1886 / 271 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Nov 1886 18:00:01 GMT) scan diff

i 4

26 230 40 im Jahre 1881 und 24 309 451 in. 1881. Die Heu⸗ und Grummeternte zeigte gleichmãßig 18865 in quali⸗ tativer Beziehung keinen Unterschied gegen das Vorjahr, Note II,2 gegen ,, größeren jedoch quantitativ. Der absolute Gesammternte⸗ erlag von dauernden Wiesen belief sich 1385, auf 91 461 7187 tr. gegen 130 145 221 im Jahre 1880. 123 538 541 im Jahre 1881, fiüö I9g 715 im Jahre 1863, 114 953 196 im Jahre 1882 und 110 743 725 im Jahre 1884 Wein ergab 1885 vom Hektar durch⸗ schnittlich 277 hl mit der Quasitãtsnote Il, letztere Note war 1881 jJ. J. Der Durchschnittsertrag vom Hektar hatte sich gestaltet:; 1875, 4894, 1883 34,8, 18814 34,4, 1582 76,9, 1881 23, 1878 207, 1877 184, 1876 16, 1879 9.8 und 1880 5,5 hl. Insgesammt ertrug der Wein 1885 617 958 I gegen 104 682 im Jahre 1880, 772 952 im Jahre 1883, 768 290 im Jabre 1884, 574 784 im Jahre 1882 und

188734 im Jahre 1881.

Veterinãrwesen.

Rußland.

In dem Vorwerke Wlochy (Gemeinde Pruszkow, Warfchau) ist die Rinderpest ausgebrochen.

Kreis

Gewerbe und Handel.

Nach dem Geschäftsbericht der Berliner Unionsbrauerei für [885 s6 betrug der Bierabsatz 3 968 hl oder fast 3000 hl mehr als im Vorjahr; davon entfallen auf den Flaschenbierabsatz 12 790 t oder 506 't mehr als im Vorjahr. Die Preise für die Rohprodukte waren billig, dagegen fand eine Erhöhung der Brauer⸗ und Böttcher⸗ löhne siatt. Der Verkauf von Grundstücken in Charlottenburg erbrachte j68 159 S; es bleiben noch weitere Komplexe im Besitze der Gesell⸗ schaft, welche auf 210 000 M6 geschätzt werden. Die Abschreibungen be⸗ tragen 50 250 M; die Debitoren haben sich um 14792 verringert; die Contocorrentschulden sind um 193 391 ½ auf. 173 233 6 zurück⸗ gegangen. Der Netto⸗Ueberschuß stellt sich auf 262 747 AM gegen 37 68 M im Vorjahr; wovon 13 085 1 zum Reservefonds fließen, 31 465 als Tantiemen vertheilt werden, 210 000 S6 70 als Dividenden bezahlt und 8256 „υος auf neue Rechnung übertragen wer⸗ den sollen. J

Die ‚New-YJorker Hdls. Ztg. schreibt in ihrem vom

5. November datirten Wochenbericht: Alle Anzeichen deuten jetzt, nachdem die Wahlen vorbei, mit Eintritt kälteren Wetters. auf Wiederbelebung des Geschäfts; es herrscht darüber fast nur eine Stimme, daß Handel und Wandel, wenn nicht ganz unvorhergesehene Umstände eintreten sollten, alle Anwartschaft auf eine Epoche günstiger Entfaltung von längerer Dauer haben. Die wichtigen Fragen, welche gegenwärtig auf handelspolitischem wie auf sozialem Gebiet die ganze moderne Welt bewegen, finden in den Vereinigten Staaten das Feld, auf welchem sie, besser als vielleicht irgendwo anders, zur friedlichen Erörterung und zum Austrag gebracht werden, können, und hat die Geschäftswelt von Reformen, welche auf diese Weise her bei⸗ geführt werden, Nichts zu fürchten, im Gegentheil nur zu hoffen. Der Geldmarkt versteifte sich mit dem Monatswechsel, und wurde hier und da für Call Loans bis zu 100j0 p. a. bezahlt. Die beträchtlichen Auszahlungen für November⸗-Zinsen und Dividenden, die aus Europa einkaufenden Posten Gold und die in Aussicht stehende Umloufsetzung bedeutender Summen aus dem Bundesschatze lassen keine Befürchtungen einer einstlichen Geldklemme aufkommen. In Wechseln auf Europa wurde ein nicht unbeträchtliches Geschäft gemacht. Das ohnehin ruhige Geschäft am Waaren- und Produkten⸗ markt ist in Folge der Wahl durch einen Feiertag unterbrochen worden und daher auf den meisten Gebieten an Umfang hinter den Vorwochen zurückgeblieben. Weizen und Mais konnten die höchsten Rotirungen der Woche nicht behaupten, sind aber vorübergehend für Export mehr beachtet gewesen, als bisher. Hafer hat nur unbedeutende Preisfchwankungen erfahren. Weizenmehl war still. In der Lage des Frachtenmarktes hat keine wesentliche Aenderung stattgefunden. Baum wolãle verkehrte in vorwiegend weichender Tendenz, der durch matte Liverpool⸗Berichte und größere Zufuhren an den Südhäfen Vorschub geleistet wurde. Wolle verharrte in stiller Geschäftslage, ohne im Preise entschieden williger gewesen zu sein. Brasil⸗Kaffees holten, bei recht lebhaftem Geschäft, eine Anfangs erlittene Cinbuße wieder ein; rein⸗ schmeckende Sorten, wenn auch ruhig, verkehrten in fester Haltung. Rohzucker wurde trotz anhaltend schwacher Nachfrage in den letzten Tagen mit mehr Festigkeit gehalten. Am Theemarkt herrschte ein stetiger Ton. Provisionen haben , . Tendenz, aber im Ganzen genommen ruhiges Geschäft gehabt; Schmalz machte eine Ausnahme und ist für Export begehrt gewesen. Von Harz sind die geringen Sorten unverändert geblieben, die besseren Grade konnten sich dagegen, ebenso wie Terpentinöl, im Preise nicht behaupten. Raff. Petroleum fest und 4 C. pr. Gall. höher. In Pipe lines Certificates herrscht andauernd feste Tendenz, Schlußpreis 65t C. G. Am Metallmarkt verlief das Geschäft ohne besondere Regsamkeit. Mit fremden und einheimischen Manufakturwagren ist es still ge— wesen. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1443 303 Doll. gegen 1486 473 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Oldenburg, 17. November. (W. T. B) Außer den bereits als ausgeloost zur Einlösung aufgerufenen 40 Thaler⸗Schuldscheinen der Eisenbahn-Prämienanleihe des Herzogthums Olden⸗ burg von 18571 ist auch die in Folge eines Schreibversehens nicht aufgerufene Nr. 55 299 mit dem Nennbetrage von 120 z. ausgeloost worden und wird ebenfalls auf den 1. Februar 1887 aufgerufen.

