1887 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Feb 1887 18:00:01 GMT) scan diff

spanischen Ge chichtẽquellen (des Rodericus Toletanus und des Bisckofs Idacius, erwäbnte Sonner sinsternisse (mit Berechnungen und zwei Karten) Die Nr. 45, vom 11. November, enthält die Adresse an Hrn. Zeller zur Feier seines 50jährigen Doctorjubiläums, am 25. August 18386 (überreicht am 31. Oktober 1886). Das Schrift. stück gedenkt der Verdienste des Phelosorben um die Ge— sichte der grieckischen und deutschen Philosophie (durch seine Werke: „Die griechische Philosopbie in ihrer geschichtlichen Entwickelung. „Geschichte der deutschen Pbilosophie feit Leibniz“ sowie zablreiche Monographien) seiner erfolgreichen Wirksamkeit als Universitätslehrer und seiner Bemühungen um die Organisation der Alademie. In dem Doxrelheft 465, 47, vom 18. November, ist eine Abhandlung von Rudolf Virchow über südmarokkanische Schädel abgedruckt. Dann enthält dasselbe eine dritte Mittheilung von H. Landolt über die Zeitdauer der Reaktion zwischen Jodfäure und schwefliger Säure. Am Schluß erstattet Professor Schottmüller Bericht über seine archivalischen Forschungen zur Geschichte un den Prozeß des Tempelherren-⸗Ordens. Ueber diesen Prozeß, der zum Untergange des mächtigsten der drei, während der Kreuzzüge entstandenen geistlichen Ritterorden führte, hat lange Zeit der Unstern gewaltet, daß die Akten desselben, ebenso wie die darauf bezüglichen Verhandlungen des Concils zu Vienne (1311 bis 1312) den Geschichtsschreibern völlig entrückt waren. Nur diesem Umstande ist es, wie der Verfasser ausfübrt, zuzuschreiben, daß sich eine lange Reihe von falschen, ausschließlich auf gGombination und Konjunktur beruhenden Fabeln bilden konnte. Noch schlimmer sei das Aergerniß ge—= worden durch aus dem Zusammenhange gerissene Citate und Auszüge. Michelet habe daber in der Vorrede zu seinem 13841 er chienenen „»Procès des templiers“- erflärt: es sei besser, alles zu veröffentlichen, alle Urkunden, alle Aktenstücke vollständig zu geben. ‚Dieses große Ereigniß, vielleicht das gewichtigste des gesammten Mittelalters,

mußte, um würdevoll bebandelt zu werden, sich der Kritik darbieten in der Unversebrtheit aller Einzelbeiten (omnia mnnda mundis) in seiner vollen, naiven, schrecklichen Wirklichkeit.“ Was der große franzosiscke Geschichtsschreiber im Interesse der histo⸗ rischen Gerechtigkeit gewünscht, sei bis ber nur in geringem Maße in Erfüllung gegangen. Der Verfasser hat daher während eines elf⸗ monatlichen ö Rom alle erreichbaren Akten studirt und dieselben in Druck gegeben. Diese genaue diplo— n nächster Zeit erscheinen. Trotz der

achen ederholungen hat er sich, wie er sagt,

dazu entichlossen, weil sie oft genug in sich die Kriterien bergen über Möglichkeit, beiw. Wabrscheinlichkeitt der Aussagen und ihrer Richtigkeit weil sie ferner durch die Beurtbeilung ihrer selbst dem eindringlichen Forscher über zabllose Punkte Auf— schluß gewähren, die bisher unbekannt oder unbeachtet geblieben waren.“ Eine solche Veröffentlichung sei ihm endlich aber auch des—⸗

halb um so nothwendiger erschienen, als die betreffenden Akten sich zum Theil schon jetzt in sebr zerstörtem Zustande befinden und dieser Zerstörungsprozeß, trotz der in neuester Zeit darauf verwen— deten Sorgfalt, sortschreitet. Endlich müsse man die günstige Gelegenheit, welche die so liberale Eröffnung des vatikanischen Geheimarchips biete, möglichst für die Wissenschaft ausnützen. Wenn auch die Ausbeute seiner elsmonatlichen Arbeit in Rom recht bedeutend genannt werden müsse, so bleibe doch noch eine wenigstens ebenso grotze Arbeit übrig, um festzustellen, ob nicht von den verloren gegangenen Akten noch mancherlei wieder aufzufinden sei. Im Ver— hältniß zu dem Umfange des ozesses

