eingehendes Studium einer einzelnen Frage, wie sie sich in den ein⸗ zelnen Bezirken stellt, ermöglicht wird. t .
Nun, meine Herren, weiß ich sehr wohl, daß damit nicht allen Wünschen genügt ist, und ich bin sehr gern bereit, wenn der Reichs tag das in diesem Jahre beliebte Verfahren nicht approbiren sollte, zu dem früheren Verfahren wieder zurückzukehren, die Original berichte drucken und diese unter die Mitglieder des bohen Hauses vertheilen zu lassen. Allerdings würde ich wünschen müssen, daß der Reichs⸗ rag ein Votum darüber abgiebt, und daß ich nicht hingewiesen werde auf Wünsche einzelner Mitglieder, denn diese Wünsche gehen aus⸗ einander, und ich kann mir denken, daß sehr viele Mitglieder im hohen Hause sind, denen der jetzt vorgelegte Bericht vollständig für ihre Zwecke genügt, dem sie den Vorzug geben wegen seiner Handlich⸗ keit und seiner Kürze. Wenn also der Reichstag die Güte haben will, mir die Richtung zu bezeichnen, welche er bezüglich der Gestal⸗ tung der Berichte der Fabrikinspektoren eingeschlagen zu sehen wünscht, so werde ich mich gern danach richten.
Einzelne Klagen aber, die der Hr. Abg. Lingens in Bezug auf den Inhalt des jetzigen Generalberichts vorgebracht hat, die kann ich doch nicht als begründet anerkennen. —
Er hat bemängelt, daß sehr interessante Daten, über welche er Aufschlüsse zu haben wünscht, nicht in den Berichten enthalten seien. Er hat dabei zunächst erinnert daran, daß sich aus den Berichten nicht ergäbe, wie sich die Zahl der besuchten Betriebsstätten innerhalb der einzelnen Fabrikinspektionsbezirke stelle. Meine Herren, daß diese Zahl der Besuche der Fabrikinspektoren nicht angegeben ist, das mag vielleicht als ein Mangel empfunden werden. Dieser Mangel erklärt sich aber einfach dadurch, daß auch in den Original⸗ berichten die Zahl der Besuche nicht überall sich vorfindet, also auch in den Generalbericht nicht hat übergehen können; er erklärt sich ferner daraus, daß bei der Angabe der Zahl ihrer Besuche die Fabrikinspektoren von verschiedenen Voraussetzungen ausgegangen sind. So ist beispielsweise in den Berichten aus dem Königreich Sachsen auch die Zahl aller derjenigen Besuche, welche die Fabrikinspektoren zum Zwecke der Dampfkesselrevision gemacht haben, niederlegt. Es war also eine übereinstimmende Angabe der eigentlichen Inspizirungs—⸗ besuche nicht möglich. Es wird das vielleicht ein Punkt sein, worauf man die Fabrikinspektoren aufmerksam machen, und bei welchem man in den folgenden Jahren zu vollständigen und übereinstimmenden An— gaben wird kommen können.
Wenn nun aber der Herr Abgeordnete sich darüber beschwert,
daß aus dem Generalberichte sich gar keine Notizen über den Umfang ergeben, in welchem in den Fabrikationsstätten an Sonntagen gear— beitet wird, dann, glaube ich, hat er dabei doch übersehen, daß wir immer noch mit der Verarbeitung der großen Sonntagsenquete be— schäftigt sind, die auf Wunsch des Reichstages vorgenommen ist, und die, wenn der Herr Abgeordnete sich nur noch einige Monate gedulden will, ihm und dem Reichstage zugänglich gemacht werden wird, dieselbe wird ein reichhaltiges Material über den Stand der Frage im Lande enthalten und zu Schlüssen berechtigen, ob und was in dieser Beziehung, im Wege der Gesetzgebung, etwa vorzunehmen sein möchte. Also, meine Herren, ne bis in idem! Haben wir im vorigen Jahre die Behörden gepeinigt mit den umfassenden Aufnahmen über die Sonntagsarbeit, dann sollten wir uns dabei genügen lassen, und uns nicht beklagen, wenn nun in einem Jahr genauere Notizen dar— über in den Berichten der Fabrikinspektoren nicht enthalten sind. Wir sollten vielmehr so lange warten, bis wir durch das Ergebniß der Enquete in die Lage versetzt sind, ein zutreffenderes Urtheil über die Sachlage zu fällen, als heute selbst beim besten Willen und eingehend sten Studium des Einzelnen möglich ist
Dann hat der Herr Abgeordnete darüber geklagt, daß bei der Art und Weise, wie dieser Bericht gestaltet sei, die individuellen Aeußerungen der einzelnen Fabrikinspektoren bedauerlicherweise nicht in ausreichendem Grade zur Geltung kommen. Ja, das ist allerdings ein Uebelstand — wenn er als solcher empfunden werden sollte —, der sich kaum wird vermeiden lassen. Will ich eine systematische Ver⸗
berg u. s. w. zu diesem Zweck zusammenberufen würden. Indessen ich will das dahingestellt sein lassen und meine Meinung nicht als die allein maßgebende bezeichnen. Wir werden nicht nachlassen, darauf hinzuwirken, daß, so weit es eben im Interesse der einheitlichen Ausübung der Reichsgesetzgebung erforderlich ist, mit Instruk— tionen vorgegangen werde; wir werden nicht nachlassen, die einzelnen Bundesregierungen auf diejenigen Punkte aufmerk- sam zu machen, deren Erörterung durch die Fabrikinspektoren im Interesse der einheitlichen Verwaltung auf diesem Gebiete der Reichsgesetzgebung erforderlich ist, und wir glauben, daß wir mit diesem Mittel auch zu einem gedeihlichen Ziele kommen, wie wir ja auch schon bisher dadurch zu einem gedeihlichen Ziele gekommen sind Wir werden namentlich auch alle die Wünsche, die im Laufe einer Reichstagssession als der Erörterung werth und bedürftig bezeichnet werden, den Regierungen als solche bezeichnen, auf die wir in den Berichten der Fabrikinspektoren für das folgende Jahr besonders Werth gelegt zu sehen wünschen, und damit, glaube ich, werden die Klagen, die der Herr Vorredner zu führen gehabt hat, von Jahr zu Jahr sich vermindern.