Glasgow, 16. November. (W. T. B. Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7200 gegen 7100 Tons in derselben w des vorigen Jahres.

New York, 15. November. (W. T. B.). Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver einigten Staaten nach Großbritannien 97 000, do, nach Frank reich 24 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 54 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 84 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 50 000 Qrts.

Submissionen im Auslande.

Niederlande.

1) 23. November, Nachmittags 2 Uhr. Magtschappy tot Exploi⸗ tatie van Staatsspoorwegen im Centralbureau (Abtheilung Weg und Werken) zu Utrecht: ;.

Nr. 169 Lieferung von Eichenholz für Weichen.

Näheres an Ort und Stelle. ö

3) 26. November, Vormittags 11 Uhr. Marine⸗Direktion zu Amsterdam: :

Lieferung von Balken, Masten, Dielen, Latten aus Eichen-, Tannen⸗, Föhren«, Eschen⸗ und Lindenholz.

Näheres an Ort und Stelle.

3) 36. November, Nachm. 2 Uhr. Maatschappy tot Exploitatie , . im Centralbureau (Abth. Weg und Werken) zu Utrecht:

Lieferung von stählernen Schienen, Laschenplatten, Unterlagen und Schraubenbolzen sowie von eisernen Haken.

Naäͤheres an Ort und Stelle.

4) 1. Deiember, Vorm. 11 Uhr. Handel und Nyverheid im Haag: ;

Lieferung von Ballaststeinen für Uferbauzwecke, in zwei Ab— theilungen.

Näheres beim Haupt-Ingenieur van Diesen im Haag. Langehout⸗ straaf Rr. J. Bedingungen käuflich bei den Buchhändlern Gebr. van Cleeff im Haag, Spui Nr. 28 a. ; J

13. Dezember, Mittags 12 Uhr. Kolonial⸗Ministerium (technisches Bureau) im Haag: (

Litt. G. Lieferung i er Oberbauten für drei Kaffee⸗Lager⸗

häuser in Viederländisch Indien.

Naäͤheres an Ort und Stelle. Bedingungen käuflich beim Buch⸗

Ministerium von Waterstaat,

Verkehrs ⸗Anstalten.

London, 16. November. (W. T. B) Der Castle⸗ Dampfer ‚Grantully Castle' ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen.

Sanitaätswesen und Quarantänewesen.

Frankreich. 1 . In Marseille ist für die von Sardinien sowie von Genua und Umgegend kommenden Schiffe eine Quarantãne von 5 Tagen angeordnet worden. .

Spanien. ö . Nach einem in der ‚Gaceta de Madrid veröffentlichten Erlasse der Königlich fpanischen Feneral ⸗Sanitäts Direktion vom 10. Novem⸗ ber 1886 werden wegen Ausbruchs der Cholera in Spezia die seit dem 2. deff. M. in See gegangenen Provenienzen des Golfes von Spezia als verdächtig erklärt und einer entsprechenden Quarantãne unterworfen.

Berlin, 17. November 1886.

Die nächste Königliche Parforce- Jagd findet am Freitag, den 18. d., statt. Rendeznous: Mittags 121 Uhr zu Jagdschloß Grunewald, resp. 1 Uhr an der Saubucht.

