Hartington's angenommen hat. Meinung, daß er der unionistischen Sache in seiner bisherigen Stellung als liberaler Unionist mehr nützen könne. aber die Regierung so weit zu unterstützen wünschte, als mit dieser Sachlage verträglich ist, hat er Hrn. Goschen den Rath gegeben, seine Dienste Lord Salisbury zur Verfügung zu stellen. Hr. Goschen tritt als liberaler Unionist in eine Regie⸗ rung ein, welche auf die Unterstützung der Unionisten aller Schattirungen angewiesen ist.
Hr. Goschen ist der Sohn eines Londoner Kaufmanns Seine Erziehung erhielt er in der Schule von Rugby und auf der Universität Oxford. 1863 wurde er zuerst als Liberaler von der City von London ins Parlament gewählt. Präsident des Handelsamts. Regierung kam, wurde Goschen Präsident des Armenpflege⸗ 1871 erhielt er den Posten eines ersten Lords der Admiralität, 1875 ordnete er mit dem französischen Vertreter Joubert die egyptischen Finanzen, und 1876 war er Mitglied der Pariser internationalen Münzkonferenz, bei der letzten Wahl, wo er in Edinburg als Kandidat aufgestellt war,
„Mr. Goschen's Partei der Unordnung in Irland ent— muthigt und sehr viel dazu beigetragen, das Vertrauen des Kontinents in die Festigkeit der englischen Politik wiederher⸗ Nichts konnte den Interessen des britischen Reichs und der Existenz der konservativen Partei verhängnißvoller sein als die Verbreitung der Ansicht unter den Regierungen Europas, daß Lord Salisbury's Zusicherungen, die ihrer Zeit von keinem Staatsmann beanstandet wurden, von einem Minister bei Seite geschoben werden könnten, der nur auf die Her— stellung eines populären Budgets versessen war. wahrscheinlich, daß ein Unheil angerichtet worden ist, welches jetzt nicht mehr gut gemacht werden kann; aber, wie sich auch die zukunftige kontinentale Politik entwickeln dürfte, man darf sich Glück wünschen, daß Lord Salisbury's Regierung durch den Eintritt eines Staatsmanns gekräftigt worden ist, der bei einer Verminderung des englischen Einflusses in Europa kein zu— stimmender Theil zu sein Willens ist. sind davon überzeugt, sein Bestes thun, um die Finanzen des einen richtigen Fuß zu stellen. Vortheil, zu jener Aufgabe einen geschulten Geist, ein Urtheil, welches sich über die engherzige Technik erhebt, und einen großen Vorrath verschiedener Information mitzubringen. Die Finanzen eines mächtigen Staats, und namentlich eines welt— dessen Politik geregelt werden, und es ist kaum weniger als Wahnsinn, zu versuchen, unter solchen Umständen finanzielle Probleme einfach nach dem Prinzip unterschiedsloser Sparsamkeit zu lösen. Glücklicherweise ist Mr. Goschen kein Financier, der auf eine Beschneidung der Voranschläge dringen dürfte, um ohne Rücksicht auf die Folgen ein scheinbar glänzendes Budget zu liefern. minderung des Einflusses und der Macht des britischen Reichs in Europa und Asien, die aus einer Reduktion der Rüstungen resultiren müßte, würde unverzüglich auf allen Märkten der Welt verspürt werden und unvermeidlich die Aussichten der arbeitenden Klassen im ganzen Vereinigten Königreich, die schon düster genug sind, nicht günstig beeinflussen.“
(W. T. B.) Einer aus Ottawa hier eingegangenen Depesche zufolge, hat der Marquis von Lands⸗ dow ne den ihm angebotenen Posten des Kriegs-Ministers abgelehnt, da er gegenwärtig Kanada nicht zu verlassen
Lord Hartington ist der
Indem er
und wurde 1831 geboren.
Zwei Jahre e Gladstone
unterlag er. „Times“ übernahme hat die
Mr. Goschen wird, wir
Er hat den
weiten Reichs, müssen durch
— 6. Januar.
— (A. C) Aus Birma wird gemeldet: . Von der Truppen⸗Abtheilung unter dem Brigade-General Lockhart ist ein wichtiger Erfolg er— Spät am 1. d. Nachmittags überrumpelte eine von dem Major Jeffreys geführte Abtheilung im Südwegen von Meik— tela das Lager des Kymendine-Prinzen. 40 seiner Anhänger wurden getödtet. der bedeutendste der jetzt im Felde stehenden kleinen Alompra⸗Fürsten. — An demselben Tage überrumpelte Kapitän Elliott mit Kavallerie und berittener Infanterie eine starke Abtheilung von Insurgenten unweit Meiktela, tödtete 50 derselben und nahm 60 gefangen. — Der Distrikt Minbu befindet sich noch immer in sehr unruhigem soll sich nach dem Dorfe Yansan, in den rracanischen Bergen und an der Grenze des wilden Chin-Landes, geflüchtet haben. — General Roberts wird sich wahrscheinlich bald via Ningvan und Jemethen nach Tung hu begeben, um von dort Das Datum seiner Abreise ist noch nicht anberaumt worden, und seine Bewegrngen werden von der Wahl seines Nachfolgers zum Ober-Befehlshaber in Birma abhängen. Eine Abtheilung von 60 Dacoits im Kreise Pegu am 2 Polizisten wurden getödtet und drei andere ver— und einer ihrer Anführer
Mandalay, rungen worden.
Letz terer und Dieser Prinz war
Boshway
nach Rangun zu gehen.
Mandalay, 3. Januar. griff die Polizeistation 30. v. M. an. Die Dacoits wurde verwundet
Ueber die Finanzlage mehrerer au stralischer Ko⸗ lonien erhielt das „Reuter'sche Bureau“ nachstehende Tele—
in Payagale
hatten drei Todte,
Melbourne, 1. Die Einkünfte von Victoria in den letztverflossenen 6 Monaten betrugen 3 239 0900 Æ oder 413000 im entsprechenden Zeitraum von 1885. von 1886 lieferten die Einkünfte, chenden Quartals von 1885, einen Mehrertrag welchen die Zölle mit 51 000 K,
Im Schlußquartal verglichen mit denen des entspre⸗ 132 000 K, die Getränkesteuer mit 150090 FR, die Einkünfte aus den Landverkäufen mit 8000 P und die Eisenbahn— einkünfte mit 15 000 P partizipirten. Eisenbahnen beliefen sich auf 533 000 Victoria in 1886 weist eine Verminderung von Vergleich mit der de Auckland, 1. Januar.