Der Abg. Dr. Baumbach meinte: Es werde sich Gelegen⸗— heit finden, auf die Berichte bei den Arbeiterschutzgesetzen zurückzukommen. Auch er halte die neue Form der Zusammenstellung des Generalberichtes nicht für eine vortheil⸗ hafte. Uebersichtlichkeit wie in dem österreichischen General— bericht herrsche in den deutschen Berichten nicht, dort seien in scharfen Zügen die Konsequenzen aus dem ganzen Bericht gezogen, dort könne allerdings der Zusammensteller weit besser ein Urtheil fällen, da er fortwährend mit den Fabrikinspektoren in Berührung sei, während im deutschen Bericht alles mit der Scheere gemacht werde. Eine Zusammenkunft der Fabrik— inspektoren halte er durchaus für nützlich. Das Reichsamt des Innern könnte wohl so—lchen Kongreß zusammen— berufen. Was die Einzelheiten betreffe, so verlange der eine Bericht, und zwar aus dem kleinsten Bezirk einen Befähigungs— nachweis für die Ehe und den Hausfrauenstand, jede Fabrik⸗ arbeiterin solle, bevor sie heirathe, nachweisen, daß sie zwei Jahre gedient oder sich sonst längere Zeit im Haushalt be— schäftigt hat. Tendenzibs zusammengestellt, das gebe er zu, seien die Berichte nicht, dennoch sei das Gesammthbild ein sehr düstexes, und man sollte doch glauben, daß der Verfasser, d. h. der Beamte im Reichsamt des Innern, ein Anhänger der Politik des. Reichskanzlers und nicht zu schwarz darzustellen bestrebt sei. Verschiedene Stellen aus den Einzelberichten seien im Generalbericht abgeschwächt. Fragen möchte er, was aus der vorjährigen fast einstimmigen Resolution geworden sei, welche Vermehrung der Inspektoren verlangt habe. Sie sei — wie eben gesagt werde — abgelehnt worden; er möchte die Motive dazu kennen lernen! Das In— stitut der Fabrikinspektoren werde in Oesterreich selbst in frei⸗ händlerischen Kreisen als ein Lichtpunkt der Gesetzgebung an— gesehen, ebenso wie die Liberalen es immer gethan hätten. Möge es auch in Deutschland gelingen, die büreaukratische Stellung des Fabrikinspektors, wie sie jetzt sei, zu einer Ver— trauensstellung zu machen.
ß Der Staatssekretär von Boetticher äußerte sich folgender— maßen:
Ich, möchte noch einmal mit ein paar Worten auf den Inhalt der Berichte der Fabrikinspektoren zurückkommen.
Der Herr Vorredner hat zwar gemeint, auch er sei der Ueber zeugung, daß bei der Aufstellnng des Generalberichts nicht nach irgend einer Tendenz verfahren werde, aber er hat weiter sich dahin ausge⸗ sprochen, es sei naturgemäß, daß, da der Chef des Reichsamts des Innern
arbeitung haben, dann verschwindet selbstverständlich entweder voll oder doch wenigstens zum großen Theil die individuelle Färbung des einzelnen Materials, aus dem die spstematische Zusammen— stellung gemacht wird Wenn ich diese haben will, dann muß ich zurückkehren zu dem früheren Verfahren, muß die einzelnen Berichte einfordern und muß mir die Mühe Chen, die einzelnen Berichte meiner Betrachtung zu unterziehen. Ich möchte aber glauben, daß man darauf füglich wird verzichten können. Ich, weiß zwar sehr wohl, daß der Verdacht ausgesprochen ist, als ob diese Zusammenstellung der Berichte nicht völlig objektiv vorgenommen sei, als ob da nach einer bestimmten — ich will nicht sagen, Tendenz, aber nach einer bestimmten Richtung hin mit Vorliebe gearbeitet wird. Nun, was diesen Verdacht anlangt, so kann ich versichern, daß der Verfasser dieses Generalberichts den strengsten Auftrag erhalten hat, sich gewissenhaft an die Sache zu halten, das heißt also, nur das in seinem Generalbericht aufzunehmen, was sich us den Berichten der Fabrikinspektoren ergiebt. Und wenn Sie diesen Generalbericht sich näher ansehen, dann werden Sie finden, daß keineswegs nach einer bestimmten Richtung hin gearbeitet ist, daß der Verfasser des Generalberichts nicht von einer bestimmten Voraussetzung bei den verschiedenen Materien, die er bearbeitet hat, ausgegangen ist, sondern daß er sehr wohl dasjenige, was bezüglich einer bestimmten Materie in einem Fabrikinspektoren⸗ Bezirk wahrgenommen ist, demjenigen, was abweichend davon in der— selben Materie in einem anderen Bezirke beobachtet worden ist, gegen—⸗ überstellt. Ich möchte glauben, daß die individuelle Aeußerung weniger Werth hat, als wie eine objektiv gehaltene sachliche Zufammenfassung dessen, was die Berichte enthalten. Denn, meine Herren, um die in dividuelle Aeußerung nach ihrem Werth beurthellen zu können, da müßte man eigentlich das Individuum kennen; nicht das Urtheil ist das maßgebende, sondern von größerem Werth ist es unter Umständen, zu wissen, wer das Urtheil fällt, und das können Sie aus den Be— richten nicht ersehen.
Nun hat der Herr Abgeordnete auch weiter noch seine Be— merkungen über die Nothwendigkeit gemacht, in Bezug auf den Schutz der Arbeiter mit wirksameren Vorschriften vorzugehen, als es bisher geschehen ist. Meine Herren, der Bundesrath setzt ja auch in dieser Beziehung seine Bemühungen fort. Es sind im letzten Jahre wiederum Schutzvorschriften erlassen worden rücksichtlich der Blei⸗ weißfabriken; und was die allgemeinen Wünsche anbelangt in Bezug auf Regelung der Arbeitszeit, in Bezug auf Regelung der Frauen arbeit, auf die Sonntagsarbeit, so glaube ich, würde es zu weit führen, wenn wir uns hier bei Berathung dieses Etats auf diese Frage eingehender einlassen wollten. Wir werden dazu Gelegenheit aben bei Berathung der Anträge, die dem Hause wieder vorliegen, und eventuell bei Betrachtung der Enguete, von der ich vorhin ge— sprochen habe. Dieselbe wird dem Reichstage ein zuverlässiges Ma— terial erbringen, an dessen Hand man über die hier einer gesetzlichen Vorschrift bezüglich der Sonntagsarbeit seine Meinung wird austauschen können.
Der Herr Abgeordnete hat nun schließlich noch eine Maßregel empfohlen, die mir an sich ganz sympathisch wäre. Er hat, um eine größere Einheitlichkeit in die Thätigkeit der Fabrikinspektoren zu bringen, vorgeschlagen, man möge doch dahin streben, daß den Fabrik— inspektoren Gelegenheit gegeben werde, zu Konferenzen, regelmäßigen oder unregelmäßigen, zusammenzutreten und dort die Erfahrungen gegenseiti auszutauschen, die sie auf dem Gebiete ihrer Thätigkeit gemacht haben. Ja, meine Herren, ich glaube, wir werden ohne eine Aenderung der. Gesetzgebung diese Maßregel schwerlich ins Auge fassen können, denn die Fabrikinspektoren sind Landes beamte. Es ist gar nichts dagegen zu erinnern, daß inner halb der einzelnen Länder von Seiten der Regierungen, die diefe Beamten angestellt haben, folche Konferenzen eingeleitet werden. Weil sie aber Landesbeamte sind, so glaube ich, l ffn die Reichs organe in dieser Beziehung mit einiger Vorsicht vorgehen, und ich bin heispielsweise nicht ficher, ob nicht wein großer Theil 'der Fraktions⸗
ein begeisterter Anhänger der Wirthschaftspolitik des Herrn Reichskanzlers sei, auch die Beamten des Reichs amts des Innern in diefelbe Kerbe schlagen und daß deshalb von ihnen unwillkürlich und unbeabsichtigt mit Vor— liebe solche Daten in den Generalbericht aufgenommen werden, welche diese Wirthschaftspolitik zu unterstützen im Stande seien. Dagegen wollte ich nur bemerken, daß der Verfasser des Berichts gar kein
Beamter des Reichs amts des Innern ist, daß er gar nicht in irgend einem dienstlichen Verhältniß zu meinem Ressort steht, und daß er ausdrücklich den Auftrag bekommen hat, rein fachlich und objektiv das zusammenzustellen, was innerhalb der einzelnen Materien von den Fabrikinspektoren berichtet worden ist.