Der Dom in Merseburg. (Centralbl. der Bauv.) Am Sonntag, den 7. November, fand in Gegenwart Sr. Kais erlichen und König⸗ sichen Hoheit des Kronprinzen die feierliche Wiedereinweihung des Domes in Merfeburg statt, nachdem das Gotteshaus während zweier Jahre wegen umfangreicher Herstellungsarbeiten der Benutzung entzogen war. Dem Kranze gefchichtlicher Erinnerungen, die diese altehrwürdige Stätte zieren, ist damit ein neues frisches Blatt hinzugefügt. Die alte Burg an der Saale war, wenn wir die zum Theil sagenhaften Ueberlieferungen, die ihr ein noch weit höheres Alter zuschreiben, über⸗ gehen, der Lieblingssitz des Königs Heinrich L, des eigentlichen Begründers des Deutschen Reichs. Nachdem derselbe dort eine Kirche des heiligen Johannes des Täufers gegründet, soll er einen schon vorhandenen Steinbau ausgebaut und mit geschichtlichen Darstellungen zur Erinne— rung an den Sieg über die Magyaren geschmückt haben, Die neue schwere Gefahr durch die Ungarn hat dann seinen großen Sohn Otto. zu einem Gelübde veranlaßt, demzufolge er im Jahre 968 in Merse⸗/ burg ein Bisthum stiftete, zu Ehren des heiligen Laurentius, auf dessen Ramenstag der Entscheidungskampf auf dem Lechfelde fiel. Die Stiftung gerieth zwar bald darauf in Verfall, wurde sogar durch Papst Benedict VII. aufgehoben, aber von Kaiser Heinrich JI, wieder beflätigt und eingeweiht. Schwere Schicksale und mannigfache Ver⸗ änderungen hat die Kirche seit jener Zeit erfahren. Im Jahre 1256 bewilligte der Papst einen Ablaß zum . von Beiträgen und Sammlungen für das durch Stürme und Blitzschaden hart mitgenom⸗ mene Bauwerk. Noch in der Reformationszeit nicht lange hevor der protestantische Kult von der Kirche Besitz ergriff, wurde das Langhaus einem vollständigen Umbau unterworfen, In der zweiten Hälfte des XViI. Jahrhunderts erfreute sich die Stadt unter Herzog GChristign und feinen Rachfolgern einer kurzen Kunstblüthe, der auch die Kirche manche Veränderung verdankt.

Die ältesten noch vorhandenen Bautheile, das Halbrund des Chors und die beiden Rundthürme zu seinen Seiten, sind etwa zwifchen 1040 und 1556 unter Bruno, dem Nachfolger des Bischofs and bekannten Chronisten Ditmar, errichtet. Im Anschlusse daran muß auch die Krypta erbaut sein, wenngleich ihre Bauformen auf eine etwas vorgefchrittenere Zeit hinweisen. Die Chorvorlage und das Querhaus zeigen bereits den sog. Uebergangsstil, dem auch die oberen achteckigen Theile der beiden Westthürme, sowie die stattliche, die urfprüngliche Westfront fast vollständig verdeckende dreischiffige Vorhalle angehören. Aus gothischer Zeit rührt der Kreuzgang an der Südseite der Kirche her. Ünter dem baulustigen Bischof Thilo von Trotha und seinem kunstliebenden Nachfolger Christian ven Anhalt wurde das Langhaus in Form einer dreischiffigen Hallenkirche mit reichen Sterngewölben und schlanken achteckigen Pfeilern erbaut. Die Maßwerksfenster hier und an den Seitznschiffen der Westvor⸗ halle ftammen gleichfalls aus jener Zeit, ebenso zwei spätgothische Portale, das eine, am Nordkreuzflügel, mit der liegenden Gestalt des Bischofs von Trotha im Thürbogen, das andere, in die Vorhalle füh⸗ rend, mit den Bildfäulen Johannis des, Täufers und des heiligen Laurentius, der beiden Patrone der Kirche. Dem Ausgange der Gothik gehören die reichgestalteten Gewölbe des Mittelschiffs der Vorhalle' an, der häßlichen Dachgiebel aus Backsteinen an den Langfeiten nicht zu gedenken. Bemerkenswerthe Veränderungen erfuhr ferner, wie schon erwähnt, die Kirche unter der Regentschaft des Herzogs Christian, der die an den Stückkreuzflügel anstoßende fogenannte Fürstengruft anlegte. Jetzt ist dieselbe und eine an⸗ stoßende, auch vom Kreuzgange aus zugängliche Kapelle aus älterer Zeit angefüllt mit zahlreichen, zum Theil reichverzierten Metallsärgen der Mitglieder und Anverwandten feines Geschlechts. Eines der Hauptdenkmäler der Kirche, die große und prachtvolle Orgel, ist eben⸗ falls in jener Zeit errichtet und am 22. April 1666 eingeweiht.

So spiegeln sich in dem jetzigen Bauwerke sehr verschiedene, zum Theil welt auseinanderliegende Bauzeiten wider und machen dDasselbe für uns, wenn es auch in künstlerischer Hinsicht zurücksteht, doch zu einem Denkmale von hoher geschichtlicher Bedeutung. Das Langhaus und ebenfo das Querschiff sind überdies von sehr stattlichen, gut ab= gewogenen Raumverhältnissen. . .

Ünschwer läßt sich trotz aller Veränderungen noch die ursprüng⸗ liche Anlage, insbesondere der alte Grundplan ermitteln. Chor und Querschiff waren von dem gleichen Umfange wie heute. Die ehe⸗ maligen halbrunden Nebenapsiden an der Ostseite des Querhaufes (der Grundriß in Puttrich's Denkmälern ist gerade für diele Theile befonders ungenau) sind zum Theil, noch erhalten, zum Theil von den späteren Anbauten der Sakristei im Norden und der schon er—⸗ wähnten Fürstengruft, verdrängt oder überbaut. Die alte, jetzt durch die Mittelfchiffpfeiler veränderte Achsentheilung des Langhauses giebt sich noch in den Fenstern und Wandstützen der Außenwände zu er— kennen. Mit seiner Westfront, d. h. der dreischiffigen Vorhalle der⸗ selben, liegt der Dom frei an einem Platze, der im Norden von Nebenanlagen des Schlosses, auf den anderen Seiten von den ehe⸗ maligen Kuriengebäunden begrenzt wird. Die Nordseite der Kirche bildet zugleich den südlichen Abschluß des schönen Schloßhofs. An die Suͤdfeite lehnt sich der Kreuzgang an, während der Chor, ganz durch Theile des Schkosses verbaut, von keinem freien Standpunkte betrachtet werden kann. Von der Unterstadt, jenseit, der Saale

esehen, bieten Dom und Schloß mit ihren zahlreichen Giebeln, hohen ächern und Thürmen ein Ganzes von schönster malerischer Wirkung.

