1886 / 289 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Preisen in die Höhe zu gehen und geringe Preisaufschläge sind wieder erzielt worden; andererseits haben die gebildeten Vereinigungen die Preise gefestigt' oder erböht. Im Allgemeinen scheint man mehr Ver- frauen in die Jukunft zu haben und die Abnehmer sind wohl auch immer mehr auf Widerstand gestoßen, wenn sie Abschlüsse auf längere 3rit zu den früheren Preisen zu erzielen suchten. Auch auf dem schlesischen TDifenmarkte ist im Ganzen und Großen die Geschäftslage eine bessere. Die Roheifenpreise haben sich andauernd gefestigt. Die Walzeisenpreise ind daselbst in der letzten Zeit ebenfalls in die 3. gegangen. Es 6 sich, ob dieselben ihre steigende Tendenz beibehalten, da man die Beftrebungen, eine Walzeisenkonvention unter den schlesischen Werken zu bilden, als gescheitert betrachten muß. Vom Ausland her lauten die Nachrichten über das Eisengeschäft der letzten Woche ebenfalls ünstig. Auf dem rheinisch⸗westfälischen Markte sind die Preise für üenerze in letzter Zeit fester geworden und sogar um ein Geringes gestiegen. Spanische Erze sind ebenfalls in letzter Zeit infolge der erhöhten Seefrachten etwas theurer geworden. Was die Roheisenpreise anbelangt, so haben sich dieselben im Verlaufe der letzten Woche fest behauptet, Die Vorräthe nehmen ziemlich rasch ab. In Spiegeleisen zeigt sich in der letzten Zeit eine Vermehrung des Exportgeschäfts, fo daß die Preise wiederum etwas erhöht werden konnten. Puddel⸗ roheisen findet lebhaften Absatz und die Preise verharren in steigender Tendenz. Bessemer⸗ und Thoinaseisen sind noch etwas vernachlässigt, doch ist das Geschäft immerhin etwas lebhafter als vor einiger Zeit. Für Gießereiroheisen ist eine leichte Besserung zu verzeichnen, zum Yiende lte können sich die Preise jetzt besser behaupten. Im Walz—⸗ eisengeschäft ist eine Besserung ebenfalls unverkennbar. In Stab= eisen, sowie auch in Fagoneisen sind die Werke anhaltend flott beschäftigt. Die Werke zeigten in der letzten Woche auch im Allgemeinen den Abnehmern gegenüber größere Festigkeit, die natürlich den Versuch machen, auf möglichst lange Zeit hinaus zu den jetzigen Preisen, welche noch kaum als lohnend bezeichnet werden können, abzuschließen. Dieselben stoßen jedoch immer mehr auf Widerstand, da viele Werke schon in der Lage waren, eine Preiserhöhung von 2— 3 „16 durchzusetzen. Bauträger werden sowohl von der Konvention der hiesigen Werke als auch von der Konvention der Saarwerke höher gehalten. In Kesselblechen, sowie in anderen Grobblechen ist die Nachfrage etwas lebhafter. Für Dampfkessel wird uns eine entschiedene Wendung zur Aufbesserung der bisher unlohnenden Preise berichtet. In Feinblechen ist der Bedarf fortwährend ein sehr reger. Nachfrage und Alsatz sind äußerst lebhaft, dadurch sowie infolge der erhöhten Roheisenpreifse behalten die Notirungen ihre steigende Rich⸗ tung und man geht mit den Preisen bereits bis zu 130, stellenweise bis 132 6 herauf. Im Siegerlande haben sich außerdem am dritten des Monats die versammelten Walzwerksbesitzer des Siegener, Alper und Finnentroperbezirks geeinigt, eine neue Ueberpreissfala für Fein⸗ bleche aus Schweiß- und Flußeisen an Stelle der bisher unzuläng— lichen Ueberpreise festzustellen. Dieselbe ist bereits per Cirkular den Abnehmern mitgetheilt worden. Das Cirkular ist von 37 Firmen unterschrieben, da sich die Siegener Werke den xrheinisch-westfälischen Walzwerksbesitzern angeschlossen haben. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien sind im Allgemeinen noch unzureichend beschäftigt, doch wurden uns von einzelnen Seiten Aufträge größerer Objekte gemeldet, so daß es den Anschein hat, als ob auch diese Branche mit etwas größerem Vertrauen in die Zukunft blickte. Die Gelb⸗ gieße reien sind im November weniger gut beschäftigt gewesen als

in früheren Monaten; die Preise waren unlohnend und deckten oft

kaum die Selbstkosten; sie sind im Verlauf des Monats noch um ein Geringes zurückgegangen.