Wenn nun der Herr Vorredner gleichwohl aus diesem General— berichte einige Stellen citirt hat, in denen ein Urtheil fogar Über die gegenwärtige Gewerbe⸗ und Handelspolitik enthalten ist, fo will ich zunächst das dadurch erklären, daß diese Urtheile auch in den dem Generalbericht zu Grunde liegenden Einzelberichten enthalten waren, daß also der Verfasser des Generalberichts, wenn er anders vollständig sein wollte, gar nicht anders konnte, als auch diese Urtheile wiederzugeben. Im Uebrigen bin ich aber der Meinung, daß es der Gewerbeordnung und auch, dem sachlichen Interesse gar nicht entspricht, wenn solche Urtheile überhaupt in die Berichte auf⸗ genommen werden. Nach dem §. 139 b. der Gewerbeordnung soll der Gewerberath lediglich berichten über thatsächliche Zustände, und das Urtheil, welches daraus etwa zu schöpfen sein möchte, soll er denjenigen Stellen überlassen, die zur Fällung des Urtheils berufen sind. Ich werde keinen Anstand nehmen, auch darauf mein Augenmerk zu richten und dahin zu wirken, daß die Fabrikinspektoren künftig streng nach ö des 5. 139. lediglich über Thatsachen berichten.
Nun, meine Herren, ob damit. Ihrem Wunsche vollständig Genüge geleistet werden wird, ift mir freilich zweifelhaft, denn ein Jeder sieht durch seine eigene Brille, und ein fester Schutzzöllner sieht die That— sachen vielleicht anders an wie ein Freihändler. Wir müssen ab— warten, was Sie für Klagen künftig dagegen zu erheben haben werden, und sollten sie gleichwohl vorkommen — ich weiß mir nicht anders zu helfen — dann müssen wir eine doppelte Garnitur Fabrikinspektoren in jedem Bezirk haben, einen schutzzöllnerischen und einen freihaͤndlerischen. Die müssen beide zusammen reifen, und die werden dann die Kon⸗ flikte die entstehen, gleich in loco ausfechten können.
Nun, meine Herren, was die Resolution auf Vermehrung der Fabrikinspektoren anlangt, so hat der Herr Vorredner mich zu einer Auskunft darüber aufgefordert, welches das Schicksal dieser Refolution gewesen ist. Ich weiß nicht, ob die Mittheilung über die Beschlüfse des Bundesraths auf die Resolutionen des Reichstages berests einge gangen ist, jedenfalls hahe ich sie bereits gezeichnet, und der Beschluß des Bundes raths bezüglich dieser Resolution lautet dahin, daß der Resolution keine Folge zu geben sei. (Zuruf links: Warum??) — Meine Herren, dat Warum liegt, obwohl ich ja im Allgemeinen über die Motive der einzelnen Regierungen, die dort abstimmen, eine Auskunft geben kann, im vorliegenden Falle so klar auf der Oberfläche, daß ich keinen Anstand nehme, es mit einigen Worten zu beleuchten.
.Die Fahrikinspektoren sind Landesbeamte. Macht sich innerhalb eines Landes das Bedürfniß nach Vermehrung diefer Beamtenkategorie geltend, so ist es Sache der Landesregierung, für Befriedigung dieses Bedürfnisses zu sorgen. Das Reich hat keinen entscheidenden Einfluß auf die Gestaltung der Inspektionsbezirke und auf deren Besetzung. Deshalb muß es innerhald der einzelnen Staaten denjenigen, welche auf. Vermehrung der Inspektionskräfte hinaus wollen, überlassen bleiben, dort ihre Wünsche und Anträge zur Geltung zu bringen. Das Reich kann nach der gegenwärtigen Lage der Gesetzgebung nichts dafür thun.
Der Abg. Heine meinte, der Geist des Generalberichtes st ein völlig einseitiger, er habe schönfärberische Redensarten für die Fabrikanten, für die Arbeiter aber nur Fußtritte. Es Überlaufe einen eine Gänsehaut beim Lesen dieses Berichtes.
seien das nicht, denn weder der schweizeri reichische, noch der englische enthn en ih
eine mißliebige Partei. Er protestire gegen
im Namen des Arbeiterstandes, im? Na Partei, die dadurch beleidigt werde. Die Lage 2 . ten werde in den Berichten als eine sehr gute . Fabrilm hätten Hunderte von Millionen erspart. en hi rt ; Arbeiterstandes heiße es aber, sie sei etheilmweisr Lage schlechter geworden gegen früher“. Wodurch hanno mi brikanten soviel gespart? Doch nur durch die Augye die y der Frauen und Kinder. Zwischen eilen * eutunn könne man lesen, daß den welche 9 schup beträfen, geradezu cht geschlan In Bezug auf die der jugendlich w beiter würden die Besti en chn
der Stirn Arbei . rden soltt en, .. ji e, i im Berich j geschoben,
unter Druck ihre trotzdem sich die Arbeiter und au klärt hätten.
