einen Parlamentarismus, der in seinem Streben nach souveräner eg sich selbst über alle und mit seinem Gefolge von Demagogismus unser Volk je länger je mehr bis ins Mark vergiftet, zu einem siegreichen Ende zu führen.“ — Die „Wiener Presse“ schreibt: Wenn man die Debatte im deutschen Reichstage, welche sich an die grundlegenden Erklärungen des Grafen Moltke und des Fürsten Bismarck angereiht hat, auf ihren Werth prüfen will, so muß man mit einer gewissen Sorgfalt die dialektischen Kunststücke der Opposi⸗ tionsredner von dem zachlichen Inbalt ihrer Ausführungen trennen, und man wird dann erst ein klares Bild bekommen von dem Kampfe zwischen Autorität und Parlamentsgewalt, welcher sich in diesem Reichs⸗ tage abspielt. Heute betrachten beide Theile die Partie als aus⸗ sichtslos, und der nächste Schachzug hüben wie drüben sind die Neu⸗ wahlen. Der Reichskanzler hat erklärt, daß er vom Septennat nicht einen Tag ablassen könne, und der Reichstag wird, wenn nicht die Abstimmung ein Wunder bringt, das Septennat nicht bewilligen. Der Reichskanzler beruft sich auf das fachmännische Urtheil, von Moltke und den Vorständen der deutschen Militärverwaltung. Die Opposition erklärt, sie bewillige jeden Mann und jeden Groschen‘ — aber nur auf drei Jahre kraft ihres Rechtes. Mißtrauen zu hegen, und weil sie dem nächsten Reichstage das Recht wahren wolle, nach Maßgabe der Verhältnisse das Heereserfor⸗ derniß neuerlich zu prüfen. Was in dieser Sache von beiden Seiten pro und contra gesagt wird, das gilt nicht mehr dem Parlamentsgegner, den man uͤberzeugen will, das gilt vielmehr den deutschen Wahlern, welchen die Opposition heute schon unter dem Schutze der Immunität ihre Kandidatenreden vorträgt. Daß Fürst Bismarck unter diesen Umständen nicht prüde ist und auch seinerseits so spricht, wie er glaubt, auf die Herzen und Geister des deutschen Volkes mit Hinblick auf die mögliche und für den Fall der Ablehnung des Septennats vorbereitete Auflösung des Reichstages wirken zu können, das ist eine selbstverständliche Konsequenz aus der Situation. Centrum und Freisinn haben sich als Masorität dieses Reichs⸗ tages zusammengefunden und kämpfen um die parlamentarische Macht. Die Führer der Opposition sind während der Weihnachtsferien zur Erkenntniß gelangt, daß es eine gefährliche Sache wäre, angesichts einer nur möglicherweise bedenklichen Situation an dem materiellen
Ausmaße des Heereserfordernisses zu mäkcln. Um aber der Regierung weil der demokratisch gesinnten
ihre Kraft fühlbar zu machen und
Masse die Verschärfung der parlamentarischen Kontrole als eine Errungenschaft erscheint, bewilligt die Opposition jeden Mann und jeden Groschen! — aber nur auf drei Jahre. Konnte die Regierung sich eine derartige Bewilligung gefallen lassen, dann hätte Opposition ihren Erfolg in der Tasche und könnte
; so
