man jetzt wie damals wieder haben. In der Kommission sei der russischen Armee ein ganz anderes Gewicht beigelegt worden als heute. Jetzt müßte sich Deutschland ja eigentlich über eine starke vassische Armee als Bundesgenossin freuen, da es ja ein Bändniß mit Rußland habe. Nun freue er sich ja allerdings über die Anschauungen des Reichskanzlers, aber so viel gehe doch immer daraus hervor, daß es irgendwo nicht klappe. Auch sei ihm (dem Nedner) die Auffassung neu, daß Deutschland Bulgarien gar nichts anginge. Seiner Ansicht nach gingen die Vorgänge im Orient das Reich doch etwas an, und zwar glaube er, daß die deutschen Interessen dort mit denen Oester⸗ reichs ganz identisch seien. Unmöglich könnte es Deutschland auch gleichgültig lassen, wenn Konstantinopel durch irgend eine Macht, welche sich auch in Bulgarien festsetzen würde, fortge— nommen werden' sollte. Er wolle nicht näher darauf ein— gehen, es wurde ja doch keinen Erfolg haben, denn der Reichstag habe es ja leider seiner Zeit nicht verstanden, sich einen Einfluß auf die äußere Politik zu sichern. Der Reichskanzler habe Andeutungen gemacht, die er (Redner) nicht genau verstanden habe, er glaube, er önnte sonst nachweisen, daß die Ausführung verfassungswidrig wäre, und sei überzeugt, daß der Reichskanzler dann jofort davon zurücktreten würde. Ueber eines aber müsse er seinen tiefen Schmerz aussprechen, nämlich darüber, daß die Regierung nur um der Frage willen, ob der Reichstag sich nach drei Jahren wieder darum bekümmern solle, wie stark das Heer ist, zur Auflbsung schreiten wolle. Die Dauer der Bewilligung gehe das Ausland gar nichts an, das mache der Reichstag ab. Er fage hier nochmals vor dem Volke: Das Centrum habe jeden Mann und jeden Groschen bewilligen wollen!
Hierauf nahm der Reichskanzler wieder das Wort:
Bie Rede des Herrn Vorredners war in der Hauptsache eine Widerlegung der Behauptung, mit der er sie einleitete, nämlich der Behauptung, daß er viel zu bescheiden wäre. um sein militärisches Urtheil gegenüber dem des Feldmarschall Moltke ins. Gewicht zu legen. Die ganze Rede hat doch eigentlich eine Tragweite nur, wenn angenommen wird, daß in militärischen Dingen, in der Beurtheilung der Frage, ob das, was Sie bewilligen wollen, der Forderung äquivalent ist, in der Beurtheilung der Frage, was damit zu leisten ist, — wenn in diesen Fragen der Abg. Windthorst dem Grafen Moltke, wie man sagt, ‚über“ ist. Wenn das der Fall ist, ja dann hat das Alles Hand und Fuß, was der Herr Abgeordnete soehen gefagt hat. Wenn aber das, was ich bier kurz mit Graf Moltke“ bezeichne, das heißt, die Gesammtheit militärischer Autoritäten, die für die Vorlage eintreten, wenn die Recht haben, so ist eben die Sicherheit, die wir suchen, nur in der vollen Vorlage zu finden und nicht in dem, was die Herren uns anbieten. Den Unterschied zwischen dem Angebot und der Forderung nachzuweisen, das überlasse ich den militärischen Autoritäten, darüber bin ich nicht so kompetent
Im Uebrigen giebt mir der Abg. Windthorst doch Veranlassung zu manchen Kritiken und Verwahrungen gegen das, was er gesagt hat. Er hat gesagt, wenn gewisse Verhältnisse einträten, das beißt, wenn Hannibal ante portas sich befände, dann würde er, ich weiß nicht was fthun; ja — dann würde man den Beweis liefern, daß es in Deutsch— land keine Parteien gebe. Es wäre mir viel lieber, wenn Sie heute schon den Beweis liefern wollten, daß es in Deutschland keine Partei giebt, sondern daß, wenn es sich um die Vertheidigung des Landes, seine Unabhängigkeit gegen das Ausland, seine Sicherheit handelt, hier Alles so einig ist wie in Frankreich und Italien, daß dann gar nicht viel gemäkelt und genörgelt, sondern einfach das, was die militärischen Autoritäten des Landes für unentbehrlich halten, bewilligt wird. Wenn dieses Maß von Patriotismus bei uns vorhanden wäre, dann würde ich gar nicht weiter das Wort ergriffen haben.
Dann hat der Herr Abgeordnete gesagt, wir lösten auf wegen der Frage, ob das Ganze, was er zu bewilligen bebauptet, auf ein Jahr oder auf drei Jahre bewilligt werde — überhaupt wegen der Zeitfrage. Das ist doch nicht ganz richtig. Wenn wir auflösen, das heißt, wenn Sie die Vorlage ablehnen, — daß wir dann auflösen, darüber habe ich doch gehofft, jedes Mißverständniß zu beseitigen durch meine erste Aeußerung — also wenn wir auflösen, so ist es nicht wegen der Zeitfrage, sondern wegen der Prinzipienfrage, ob das Deutsche Reich durch ein Kaiserliches Heer oder durch ein Parlaments⸗ heer geschützt werden soll! Das schreiben wir auf unsere Fahne bei der Auflösung, ob die wechselnde Majorität, die ich nur als die Majorität Windthorst — Richter bezeichnen kann, ich möchte das Uebrige, was zur Verfügung, zur vasallitischen Verfügung Windthorst steht, gar nicht weiter aufzählen — ob die alle Jahre oder alle 2 oder 3 Jahre darüber bestimmen sollen, ob Deutschland seine Armee, wie sie in der Verfassung grundrechtlich niedergelegt worden ist, behalten soll, oder ob sie reduzirt werden kann. Darüber werden wir abstimmen, darüber wecden wir wählen. (Zuruf: Marine!)