Der Abg. Kalle bedauerte die Ablehnung der Resolution auf Vermehrung der Inspektoren. Man habe dabei keine direkte Mitwirkung des Reichs verlangt, sondern nur (i Einwirkung des Reichskanzlers auf die Einzelstaaten. Wen der Reichskanzler für Vermehrung der Inspektoren gewesen wäre, so hätte er sehr leicht auf deren Vermehrung hinarbeiten können. Ein Wort an rechter Stelle hätte genügt. In Betref der Schutzmaßregeln für die Arbeiter hätten die Berufsgenossen⸗ schaften bereits eine segensreiche Thätigkeit entfaltet. Die jeht gewählte Form der zusammengefaßten Berichte halte er fuͤr vol: kommen zweckmäßig. Für die Zwecke des Hauses und sür Zwecke, des Bundesraths hiete diese Form außerordentlich Uebersichtlichkeit. Die Originalberichte der Inspektoren ständen ja außerdem noch zur Einsicht zur Verfügung für diejenigen, welche sich über die einzelnen Landesverhaältnisse orientiren wollten. Auch der Vorredner habe keinen Beweis dafür er— bracht, daß der Generalbericht tendenziös gefärbt sei. ö. Der Abg. Dr, Lingens führte aus, daß der Bericht det Inspektoren, so wie er sei, nicht genüge. Der Bericht miss die Thatsachen enthalten, so wie sie seien. Der Abg. Dr. Baumbach erwiderte dem Abg. Kalle, daß die Berufsgenossenschaften gar nicht so besonders viel geleitet hätten. Was die Motivirung der Ablehnung der Refolutioh anlange, so habe der Staatssekretär gesagt, die Inspektoren seien Landesbeamte. Da dem Reichskanzler aber die Ueber wachung der Ausführung der Reichsgesetze verfassungsmäßig obliege, so sei derselbe auch kompetent dazu, an die einzelnen Regierungen derartige Anforderungen, wie die Vermehrung der Inspektoren, zu stellen. Der Staatssekretär von Boetticher bemerkte: Meine ᷣ So ganz kann man die Kompetenzfrage doch nicht bei Seite lassen. Ich erkenne ja an, daß nach Art. 17 der Verfassunn der Kaiser und Sein verantwortlicher Minister die amtliche Ueber— wachung und Ausführung der Reichsgesetze haben, und ich erkeme weiter an, daß, wenn die Gewerbeordnung vorschreibt, es soll das Institut der Fabrikaufsichtsbeamten im ganzen Deutschen Reich durch= geführt werden, der Herr Reichskanzler auch in der Lage sein würde auf die Durchführung dieses Instituts hinzuwirken. Das Institut besteht nun aber im ganzen Dentschen Reich, und die Frage ist nur die, ob es in ausreichendem Maße besteht, oder ob in dieser Be— ziehung noch eine Ergänzung wünschenswerth oder nothwendig ist. Der Reichstag 1 bei seiner Resolution der Meinung gewesen daß das Personal der Fabrik-⸗Inspektionsbeamten zu vermehren sein möchte. Diese Resolution ist dem Bundesrath mitgetheilt. Der Bundesrath hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Beurtheilum des Bedürfnisses nach Vermehrung der Fabrik-Auffichtsbeamten den einzelnen Landesregierungen zuzuweifen sei. Der Bundesrath hat hier vollständig innerhalb seiner Kompetenn und nach seiner freien Auffassung gehandelt. Der Reichskanzler be el sich also augenblicklich in der Lage, daß er zwischen dem e chluß des Reichstages, welcher sein Votum dahin abgegeben hat: die Vermehrung ist nothwendig — und zwischen dem Beschluß des Bundek— raths, welcher seinerseits fagt: es ist nicht unfere Sache, darüber n befinden, sondern wir wollen, daß diese Frage den einzelnen Bunde) regierungen überlassen werde — daß er zwischen diefen beiden. He⸗ schlüssen zu wählen hat. Da muß ich denn doch sagen, das dürsen Sie der Reichsverwaltung nicht verargen, wenn! sie in diesem Falle wo die einzelnen , , für sich die Kompetenz in n. spruch nehmen, die Fabrik⸗Inspe 3 zu regeln, und gegen her der Thatsache, daß für eine Durchführung der Vorschriften der s ; werbeordnung an sich gesorgt ist — wenn ich mich auch des lirtht darüber, ob sie eine zureichende sei, enthalten will, — wenn die Re s, regierung in diesem . davon absieht, auf eine weitere Ver vollständigung des Fabrit⸗Inspektionsperfonals hinzuwirken. D sind die Gründe, welche nach wie vor, glaube ich, führen werden, daß der Herr. Reichskanzler in dieser Fraß nicht die. Initiative ergreifen kann. Meine Herren, . aber auch gar nichts verloren, wenn nicht der n . kanzler die Initiative ergreift, in jedem einzelnen Landtage kann ja die Sache zur Sprache gebracht werden, jede einzelne Reglerung kann ; von ihren Ständen angegangen werden, daß nun auf eine g ständigung des ö hingewirkt werde. Weshalb denn nun dr Sache hier im Reichstage verfolgen, wo es fich nach der jweise le tet Vorschrift der Gewerbeordnung lediglich um eine Landessache hande n Also möchte ich bitten, Ihren Zorn nicht fo fehr gegen den Her Reichskanzler zu kehren, denn der hat in diesem Fall, . ich, un korrekt gehandelt; und ich möchte weiter anheimftellen, 4 man de einzelnen Landesregierungen die weitere Fürforge für die u dehnnn des Instituts überläßt, respektive daß man in' den Einzel- Landtag?
genossen des Herrn Vorredners es doch bedenklich finden würe wenn von Reichswegen die Landesbeamten aus Bayern, Baden, Württem⸗
Es sei das kein sachlicher Bericht, sondern eine Streitschri gegen die Sozialdemokratie. ö Berichte anderer 1st
darauf hinwirkt, einem etwa als vorhanden anerkannten“ Bedürfniß in dieser Beziehung Rechnung zu tragen.
Ich will nun bei dieser Gelegenheit auch die Frage streifen, ob den Berufegenossenschaften eine ausreichende Fürsorge auf dem * e der Unfallverhütun svorschriften zu erwarten sein dürfte oder hi Es ist in dieser Beziehung von den Berufsgenossenschaften wirklich t. in ganz hübscher Anfang gemacht worden. Nicht blos vier, sondern on i Berufsgenossenschaften sind es, welche Unfallverhütungsvor⸗ enn n erlassen haben, und wie mir bekannt, ist eine ganze Reihe hij . Berufsgenossenschaften augenblicklich damit beschäftigt, auf dem . der Unfallverhütung wirksame Vorschriften zu erlassen. Daß gleich im ersten Jahre der Thätigkeit der Berufsgenossen—
großen weitgreifenden Erfolg in dieser Beziehung er⸗
das, glaube ich, werden die Herren sehr erklärlich finden.
Herren, der Beweis ist. geliefert, daß die Berufsgenossen⸗ auf diesem Felde wirken können, und es ist nach den uns liegenden Vorgängen auch gar kein Zweifel, daß die Erkenntniß 9 mehr zunimmt, daß es im Interesse der Berufsgenossenschaften hl liegt, wirksam für die Unfallverhütung zu sorgen, Meine Herren, 1 h be im vorigen Jahre bereits des weiteren angesührt, daß es für 9 ahh eich außerordentlich schwer ist, Vorschriften zu er— cen welche für alle gleichartigen Betriebe in gleicher Weise in Wirk— 6 7 treten sollen. Die Verhältnisse liegen eben nicht im ganzen 6 und in allen Betrieben derselben Branche gleich, und es würde 96 holoffale Verletzung der Interessen, nicht blos der Unternehmer, ** auch der Arbeiter sein, wenn man hier schablonisiren und . Betriebe über einen Kamm scheeren wollte. Deshalb ist es von . Bedeutung und meines Erachtens unzweifelhaft vorzuziehen. 6, die Berufsgenossenschaften und iusbesondere auch die Sektionen ich der Sache annehmen und nach Maßgabe der lokalen Bedürfnisse auf dem Gebiete der Arbeiterschutzgesetzgebung vorgehen. ö. .