Oldenburg, 6. Dezember. Nach dem Vorgange anderer Städte plant man auch in Oldenburg die Gründung eines Gewerbe⸗ Museums behufs Hebung und Förderung der heimischen Industrie und der Veredelung des Kunstgewerbes, in der Erkenntniß, daß in dieser Beziehung auch hier mehr als bisher geschehen müsse. Um die Sache rascher zu fördern, weitere Mittel für das Unternehmen zu gewinnen und die erforderlichen ersten Einrichtungen: Aufstellung einer Vor⸗ bildersammlung, Herrichtung einer Fachbibliothek, eines Zeichensaales, Anfertigung von Modellen und Entwürfen u. s. w., zu b schaffen, hat der Gewerbe⸗ und Handels⸗Verein welcher die unter ihm beruhenden Ueberschüsse aus den letzten Ausstellungen von pp. 300900 M dem Unter⸗ nehmen zuwenden wird die Gründung eines kunstgewerblichen Vereins beschlossen, welcher sich über das Herzogthum ausdehnen und seinen Sitz in der Stadt Oldenburg haben soll. Nach dem aufgestellten Statut, welches in einer Kommission vorläufig durch⸗— berathen ist, wird die Anstellung eines Museumdirektors als leitenden und treibenden Kraft des Instituts in Aussicht genommen, und sollen neben den Anleitungen im Institut selbst auch Unterstützungen an begabte Gewerbsbeflissene zu deren weiterer Ausbildung gegeben werden können. Wenngleich die Kommission sich nicht verhehlt, daß die Ausführung des Plans erhebliche finanzielle Mittel erfordert, zu welchen nur ein Minimum bis jetzt vorhanden, so hofft sie doch, daß der Verein werde in den Stand gesetzt werden, durch angemessene Unter— stützungen aus Staats- und, städtischen Mitteln und durch die Mit— gliederbeiträge ein lebensfähiges Institut zu schaffen, wenn dieses auch zu seiner vollen Entfaltung erst nach und nach wird gelangen können. Die Vorbereitungen zur Konstituirung des Vereins sind im Gange.

London, 7. Dezember. (W. T. B. Wollauktion. Stim⸗ mung träge.

Glasgow, 7. Dezember. (W. T. B. Die Verxsichiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4300 gegen 5900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New⸗York, 6. Dezember. (W. T. B.. Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver= einigten Staaten nach Großbritannien 96 000, do, nach Frank— reich 13 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 62 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 84 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 20 000 Qrts

mer ( , Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 541 609 Doll. gegen 6 045 201 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

J. Belgien.

1) 22. Dezember, 11 Uhr Vormittags. Socisté Nationale des chemins de fer vicinaux zu Brüssel, Bureau rue de la loi Nr. 9. Lieferung von:

Loos 1. 100 000 eichenen Schwellen 1,30 m lang, Modell Vicinaux;

20 000 desgleichen 2,60 m lang, Modell Belgische Staatsbahn.

Loos 2. 6090 Stücke von Eichenholz nach besonderem Maße.

Die beiden bezüglichen Lastenhefte können im Bureau der Gesell—⸗ schaft eingesehen werden, sind dortselbst auch für je 1 Fr. käuflich.

2) 22 Dezemher, Mittags. Börse zu Brüssel. Lieferung (in 1 Loose) von 3 Eisenbahn-Postwagen zu 2Abtheilungen. . Das Lasten—⸗ heft wird baldigst zur Ausgabe gelangen und demnächst in der Expe— dition des „Reichs⸗Anzeigers“ aufliegen.

3 22. Dezember, Mittags. Börse zu Brüssel. Lieferung nach Lastenheft Nr. 384 von 5 Loosen von je 50060 kg. Rähöls zum Schmieren, 5 Loosen von je 60000 kg russischen enttheerten Mineralöls und von 5h Loosen von je 28000 Kg gereinigten Brennöls. Nach Lastenheft Nr. 402. 8 Loose von je 50 900 kg Mineral-Brennöls. Ablieferungsort Malinetz. Die beiden Lastenhefte liegen in der Expe— dition des „Reichs-Anzeigers“ auf.

4) Nächstens Börse zu, Brüssel. 4 Loose von je 25000 Eg deinöl. Ablieferungsort Malines. Das bezügliche Lastenheft wird baldigst zur Ausgabe gelangen.

5) Nächstens. Börse zu Brüssel. 6 zum Transport von Materialien nebst Zubehör. wie ad 4.

Lieferung von 15 kleinen Lastenheft

II. Niederlande.

L). 13. Dezember, Nachmittags 1 Uhr. Haag, im Rathhause daselbst;:

Lieferung von Schmiedeeisen, Eisenwaaren, Gasröhren und

Bürgermeisteramt im

Zubehör, Hülfsstücken, Laternen und Laternenpfählen u. A. m. für den Jahresbedarf der Gemeinde⸗Gasfabrik im Haag.

Auskunft an Ort und Stelle. ?. r

3) 18. Dezember, Vormittags 11 Uhr. Bürgermeisteramt Utrecht, im Rathhause daselbst: . .

Lieferung von gezogenen Eisenröhren, Schmiedeeisen, Gußeisen, Laternen u. A. m. für den Jahresbedarf der städtischen Gas— fabrik in Utrecht.

Auskunft an Ort und Stelle. . ;

3) 20. Dezember, Nachmittags 2 Uhr. Direktion der Gemeinde Gasfabrik zu Arnhem:

Lieferung von gußeisernen Gasröhren, Hülfsstücken und Syphons für den Jahresbedarf der Fabrik.

Auskunft an Ort und Stelle. .

3 21. Dejember. Gemeinde⸗Gasfabrik zu Rotterdam, Oost—⸗ eedyk: Lieferung von gußeisernen und kupfernen Röhren, Schmiede— und Platteneisen, Laternen und Laternenpfählen, Eisengeräth u. A. m. für den Jahresbedarf der Fabrik.

Auskunft an Ort und Stelle. ; .

5) 21. Dezember. Maatschappy „Vooruitgang is ons streven“ in Axel, Provinz Zeeland, im Hause des C. L. von Rompu daselbst:

Lieferung von 100 000 kg Superphosphat. Auskunft an Ort und Stelle.

6) 23. Dezember, Nachmittags 1 Uhr. Verwaltung des ‚Water⸗

schap Schouwen“' in der ‚Landskamer“ zu Zierikzee, Provinz Zeeland: Lieferung von 2750 Schiffstonnen Bruchstein.