Nun, meine Herren, die Marine ist nie angefochten worden, sie hat immer ein liberales Wohlwollen für sich gehabt. Sie hat von Anfang an z. B. den Hrn. Abg. Rickert für sich gehabt, das ist doch schon etwas werth. .
Der Abg. Rickert hat früher den General von Stosch als Chef
der Marine in einer Weise unterstützt — ja, wenn den Kriegs⸗ Minister so unterstützte, so würden wir auch in Bezug auf die Land— armee ein anderes Vertrauen zum Reichstag haben können. Unser Vertrauen ist überhaupt zum Reichstag vor Jabren größer gewesen, es hat allmählich abgenommen. Es hat den schwersten Stoß bekom— men, als wir in diesem Reichstage eine polnische Majorität gegen deutiche Interessen erlebten. Es hat den schwersten Stoß bekommen durch einen Eingriff zu Gunsten der polnischen Nationalität in die Unabhängigkeit der preußischen Verwaltung. Da, meine Herren, habe ich die Hoffnung auf Sie aufgegeben; wir hätten da— mals auflösen sollen wegen Ihres Polonismus, dann wäre der ganze Bulgarismus nachher nicht gekommen. Ich bin der Sache nur deshalb nicht näher getreten, weil wir den Polonismus moch eine Zeit lang aushalten können; aber Wehrlosigkeit können wir nicht zeyn Minuten aushalten. Werden wir da an die Wand gedrückt, Jo werden wir uns wehren mit der ganzen Entschlossenheit, die uns Das Gejähl einer gerechten Sache giebt. . . Der Herr Abgeordnete hat gemeim, wir verlangten durch die Auflösung, daß Männer gewählt werden sollten, die Alles unter⸗ schrieben, die Alles acceptirten, was der Reichskanzler will. Das ist 2 eine Uchertreibung, die ich ven dem Herrn in seinen Jahren doch kaum noch vermuthet hätte. Uebertreibungen lassen sich bei jugendlichen Leuten rechtfertigen, aber so alt, wie wir Beide sind, sollten wir uns doch mit dergleichen verschonen. Es kommt uns nur darauf an, Leute gewählt zu sehen, die mit demselben Patziotismus, mit derselben Zurückstellung der Parteifragen gegenüber der Frage des Patriotismus für unstre Wehrhaftigkeit stimmen, wie das ir allen anderen Ländern, mit alleiniger Ausnahme ron Deutschland, der Fall ist, soweit parla⸗ mentarische Einrichtungen bestehen. Die Nörgelei des Parlaments gegenüber Forderungen der Regierung, die der Sicherheit des Landes gelten, ist nur eine echt deutsche Eigenthümlichkeit; ich weiß nicht, ob ich ihr verfallen würde, wenn ich Abgeordneter wäre; ich glaube nicht. Weine Herren, Sie sind damit auf einen falschen Strang gerathen überhaupt; ich rathe Ihnen: bremsen Sie so früh wie möglich. Die politischen Wege sind nicht so, wie wenn man sich auf freiem Felde zu Fuß begegnet. Da ist das Ausweichen unter Umständen nicht mehr möglich, und namentlich nicht mehr möglich, wo es sich um unsere Sicherheit handelt. .
Der Herr Abgeordnete hätte gewünscht, daß die deutsche Politik ganz und voll mit Oesterreich ginge; er hat das nachher nach der Richtung noch erläutert, daß wir uns um die orientalische Frage mehr interessiren sollten, als wir bieher gethan haben Meine Herren, unsere Beziehungen zu Oesterreich beruhen auf dem Bewußtsein eines
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eine Nothwendigkeit für den Einen ist, im Interesse des europäischen Gleichgewichts; aber sie beruhen nicht auf der Grundlage, wie man s in ungarischen Parlament unter Umständen ausgelegt bat, aß eine bon beiden Rationen sich und ihre ganze Macht und Politik vollstindig in, den, Dienst Der, anderen stellen kann. Das ist. gan; unmöglich. Es giebt sperifijch österreichit he Interessen, für die wir uns nicht einsetzen können; es giebt spezifisch deutsche Interessen, für die Desterreich sich nicht einsetzen kann. Seslerreich bat das Intereffe, daß Deutschland als große, volle und Fark Macht erhalten bleibt; Deutschland bat dasselbe Interesse in Bezug auf Oesterreich; aber wir können uns nicht unsere Sonder⸗ interessen gegenseitig aneignen. Wir haben von Desterreich niemals verlangt und haben auch keinen Anspruch darauf, daß es sich in unsere Dindel mit Frankreich mischke. Wenn wir Schwierigkeiten baben mit England in Kolonialfragen, oder wenn wir mit Spanien über Lumpereien wie die Karolinen in Händel kommen — haben wir nie an Desterreich einen Anspruch gemacht auf Grund unferes freundschaftlichken