Im UÜebrigen kann ich mich darüber nur befriedigt fühlen, daß der Hr. Abg. Br. Lingens nunmehr einen formellen Antrag stellen wird, wie die Berichte der Fabrifinspektoren künftig eingerichtet werden sollen denn sonst würde ich unglücklicher Staatssekretär nach den Diekussionen, die 6 gepflogen worden sind, in der That nicht wissen, je i 8 en soll. 3. kö . meine Herren, von vornherein darauf, es allen Leuten recht zu machen, aber es wäre doch für mich von außerordent, sichem Werth, zu erfahren, wohin nun die Meinung der Mehrzahl rapitirt, ob nach der Seite des Generalberichts oder. nach der Seite ber Einzelberichte. Wie gesagt, geschehen soll, in dieser Beziehung, was der Reichstag wünscht; wir können das Alles machen,
Der Abg. Dr. Hartmann äußerte: Die Ablehnung der Vermehrung der Fabrikinspektoren sei erfreulicher Weise nur aus formellen Gründen geschehen. Es werde also Sache der Einzel⸗Landtage sein, die Vermehrung. vorzunehmen. Er snne beweisen, daß in Sachsen die ö die Vertrauensmänner nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch der Arbeitnehmer geworden seien. Die Form des Berichts halte er für eine sehr . Dessen Unbefangenheit sei seiner Reinung nach ebenfalls eine zweifellose. Die Fabrikinspek— toten hätten die Thatsachen nur wahrheitsgemäß berichtet; ihnen Tendenz vorzuwerfen, wie es der Abg. Heine gethan, sei unrecht. Wie der Abg. Heine sage, habe der Arbeiterstand kein Vertrauen mehr zu den Fabrikinspektoren. Das sei un⸗ richtig; kein Vertrauen hätten nur diejenigen Sozialdemokraten, die überhaupt keinem Menschen mehr trauten!
Der Abg. Kalle wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. Lingens. .
ö. 3 Kayser erwiderte dem Abg. Hartmann, daß ihm (Redner) aus Sachsen nicht bekannt sei, daß die Fabrikinspek⸗ toren die Vertrauensmänner der Arbeiter seien. Wenn die Arbeiter irgend eine Beschwerde hätten, so kämen sie eher zu ihm (Redner), als zu dem Inspektor. Es sei nicht wahr, daß die Sozialdemokraten zu Niemandem mehr Vertrauen hätten. Die ganze Sozialgesetzgebung sei von seiner Partei in Angriff genommen worden, im Vertrauen, daß auch einnal die Rechte zu besserer Einsicht kommen würde. Der Generalbericht sei in dem Sinne gefärbt, als ob die Fabrikinspektoren im Dienste der Fabrikanten ständen. Es sollten nur Thatsachen berichtet werden; diese sich mund⸗ gerecht zu machen, sei Sache des einzelnen Abgeordneten. Die anzen sozialen Verhältnisse, nicht eine einseitige Ansicht müsse J in den Berichten widerspiegeln. Enqueten in Bezug auf
Aber, i schaften
alle möglichen ö würde man nicht brauchen,
wenn die Berichte der Fabrikinspektoren gute wären. Er sei überzeugt, daß die heutige Diskussion auf die Fabrikinspektoren den Einfluß haben werde, daß sie in Zukunft kein Urtheil mehr abgeben, sondern nur Thatsachen berichten würden.
Der Titel fowie alle anderen zur Tagesordnung stehenden Titel dieses Etats wurden ohne Debatte bewilligt, außer einigen Positionen des Kaiserlichen Gesundheitsamts, welche bis nach Erörterung der der Budget-Koꝛumission über— wiesenen Positionen zurückgestellt wurden.
Hierauf vertagte sich das Haus auf Dienstag 1 Uhr.
Reichstags⸗Angelegenheiten.
In dem Etat für die Reichs-Justizverwaltung auf das Ftatssahr 1837/85 vermindern fich die Cinnahmen (Kap. 11: sl 267 ) gegen den laufenden Etat um 1820 As in Folge Ausfalles In Herlchies sn beim Reichsgericht, die mit 429 100 „ gegen zl H ο im EGtat von 1836587 ausgeworfen sind. ;
Die fortlaufenden Aut gaben (Kap. 6h und S6; 1924096860) Tmäßigten sich gegen den laufenden Etat um 21 6890 6. Bei den lusgaben der Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines bürger⸗ lichen Gesetzbuchs (235 000 4) sind 25 000 ½M als nach dem Stande 1. ae , entbehrlich abgesetzt worden, wogegen bei anderen Titeln eine Erhöhungen eingetreten sind. .
3u einmaligen Ausgaben sind (Cap. W S60 00. νι als erte Kate zur Errichtung des Dienstgebäudes des Reichsgerichts ein= Fsstellt. Nach einer beigefügten Dentschrift ist das Reichsgericht zur Hit in Leipzig in Räumlichkeiten untergebracht, welche die Stadt⸗ ende Leipziz dem Deutschen Reich in dem ihr gehörigen Grund⸗ ücke,. Georgenhalle⸗ genannt, auf die Dauer von zehn Jahren bis um 1. Oktober 18590 für eine Jahresmiethe von 32080. überlassen at. Diese Räumlichkeiten entsprechen weder der Würde des höchsten deutschen Gerichtshofes, noch reichen sie für das Bedürfniß aus; Es mußte deshalb die Grrichtung eines Dienstgebäudes für das Reichs= Frricht in das Auge gefaßt werden. Zu diesem Zwecke ist bereits in '. Ctat für die Reichs-Justizverwaltüng auf das Etatsjahr 188384 gr, Betrag von 500 600 S, zum Ankauf eines Bauplatzes für das . des Reichsgerichts und zur ,,, des Bauplans zngestellt und bewilligt und in Folge dessen als Bauplatz mittelst
frtrages vom 12. Dezember 1882 ein der Stadtgemeinde Leipzig sehoriget Grundstück von 13 548,7 am Flächeninhalt, unter Zug run Fung eines Einheitspreifes von 40 für den Quadratmeter, für den keis von 487 54 M erworben worden. Die Uebergabe des gekauften ang ages an das Reich hat am 2. April 1883 gegen Zahlung des auspreffes stattgefunden. Es handelt sich nnnmehr um die Errichtung e Gebäudes auf diesem Platze. Der , im südwestlichen heile des Stadtgebiets in der Nähe der Pleiße belegen, bildet einen eil des Terrains des vormaligen Botanischen Garteng und liegt von n ungefuhr den Mittelpunkt der inneren Stadt bildenden Markt, lat in gerader Linie etwa S560 m entfernt. Behuf Vorbereitung . Daues wurde zuvörderst der Präsident des Reichsgerichts veranlaßt, n Verzeichniß derjenigen Räumlichkeiten, welche das Gebäude ent⸗
bervorgetretenen Bedürfnisse in der Zukunft eine Steigerung erfahren
können. Auf Grund des von dem Präsidenten aufgestellten Verzeich⸗
nisses wurde demnächst ein Bauprogramm aufgestellt, und hierauf
unter dem 8. September 1884 ein Konkurrenzausschreiben erlassen, in
welchem unter Aussetzung von 5 Preisen von 8009, 4000 und 2000 4
zur Einreichung von Entwürfen bis zum 15. Februar 1885 nach
Maßgabe des anliegenden Bauprogramms bezw. der beigefügten Kon
kurrenzbedingungen aufgefordert wurde. Die in Folge dessen einge⸗
reichten 119 Entwürfe wurden von einer Jury geprüft, welche unter
dem Vorsitz des Präsidenten des Reichsgerichts, Wirklichen Geheimen
Raths Dr. Simson, aus den in den Konkurrenzbedingungen bezeichneten
sechs Architekten und aus fünf Justizbeamten zusammengesetzt war.