Die Gesammteinkünfte Goldproduktion in
orjahres auf.
Die Einkünfte von Süd-Australien in dem am 31. Dezember endigenden Quartal beliefen sich auf 420 000 und in dem Halbjahr auf 830 000 E. In dem verflossenen Quartal verminderten 167 000 P und die Zolleinkünfte um 470 000 K.
Die Einkünfte Tasmaniens in 1886 be— 25 000 Æ hinter dem
Hobart, 1. liefen sich auf 575 000 . Voranschlag zurück.
Frankreich. Paris, 4. Januar. Regierung hat von ihren Vertretern im Auslande telegraphisch Mittheilungen über den Neujah erhalten, die sämmtlich darin übereinstimmen, daß für die Erhaltung des Friedens die bestimmtesten Erklärungen aus⸗ gesprochen worden sind, und daß Frankreich fast überall Gegenstand der wohlwollenden Aufmerksamkeit der Staats— oberhäupter war. — Dem Vernehmen nach werden die Ein⸗ ladungen zur Ausstellung von 1889 im Laufe des Januar erfolgen.
— Ueber weitere Reuerungen in der Armee wird berichtet: General Boulanger beabsichtige, jeder Reiterschwadron zwei Sappeurs beizugeben; auch soll jedes Regiment eine tragbare Druckerei erhalten, damit die vielen Abschreibereien vermieden
(Köln. Ztg.) Die
rsempfang
werden. — Am nächsten Sonnabend findet in allen Gar⸗ nifonen Frankreichs die alljähliche große Parade statt, bei welcher den im November eingestellten Rekruten zum ersten Male die Fahne gezeigt wird. General Boulanger hat angeordnet, daß die Parade in diesem Jahre mit beson⸗ derer Feierlichkeit vor sich gehen soll. ö
— 5. Januar. (Köln. Ztg.) Der Berichterstatter der Armee⸗Kommission, Laifant, hat mit dem General Boulanger die Fassung der ersten 49 Artikel des Militär⸗ gesetzes vereinbart. — Der Gouverneur von Cochinchina und der Resident von Tongking entsandten Vertreter zu der Großjährigkeitsfeier des Erbprinzen von Siam.
— (Fr. C) Die Senatoren-Wähler des Loire⸗ Departements und diejenigen des Gebiets Belfort hatten am 2. d. je ein Mitglied des Oberhauses zu wählen und wählten hier den Republikaner Frry an Stelle des Monarchisten ViellardMigeon und dort ebenfalls einen Republikaner, Madignier, Maire von Saint-Etienne, welcher im Senat den Sitz des Legitimisten de Carayon-Latour ein⸗ nehmen wird, so daß die Linke um zwei Angehörige ver— stärkt wird.
Die erste Direktion des Kriegs⸗Ministeriums hatte seiner Zeit eine neue Bekleidung beschlossen, die in einigen Regimentern versucht und deren Beschreibung an alle kommandirenden Generale gesandt worden war. Die Urtheile derselben wurden dem Kriegs-Minister unterbreitet, der nach reiflicher Prüfung und Zuratheziehung des von dem General Thibaudin präsidirten Infanterie-Comitès beschlossen hat, demnächst dem Parlament ein Projekt neuer Bekleidung der Infanterie vorzulegen, das sich auf folgende Grundlagen stützt: 1) Annahme der tunique, vareuse (blousenartiger Waffenrock) für Parade und Dienst; Beseitigung der Joppe. Die neue tunique ist weit und erleichtert Bewegung und Athmung der Soldaten; sie hat Innentaschen für das Buch und die Identitätsmarke und Außentaschen für die Patronen; die Patrontaschen werden demnach abgeschafft. Der Leibriemen aus schwarzem Leder wird unter dem Rock getragen, der weit genug sein wird, um unter demselben eine Wolljacke zu tragen. 2) Beibehaltung der Epauletten für die Fußtruppen so lange, bis die sehr be— deutenden Vorräthe erschöpft sind.
Bulgarien. Sofia, 5. Januar. (W. T. B.). Der „Polit. Corresp.“ wird gemeldet: der Großvezier habe den Führer der Opposition, Zankow, nach Konstantinopel eingeladen, um ihn zu bestimmen, im gegenwärtigen Kabinet ein Portefeuille zu übernehmen, obwohl ihm ein solches von keiner Seite angeboten worden.
— H. Januar. (W. T. B.) Das Gerücht: die Regie rung würde den Fürsten Alexander von Battenberg ersuchen, nach Bulgarien zurückzukehren, wird in offizieller Weise für unbegründet erklärt.
Zeitungsstimmen.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet über fernere Kundgebungen zu Gunsten der Militärvorlage:
Auf das von Nordhausen an den Kriegs-Minister gerichtete Zustimmungstelegramm antwortete derselbe:
„Mit ergebenstem Dank und dem Hinzufügen, daß ich an der von den verbündeten Regierungen eingebrachten Gesetzesvorlage unbe— dingt festhalten werde.“
In Thorn eirkulirt unter der deutschen Bevölkerung folgende an den Reichstag zu richtende Petition:
„Von der SOstmark des Deutschen Reichs aus und inmitten einer Bevölkerung, welche sich gewohnheitsgemäß in einen nationalen oder politischen Gegensatz zur Königlichen Staatsregierung stellt, halten die unterzeichneten Einwohner der Stadt und Umgegend Thorns für eine patriotische Pflicht, es öffentlich auszusprechen, daß die unveränderte Annahme der von der Reichsregierung beschlossenen Militärvorlage dem Vaterlande zum Heil und Segen gereichen kann, und jeder Versuch, dieselbe abzuschwächen oder einzuschränken, eine ernste Gefahr für das deutsche Volk in sich schließt. Wir bitten daher den hohen Reichstag, hochgeneigtest der Forderung der Re— gierung bezüglich der Verstärkung der Wehrkraft voll und ganz zuzu— stimmen.“
Aus Küstrin wurde im Namen des konservativen und des nationalliberalen Vereins folgende Kundgebung an das Präsidium des Reichstages abgesandt:
Es hat uns schmerzlich berührt, daß die von der Reichsregierung dem Deutschen Reichstage gemachte Vorlage, die dringend noth—⸗ wendige Erhöhung unseres Reichsbeeres betreffend, bisher nur in einer für die Reichsregierung unannehmbaren Weise abgeändert, ein Ergebniß in Bezug auf dieselbe aber überhaupt nicht erreicht worden ist, während ähnliche Gesetzesvorschläge in unseren Nachbarländern schnelle Erledigung finden.