Auskunft an Ort und Stelle.

7) 23 Dezember, Vormittags 11 Uhr. zu Haarlem (Provinz Nordholland): ; J

Loos Nr. 196. Lieferung in 2 Abtheilungen von Pfählen für Uferbefestigungszwecke im Noord⸗Hollandschen Kanal; Tax⸗ werth, Abtheilung 1 3850 Gld., Abtheilung 2 4860 Gld.

Auskunft an Ort und Stelle.

8) 30. Dezember, Vormittags 11 Uhr. von Nordholland zu Haarlem:

Loos Nr. 18. Lieferung von Steinkohlen für die Dampf— wassermühlen zu Schellingwoude Nordsee⸗Kanalarbeiten.

Auskunft an Ort und Stelle.

III. Oesterreich:

1) 15. Dezember, Mittags. K. K. General⸗-Direktion der Oester⸗ reichischen Staatsbahnen. Lieferung von: Flußstahlschienen System X und XI, Winkellaschen S. T /XI, Laschenschrauben S. X/XI, Fixirungs—⸗ ringen 25 mm Durchmesser, Schienen⸗Unterlagsplatten S. XXI, Hackennägeln S. XXI, einfachen Weichen S. X mit eisernen Unterlagen, exkl. Herzstück, in Allem komplet, symmetrischen Weichen S. X mit eisernen Unterlagen, exkl. Herzstück, in Allem komplet, Kreuzweichen für Pa— rallelgeleise S. X mit eisernen Unterlagen, in Allem komplet, Kreuz weiche für Muttergeleise S. X mit eisernen Unterlagen, in Allem komplet, einfachen Weichen S. X mit eisernen Unterlagen, exkl. Herz⸗ stück, in Allem komplet, symmetrischen Weichen S. XI mit eisernen Unterlagen, exkl. Herzstück, in Allem komplet, Kreuzweichen für Pa⸗ rallelgeleise S. XI mit eisernen Unterlagen, in Allem komplet, ganzer englischer Weiche S. AL mit eisernen Unterlagen, in Allem komplet,

Flußstahl herze, einfach, W) ö. System X, Xl,

Provinzial⸗Verwaltung

Provinzial Verwaltung

1). n)

ö dophelt, XI

Spitzschienen für eiserne Weichen S TX, und zwar gerade linke für linken Wechsel, Spitzschienen für eiserne Weichen System XI. 2) 18. Dezember. Wien. Direktion der JI. Ungar.⸗-Galiz. Eisenbahn: Lieferung von etwa 4000 t Steinkohlen. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg ⸗Amexikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, gestern Abend 8 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Triest, J. Desem ber (V. T. B.) Der Lloyd dampfer „Aurora“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Post aus Alexandria heute Mittag hier eingetroffen.

London, 7. Dezember. (W. T. B.). Der Union Dampfer ö ist heute auf der Heimreise in Plymouth einge— röffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

ö Schweden.

Laut Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kommerz— Kollegiums vom 23. November 1886 sind die Stadt Rosario in der Argentinischen Republik und sämmtliche Häfen des Britischen Ostindiens als von der Cholera befallen erklärt worden.

Berlin, 8. Dezember 1886.

Morgen, Donnerstag, findet Königliche Parforcejagd statt. Rendez-vous Mittags 1216 Uhr am Jagdschloß Grune— wald bezw. 1 Uhr an der Saubucht.

Der Deutsche Offizier-Verein hat es in den Bereich seiner Thätigkeit gezogen, verabschiede ten Offizieren Beschäfti— gung und Anstellungen zu vermitteln, da es denselben, viel⸗ fachen Erfahrungen zufolge, sehr schwer fällt, ohne eine solche ver⸗ mittelnde Centralstelle sich einen neuen Thätigkeitskreis im bürgerlichen Leben zu eröffnen. Um nun die Angebote aller derjenigen Stellen, welche sich zur Besetzung durch ehemalige Offiziere eignen, dem Deut⸗ schen Offizier⸗Verein fortlaufend zuzuführen, hat sich derselbe nicht blos an Behörden ꝛe. gewandt, sondern strebt es auch an, die ge⸗ sammten Kreise der Kommunalverwaltungen, der Großgrundbesitzer und Großindustriellen ꝛc. hierfür zu interessiren. Gerade auf dem Gebiete der Industrie und des Großgrundbesitzes macht sich an vielen Stellen das Bedürfniß geltend, für hesondere Vertrauensfunktionen, wie z. B. Kassenverwaltungen, Oberaufsicht über Bureaus oder Arbeits⸗ plätze, Buchführung bei größeren Güterkomplexen oder Fabrikanlagen, Führung und Registrirung von Geschäfts⸗ und Privatkorrespondenzen, sowie in allen Stellen der Selbstverwaltung. wo der betreffende Besitzer ze, nicht Zeit hat, sich selbst dieser Thätigkeit zu widmen, Persönlichkeiten zu gewinnen, welche mit verhältnißmäßig geringen Gehaltsansprüchen ger Zuverlässigkeit und einen höheren Bildungs— grad verbinden. Diese Bedingungen sind aber gerade beim verab⸗ schiedeten Offizier zu finden, da derselbe in Folge des Bezuges einer Staatspension nicht lediglich auf das Einkommen aus seiner Stellung angewiesen ist. Bei Anmeldung vakanter Stellungen ist der Offizier⸗ Verein bereit, Vorschläge geeigneter Persönlichkeiten unter Beifügung aller bezüglichen Referenzen zu machen und alle erforderlichen Recherchen anzustellen, ohne daß dem Anfragenden hieraus irgend welche Unkosten erwachsen. Die Adresse ist: „Deutscher Offizier⸗Verein, Berlin NW., Dorotheenstraße 77 - 79.“