Verhältnisses. So weit es sich um unsere beiderfeitige Existen; als volle, freie und mächtige Großstaaten handelt, so weit vertreten wir gegenseitige Interessen. Aber' was Defterreich in Konstantinopel für Interessen bat, das wird Sesterreich Allein zu beurtheilen haben; wir haben dort keine, — ich wiederhole das. Wenn der Hr. Abg. Windthorst einmal mein Nach= folger fein wird, dann wird er ja entscheiden können, daß wir in Kon⸗ stantinopel Interessen haben, die uns unter Umständen einen so schweren Krieg, wie den mit unserem zweihundertmeiligen Grenznachbar, Rußland, ertragen lassen können; wir hätten nachher doch dafür die Genugthuung, daß am Bosporus das Regime herrschte, das wir ge— wollt und gewünscht haben; dafür können wir schon ein paar hundert. taufend Menschen und ein paar Milliarden opfern! Denn, glauben Sie doch nicht, daß, wenn man solche Politik einmal falsch instradirt, man auf jeder Station umkehren kann; das ist nicht möglich. Wenn wir einmal das gegenseitige Mißtrauen erwecken, dann geht es auch, wenn keiner von Beiden sich blamiren will, unaufhaltsam vorwärts. Die Politik zweier Großstaaten neben einander kann man vergleichen mit der Lage zweier Reisenden, die einander nicht kennen, in einem wüsten Walde, von denen keiner dem andern vollständig traut; wenn der eine die Hand in die Tasche steckt, dann spannt der andere schon seinen Revolrer; und wenn er den Hahn des ersten knacken hört, feuert er schon. So ist es bei Mächten, von denen jede Ein— fluß auf die Entscheidungen der andern bat; da muß man das erste Mißtrauen und die erste Verstimmung der an— dern sehr sorgfältig vermeiden, wenn man die Freund⸗ schaft bewahren will. Das Alles wird der Herr Vorredner besser wissen als ich, wie ich überhaupt bedauere, daß er den Platz, den ich einnehme, nicht einnimmt; aber ich kann gegen den Willen des Kaisers nicht aufkommen.
Der Herr Abgeordnete hat ferner ge fürchten hätten, wenn Rußland unser Verbündeter sei. Ich weiß nicht, woher er weiß, daß Rußland unser Verbündeter ist. Wenn er geheime Nachrichten aus Petersburg hat, daß Rußland mit uns ein Bündniß gegen Frankreich abschließen will, so würde ich ihm dankbar sein. wenn er mir das mittheilen wollte; das wäre patriotischer, als hier in die Oeffentlichkeit solche Nachrichten zu lanziren, die ich für irrthümlich halte. Ich habe gestern noch die Ehre gehabt, mit dem russischen Botschafter zu Mittag zu essen; mir hat er nichts davon gesagt, daß er ein Bündniß vorschluüge. Ich habe mein Vertrauen dazu ausge— sprochen, daß Rußland uns nicht angreife und nicht konspirire mit an— deren Mächten, daß es kein Bändniß gegen uns suche. Wir haben aber auf kein Bündniß zu rechnen, wenn wir mit Frankreich kämpfen. Das ist also eine irrthümliche Nachricht, zu deren zeitiger Wider rufung ich durchaus genöthigt bin.
Der Herr Abgeordnete hat ferner gesagt, das Verhältniß zu Frankreich fei 1881 schon daffelbe gewesen. Nun, meine Herren, das will ich politisch nicht bestreiten — wir baben immer friedliche Ministerien gebabt — aber militärisch ist die Sache doch ganz anders. Die franzoͤsische Armee war 1851 nicht so schlagfertig und nicht jo stark, wie heute; sie war es noch weniger 1874. Wir sind auch nicht die Leute, die gleich auf den ersten Eindruck, daß die Franzosen ein paar Bataillone mehr einziehen, nun an den Reichstag geben und sagen: der bedroht uns, wir verlangen mehr, sondern wir warten unsere Zeit ab. Wir haben in den letzten —ᷓ
gt: was wir denn zu be—
. sechzehn Jahren — 1875 entstand ein ganz falscher Kriegslärm, das Ergebniß einer künstlich aufgebausch⸗ ten Intrigue ie die Absicht gehabt, Frankreich anzugreifen, in den ganzen 16 Jahren auch nicht einen Augenblick; es ist eine elende Lüge gewesen, bei der fremde Intriguanten thätig waren, daß wir jemals die Absicht gehabt hätten. Aber die französische Armee ist doch seit der Zeit eine ganz andere geworden. Das ist wieder eine Frage, i
der es darauf ankommt, zu entscheiden, .
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ob in dem Urtheil üb ci
Windthorst der Kompetentere sei, und eine Widerlegung des Eir leitungssatzes des Abg. Windthorst, daß er sich mit dem Grafen Moltke nicht in Pa rallele stellen wolle.
