eigene Anschauung kennen lernen, um, so vorbereitet, demnäckst den Vorlesungen auf der Technischen 2 leichter folgen zu können.
Die praktische Beschäftigung der Eleven erfolgt in der Regel in einer dazu geeigneten Eisenbahn⸗ Hauptwerkstãtte oder einer großeren mit Dampfkraft arbeitenden Eisenbahn.⸗Nebenwerkstätte unter Aufsicht des technifchen Leiters derselben. Bei der Auswahl dieser Werkstätten kann pPersönlichen Wünschen des betreffenden Eleven Rechnung ge⸗ tragen werden. Ebenso kann die Ausbildung in einer Privat- Maschinenfabrik zugelassen werden, wenn Letztere mit Rücksicht auf ihre . und die Persönlichkeit ihres technischen Leiters nach ÄUnsicht des betreffenden Eisenbahn - Direktions⸗ Praäͤsidenten für die Ausbildung von Eleven als geeignet zu erachten und der technische Leiter geneigt ist, dem Eleven über seine Leistungen ein Zeugniß in der vorgeschriebenen orm auszustellen.
Auf die nach §. 10 der Prüfungsvorschriften verlangte praktische Beschäftigung in der Modellschreinerei, Formerei, Schmiede und Dreherei ist ein Zeitraum von je ein bis zwei Monaten zu verwenden; die übrige Zeit entfällt auf die Beschäftigung in der Schlosserei.
Lediglich auf die Dauer dieser letzteren Beschäftigung ist die Zeit, während welcher der Eleve etwa durch Krankheit, militärische Dienst⸗ leistungen oder Beurlaubung 2c. (S. 12 der Prüfungsvorschriften) dem Vorbildungedienst entzogen war, in Anrechnung zu bringen.
Die Reihenfolge der Beschäftigung in den verschiedenen Werk⸗ stätten⸗Abtheilungen wird durch den technischen Leiter der Werkstãtte bestimmt. Derselbe hat dem Eleven bestimmte Dienststunden vor—⸗ zuschreiben, darüber zu wachen, daß diese pünktlich inne gehalten werden und daß der Eleve sich mit der Handhabung der zur. Anwendung kommenden Werkzeuge eingehend vertraut macht. Zu diesem Behufe ist ein bestimmter Vorarbeiter mit der Anleitung der Eleven zu diesen Arbeiten zu beauftragen.
Eine Befoldung' wird dem Eleven wäbrend der einjährigen prak— tischen Beschäftigung nicht rm,
Für das nach Maßgabe der Bestimmungen in §. 14 der Prüfungs— vorschriften von dem Eleven zu führende Geschäftsverzeichniß wird das anliegende Formular festgesetzt.
In dem gemäß 5§. 15 der Prüfungsvorschriften auszustellenden Zeugniß hat der mit der Leitung des Vorbildungsdienstes Betraute sich nicht nur im Allgemeinen über die Leistungen des Eleven aus— zufprechen, sondern ausführlich unter Bezugnahme auf die im 8.7 gesondert aufgeführten Thätigkeiten zu bescheinigen, inwieweit der Elere sich mit der Verarbeitung der verschiedenartigen Materialien und der Handhabung der dabei zur Anwendung kommenden Werkzeuge in ausreichender Weise vertraut gemacht hat.
Praktische Ausbildung nach Ablegung der ersten Hauptprüfung. I) Lokomotivfahrdienst. 10.
Die nach Maßgabe der Bestimmungen im §. 29 der Prüfungs— vorschriften an die erste Hauptprüfung sich anschließende weitere prak⸗ h Ausbildung der Maschinenbaubeflissenen hat derart zu erfolgen, daß die Ableistung des Lokomotivfahrdienstes, soweit dazu nicht schon die Zeit der Sommerferien während der Studienjahre benutzt worden ist, thunlichst der übrigen Beschäftigung vorangeht, Hir enn der Ableistung des Lokomotivfahrdienstes hat. der Maschinenbaubeflissene alle dem Lokomotivheizer bestimmungsmäßig obliegenden Arbeiten in Person zu verrichten und nach Ablauf der dreimonatlichen Fahrzeit die vor⸗ geschriebene Lokomotivführer⸗Prüfung abzulegen. Für die Abnahme derfelben ist ein besonderer Termin ohne gleichzeitige Vorladung son— stiger Heizer anzuberaumen, auch ist von der Prüfung in solchen Gegenständen abzusehen, deren Kenntniß durch die vorangegangenen Prüfungen — Schul⸗, Vor- und erste Hauptprüfung — als bereits nachgewiesen zu erachten ist.
Nach bestandener Lokomotivführer⸗Prüfung ist dem Maschinenbau— beflissenen ein Zeugniß über seine Befähigung zur selbständigen Führung einer Lokomotive auszustellen und zu übergeben.
Im Fall der vollständigen oder theilweisen Ableistung des Lokomolivfahrdienstes während der Sommerferien ist die nach Ab legung der ersten Hauptprüfung hierdurch frei werdende Zeit prak⸗ tischer Ausbildung zu einer entsprechenden Verlängerung der im §. 29 der Prüfungsvorschriften vorgesehenen neunmonatlichen Beschäftigung bei dem Entwerfen und der Ausführung von Maschinen und . sowie bei der Abnahme von Materialien zu ver⸗ wenden.
27 Werkstätten⸗Aufsichts dienst.
8. 11
Während der nach §. 29 der Prüfungsvorschriften vorgeschriebenen sechsmonatlichen Beschäftigung im Werkstätten⸗Aufsichtsdienst ist der Bauführer einem beftimmten Werkmeister zuzutheilen und dieser zu beauftragen, ihn mit allen Obliegenheiten eines Werkmeisters im Werkstättendienst bekannt zu machen. Dem Bauführer ist dabei Gelegenheit zu geben, die Leistungsfähigkeit der einzelnen Arbeiter, die Güte der von denfelben gefertigten Arbeiten, die Vertheilung der Arbeit an die verschiedenen Arbeitergruppen, das Ineinandergreifen der Arbeiten der einzelnen Werkstätten⸗Abtheilungen, die Regelung des ganzen Werkstättenbetriebes und die Güte der zu verwendenden Materialien beurtheilen zu lernen. Der Bauführer hat ferner bei dem Einfahren neuer oder reparirter Maschinen oder Wagen, bei der Abnahme von neuen Betriebsmitteln und Werkstattsmaterialier mitzuwirken und sich mit dem Werkstätten ⸗Rechnungswesen, soweit es zu den Obliegenheiten eines Werkmeisters gehört, vertraut zu machen. Während der letzten drei Monate dieser Beschäͤftigung ist ihm eine kleinere Werkstätten⸗Abtheilung zur selbständigen Beaufsichtigung zu übertragen.