Wir ergebenst Unterzeichnete bekennen hiermit, zugleich im Namen unserer Gesinnungsgenossen, daß wir mit einer derartigen Behandlung dieser wichtigen Vorlage nicht einverstanden sind, vielmehr eine ein stimmige Annahme derselben erwartet hatten; wir hegen jedoch die zuversichtliche Hoffnung, daß der hohe Reichstag Angesichts der von mehr als einer Seite schwer bedrohten Lage unseres Vaterlandes die Wehrkraft des deutschen Heeres nach dem vollen Maße der von der Reichsregierung gemachten Vorlage zu erhöhen und zu verstärken bereit sein wird, zum Heile unseres Vaterlandes und zur Erhaltung eines dauernden Friedens.
Von dem lebhaften Wunsche beseelt, zur Erreichung dieses patriotischen Zieles auch unsererseits nach Kräften beizutragen, wenden wir uns an das hohe Präsidium mit der ehrerbietigen und dringenden Bitte, dem Reichstage von dieser unserer innersten Ueberzeugung Kenntniß zu geben.“
Im Reichstagswahlkreise Querfurt⸗Merseburg ist eine an den dort gewählten, deutschfreisinnigen' Reichstags⸗Abgeordneten Panse gerichtete Adresse in Umlauf gesetzt worden, in welcher derselbe gebeten wird, für unverkürzte Annahme der Militärvorlage zu stimmen.
In Harburg und Umgebung wird eine an den dortigen wel— fischen Reichstags⸗Abgeordneten v. Estorff gerichtete Adresse, die bereits zahlreiche Unterschriften fand, demnächst an diesen und an den Herrn Kriegs⸗Minister zur Absendung gelangen:
„Die unterzeichneten Wähler des 17. hannoverschen Reichstags— Wahlkreises sind von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die Ver— stärkung der deutschen Wehrkraft, wie fie die Militärvorlage in Aus— sicht nimmt, mit unbestreitbarer, drängender Nothwendigkeit zur Ver— theidigung der Sicherheit und der Machtstellung des deutschen Vaterlandes geboten ist. Die Behandlung, welche die Mehrheit der Militärkommission des Reichstages, darunter insbesondere auch die Partei Ew. Hochwohlgeboren,;, zu unserem schmerzlichen Er— staunen, der Vorlage hat zu Theil werden lassen, giebt uns Veran⸗— lassung, Ew. Hochwohlgeboren, als den Abgeordneten unseres Wahl— kreises, von dieser unserer Gesinnung zu unterrichten, und Ew. Hoch— wohlgeboren das dringende Ersuchen auszusprechen, bei den Verhand⸗ lungen im Plenum des Reichstages für die unveränderte Annahme der Militärvorlage eintreten zu wollen.“
Der nationalliberale Wahlverein zu Goslar hat folgende Adresse den Wählern aller Parteien zur Unterschrift vorgelegt, welche bereits eine bedeutende Ziffer erlangt hat:
Mit großem Bedauern haben wir davon Kenntniß genomn. daß in der Militärkommission die Vorlage der Regierung nickt Aufnahme gefunden hat, wie solche von der Mehrheit des deut..
Volkes erwartet wurde. Nicht einen Augenblick darüber im 3. daß die von Seiten der Regierung vorgeschlagenen Maßregeln.
der damit verbundenen Opfer absolut nothwendig sind, um Deutsche Reich gegen seine äußeren Feinde zu schützen und di blutigen Kampfe errungenen Güter zu erhalten, richten wir bier an den hoben Reichstag die ebenso ehrerbietige wie dringende Bi „Hoher Reichstag wolle der ihm unterbreiteten Militärvorlag⸗ vollem Umfange seine Zustimmung geben!“ x In Sigmaringen fand am Sonntag eine Versammlung Reichtagswählern statt, welche durch Unterzeichnung einer an Reichstag zu richtenden Adresse dem Wunsche Ausdruck gab, Reichstag möge nicht länger zaudern, die Forderung der Regiern⸗ voll und ganz zu bewilligen, damit nicht das Ausland zu der it Auffaffung kommen müsse, Uneinigkeit herrsche im Deutschen Re
und die Jeit der Revanche! sei gekommen. Das deutsche Volk n
die Opfer bringen des eigenen Vortheils halber, aus Vertrauen;
die Männer, welche seine Geschicke lenken, und aus Liebe zu seir⸗
allverehrten Kaiser und König.
Der konservative Verein zu Riesa richtet an den Präsiden des Reichstages folgende Kundgebung, welche auch bei Nichtverei mitgliedern, wie sie durch ihre Unterschriften bekundeten, vielfat Beifall findet: ,
„Die Unterzeichneten, reichstreue Bürger der Stadt Riesa r ihrer Umgebung, halten es für ihre Ehrenpflicht, ihrem Bedau
über den Ausfall der Abstimmung in der Militärkommiss⸗
hierdurch öffentlich Ausdruck zu geben. Sie sind tiefbetrübt ü die Schädigung, welche unsere nationale Ehre in Folge dieser J stimmung und der dabei hervorgetretenen unberechtigten Nörgelsn⸗ in den Augen unserer Feinde und aller fremden Völker erlitten Es ist dies nicht der Ausdruck der deutschen Nation. Sie s ferner der festen Ueberzeugung, daß Angesichts der politisch Weltlage die Forderungen der Reichsregierung nothwendig und dar wohlberechtigt sind. Sie leben der Zuversicht, daß das deutsche V die Opfer, welche die Reichsregierung zum Schutze unserer nationg Grenzen fordern muß, wohl ertragen kann und deshalb auch wi auf sich nehmen wird. Sie sprechen darum die bestimmte Ern tung aus, die Reichsregierung werde mit Festigkeit bei ihren m vollen Forderungen beharren, und — sie richten an den hohen Rei
tag die Aufforderung, in. einmüthiger Vaterlandsliebe alle Parz. rücksichten schweigen zu lassen und die Forderungen der Reichsregiermm
unverkürzt und ohne Zaudern zu bewilligen.“
In Glauchau hatte der Verein der Liberalen gemeinschafthi: mit dem konserpatiden Verein am Montag eine sehr zahlreich besut Versammlung berufen, welche, nach einer Rede des Landtags-ꝛAbgeon
neten Gelbke, die Absendung einer vorgeschlagenen Adresse, wels
von den Anwesenden sofort unterzeichnet wurde, beschloß.