Herr Windthorst hat an einer anderen Stelle gesagt und wieder⸗ bolt, er glaube, daß wir Frankreich nicht nur gewachsen, sondern auch überlegen seien. Ich wiederhole, der Herr Abgeordnete wird doch nicht in die Rolle eines miles gloriosus verfallen wollen, und mit dem sicheren Siege über Frankreich bier in diesen Räumen prahlen. Wenn so gewiegte Strategen, wie in den Regierungskreisen vorhanden sind, dem widersprechen und sagen, es ist nicht unzweifelhaft, dann würde ich doch an Stelle des Abgeordneten, falls er wirklich glaubt, daß der Graf Moltke diese militärischen Sachen besser versteht, auf dies Thema nicht mehr zurückkommen. Allso daß das Verhältniß zu Frankreich militärisch nicht mehr dasselbe ist, das überlasse ich unsern militärischen Autoritäten zu beweisen. Den Angriff Frankreichs, muß ich sagen, ermuthigen diese Verhand- lungen schon. Welche materielle Macht binter dem Abg. Windthorst und Richter steht, inwieweit das unsere Aktionen läbmt, darüber hat ein Franzose, namentlich in der Provinz, ein sehr unvollständiges Urtheil, und die Möglichkeit, daß der Krieg entsteht, weil man uns unterschätzt, ist durch die Verschleppunz der Verhandlungen, die in anderen Parlamenten in 8 Tagen, in 3 Tagen, in 2 Stunden erledigt würden, schon erheblich gesteigert. Wenn wir jetzt die französischen Angriffsneigungen ermuthigt haben, dann weise ich den Herren, die uns so lange aufgehalten haben, schon einen erbeblichen Antheil an der Verantwortung für die Kalamität eines ausbrechenden Krieges zu.
Der Herr Abgeordnete hat ferner — er hat die finanzielle Frage nur leicht gestreist — Bezug genommen auf die schwere Lage, in der wir uns doch besonders huͤten sollten. Zu deren Beleuchtung habe ich ein kleines Material bier mit; das ist eine Statistik über die Situa—⸗ tion der Sparkassen in Preußen und über die Steigerung der Ein lagen in den Sparkassen seit 1878, also seit die jetzige Gesetzgebung über den Schutz der inländischen Arbeit in Geltung ist. Ich erlaube mir, Ihnen darüber einige Mittheilungen zu machen, die Ihnen die Ueberzeugung geben werden, daß es so ganz schlecht mit dem Fort gang unserer Wohlhabenheit doch nicht bestellt ist. Nur die weniger Begüterten legen ihre Ersparnisse in den Sparkassen an, der Reichere legt sie in Papieren an und möglichst in den fremdartigsten, vom Orient oder von Amerika, mancher auch in deutschen Konsols; bei der Sparkasse ist er nicht betheiligt. Etwa 12090 Millionen Rubel sind bei uns in den letzten Jahrzehnten in russischen Papieren investirt worden, diese und die Summen, die in unzähligen Papieren, inländischen und ausländischen — ich will leine nennen, um Niemanden zu ärgern — angelegt sind, sind ja sehr viel größer, als alle die Summen, die in den Sparkassen sich befinden. In die Sparkasfen legt im Allgemeinen nur der Arbeiter und der bäuerliche Besitzer, der Handwerker ein. Wenn Sie mir gestatten, Ihnen zu sagen, wie diese Einlagen seit 1873 sich gesteigert haben, so werden Sie zugeben, daß ein Rückschritt und ein sehr brennender Nothstand nicht vorhanden ist. Im Jahre 1875 betrugen die gesammten Einlagen in den Sparkafsen 1385 Millionen Mark im preußischen Staat. Wenn ich annehme, daß der preußische Staat sich zum Deutschen Reich verhält wie 3: 5
Jeden von uns, daß die volle großmächtliche Existenz des Anderen
D ich weiß im Augenblick das Verhältniß nicht genau — so können Sie sich die Verhältnißzahlen, wie sie für das Deutsche Reich gelten,
ungefäbr ausrechnen; denn im Ganzen sind die des Preußischen Siaats nicht, unbedingt die wohlhabendfte im Seutschen Reich. Also die Einlagen betrugen zur Jen wo wir die jetzige Gesetzgebung über den Schutz der deut ben Arbeit einfũhrten. 1385 Millionen. Die Gesammteinlagen pe tragen beute 2261 Millionen Mark in runder Summe, si baben sich also seit der Zeit von 1578 gesteigert um N75 Millionen Pro Kopf, jeden Säugling eingeschlossen kamen an Sparkasseneinlagen in Fahre 1855 — bis dabin läuft meine Berechnung. — in runder Summe Ih 6 Das macht alfo, wenn man eine Familie durchschnittlich aus vier oder fünf Mitgliedern besteben läßt. ca. 400 66 auf jede Familie; die bat fie jurückgelegt in der Zeit von sieben Jahren, ban 1578 bis 1885. Ich will daran weiter keine Bemerkung knüpfen alz die Behauptung, daß die Angabe des Hrn. Abg. Windthorst über die schwierige Lage eine Fiktion und eine unrichtige Angabe ist. Al. anderen Klassen, abgesehen von denen, die in den Sparkassen die Ge wolnheit haben einzulegen, den Arbeitern, kleinen Landwirthen und Handwerkern, sind in demselben Fall. Zu welchem Zwecke wird als⸗ die Fiktion immer benutzt in der Presse und von den Gegnern der Regierung, als wenn Deutschland durch ungeschickte Gesetzgebung der Regierung einer immer fortschreitenden Verarmung entgegengesührt werde? Das ist eine Entstellung, eine dreiste Lüge, sie wird durch diese ziffernmäßigen Angaben auf das Klarste entkraftet.