die; mit den Hoffnungen eines Siegers den nächsten Wahlen entgegenseher Einer loyalen Opposition gegenüber und in anderen Verhaͤltnissen, als es die deutschen sind, könnte nun eine Regierung sich mit dieser Bewilligung zufrieden geben und getrost erwarten daß in drei Jahren das als nöthig erkannte Heereserforderniß wieder bewilligt wird. Wie aber die Dinge in Deutschland liegen, kann die Regierung aus den Händen einer Majorität Windtho st-Richter ein solches Triennat nicht entgegennehmen. Die dreijährige Bewilligung bedeutet die Anerken— nung des staatlichen Bedürfnisses und das Mißtrauen gegen di Reichsverwaltung. Die Regierung des Kaisers Wilhelm und seines Kanzlers, des Fürsten Bismarck, hat in Sachen der auswärtigen Politik und der Heeresverwaltung solche Erfolge für sich, daß Kaiser und Minister sich berechtigt erachten, Vertrauen deutschen Volkes zu fordern, daß sie zwei Parteien, welche konfessionellen und innerpolitischen Verstimmungen ihre parlamentarische Macht ver— danken, welche so heterogen in ihren Prinzipien sind, daß sie sich nur zur Negation vereinigen können, daß sie solcher Majorität nicht das Recht zugestehen können, im Namen des deutschen Volkes ein Miß— trauen gegen die bewährte auswärtige Politik und Heeresverwaltung auszusprechen. Hierzu kommt aber noch ein wichtiges moralisches Element. Nicht nur die materiellen Einrichtungen der deutschen Heeresverwaltung sind so solide und sorgfällige, daß sie ohne ge— sicherte Stabilität des Gesammt ⸗ Organismus gar nicht gedacht wer— den können — auch der Geist in der deutschen Armee und nament— lich das Offizier⸗Corps ist mit allen seinen militärischen Tugenden, seinen gesellschaftlichen Eigenheiten und seinen Traditionen auf die einzige und ausschließliche Autorität des obersten Kriegs— herrn hin erzogen. Diesen Traditionen gegenüber erscheint in solcher prinzivieller Frage die Kürzung des Septennats um vier Jahre als der Versuch neben der Kaiserlichen Autorität auch noch die Autorität des Parlaments auf die organische Gestaltung des Heeres, und zwar als eine der Kaiserlichen Kriegsherrlichkeit feindlich gegen— überstehende Macht zur Geltung zu bringen. Das verträgt die Auto— rität des Kaisers der Geist des deutschen Heeres nicht. Diese Empfindlichkeit, diese vielleicht unkonstitutionelle Denkungsart ist eine Konsequenz der Th Kaiser und Armee eben das Deutsche Reich geschaffe beute noch als die berufenen Schützer des Deutsch Wer im Jahre 1870 und seither Vaterland, magst ruhig sein, fest steht un acht am Rhein“ — der muß sich die Wacht am R lassen, ihre Melodie zur Fraktions— die Kaiserliche Armee ist die batsache können alle Klagen als seiner Zeit die Bann— ; Und sie bewegt sich doch. Die er Thatsachen ist unüberwindlich.
Alles wissen die Herren Windthorst und Richter selbst sehr ben deshalb wollen sie auch Thatsachen schaffen. Dem Siege Sedan wollen sie die Siege im Reichstagssaale und die Siege Wahlen entgegenstellen ie erwarten, das deutsche Volk
e für die Bagatelle „ob drei oder sieben Jahre“ nicht das Ver— dniß zeigen, um darin einen Grund zur Auflösung des Parlaments, um darin ein Argument für das gefährdete Nationalbewußtsein zu er— blicken; sie erwarten, daß die degtschen Wähler ihrer Partei in der Hals—⸗ starrigkeit Bismarck's nur den Reaktionär, den Junker, nicht aber den großen Politiker ertennen werden; sie erwarten, daß der neue Reichs- tag die gleiche Majorität zeigen und die Reichsregierung vor die LUternatine stellen werde: Nachgiebigkeit oder Verfassungskonflikt. Der Reichskanzler hat nun auch darin der Opposition das Prävenire gespielt und bat mit der Promalgirung der Kaiserlichen Be
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die Konversion tionen, ist heute veröffentlicht worden.
Verkehrs⸗Anfstalten.
Stuttgart, 10. Januar.