3

der Weltstellung der Tem das Geschick von wenigstens r

ntschieden, dessen Rente allein

. Jes J Sicherlich seien aber auch dem Vatikan nur sehr wenige Prozeßakten eingereicht worden, weil viele der die Untersuchung Führenden wohl nicht mit Unrecht erwartet hätten, daß man am väwpstlichen und

6

Hofe nur das für eine Verurtheilung brauchbare Material deshalb nur dieses eingesandt habe, was übrigens s Cynismus oder aus Naivetät, ihrem Bericht direkt en. Gleichwohl sei durchaus nicht Alles, was der Kurie nicht eingereicht worden, verloren, sondern vielmehr, wenn auch freilich oft an nicht vermuthetem Orte noch auffindbar, und es werde die Aufzählung des früher vorhandenen und des erst kürzlich wieder ans Licht gejogenen Quellenstoffs gewiß dazei bei⸗ tragen, die Forscher zum Suchen ju bewegen. Erst dann werde si

ein gerechteres Urtheil über den Untergang der Tempelherren ermög— ä

2 ,, 6 gewun! cht un

erte alte Streitfrage sich definitio erledigen

R 12 17 —2* 9. . 28 jn 3bersỹ 2. . lassen. Der Verfasser giebt demgemas eine Uebersicht der verschie⸗ 15 24 ae s . 2 235 Yee 28 denen Stadien des Prozesses (das Verhör zu Poitiers, Excerpt des

2 21129 ö . z 2 5 52 29 englischen Prozeses, der eyprische Prozeß, das Verhör von Brindißi, NNerkäre ; * ea n 3 * ß . 32 9. 3 die Verhöre im Patrimonium Petri, der Prozeß zu Paris) und des syßb . mn m, R, 22 ꝑᷣ— 5 ö darüber vorliegenden Akten⸗Materials. (Schluß folgt)

Y gr dan dw irt k ge Gern 5 . Die Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft hat soeben eine er— * 8 s⸗ 8 = . * R I. 5 weiterte Preisliste für die von ir den Mon Aussicht genommene natio thsc *. stellung zu Frankfurt e 59H 88 W 2 9 von Behörden und Vereinen 8 1 ?

für Pferde auf 6610 ½e für S 8 ĩ

3750 606,

Fw, ne I wweine au

ö . * 4 . OO C = st * sind wahrscheinlich, da noch Zuwendungen 3 tehen. Sy; 975 Gi cEnr * 38 s 21 22* * 124 * 7 Die Beschickung der Schau läßt sich zur Zeit noch nicht Überseben, * *

da der Anmeldetermin erst am 1. März abläuft, indessen aus den vorläufigen Anmeldungen und Anfragen n schlie 5 7

der auf eine Beschickung der Ausstellung von 1105 Thi berechnete Plaß kaum ausreichen wird. An der Ausstellun vorzugs⸗ veise die Züchter Süd-, Mittel- und Westdeutschlan igen doch kommen auch die Züchter den deutschen Küstenländern, und sogar aus Nordosten iseres Vaterlandes. Für die internatio⸗

ebrauchspferde' wird auch England Pferde schicken.

1

e Viehzucht in Betracht kommenden Landschaften der Ausstellun geschlossen auftreten und recht balten von Vorschauen eine

vollstandi 16

tanslg en sein,

6 11 gründliche Sichtung des aber dann au n,, , Thierabtheil etzigen Ansi

werden, und zwar

5 , n , , d Werthe derselben angangig ist, rorgenommen

TFaBrerů Pfe 8 8 Ochsen mr Vöost Fah 9*

Fabren von Dserden und Ochlen mit Last, Fahrer

367 1nd CC KEH v 5rrrw Ye 9828

und Schrittprüfungen von Pferden.

x ng wird die von Kühen auf Milch— d

CI Eigenschaften des

a * 6 . , , , ö ergiebigkeit sein, wird sich erstrecken sowobl auf die Milchmenge, * * ar ̃ 513 * zu wvrũüufændęm Eis =. als auf die Mer 5. Die zu prüfenden Thiere werden aufs Genaueste r orm und sonstigen

1 ter ge ontrolirt, sowie die

Thiere einer so ö

Thiere einer sorg ung in dieser Zeit unterzogen

e, , 0 , ö

werden. Eine roduktenabtheilung wird das be— reg

. or —'— a, ** so zen, das ist die Konkurrenz der

Interesse

nee Handels futtermittel. urch dieselbe der wahre Werth der in neuerer Zeit jo mannigf— tretenden sogenannten Kraftfuttermittel, wie Rübkuchen, Baumwollsamenkuchen, Kokoskuchen, auch von Kleie, getrockneten Bierträbern u s. w, festgestellt werden. Die Bedingunger dieser Prüfung sind zwar streng gefaßt, eine bierdurch erstritten? Me— daille wird aber fi rikanten von um so höherem Werth sein. Der Anschlu schäften an diese Konkurren; ist in Aus—

t gen äufigen Anmeldungen wird die

Bedeutung für den landwirthschaft— zesetzt sein, obwohl von jeder

ausgestellt werden darf. Größere Lager

aschin die Fabrikanten außerbalb der Ausstellung

halten. Ein Th er Maschinen, u. A. auch die Dampfpflüge, werden im Betrieb gezeigt werden.