Der Herr Abgeordnete bat ferner sich gewundert, warum wir an den sieben Jabren festhalten. Ja, ich babe ganz klar gesagt: wir wollen keine Häufung der Krisen. Es wäre pielleicht noch nũtz licher, wenn wir einen längeren Termin gewählt hätten. (Zuruf: Aeternat.) Auf ein Aeternat würde ich nie eingegangen sein, weil Aeternat dem Kaiser in seinem Einflusse auf die Armee eine viel zu starre Grenze setzt. — Es wird die Armee wahrscheinlich, so lange die anderen Mächte fortschreiten, fortschreiten müssen, die Bevölkerung schreitet ja auch fort. Wir haben einen längeren Termin nicht gewollt aus Achtung vor der Bestimmung der Verfassung in Art. 69, der einen Einfluß, wie der Herr Abgeordnete sich ausdrückt, des Reichs— tages auf diefe Angelegenheiten wünscht; nur darf der Einfluß nicht darin bestehen, wie er sagte, auf Reduktionen zu drängen. Er sagte, sie würden auf Reduktion nur drängen, wenn ein Mehr nicht nöthig wäre. Aber das ist ja eine petitio principii, denn das Urtheil, ob ein Mehr nöthig ist, legen Sie ja dem Dränger bei. Sie wollen
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Sie uns also, wenn Sie glauben, ungeachtet der gegentheiligen Ueberzeugung der Regierung, daß weniger nöthig sei, zwingen, die Armee zu re— duziren! Dazu werden sich die Regierungen, denen die Sicherheit des Vaterlandes zu sebr am Herzen liegt, niemals hergeben! Sie werden sich niemals von Ihnen reduziren lassen.
Das Septennat also halten wir fest, um den Anlaß zu Krisen nicht zu häufen. Ich sagte vorher: Sind Sie, meine Herren, denn so lüstern nach Krisen, wollen Sie diese alle Jahre haben — nun, so lange ich lebe, kommen Sie heran! — Sie werden einen Fels im Meere finden bei allen Ihren Krisen!
Der Herr Abgeordnete hat ferner gesagt, es sei eine unberechtigte Andeutung, die ich gemacht hätte in Bezug auf die Möglichkeit der ge⸗ setzmäßigen Herstellung des welfischen Königreichs. Es ist hier in diesen Räumen gesagt: eine Wiederherstellung des Welfenreichs ist nur auf gesetzmäßigem Wege zu erstreben. Ein anderes Mittel, das gesetz⸗ mäßig zu erreichen, als das von mir angedeutete, sehe ich aber kaum, und daß Herr Windthorst den Gedanken daran so weit von sich weist, es als eine Art Beleidigung betrachtet, wenn man sagt, dabei werde auf französischen Beistand gerechnet, so steht doch die Erinne— rung entgegen, die uns Allen lebendig sein wird, die Erinnerung an die welfische Legion innerhalb Frankreichs. Die hat ja, wie ich glaube, Jahr und Tag dort garnisonirt, wartend auf den Moment, wo Napoleon auf Deutschland losschlagen würde, um in seinem Gefolge auf die deutschen Brüder loszuhauen, und das ist nicht etwa eine rein zufällige Erscheinung; in authentischen Briefen von König Georg, die mir vorgelegen haben, ist ausdrücklich geschrieben, daß er hoffte, durch Kaiser Napoleon in sein Reich wieder ein— Ljetzt zu werden. Also seien Sie nicht so empfindlich. Es ist Ihnen nicht angenehm, aber die Leute leben noch meist Alle, die das Alles mitgemacht haben. Haben die ihre Gesinnungen seitdem voll⸗ ständig geändert? Ein Zeugniß haben sie uns gegenüber noch nicht abgelegt; wir sehen sie uns gegenüber in derselben Zurückhaltung, sie folgen dem Führer der Opposition, dem Abg., Windthorst, in allen seinen Angriffen auf die Reichsregierung, zu keinem anderen Zwecke, als um uns die Existenz sauer zu machen; unmöglich können sie doch dabei eine andere Absicht haben.
Ich glaube, ich kam schon darauf, daß der Abgeordnete wieder⸗ holt die französische Armee unterschätzt und geglaubt hat, er könne sie leicht schlagen; ich möchte vor dieser Unterschätzung doch außer— ordentlich warnen. Es zeigt die volle Unerfahrenheit des ECivilisten in militärischen Dingen, wenn man glaubt, daß die französische Armee ein Gegner sei, über den man so leicht zur Tagesordnung übergehen könnte mit ein paar Redensarten. Ich habe schon vorhin gesagt, wenn Worte Soldaten wären — in der Beredsamkeit ist der Herr Vorredner jedem Franiosen überlegen; aber in Beziehung auf militärische Leistung⸗ fähigkeit glaube ich es nicht. Ich habe in Frankreich gelebt und kenne die Franzosen ziemlich genau; ich wünsche nur, daß wir ihnen so eben⸗ bürtig bleiben. In manchen Beziehungen sind wir Überlegen, in der Zahl sind sie uns aber überlegen. Sie unterschätzen ihre militärische Qua⸗ lifikation. Aber der Abg. Windthorst glaubt ja auch hier den Leuten, die gegen die Franzosen gefochten haben, überlegen zu sein in seinem Urtheil. ; .