Ihm Allgäu, und zwar von Immenstadt ausgehend, ist er Bewegung für eine Adresse an den Reichstag in Fluß getreten, ur
auf eine schleunige Annahme der Militärvorlage nach dem Vorschla— der Reichsregierung hinzuwirken. Der nationalliberale Verein für Ludwigshafen stimmte de
ber
Reichstags ⸗Abgeordneten Dr. Groß in der Erwartung bei, daß de
L.
Reichstag, trotz der bisherigen unersprießlichen Verhandlungen in d
Militärkommission, doch noch eine Einigung mit den verbündete
Regierungen über die Militärvorlage herbeiführen werde. Am Sonntag hat sich in Darm stadt auch der Landesauss der nationalliberalen Partei im Großherzogthum Hessen in seiner
vollzähligen Versammlung mit der Militärvorlage im Reichstage le
faßt und dabei folgende Kundgebung einstimmig beschlossen:
„Der Landesansschuß der nationalliberalen Partei im Gre herzogthum Hessen spricht seine volle Uebereinstimmung aus mit der Vorgehen der nationalliberalen Fraktion des Reichstages in der d ganze Vaterland bewegenden Angelegenheit der Militärvorlage. Ir Vertrauen auf die bewährte politische und militärische Führung de Reichs und im Hinblick auf die dem Vaterland von verschieden— Seiten drohenden Gefahren, hofft er mit Zuversicht, daß der Reick tag die für Erhaltung des Friedens wie für die Erringung des Siege im Kriegsfall nothwendige Verstärkung der deutschen Wehrkräfte .
schließen werde?
In der Frankfurter Zeitung“ erklärt der Darmstädter Korresponden derselben, daß die gestern erwähnte Landes versammlung, der „Deutsch freisinnigen“, welche sich für die Haltung dieser Partelin der Militsr
vorlage erklärte, ‚gewissermaßen hinter verschlossenen Thüren stattfand
— Dem „Dresdner Journal“ wird aus Wien ge
schrieben:
Die Mittheilungen der Berliner „Militärzeitung“ über da Stand der Bewaffnung der deutschen Armee mit Repetirgewehre hat hier einen tiefgehenden Eindruck hervorgerufen, der aus Befrie digung und Bewunderung sich zusammensetzt. Alles zollt dem stille⸗ aber selbstbewußten Vorgehen der Militärverwaltung die uneinge schränkteste Anerkennung und betont, daß Deutschland wieder um ein Idee und einen Erfolg allen anderen europäischen Staaten voraus ist Natürlich erscheint der neuen Sachlage gegenüber die Haltung der Opposition des deutichen Reichstages in noch ungünstigerem Licht und kein Blatt findet heute mehr den Muth, jene zu vertheidigem daher macht sich auch die Ueberzeugung geltend, daß die Militär
vorlage unverändert zur Annahme gelangen wird.
Der „Schwäbische Merkur“ bringt folgend
Mittheilungen über Petitionen an den Reichstag:
Stuttgart, 5. Januar, Die Zahl der Petitionen an de Reichstag um Annahme der Militärvorlage als Ganzes und möglich rasch, welche in den letzten Tagen bei der Sammelstelle des konset
vativen Vereins eingelaufen sind und mit jeder Post einlaufen, i
eine sehr beträchtliche. Die Zahl derselben ist bis zur Stum— (Mittags 12 Uhr) über 150 mit einer Gesammtzahl von übe 16 0090 Unterschriften. Dieselben werden sämmtlich heute Abend nat Berlin abgeschickt werden. Noch sehr viele Zusendungen stehen au— so daß auch die zweite und letzte Sendung, welche Sonnabend, de
8. d. M. abgehen soll, eine sehr ansehnliche werden wird.
. Heilbronn, 4. Januar. Heute Abend 8 Uhr versammelt— sich auf Einladung der Deutschen Partei in dem geräumigen Sonner saale Männer verschiedener Parteien zur Berathung über die bez. da
Militärvorlage zu ergreifenden Schritte Der Saal und dessen Neben
räume vermochten die Erschienenen nicht zu fassen. Das Refern übernahm Gem. R. L Hentges. Nach Schluß dieses mit großen Beifall aufgenommenen Vortrags wurde auf den Antrag des Von
sitzenden Dr. Otto folgende Resolution einstimmig angenommen
„Die Versammlung vom 4. Januar 1887 im Sonnensaale Heilbronn, in Erwägung: 1) daß allgemein anerkannt ist,. de Reichsregierung fordere die Erhöhung der militärischen Mach der Ration weder zu Eroberungs. und Angriffszwecken. net viel weniger zu Prunk und Soldatenspiel, sondern einzig und allei⸗ zur Erhaltung des Friedens, der gefährdet wäre, sobald unsere Nac barn Hoffnung haben könnten, über uns Herr zu werden; 2) daß R Regierung verhältnißmäßig nur dieselbe Leistung verlangt wie seithe⸗ nämlich 1 o½ der Bevölkerung unter Waffen, nur angewendet auf di gesteigerte Volkszahl; 3) daß die vorgeschlagene Eintheilung da neuen Mannschaften die Bemühung erkennen läßt, an neuen Organ, sationen möglichst zu sparen; 4) daß eine Feststellung der Heere— stärke in geringerer Zahl auf kurze Zeit militärisch keinen Wer hat, die volle Verwilligung und auf längere Zeit auch Angesicht
der politischen Lage nothwendig erscheint, damit die Welt wisse, deutsche Volt sei entscklossen, seine mit großen Opfern errung
Stellung zu behaupten und nicht wieder der Spielball seime
Feinde und das Schlachtfeld Europas zu werden; 5) daß
Mittel zu Bestreitung des neuen Aufwands vom deutschen Volk don gewiß ebensogut aufgebracht werden können, als von den Vöõlkemn ringsum, und gar nicht in Betracht kommen gegen die Opfer, die eil Krieg, felbst ein glücklicher, fordern würde, beschließt: 1) die Vet sammlung erklärt sich für unverkürzte Annahme des Militärgeseß'
entwurfs; 2) die Versammlung erwartet. daß der Reichstag obre rreiteres Zögern die Vorlage in allen wesentlichen Theilen annehme.