Der Landwirthschaftliche Centralverein für den Regierungsbezirk Potsdam, der z. 3. 67 Einzel vereine mit 6201 Mitgliedern umfaßt und über eine Jahreseinnahme von 39 725 66 und ein Vermögen von 695 725 „M verfügt, ist gestern und heute hierselbst im „Norddeutschen Hof unter Vorsitz des Hrn. von Wedell-⸗Malchow zur 41. Jahresversammlung zusammengetreten, der als Delegirter des landwirthschaftlichen Ministeriums Geheimer Ober- Regierungs⸗ Rath Dr. Thiel beiwohnte. Dem Jahres bericht zufolge sind von den Subventionen der Regierung in Gesammthöhe von 18 100 ½ 11 950 M für Thierschauen, 3500 .

zur Beschaffung von Zuchtstieren, 1400 A zur ĩ zucht, 400 M zu der der Fischzucht, 8 rr m det Bienn 206 M für den Gartenbau und Hob für Zwecke ber Lienen verwendet. Die Bemühungen, den Vereinsmitgliedern de Itter m landwirthschaftlichen Waaren durch gemeinsame . Bug vn erleichtern, sind als gescheitert zu betrachten. Der von nffun * missien aufgestellte Entwurf einer Körordnung für Hen * . Genehmigung des Bezirksausschusses nicht gefunden. 3 bat zi deutschen Landwirthschaftsrath und zum Dekonomiekosñse hirter um Hr. von Wedell⸗Malchow, Stellvertreter desselben Hr ö wurde neue Vereine wurden in den Centralverein aufgenom heilen Verfuchsstation und die einzelnen Landmirthsschafteschulemhug. dr erfreuliche Weiterentwickelung genomm en. Auf Antrag) d ahn iin Prenzlau wurde der Verstand beauftragt, an zuständiger e n baldigen Erlaß eines Gesetzes zu beantragen, durch welchen * de stellung und der Vertrieb, der Kunstbutter geregelt werd e her Auftrag desselben. Vereins soll der Vorstand 9 Nu doppelung des Getreidezolles anstreben und die Frage we. zolles wieder aufnehmen. Die Höhe Tes Wolljolles zu b 9 wurde dem Vorstand anheimgegeben. Der Antrag auf Url lun, Zolles auf Oelfrüchte wurde abgelehnt. Die ec ir ten. Pan dun d beschloß außerdem noch, für Ausdehnung des Reichs-⸗Sen . vom 25. Juni 1880 auf die Tuberkulose oder Perfsucht viehes zu wirken, und betraute den Vorstand mit den diesbez Schritten. In der heutigen Sitzung erledigte die Versam nn Reihe Fragen der Praxis und der Wissenschaft.

Dresden, 7. Dezember. (W. T. B.) In de sammlung des hiesigen konservativen gerd hade tuku . 1000 Personen theilnahmen, konstituirte sich, nach einem von Pr 6 Peters gehaltenen Vortrage, eine Abtheilung „Dresden“ ; Gesellschaft für deutsche Kelonisation unter dem V des Landtags⸗Abgeordneten Dr. Mehnert. z

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London, 7. Dezember. (W. T. B.) Nach einem Te des „Reuter'schen Bureaus“ aus k lun mn soll Dr. Jühlke, der Vertreter der Deutschen Ost-Afrikanifchen ö sellschaft, in Kesmayoo durch Somanlis ermordet worden sen

Fr. Marcella Sembrich eröffnete gestern Abend im Kzniz lichen Opernhause als „Lucia“ ein nur auf wenige r rechnetes Gastspiel. Das Haus war natürlich von einem außerlefen Publikum auf allen Plätzen besetzt, denn schön der Name der Gaßtzn war Gewähr für einen ungewöhnlichen Kunstgenuß. Die Partse de »Lucia' hat Fr. Sembrich schon wiederholt in Berlin gesungen, R her ist die geniale Gesangekunst, welche die vortreffliche Saängetn gerade in dieser Rolle zu entfalten weiß, bereits bekannt; dem? mr wenige von derselben creirte Rollen bieten in gleich hohem Grade Ge legenheit, den Glanz ihres Koloraturgesanges zur völligen Wirkung y bringen. Die staunenswerthe Gewandtheit, mit welcher die metallhek— Stimme die unglaublichsten Verzierungen und verwickeltsten Fion, turen in tadelloser Reinheit und Sauberkeit des Tones bildet, erwath der Künstlerin auch diesmal allseitigste Anerkennung, welche nach de Wahnsinns-Arie ihre höchste Steigerung in rauschendem Beifall erfuhr Daß die Stimme in den weiten Räumen des Opernhauses etwaß kleiner klang als in den Concertsälen, that der genialen Leistung mu geringen oder gar keinen Abbruch. Hr. Betz (Lord Heinrich) lich gestern den ganzen bezaubernden Wohllaut seines warmen belebenden Organs voll erklingen und trat damit der Gastin ebenbürtig zu Seite. Der seinem Vortrage folgende rauschende Beifall ließ alch über die Meinung der Hörer in dieser Beziehung keinen Zweifel auf— kommen. Die Rolle des „Edgard“ war Hrn. Kalisch anvertraut worden, welcher dieselbe mit überraschender Kraft sang und mit großen Geschick spielte; sein Vortrag zeigte eine sonst an ihm kaum gewohnt Wärme und Klangschönheit des Tones. Die kleineren Rollen wurden von den Herren Bernhardt (Lord Arthur) und Biberti (Raimund ansprechend ausgefüllt. Der Vorstellung wohnten Se. Majestit der Kaiser mit Seinem Erlauchten Gast, dem Prinz⸗Regenten ban Bayern, Königliche Hoheit, Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheitn der Kronprinz und die Kronprinzessin, sowie die anderen in Berl anwesenden Mitglieder des Königlichen Hauses bei.