Er hat ferner damit
. r er sagte: Endlich sind uns Mittheilungen gemacht.
ich die Mittheilungen machen
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Nun, wo hät
stehen, ist mit meinem Alter und Gesundheitszustand nicht immer ver— träglich. Auf Verhandlungen in der Kommission aber in wichtigen Fragen mich einzulassen, halte ich für taktisch nicht ange igt. Tommission ist, ja doch nur die Marterkammer für die Regierungs— lommissarien, in der versucht wird, was man ihnen abpressen kann, ohne sich seinerseits zu irgend etwas zu verpflichten. Die Kommission ist garnicht im Stande, ein zweiseitiges Geschäft; abzuschließen mit den Vertretern der Regierung, und dazu bin u alter Diplomat, um mit Jemandem,
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ich ein der keine Vollmacht hat, mich in Verhandlungen einzulassen; Alles, was ich gesagt habe, steht bombenfest. Aber Alles, was die Herren in der Kommission sagen, die Versicherungen, die sie geben über die Geneigtheit, jeden Pfennig und jeden Mann zu bewilligen, können mir nachber gar nichts mehr helfen, das verschwindet Alles im Plenum, und daran ist Niemand gebunden. Darum ist die Kommission ein so ungünstiger Kampfplatz für die verbündeten Regierungen; da, wo wirklich ernsthafte, schwere, und ich möchte sagen, Interessen, die an Kopf und Kragen gehen, zu verhandeln sind, da werde ich mich auf Kommissionsverhandlungen niemals einlassen. Es ist von Ihnen eine Ungerechtigkeit, daß Sie uns erst einmal, wie man das im Handel und Wandel, ich möchte sagen, im Pferde⸗ handel versucht, Jemanden, dessen Aeußerungen zu nichts verpflichten, auf den Leib schicken, um von uns herauszupressen, was Sie irgend herauspressen können, und dann nachher sagen: Alles, was wir gesagt haben, gilt nichts mehr, wir schließen uns dieser oder jener Aeußerung an. Ihre Geschäftsordnung erlaubt Ihnen das, aber Ihre Geschäfts⸗ ordnung hat für uns gar keine Verbindlichkeit, wenigstens glaube ich durch mein früheres Verhalten auch schon gezeigt zu haben, daß ich mich in ernsten Fragen auf Kommissionsverhandlungen nicht einlasse. Ich habe in der Kolonialsache einmal eine Ausnahme gemacht: „exceptio firmat regulam.“ In der Kommission, wo sich ein bündiges Ab⸗ kommen in keiner Weise erreichen läßt, erscheine ich nicht. Ich bin zu alt und zu matt, um dort meine Kräfte nutzlos zu vergeuden.
. Hierauf wurde die Debatte auf Mittwoch 12 Uhr vertagt. Der Abg. Dr. Windthorst erklärte, daß er sich eine eingehende Replik auf die letzte Rede des Reichskanzlers vorbehalte.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗ Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Mittwoch,
den 12. Januar
Staats⸗Anzeiger.
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28 —
8
Schulg
hen II.
Gymnasial⸗ und Real ⸗Lehranstalten. n Schwankungen des unterrichtlichen Entgestes, wie zusammenstellunz sie erkennen läßt, dorf, selbst unter
zerkennung aller berechtigten EGigenthümlichkeiten. unbe.
enklich bebauptet werden, daß wenigstens bis ju einem e,. Grade
Erfüllung der Eingangs angedeuteten Forderungen dur hans .
Bereiche der Möglichkeit liegt. Denn im Ganzen ist das Schul: geld in Deutschland mäßig. Am billigsten stellen sich die Kosten des
Schulbesuches auf den lateinlosen Real⸗ und höheren
Tas im Einklange mit dem unterrichtlichen Ziele und der lehhlg
mäßigen Einrichtung dieser Anstalten steht. In Den, auf .
Unterrichtsdauer eingerichteten Gymnasial⸗ und Realgumna al: An.
alten ist der Entgelt durchschnittlich bedeutend hober hemessen ;
60 bejw. 57 von 100 dieser Anstalten wird ein ö .
ißischen,
und darüber erhoben. Auch hier entspricht das
Anstalten. . Uebrigens Hesteht
and in dieser Beziehung
J 1. 8
nd zwischen Preußen und dem sonstigen Deutsch ⸗ ein merklicher Unterschied. In Preußen sind / beträchtlicher: So von 106) preußischen 109 Realgymnasial⸗Anstalten haben äber, und der Durchschnitt Schüler; von 106. aa ßer- 5 J 28 111 9 Rar w ö , fralichgt.] Y f gehen lee . 5 ju der eben bezeichneten Höhe. Der. Unter bier jwischen Preuß und dem übrigen Deutschland liegt indenlen lediglich an; gu deutschen Staaten, einschließlich Sberhessen, und inm Theil auch in Elsaß⸗Lothringen. Hier kommen fast ausnahmslos die . oben angefuhrten k Grhebung; in gan Norddeut chland über diegt das hö 5 eld. . . ann,, daß die bervorgebobenen n,, . jwischen den einielnen Anstalten, zwischen den einzelnen ö . jwischen dem Rorden und dem Süden Deutschlands ibre Ursachen und Gründe haben müssen, und letztere werden wohl auch in . Fällen stark genug sein, um einer allgemeinen und ,,, Aenderung der Schulgeldsätze entgegen zu wirken. Immerhin gien unsere Zahlen deutlich erkennen, daß Jur Ausgleichungen von Ver schiedenbelten ein beträchtlicher Spielraum uns ür eine . der im Ganzen niedrigen Sätze auch reichliche Gelegenheit vorhanden ist. Gegen eine Erhöhung des Schulgeldes ließe sich der Finanzwiffenschaft sicherlich auch nichts
den
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s vom Stand⸗ einwenden. Decken
J F ten 1 doch die Schulgeld Einnakmen sämmtlicher böherer gef ranftalienn. n Preußen weniger als 4700 aller laufenden Autgaben der eben 18565: 26 855 850 Æ ohne Bautosten), während die Gemeinden Fo, hiervon aufbringen und der Staat mit Ginsckluß eine; echt, sichen Verpflichtungen Juschüsfe bis zu etwa 16300 giwährt; Kienngg wäre fast eine Verdoppelung tbeoretisch zu
punkte
der Schulgeld ⸗ Einnahmen
f ĩ je ertlie Wirkung eines solchen Vor⸗ echtfertig d nanzwirthschaftliche Wirkung eines solchen ö ,, ; Beispiel weise werden
gebens würde ebenfalls kaum unerwünscht ein. el gz wer bei 24 8 Anstalten mit den böchsten Schulgeld ã ben . und mehr) durch Schulgeld etwa h20 0 aller Ausgaben und durth de. meindeleistungen nicht ganz 23 derselben ect, wãhrent , Staatsfonds gewährten Beträge sich auf 33 90 ermäßigen. ö därfte auch bei Steigerung der niedrigen Sätze au die höheren die bisherige liberale Schulgeldbefreiung bei befãhigten und. fleißigen Tnäaben bedürftiger Eltern nicht außer Uebung gesetzt werden.