Das Werk der Wiederherstellung war ein schwieriges und auf⸗ wandvolles. Im Aeußern wurde zunächst die westliche Vorhalle, deren Seitenschiffe in unschöner Weise überbaut waren, in ihrer ur—⸗ sprünglichen Geftalt erneuert. Der Kreuzgang war zum großen Theil durch die alte Domschule eingenommen. Die späteren Anlagen wurden befestigt und für die Schule ein besonderes Gebäude unweit des Schloffes errichtet. An die Südseite des Kreuzganges schließt sich ein ungemein reizvoller, im Ministerium der öffentlichen Arbeiten ent⸗ worfener Neubau an in frühgothischen Formen, vornehmlich zu Woh— nungen für Unterbeamte der Kirche bestimmt. Im Innern des Domes galt es zunächst ebenfalls, die störenden Einbauten von Galerien, Logen u. A. m., wie sie während der letzten beiden Jahrhunderte in den meisten Dom⸗ und Hofkirchen entstanden waren, zu entfernen, hingegen Alles, was künstlerisch werthvoll er- schien, zu erhalten und zu ergänzen. Eine weitere, Schwierigkeit bot sodann die Ausmalung des Kirchenrgums. Mit Rücksicht namentlich

Zierrath auf weißem Grunde aufweist, ist das anghaus vorwi

im lichten Tönen gehalten und eine allmähliche Steigerung der . wirkung durch das Querhaus, bis zum Chor hin, erzielt worden. Wandflächen zeigen zum Theil nach alten Spuren wiederhergestein aufgemalte Quadertheilungen auf heller Steinfarbe im Langhanse, den zuletzt genannten Theilen auf wärmeren Grundtönen. Den schönsta Schmuck dez Innern bildet aber ohne Frage die große Zahl seinn Kunftdenkmäler, die, wo es irgend anging, an, ihrem ursvrünglichen Platze belaffen, wo nicht, an anderweitiger passender Stelle angebracht sehr wesentlich zur Belebung des Raumes und der Wandflächen ka tragen. Den ersten Rang unter ihnen behauptet die berühmte Bro platte mĩt der wohlerhaltenen liegenden Figur des Gegenkönigs Rudoltz bon Schwaben, der von Heinrich I7; in der Schlacht an der Cie besiegt., kurz darauf in Merseburg seinen Wunden erlag (1080) De romanischen Kunst gehört ferner ein Crucifixus an, aus Holz, mit er, gaͤnzten Armen, jetzt auf einem innerhalb des westlichen Vierungsboen eingefpannten Querbalken aufgerichtet. Die um einige Stufen über zz Schiff und die Kreuzflügel erhobene Vierung ist von den letzteren duct sseinerne Abschlußwände getrennt, an deren Innenseite sich die alten. von entstellenden Farbüberzügen gereinigten Chorstühle anlehnen. Die Auen. feiten dieser Abschlußwände zieren Blendbögen mit den von dem Maler Weinmeyer großentheils nach alten Resten und Vorbildern gemalt Figuren von. Bischöfen und Heiligen. Eine Anzahl von alten Chor. stühlen hat ferner innerhalb der Chorvorlage und in den Seitenschfffn entlang den Außenwänden Platz gefunden. Ursprünglich war Ri Vierung auch gegen das Mittelschiff durch einen Lettner abe schloffen, bis derfelbe aus Rücksicht auf den protestantischen Kultu mitfammt drei Nebenaltären beseitigt wurde. Der Nordkreuzflige die fogenannte Bischofskapelle, enthält die Bronzetumba des Bischoß Thilo von Trotha mit der vortrefflich modellirten liegenden Gestal des Kirchenfürsten in flacherhabener Ausführung. Ein an der Wnd befestigtes Flachbild aus vergoldeter Bronze von ebenfalls sorgfältiger Arbeit zeigt denselben Bischof in Anbetung vor der heiligen Dreieinz= keit knieend. Im nördlichen Nebenschiffe ist das leider nicht meht ganz vollständig erhaltene, reichverzierte Grabdenkmal des Stift hauptmanns von Bila vom Jahre 1588 zu erwähnen sodann im Mittel schiffe die prächtige in Holz geschnitzte Kanzel in spätgothischen Jer men. Der zugehörige Schalldeckel mit Ausnahme des aus Rüchicht auf bessere Schallwirkung jetzt hinzugefügten unteren Gesimskrann gehört dem Beginne der Renaissancezeit an. Die Vorhalle endlich sst zu einer Art Museum geworden, indem dort eine Anzahl werth⸗ voller Alterthümer, Gemälde, Bildwerke und kunstgewerbliche Gegen stände, für die man in der Kirche keinen geeigneten Platz fand, zu Aufftellung gelangten. Unter denselben ist besonders ein ehemals der Neumarktskirche angehörendes romanisches Taufbecken aus Stein mit figürlichen Darstellungen bemerkenswerth.

Die Wiederherstellungsarbeiten wurden nach einem von dem Ge— heimen Ober Baurath Abler und, dem verstorbenen Konservator der Kunstdenkmäler, von Dehn-⸗Rotfelser, festgestellten Arbeitsplane be gonnen. Der Erstgenannte hatte ferner die eigentliche Qberleitun pon ihm rührt auch der Entwurf für die malerische Ausschmückung des Doms her während die Ausführung in den Händen des Re= gierungs Baumeisters Weber lag. .