Dem Verwaltungsberich / das Rechnungsjabr 1885, 865, welcher demnächst gedruckt ausgegeben werden wird, entnimmt der StA. f. W bezüglich der finan⸗ ziellen Ergebnisse der verschiedenen Verkehrsanstalten⸗Verwal⸗ tungen Folgendes: J. Beim Eisenbabnbetrieb haben im Etats— jahr 1885/85 betragen: die Gesammteinnahmen 29 310 935 M (gegen 28 998 470 1 im Vorjahr), die Gesammtausgaben 15 688 353 4. (gegen 15 557 60 Æ im Vorjahr). Hiernach ergab sich ein Reinertrag des Eisenbahnbetriebs mit 13 622577 „ (gegen 13440 867 M im Vorjabr). Nach Berücksichtigung der Ver⸗ änderungen beim Betriebsfonds belief sich die baare Abliefe⸗ rung zur Staatshauptkasse auf 13 914 300 M (gegen 13 637 572 im Vorjahr). Im Vergleich mit der im Hauvtfinanzetat pro 1885, 86 verabschiedeten Summe von 13104632 „ ist der Reinertrag des Eisenbahnbetriebes höher um 517915 , die baare Ablieferung höher um 809 668 M Auf 1 km Betriebslänge kamen von der Betriebs— einnahme 1885386 18366 Æ 32 8, 188485 18171 11 , von der Betriebsausgabe 1885 86 9623 Æ 46 4, 1884 85 549 M 42 5, rom Reinertrag 1885 8s 8739 Æ 86 3, 1884185 8621 Æ 69 3. Hiernach waren im Jahre 1885 86 für 1 Rm Betriebslänge gegen das Jahr 1884,85 die Einnahme um 192 ½ 21 4, die Ausgabe um 74 S½ 4 4, der Reinertrag um 118 ½ 17 3 höher. Das Gesammt-Anlagekapital für die im Betrieb stehenden Bahn— linien (im Betrage von 445 861 012 6) hat sich pro 1885, 85 zu 3, 0 /o verzinst (1884/85 zu 2, 98 o. 1883/84 zu 3,07 0, 1882 83 zu 2,79 Cοo). Die ungetilgte Eisenbahnschuld ist auf den 1. April 1885 auf 372 180 954 ½ 16 3 berechnet. Das Erforderniß für Verzinsung der Eisenbahnschuld im Jahr 1885/36 betrug 15 165471 1M 89 3, gegenüber welcher Summe die baare Ablieferung zur Staatskasse um L 251 172 40 4 zurückblieb. Dieses thatsächliche Eisenbahndefizit betrug im Rechnungsjahr 1884/85 1873774 Æ 1 , 188384 1745 845 0 6 43, 1882 83 2699 964 MS 17 5. Der auf andere Weise als durch Anlehen aufgebrachte Theil des Anlagekapitals ist wie in den Vor— jahren, so auch im Berichtsjahr obne Zinserträgniß geblieben. Werden von der ungetilgten Eisenbabnschuld mit 372 180 g54 S 16 3 noch die Tilgungsquoten an derselben bis 1. April 1881, welche nicht an der Eisenbahnschuld, sondern an der allgemeinen Staatsschuld abge— rechnet worden sind, mit 11 886 295 . 33 in Abzug gebracht, so berechnet sich der noch nicht getilgte, thatsächlich allein zu verzinsende Theil der Eisenbahnschuld auf den 1. April 1885 auf 360 294 657 60 33 , wofür die an die Staatskasse abgelieferten Betriebsüberschüsse eine Verzinsung von 3,86 ο (gegen 3,8 υ im Vorjahr) ergeben hätten. IJ. Bei der Post⸗ und Telegraphenverwaltung haben im Etatsjahr 1885.86 betragen: die Gesammteinnahmen 7186762 * 80 (gegen 6909 506 M St 3 im Vorjahr), die Gesammtaus— gaben 5 704 852 6 84 3 (gegen 5486 341 M 43 3 im Vorjahr). Hiernach ergab sich ein ÜUeberschuß von 1475 909 n 96 4 (gegen 1423 155 ½ 43 3 im Vorjahr). Nach Ausgleichung der Reste be— lief sich die baare Ablieferung zur Staatshauxptkasse auf 1433730 6. 79 (gegen 1 409 502 M 77 3 im Vorjahr). Im Vergleich mit der im Haupt-Finanz⸗Etat pro 1885 86 verabschiedeten Summe von 1387 821 S ist die baare Ablieferung höher um 50 909 S 79 4. III. Der Betrieb der Bodensee⸗ Dampfschiffahrt ergab im Jahre 1388586 einen Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben von 37 935 „ 91 , gegen das Vorjahr weniger 25 153 M 45 3. An Stelle der im Haupt-Finanz⸗-Etat pro 1885/88 angenommenen Voischußrückzahlung zur Grundstocksverwaltung mit 15 878 (6 konnte eine solche mit 38 640 S 13 4 geleistet werden. Triest, 14. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Jupiter“ ist gestern Nachmittag aus Konstantinopel hier ein— getroffen. London, 14. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗ Tartar“ hat auf der Heimreise heute Madeira passirt.