Walhglla-Theater. Die am Freitag in Scene gehesde Operette „Der Vagabund“ ist in den Hauptrollen folgendermaßen

befetzt: Iwan der Schreckliche, Hr. Herrmann; Marizza, seine Nichte

Frl. Seebold; Gräfin Sebuloff, Frl. Tscherpa (a. D); Gena Gregorowitsch, Hr. Bollmann; Dadian, Hr. Worms; Dyrsa, Fil Ahrens; Alexis und Ossip, Vagabunden, die Hrrn. Philipp und Klein. Das Libretto der Operette ist von zwei bekannten Wiener Autor dem Schriftsteller M. West und dem Feuilletonisten Ludwig Hel vom „Neuen Wiener Tageblatt“ verfaßt, während die Musik ron Carl Zeller herrührt.

Die Sopransängerin Fr. Elizabeth San Martino, ein Engländerin von Geburt, unter Leitung Campanini's ausgebildet, sn gestern im Saal der Sing-Akademie ein Concert, in welchen fie hier zum ersten Mal vor einem größeren Publikum erschien. Auf der beruͤhmten Arie Händels: „Lascia chiio pianga“ und zweih Romanzen von Tito Mattei und Gounod trug Fr. Martino noh Lieder von Haydn, Franz, Rubinstein und Lisst vor. Besen deres Interesse erregten unter den Zuhörern zwei sehr M muthige, von feiner melodischer Erfindung zeugende . Fhrer' Königlichen Hoheit der Prinzeffin Friedrich Cat (Maria Anna), welche gleich dem schönen, tief empfundenen lied von Leßmann: „Meine Mutter hat's gewollt“, mit stürmischem Beis aufgenommen wurden. Einige englische Lieder von J. P. Knight un Bishop machten den Beschluß der Gesangsvorträge. Fr. Martino, mj einer weichen, höchst wohlklingenden Stimme begabt, läßt, nenn gh die Intonation zuweilen etwas schwankte, doch eine künstlerische An bildung erkennen, die, was Belebtheit des Ausdrucks und Tonbilzn betrifft, fehr lobend hervorzuheben ist. Die Violinvirtuosin . Geroldine Morgan, in der Königlichen Hochschule autgebiszn unterstützte das Concert durch den sehr gelungenen art mehrerer Concertstücke von Spohr, Brahms, Joachim und Vier ien die mit lebhaftem Beifall und Hervorruf belohnt wurden. uch ). bereits vortheilhaft bekannte Pianistin, Frl. Tuezek erntete nu n. technisch gründlich ansgebildetes und sehr ausdrucksvolles Spiel, ö. sich in Kompositionen von Händel, Schubert, Pirani, Niubinst j . Brahms bewährte, reichen und wohlverdienten Beifall. Das . versammelte Publikum verließ, sichtlich befriedigt von dem z gebotenen, erst in später Abendstunde den Saal.

Im Circus Renz kann die neue große Pantomime; er, und Gambrinus“ der umfangreichen und komplizirten scenischen i richtungen halber erst in kommender Woche zur Aufführung elan Dagegen findet morgen (Donnerstag) eine Wiederholung der bor 9 Tagen mit so glänzendem Erfolge gegebenen equestrischen Galap stellung statt, in welcher diesmal sogar 102 Pferde vorkommen.

Bäder-⸗Statistik.

Aachen wurde bis zum 5. Dezember von 29728, Wiesbaden bis zum 5. Dezember von 83 928 Fremden besucht.

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Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt. Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anz

Erste Beilage

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. 1886.

Berlin, Mittwoch, den 8. Dezember

Königreich Preußen.

Privileg i um Ausfertigung auf den Inhaber lautender wegen ! . 8 . ö R f5-Anleihescheine des Kreises Franzburg im Betrage Kreis · von Fo zo *

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛe. Nachdem die Vertretung des Kreises Franzburg auf. dem ictage am 6. Juli 1886 beschlossen hat, die zur Abstotzung älterer dre eld sowie zu verschiedenen Unternehmungen des Kreises, . e . zur Erfüllung der dem Kreise obliegenden Leistungen für . 46 einer Cisenbahn von Stralsund nach, Rostock mit Abzwei— ö. von Velgast nach Barth erforderlichen Mittel im Wege einer un n beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreis—⸗

Anleihe zu rte g n Zweck auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen Earsehlne, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 608 300 4 aut stellen zu . da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 8. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 608 493 . ö ; K und Acht⸗ usend Drei ert Mark, welche in folgenden Abschnitten: feusen Dreihund s) hoh u zu fh , 100 500 M zu 500 , 118 800 M zu 200 S,

zusammen So8 300 J. J nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit 3 06 jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplane mittelst Ver⸗ loosung vom 1. Januar 1887 ab im Betrage von 2653 900 bis um Jahre 1906 und im Betrage, von 3544090 mit jährlich wenigflens einem Projent des Kapitals, unter Zuwachs, der Zinsen urn den getilgten Schuldbeträgen, bis zum Jahre 1930 zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Ge—⸗ nehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus her⸗ borgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nach⸗ weise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. e.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbeha lich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anlelhescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über—

men. ; . .

