. B.). Der Herzog Decazes ist in der vergangenen Nacht auf seinem Schlosse La Grave, in der Gironde, gestorben. Eine von der „Agence Havas“ verbreitete Depesche aus Libourne berichtigt die dem Kriegs-Minister Boulanger vom „Soleil“ zuge⸗ schriebene Aeußerung mit dem Bemerken, daß der Minister nicht von Politik gesprochen, sondern den General Cornat lediglich zu seiner offensiven Strategie beglückwünscht habe.

Rumänien. Bu karest, 17. September. (W. T. B.) Heute Vormittag begab sich eine große Volksmenge, in welcher alle Bevölkerungsklassen vertreten waren, vor das Ministerium des Innern, um ihrem Abscheu über das gestern Abend gegen den Minister-Präsidenten Bratiano verübte Attentat Ausdruck zu geben. Bratiano erschien in Folge der sympathischen Kundgebungen der Menge auf dem Balkon und dankte derselben. Hierauf zog ein Volkshaufen vor die Bureaux der der Opposition angehörigen Journale, namentlich der „Epoca“, der „Indépendance roumaine“ und der „Romania“, zertrümmerte die Fenster und vergriff sich thätlich an dem Administrator der „Epoca“ und an einem Redacteur der „Ro⸗ mania“, so daß die Polizei einschreiten und die Ordnung wiederherstellen mußte. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen.

Bulgarien. Sofia, 17. September. (W. T. B) Bei der Entgegennahme der von der Sobranje beschlossenen Adresse an den Kaiser von Rußland, welche dem rufsischen General-Konsul Neklindoff gestern durch das Bureau der Sobranje überbracht wurde, erwiderte der Konsul auf die an ihn gerichtete Ansprache etwa Folgendes: „Da Rußland auf die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Bulgarien das Hauptgewicht lege, so würde es nicht einmal dem Gedanken an die Rückkehr des Fürsten Raum geben können, dessen Abreise in den Augen der Kaiserlichen Regierung eine der Garantien für die Wohlfahrt des Landes sei.!“ Der Konsul fuhr dann sort: „Eine weitere Garantie liegt in Ihnen selbst, die Sie durch Ihre Weisheit und Mäßigung schwere Gefahren ab⸗ wenden können. Erinnern Sie sich daran, meine Herren, daß die Ordnung der gegenwärtigen Dinge in den Augen der Kaiserlichen Regierung noch nicht die legale Sanktion gefunden hat. Diese kann die bulgarische Regierung nur erreichen durch die Klugheit und Unparteilichkeit seiner gegenwärtigen Regenten, der Mitglieder der Sobranje und derjenigen der künftigen großen Nationalversammlung. Rußland steht zwischen den beiden Parteien im Lande, indem es keine der— elben protegirt.“

n ö . Abends. (W. T. B.) Der von der Sobranje gestern angenommene Gesetzentwurf, betreffend die Modifikation des gegenwärtigen Wahlgesetzes bestimmt, daß bei dem ersten Wahlgange künftig 1/3 der Stimmen der eingeschriebenen Wähler erforderlich ist, der zweite Wahlgang fällt ganz fort. Die Wahl findet durch ab⸗ solute Majorität statt. Dieser Wahlmodus soll bereits bei den nächsten Wahlen für die große Sobranje zur. Anwendung kommen. In der heutigen Sitzung wurde von einer Gruppe Deputirter ein Antrag eingebracht, die Gehälter der Beamten um 15 Proz. herabzusetzen; der Antrag wurde jedoch nach leb⸗ hafter Debatte abgelehnt, im Verlaufe derselben hatten die Minister erklärt, daß die Annahme dieses Antrages eine Kabinetsfrage hervorrufen würde. Der Schluß der Session findet erst morgen statt, da noch der Gesetzentwurf zu berathen ist, durch welchen der Kriegs⸗Minister ermächtigt wird, die Zusammensetzung des Kriegsrathes zu modifiziren, welcher disher in Abwesenheit, der höheren Offiziere nicht zusammen⸗ treten durfte. Künftig soll dem Kriegs⸗-Minister freistehen, Offiziere ohne Unterschled des Ranges in den Kriegsrath zu berufen. ; kee Sobranje hat den Gesetzentwurf, betreffend den Ankauf der Fmmobilien des Fürsten Alexander, genehmigt. Dieselbe swird voraussichtlich heute ihre Arbeiten beendigen. .

. Dekret, betreffend die erufung der Urwähler zur Wahl der Deputirten für, die große Sobranje, durch welche der neue Fürst zu wählen ist, dürfte morgen erscheinen. Die Wahlen sollen in etwa 14 Tagen stattfinden; einige Tage nach denselben wird die Versammlung, wahr— scheinlich in Tirnova, zusammentreten. . ö.