3
Dampfer
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
. Oesterreich⸗ Ungarn. . Laut CFirkular der K. K. Seebehörde zu Triest unterliegen die Seeprovenienzen aus dem Golf von Genua (und zwar von dem Küstenstrich zwischen Savona und Chiavari), von dem Küstenstriche zwischen dem Golf von Gaeta und dem Kap Sta. Maria di Leuca und von Sardinien fortan einer 24stündigen Observationsreserve, ver— bunden mit ärztlicher Untersuchung und Desinfektion. (Vgl. . R.. A.“ Nr. 5 vom 7. Januar 1887.)
. Niederlande. Zufolge Veröffentlichung im ‚Nederlandsche Staats-Courant“ vom 11. Januar 1887 tritt das durch Ministerial-Verfügung vom 23 August 1885 (. R. A.“ Nr. 204 vom 31. August 1886) erlassene Verbot der Ein- und Durchfuhr von Lumpen ꝛc. nunmehr auch hin— ichtlich Oesterreich-Ungarns, und zwar vom 12. Januar 1887 an, außer Kraft.
Berlin, 15. Januar 1887.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ver— leiht bekanntlich innerhalb der preußischen Monarchie und der Reichslande Elsaß-Lothringen an weibliche Dienstboten, welche 40 Jahre ununterbrochen in derselben Familie gedient haben, eine Auszeichnung, welche in einem goldenen Kreuz nebst Diplom mit Allerhöchsteigner Unterschrift besteht. Eine Zusammenstellung der seit 190 Jahren vorgekommenen Fälle dieser Art ergiebt, daß vom 1. Januar 1877 bis Ende Dezember 1886 überhaupt 1363 Dienstboten-Auszeichnungen verliehen worden sind, die sich auf die einzelnen Provinzen,
bezw. Elsaß-Lothringen, wie folgt, vertheilen:
Der fugniß zur alleinigen Bestimmung des Präsenzstandes der Armee den Verfassungskonflikt bereits formulirt. Fürst Bis— marck ist entschlossen, durch diese Opposition keine That— sachen schaffen zu lassen, und dem Paradoxon einer freisinnig⸗ ultramontanen Majorität setzt er seine Verfassungs-Interpretatien mit
Zahl der verliehenen Kreuze
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gleicher ethischer Begründung und grötsrer Thatkraft entgegen. Mögen die Juristen oder die theoretischen Vor kämpfer des Parlaments rechtes über die improvisirte Diktatur in Militärsachen immerhin die Köpfe schütteln — für Deutschland ist die Armee heute noch ganz unvergleichlich werthvoller, as die geraden Glieder etlicher Para graphen der Reichsverfassung. . . .
Veterinärwesen.
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j des Königlich schwedischen Kommerz— Kollegiums vom 3. Januar d ist angeordnet worden, daß die Einfuhr von Rindrieh, Schafen. Ziegen und anderen wiederkäuenden Tieren sowie von Thieren des Pferdegeschlech's seewärts über folgende Städte, nämlich Helsingborg, Landskrona, Malmö, Stockholm und Sundsvall stattfinden darf.
Durch Bekanntmachung oin
Gewerbe und Handel.
Der Liquidator der Börsen-Commissionsbank in Lig macht bekannt, daß die Ausjahlung der ersten Liquidations ate auf die Actien mit 105 0ͤ 0 — 1050 S pro Stück vom 17. d. Mts. ab
Ostpreußen Westpreußen . Brandenburg.
Pommern.
Posen
Schlesien
Sachsen . Schleswig⸗-Holstein. Hannover. Westfalen .
