1887 / 44 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Feb 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Das bei M. Ernst zu München gedruckte Flugblatt, welches mit den Worten: „An die Reichs tagswähler von Mühlhausen!“ beginnt und mit den Worten: Das Wahlcomits der Arbeiterpartei in Mühlhausen i. Th.“ schließt, wird hierdurch auf Grund von 5§. 11 des Gesetzes gegen die m Bestrebungen der Sozial demokratle vom

1. Oktober 1878 verboten. Erfurt, den 2. Februar 1887. ö Der Regierungs Präsident. von Brauchitsch.

Das von W. Vockroth in Gotha gedruckte Flugblatt, welches mit den Worten: Wähler von Stadt und Land!“ beginnt und mit den Worten: „auf ihren Leim zu gehen“ schließt, wird hierdurch auf Grund von . 1 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 verboten.

Erfurt, den W. Februar 1887.

Der Regierungs⸗Präsident. von Brauchitsch.

Auf Grund der 5§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die emeingefährlichen Bestrebungen der Soʒialdemokratie vom 7 Oktober 1878 ist das sozialistische Wahlflugblatt mit der Ueberschrift: „An die Wähler des 6. Schleswig— Hölsteinischen Wahlkreises“ und den Eingangsworten „Mitbürger! wiederum bewirbt sich“ u. s. w. gedruckt in der Vereinsbuchdruckerei Hottingen-Zürich, unterm heutigen Tage von der unterzeichneten Lan des⸗Polizeibehörde verboten worden.

Schleswig, den 19. Februar 1887.

Königliche Regierung, Abtheilung des Innern. von Frank.

Auf Grund der §5§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird das bei der Volksbuchhandlung Hottingen⸗Zürich gedruckte und verlegte, an die Wähler des 17. hannoverschen Wahkkreisfes gerichtete Wahlflugblatt, welches mit den Worten: „Wähler! Am 21. Februar d. J. ist Reichstagswahl!“ beginnt und mit den Worten: „Glückauf zur Wahlschlacht, zum Wahlsiege!“ schließt und in welchem zur Wahl des Schuhmachermeisters Heinrich Baerer in Linden bei Hannover aufgefordert wird, hier mit verboten.

Stade, den 18. Februar 1887.

Der Regierungs-Präsident. Franzius.

Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 8 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ e,, . Bestrebungen der Sozialdemokcatie vom 271. Ok— tober 1878 die Druckschrift:

Reichstagswähler des 7. sächsischen Wahl⸗

kreises“, beginnend mit den Worten: „Plötzlich und

Vielen unerwartet ist der Deutsche Reichstag am 14. Ja⸗

nuar aufgelöst worden“; und unterzeichnet: „Das sozi al⸗

demokratische Wahl⸗Comité“, Verleger Julius Zschiersche nannt Gerhardt, in Großenhain; Druck von J. Walthers uchdruckerei in Burgstädt verboten. Dresden, den 19. Februar 1857. Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. von Koppenfels.

Auf Grund J 12 des Reichsgesetzes gegen die gemein— !

gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Sktober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das zur Vertheilung gelangte Flugblatt, beginnend: An die Wähler des 1. Hamburger Wahl—⸗ 5a kreises. Der 21. Februar soll ꝛc.“ und schließend mit den Worten: „Es lebe das freie Deutschland“

ohne Unterschrift und ohne Angabe des Druckers und Ver— legers, nach 8 11 des gedachten Gefetzes Seitens der unter— zeichneten Landes-Polizeibehörde verboten ift.

Hamburg, den 19. Februar 1857.

Die Polizeibehörde. Hachmann.

„Auf Grund 5. 12 des Veichsgesetzes gegen die gemein— , Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 25. Okto⸗ er 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das zur Vertheilung gelangte Flugblatt, beginnend: An die Wähler des 2. Hamburger Wahl— kreises. Der 21. Februar soll 2c.“ und schließend mit den Worten: „Es lebe das freie Deutschland“ ohne Unterschrift und ohne Angabe des Druckers und Ver— legers, nach 5. 11 des gedachten Gesetzes Seitens der unter⸗ zeichneten Landes-Polizeibehörde verboten worden ist. Hamburg, den 19. Februar 1857. Die Polizeibehörde. Hachmann.