Rechtsanwalt Kerler richtete eine warme Ansprache an die Versamm⸗ lung, worauf Dr. Otto mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den? Kaiser die Versammlung schloß. Die in Umlauf gesetzte Adresse rrurde mit Unterschriften bed ckt und wird demnächst mit den übrigen aus dem Wahlkreis einlaufen den an den Reichstag eingesendet werden.
Afverg, 3. Januar. Eine Petition um Annahme der Militär- vorlage ist heute von hier mit 155 Unterschriften an den Reichstag
en. . . aber gh gen igt eim, 3. Januar. Seit vorgestern ist auch hier eine die Militärvorlage betreffende Adresse an den Reichstag in Umlauf und wird nun, mit mehr als 400 Unterschriften bedeckt, an ihren Bestimmungsort abgehen. Bemerkt sei noch, daß auch Männer demokratischer Färbung die Adresse mitunterzeichnet haben.
Reresheim, 4. Januar. Eine Adresse an den Reichstag um Bewilligung der Militärvorlage ist hier seit einigen Tagen im Umlauf und hat bereits zahlreiche Unterschriften erhalten. .
Kirchberg an der Jagst, 3. Januar. Als wichtigster Abschluỹ der Feiertage und des Jahres ist zu verzeichnen eine hier aufgelegte und zahlreich mit Unterschriften versehene Bittschrift an den hoben deutschen Reichstag mit dem ebenso ehrerbietigen als dringlichen Er⸗ suchen, der Heeresvorlage der Reichsregierung so rasch als thunlich die volle Zustimmung zu ertheilen. . . . ĩ
Gaildorf, J. Januar. Nachdem aus einer Gemeinde unseres Oberamts schon Ende vorigen Monats eine Petition an den Reichs täg um unveränderte und möglichst rasche Annahme der Militär vorlage als Ganzes über Stuttgart abgeschickt worden ist, wurden heute 21 Eingaben aus den übrigen Gemeinden mit usammen 1265 Unterschriften und Zustimmungen an das Bureau des Reich tages nach Berlin abgesendet und ven einer Anzahl Whler aus allen Parteien dem Reichstag? Abgeordneten des 13. Wablkrzises Grafen Heinrich von Adelmann in HSohenstadt unter Bei⸗ legung eines Exemplars mit. der Bitte davon Mittheilung gemacht, im hohen Reichstage für die Petitionen eintreten zu woleen. Die Petitionen sind von Reichstags wählern aller Stände und Be⸗ fufsarten unterzeichnet und es finden sich darunter uch Namen, deren Träger selbst ultramontanen und demokratischen Ansichten huldigen, obwohl unter der ö , in einigen 6 emein⸗ den die Betheiligung schwach war. . m ; . 1 4. Januar. Die vom Ausschuß des liberalen Vereins in der Militãärvorlage angeregte Adresse erhielt 662 Unter⸗ schriften und wurde gestern an den Reichstag übermittelt.
— In einer am letzten Tage des alten Jahres abge⸗ haltenen Versammlung „eines ehrbaren Kaufmanns) hat, wie üblich, die Handelskammer zu Hamburg ihren Jahresbericht für 1886 erstattet, dessen Einleitung nach der, Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ folgendermaßen .
„Nach mehreren Jahren geschäftlicher Muthlosigkeit ist in diesem Jahre eine entschiedene Wendung zum Besseren in den Verhältnissen Fes Weltbanzels zu verzeichnen. Zwar dauerte während der ersten Hälfte des Jahres die lustlose und gedrückte Stimmung an, welche Kir in unserem letzten Berichte zu kennzeichnen hatten, und welche in einem Ueberwiegen des Angebotes in allen Waarengattungen, sowie in einem immer weiteren Zurückweichen der Preise ihren Ausdruck fand; in der zweiten Hälfte aber trat zunächst bei einzelnen wich⸗ tigen' Importartikeln — wir erwähnen nur Kaffee, manche Gewürze, Wolle, Petroleum — eine Besserung ein; es entwickelte sich bei zum Theil räasch steigenden Preisen ein lebhaftes Geschäft, wie denn die Unternehmungslust auf allen Gebieten eine größere geworden ist,
Der gegenwärtige Preisstand der, Waaren ist, wenn man auf eine längele Reihe von Jahren zurückblickt, immer. noch ein mäßiger. Dennoch hat die eingetretene Besserung dem Handel erheblichen Rutzen gebracht, da derselbe, wie wir es im letzten Bericht als er⸗ forderlich hingestellt haben, sich mehr und mehr mit dem veränderten Preisniveau bertraut gemacht und dasselbe seinen Berechnungen und Ünternehmungen zu Grunde gelegt hat. Die Besserung selbst wird, abgesehen von einzelnen Fallen. in denen die Preise über das begründete Maß emporgeschnellt und zum Theil auch schon wieder von ihrem höchsten Stande zurückgewichen sind, im All⸗ gemeinen als eine gesunde und naturgemäße zu betrachten fein. Die während mehrerer Jahre nach den bisherigen. An⸗ schauungen abnorm niedrigen Preise haben der Produktion viel fach keinen Nutzen mehr gelassen und theils zu einer Einschränkung der⸗ selben in manchen Artikeln und in manchen Ländern, theils zu Preis⸗ konventionen und Begrenzungen der Absatzgebiete für die einzelnen Fa⸗ briken geführt, deren erhoffter Erfolg allerdings noch zweifelhaft er— scheint; andererseits haben die niedrigen Preise belebend auf den Ken⸗ sum eingewirkt, und densel ben, auch abgesehen von der Zunahme der Bevölkerung und des Wohlstandes, wefentlich gefördert. Es ist eine Ausgleichung der Produktion und der Konsumtion eingetreten, welche fich nicht nur für den Import, sondern auch für den c rxport bemerkbar gemacht hat. Mag in manchen In⸗ dustriezweigen Deutschlands in diesem Jahre das finanzielle Ergebniß noch nicht allen Wünschen entsprechen, so scheint doch auch hier eine Besserung eingetreten zu sein, und jedenfalls haben, so weit die hiesigen Erfahrungen erkennen lassen, die leistunge fähigen Industrien nicht über Mangel an Beschäftigung zu klagen gehabt. Die deutsche Industrie hat feit Beginn der siebziger Jahre in qualitativer und quantitativer Hinsicht sehr bedeutende Fortschritte gemacht Von dem hoben Stande, welchen fie erreicht hat, batte die Handelskammer in diefem Jahre von Neuem Gelegenheit, sich auf einer Reise zu überzeugen, welche Tie Mehrzahl ihrer Mitglieder, einer freundlichen Einladung sächsifcher Handelskammern folgend, unter deren liebenswürdiger und kundiger Führung durch das gewerbfleißige Sachsen machte..