' ?

Der Hoflieferant N L. Chrestensen, Besitzer der bekannten Kunst' und Handelsgärtnerei in Erfurt, welcher bere eit 25 Jahren alljährlich „Sxezial-Kataloge für landwirthschaftliche Reußeiten“

. c .

D

zem seinen neuesten (99.) Katalo Sämereien u s. w. flanzen zunächst beschrieben und außerdem bbildungen veranschaulicht.

berausgiebt, bat vor Kur landwirthbschaftliche werden diese sowie die durch beigefügte huͤbsche

Veterinãrwesen.

( w In Warschau ist die Rindervest wieder ausgebrochen.

Gewerbe und Handel.

General versammlung der ranz⸗Gejellschaft von 13832 s-⸗Rechnung und Bilanz und erteilte Decharge für 1835. r Jahresrechnung und dem Geschäftsbericht fär 1855 bat llschaft rund 3060 Versickerungen 19 Millionen Ver— g3summe und 168 0090 M Prämien-Einnahme mebr gebabt als iamlich 18560 Versicherungs⸗Dokumente über 72 923 813

Berliner Hagel enehmigte die ibr vorgelegte

1

*** *

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1

3

rblieb, von welchem nach

Verbandlungsgegenstände geschlossen.

em Verwaltungsrath der Magdeburger sellschaft vorgelegt worden.

uer⸗Ver⸗ bschluß für Der Reingewinn stellt sich auf ; rstehenden Generalversammlung n, als Dividende 1380 M pro Aktie zu genehm nds 300 C09 * zu über gestrigen Sitzung des Aufsichts ratbs in Bielefeld wurde dem Antrage der en 15. März einzuberufenden TVIII. ordentlich

6

*

Direktion ge

2

1886 vorzuschlagen.

Aufsichtsrath der Frankfurter Gütereisenbahn— Sejellschaft bat beschloffen, der Generaloerfammlung die Ber— theilung einer Dividende von 6 Y,½0 für und 75 000 M zu Abschreibungen zu verwenden.

London, 165. Februar. (W. T. B. Wolllauktion. Tenden;

Jahr 18585 vorzuschlagen

Washington, 16. Februar. (W. T. B.) Vernehmen nach erfolgt in nächster Woche die Einberufung ron weiteren 10 Millionen Dollars der dreiprozentigen Bonds; sdie gesammte dreiprozentige Anleihe, von welcher noch

. teiproz ) etwa 40 Millionen ausstehen, dürfte sonach bis Anfang Juli d. J.

amortisirt sein.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Egypten. . ö tienale Gesundheitrath in Alexandria hat in seiner 1887 beichlossen, die seither bestandene

n die Ankünfte aus Calcutta von dem gedachten

Die am 23. Mai 13 gesetzten Polizeiverordnungen vom 3. Jul Häfen kommen, gehoben worden.

Berlin, 17. Februar 138537.

*)

ö.

ng der Moor kultur im Deut glischen Hause unter Vorsitz zlankenbof seine 4. Jahres versamm- elegten Ge⸗

Der Verein zur 1. Reich hielt

* & * 0

Dr. Grahl, r Verein wieder seine Mitglieder Mitglieder

CM 28

Brandenburg, Ostpreußen, chsen, 30 auf Mecklenburg und 26 auf Po id im Auslande im Interesse des erein hielt 2 gro zersammlungen im Laufe des unternahm eine Exkursion nach Holstein

Die Mittheilungen‘ haben sich nach wie vor als be— Bindemittel ĩ

Besichtigung der dortigen

Einnahmen

rägt 3250 ½, darunter 243 S baar. haftem Beifall der Versammlung wurde sodann Rittergut tz zegränder der Moor-Dammkultur, zum Ehren Ueber die Bedeutung der Ausstellung berichtete Professor Dr. Fleischer. Die Diskussion über die neueren Erfahrungen in der Moorkultur leitete Freiherr von

3 Vermögen be

Rimpau⸗Kunrau, der mitglied proklamirt.