Auf Grund des §. 11 des Gesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratle vom 21. Oktober 1578 wird der mit der Ueberschrift; „An die Wähler des Wahl kreises Mülhausen“ versehene und mit den Worten: Am 21. Februar steige tausendfach wiederholt aus derselben der Name Schreiner Karl Hickel, Mülhausen“ schließende, die Reichstagswahl betreffende sozialdemokratische Wahlauf ruf,

edruckt in der Buchdruckerei von Ad. Geck in Offenburg ne, hierdurch verboten. ö Kolmar, den 18. Februar 1887. Der Bezirks⸗Präsident. Timme.

Nichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König arbeiteten heute längere Zeit mit dem 8 des Civilkabinetz. Wirklichen Geheimen Rath von Wilmowski, und empfingen sodann den evangelischen Feld⸗ propst der Armee, D. Richter, in Audienz.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin wohnte gestern dem Gottesdienst in der Kapelle des Augusta⸗ Hospitals bei.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm am Sonnabend Vormittag um 11 Uhr militärische Meldungen entgegen und empfing sodann den Hauptmann im Generalstabe, von Bernhardi. 3

Nachmittags 5i/ Uhr gaben Ihre Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften ein größeres Diner. .

Abends wohnten Höchstdieselben der Vorstellung im Dpernhause bei. . ö. ö

Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag um 11 Uhr den Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin, Hoheit, um 12165 Uhr den General von Block und Nachmittags 41 Uhr den Staatssekretär Grafen von Bismarck-Schönhausen.

„Für Un fälle bei einem von einer Kom mandit— gesellschaft betriebenen Fabrik- 2c, Unternehmen, für welche die Gesellschaft resp. die persönlich haftenden Gesellschafter zu haften haben, haftet, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Civilsenats, vom 30. November v. J, unmittelbar und splidarisch auch jeder der Kommanditisten in Höhe der von ö e,, aber noch nicht geleisteten resp. erlassenen Geschäftseinlage.

Im Dienstgebäude der Militär-Turn-Anstalt Scharnhorststraße Nr. 1 findet am 24. d. M., Nachmittags UL Uhr, in Gegenwart der resp. , der Regiments⸗Commandeure die Sch ußbesichtigung des Offizier⸗Kursus der Anstalt statt. Die zu dem Kursus kommandirten Offiziere werden sich demnächst in ihre Garnisonen zurückbegeben.

Bayern. München, 19. Februar. (Allg. Ztg.) Ihre Majestät die König in-Mutt er ist, nach dem Bulletin von heute Vormittag, seit gestern Abend fieberfrei. Die Anschwel— lung der Füße ist im Abnehmen begriffen. In der Nacht ist Ihre Majestät fast schmerzenfrei geblieben.

Der Prinz und die Prinzessin Ludwig Ferdi⸗ nand sind gestern Nachmittag mit ihren beiden Kindern aus Spanien, wo Ihre Königlichen Hoheiten seit mehreren Mo— naten weilten, hierher zurückgekehrt.

Baden. Karlsruhe, 18. Februar. Die „Karlsruher Ztg.“ meldet: Von Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroß—⸗ herzog trafen seit unserer letzten Mittheilung über Höchsidessen Aufenthalt in Cannes fortdauernd befriedigendste Nach⸗ richten bei seinen hohen Eltern ein. Die Kräftigung seiner Gesundheit schreitet in erfreulicher Weise vorwärts und giebt sich so eh in seinem Aussehen als in seiner Leistungsfähigkeit erkennen. Ihre Königlichen Hoheiten haben in letzter Zeit wiederholt Ausflüge unternommen, sowohl nach Nizza, einer Einladung Sr. Majestät des Königs von Württemberg folgend, als auch zu Schiff, um eine fran—⸗ zösische Uebungsflotte in der Nähe von Eannes zu besehen. Alles dies geschah noch bei sehr günstigem Wetter, das leider nun einer größeren Kälte mit Regen und Wind gewichen ist und, den Erbgroßherzog zu sorgfältiger Schonung vor den übelen Witterungsverhältnissen nöthigt. Glücklicherweise bewährt sich aber die Wohnung Ihrer Königlichen Hoheiten gerade für diese weniger günstige Witterungsperiode als sehr entsprechend für einen gesunden Aufenthalt.