Der erste Preis von 8000 ½ wurde den Architekten, Regierungs⸗Bau⸗
meister Ludwig Hoffmann und Peter Dybwad in Leipzig selbst zuer⸗
kannt. In Betreff der Frage, welcher von den durch Preise ausgezeich⸗
neten Entwürfen sich zur Ausfübrung eigne, hat sich der Präsident
des Reichsgerichts nach eingehender Präfung dahin ausgesprochen, daß
der Hoffmann'sche Entwurf der Ausführung zu Grunde zu legen und
nur gewisse Aenderungen an demselben im dienstlichen Interesse wün⸗
schenswerth seien. Ebenso hat sich die Bauabtheilung des Königlich
preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten dahin ausgesprochen, daß dem Hoffmann'schen Entwurf bezüglich der Anordnung und Gruppi⸗
rung der Räumlichkeiten der Vorzug zu geben sei; sie hat hervor⸗
gehoben, daß der bezeichnete Entwurf sich nicht blos durch seine klare Grundrißdisposition, sondern auch durch seine maßvolle, den Rücksichten auf wirthschaftliche Verwendung der Baukosten entsprechende Gleich stellung der inneren und äußeren Architektur auszeickne. Indessen sind auch von dieser Seite gewisse Aenderungen für erforderlich erachtet worden. Nach Maßgabe der von den bezeichneten Seiten befürworteten Modifikationen ist der Entwurf vom Baumeister Hoffmann entsprechend umgearbeitet und demnächst in der veränderten Gestalt wiederum der technischen Prüfung der Bauabtheilung des Königlich preußischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten, sowie nunmehr auch der der Königlich preußischen Akademie des Bauwesens unterworfen worden, In dieser neuen Gestalt ist er allseitig als zur Ausführung geeignet anerkannt worden. Auf Grund dieses umgearbeiteten Entwurfes ist vom Baumeister Hoffmann eine mit 6 455 000 46 abschließende spezielle Kostenberechnung aufgestellt, demnächst in der Bauabtheilung des Königlich preußischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten einer Re— vision unterworfen und dabei auf 60100090 S, ermäßigt worden. Auch die so modifizirte Kostenberechnung wurde bei erneuter Prüfung, unter Aenderung in einzelnen Punkten, in welchen auch nach der Auf— fassung des gedachten Königlich preußischen Ministeriums eine beschei— denere Ausführung ohne Gefährdung des monumentalen Charakters des Baues zulässig erschien, auf 5 902 750 „ ermäßigt. Die Zeit für die Ausführung des Baues ist nach der gutachtlichen Aeußerung des Königlich preußischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten auf sechs bis sieben Jahre anzunehmen, wenn im Etatsjahre 1887/88 die Fundirungsarbeiten fertiggestellt werden. In dem ersten Baujahre werden, abgesehen von der zur Ausführung des Baues im Allgemeinen zu treffenden Vorbereitungen, insbesondere die Fundirungsarbeiten auszu⸗ führen sein. Mit Rücksicht hierauf scheint die Einstellung ciner ersten Baurate von 850 000 „MS angemessen.
Der Etat für das Reichs-Eisenbahnamt 188788 erhöht sich in den Einnahmen (Kap. 135: 9155 „) um 58 „M (Wittwen- und Waisengelder), in den Ausgaben (Kap. 70: 298 680 6) um 1515 66 durch Zugang einer Kanzleisekretärstelle und dadurch bedingte Er— mäßigung der Remuneration für Kanzleidiätarien.
In dem Etat für den Rechnungshof des Deutschen Reichs pro 1887,88 sind gegen den Etat pro 1886.87 Aenderungen nicht eingetreten (Einnahme Kap. 14: 12 980 M, Ausgabe Kap. 13: 529 773 Mt).