In eingehendster Weise nahm Se. Kaiserliche und Königlich Hohest der Kronprinz von allen Theilen des Bauwerkes Kenntniß, nachdem dasselbe durch eine kirchliche Feier und Weihe seiner alten Beftimmung wieder übergeben worden war. Und welchen Antheil auch das Volk an der Wiederherstellung seines ehrwürdigen Gotteshausp genommen, bewies die große Menge derer, die voll Andacht und freu=

diger Theilnahme bis zum Dunkelwerden seine Hallen durchströmten.

Im Lichthofe des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums it eine kleine Austellung veranstaltet, welche Stickereien der Hand, arbeitschule von Frl. Seeliger enthält. Dieselben zeichnen sih durch große Mannigfaltigkeit in Verwendung verschiedener Materialien Techniken und älterer z. Th. orientalischer Muster aus und geben ein erfreuliches Bild von der fortschreitenden Entwickelung der Schule.

Zum Besten der Berliner Stadtmission hat der una Vorsitz des Frls. von Dedenroth stehende Frauenverein der Stadtmission im Restaurationssaale des Herren hauses heute eine Bazar eröffnet, der in Ihrer Königlichen. Hoheit zer Prinzessin Wilhelm eine huldvolle Protektorin gefunden hat. Die Damen des Vereins und zahlreiche hiesige Firmen haben eine Fülle von Gaben aller Art eingeschickt; vor Allem sind die Gebiet bes weiblichen Kunstfleißes in überraschender Mannigfaltigkeit ver, treten. Auch Bücher und Kunstdrucke, meist religiösen Inhalts, in in reicher Auswahl eingegangen. In der Vorhalle ist ein Wildpret⸗Verku eingerichtet, der von den Gutsbesitzern der Umgebung audgestattz worden ist. In einem Nebenzimmer sind Gegenstände des Wirth schaftsgebrauchs: Töpfergeschirr, Eingemachtes, Kaffee, Wurst u. dhl. ausgeftellt; ein zweiter Nebenraum birgt Berge von Armensachen die zumeist von den Damen des Vereins selbst gefertigt sind.

Belle-Alliance⸗-Theater. Fr. Maxie Geistinger it nunmehr vollständig wieder genesen und wird ihr Gastspiel an Sonnabend, und zwar in einer ihrer Glanzleistungen, ald There Krones“ in dem gleichnamigen Lebensbild von Carl Haffner, wilder aufnehmen. Bis dahin bleibt die „Fledermaus“ auf dem Repertoit

Walhalla⸗ Theater. Die romantisch⸗ komische rer „Rip-Rip“ setzt sich in der Gunst des Publikums täglich mehr sel Das allabendlich zahlreicher erscheinende Auditorium verfolgt die On lung mit Interesse, lauscht der melodiösen Musik Planguetzte mi Wohlgefallen und spendet der Darstellung reichen Heifall. Es , auch merkwürdig, wenn das reizende Stück, das in London über Ml, in Paris über 30, in Wien an 100 Aufführungen erlebt hat, hit nicht nach seinem Werth geschätzt werden sollte.

Kroll's Theater, Fr. Amalig Joachim wird ihn, lh letzten Concert, am Freitag, den Lieder Cyklus Die schöne Miller von Franz Schubert zum Vortrag bringen. Dieses an und für . schon interessante Programm wird noch mehr an Interesse enn burch Detlamatlors-Vorträge des Hrn. Paul Berthold . pianistischen Theil des Concerts wird auch diesmal Frl. Anna Bo ausführen.

Hr. Prof. Aldo Martini hat den vielen interessanten .

originellen Nummern, die er in seinen unterhaltenden or ienta . phantastifchen Soir sen“ im Saale, der Passgge th, ine neue Ueberraschung hinzugefügt, welche er „Stella, ö. moderne Sphinx“ nennt: Es ist der lebende Kopf einer Dam der vor den! Äugen des Publikums erscheint. Wo hinte . großen Maria. Stuart-Krause, welche in weitem Bogen 6y Kopf umgiebtC, der übrige Theil der Dame bleibt, das ist 9 9 heimniß des Hrn. Martini. Wir wollen im Interesse des pull das an' der Nummer viel Gefallen fand, nicht versuchen, den 96 . oder, hier wohl richtiger ausgedrückt, die Krause zu lüften un fa etwa der Körperlänge entsprechende Brettergestell, auf dem der Kohn scheint, in Bezug auf seinen Zweck, einer Erforschung zu unt, i und wollen nur noch erwähnen, daß „Stella“ alt „Sphinx“ au Points von Würfeln u. dgl. erräth.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagd⸗ Anstalt, Berlin 8W. , Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin

auf die große Orgel, welche mit ihrer Empore die gesammte Höhe

händler Martinus Nyhoff im Haag, Nobelstraat Nr. 18.

und Breite des Mittelschiffs einnimmt und fast durchweg vergoldeten

271.

Erste Beilage

zun Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

I8S8G6G.

Berlin, Mittwoch, den 17. November

Srecklriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

.

80 * * D* * * 9

. 2 S = 2 8 S * 5 2 82 8 2 2 8686 2 8 8 2 2 2

, Steckbriefe

und Untersuchungs⸗Sachen.