Am Schluffe giebt die Handelskammer folgender Erwartung Ausdruck: ö.
„Wenn auch in letzter Zeit drohende Wolken am politischen Horizont erschienen sind, so hegen wir doch die Hoffnung, daß es Unserem erhabenen Kaifer und seinen bewährten Rathgebern gelingen wird, unserem Vaterlande die Segnungen des Friedens zu erhalten.“
Reichstags ⸗Angelegenheiten. Heidelberg, 5. Januar. (W. T. B.) Ober⸗Sofgerichstkan ler a. D. Roßhirt, Mitglied des Reichstages sowie des badischen Landtages, ist heute Nachmittag gestorben.
Landtags⸗Angelegenheiten. . Der Graf Conrad von Brockdorff · Ahlefeldt auf Ascheberg ift, wie die „Kiel. Ztg.“ meldet, zum Mitgliede des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen worden.
Statistische Rachrichten.
Die „Mitth. der Gr. Hess. Centr-St. für die Landesstat.“ veröffentlichen die Uebersichten über die Einkommensteuerver⸗ bältnisfse im Großherzogthum Hessen für das Jahr 1885 — 57. Nach denselben betrug das Steuerkapital (von 50 u Einkommen aufwärts) im Jahre 1879 12751 303 6 und dessen Zugang in den 16 Jahren 1871 bis 1385 — 1886 10312 572 M (80, 9 0ιο), so daß dasselbe im Jahre 1835— 86 23 063 875 4 erreichte. Im
Jahre 1386— 87 war dasselbe auf 23 385 800 M oder um 321 925
(i, 4ͤ gestiegen (und zwar waren in den einzelnen Steuerkommissa⸗ riaten 453 81 M Zugang und 131 315 5 Abgang), so daß das Steuerkapital sich seit 1571 um 19 634 497 6 (83.40 /) vermehrt hatte.
Die Zahl der Einkommensteuerpflichtigen betrug in 1386-57
von dem Einkommensteuer⸗Kavital 90 295 1 (49, 989 0),
n 59772 oder 30. 880 0 der Steuer- nkommen von 500
14 832 (.71I4 00; vo entfielen auf Abtheilung I 116
(22 385 800 4 111695505 ½ (5900110.
auf Abtbeilung In der Abt pflichtigen der ni bis 599 an. ; Die höchsten Klassen i und darüber zählten 96 Steuerkapital (8,788 0½). mit 3 224 9000 4 Einkommen Von Aktienge ; sind JI mit einem Steuerkapital von
C) Bei dem englischen
beilung II gehörte 72 * edrigsten (i) Klasse mit einem Ei jbr Steuerkavital betrug 1793 163 1 (ä 11668 */) n Abtheilung JI mit Einkommen von 46 000 Steuerpflichtige (0 0650 0) mit 2955 209 höchsten Besteuerte (Klasse 3231 Nist eine Aktiengesellschaft in Mainz.
ellschaften auf Aktien 905 504 M einkommensteuer⸗
ellschaften und Kommanditges
Patentamt gingen im Ertheilung
abgelaufenen 1 . 52 mehr als in den Jahren
Patenten ein, oder 1061 resp.
Die Londoner hre etwa H 4. für das Pfund mehr betragen
steuern werden in diesem Ja ͤ ammlung des
als im Vorjahre, ; bauptstädtischen Bauamts genehmigen Einnahmen dieses 17946524 , das Defizit also r Theil der an dieses Amt, schönerung des Westends zu Gute kommt, von den spielen Londens zu zahlenden Lokal T9 d. erhöht werden muß. Fü Bauamts sind in dem Voranschlage nicht weni alfo fast die Hälfte der ganzen Ausgaben, angesetzt.
denn dem in der letzten Wochenvers Voranschlage zufolge werden 3 P, die Ausgaben und 80000 R betragen, sodaß der Thätigkeit hauptsächlich der Ver— erschiedenen Kirch⸗ ro Pfund auf
Amts für 1887 171675
steuern von 6, 8s d. ᷓ Verzinsung der Anleihen des ger als 931 545 *,
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Gegner der Vorlage aus lich so günstige und makeriellen Fortschritts deutscher Kultur“
— Von der Publikation Monarchie Dieselbe bildet das bringt im Text die Fortsetzung der Abbandlung . Köntie aus dem Hause Habsburg“ Illustrationen find zu erwähnen die Porträts von 9 Peter Zrinyi, Franz Wesselenyi, Helene Zrinvi, Georg Szechénvi,. Michael Zeichnung von der Bel Krönung Joseph's . Figuren aus dem Krie
Umstände zur Verwirklichung „dieses wiederkehren werden. 5sterreichisch⸗ungarische soeben die 27. Li 7. Heft der Abtheilung Ungarn“ und Das Zeitalter der zon Julius Pauler; von den sikolaus Zrinvi, merich Thökölv, Teleki, Franz Raäkoöczi, die Gefecht bei Essegg 1687, Schlacht bei Zenta sowie Genrebilder und gsleben der damaligen Zeit.
F. von Naädasdy, E
agerung Ofen
Gewerbe und Handel.