ö Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. . Gegeben Berlin, den 24. November 1386. Wilhelm.

von Puttkamer. von Scholz.

Regierungsbezirk Stralsund.

über Ausgefertigt in 2A. November 1886. . (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stralsund vom. G, n, saüsend R, . . Auf Grund des von dem Bezirks⸗Ausschusse des Regierungs⸗ bezjrks Stralsund genehmigten Kreistags ⸗Beschlusses vom 6 Juli 1335 wegen Aufnahme einer Schuld von 9s 300 6 bekennt sich der Kreis ⸗Ausschuß des Kreises Franzburg, Namens des Kreises durch diefen, fuͤr jeden Inhaber gültigen, Seitens des Gläubigers unkündbaren Anleiheschein zu einer Darlehnsschuld von M6,

welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit 33 0 jährlich zu

verzinsen ist. . . ) Schuld von 608 300 96 erfolgt

Die Rückgabe der ganzen So 8309 6 nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittelst. Verloosung 1887 bis spätestens 1930 ein⸗

der Anleihescheine in den Jahren . 19306, schließlich. Die Ausloofung geschieht in dem Monat Juni jeden Jahrs. Dem Kreise bleibt jedoch das Recht vorbehalten, die Tilgung ju verstärken, oder auch sämmtliche noch im Umlaufe befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. .

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen dem TLilgungsstock zu. Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine weiden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sopie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffent— lich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reich s⸗ und Prenßischen Staats-Anzeiger“, dem Amtsblatt der König lichen Regierung zu Stralfund Ünd' dem Kreisanzeiger für den Kreis

ranzburg. Geht eins diefer letzteren Blätter ein, so wird, an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des König. i Regierungs⸗Präfidenten in Stralsund ein anderes Blatt estimmt.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und am . von heute an gerechnet, mit 3) Po jährlich verzinst.

„BDie Auszählung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine bezw. dieses Anleihescheins ei der Kreis- Kommunalkasse zu Franzburg und zwar, auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals, eingereichten Anleihe= heine sind auch die dazu gehörigen der späteren illigkeitstermine zurückzuliefern. Für die en Zinsscheine wird., der Betrag' vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Fapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren, nach, dem

ückzählungstermin nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier hren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreistes. Das Auf. gebt und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihe⸗ heine erfolgt nach Vorschrift der §§. S565 und ff. der Civilprozeß= zidnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs. gesetzblatt Seite 83), bezw. nach §. 20 des Ausführungsgesetzes zur Deulschen J vom 24. März 1879 (Ges.-S. S. 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor

lauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung, an— meldet, und den staltgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung

„, Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nge llhlauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis 1 nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt

en. ö 6 Mit diesem Anleiheschein sind halbjährliche Zinsscheine bis zum mchlusse des Jahres ausgegeben; die ferneren, Zinsscheine werden für in jshrige Zesträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen

eihe don Ilnsscheinen erfolgt bei der Kreis⸗Kommunalkasse in Franzburg hegen Ablieferung ber, der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anwei⸗ ung. Bei dem Verlust der Anwelfung erfolgt die Aushändigung der n Jinsscheinrcihe an den Inhaber des Anleihescheines, sofern

essen Vorzei ung rechtzeitig geschehen ist. .

d zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet er Kreis mit seinem Vermögen und mit seiner Steuerkraft.

ten

Zinsscheine fehlenden

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. Franzburg, den . ten 3 Ber Kreis⸗Ausschuß des Kreises Franzburg. Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den Unter⸗ schriften des Landraths und zweier Mitglieder des Kreis⸗Ausschusses mit dem Siegel des Landraths zu versehen.

Regierungsbezirk Stralsund. Zinsschein Reihe zu dem Anleiheschein des Kreises Franzburg, 1. Ausgabe, Buch- m, rk zu 38 Zinsen über f.

Provinz Pommern.

2 vom .. ten 1 .. Pf. bei der Kreis⸗ Kommunalkasse zu Franzburg.

Franzburg ber

Der Kreis-Ausschuß des Kreises Franzburg. (Unterschriften.)

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreis-Ausschusses können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Regierungsbezirk Stralsund. Anweisung zum Kreis ⸗Anleiheschein des Kreises Franzburg, 1. Ausgabe, Buch— ae,, ir Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die ... te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre... bis bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Franzburg, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich aus⸗ weisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Franzburg, den. ten. .

Der Kreis ⸗Ausschuß des Kreises Franzburg. (Unterschriften.)

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreis⸗-Ausschusses können mit Lettern oder Faesimilestempeln ge— druckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. .

Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern

Provinz Pommern.

in nachstehender Art abzudrucken:

ter Zinsschein. ... ter Zinsschein.

Anweisung.

Statistische Nachrichten.

Nach den Zahlen, welche das Kaiserliche Statistische Amt für den Monat Oktober über die Auswanderung Deutscher über See veröffentlicht, sind über die deutschen und niederländischen Häfen und über Antwerpen zusammen 9107 deutsche Auswanderer befördert worden, gegen 9004 Personen im entsprechenden Monat des Vorjahres.

Ortsanwesende Personen von fremder Staats angehsrigkeit in Pfeußen 1885. (Stat, Corr.) Nach dem end⸗ gülkigen Ergebniß der letzten Volkszählung stellte sich im preußischen Staate die Zahl der Reichsausländer am 1. Dezember v. F auf Gz5Hb4 oo der ortsanwesenden Bevölkerung gegen nur O, 363 SGS am 1. Dezember 1880.