008) Bekanntmachung. Der hinter die unverehelichte Louise Kumpmann 1s Stichel unter dem 11. August 1886 erlassene

etecbrief ist nicht, wie unter., dem 8. November

geh befannt gemacht, erledigt, wird vielmehr hiermit

neuert. (J. H55 85)

Paderborn, den 13. November 1886. Der Erste Staats anwalt.

** ,

e ö Zwangs von streckung en, dlufgebote, Vorladungen u. dgl. mas Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangs vellstreckung soll, das im Feundbüche von der Fönigstadt Band 37 Nr. 4475 uf den Namen des Steinhändl ers, Wilhelm Hüttner sierselbst eingetragene, in der Mühlenstraße be— esene Irundstück ö m 19, Januar 1887, Vormittags 19) Uhr, or deim unterzeichneten Gericht an Gerichts— elle Neue Friedrichstraße 13, Hof parterre, buernebäude Saal 36, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 5180 (6 Nutzungswerth r Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Fteuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch— satts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund- ück betreffende Nachweisungen, sowie besondere lanfbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Reue Friedrichstraße 13, Zimmer 253, eingesehen erden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die icht von selbst auf den Ersteher übergehenden An—⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem hrundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ ungévermerks nicht hervorging, insbesondere derartige zorderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ sermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— ten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ iger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, bidrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten hebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung es Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche mn Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks eanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Persteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens erbeizuführen, widrigenfalls nach ersolgtem Zuschlag as Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Ftelle des Grundstücks tritt.

Daß Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ird am 10. Januar 1887, Nachmittags 27 Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, he parterre, Quergebäude Saal 36, verkündet berden. Berlin, den 12. November 1886.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.

olso] Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte ch durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt smmachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung es dem Arbeitsmann Wilh. Schwarz hies. gehörigen hier ub Nr. 10 belegenen Wohnhauses mit ubehör vor dem Großh. Amtsgerichte Termine

M) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗ gulirung der Verkaufsbedingungen am

ö ö 26. . 1887, ormittags 11 r

) zum Ueberbot am ö (.

Mittwoch, den 16. Februar 1887,

e. Vormittags 1H Uhr,

') zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Mittwoch, den 26. Januar 1887,

E Schsß Vormittags 11 Uhr,

H des hiesigen Amtsgerichts⸗

. der Verkaufshedingungen vom 12. Ja— 1 s88! an auf der Gerichtsschreiberei und bei

ö an Sęequester bestellten Kämmereiberechner

wn cer hiers. welcher Kaufliebhabern nach vor⸗

. Anmeldung die Besichtignng des Grund⸗

. mit Zubehör gestatten wird. ernberg i. Meckl., den 13. November 1886.

. H. Koltz, erichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

. Aufgebot.

6 das , folgender Urkunden: . ö ebensversicherungs Anstalt für die . . Marine unterm 1. Juli 1878 auf das en 1 Königlichen Second - Lieutenants Hein⸗ . rinzen Reuß Durchlaucht in Berlin

. eh ll . ö. ö bob .

ichen Lieutenant Heinrich XXX. Prin:

deu Durchlaucht zu . ö . z n 25. Januar 188 ausgestellten, am nal ö ö fälligen, auf C. Trautmann in nm ,,. von diesem gcceptirten, mit ö . Ausstellers nicht versehenen Wechsels

don Julius Enterlei ů 3 ; nterlein zu Mügeln, . ö. vom Kuratorium der neuen großen im Ad filerbglas zu Berlin für Johann Wil⸗ jernhcr ph Bernhard und Frau Julie Auguste geb. Jürgenz, unterm 16. DeJember 1868 rbekassenbücher Nr. 19 263 und

/ bon der Wittwe Auguste Bernhard und von

P

Oeffentlicher Anzeiger.

O CO 2 O 5 8 2 8 2 2 82 2 3. * cd 24 R * 83 11 8 2 S D 3 20 9 T T S 13 2 3 w *

—; Theater ⸗Anzeigen. ö —; 16. Fan ien. Jachrichten. In der Börsen ⸗Beilage.

vom Eisenhändler Johann Traugott Daehnert u Rixdorf und dessen 5 Kindern,

T7. des von J. Schülke auf Rich. Jungbluth, Berlin, gezogenen, am 1. August bei J. Schülke in Berlin zahlbaren, mit, Giros von J. Schülke, S. Freimann, Spinnerei und Weberei Hüttenheim⸗ Benfeld und Rudolph Dreyer versehenen Prima⸗ Wechsels, de dato Berlin, den 1. Mai 1886, über 61 Ab,

vom Spediteur Rudolph Dreyer zu Ludwigs

. a. . ; Ric 3) der vom Comtoir der Reichs-Hauptbank für Werthpapiere zu Berlin . t

a. unterm 8. Januar 1881 für Herrn Albert Hofmann in Köln ausgestellten Depotscheine Rr. 154 5656, 154 558, 154 563, 15a 70, 154 573, 154 576, 1954 583,

b. unterm 5. März 1881, 9. September 1882 und 29. Juli 1884 für Herrn Albert Hof⸗ mann in Köln ausgestellten Depotscheine Nr. 159 660 resp. Nr. 210 224 und 280 477,

e. unterm 29. Dezember 1884, 27. Juli 1885 und 5. Oftober 1385 für Herrn Albert Hof— mann in London ausgestellten Depotscheine Nr. 295 649 resp. 322 785 und 329 355,

und des vom Comtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere zu Berlin unterm 28. März 1884 für Herrn Albert Hofmann in Brüssel ausgestellten Depotscheines Nr. 264 851

von Herrn Albert Hofmann zu Jokohama

beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 26. Mai 1887, Vormittags 111 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich= straße 13, Hof part, Saal z2 anberaumten Auf— gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur— kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 4. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 438.