Pfandbrief⸗Institut : 20 238 300 M. 4 0 ige,
Heller ezember 1836 6578 300 M 3 MSS 4H 0Vige Sh 500 6 Pfandbriefe ausgegeben, wovon . 40ͤ ige, ⸗ oige zusammen 59 So 700 . Pfandbriefe Seitens nslich find. Es sind zugesichert, aber noch Monats Dezember 1886
noch 6 618 300 18 241 200 29 989 800 4958400 A6 50 ige, der Grundstücksbesitzer verzi . nicht abgehoben 481 500 M, im Laufe des Mons angemeldet 1 Grundstück mit einem Feuer⸗Versicherungsw
Köln, 6. Januar. (W. T. B.) die deutschen Sprengstoff-Fabrikanten die bestehende Preisübereinkunft am 1. Leipzig, 4. Januar. Leipziger Lederbörse: Umsätzen wie folgt:
Nach der ‚Kölnischen Zeitung“ beschlossen, April aufzuheben.
berichtet von der ersten Die Preise stellten sich bei ziemlich regen
Börsenpreise für erprobte gute und beste Qualitäten ea. 220 3 p. Pfd. f. extrafeine Qualitäten
Meßpreise für Meß⸗Sortimente) Deutsches Roßleder Ia 180— 2209 3 v. Pfd. Buenos Apres do. Ia ca. Braune Kipie zu Stiefeln ca. 6 —-— 7Ipfd. Ia Braune Kipse zu Pan—
Schwarze Kipse per Haut 1a
Schwarze Kipse ca. 6 per Haut 12
19pfd. ver Haut Braune Fahll
Vacheleder
Vacheleder schwere und
und Wild⸗ Brandsohlleder.
Zahmsohlleder. h = (für schwere
Trierer Sohlleder 160 —– 165 3 p. Pfd.
Mittelsorten Blankleder, Gesch und alaungare Schaf Es ist zu berück von einander abweichen, we weniger gut getrocknete Waaren gelten guten Qualitäten je nach R bewilligt wurden. wurde in Konsignation gegeben Preise folgendermaßen: Rohe —40 4 per Pfd., schwarze 3: 32 3 per Pfd. 80 Pfd. — 33 * per Pfd., Pfd. für 16—18pfündige Häute, io — 155 3 per Pfd.
London, 3. Januar. . eine der wichtigsten In liegt, beweist der soeben 6 den Tonnengebalt der im die größten Schiffsbauwerften den im verflossenen Ja Tonnengehalt vom Stapel 177115 Reg - Tons
ändert im Preise, ebenso lohgare seitherigen Coursen. —
irrleder blieb unver felle zu den annähernd sichtigen, daß Meßpreise und npre al il erstere für weniger gut sortirte und für als letztere, welche nur erprobt Fabrikats und der Sortimente Meßstapeln blieb Vieles unverkauft und Rohe deutsche Häute stellten sich im Ochsenhäute (rothe) über 87 Pfd. 38 — 33 3 per Pfd., unter 80 Pfd. — über 80 Pfd. — 35 per Pfd. bis leichte trockene Häute 89 —-— 90 4 per 3 —4pfündige Häute 3 per Pfd.
Schiffsbau⸗ dustrien des Königreichs, chte Ausweis über die Zahl und Fahre 1383s am Tyne und am Elvde, wo sind, gebauten Schiffe. 67 Schiffe von zusammen 82 800 einen Gesammt⸗Tonnen—⸗
enommée des
Robe Kuh⸗
Rohe Kalbfelle Rohe Schaffelle 35 — 38
Darnach wut⸗ hre am Tyne gelassen, gegen im Jahre 1881,
war. Nicht ĩ verflossenen von zusammen 172440 t, vom Stapel 9 n zusammen 193 4833 t im eine bedeutende Abnahme in der Zahl de
166 Schiffe gelasllen⸗ Jahre 1885, sodaß sich r vom Stapel gelassenen
Jahre 1886 gebauten Schiffe einen
123 551, davon in Abtheilung I (Einkommen von weniger als 2600 49) 175 533 (92,286 C, in Abtheilung J (Einkommen von 2600 4M und
Schiffe zeigt, obschon die im
größeren Tonnengehalt hatten als die im Jahre 1885 gebauten.
das eben begonnene Jahr scheinen dagegen etwas bessere Aussichten vorhanden zu fein, denn es sind ziemlich bedeutende Aufträge für neue Schiffe am Markte, von denen die Schiffsbauer am Tyne und am Elyde sich einen großen Theil sichern zu können hoffen.
Glasgow, 5. Januar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6360 gegen 5000 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Helsingfors,. 23. Dejember. Laut amtlicher Bekanntmachung ist der finn kändische Eingangszoll auf Chilisalvpeter für das Jahr 1557 bis auf Weiteres auf 20 Penni pro 100 kg fest⸗ gesetzt worden.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Zur beguemen Einlieferung von Packeten ist in Berlin, abgeseben von den zahlreichen Stadt⸗Postanstalten, auch durch die Packetbestelleinrichtungen und Packetwagen der Po t Gelegenheit geboten. Sämmtliche im Dienst befindlichen Paget⸗ ßesteller sind zur Entgegennahme gewöhnlicher Packete behufs Weiter⸗ eforgung zur Post verpflichtet. Auf schriftliche Aufforderung — mittels Postkarte an das Kaiserliche Packet⸗Postamt in Berlin X. (Dranienburgerstraße 70) — findet sich der Packeibesteller zur Ab⸗ holung der Packete in der Wohnung des Absenders besonders ein. Auch in diesem Falle ist nur die gewöhnliche Einsammlungsgebü entrichten, also ein Betrag von 195 4 bis zum Gewicht von? von 20 3 für Packete von höherem Gewicht.
— In Folge der von der brasilianischen Regierung Quarantaine⸗Maßregeln gegen die von La Plata legen die am 5. jeden Monats von Bordeaur und am *. von Lissabon nach Süd-Amerika abgehenden Schiffe weder auf der Hin- noch auf der Rückreise in Brasilien an; dagegen werden die am 20. von Bordeaux und am 23. von Liffabon abgehenden Schiffe nach wie vor auf der Hin- und Ruͤckreife die brasilianischen Häfen Pernambuco, Babig und Rio de Janeiro berühren, jedoch nicht mehr bis zum La Plata durch⸗
fabren. Mit den erstgenannten Schiffen können hiernach keine Briefe
nach Brafilien, mit den letztgenannten keine Briefe nach Argen⸗ tinien, Paraguay und Uruguay befördert werden
München,. 4. Januar. Allg. Ztg) Der bayerischen Stagntseifenbahnen gesammte Betriebslänge betrug am 1. Januar 4522, 201 km; davon entfallen auf die Lokalbahnbetriebs⸗ leitung 187528 km. Stationen gab es 750, davon auf letzterer Leitung 71. 4
London, 5. Januar. (W. T. B.) er Union⸗Dampfer Pretoria“ hat gestern auf der Ausreise Madeira vassirt.