In dem von dem Baubeamten auszustellenden Zeugnisse ist anzu⸗ geben, in welchen Werkstätten⸗Abtheilungen der Bauführer beschäftigt gewesen ist. Das Zeugeiß muß sich zugleich über die Gesammt⸗ leistungen des Bauführers, sowie darüber aussprechen, inwieweit derselbe sich die vorbezeichneten Fähigkeiten und Kenntnisse an— geeignet hat.
3) Technisches Bureau. .
Während der im 5§. 29 der Prüfungsvorschriften vorgeschriebenen neunmonatlichen Beschäftigung ist der Bauführer in dem Konstruktions⸗ bureau einer Eisenbahn-⸗Hauptwerkstätte oder in dem maschinen— technischen Bureau einer Königlichen Eisenbahn-Direktion mit Ent— werfen von Maschinen, Wagen oder maschinellen Anlagen zu beschäftigen. Es ist dabei dem Bauführer thunlichst die Anfertigung solcher Entwürfe und Werkzeichnungen zu übertragen, deren Bearbeitung für seine Ausbildung besonders geeignet ist und ihm Gelegenheit giebt, die auf der Technischen Hochschule gewonnenen theoretischen Kenntnisse praktisch anzuwenden.
In den von den Baubeamten auszustellenden Zeugnisfsen haben dieselben sich nicht nur im Allgemeinen über die Leistungen des Bauführers auszusprechen, sondern auch zu bescheinigen, inwie⸗ weit derselbe die vorstehend im Einzelnen bezeichneten Arbeiten sach— gemäß erledigt hat. 9
Für die Gestattung des Eintritts von Bauführern in eine Privat⸗Maschinenfabrik oder bei einem Privattechniker gelten dieselben Bestimmungen, welche im 5§. 6 für das Elevenjahr als maßgebend bezeichnet sind.
4) Beendigung der praktischen Ausbildung.
. S. 14.
Von der im §. 2 der Prüfungsvorschriften vorgeschriebenen, der Regel nach sechsmonatlichen 5 des Bauführers in dem Bureau einer Maschinenwerkstätte oder eines Eisenbahn⸗HBetriebsamtz und bei einer Probinzialbehörde kann die Zeit von drei Monaten nach
dem Ermessen des Präsidenten entweder zur Verlängerung der vor- stehend in den §5. 11 und 12 bezeichneten Beschäftigung oder zur Abnahme von Betriebsmitteln, Schienen 3c. auf, den betreffenden Werken verwendet werden; auch kann die durch die Ucberweisung des Bauführers aus einem Beschäftigungsabschnitte in die folgenden etwa verloren gegangene Zeit darauf in Anrechnung kommen! Drei Monate, und zwar in der Regel die letzten drei Monate der praktischen Ausbildung, muff, jedoch ausschließlich auf die Beschäftigung in dem maschinentechnischen oder Materialien Buregu einer Königlichen Eisenbahn Direktion entfallen. Während der letztbezeichneten dreimonatlichen Beschäftigung des Bauführers soll derselbe einerseits die Zusammensetzung und die Zuständigkeit der Behörden im Allgemeinen, andererseits deren Ein richtung und Geschäftsgang im Besonderen kennen lernen. Demgemäß hat derselbe auch einige Zeit in der Registratur, bei dem Journal, in der Expedition und der Kalkulatur unter Anleitung der betreffenden Beamten zu arbeiten und sich mit den für diese Verwaltungszweige erlassenen Vorschriften und bestehenden Einrichtungen sowie mit der Erledigung der dort vorkommenden Geschäfte vertraut zu machen.
Der Bauführer ist dabei mit der Bearbeitung von dieferungz. bedingungen, mit der Ausschreibung und Abhaltung von öffentlichen Verdingungen und der damit in Zusammenhang stehenden Ab. schließung und Abrechnung der Lieferungs verträge bekannt zu machen
Im Uebrigen ist der Bauführer im Bureau des betreffenden technischen Direktions⸗Mitgliedes zu den daselbst vorliegenden Arbeiten der Verwaltung und technischen Prüfung heranzuziehen; außerdem bat derselbe den Sitzungen der einen oder der anderen Abtheilun regelmäßig beizuwohnen, auch einige der ihm zur Bearbeitung über wiesenen Sachen in der Sitzung zum Vortrage zu bringen und seine Ansicht in freier Rede zu entwickeln.
In dem von dem betreffenden technischen Direktions-Mitgliede auszustellenden Zeugnisse ist ein allgemeines Urtheil über die Thätia— keit des Bauführers abzugeben, und insbesondere zu bezeugen, welchen Grad von Geschicklichkeit sich derselbe auch in der Abfassang dienstlicher Schriftstücke erworben hat.
Berlin, den 21. Dezember 1836.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Maybach.
Geschäftsverzeichniß des
Eleven
Königlichen Reg erung Gaui he gh
aus. wohnhaft .
des Maschinenbaufaches
; traße Nr..
Zeitdauer der Beschäftigung Monat Tag
, er Behörde, in deren Ort Bezirk der Rer Bech ligung Beschäftigung Se stattfand umme
Jahr
von bis
Bezeichnung der Bureau bezw. der Werkstãtten⸗ Abtheilung in der die Be⸗ schäftigung stattfand
. Bescheinigung Vermerk Uebersicht des des ; 3 ** die Ausbildu 9 die Ausbildung ‚ 2 pe Aufsicht überwachenden Beschãftigung führenden
Direktions⸗ Baubeamten Mitgliedes
ͤ Bemerkungen.
Gewerbe und Handel.