Die Offiziere derjenigen Artillerie⸗ und In⸗ fanterie-Regimenter, welche an dem Staats streich theilgenommen haben, sollen übermorgen von Radomir, wo sie feit ihrer Unterwerfung internirt waren, hierher gebracht werben. Die weitere Untersuchung soll hier stattfinden. Das aufständische Artillerie⸗Regiment wurde durch neue Offi⸗ ziere nach Sofia zurückgeführt.

Aus Philippopel wird gemeldet, daß dort Vor⸗

Rußzland und Polen. St. Petersburg, 18. Sep⸗

tember. (W. T. B) Das „Journal de St. Péters⸗ b ourg“ schreibt, es würde schwer sein, den Text der von der Sobranje in Sofig an den Kaiser gerichteten Adresse mit der Antwort, welche dieselbe Versammlung auf die Botschaft der Regentschaft ertheilt hat, in Einklang zu bringen. Das Journal glaubt, sich uber den Mangel an Zusammenhang, der zwischen der Versammlung in Sofig und ihren Führern besteht, sein Urtheil vorbehalten zu sollen. Wenn die Mission des Generals Kaulbars noch irgendwelcher Rechtfertigung be⸗

durft hätte, so würde diese sicherlich durch die Verwirrung ge⸗ geben sein, welche jene beiden Aktenstücke bekunden. „Hoffen wir, daß es dem General Kaulbars gelingen wird, durch seine Nathschläge dazu beizutragen, daß Bulgarien aus der gegen— wärtigen Krisis herauskomme.“ . .

= 18. September. (W. T. B.) Der hiesige türkische Bot⸗ schafter Schakir Pascha ist nach Konstantinopel berufen worden, wohin derselbe gestern über Odessa abgereist ist. Moskau, 17. September. (W. T. B.) Die „Mos⸗ kauer Zeitung“ schreibt unter Bezugnahme auf den Erlaß des Kaisers vom 11. d, durch welchen dem Kriegs⸗ Minister in Anerkennung seiner Verdienste um die Hebung der russischen Wehrkraft die Abzeichen des Alexander⸗Newski⸗ Ordens in Brillanten verliehen worden sind: Der Krieg von 1877 habe Rußland inmitten der durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hervorgerufenen Reorganisationen an⸗ getroffen, die russische Armee habe sich aber gleichwohl gut ge— schlagen. Jetzt hätten die Reformen der letzten 6 Jahre das Ihrige gethan, ein Plewna sei jetzt unmöglich geworden. Welche Wendung die Ereignisse auch nehmen möchten, die russische Armee könne denselben im Bewußtsein ihrer Kraft ruhig ent⸗ gegensehen; sie könne ein mächtiger Verbündeter und könne ein schrecklicher Feind sein. Eine solche Armee sei ein sicheres Unterpfand des Friedens, und zwar eines ehrenhaften, die vitalen Interessen des Landes schützenden Friedens. Diese Thatsache kö8unne und müsse die Diplomatie im Auge haben. Auf der Balkanhalbinsel könne nicht nur gemacht werden, was Rußland wolle wie jüngst ein Wiener Blatt bemerkt habe, dem man Beziehungen zur Regierung zuschreibe —, sondern dort werde gemacht werden, was Rußland für nothwendig halte und wovon es irgendwem zu Gefallen nicht abstehen könne. Die Zeit der Konzessionen sei vorbei; die Manöver bei Brest-Litowsk seien ein Examen für die Armee gewesen, das die gewünschten Resultate ergeben habe. Jetzt komme die Reihe an die Diplomatie.

Zeitungsstimmen.

Die „Magdeburgische Zeitung“ schreibt. Unter den Wirren des Tages bildet die Kaiserfahrt im Elsaß einen lichten Blick. Mag Deutschland, seitdem es sich zu einem mächtigen Staatswesen ausgebildet, jetzt von den anderen Nationen in weniger wohlwollender Weise beurtheilt werden, so lehrt die auf— richtige Begeisterung, wie sie sich jetzt in den Reichslanden zeigt, auf der anderen Seite, daß das neu erwachte deutsch⸗ nationale Empfinden der überzeugenden und fesselnden Gewalt nicht ent⸗ behrt. Es sind nunmehr fünfzehn Jahre vergangen, seitdem Elsaß und Lothringen nach langer Zugehörigkeit zu Frankreich wieder den deutschen Grenzen einverleibt wurden, und wenn wir diese andert⸗ halb Jahrzehnte in all, ihren Entwickelungsphasen, überblicken, so können wir mit dem heutigen Resultat wohl zufrieden sein. Wir haben nicht zu den Optimisten gehört und die Schwierigkeit der ge⸗ stellten Aufgabe niemals verkannt, dennoch konnten wir die Befürch. tung, daß fich eine gesunde Verschmelzung in absehbarer Zeit nicht vollziehen würde, nicht theilen. .... . Seit dem Kriege von 1879 hat sich wie in Europa, so auch in Elsaß⸗Lothringen Manches geändert. Daß die dortige Bevölkerung sogleich mit fliegenden Fahnen in das deutfche Lager ziehen würde, hat wohl Niemand erwartet; und wenn sie zäher und fester, als man voraussetzte, an Frankreich festhielt, so hat sie damit nur einen trefflichen Zug ihres deutschen Charakters, den der Anhänglichkeit, bethätigt. Dem nächtigen Einfluß der ge⸗ schichtlichen Ereignisse und der ruhigen gleichmäßigen Einwirkung stetiger Verhäͤltnifse vermag sich aber eine Bevölkerung auf längere Zeit nicht zu entziehen, und sie waren es, welche allmählich den Um⸗ schwung in Elsaß-⸗Lothringen hervorgerufen haben.