Iwar wächst die Zahl der im preußischen Staate lebenden Reichs⸗ ausländer unzweifelhaft seit dem Jahre 1867 beständig, und zwar rascher als die Bevölkerung überhaupt; die jetzt. festgestellte, außer⸗ ordentlich starke Zunahme der Reichsausländer läßt sich aber durch diese Thatfache nicht genügend erklären, erscheint viel mehr als Ergeb⸗ niß der 1885 viel vollständiger als im Jahre 1880 erfolgten Auf⸗ nahme der Personen von außerdeutscher Staatsangehßörigkeit. Im Jahre 1880 war die Staatsangehörigkeit nach dem Vordrucke der be⸗ züglichen . der damaligen Zählkarte A nur dann einzutragen, wenn die betreffende Person nicht Preuße war, und alle Personen, welche diese Frage nicht beantwortet hatten, mußten deshalb als Preußen gezählt werden. Bei der letzten Volkszählung ist dagegen die Angabe der Staatsangehörigkeit allgemein gefordert worden, und fehlende Angaben wurden gelegentlich der Prüfung der Zählpapiere durch Rückfragen so weit wie möglich aufgeklärt. Immerhin sind im Königreich Preußen noch 1160 Zählkarten A übrig geblieben, bei denen die' Ergänzung der' fehlenden Angabe der Staatsangehörigkeit nicht mehr bewirkt werden konnte. Auch die Zahl der im preußischen Staate lebenden Angehörigen anderer deutscher Bundesstaaten ist im Jahre 1885 offenbar viel vollständiger ermittelt worden; denn es

wiesen: . ö 3 6 1871 1875 1880 1885 ; 87 304 120 993 98 958 156 969

Reich ausländer ; A öri anderer , . n , 109 659 1651 272 184 709 163 390 319 192 Wie sich die Reichsausländer ihrer Staatsangehörigkeit nach in den Jahren 1871 und 1885 vertheilt haben, zeigt folgende Zusammen⸗ stellung. Es wurden ermittelt: im Jahre 1871 Oesterreicher und Ungarn 16252 7 . 220 Holländer 20 943 Russen 10178 Briten 5070 Schweden 5 867 Schweizer 3013 Belgier Italiener Franzosen Luxemburger andere Europäer. ,,,. der Vereinig⸗ ten Staaten . 1. andere Nichteuropäer 1178 ö 3 Reichsausländer überhand st dN. JJ. 156 6d * 569 66. 9, 13 stärkften hat demnach die Zahl, der im preußi ichen Staate lebenden Oesterreicher und Ungarn Italiener, Dänen und Russen zu⸗ genommen. Die Zahl der AÄngehörigen anderer deutscher Bundes⸗ staaten hat sich in hren n in den letzten achtzehn Jahren nahezu verdreifacht und seit der Wiedererrichtung des Deutschen Reichs mehr

als verdoppelt.

1867 75 589

überhaupt * 2759 16806 5103 11039 1893 99 2674 759 1698 649 417 356

1439

1885 43 883 30 326 25 146 21217

6963

5768

5687

1472

2732

1895

1129

1518

5055

r r r g B S e g

Die Bevölkerung von Berlin und Umgegend. Berl. Zig - Corr Die große Anziehungskraft, welche unsere modernen Großstädte auf die Hevölkerung der kleinen Städte und des Landes ausüben, ist bekannt. Bei der deutschen Reichshauptstadt tritt diefe Einwirkung aber nicht nur in Bezug auf diese selbst. hervor, sondern auch die umliegenden Ortschaften nehmen an der Anziehungẽ⸗ kraft, welche dieselbe auf die Bevölkerung des ganzen Landes ausübt. in hohem Maße Theil. ( Berlins Bevölkerung hat sich in den beiden letzten Dezennien außerordentlich stark vermehrt: dieselbe stellte sich bei den einzelnen amtlichen Volkszählungen seit 1867 wie folgt:

am 3. Dezember 1867 auf 702 457 Bewohner,

. 826 341 ö

,, 906 858 .

183) ö,

dd

Es ergiebt sich hiernach eine durchschnittliche Volks vermehrung Berlins fuͤr die Zeit 1867/71 von jährlich 44 οs, für 1871,75 von jährlich 425 o, für 1875/80 von jährlich 322 ͤ½ο und für 1880185 von jährlich 3440/0, während die Volkszunahme Gesammt· Deutsch⸗ lands in der Zeit von 1871,80 nur 1,68 ½ jährlich und diejenige Preußens durchschnittlich jährlich in den Jahren 1871/75 1,05 0 o, 1575/80 1,ů170, und 1880/85 0,75 betrug. .

Was nun die Anziehungskraft anlangt, welche auch die der Metropole Deutschlands benachbarten Orte auf die Bevölkerung des Landes ausüben, so sind es namentlich die dem Weichbilde Berlins zunächst gelegenen Gemeinden, welche ungemein rasch von zum Theil unbedeutenden Ortfchaften zu volkreichen, nach ihrer Bauart und nach der Erwerbs⸗ thätigkeit ihrer Bewohner mehr städtischen als ländlichen Wohnplätzen herangewachsen sind. Daß diese Volkszunahme seit 1867 in den Kreisen Riederbarnim, Osthavelland, Teltow und Charlottenburg eine fehr bedeutende ist, geht aus dem nunmehr vollständig vorliegenden Material der Volkszählung vom Jahre 1885 betreffs der Bevölke⸗ rung der Kreise und Städte mit mehr als 5009 Einwohnern zur Ge⸗ nüge hervor. Es war nämlich der Stand der Bevölkerung: ; im Kreise: am 3. Dezbr. 1857 am 1. Dezbr. 1885 Niederbarnim 83 597 144716 Osthavelland 69 085 92 907 Teltow 88 729 163 107 Stadt Charlottenburg 118, 42371