Sandmann's Berliner Maxrkthallen-Bericht zum Jahresschluß 1836. — Die Entwickelung des Berliner Markt— hallen-Geschäftes bildet ein so hoch interessantes Kapitel unserer nationalökonomischen Geschichte, daß der Ueberblick und die Registri⸗ rung in kurzen Zeiträumen sehr zweckdienlich erscheint und nicht blos den Geschäftsinteressenten angenehm sein wird. Der Jahre schluß bietet hierzu eine willkommene Gelegenheit. Obwohl der Zeitraum seit Eröffnung der Berliner Markthallen, dem 3. Mai 1886, bis heute nur ein kurzer ist, haben wir doch wohl gerade in dieser Zeit⸗ periode die wesentlichsten Umwandlungtzsstadien zu verzeichnen.
Den Anlaß zur Errichtung der Markthallen gab der unserer Großstadt unwürdige Marktverkehr auf offenen Plätzen. Dabei wurde es auch als nothwendig erachtet, den täglich 1 Million Mark über— steigenden Handel mit Marktartikeln in solidere, kaufmännische Bahnen zu lenken, Berlin zur Centrale für den deutschen Nahrungsmittel verkehr zu machen und durch größere Umsätze die Lebensmittelpreise zu verbilligen. Zur Lösung dieser Aufgabe wurden von einer großen Anzahl von Bewerbern 15 Verkaufsvermittler berufen, von welchen , Kaution von 20 000 S½ bei der Stadthauptkasse hinter— egt hat.
Wie lebhaft nun die Erinnerung an die Agitation der Markt— händler gegen die Errichtung der Berliner Markthallen und an die von ihnen ins Publikum und in Zeitungen verbreitete irrige Ansicht, daß durch die höheren Standmiethepreise die Waaren erheblich ver⸗ theuert würden, auch sein mag, noch lebhafter ist das Gedächtniß an den Widerstand, welchen die Händler der hier vollständig neuen In— stitution der „städtischen Verkaufsvermittler“ entgegensetzten. Die Händler konnten sich nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Verkaufsvermittler es sich nur zur Aufgabe machen, die Zufuhr nach hier zu vermehren, um hier die Centrale des deutschen Nahrungsmittelverkehrs zu schaffen und die Waaren an Stelle und für Rechnung der Produzenten zu veräußern. Sie he— fürchteten, daß die Verkaufsvermittler ihnen das Geschäft entreißen und ihren Erwerbszweig ihnen pollständig aus den Händen nehmen würden. In dieser irrigen Ansicht befangen, schien ihnen kein Gegenmittel zu schlecht und alles, was gegen dies eingebildete Konkurrenz geschehen konnte, haben sie angewandt. Die . insgesammt zeigten sich persönlich feindselig. Die Engros—
ändler drohten den Kleinhändlern mit Entziehung des Kredits, falls
sie von einem Verkaufsvermittler kaufen würden, und vereinbarten auch unter sich, in eine Geschäftsverbindung mit den Verkaufsvermittlern nicht einzugehen. Jede Offerte lehnten sie ab, selbst wenn sie noch so gänstig war, und erwiderten dieselbe mit Spott und Hohn, der für einen Kaufmann unerträglich ist. Auch Delikatessenhandlungen, Händler und Kaufleute außerhalb der Halle verschmähten es, hier ihre Einkäufe zu machen; theils weil sie gern renommiren, daß sie direkt beziehen, theils weil sie durch Abschlüsse zu direktem Bezuge gezwungen waren oder ihre alten Verbindungen nicht kurzer Hand brechen wollten.
Die Verkaufsvermittler befanden sich in einer nicht beneidens— werthen Lage. Die Waarenzufuhren mehrten sich und die immer wärmer werdenden Tage gestatteten bei den meist verderblichen Ar⸗— tikeln kein Abwarten. Mit den Händlern war eine Geschäftsverbin— dung nicht möglich. Es blieb den Verkaufsvermittlern somit kein Weg übrig, als direkt an das Publikum zu treten und durch die Auktionen die Aufmerksamkeit desselben auf sich zu lenken.
Die Waaren wurden in kleine Posten eingetheilt und meistbietend veräußert. Das Berliner Publikum, daran gewöhnt, in den Auktionen zurÜckgesetzte Waaren billig zu erstehen, bot halbe Preise, Immerhin aber kamen die derzeitigen Auktionserlöse den bisherigen Engrospreisen sehr nahe, ja überstiegen diese zuweilen, so daß die Absender, meist von dem Resultat befriedigt, größere Zufuhren machten.
Durch Bekanntmachung der Markthallen⸗Preisnotirungen hat eine große Anzahl von Zeitungen zum Aufschwung des Berliner Markt— hallenverkehrs beigetragen und den Dank ihrer Leser geerntet; denn einerseits hielten die Produzenten auf entsprechend höhere Preise bei ihren Käufern, den Engroshändlern, und andererseits drückten auch die Kleinhändler und das Publikum den Preis beim Einkauf. Diese beiden Parteien haben unstreitig durch die Institution der Verkaufs vermittler, die nur Kommissionsgeschäfte machen und sich mit der geringen Kommissionsgebühr begnügen, gewonnen. Für manchen Händler aber ist der Gewinn erheblich geringer geworden.
Die Händler versuchten es nun durch alle möglichen Störungen und Gerüchte die Auktionen zu verhindern. Bald wurde die Polizei veranlaßt, während der Auktion zur sanitären Untersuchung der Waaren zu schreiten, wodurch die Auktion und der Verkauf gestört, das Publikum abgeschreckt wurde. Bald beantragte ein Gegner grundlos die Konfiskation, weil eine Wagre verdorben sei u. s. f. Die Polizei gab solchem Verlangen stets willig Folge und die mangelhafte Einrichtung machte es, daß die konfiszirten Waaren oft halbe Tage lang, während der Sommerhitze, im Polizeibureau lagen und ver darben, ehe sie untersucht wurden. Ein Schutz dagegen ist noch bis heute nicht gewährt. Wenn 6 die Waaren vor dem Verkauf von Sachverständigen oder einem Thierarzt untersucht und für gut erklärt wurden, ist es doch schon wiederholt vorgekommen,
daß sie kurz darauf von einem anderen gegentheilig, beurtheilt und konfiszirt worden sind. Im Falle einer Konfiskation richtete
die Polizei die Anzeige nicht gegen den Absender, sondern gegen den Verkaufsvermittler, der freilich die zu zahlende Strafe auf den Ab— sender abwälzte, weil es erste Bedingung ist, nur gute Waaren zum 929 * . 9. ö ö 90 ö . Verkauf nach hier zu senden. Von Seiten der Gegner wurde diese Handhabung der Polizei vielfach benutzt, die Institution der Verkaufs— vermittler zu schädigen. Es wurden Waarensendungen, besonders Wurst, an einen Verkaufsvermittler adressirt, worunter sich auch ver— dorbene Stücke befanden; Fische und Krebse, welche zum Theil unter Maß und nicht ganz frisch waren; Wild, dessen Schonzeit noch nicht abgelaufen war 2c. ꝛc. Es genügte, daß solche Sendung in den Raäͤumen des betreffenden Vermittlers sich befand und war gleichgültig, ob dieselbe bereits übernommen, untersucht oder zum Verkauf aus— geboten war, um auf Veranlassung irgend eines Denunzianten die Polizei zur Konfiskation zu bewegen.