Hessen Nassau Rheinprovinz. Elsaß⸗Lothringen
1959475 1408229 3 657 698
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1138 5, 3, 6 Kreuze in Berlin
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i 575 618 232169 28 367 9306
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St. Peters burg, 15. Januar. (B. T. B) Das Gesetz, betreffend der Rursk⸗Kiew⸗Eisenbabn⸗Obliga⸗
der Königlich württembergischen Verkehrsanstalten für
Bei der gestern auf den Feldmarken von Dam Britz, Buckow und Groß-Ziethen abgehaltene n Ja gd wurden nur zwei Vorlegetreiben gemacht. Das zur Zeit des Rendez-vous, Vormittags 1014 Uhr, das zwe während des im Kesten schen Gasthofe zu Buckow eingent Déjeuners fertig gestellt. Um 21½ Uhr endete die Jun einer Strecke von 507 Hasen, von denen Se. 85 * z Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen welcher beim ersten Treiben den rechten, beim zen * linken Flügel einnahm, 126 erlegte. Kö
Aachen, 14. Januar (W. T. B) Bei einem beute V in der Klein⸗Marschierstraße ausgebrochenen und ungemein * verbreitenden Feuer kamen ein Mann und zwei Knab ö
Stock in den Flammen um. Drei Personen wurden wehr gerettet.
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— von der 3.
Im Deutschen Theater wird morgen, Richard III. und am Montag Goldfische“ gegeben Aufführung von Nathan der Weise“ findet am statt. Albert Lindner's vieraktiges Trauerspiel geht am nächsten Sonnabend, den 22. neu in Scene. bringt das Wochenrepertoire noch Aufführungen von Schwert“ und „Goldfische“.
Wallner ⸗Theater. „Les petits oiseanx* welche vor mehreren Jahren in einer Uebersetzung von Ä zur Aufführung gelangten, werden morgen. Sonntag, in der setzung und Bearbeitung von Franz von Schönthan, unter dem * „Die Spatzen“ in Scene gehen. In den Hauptrollen su? Herren Schweighofer, Gutherv, Blencke, Ottbert, Meißner un? Damen Meyer, Thate und Bäckers beschäftigt. .
Walhalla⸗Theater. Während früher und namentlis lange Offenbach das Repertoire beherrschte, eine dezente Opern den Unmöglichkeiten gehörte, hat sich seitdem die Geschmacks glücklicherweise dahin geändert, daß die Dezenz zu den erß forderungen auch bei der Operette gehört. Aber freilich Schicksal so manches neueren Werkes, wie schwierig és ist, d forderung mit der doch nicht minder wesentlichen eines lebe pikanten Stoffes zu vereinigen. stück des Walhalla-⸗Theaters, beweist, daß hier die Vereini Trefflichste gelungen ist, und dieser Vorzug trägt wesentlich
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unvermindert zahlreichen Besuche bei, dessen ‚Der Vagabund' erfreuen hat.
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Hr. Pablo de Sarasate, der berühmte spanische V tuose, welcher seit Jahren zu den beliebtesten Gästen u ertsäle zählt, ließ sich gestern in der Philharmonie; n und einzigen Male in dieser Saison vor einem zahlreih schienenen Publikum hören, das den Künstler gleich beim Auftreten mit warmem Beifall empfing und ihn den ganzen Abend hindurch al erklärten Liebling entbusiastische Ovationen ausieichnete. Hr. de Sarasate, schon in seinen letzten hiesigen Concerten das ernste streben bekundete, sich von der von ihm bisher ausschließlich rflegten Brarour- und Salongeigerei loszumachen und der sischen deutschen Kammermusik zuzuwenden, hatte diet kein geringeres Werk als Beethoven's Violin-Concert anf das gramm gesetzt. Darin lag von vornherein ein großes Wagniß;! als ob er vor irgend welchen technischen Schwierigkeiten bei der führung hätte zurückschrecken müssen, sondern weil dieses großartige, und tiefsinnige Werk der ganzen Eigenart seiner Kunstübung nicht zusea Vor Allem fehlt Hrn. de Sarasate die für diese Aufgabe erfor liche Größe und Fülle des Tons, an deren Stelle er im Adagi eine weiche Süßigkeit zu bieten hat, dann aber auch diejenige geistigte Auffassung, die wir beim Vortrage dieser