Wangenbeim ein.

der Librairie

seines Lebens stamm

Dvernscenen, Autographen u. s s n wahrhaft hoh r's dürften die zah zeachtung ver fasser sehr richtig sagt, am e sition war, auf welche edurfte, um die genstellten, zu überwinden. Der Inhalt des Buches legt, wie die nach jeder Richtung hin von dem ger Standpunkt des Verfassers 3 Jahren der energische Vertheldiger glauben, w arteiischen Beurtheilung unterzieht. punkt ist durch das ganze Buch mit ebenso halten. Selbst die erbittertsten 1ssen, daß Jullien's Lob nicht üb

ttern Fantin⸗ 1 Karrikaturen wie der Ver⸗

6

Auffassung zeug , in den Tert ein en, weil man an ihr n ermessen kann, wie groß die Oppo— überall stieß, und

bberall. und welcher Energie losen Hindernisse, die sich ihm ent—

e Zeitung be⸗ e unparteiischen zullien war seit zwanzig

gewesen; umsomehr darf

Die würderolle und gerechte Beurtheilung, welche Jullien dem deutschen Wesen überhaupt und im besonderen dem durch und durch deutschen Element in der Musik Wagners angedeihen läßt, legt das erfreulichste Zeugniß ab für den erbabenen Standrunkt, welchen der Verfafser einnimmt. Jullien'? Buch ist nicht ausschlied lich für die Franzosen, sondern für die ganze Welt geschrieben. Ueber die Jugendzeit und das künstlerische Schaffen des Meisters wird in dem Buch etwas kurz binweggegangen. Mit Kapitel 3, welches den ersten dreijäbrigen Aufentbalt des Meisters in Paris behandelt, beginnt die detaillirte Schilderung seiner Arbeiten, Kämpfe und Be—⸗ strebungen. ‚Rienzi“' und der Fliegende Holländer wurden vollendet, und die Details, welche Jullien über die Entstehung dieser beiden Oyern giebt, sind sehr werthvoll.

Am 20. Oktober 1842 wurde ‚Rienzi“ mit bedeutendem Erfolge und am 2. Januar 1313 der Fliegende Holländer mit großem Miß⸗ erfolge aufgeführt. Hochinteressant sind ferner die zum Theil neuen Mittheilungen. welche Jullien über die im Jabre 1851 erfolgten Tannhäuser · Auffübrungen in Paris macht. Wagner war damals so unklug gewesen, sich mit dem Ballet der Großen Srer und außerdem mit dem Direkter, dem Kavellmeister (Dietsch, dem Orchester und sogar den bezablten Claqueurs, die man ihm wider seinen Willen aufdrang, zu verfeinden. Das Ballet hatte zahlreiche Berührungs- punkte mit den Abonnenten, meist Mitgliedern des Jockerklubs und des Cercle Inxsrial. Das Niederzischen des Werkes war daber im Voraus beschlossene Sache und erielgte, obgleich der Kaiser und die Kaiserin wie auch die Fürstin Metternich, welche der Verstellung beiwohnten, sich mehrfach an dem auch nicht fehlenden Applaus be⸗ tbeiligten. Nach drei Auffübrungen zog Wagner selkst den Tann⸗ häusern zurück. Jullien äußert darüber: Diese ganze ‚Tannbäuser“« Affaire, von welchem Gesichtspunkte man sie auch betrachten mag, ist wenig ehrenvoll für uns. Was aber noch trauriger ist als dieser böllische, von ausgelassenen Lebemännern organisirte Skandal, das ist die Haltung der Presse, die ibrerseits doch nicht von dem Corps de Ballet abhängig war, sondern sich in dem naiven Glauben befand, wirklich das ab= scheuliche Werk irgend eines hergelaufenen Komvponiften vor sich zu haben. Sämmtliche Zeitungen schimpften förmlich um die Wette, es war wie ein Turnier der Unwissenbeit. Wochenlang nachher, als der Com- ponist Paris längst verlassen hatte, kritisirten sie Gleichen. Man kann es Jullien nicht verdenken, daß er sich über die Manöper lustig macht, mit denen jene kurzsichtigen Kritiker später die Ausgeburten ihres damaligen Eifers zu vertuschen suchten; aber

Zahlreiche andere zutreffende Urtheile, welche den künstlerischen Standpunkt des Verfassers und vor allem seine Gerechtigkeitsliebe kennzeichnen, finden sich in dem interessanten Buch. Dasselbe über trifft an unbefangener und objektiver Beurtheilung des Meisters wie auch hinsichtlich der Gediegenheit seines Inhalts und der prachtvollen äußeren Aus stattung alle bisher innerhalb wie außerhalb Teutschlands erschienenen, welche denselben Gegenstand behandeln.