So waren die heißen Sommermonate herangerückt und erst wenige der unabhängigen Kleinhändler zählten, durch mäßigere Preise ange—= zogen, zu den Kunden der Verkaufsvermittler. Die Aussichten auf eine Besserung der Geschäftslage waren sehr trübe, dagegen stiegen die ohnehin schon seht hohen Unkosten durch verdoppelte Anstrengungen.
Den ausdauernden Bemühungen und der kaufmännischen Energie der städtischen Geschäftsvermittler blieb es überlassen, sich durch dieses Labyrinth, gleich muthigen Pionieren, unter Einsatz und Verlust von Zeit und Geld und Gesundheit hindurch zu arbeiten. Seitens der Direktion und des Kuratorii der städtischen Markthallen sind zwar Hoffnungen auf Miethherabsetzung und andere Erleichterungen und Verbesserungen gemacht worden, aber diese Behörden besitzen scheinbar so wenig Machtvollkommenheit, daß dem guten Willen die Ausführung noch nicht gefolgt ist und mancher der Verkaufsvermittler darüber den Muth verloren und das Gewehr gestreckt hat.
Aber unsere Gegner ermüdeten bei dem zweifelhaften Kampfe früher als wir. Nachdem die Polizei in Folge wiederholter gericht— licher Freisprechungen der denunzirten Verkaufsvermittler goulanter wurde und nicht mehr jeder unbegründeten Anzeige Folge gab und in den kühleren Tagen des Herbstes die Zufuhren auch aus entlegeneren Gegenden möglich waren, hatte sich das persönliche Verhältniß zu den Händlern aller Gruppen schon soweit erträglich gestaltet, daß fast in allen Waaren ein Engroshandel in bescheidenem Maße freihändig stattfinden und von den Detailauktionen im Allgemeinen abgesehen werden konnte. Die noch bestehenden Detailauktionen werden un— zweifelhaft aufhören, sobald uns der Engroshandel in vollem Umfange möglich ist. Auf das Recht zu diesen Auktionen können wir aber nicht verzichten; sie müssen uns stets gestattet sein, wenn uns der angemessene Waarenabsatz im Engrosverkehr nicht möglich ist.
Nicht wenig hatte zu der günstigeren Gestaltung der unerwartete
Ueberfluß in dem einen, der unerwartete Mangel in dem anderen Artikel beigetragen. Denn wenn die Händler gewisse Artikel zu einem beftimmten' festen Preise gekauft hatten, suchten sie diesen Preis auf seiner Höhe zu erhalten, indem sie größere Zufuhren zurückzuweisen fuchten, unbekümmert darum, daß die überreichen Spenden der Natur vollständig verloren gingen. Nun wurden dieselben in diesem Jahre herangeführt und vereitelten alle Spekulation und Verkaufösabschlüsse. Die Händler suchen naturgemäß ihren Verlust in den Preisschwan— kungen, sei es durch sofortige oder spätere Abzüge oder auf eine andere Weise, immer auf den Lieferanten zurückzuwerfen, behalten aber höheren Gewinn fur sich. Dies ist den Produzenten in diesem Jahre klar eworden. Den einzigen Vortheil, welchen ihnen der feste Verkauf re sofort für die Waare baares Geld zu erhalten, gewährt ihnen auch jeder Verkaufsvermittler, indem er einen dem Werthe der Wagre entsprechenden Vorschuß zahlt. Gewiß ist, daß Lieferungsabschlüsse zu festen Preisen in den folgenden Jahren seltener sein werden.
Die Pteise im Nahrungsmittelverkehr richten sich in erster Reihe nach den Leistungen der Natur und werden durch Import und Export nach Möglichkeit ausgeglichen und auf einer normalen Höhe erhalten. Angebot und Nachfrage kommen aber bei keinem Handelsmodus besser zum Ausdruck als bei der Versteigerung. Bedingung ist jedoch, daß Waarenposten, welche fur den Markt ins Gewicht fallen, regelmäßig zur Versteigerung kommen. .
Dbwohß seit Eröffnung der Markthallen täglich Engros-Fisch= auktionen abgehalten wurden, waren die Zufuhren und Preise bei ver= hältnißmäßig geringer Betheiligung der Fischhändler doch für den Markt bisher wenig maßgeblich, was um so bedauernswerther, als der Fischhandek in Berlin noch einer ganz bedeutenden Ausdehnung fähig ist. Einen durchschlagenden und bahnbrechenden Erfolg haben die Wild- und Geflüigelauktionen der Firma Sandmann errungen, obglei diesem Artikel übergroße Schwierigkeiten entgegenstanden. In der ersten Zeit war es kaum möglich, das wenige ankommende Wildpret zu verkaufen, weil bei jedem Stück fast die Polizei, von den Händlern veranlaßt, hindernd eingriff, allmählich hatte sich das persönliche Ver⸗ hältniß zu den Interessenten besser gestaltet und nach und nach gelang es . mit den Wildhändlern in einen regelmäßigen Geschäfts verkehr zu treten.