Waͤhrend sich nach den obigen Zahlen die Bevölkerung der Stadt Berlin von 1857 zu 1885 beinahe verdsppelt hatte, ist diejenige der Stadt Charlottenburg also noch weit stärker, nämlich um fast. dag Dreifache gestiegen, dann folgt der Kreis Teltow, . Volkszahl sich fast verdoppelt hat, während diejenige des Kreises diederbarnim um 73,1 und diejenige des Kreises Osthavelland um 34,5 oo zunahm.

Antheil der Gewerbegruppen an der Verwen⸗ dung von Umtriebsmaschinen im preußischen Klein⸗ gewerbe. (Stat. Corr) Wenn nach früheren Ausführungen der kleingewerbliche Antheil an den Motorenbetriehen im Ganzen hoch erscheint, so darf man deshalb den Umfang der Verwendung von Um— triebsmaschinen in den Kleinbetrieben doch nicht überschätzen. Sie ist nur in einzelnen Gewerben von größerer Bedeutung. Für die nach⸗ stehenden Gewerbegruppen läßt folgende Tabelle den Grad der Durchdringung des Kleingewerbes mit Motoren und die Veränderung seit 1875 erkennen. Es wurden ermittelt:

. * 0. . n. *

1 r. 1,

unter 1000 Haupt⸗ betrieben solche mit Motoren

1875 1882

kleingewerb⸗ liche Motoren⸗ betriebe

1875 1882

kleingewerbliche Hauptbetriebe

in der Gewerbegruppe:

Kunst⸗ und Han⸗ delsgärtnerei. Thierzucht und k Bergbau, Hüt⸗ ten und Salinen Steine u. Erden Metall verarbeitg. 9I. Verfertigung von Maschinen u. s. w. Chemische Gew. Leuchtstoffe, Fette, Harze. . Textilindustrie . u. Leder Holz⸗ u. Schnitz⸗ ,,, Nahrungs⸗ und Genußmittel . Bekleidung und Reinigung Baugewerbe .. Buch⸗ u. Kunst⸗ JJ Kunstgewerbe.

überhaupt.

In der Verwendung von Umtriebsmaschinen überrageu alle anderen

Gewerbegruppen weit die VIII. und die I, jene wegen der Oel⸗ müllerei, diese wegen der Getreidemüllerei.

Beide . ö. ö nach Motorenbetriebe, und ihre seit 1875 veränderte Bedeutung für 1 , ,, ist weniger durch die Umtriebsmaschinen, als durch die ÄArbeitsmaschinen und die technischen Vervollkommnungen des Arbeitsverfahrens bedingt. Sie werden hier also, wie auch schon oben geschehen, besser außer Betracht. gelassen. Nach Ausscheidung der Gruppen Viil und XI verbleiben dann dem gesammten übrigen Kleingewerbe Preußens 1875 nicht mehr als dõdd und 1882 nicht mehr als S594 Motorenbetriebe, d. s. nur 5,20 bez w d gt von je 1000 kleingewerblichen Hauptbetrieben, also unerhebliche Bruch⸗ theile, denen man indessen, ebenso wie den meisten Gruppendurch⸗ schnitten, die Neigung zum Steigen nnn t,,

Es ist natürlich, daß bei einer verhältnißmäßig so geringen Ge⸗ sammtzahl der kleingewerblichen Motorenbetriebe die einzelnen Ge⸗ werbszweige (die gewerbestatistischen Ordnungen) im Großen und Ganzen nur schwach mit solchen besetzt sind, zumal einige wenige derfelben, wie die Metallschleiferei, die Glasschleiferei, die Verfer⸗ tigung feiner Steinwaaren, die Gewinnung und. Verarbeitung von Erdarten, die Ziegelei und die Thonröhrenfabrikation, die Dol gurich⸗ tung (Sägemühlen) u. s. w. den größten Theil der Umtriebsmaschinen für sich in Anspruch nehmen, während andere Gewerbe solche überhaupt nicht gebrauchen können. Rechnet man mit Ausschluß der Delmüllerei und der Getreidemüllerei alle diejenigen Gewerbszweige zusammen, welche 100 und mehr kleingewerbliche Motorenbetriebe aufweisen. so finden sich 1882 unter 264 728 Hauptbetrieben deren 11 324, d. h. 45,15 unter je 1000 gegenüber dem oben berechneten Gesammtdurch⸗ schnitte. Verhältnißmäßig besonders zahlreich ist die Verwendung von Umtriebsmaschinen in den Kleingewerben der Erzeugung von Cifen und Stahl, mit 266 Betrieben oder 821 Prom. sämmtlicher

o, 35 1.93 oo Oο0 8 8 144. 28 4. 25 34 57 17 10 29. 69

354 Is] 472 92 8

zoo 29s 9 23 6j 1315] 3 a6 * Lb 23, 16,8 2168] 10 Mπν 1820 za 27a, Sd 26 8a

0, 39 0,57

28999 119153 1287717

ololzs 202 682562 12 339 3832 27 149 3763 ö 1200220 ts

130352 129183

O0, 10 0, 10 891 38.533 677 6 80 z6, 18 36,61

455398

kleingewerblichen Hauptbetriebe, ferner in der Verfertigung feiner