Die 15. Geflügel ⸗Ausstellung der ‚Cypria“ ist eine Musterausstellung im wahren Sinne des Wortes geworden. Der etwas beschränkte Raum des Ausstellungslokals, der beiden eberen Säle der Kaiserhallen, Unter den Linden 27, gestattete nur, das Vor— züglichste zuzulassen. 9 Aussteller konnten trotzdem berücksichtigt werden.

Der junge Pianist Hr. Ber dessen ausgezeichnetes Spiel bereits e im Saale der Sing-Akademie sein zweites Concert, in welchem er außer mehreren Kompositionen seines Lehrers, Franz Liszt's, auch Werke von Beethoren, Schumann und Chopin zu Gehör brachte. Auf die Sonate, op. 90, von Beethoven, die er mit Lebhaftigkeit und Empfindung vortrug, folgte die Mondschein⸗Sonate, Cis- moll. Auch bier war die Ausführung der beiden ersten Sätze zu loben, während im letzten Satz sowohl die auffälligen Taktverschlebungen im Thema, als aach die Undeutlichkeit mehrerer Passagen dem Eindruck Abbruch thaten. Sehr gelungen war dagegen der Vortrag von Schumann's „Pavillons“ sowie von Chopin's ‚Trauermarsch', „Nocturne und „Polonaise“, in denen der Spieler die ganze Feinfüͤhligkeit und , seiner Ausdrucksweise zur Geltung brachte. Die technische Bravour sowie die virtuose Kraft und Ausdauer entfaltete er wiederum am meisten in den Kompositionen seines Meisters Liszt, besonders in der Fantasie und Fuge über den Namen „Bach“ und in den Paganini⸗ Etuden. Das sebr zablreich erschienene Publikum nahm sammtliche Vorträge mit sehr leb haftem Beifall auf.

nhard. Stavenhagen, über s berichtet wurde, gab gestern

Im Circus Renz erzielte gestern das Ausstattungsstück Ein Carneval auf dem Eise“ in neuem Arrangement wiezer lebhaften Beifall. Schon die Schnelligkeit und Präzision, mit welcher die Manege für derartige Produktionen in eine Bühne umgewandelt wird, ist überraschend, noch mehr aber die Anzahl und Gewandtheit der Tänzer und Tänzerinnen, die die Bühne füllen und in prachtvollen Kostümen die grazissesten, trefflich eingeübten Evolutionen ausführen. In dem Carneval auf dem Eise sind besonders die von 12 Herren und 12 Damen in polnischer Tracht getanzte Schlittschubquadrille, dann die Tänze der zierlichen, kleidsam kostümirten Schwalben und der Schneeflocken bervor— zuheben. Auch der Mas kenzug und die Schlittenfahrt sind prächtig arrangirt. Die sich auf dem Eise belustigende Schuljugend mit ihren Schlitten und Schneebällen ist dem Leben entnommen. Zur erheiterndsten Ab— wechselung dienen die unglücklichen Solo⸗-Schlittschubläufer, die sich mehr auf dem Rücken als auf den Beinen bewegen. Auch der erste Theil der gestrigen Vorstellung zeigte wieder, über wie viele vorzüg— liche Kräfte der Circus Ren; verfügt. Solche Reitkünstler, wie die Hecren A. Wells, Permans und Batty, die auf ungesattelten Pferden die schwierigsten Produktionen mit unfeblbarer Sicherheit und größter Eleganz ausführen, hat wohl noch nie ein Circus vereinigt; auch für die Tremplinsrrünge und Doppel-Saltomortales bis über 7 Ele⸗ phanten, wobei wiederum Hr. Wells excellirt, kann wohl kein anderer Circus ein so zahlreiches Personal stellen. Hr Hager, der gestern den prachtvollen Fuchshengst ‚Borar“ ritt, ist in der hohen Schule unübertroffen. Hr. und Fr. Bradburr sind bhervor—⸗ ragende Käünstler im graziösen Fach. Der Meister in der Dressur bleibt Hr Fr Renz, der gester in Apportirpferd Mohamed“, velches den Clown treppauf, treypab im Galopp über die ganze Tribüne verfolgt, und Damen gekleidet, vorfüh gömnastit Unübertreffbares. Den größten Jubel riefen am gestrigen Abend die zablreicken Clowns hervor, die in 5 besonderen Nummern es Programms auftraten und sich in Gewandtheit und Komik überboten, so daß es schwer ist, zu entscheiden, wem von ihnen (die Gebrüder Dianta, Frangois, Charlton, Godlewsky u. A.) der Preis gebübrt. Anerkennenswerth ist, daß ihre Leistungen abwechselungsreick sind und auch stets Neues bieten. Besonders interessant war Hrn. Godlewky's