Als nach Eröffnung der allgemeinen Jagd die Huf hre größer wurden, war es endlich glich unter allgemeiner etheiligung der Interessenten regelmäßige Engros⸗-Auktionen in Wild und Geflügel abzuhalten. Jetzt ehen es die Händler bereits als wesentlichen Vor⸗ theil an, auf der Auktion ihren Bedarf stets decken zu können, ohne fich, wie bei direkten Zusendungen, mit Waaren zu überladen, für welche sie nicht immer Verwendung haben. Sie können auf. der Auktion, bei welcher ihnen eine große Auswahl zu Gebote steht,
chne Schaden höher, Preise anlegen, als bei direktem Bezuge, und mit geringerem Gewinn verkaufen, um schnell zu räumen, weil sie stets wieder frische Waarg je nach Bedarf haben können und weil sie weniger das Risiko des Verderbens haben. Die Absender, wenn sie sich nicht durch einen zufällig geringen Preis bei der ersten. Sendung abschrecken ließen, sondern die Sendungen regelmäßig fortsetzten, waren mit dem Erlöse zu⸗ frieden und machten für Sandmann s Wildanktionen Propaganda; denn sie waren jeder Beschwerlichkeit beim Verkauf und allen Chifanen und Aergernissen mit den Käufern enthoben, ohne geringere Preise zu erhalten. Immer größere Waarenmengen, darunter die Jagdbeute der Königlichen Hofsagden, strömen den Wildauktionen aus allen Himmelsgegenden zu, die in der kurzen Zeit schon Waarenmengen wie fein anderes Berliner Geschäft zu, bewältigen haben und deren Zu— fuhren und Preise für den Berliner Markt und darüber hinaus unstreitig maßgeblich und bestimmend geworden sind. Will man heute an einen Händler direkt Wildpret ꝛc. verkaufen, so wird man wohl annähernd den niedrigsten Auktionspreis erhalten; höhere als die Auktionspreise zu erhalten, wird schwerlich gelingen.
Viele Wildhändler haben sich bereits mit diesem Geschäftssystem soweit, vertraut gemacht, daß sie ihre bisherigen Absender an obige Vermittlerfirma gewiesen haben und direkte Zusendungen ablehnen, sich dagegen bei der Auktion mit dein provisionsweisen Einkauf für fremde Rechnung befassen. Ihnen gebührt die Anerkennung, daß sie die neue Institution schon jetzt richtig erkennen und nützen. Welche Veränderung! wenn man bedenkt, daß die Wildhändler s. 3. die energischsten Gegner der Markthallen waren.
Dieses Beispiel im Wildhandel erregte auch die Aufmerksamkeit anderer Branchen, und die Versuche, für Fischräucherwaaren, Butter 2c. ꝛc. regelmäßige Engrosauktionen, bei welchen stets angemessene Preise gezahlt werden, abzuhalten, scheinen ebenso wie für Fische, wenn auch langsam, zum erwünschten Resultat zu führen. Nur Obst— und Gemũse· Engrosauktionen sind noch nicht versucht worden.
Allmählich ist aber das Verhältniß zu allen Branchen günstiger geworden und es gelingt sowohl mit allen Kleinhändlern wie auch mit vielen Engroshändlern in fast allen Markthallenartikeln freihändige Geschäfte zu schließen und nur in wenigen Fällen findet man noch einen ausgesprochenen Widerstand. Allen Anzeichen nach dürfte sich in nicht ferner Zeit in allen Marktartikeln der einzig richtige und für verderbliche Waaren durchaus nothwendige Verkaufsmodus der Ver— steigerung durchführen lassen.
Nur bei dem Artikel Fleisch, dem Hauptnahrungsmittel des Volkes, ist ein bemerkenswerther Fortschritt noch nicht zu verzeichnen, obwohl einige Verkaufsvermittler seit einiger Zeit schon sich mit diesem Artikel befassen. Ein Hauptgrund hierfür ist das leidige Kreditwesen, das neben anderen eigenthümlichen Usancen, die Fleisch= preise ganz bedeutend erhöht. Mein s. 3. dem Vorstande der Groß⸗ schlächter gemachter Vorschlag ging dahin, daß einem städtischen Ver mittler der Verkauf des von den Mitgliedern geschlachteten Viehs, zunächst vielleicht unter Assistenz der betreffenden Schlächter oder unter Garantie eines Minimalpreises, überlassen werde, wogegen die Verkaufsbeträge nach Abzug der zu vereinbarenden Provision sofort nach Verkauf zu zahlen wären. Wenn auch mit großen Schwierig keiten, wäre es doch sicherlich nach einer gewissen Zeit gelungen, das Geschäft in solidere Bahnen zu lenken. Durch diese Arbeitstheilung und Beseitigung des Kreditwesens könnte mancher Großschlächter bis 15 0 des Umsatzes einbringen, die heute als Verlust zu betrachten sein sollen.
Eine wesentliche Förderung wird das Fleischkommissionsgeschäft im Januar 1887 nach Einführung der allgemeinen Fleischschau in den Berliner Markthallen erfahren, weil damit für den Verkaufs⸗ vermittler eine Stütze geschaffen ist, die ihn gegen frivole Denunzia— tionen schützt.
Wird diese amtliche Untersuchung auch auf andere Artikel ausgedehnt und nur der Absender verdorbener Waaren zur Bestrafung gejogen, dann würden die Zusendungen geringwerthiger Waaren gewiß unterbleiben. Denn der Verkaufsvermittler hat wegen der geringen Provision durchaus kein Interesse, mit verdorbenen oder geringwerthigen Waaren sich zu befassen, durch welche er sich überdies das Vertrauen seiner Kunden verscherzt und den Vertrieb guter Waaren erschwert. Förderlich für den gesammten Markthallenverkehr wird in nicht ferner Zeit eine in un serer Central-Markthalle einzurichtende Güterexpedition wirken, wo: durch promptere Zuführung der Waaren sowohl am Tage wie bei Nacht eintreten wird. Von wie weittragender Bedeutung diese Neue— rung sein wird, läßt sich noch nicht absehen. Thatsache aber ist, daß der Staat unferer Landwirthfchast und Fischerei auf keine Weise eine wirkfamere Hülfe angedeihen lassen kann, als wenn er den Absatz ihrer Produkfe durch Ermäßigung der Tarifsätze und Beschleunigung der Beförderung fördert; dies ist zweckdienlicher als jede pekuniäre Unterstützung.
Die Postverwaltung machte die städtischen Vermittler zum Prfgel- knaben ihrer Differenzen mit der Stadt, indem sie, um das Recht, unterirdische Telephonleitungen anzulegen, zu gewinnen, bis zur Er— theilung der städtischen Genehmigung die Telephonanlagen in der Markthalle verweigerte. Vielleicht hat sich die Postbehörde davon überzeugt, daß nicht sowohl die Stadt und ihre Bewohner, sondern das Land und seine Bebauer den Schaden davon tragen, wenn die Absatzerweiterung mit und in ach soll die Markthalle bei der
ßung der letzten Verhãältnisse der Central⸗
Markthalle zu bewältigenden Waarenmengen schon so angewachsen fein, daß neue Wunsche und Pläne unabweisbar sind.