herrlichen fung an dem in unserer Mitte lebenden großen Geiger so schätzen. Für diesen Mangel konnten auch die zum Theil, was S heit und Sauberkeit der Ausführung betrifft, bewundernswerthen Alle stellen nicht entschädigen, obgleich ihnen die Zierlichkeit seines Vortr ganz besonders zu Statten kam. Der moderne Virtuos aber str seinen Pferdefuß in den selbst komponirten Cadenzen heraus, denen er die aufrichtigen Berehrer des großen Meisters nur erk konnte. Das dem Beethoven'schen folgende, von ihm schon gehörte Mendelssohn'sche Concert sagte der Begabung des Co gebers weit mehr zu und bot vieles außerordentlich Sch Wohlgelungene in Auffassung und Vortrag. Den letzten dürfte dem Künstler in dem rasenden Tempo, das er w und dabei in so zierlicher, unfehlbar sicherer Ausführung zartester Nüäancirung kaum ein anderer lebender Geiger ᷣ In seinem Element aber zeigte sich Hr. de Sarasate d selbstkomponirten Bravour⸗Piece für Violine und Variationen über ein Volkslied aus dem spanischen Gebirge, „Muineira“, in welchen er seine ganze stupende Virtuosität un Effekte seiner unnachahmlichen Kunst krilliren ss . Das Publikum ließ sich auch willig dadurch d überschüttete den Concertgeber mit Applaus und ruhte eher, als bis sich derselbe zu einer kaum minder brillanten Zuzat bequemte. Das Orchester der Philharmonischen Gesellschaf Leitung des Hrn. Prof. Mannstädt führte die Begleitungen mit werther Präzision und Diskretion aus und bewährte seine Vortteß lichkeit außerdem noch in der exakten Ausführung der Duverturen; „König Stephan“ von Beethoven und zu „Richard III.“ Volkmann.
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und ⸗Händler, herausgegeben ron Dr. Karl Ruß (Magd Creutz'sche Buch⸗ und Musikalienhandlung, R. & M. Kretschmanm Nr. 7. — Inhalt: Zum Vogelschutz. Die Vogelwelt Madeinn (Fortsetzung). — Ueber die Eingewöhnung wildeingefangener Drossel — Zur Pflege und Zucht des Harzer Kanarienvogels (Preiss Fortsetzung). — Aus Haus, Hof, Feld und Wald. — Briefliche M theilungen. — Aus den Vereinen: Berlin; Ausstellungen. — fragen und Auskunft. — Neue und seltene Erscheinungen des Vegth markts. — Briefwechsel. Anzeigen.
Isis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabercien herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'sche Buch⸗ Musikalienhandlung, R. C M. Kretschmann J. Nr. 2. — Inbalt: Thierkunde: Gezüchtete Marmosettaffen (Schluß). — Die Kreuz otter in der Gefangenschaft. — Vertilgung schädlicher Obs raupen (mit Abbildungen). — Anleitungen: Ueber Vogelschutzgebölt — Das „Handbuch für Schmetterlingssammler“ von Alex. Bau Abbildungen; Schluß). — Jagd und Fischerei. — Aus Haus, Y! Feld und Wald. — Mancherlei: Vertilgung wilder Thiere in Indien 1875 bis 1882. — Anfragen und Auskunft. Schriftenschau. — Briefwechsel. — Anzeigen.
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**) Für die Rheinprovinz bestand bis zum Jahre 1876 eine Stiftung für 25 jährige Dienstzeit, daber von da ab die verhältniß— mäßig geringe Zahl der Dienstboten, welche nach 40 jähriger Dienst— zeit mit dem Kreuze begnadigt wurden.
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bei der Firma Born u. Busse in Berlin erfolgt.
Redacteur: Riedel. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-A1nstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich 2
Börsen⸗Beilagen).
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6 Bezirk
3
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9 Bezirk der
10 Mecklenburgische
11Bezirk
14Unterelbesche Cisenbahn.
15 Bezirk der
16 Bezirk der Königlichen
17 Bezirk
1
19 Bezirk der
2
21 Württemberg.
24 Bezirk der Königlichen
25 Badische
9
*
palten 51 und 32 nachgewiesenen Achslilometer nach approximativem Ueberschlage an.
S
und 26 aufgeführten Eisenbahnen geben die Zahl der in den
1
1
Die Verwaltungen der unter Nr. )
1 1
Bemerkung