eine 19 Schimmelhengste, diese als Herren und rte. Miß Maggie Claire leistet in der Luft

wunderbares Spiel mit der Pfauenfeder und sehr unterhaltend das Intermezzo der sechs Pierrols mit ihren drolligen Gruppirungen. Daß bei solchen Leistungen die Räume des Circus allabendlich gefällt sind, ist erklärlich, und daß alle Produktionen den größten Beifall finden, selbstvoerständlich.

Redacteur: Riedel.

Berlin: . Verlag der Expedition (Scholz. Druck der Nerddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

Erste Beilage chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staat

Ber lin, Donnerstag, den 17. Fehruar

entlicher Anzeiger.

1. Juni 1855 zu Müggenburg, uhlendorf, exangelisch,

ich Carl Martin Paetow, Lädershagen⸗Dorf, evangelisch,

meren Pankow, zeboren am l wohnbaft daselb

zum Deuts

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. Zwangs voll streckunger, Aufgebete, BVerkãufe, Verpachtun gen, Verdingungen ꝛc. Verloosung, Zins; ablung ; andit ·˖ Gesellschaften auf Aktien

o⸗Anzeiger. 2

Berufs ⸗Genossen Wochen · Ausw 3. Verschiedene Be beater⸗Anzeigen. . Familien Nachrichten. In der

Vorladungen u. gl. s V gen u. dergl eutschen Zette

nntmach ungen.

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don öffentlichen Papieren. De f u. Aktien · Gesellsch.

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orsen · Beilage.

*

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗ Erledigung.

Der gegen den Dr. jur. und Relerendar a. Lecpold Levison wegen Unterschlazung in den Acten L IId. 44. S unter dem 19. Mai 1851 Steckbrief wird

R.

.

zack 121 Uhr Bundesgebiet t Uhr,

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ifgehalten zu ba ückgenommen. Berlin, den 8 Februar 13837. zanwaltschaft bei dem Königlich

** .

21 1887, Vor vor die Strafkammer des nund zur Hauvtver! . ientschuldigtem Ausblei auf Grund

? ; mittags 9 Uhr k un Poritz, 23 Steckbriefs⸗ Erledigung rten, zuletzt ndlungsreisenden Gustav Gerson . m 1. Juli 18385

Der gegen den Rieß „egen Unterschlagung un erlansene Steckbrief ist durch denen Festnabmẽ erledigt

Berlin, den 15. Februar 13387.

Der Unter suchungẽri am Königlichen Bailleu.

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—— Saatmann Steckbriefs⸗ Erledigung. Uletzt wohn⸗ Kürschner? rau ĩ ö wegen Unterschlagung in

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Lehmann, geb. Nueske den Akten J. II. d. 352. erlassene Steckbrief wird zurückgenomt

Berlin, den 8. Staatsanwaltschaft Fei dem König

. .

den, was mit dem Bemerker kannt gemacht wird das Vermögen der (. 419 36.) Dortmund, de

1

2 *

* . Februar 1887.

ich Schmidt,

Steckbriefs ˖ Erneuerung. 2. Februar 1883 in Nr. 38

3 CC C LEH.

8

.

2) Zwangs vollstreckungen, . Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

Zwangs verstt

durch exneuert. 4 Februar 1887.

Grundbuche vond

* * D *

duis Badendieck,

. evangelisch,

a 1 . 25 12 . 1. s Maurermeisters Ernst Friedrich

ie, Lindenstrafe Nr. 101 Fier

29 * 169.

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zann Christ᷑opß Martin Burow,

. 3162 36862 : geboren an zember 1362 zu

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geboren am

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rth, zuletzt wohn⸗

Steuerrolle,

( Stellmacher Dãmlow, . Spiekers dorf, evangelisch

rt, ihre Rechte

ien stag, den 8. März d. J., Morgens 11 uhr,

nten Termine anzumelden, widrigenfalls

im Verhältnisse zum neuen Erwerber ver—

*

September 1863 stũck betreffende atestens in dem a

zuletzt wohnhaft zu Stormẽ⸗

5) Matrose He geboren am 1. jluletzt wohnhaft zu 56) Matrose boren am 5. iüuletzt zu Wieck

*

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betreffende Kaufvertrag nebst

k uf der Gerichtsschrei

stunden eingesehen werden. Ausgenommen

Altentheiler M

Fran Drüsedom, ge—⸗

Handzeichm in. . 5 nung ember 1863 zu Wieck,

Eintragung ei während der Dienst⸗

tem militärrpf l etes aufgehalten zu S. 140 Abf.