Ziehen wir zum Schlusse endlich alle die Widerwärtigkeiten in Betracht, welche dem städtischen Markthallen Unternehmen und der neuen Institution der Verkaufsvermittler seit Beginn entgegentraten, so können wir die Fortschritte in der guten Meinung des Publikums und im Geschäftsverkehr als ganz unerwartet schnelle betrachten.
Werden die Bemühungen der städtischen Verkaufsvermittler mit ungefchwächten Kräften auch im neuen Jahre fortgesetzt, dann unter⸗ liegt es keinem Zweifel, daß der Berliner Nahrungemittel⸗Markt bald eine unseres Reichs würdige Stellung einnehmen und gegen Paris und London nicht sehr zurüuckstehen wird.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Ver⸗ waltung und Statistik. (München und Leipzig. G. Hirth's Verlag.) Rr. 11712. — Inhalt: Die Reform der Zuckersteuer. — Hamburger Waarendurchschnittspreise für die Jahre 18845185. — Ein und Aus— fuhr der wichtigeren Waarenartikel im Deutschen Zollgebiet vom J. Januar bis Ende Dezember 1835. — Zur Denkschrift über die deutschen Schutz gebiete. VI. Bericht des Kaiserl. Kommissars für das Südwestafrikanische Schutzgebiet, hr. Goering, an den Reichskanzler. — Die Vornahme gewerblicher Arbeiten an Sonn⸗ und Festtagen. Uebersicht der im Deutschen Reiche geltenden Bestimmungen. — Militär Konvention zwischen Preußen und Braunschweig vom 9. 18. März 1856. — Miszellen: Die Bewegung der Bevölkerung im preußischen Staate 15855. — Das Verhältniß der selbständigen Ge werbetreibenden zu den Arbeitnehmern in den Gruppen des Klein gewerbes in Preußen. — Alphabetisches Gesammt⸗Register über die Jahrgänge 1868 bis 1886 der Annalen“. — Titel und Inhalt zum Jahrgang 1886.
Gefundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Hygieine (Verlag von G. L. Daube u. Co. in Frankfurt a. M.) Nr. Inhalt: Original: Einführung der Kefir-Kuren in schlesischen Bädern und Erfolge der seitherigen Kuren einschließlich des Mineralwasser⸗ Kefirs. Von Rudeck und Adam. — Uebersichten: Arbeiter Wohnungen in England. — Ginwirkung von Arzneistoffen auf die Magenhewe— gungen. — Zur Feuerbestattung. — Besprechungen neuer Schriften. Die Parasifen des Menschen und die ven ibnen herrührenden Krank⸗ heiten. Von Rudolf Leuckart. — 101 Winke und Wünsche für Ge⸗. fundheit. Von Dr. med. Gustav Custer. — Feuilleton: Blumen am Fenster. — Verschiedenes. — Briefkasten der Redaktion. — Anzeigen.
Mittheilungen für die öffentlichen Feuer⸗ versicherungs-⸗RÄnstalten. (Fr. Stollberg in Merseburg.) Nr. 28. — Inhalt: Verwaltungs ⸗Ergebnisse pro 1885: der zitter⸗ schaftlichen Feuersozietät des Fürstenthums Halberstadt; der Feuer— soztetät der Stadt Elbing; der Landes-Brandversicherungs-Anstalt des Derzogthums Sachsen⸗Altenburg; der Unterstützungskasse für das Feuerlöfchwesen im Herzogthum Sachsen Altenburg;
—2— 22
der Landes⸗ Brandversicherungs ⸗Anstalt des Großherzogthums Sachsen⸗Weimar; der ftädtischen Brandkasse zu Rostock; der Unterstützungskasse für im Feuerlöschdienste Verunglückte in der Provinz Sachsen ꝛc3 der siädtischen Brandversicherungs⸗-Anstalt zu Stralsund; der Immobiliar⸗ Brandversicherungs⸗ünftalt der Pfalz; der Brandversicherungs⸗Anstalt des Kantons Bafel Landschaft; der Brandassekuranz⸗Anstalt des Kan tons Zürich pro 1884; Schlesische Provinzial⸗Städte⸗ und Provinzial⸗ Land⸗Feuersozietät: Nachträge zu den Verwaltungs Ergebnissen pro 1885. — Ergebnisse der Schlesischen Unterstützungskasse für im Feuer⸗ söschdienst verunglückte Feuerwehrmänner und deren Hinterbliebene im Jahre 1885. — Geschäfts⸗Ergebnisse der 20 österreichischen Lebens⸗ versicherungt-Gesellschaften im Jahre 13359. — Summarische Ueber— sicht der Ergebnisse der englischen Lebensversicherungs⸗Gesellschaften im Jahre 1854. — Ueber die Höhe der Brandschäden in Nordamerika.
Monatsschrift für das Turnwesen mit besonderer Be⸗ rücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege. Heft 12. (Berlin. R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Hermann Heyfelder, Schönebergerstraße 26.) — Inhalt: Abhandlungen. Ein dreifacher Tanzreigen. Von Dr. C. Euler. (Mit Musikeinlage.) — Noch ein Wort zur Frage: Wird der Turnplatz zu wenig, die Turnhalle zu piel benutzt? Von Dr. F. A. Schmidt⸗Boan. — Bekanntmachung. Neuer Kuͤrsus zur Ausbildung von Turnlehrerinnen in Berlin. — Be— urtheilungen und Anzeigen. — Vermischtes. Die XII. Versammlung des Turnlehrervertins der Mark Brandenburg. Von Rektor E. Fromm-⸗Berlin. — Die 1X. Jahres⸗Versammlung des Nordwest⸗ deutfchen Turnlehrervereins. — Feier der Enthüllung des Ballot⸗ Denkmals auf dem Kirchhofe zu Charlottenburg. — Dr. Georgens R. — Prof. Dr. Schödler 5. — Direktor Dr. Fulda 5. — Benach⸗ richtigung.