Ihre Königlichen Hoheiten verkehren sehr viel mit den sämmtlichen in Cannes anwesenden Fürstlichkeiten und mit vielen hervorragenden Persönlichkeiten der zahlreichen Fremden— kolonie daselbst.“

Hessen. Darmstadt, 18. Februar. Wie die „Darmst. Ag. meldet, ist Prinz Alexander von Battenberg mittels Schnellzugs der Main-Neckarbahn heute Abend wieder hier einge⸗ troffen, früher wie beabsichtigt gewesen, infolge eingetretenen Rückfalls des Wechselfiebers, an welchem der Prinz früher ge⸗ litten hat.

Desterreich⸗Lugarn. Wien, 19. Februar. (Wn. Abdp.) Im Abgeordnetenhaufe des Reichsraths tagte heute der Aus⸗ gleichsausschuß. Auf der Tagesordnung stand der Bericht des Subcomités über die Bankvorlage. Der Ausschuß ging sofort in die meritorische Behandlung des Gegenstandes ein. Der Aus schuß für die Vorberathung der Börsen⸗ steuer setzte heute die Vernehmung der Experten fort.

Pest, 19. Februar. (W. T. B.) Das Abgeordneten—⸗ haus nahm heute die von dem Honved-⸗Minister ein— gebrachte Kreditvorlage von 7450 650 Fl. für die Be— schaffung von Reserve-Kriegsvorräthen für die Honved⸗ armee und für die Ausrüstung des ersten Aufgebotes des Landsturms einstim mig an. Im Laufe der Debatte er— klärten Namens der Oppositions-Parteien Apponyi, Iranyi, Vadnay und Trutia; Angesichts der ernsten europäifchen Lage müsse der ungarische Staat die Konsequenzen derselben ziehen. Obwohl Alle den Frieden wünschten, aber unter voller. Wahrung der Interessen des Staates, seien sie im äußersten Falle zu jedem Opfer bereit und würden einstimmig den Kredit gewähren. Der Minister⸗Präsident von Tisza erklärte: er erblicke in dem einstimmigen Votum den Ausdruck der Vaterlandsliebe und des politischen Taktes, ohne welche eine freie Nation nicht bestehen könne. Das Ziel und das Bestreben der Regierung fei' die Erhaltung des Frie⸗ dens. Wenn trotzdem der Kredit verlangt werde, so ge— schehe dies im Interesse des Friedens, damit Oesterreich⸗ Ungarn, falls die Gefahr eines ihm aufgebürdeten Krieges eintrete, in der Lage wäre, die Intereffen der Monarchie defensiv zu wahren. Was die auswärtige Politik der Re⸗ 6 angehe, so sei dieselbe nach wie vor unverändert auf

ie Er altung des Friedens unter vollem Schutz der Inter⸗ essen des Reichs gerichtet. In Anbetracht der finanziellen

Lage des Reichs beschränke sich die Regierung auf das No der 96 der Vorlage sei nicht die Hon ie, nicht die Vorbereitung zum Kriege, sondern nur eine Vorsicht? maßregel für die Eventualität des Ausbruchs eines Krieges

Großbritannien und Irland. Lon don, 19. Februar (W. T. B.) In Burnlen ist bei der heutigen Nach w ahl zum Unterhause Stagg (Anhänger Gladstone's) mir „Meß Stimmen gewählt worden. Der konservative Gegen. kandidat Thursby erhielt 431 Stimmen.