London, 6. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Spartan“ ist auf der Heimreise gestern in Plrmouth ange— kommen.
Berlin, 6. Januar 1887.
Zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzeisin stehenden Lette-Vereins ist auch in diesem Jahre ein Crklus von Vor⸗ trägen veranstaltet worden. Der erste derselben fand gesters Abend im großen Saale des Architektenhauses statt. Hr. Dr. Rudolf Leh— mann beleuchtete in geistvoll-kritischer Ausführung die kulturhistorische Stellung Schopenhauer's. Dem Vortrage wohnte ein zahlreiches, zumeist aus Damen bestehendes Publikum bei, das dem Redner am Schluß lebhaften Beifall spendete. — Am nächsten Mittwoch wird der bekannte Afrikaforscher, Missions⸗Superintendent Merensky, über das Ophir Salomo's sprechen, das man in den Goldfeldern Südost⸗ Afrikas wieder entdeckt zu haben meint.
Im Hörsaale des Pharmakologischen Instituts der Universität in der Sorotbeenstraße begann gestern Abend die erste der öffentlichen Vorlesun gen für Gewerbtreibende, welche die Polytech Fische Gefellschaft mit den Mitteln veranstaltet, die ihr all— jährlich von der Stiftung der Berliner Gewerbe ⸗Ausstellung des Jahres 1879 speziell zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt werden. Pr Fischer, der auch im Vorjahr die Vorlesungen eröffnete, sprach einleltend zu dem Thema: ‚Die chemischen Materialien in der Technik, ihre Darstellungsmethoden und ihre Prüfung auf Reinheit und Werth.“
d 93
Hirschberg i. Schl.. 7. Januar. (W. T. B.) Infolge heftiger Stürme und enormer Schneeverwehungen sind aufs Neue große Verkehrsstörungen nach aller Seiten bin eingetreten. Bei Riebnitz entgleisten 7 Wagen eines Güterzuges. Der gestrige Berliner Abendzug ist erst heute früh angekommen. Der Verkehr in der Richtung Breslau ist gesperrt. Zwischen Janowitz und Schildau ist ein Zug stecken geblieben, da die Maschine entgleiste. Bei Merz⸗ dorf ist die Strecke vollständig verwebt. Die Richtung Schmiede⸗ berg bei Zillerthal ist gesperrt, sodaß Züge nicht verkehren.
Mit der vorgestrigen Aufführung des „Fideljo . Snig⸗ lichen Dpernhause hatte der neu engagirte Kapellmeister Or. Veppe Gelegenheit, sich auf das Vortheilhafteste einzuführen,. Der große Fleiß welchen der neue Orchester-Dirigent auf die Einübung der klassischen Musik verwandt hatte, wurde reichlich belohnt durch die Anerkennung, welchen die gebotene Leistung bei dem aufmerksam lauschenden Auditorium fand; so sorgfältig einstudirt und. ausgeführt hatte man den „Fidelio“ lange nicht gehört. Eine Eigen⸗ thümlichkeit bestand darin, daß diesmal, das Orchester gegen den vokalen Vortrag zurücktrat, während früher die Instrumente die Stimmen der Sänger nur zu oft völlig deckten. Diese Neuerung ist gewiß lobenswerth, darf jedoch nicht in zu großem Umfange gehand⸗ babt werden, da sonst leicht das Orchester in der ihm vom Kompo nisten zugedachten Wirksamkeit zu kurz kommt. Mit besonderem Bei⸗ fall wurde die Ausführung gewisser Glanznummern belohnt, so gleich bie nunmehr an die Spitze gestellte große Leonore⸗Oupertüre, das Pianovorspiel der Gesangenenseene und die Terkermusik. Was die Besetzung der Rollen betrifft, so boten Fr. Sachse⸗Hosfmeister, Frl. Leisinger, die Hrrn. Betz, Rothmühl, Lieban und Krolop Alles, was in ihren Kräften stand.
Im Belle Alliance⸗Theater giebt man seit einigen Tagen eine neue komische Operette mit gutem Erfolge. Die hübsche Perserin“, deren gefällige Musik der bewährte Dyeretten⸗ Komponist Charles Lecocg geschrieben hat leidet wie so viele Arbeiten äbnlichen Genres unter den Fehlern des Librettos, für welche aber der Reichthum an leichten und einschmeichelnden Melodien entschädigt. Die Musit und die Darstellung sicherten den Erfolg. Fr. Adolphine Ziemaier gewann sich als Trägerin der Hauptrolle Namuna) schnell wieder die Gunst des Publikums, welches durch die Anmuth des Spiels und Die sympathische Stimme gleich⸗ mäßig erfreut wurde. Frl. Fischer war als persischer Prinz eine aralisse Erscheinung; sie spielte mit vielem Humor, nur schade, daß das Timbre ihrer Stimme für diese Rolle sich nicht recht eignet; Von den männlichen Partnern war Hrn Steinberger in dem Kadi (ine dankbare Aufgabe gestellt worden, die er mit all seinem Humor trefflich zu? lösen? wußte. Hr. Swoboda stattet, wie die Berliner wissen, jede Rolle mit frischer Laune aus, und seine Stimme ist noch immer wirksam. Reicher Beifall wurde allen mitwirkenden Kräften verdientermaßen gespendet.
Der kleine Josef Hofmann hat in dem von ihm gestern in der Sing-Akademie veranstalteten eigenen Concert, in welchem nur Klavierkompositionen vorgetragen wurden, gezeigt, daß auch seine Aus⸗ dauer eine für fein Alter ganz ungewöhnliche ist. Nabe an zwei⸗ stundiges Spielen der schwierigsten Stücke hatte die Kraft seines An⸗ schlags, die Geläufigkeit seiner kleinen Finger und die Präzision seiner Auffassung nicht im mindesten abzuschwächen vermocht, und er war, als er nach Erledigung des Programms die Weber'sche Polacca zugab, noch ebenfo frisch wie bei Beginn des Concerts, Seine staunenswerthe Virtuosität, die er gestern Abend besonders in den Rameau⸗