Der Entwurf des Etats über den allgemeinen Pensions—⸗ fonds pro 1887/88 weist in der Gesammtausgabe den Betrag von 24 344 780 1Æ6, 2 494 705 M mehr als im Vorjahre, auf. Es partizipirt hieran (Kap. 74) die Heeresverwaltung für Preußen mit 20 546 700 ( 1830 600) M, Sachsen mit 1283 600 (4 197 009) M6 und Württemberg mit 1016 170. (4 161 000) M, zusammen beläuft sich somit der Bedarf der Militärverwaltung der genannten drei Bundes staaten auf 22 8416 470 ½ς, was ein Mehr gegen das Vorjahr um 2188 000 MS. ergiebt. Für die Marineverwalturg sind (Kap. 75) S829 035 (4 199 330) M in Ansatz gebracht, während der Bedarf der Civilverwaltung auf 669 275 (4 107 375) cs veranschlagt ist. Was die Mehrausgaben dieses Etats anlangt, so, sind dieselben zum großen Theil auf die Wirkung des neuen Pensionsgesetzes zurückzuführen. So weist der Ansatz für Pensionen und Pensionserhöhungen für Offiziere, Aerzte und Beamte aller Grade mit 14319 090 ι ein Plus von 1 350 000 6 auf, von welchem 918 247 ½ in Folge der rückwirkenden Kraft der Gesetze vom 21. April 1885 au zubringen sind. Der Jahresbedarf stellte sich bei dieser Position Ende Juni 1886 auf 13 858 01 6, welchem Pensionsstande der Betrag von 451 0399 hinzutritt, theils in Folge des neuen Pensionsgeseßes, theils in Folge der regelmäßig eintretenden Pensionssteigerung, wie sie die Erfahrung früherer Jahre ergiebt. Die Position Pensionen und , zulagen für Soldaten vom Oberfeuerwerker, Feldwebel und Wacht— meister einschließlich abwärts weist bei einem Ansatz von 180 oM einen der Erhöhung des Bedarfs vom Juli 1885 bis Ende Juni 1886 entsprechenden Mehrbetrag von 2000900 6 auf. Neu ausgebracht sind in materieller Uebereinstimmung mit der Resolution des Reichstages vom 10. April 1886 300 0900 ½M zu Allerhöchsten Bewilligungen behufs Verbesserung der Lage derjenigen bereits ausgeschiedenen Offiziere und Aerzte, welche nicht unter Artikel III des Gesetzes vom 21. April 1836 fallen, sowie zu Bewilligungen an Beamte, die vor dem J. April 1882 in den Ruhestand eingetreten sind. In ähnlicher. Weise motivirt sich auch der Mehrbedarf für Sachsen, Württemberg, die Marine⸗ und Civil verwaltung. . ö
Nach dem Stande Ende Juni 1886 sind in Preußen zu zahlen; Invalidenpensionen und Pensionszulagen an 27 203 Personen mit 454 447 6, Pensionen und Pensionserhöhungen an Offiziere und Aerzte für 4056 Personen 12 279 594 s, Beamte aller Grade 1308 Verspnen mit 1'575 3074, zusammen ah 8 Personen mit 13 358 901 M1, Inaktivitäts- und Wartegelder an 5l Personen mit 63 471 , Pen⸗ sionsprozentzuschüsse an J Person 144 M, Bewilligungen. für Hinter⸗ bliebene an 292 Personen 50 591 6, Gnadenpensionen für Wittwen, Erziehungsgelder für Kinder, Unterstützungen an 82 Personen mit 59576 6, Und Erziehungsbeihülfen an 1248 Personen mit 168 214 46
Bei der Kaiserlichen Marine ergiebt der Anschlag pro 1887/88 für Invalidenpensionen und Pensionszulagen an 43 Personen 81 187 4, Pensionen und Pensionserhöhungen für Offiziere, Aerzte und Deckoffi⸗ ziere an 153 Personen 419 969 6, Beamte aller Grade an 865 Per⸗ fonen 158 846 6, Pensionen an Hinterbliebene von Offizieren der früheren dänischen Marineverwaltung in den Herzogthümern Schleswig und Holstein 2 Personen 135 6, Bewilligungen für Hinterbliebene der Oberklassen 43 Personen 19 350 4 und Bewilligungen an Hinter— bliebene der Unterklaͤssen 22 Personen 3297 0
Die CFinnahmen (Kap. 15) haben sich durch die Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge um 2500 M, auf 21 776 ½ erhöht.
Der Etat über den Reichs-Invalidenfonds für das Etats⸗ jahr 1886/87 weist (Kap. 77 — 34) eine Gesammtausgabe von 26 846 098 „ auf. Es entfallen hiervon auf Invalidenpensionen in Folge des Krieges 1870/71 Preußen 16100 099 80 000) 6, Sachsen 10388 000 (4 3450) ½, Württemberg 567 029 gh, 7h) „e. und Bayern 3 915 366 ( — 3036) A6, zusammen 21 620 386 . 78 S4) 6, Verwaltung der Marine 18 235 ½ Auf Invalidenpensionen in Folge des Krieges von 1866 entfallen für Preußen 2757 0900 „S6, Sachsen 144 057 , Württemberg 31 730 6, Bayern 390 5655 66, zusammen 3323 442 6, Marine 1882 S, Pensionen und Unterstützungen an Angehörige der vormaligen schleswig holsteinischen Armee 380 000 = S000) Mν, Ehrenzulagen an die Inhaber des Eisernen Kreuzes 39 240 06, Pensionen für ehemalige französische Militärversonen
Bedarfs um 420000 M in Folge der neuen Pensionggesetze vom 21. 6 1886 doch eine Minderausgabe von 80 00) * auf; diesel be hat ihre Begründung zunächst in der Verringerung des Bedarfs für Pensionen und Pensionszulagen für Soldaten vom Ober Jenerwerker⸗ Wachtmeister und Feldwebel einschließlich abwärts um 250 000 ½, in Folge Abganges durch Tod, Versorgung im Civildienst ꝛc., sodann durch einen Minderbedarf von 289 0097 M für Bewilligungen an Hinter bliebene der vorgenannten Chargen; die Bewilligungen für Hinter⸗ bliebene von n, . und Beamten machen eine Mehraus⸗ abe von 30 000 erforderlich.
n Die Einnahmen betragen, den Ausgaben entsprechend, 2 S465 998 , davon 20 572 00 S aus Zinsen und 6 24 093 M Kavitalzuschuß.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Deutsche Kolonialzeitung. Organ des Deutschen Kolonial- vereins in Berlin. (Verlag des Deutschen Kolonialvereins, Berlin 8W.) 23. Heft (1. Dezember). — Inhalt: Deutscher Kolonialverein. Vorstandssitzung vom 11. November zu Berlin. — Zweigverein Heidelberg, Konstituirung am 1. November. — Abtheilung Schlesien, Heneralversammlung am 5. November, Vortrag des Hrn. 1 Dehn über Land und Leute der Balkanhalbinsel'. — Vortrags⸗Rundreisen der Hrrn. Dr. Schwarz, Dr. Haacke, Dr. Groth und Andr. Küntzel. — Dr. G. A. Fischer. — Mittheilungen aus dem Auskunfts bureau des Deutschen Kolonialvereins. Neue staatliche Vergünstigungen für Einwanderer in Brasilien. — Kolonien in der Previn; Parana. (Brasilien) — Die Ausfuhr aus der Provinz Sta. Katharina (Bra⸗ silien. — Einfuhr von Mehl in Brasilien. — Regierungsländereien in Brasilien. — Deutschlands Handel mit Uruguay. — Aus Argen⸗ tinien. — Urtheile über das Congogebiet und das tropische Afrika. — Oeffentliche Lindereien in den Vereinigten Staaten,. Auf⸗ gehobene Einfuhrzölle in der Kapkolonie. — Kolonialpolitische Vor⸗ gänge und geographische Erforschungen. Verfügung des Reichs⸗ kanzlers vom 1. November, betreffend die Rechtsrerhältnisse in dem Schutzgebiet der Neu⸗-Guinea⸗Compagnie. — Rechtspflege in Kaiser Wilhelms-Land. — Zustände in Upingtonia und Erfolge der Friedens⸗ vermittelungen der deutschen Beamten unter den südwest afrikanischen Stämmen. — Neue Erwerbungen der Deutsch⸗Ost Afrikanischen Ge⸗ sellschaft und deren Stationen. — Kriegerische Verwickelungen in Mosambik. — Dr. med. G. Adolf Fischer 4 Von L. Friederichsen. — Die Verhältnisse auf den Marschall Inseln. . Das erste Geschäftsjahr der Deutschen Kalonialgesellschaft für Südwest-Afrika. — Deutsche und englische Art der Handelsführung auf den Inseln des Stillen Ozeans. — Literatur, — Redaktionelle Correspondenz. — In eigener Sache. — Sprechsaal.