(20793 Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender abhanden gekom— mener Urkunden:

1) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 00 Preußischen Staats-Anleihe Litt. E. Nr. 43 118 über 100 Thaler,

von dem Rechtsanwalt Engelke in Stettin, als Pfleger des Nachlasses des Buchhand⸗ lungsgehülfen Johann Louis Alexander Haase,

2) der Schuldverschreibung der konsolidirten 43 Jo Prenßischen Staats⸗-Anleihe Litt. D. Nr. 280 779 über 200 Thaler,

ͤ von Fräulein Marie Gauffreß zu Minden,

3) der Schuldverschreibung der konsolidirten 48 9 Preußischen Staats⸗-Anleihe Litt. K. Nr. 14 Sh5 über 500 6,

von der Handelsgesellschaft C. N. Engelhard zu Berlin,

4) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 o Preußischen Staats-Anleihe Litt. F. Nr. 42197 über 200 „1,

von Herrn A. Eggers zu Münster i. W.

5) der Schuldverschreibung der konsolidirten 45 h Preußischen Staats ⸗Anleihe Litt. E. Nr. 4706 über 100 Thaler, .

von dem Landwirth Friedrich Helmholz zu Ströbeck,

6) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 Go Preußischen Staats⸗Anleihe Litt. E. Nr. 36730 uber 100 Thaler,

von der verwittweten Dr. med. Auguste Fock, geb. Andreae, zu Magdeburg,

7) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 /. Preußischen Staats-Anleihe Litt. G. Nr. 344 über 500 Thaler,

von dem Kolonen Adolf Bulk zu Bauerschaft Metten, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. September 1887, Bormittags 113 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof Parterre, Saal 32, anberaumten Auf— ebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ unden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.“ Berlin, den 1. Juli 1886. Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 48.

205621 Aufgebot. Es ist das Aufgebot nachfolgender, angeblich ver⸗ lo eee , . . fischen Hypethet es Pfandbriefes der Preußischen Hypotheken⸗ Actienbank Litt. J. Nr. 13 954 Serie II. über 100 Thaler 300 M0 von Frau Antonie Rottmanner, geb. Hoff⸗

feln Sie eln ancc Guntermann, geb. Bernhard, zu

mann, zu Heldburg, vertreten durch den Bürgermeister Schultheiß daselbst,

von dem Schlächter August Rademacher hier, Borsigstraße 112,

4 des Depotscheines der Reichsbank Nr. 398 5656 über 25 000 Thaler in 490 Kur⸗ und Neu— märkischen Pfandbriefen ohne Coupons und J. ö

von dem Herrn Fritz von Schierstädt au Skyren, hier, Karlsbad 14, n t

5) des Prima⸗Wechsels über 170 4, per 15. April 1885 auf, Frau E. Lange zu Charlottenburg, zahlbar bei Sachs & Edinger zu Berlin, aus— gestellt am 9. Januar 1886 von Katsch & Rechter zu. Berlin an eigene Ordre, versehen mit den Birovermerken von Katsch C Rechter und Julius Votteler in Reutlingen,

von, der Württembergischen Vereinsbank, Actiengesellschaft zu Stuttgart, vertreten durch den Rechtsanwalt A. Bacher ebenda,

6) des Sterbekassenbuches Nr. 5H4b2 der neuen großen Berliner Sterbekasse, lautend auf Frau Sophie Charlotte Seeger, geb. Genz, Über 300 vom 23. Marz 1845,

von dem Kaufmann Gustav Seeger hier, Frankfurter Allee 116, für sich und als Be— vollmächtigter seines Bruders, des Gürtler⸗ meisters Emil Julius Franz Seeger hier, Köpnickerstraße 47,

7) des Prima⸗Wechsels de dato Berlin, den 1. August 1883 über 300 6, zahlbar 6 Monat nach dato, ausgestellt von C. Martini, ange⸗ nommen von Johann Zwanzig und mit dem Blanco⸗Giro C. Martini versehen,

von dem Herrn Carl Martini hier, Große Friedrichstraße 103.

8) des Depotscheines Nr. 255 735 der Reichs— . über 6000 M Rheinische Hypotheken⸗ bankactien Interimsscheine über 50 9,

bon dem Baurath Rheinhard zu Stuttgart, Moserstraße Nr. 5,

Y) des Sterbekassenbuches Nr. 19 094 der neuen großen Berliner Sterbekasse, lautend auf Frau Caroline Wilhelmine Reichelt, geb. Putten⸗ dörfer, vom 22. August 1868 über 300 (,

von der verwittweten Feldwebel, Caroline Wilhelmine Reichelt, geb. Puttendörfer, hier, . , 41,

10) des 5o/o Pfandbriefes der Preußischen Hypo— thekengctienbank Ser. V. Litt. J. Nr. 57 566 über 300 „6,

von dem Lehrer H. Schwarze in Steinhude (Schaumburg⸗Lippe),

1I) des Hypothekendokuments üher die im Grund⸗ buche von Berlin, Königstadt Band V. Nr, 380 Abtheilung III. Nr. 29 für die unverehelichte Anna Catharine Elisabeth Windmann und den Landmann Gerhard Wilhelm Windmänn, ein⸗ getragen gewesenen 1500 Thaler, bestehend aus einer Ausfertigung des Kaufvertrages vom 18. Mai 1844, der . befindlichen Ingrossations⸗ note vom 22. Oktober 1844 und dem Hypo⸗ thekenscheine von demselben Tage,

von dem Rechtsanwalt Fisch zu Tecklenburg als Bevollmächtigter der Rechtsnachfolger der genannten Gläubiger,

beantragt worden.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,

spätestens in dem auf den 1. Febrnar 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich- straße 13, Hof parterre links, Zimmer 32, anbe— raumten Aufgebotstermine ihre. Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung derselben erfolgen wird.