Das Volkswohl. (Augemeine Ausgabe der Sozial⸗Correspondenz. Dr. Victor Böhmert, Dresden.) Nr. 52. — Inhalt: Die Kranken⸗ versicherungen im Handelskammerbezirk Dresden. — Gewinnbethei⸗ ligung und Genossenschaftsunternehmungen in Amerika. — Arbeits—⸗ nachweis. — Ein Steilennachweis für Hauslehrer, Gouvernanten und dergleichen. — Wleder ein Aeltesten⸗Kollegium. — Soziales: Zur Bekämpfung der Diphtheritis. — Gegen, die Trunksucht. — Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. — Zum Schutze der Gefundheit der Kinder. — Der allgemeine deutsche Sprachverein. — Da Magdalenen Stift in Berlin. — Stiftungen. — Beilage: Die Vorzüge des Stücklohnes vor dem Tagelohn. — Erfolge der Dar mstädter Pfennig⸗Sparkasse. — Bibliographie. — Arbeiterver⸗
hältnisse: Taubstummen⸗Buchdruckerei. — Hartenpflege unter Arbeitern. Preisausschreiben. — Ausstattungen als Arbeitsprämien. — Ar⸗ beiterwohnungen. — Anzeigen. ; ĩ. =
Thiermedizinifche Kundschau mit besonderer Berücksich tigung der vergleichenden Pathologie und des gesammten Veterinãr⸗ Medizinalwefens. Gleichzeitig Organ zur Vertretung der Interessen des thierarztlichen Standes. TBerausgeber Dr. G. Schneidemühl, Halle a. S.) Nr. 7. — Inhalt: Zur Jahreswende. Allgemeines von der letzten Naturforscher Versammlung in Berlin. (Schluß.) — Hiller: Behandlung des Tetanus. — Hofmeister: Ein neues Eiweiß- reagens zum Nachweis von Albuminurie in der Praxis. — Posner: Innersiche Behandlung genorrhoischer Zustände. — Ugbetti: Regene⸗ kation der Leber. — Udam: Rotz verdacht in Folge von Krebtwuche⸗ rungen auf der Nasenscheidewand. — Jsrael: Ein Beitrag zur Patho⸗ genese der Lungenactinompkose. — Solger: Salicylsaures Wismuth⸗ sryd. Bismuthum Salieylicum. — Jones: Hitze als wehenstärkendes Mittel. — Deffentliche Gefundheitspflege. — Mittheilungen aus fhierärztlichen Versammlungen. — Kleine Mittheilungen. — Tages⸗ geschichte. — Bücherschau. — Personalien. — Offene Stellen.
Der Fortschritt. Central⸗Fachzeitung für landwirths chaftliches Genoffenschaftẽwesen. Offizielles Organ der Vereinigung deutscher land⸗ wirthfchaftlicher Genossenschaften. (Ernst Wiener, Darmstadt.) Nr. I2. — Inhalt: Hauptblatt: Aufsätze: Zum Handel mit Schlachtvieh. — Genoffenschaftsrecht: Bürgschaften im Gebiet des Erbacher Breu⸗ berger) Landrechts. — Steuerwesen: Die Gewerbesteuer und die Ge⸗ roffenschaftsmolkereien. — Vom Buttermarkt. — Mol lereiwesen. — Unfall versicherungs wefen: Brennerei⸗ (Molkerei, Beruftzgenossen⸗ schaften. — Unfall regulirungen. — Aus den Verbänden und Vereinen: Rheinpfalz. Nachricht von der Delegirtenrersammlung pfälzischer land wirthschaftlicher Konfumvereine zu Rockenhausen am 7. November 1335. — Schleswig ⸗Hofftein. Futtermittel und Düngerbericht des Verbandes landwirthschaftlicher Konsumvereine vom 9. November 1886. Schleswig-Holffein. Preis. Veröffentlichung der Abschlüsse des Ver⸗ bandes landwirthschaftlicher Konfumvereine in Schleswig⸗Holstein. — Genossenschaftszeitung: Aus dem badischen Seekreis. — Aus dem k — Strehlen. — Frankreich. — Brasilien. — Ost⸗ friesland.
Illustrirte Berliner Wochenschrit Der Bär. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. 13. — Inhalt: Gedenktage. — Dichterheim und Frauenleben, eine Skizze von E. von Hohenhausen (Schluß). — Feuilleton: Ein Brief des Obersten Gneisenau von 1812. — Weihnachten, von H. Vogt; das Residenz⸗ schloß der Kaiserin Augusta zu Koblenz, von F. Bornhak; Die Franzosen in Berlin; Karl Maria von Weber, von Dr. Alfr. Ehr. Kalischer (Schluß). — Miscellen: Prinz August Ferdinand (mit Abb.); Berliner Kurrende (mit Abb.); Das alte Berlin; Der Verein für die Geschichte Berlins; Hexenprozeß in Neustadt a. D., Lefsingdenkmal für Berlin; Graf YHork als Mucius Scãvola; An⸗ sicht der Stadt Krossen . O. (Abb. z Der Weihnachtsabend im deutschen Haufe (Abb.). — Brief ⸗ und Fragekasten. — Inserate.
Milch-Zeitung. (M. Heinsius in Bremen.) Nr. 53. — Inhalt: neber Kondenfirung von Magermilch und Molke. Von Alexander Müller in Berlin, 80. 26. — Ausstellungen. Smithfield ⸗Schau in London. — Allgemeine Berichte. Ein Rückblick auf die Entwickelung des norddeutschen Molkereiwesens seit 1875. — Kunstbutter⸗Gesetz. — Die landwirthschaftlichen Syndikate in Frankreich. — Der Butter⸗ export aus Galizien. — Die Abstammung des Scheinfelderviehes in Bayern. — Erfahrungen in der Praxis. Künstliche Muttermilch. — Milch ⸗Gährprobe. — Gerichte von Käse. — Fleischgewichts ⸗ Ermittelung. — Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Ver= legurg des Berliner Viehmarktes. — Fischereiverein. — Vieh⸗ einfuhr. — Vereinswesen und Verfammlungen. Kongreß der Woll⸗ produzenten in Pommern, Mecklenburg und der Uckermark in Stral⸗ fund. — Generaloersammlung des Centralvereins der Käse⸗ und Butterfabrikanten der Provinzen Schlesien, Posen und der a f. — Literatur, Stambog over Heste of ydsk Race, — Zur Vieh⸗ versicherung in Deutschland. — Bericht über die Wirksamkeit der milchwirthfschaftlichen Versuchsstation und des Molkerei⸗Instituts in Jagen im Jahre 1885. — Sprechsaal. — Unterrichtswesen. Unter⸗ richtskurse für praktische Landwirthe an der Königl., landw. Hoch⸗ schule in Berlin. — An, und Verkäufe von Vieh. Shorthorn⸗ Berkäufe in England im Jahre 1886. — Markt- und Ausstellungs⸗ kalender. — Marktberichte.
Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber,. -⸗Züchter und ⸗Häundler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'sche Buch- und Musikalienhandlung, N., C M. Kretschmann). Rr. 52. — Inhalt: Zum Vogelschutz. — Ueber Dompfaff⸗Bastard⸗ zuͤchtung. — Ornithologische Mittheilungen aus Ostfriesland (vor⸗ läufiger Schluß). — Von St. Andreasberg und seiner diesjährigen Kanarienausstellung. — Die Vogelstuben⸗-Katze (Schluß). — Vogel-
— Aus den Vereinen: Hannover; Königs⸗ — Anfragen und Auskunft. igen.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. „Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungeu ꝛc. Verloofung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Deffentliche
r Anzeiger.
6. Berufs⸗Genossenschaften. J. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.
9. Theater⸗Anzeigen.
Pn der Börsen⸗Bei 15. Familien ⸗ Nachrichten. In der Börsen⸗Beilage.
— —— — 3 —
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
1
und Untersuchungs⸗Sachen.
48365 Steckbriefs⸗ Erledigung.
Königliches Der unterm 15. Dezember 1886 hinter den Tuch— —
1 . rief̃e ; Arnswalde, in den Akten 88. B. 1035. 82 unterm 1) Steckbriefe 3. März 1833 erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 29. November 1886.
der zur Konkurs mass des
Amtsgericht J. Abtheilung 88.
zu Wittenburg,
machergesellen Wilhelm Albrecht, Hillbrecht aus Altenweddingen erlassene Steckbrief (Stück — Nr. 300
de 1886) ist erledigt, Altona, den 28. Dezember 1886. . Der Erste Staatsanwalt. 48457
3 Zw
148366] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Arbeiter (auch Töpfer) Albert Gustav Friedrich Noack, genannt Kretschmer, aus Zossen, wegen Mordes und Diebstahls unter dem 3. Auguft iss erlassene und unter dem 25. August 1886 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Potsdam, den 24. Dezember 1836. Königliches Landgericht. Der Untersuchungẽsrichter.
steigerung auf
436g Bekanntmachung. ö. Das unterm 19. Ottober 1886 kinter den Gärtner und Musikus Ferdinand Wilhelm Mahlom aus . erlassene Strafvollstreckungsersuchen ist er⸗ igt. Potsdam, den 27. Dezember 1836. Königliche Staatsanwaltschaft.
welchem die Hyp
laszb2 paSa69] Der gegen die unverehelichte Rosalie Hirsch, ge—
boren am 20. Rovember 15565 zu Zühlsdorf, Kreis
durch Anschlag
Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
In Sachen des Kaufmanns Rudolph Lohmann hier, Klägers, gegen die Wittwe des Zimmermanns Date, Caroline, gebr. Reulecke, hierselbst, Beklagte, wegen Forderung, wird, die Beschlagnahme Wohnhauses No. ass. 364 vor hiesiger Stadt Zubehör zum Zwecke der Zwangẽversteigerung durch Beschluß vom 22. Dezember 1856 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses i gleichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsver⸗
Sonnabend, den 16. April 1887, Morgens 19 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in
zu überreichen haben.
Seesen, am 23. Dezember 1886. 3. Herzogliches Amtsgericht.
Nach heute er
angsvollstreckungen,
Termine:
2) zum Ueberbot am
nachdem auf Antrag des Klägers des der Beklagten gehörigen nebst
statt.
Konkursverwalter Aktuar
im Grundbuche am behör gestatten wird.
Amtsgericht. othekengläubiger die Hypothekenbriefe
484581 v. Rosenstern. j. JJ der zur Konkursmasse
lassenem, seinem ganzen Inhalte nach an die Gerichtstafel bekannt ge—
Rechnung des
machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung Schlachtermeisters Fr. Oercke junior gehörigen Grundstücke:
1) des Wohnhauses Nr. 142 an der großen Straße
— 2) des Gartens (Hausplatzes) Nr. 314 an der Wallstraße zu Wittenburg mit Zubehör,
I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am 17. März 1887, Vormittags 10 Uhr,
SV. April 1887, Vormittags 109 uhr, . im Zimmer Nr. 5j des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes Veröffentlicht: Zürens, Ger. Aktuar.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 2. März 1887 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Schiller burg, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger An⸗ meldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu⸗
Wittenburg, den 29. Dezember 1886. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches
Zur Beglaubigung: . Der Gerichtsschreiber: Schumpelick.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des wailand Erbpächters Wilhelm Steinhagen zu Alt-Dragun gehörigen Erb pachthufe Nr. V. daselbst wird zur Abnahme der Konkursverwalters,
über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Sonnabend, den 15. Jannar 1887, Vormittags 11 Uhr,
anberaumt, zu welchem die Betheiligten mit dem Bemerken geladen werden, daß der n und die Rechnung des Konkursverwalters vom 7. Januar 1887 ab auf der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Gerichts zu ihrer Einsicht werden ausgelegt sein.
Gadebusch, den 28. Dezember 1886.
Großherzogliches Amtsgericht. Sthamer.
18461 Aufgebot.
Wi 9 ; u Bitten Von dem unterzeichneten Amtsgerichte ist n auf Antrag der Eva, verehel. Jahr, geb. Franke in Mehna, wegen Löschung der auf Fol. 20 Rubr. III. sab Nr. 111. resp. 3III. a. und b. des Grund ⸗ und Hypothekenbuchs für Mehna, laut Kaufaufsatzes vom 6 November 1786 resp. 8. Januar 1822 eingetragenen Tagzeitgelder an 29 Meißnische Gulden — 53 4 96 für Christoph, 6 Thlr. 1 Gr. 45,7 Pf. vorm. Conv. Gld. —= 18 110668 8 für Gottfried, 7 Thlr. 11 Gr. 66 Pf. vorm. Conv. Gld. — 23 A 6 J für Jacob, 1
hme II. zur Erklärung auf Antrag erbberechtigter Verwandten zur Er⸗