( Forderungen von un Ehlert, b ingspflicht ist der Boetersheim, i

boren am 8

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Dieselben werd den 25. April 1887 ie Strafkammer bei d gerichte zu Stralsund

ifforderung zur Abg Mittags 12 Uhr,

m Königlichen Amts⸗ dlung geladen. werden dieselben

1854, und

iderspricht, dem G

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Ehlert, geboren am 277. Februar 13863 zu Michaels⸗ ngelkirchen, zst, evangel isch,

2. Axril 18585. Tostedt, den s.

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Schlosser ren am 17. zuletzt zu Zingst wohnhaft, 10) Matrose Albert Peter Heinrich Härm, ge⸗ en am 23. Februar 1853 zu Ahrens wohnhaft daselbst, evangelisch,

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vor Schluß des . Amtsgerichts.

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Durch Beschluß erfolgtem Zuschlag

den Anspruch an die

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Aufgebot.

83 i t der im Grund deritz Band IV. Blatt Nr. 211 auf Kossathen Christoph genen Par

uch von Lü— den Namen des

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5 Augusft 18353 zu Bref elbst, erangelisch,

; Robert Dermann Albert Heyden, März 1363 zu Wieck,

459

Ertheilung des Zusch s887, Mittags 12 uhr, Gerichtsstelle, Zimme

n Geldstrafen le von je 300 „M mit Beschlag wird am 19. April 18 an obenbezeichneter kündet werden. Berlin, den Königliches Amtsgericht J. btheilung 53.

geboren am 13. daselbst, exangelisch, 153) Matrose

geboren am 18. wohnhaft daselbst, evangelifch 143) Knecht Christian Wilbelm T geboren am 6. Februar 15653 wohnbaft zu Mü—

Kartenblatt 3 n 30a 23 4a mit don 1 ha 34 a 70 ꝗm

llen 407 und 498 Greifswald, den 2. Königliche St

1

. F liedric Hoffmann, Dezember 18653 .

bristian Voigt zu Lüderitz, s im Grundbuch von Stendal Seite 475) 38 ee Book, geb. vor dem Arneburger 0 am mit 0,53 Thaler n den Erben der Wittwe

. Oeffentliche Ladung. beodor Jonas, zu Wolfsdorf, all, exangelisch,

Friedrich Knebnsch, Berthke, zuletzt

Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwang von Charlottenburg Band 8 Nr. 355 manns Reinhold

we Catharine eingetragenen Gartens ts Nr. 36 von 2a Reinertrag v mannes Nikolaus Phil Pierau, von Stendal,

belm Philipp zu Stendal,

Namen der Witt Grundbuche auf den Namen tragene, in der belegene Grundstück

am 15. April 1887

stelle Neue

Em J. April 18655 zu bit, exangelisch, Matrose Ghrif eptember 186 st, evangelisch, Matrose Johann geboren am J ten⸗Pleen, zule 18 Carl Ro 5 *

hnbaft da⸗ 186 zu Dorfwelver, Kreis Hneider Franz Köhler (Kö

Dezember 1862 zu Kör

Schumann

Kaiserin Augustastraße 77 w 8 ; Kaiserin . Augustastraße 7: Marie Elisabeth, geb.

dem Gastwirth Wil Ehefrau des S Anna Friederike und der Ehefrau des

topb Erhard Kraeft, geboren 53 zu Zingst, zuletzt wo

Vormittags 10) uhr, an Gerichts- N Friedrichstraße 13, Hof, Flügel G, parter re, Saal 35, versteigert werden.