Regierungẽ Rath Prof. Dr. Aufsatz Die sächsische
Rückblick nach zäblte Sachs nach den damals üblichen, aber unvoll nissen 1178 802 Bewohner und am —— Die Dezember 18 orgenommene di ,, ausgeführte Erhebung, wobei die zu jählenden Personen in besonderen Haus- ; Bewohner.
erste nach einem rationelleren System namentliche Aufführung der listen
von 1334 berechnet, war Dörfern nur 141 9.
und rößte prozentuale besonders
Verwaltungs bezirke, nämlich der na] nd Städte Dresden,
13880-1885
14,14, Amtshaurtmannsch 9
Ar
Dresden ⸗Altstadt
* 3 —
müssen. Vergleich mit der Zählung vom don 259 195 Personen, also gö39 überschuß betrug; den Ergebnissen der ü 112 123 vermebrt, während in dem von 1575 - 1880 die männli . Wachs thum der männlichen und weiblichen Bevölkerung in der sogar Zeit von scheint
Grund
1 Der Zweck
Soeben ᷣ des Königlich. Jahrgang 1885. redigir Böhmer Vol kszã 38. Dieser
von dem Herausgeber,
vorgeschrieben war. Die elbe der Zeit von 1334 — 1885 bat sich mehrt Die absolute Zunahme
erschien das
auf die früheren ihn fn bis 31 en bei der Theilung des Landes ͤ Ronsumentenverzeich⸗ Ende des Jahres 1830 1402066.
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Während
hner der Städte noch
machten, hatten sie 1885 einen Anthe langend die Haushaltungen, 18385:
so besta 707 0388, was ei d im Jahre 1885 je 11 1 d Lübeck, die Zunahme. günstigen Periode von evölkerungszunahme wieder 2 tragen. Auffallend ist die Verschie n einjelnen Landestheilen Sachsens en, Leipzig und Chemn in der Amtshauptma hemnitz 16,50, Stadt Leipzig 14,26
mts hauptmannschaft Dres den · Neust S783, Amtshau Schwarzenberg 5,42.
wickau 6,9, 3.35, Bo 3585, . P
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Bautzen 1,89,
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einer Vermehrung um 191 tspri Im Jahre 1834 kamen durchschnittlich auf die Quadratmeile je und in 66 Bewohner. E deutschen Staaten, mit Ausnahme der Stadtstaaten Damburg. .
dichteste Bevölkerung und ö die alljährlich Auch in swirthschaftlich nicht
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2,80,
in den Städten 3,96 Co, in den e Be⸗
von 1834 di (32,8 0
dem Census 0) il von 42,1 o erreicht.
nden deren 1334: 351 72.
Sachsen hat
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1880-1885 hat Personen
die
itz, betrug in den ö 6. , nnschaft Leipzig 20,74,
Amte bauptmannschaft Chemnitz
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pvtmannschaften Auerbach Grimma 5,01, Annaber rna 3,90, Rochlitz 3, 90,
Flöha 1,530, Döbeln O0,0.
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Einen tieferen Einblick in die Vers ie in dem Aufsatz mitgetheilte Bilanz der
n Ergebnissen der en ver Volkszählung. andesamts karten er terbefälle in dem Zeitraum
Nach
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Standesamtsjäblkarten und b. de durch die Bearbeitung der
dem
Hzerschuß der Geburten ü
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Dezember 1885 eine Zunahme
Die Volkszählung vom
und zwar hatten Volks ãhlung
hatten.
119198 jugenommen
1330 — 1835, verglichen in der r haben, daß die Erwerbsverhältnisse männlicher Personen 1875 und namentlich vor tige und heiratbsfäbige Männer
theils zu
rAufsatz enthält in tabellarischer Form die ausführl
mnisse vom J. Dezember 1885 außerdem Gemeinden ö. ĩ
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oder Gemeinden. — Die im Kommissionsverlag der
atistischen Bureaus“ . — 3 sandlung von R. von Zahn u. von ca. 30 Bogen
einem Umsange zu dem Preise von
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chen und 2 pbilofophischen Fakultät a. der nämlich 13 Bapern und 19 Theologie studiren), b. der Sektion 75, nämlich 32 Pharmazeuten). In Nicht ⸗Bavern.