Deutsche Medizinal-Zeitung (Verlag von Eugen Grosser in Berlin. Nr. 97 Inhalt: Landau, subdiaphragmatische ECchinokokken (Fort). — Knie, Gastrotomie. — Podres, Laparotomie bei Peritonitis. — Anderegg, Radikaloperation der Hernien, — Podres, Colotomia iliaca. Schmitz, Rektalexploration bei Coxitis. — Bradford, seitliche Rückgratsverkrümmung. — Dollinger, Gipspanzer⸗ behandlung der Skoliose. — Middeldorpff, Genu valgum unz varum. — Sinclair, Spina bifida. — Hofmeier, akutes Fieber während der Schwangerschaft. — Wyder, Extrauterinschwangerschaft. — Smigrodski, Extrauterinschwangerschaft. — Schatz, Hydrastis Canadensis. Doe, künstl. Abortus b. Erbrechen der Schwangeren. — Dolerius, Be⸗ handlung des Abortus. — Hemenway, Lagerung während der Entbin— dung. — Börner, Wechseljahre der Frau. — Kisch, Sterilität. — Engelhardt, nervöse Symptomenkomplexe b. weibl. Sexualkr. — Ferdy, Verhütung der Konzeption. — Wiener medizinisches Doktoren kollegium: Kratschmer, Desinfektion. — Pariser Akademie der Me⸗ dizin: Budin. Placentarretention nach Abortus. — Le Fort, Verschnei⸗ dung der Weine mit Alkohol. — Harveian Society of London: Bu zzard, peripherische Neuritis. — (inical Society of London: Semon, CEpitheliom des Larvnx. — Wiener Briefe. — Standes- angelegenheiten. — Geheimmittelunwesen. — Praktische Notizen. — Vermischtes. K — Umschlag: Personalien. — Vakanzen. — Stellengesuche. — Anzeigen. ö
Deutsche Landwirthschaftliche Presse. (Berlin 8W., Wilhelmstr. 32.) Nr. 77. — Inhalt: Die Stickstoff⸗Frage, vor, auf und nach der Naturforscher⸗Versammlung. Von Professor A. B. Frank-Berlin. — Feuilleton. Ueber das Gewitter und den Blitz ableiter. Von C. Graf von Wartensleben in Rheinsberg (Fort⸗ sctzung). — Die Mittel zur Süßerhaltung der Milch. (Mit Ab⸗ bildungen — Die Bedeutung des Lanolin für die Erhaltung der Hufe und des Leders. — Der Fleischkonsum Berlins. — Zur Des—⸗ infektion von Viehwagen. — Aus dem Herdbuch der Schweinezüchter⸗ Affociation in England. — Einfuhr von Shorthonrs. — Eine neue Seidenraupenkultur. — Personalien — Literatur. — Patentliste. — Correspondenzen. — Sprechsaal. — Handel und Verkehr. .
Der Standesbeamte. (Eugen Grosser, Berlin) Nr. 34.—. Inhalt:; Standesamtliches; Zum Sächsischen. Volksschulgesetz zu J. 20 Abs. 2 des Gesetzes, die Einführung der Civilstandsregister betr. dom 20. Juni 1876. Eheschließung der Ausländer. Nach. J5. 58 Abs. 2 zustaͤndige Behörde. Sterbefalleintragung. Eintrag veränderter Familiennamen zum Geburtsregister. Vornamen ⸗ Abänderung und Zufügung. Standeintragungen. Kirchliches Aufgebot. Eheschließung außerhalb des Standesamtslokals. — Statistik. — Personglien und Bezirksveränderungen. — Kirchenbuchführung in erledigten Pfarreien. — Familiennamen⸗Aenderungen. — Gemeindeamtliches: Verlust der Reichsangehörigkeit und seine Folgen. Ertheilung von Naturalisations⸗ Urkunden in Oldenburg. Ernennung von Polizei ⸗Inspektoren. Ver⸗ weilen jugendlicher Personen . Tänzen. Petitionen ganzer Beamten⸗ Kategorien. — Literatur. — Anzeigen.
e lech. d elke (M. Heinsius in Bremen.) Nr. 49. — Inhalt: Untersuchungen von Käͤselab von Dr. W, Eugling⸗ Feldkirch. — An⸗ steckende Hausthierkrankheiten. — Deutschland. — Vieheinfuhrverbot wegen Rinderpest. — Ausstellungen. Butter ⸗Ausstellung in Neu—= brandenburg. — Allgemeine Berichte. Zur Hebung der 9 ilchwirth⸗ schaft in der Schwelz (Schluß). — Verbreitung ansteckender Krank⸗ heiten durch die Milch. Produktions ⸗Einschränkung in der deutschen Spiritus-Industrie. — Milchhandel in Berlin. — Das. Molkerei⸗ wesen in Bayern im Jahre 1885. — Der Milchhandel in Moskau. — Milchwirthschaftliches aus Berlin. — Vieh⸗Persicherungsherein. = Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Düngerstreuer von Schlör K Salchow. — Biologie. — Experimente betreffs der Uebertragung des „Ronget du Pore“ auf andere Thiergattungen. — Verschiedene Mit⸗ theiluñgen Deutschland. Ostpreußische Tafelbutter Prozultiong- genossenschaft. — Fleisch bei tuberkulosem Vieh. . Italien. Hundert. jährige Feier für den Gorgonzola-Käse. — Frankreich. Erhöhung des Einfuhrzolles auf lebendeß Vieh. — Rußland. Mastvieh⸗ und Butter⸗Export nach England. — Großbritannien. Konkurrenz von ganzen Schafheerden. — Vereinswesen und Versammlungen. Aufruf an die Wollproduzenten in Prenmern, Mecklenburg und der Uckermark. — Herbstversammlung des. Centralausschusses des landn Central⸗ verelns des Herzogthums Braunschweig. — Literatur. Menzel und von Lengerkes landw. Hülfs⸗ und Schreibkalender 1387. — Friesch Rundves Stambock,. Hulp Stamboek,. — Shorthorn⸗Heerdbuch, XXXII. Band in England. — Stammbuch über Pferde jütischer Rasse. Hengste. — TVandwirthschaftliche Jahrbücher. — Sprechsaal. Fußboden in' der Molkerei. — Aufbewahrung von Butter. — Zur Ünkersuchung der Milch bei Gelegenheit der Milchertrags⸗Kon⸗ kurrenzen auf der milchw. e,. in London 1836. — Gewinnung von Butter aus der Buttermilch. — An- und Verkäufe von Vieh. — Milchviehmarkt in Vohwinkel. — Marktberichte.
—
400 000 ir 25 060) 46, an Bayern 453 281 (- 28 339) 46, für In⸗ valideninstitute 528 884 66. Die Position Invalidenpensionen in Folge
halten oll 3 * — M mit Angabe der für dieselben erforderlichen Maße uuszuste en, dabei . auch darauf zu rücksichtigen, daß die bisher
des Krieges 1870,71 weist für Preußen trotz der Steigerung des