Das Grundstuͤck ist mit 195 253 Gebãudesteuer Steuerrolle,

Albert Georg Ruste⸗ zu Körbecke,

Friedrich August Lang- 23 27. Dezember 1863 tzt wohnhaft zu Barth, bert Johann Loren 5 zu Richtenberg, exangelisch, Maximilian geboren am 5. Oktober 1553 ohnhaft zu Bodstaedt, Friedrich Christian Meinke, 1355 zu Steinha t bst, exangelisch, Miatrose Johann Friedrich Wilhelm

boren am 27. Sevtember 1863 hagen, zuletzt wohnhaft zu 22) Friedrich Wilhelm

geboren am 5. September 1355 leßt wohnhaft dafelbst, evangelis ö Matrose Carl Friedrich Wilbel geboren am 26. April 1863 baft, evangelisch, edrich Wilhelm Müller, 1 1365 zu Voigdehagen, erangelisch,

Carl Johann Marti März 1865 zu

26) Matros

n 16. Januar 18 Rohe, geboren den 10. August ensingsen, Kreis Scest,

ich Erdelbrock, geboren einingsen, Kreis Soest, Friedrich Wilhelm Pax, ge— ember 1862 zu Sassendorf, Kreis

geb. Philip, evangelisch, 3. geboren am zuleßt wohnhaft zu

Nutzungswerth Auszug aus Grundbuch⸗ en und andere das Grund— sowie besondere Kauf⸗ n können in der Gerichtsschreiberei, Neue Flügel D, Zimmer 41, ein-

geb, Philipp, zu Genthin, am 12. Januar 1857 zu titelberichtigung 7) der Bergmann boren den 10. Nor

beglaubigte Abschrift des blatts, etwaige Abschätzung stück betreffende

jichtenberg . beantragt worden.

Die Aufgebotsanträge sind zugelaffea un die unbekannten Perfonen, wel Grundstücke Eigenthumsa dert, ihre Rechte späteste den 6. Juni 1887, Vormittags tsstelle, Domplatz Rr. 12, Zimmer ebotstermine anzumelden, das Ausschlußurtbeil er⸗ ie mit ihren Ansprüchen

. d es werden welche auf die be nsrrüche machen, aufgefor⸗ ns in dem auf

Nachweisung evangelisch, S) der He 1862 zu Lohe 9) der Friedrich vember 1862 10) der Heinrich 18652 zu Ostönnen, 1I) der Ferdinand am 6. April 1862 12) der August Franke, geboren am 14. 1867 zu Soeft,

13) der Edmund Hüttner, geboren den 17. S tember 1862 zu Soest,

14) der Hugo Röhr, geboren den 10. November 1862 zu Soest, 15) der Tage

inrich Lüfse, geboren am 12. April Kreis Soest,

Schorbach, geberen am 10. No— zu Merklingsen, Kreis Soest, Brünger, geboren am 12. Juli Kreis Soest,

Franz Josef Forth, geboren

Friedrichstraße 13, Hof, gesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteber über deren Vorhandensein oder Betra buche zur Zeit der E z nicht hervorging,

derungen von Kapital,

Hebungen oder Kosten, spä termin vor der Aufforde boten anzumelden und, falls biger widerspricht, dem Gerich dieselben bei Feststellun berücksichtigt werden un

er dart er, 36. biefig n. Cerich ndenden Auf widrigenfalls auf Antrag lassen und in demselben s werden ausgeschlossen werd Stendal, den 2. Februar 1887. Königliches Amtsgericht.

gehenden Ansprüche, g aus dem Grund⸗ intragung des Versteigerungs⸗ insbesondere derartige For ; : wiederkehrenden testens im Versteigerungs⸗ rung zur Abgabe von Ge— der betreibende Glaäͤu⸗ haft zu machen, g des geringften d bei Verthei⸗ geldes gegen die berückschtigten An—= nge jurücktreten.

che das Eigenthum des Grundstücks efordert, vor Schlu instellung des Verfahrens nach erfolgtem Zuschlag

3 zu Groß⸗Kedings⸗

Planitz, exangelisch, August Möller (Gold—

zu Flemen⸗

. . ei , zu Barth, zuletzt zu Pręrom wohn ien. ebots nicht lung des Kauf sprüche im Ra Diejenigen, wel beanspruchen, Versteigerungstermins die zerbeizufũhren, widrigenfalls

Nachdem behufs Korreftion des Gandebettes von nachstehenden Verzeichnisse bezeichneten die dort ihrer Größe nach angegebenen gegen die in dem Verzeichnisse

treten sind, werden auf Antrag d gen Bürgermeisters Bumke Nameng und

tretung der Stadt Gandersheim alle Di welche Eigenthums oder sonstige dingliche

den in dem na

Tbeilstücke Preise abge

zuletzt wohnhaft löbner Franz Wilhelm Jungmann geboren am J. Dejember 1857 zu W an . 16) der Zimmerer

31. Januar 1862

n Niemann, geboren Forkenbeck, zuletzt wohnhaft

e Johann Ghristoph Theodor Rie-

Bernard Luig, zu Westönnen, der Anton Jobann Aul ovember 1862 zu Wickede

, geboren den Kreis Seest,

werden auf a am