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Kunst, Wissensch
Im Verlage von Lipsius u.
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nisches Buch, betitelt:
— Lebens in illustrirter Führer zur Erke Wohnhause, von T. Pridgin T Dierten Auflage des Originals übe Prinjessin Christian von Se britannien und Irland. Fur d Heinrich Wansleben, Stadt Ingen Br. F. Esmarch, Professor Der 3 diefes Buches lehren, ob die Abwässerung ist oder nicht, und wesentlichen Punkte selbst keit und Fachkenntniß der Leitungsanlagen Ferner soll der Sausbewohner au in Betreff des Lebens und der lernen, wenn diese ihm noch Arzt foll auf die Bilder dieses davon zu überzeugen, lagen zusammenhängen können. machen, wie jedes fehlerhaft ange
ist es, seine ihn zu
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1. Dezember 1889 Personen mehr als der sich i rio um 7075 und die weibli vorhergegangenen Zählung
Dieses Mißverhältniß
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absolute 7,04 Oo denheit der Volksvermehrung in Die prozentuale Zunahme der Amtshauptmannschaften und der drer
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Dezember 1880 bis 30. November
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J. Dezember 1885 ergab jedoch im eine Zunahme Geburten · die männlichen Personen nach
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33 021 und die weiblichen
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mit früheren Zäblungsperioden,
und theils
schon seit 1876 un
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bewirkten, Kl — 87 1875 viele
1871 bis
darin
letzten Jahrzehnt eine von
seinen günstiger Aus⸗ 1861 erwerbs⸗
nach Sachsen eingewandert waren.
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in Leipzig und d nur 3 A
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studiren), der j 11 Nicht⸗Bayern Fakultät 267, nämlich 11 Zahnheilkunde n bllofophisch⸗historischen S icht Bayern (worunter mathematisch⸗ naturwissens und 45 Nicht⸗Bavern
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Und, . 1 saene Erfahrt durch eigene Erfahrr . t und 1an Ul — großeren
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Organ des Deutschen Kolonial vereins jährlich 4 1606] 3 . bom rothen Kreuz. Gadenpreis jährlich ⸗
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der öffentlichen Arbeiten. (Ladenpreis jährlich dlatt für das Deutsche Reich. Herausgegeb 3 Innern. (Ladenpreis jährlich 6M) — 3 Gilsen— ahn- Verordnungs Blatt. Herausgegeh-n im Ministerium er öffentlichen Arbeiten. Tadenpreis] 2 Zeitung r Vaterländischen 1 . (Ladenpreis jährlich 4 ) — ) Der Deutse Zeitfchrirt n i nd Genealo
für Heraldik. Sphragistik und Ladenpreis jäbrlich 12 4 —
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olonialzeitung in Berlin. Eadenpreis halb— Organ der Deutschen Vereine. M — 8) Patentblatt. tt. (Ladenpreis jährlich den
7 Kriegerheil.
Berausgegeben vom Faiserlichen Patentamt.
2x — 9) Patentblatt und Autzüge aut if ten. Herausgegeben vom Kaiserlichen Patentamt.
fo) Vierteljahrsschrift für
istik und Genealogie. egeb
(Ladenpreis jäbrlich S =
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Land- und Forstwirthschaft.
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zeriodische Schriften.
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Literarische Neuigkeiten und
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2 nhalt: Die Kommunalbesteuerung
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der Offiziere in Preu Grund Hesetzes om 23. Juni
1886 S Einberufung des preußischen Landtages. — Vergütung. ur t
wicz, Berlin 8W.)
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s j : yvi n . Naturalverpflegung. Erlaß des preußischen , , betreffend die Reichs- Stempe pflicht für Renten. und Schuldoer ö bungen der Kirchen⸗ und Schulgemeinden. Dandtagsk hlüsse . Fürktenthümer Reuß i. S. und ä. X Die. Kfchwnunge ö Krankenkassen. — Entscheidung des Reichs. Ber hen mg amt ee. treffend die Nichtberechtigung des Amts vorsteherẽ ʒur Aklel nung der Unter⸗ fuchung eines Betriebzunfalls. — Ueber die , vorstebern und Schöfen. — Zugehörigkeit der Bahnhofstr e,. . in polizeilicher Hinsicht. TNoentrole dein R statlonen in Bejug auf Landstreichen und Arbeitescheu der Wan dere 3 Vorschriften, betr. erbinderung von Vieh seuchen. . ö der Innungen im Deutschen Reich — lebersicht der Schulgeld verhältnisse in den höheren Lehranstalten Deutschlan fs . . dung des Fernsprechers zu feuerpolizeilichen, k vo e, n. Zwecken. Verbesserung beim Straßenbahn. Betrie . 6 i zwischen Magistrat und Königlichem Dolizei. Praãsidiu m bei Vor egnng des Entwurfs einer neuen Bau⸗Polizei⸗ Ordnung zu . ö schluß des Magistrats, betr. die Gleichstellung der erdentli en ö zu Berlin. — Verfügung der stãdtischen Schul deputatir n u 3. au, betr. die Sauberkeit der Schulkinder. — Schule nn, jutze der Gesundheit der Kinder zu Chemnitz. Finanzverhältnisse.
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