Berlin, den 1. Juli 18835.

Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 49.

(20791 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender abhanden gekom⸗ mener Urkunden:

I) der von der Lebensversicherungs ˖ Anstalt für die Armee und Marine unterm 1. Januar 1878 auf das Leben des Second⸗Lieutenants im Ostpreußischen Train-Bataillon Nr. 1 Karl Julius Falkenberg zu Königsberg in Preußen, in Höhe von 500 4A aus⸗ gestellten Versicherungs⸗Police Nr. Hb72,

von der verwittweten Frau Rentiere Julianne

Falkenberg, geb. Ziegner, zu Kreuzburg, 2M des von Gebr. Fickert auf A. Däumner in Berlin . am 28. Juni 1886 an die Ordre der Aussteller, zahlbar mit Aecceptvermerk von A. Däumner und Blancogiro von Gebr. Fickert ver⸗ sehenen Primawechsels über 200 , d. d. Berlin, den 28. März 1886, . vom Weinhändler C. Borchardt zu Berlin, * des der verwittweten Frau Marianne von Stein in Gera vom Comptoir der Reichs⸗-Hauptbank, für Werthpapiere ertheilten Depotscheines Nr. 77709, d. d. Berlin, den 1. April 1878,

von den Erben der Frau Marianne von Stein, c des dem Herrn Karl Grätschel ertheilten Quittungsbuches Nr. 85 über seinen Geschäftsantheil bei der Real ⸗Kredit⸗Bank zu Berlin, eingetragene Genossenschaft,

von Herrn Karl Grätschel in Berlin, 5) des dem Herrn Bernhard Gutthal vom Comp⸗ toir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheil⸗ ten Depotscheines Nr. 280962, 4. d. Berlin, den

31. Juli 1884,

6) der heiden vom Kuratorium der Neuen großen Berliner Sterbekasse für Frau Bertha Ehrlich und für den Schuhmacker Friedrich Ehrlich ausgestellten Sterbekassenbücher Nr. 1344 resp. 2321 vom 18. Juli 1839 resp. 4. August 1841,

von dem Schuhmachermeister Friedrich Ehrlich und dessen Ehefrau Bertha Ehrlich, geb. Bastian, zu Berlin, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof parterre, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 1. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

61 Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender Urkunden:

1) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4pro= zentigen Preußischen Staatsanleihe Litt. E. Nr. 70 397 über 300 M

vom Hausdiener Heinrich Beiker zu Stadt⸗ oldendorf,

2) der Schuldyverschreibung der konsolidirten 45 pro⸗ zentigen Preußischen Staatsanleihe Litt. L. Nr. 19 006 über 300 .

vom Referendar Dr. jur. Braunschweig,

3) der Schuldverschreibung der Preußischen Staats⸗ Prämienanleihe von 1855 Serie 738 Nr. 73 763 über 100 Thlr.

von Sr Durchlaucht dem Fürsten zu Lynar auf Schloß Lindenau durch den Füͤrstlichen Rentmeister und General-Bevollmächtigten Herrn F. Rebe zu Ortrand *),

4) der Schuldverschreibung der konsolidirten 45 pro⸗ zentigen Preußischen Staatsanleihe Litt. E. Nr. 10 087 über 100 Thlr.

vom Gemeindekirchenrath von Alt⸗Jeßnitz beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,

spätestens in dem auf

den 17. Dezember 1887, Vormittags 115 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗

straße 13, Hof part., Saal 32, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der

Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 4. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48. ) Nicht Ostrand, wie in Nr. 247 d. Bl. gedruckt.

Kammrath zu

20563] Aufgebot.

Die Bank für Handel und Industrie in Berlin hat das Aufgebot des Antheilscheins der Berliner Handels⸗Gesellschaft Litt. A. Nr, 3371 über 500 t, (ursprünglich für Hermann Schlieper in Barmen unter Nr. 37 433 am 9. August 1879 eingetragen, umgeschrieben am 27. Oktober 1882 auf die Firma Lampson & Opdenhoff und mit Indossament der Letzteren versehen) beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Februar 1890, Vormittags 113 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof parterre, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 8. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

ihn Aufgebot.

Auf den Antrag der Wittwe Pietzsch hierselbst werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 5. d. M. verstorbenen Kaufmanns Franz k . zu hier, Inhaber der Firma

.F. Pießzsch hier, aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermin, den

16. Februar 1887, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 22, anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizial⸗ erbin ihre Ansprüche nur insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Torgau, den 12. November 1886.

Königliches Amtsgericht.

29365 Aufgebot.

Der Winkelier Gustav Jacob zu Essen, vertreten durch den Rechtsanwalt Anz, hat das Aufgebot des zu Gunsten seiner Ehefrau Auguste Henriette, geb. Mohr, hierselbst ausgestellten Sterbekassenbuchs der Allgemeinen Renten-, Kapital⸗ und Lebensversiche⸗ rungsbank Teutonia zu Leipzig. Nummer 21 765, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 6. April 1887, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 43. anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Essen, den 11. September 1886.

Königliches Amtsgericht.

8 4

e .

K

K