Der „Hamburgische Correspondent“ schreibt über den Kaiser im Reichslande: ; Die Anwesenheit des Kaisers in den wiedergewonnenen deutschen Landen am Oberrhein hat sich zu einem über Erwarten günstigen Freigniß gestaltet. Denn wenn sich auch nicht in Abrede stellen ließ daß mit der Uebernahme der Verwaltung der Reichslande durch den Fürsten Hohenlohe ein unverkennbarer Umschwung zum Besseren ein⸗ getreten war, so ließ sich doch kaum voraussehen, daß der Empfang des ehrwürdigen Deutschen Kaisers ein so glänzender und herzlicher sein wurde, wie er dies thatsächlich gewesen ist. Mag es auch immerhin in Straßburg noch eine ganze Anzahl von Franzosenfreunden geben, so haben diefelben doch nicht allein jede. störende Haltung vermieden, sondern sie find zum großen Theile in die Festfreude unwillkürlich mit hineingerissen worden. Die Korrespondenten der wenigen französischen Blätter, welche noch den Muth gehabt haben, sich berichten zu lassen, befinden sich deshalb in großer Verlegenheit, die festlichen Tage so darzustellen, wie sie der Franzose beschrieben zu sehen wünscht, wenn fie nicht geradezu der Wahrheit ins Gesicht, schlagen wollen.. 9 In der That ist es ein hocherfreuliches Zeichen, für die. Ver⸗ söhnung der Gemüther mit den jetzigen Zuständen, daß üine seshit. ständige Gemeindeverwaltung wieder in der ersten Stadt zer Reiche lande funktioniren kann, wenn auch das. französische Gesetz dieselbe mit geringeren. Vollmachten ausgestattet hat, ale. e namentlich in Preußen üblich sind. Auf diesem glücklichen Srifte des Statthalters baut sich nun, wieder in wssentlichem Maße der ausgezeichnete Empfang des Kaisers in der Landeshauptstadt auf, der seinerseits wieder um so weniger verfehlen wird, auf die Gesinnung re Landvolks eine wohlthätige Wirkung zu üben, als dieses bekannt⸗ lich ohnehin den französischen Einflüssen sehr viel unzugänglicher ge⸗ blieben ist, als die Bevölkerung der größeren Städte. . Wie immer find die Augen des gesammten Vaterlandes in Liebe und Verehrung auf den Kniser gerichtet, und ieder gute, Deutsche ist von den lebhaftesten Wünschen dafür erfüllt, daß der Kaiser nachdem er sich auch in Straßburg wieder in besonderem Maße um die Wohl⸗ fahrt und die Größe Deutschlands verdient gemacht hat, in bestem Wohlbefinden nach der Reichshauptstadt zurückkehren möge.

Die „National⸗Zeitung“ hatte kürzlich in, einer Polemik gegen die Deutsch-Freisinnigen geäußert, die jetzt im Reichstage vorhandene Majorität d. h. vorhandene. wenn man die übrigen als direkt reichsfeindlich zu bezeichnenden sozial demokratischen, polnischen, welfischen ꝛc. Elemente ein⸗ begreife sei für die Wohlfahrt des Reiches nicht ersprießlich und müßte das Streben dahin gerichtet sein, dieselbe bei späteren Wahlen durch eine gemäßigt liberal-⸗konservative Mehr⸗ heit zu ersetzen, . .

Mit Rücksicht darauf, daß jetzt in Berlin eine Neuwahl für den verstorbenen Abgeordneten L. Löwe bevorsteht, bemerkt

nun die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“; . Dann aber ist dem nationalen Liberalismus in Berlin eine

bereitungen zur Feier des morgen stattfindenden Jahres⸗

Thafo's errichtet habe und die Besetzung einiger Inseln in der Nähe der Dardanellen beabsichtige, sei eine leere illndung.

tages der Revolution von Philippopel getroffen werden.

Gelegenheit geboten und zwar eine solche, die Aussicht auf Erfolg