20. Februar. (B. T. B.) Wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Mozambique gemeldet wird, hat der Heneral⸗Gouverneur von Mozambique, welcher zur Besetzung vön Tungi abgegangen war, einen vom Sultan von Zanzibar mit Kriegsmaterial abgesandten 2 weggenommen. Der Dampfer traf gestern in Mozambique ein und wird von den Portugiesen ale Tranzportschiff verwendet werden. Demselben Bureau wird aus Durban berichtet, daß die britische Autorität auß Ost-Zululand mit Zustimmung der Zulus ausgedehnt worden sei. .

(A. C.) Aus Birma wird berichtet:

Mandalav, 17. Februar. Man ist hier sehr überrascht über das in England gebende Gerücht, daß die Chinesen einen Einfall in Birma gemacht haben sollen. General ÄArbuthnot erklärte heute, daß er nicht die mindeste Nachricht erhalten habe, daß an der chinesischen Grenze Unruhen zu erwarten seien, oder die Chinesen Truppen daselbst konzentrirten. Er halte es deshalb nicht für nöthig, die Garnison von Bhamo zu ver- stärken. Der levale Thebaw Tsawb wa, ein bedeutender Führer der Shans, welcher gegenwärtig auf Besuch in Mandalay weilt, hatte freilich vor einiger Zeit erkläct, daß er Briefe von seinem Gebiet empfangen habe, wonach 2009 cinesische Soldaten an der chinesischen Grenze ständen und ein chinesischer Offizier mit 3 Mann Theinee und andere an der Grenze gelegene Shan— Staaten esucht und ihnen die Wahl zwischen der Freundschaft der Chinesen oder der der Engländer gelassen habe. Seine Nach⸗ richten finden bier aber keinen Glauben. Dem Thkebaw Tawbmw; sind große Aufmerksamkeiten von unserer Seite erwiesen worden. E: entfaltet große Pracht, geht mit zwei goldenen Schirmen herum und hat stets eine Ezcorte von Reitern um sich.

Singapore, 19. Februar. (W. T. B.) Se. Königliche

Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preußen s hier eingetroffen.

Frankreich. Paris, 19. Februar. (W. T. B.) In Folge der Ausführung der Bestimmungen des Vertrages, be⸗ treffend Madagascar, sind sämmtliche franzöfifchen Truppen, mit Ausnahme von vier Compagnien, welche in Diego Suarez verbleiben, zurückberufen worden.

21. Februar. (W. T. B.). Bei der gestrigen Ersatz: wahl im Departement Aube wurde der Kandidat der Radikalen, Charonnat, mit 29 000 Stimmen zum Deputirten gewählt. Der opportunistische Gegenkandidat Eouturat erhielt 22 00) Stimmen.

Den Zeitungen zufolge bezweckt das französisch⸗ marokkanische Abkommen keine Abänderung der marokkanisch-algerischen Grenze, sondern lediglich gegenseitige Maßregeln, um dem Räuberunwesen an den Grenzen Einhalt zu thun.

Jtalien. Rom, 19. Februar. (W. T. B.) Der König hat Depretis mit der Bildung des neuen Kabinets betraut.

Türkei. Konstantinopel, 20. Februar. (W. T. B.) Das RAeuter'sche Bureau meldet: Die Berathungen zwischen dem Großvezier und den bulgarischen Delegirt en sind gestern und heute fortgesetzt worden; es wurden in Folge dessen von den Delegirten an die Regentschaft in Sofia neue Vorschläge der Pforte übermittelt. Zankow und die Delegirten werden noch einige Zeit hier bleiben.

Serbien. Belgrad, 19. Februar. (W. T. B) Der englische Militär-Attachs in Wien, Oberst Keith— Fraser, ist gleichzeitig zum Militär-Attachs in Belk— grad ernannt worden.

Amerika. Washington, 17. Februar. (A. C.) Der Senat hat Kapitän Ead's Tehuantepec⸗Schiffseisenbahn— Vorlage sowie den Entwurf, betreffend die Verstärkung des Marine-Materials genehmigt. Die letztere Vorlage ver— fügt den Bau starkgepanzerter Schiffe oder schwimmender Batterien oder Widder von leichtem Tiefgange sowie von Kanonenbogten, Torpedobooten, Torpedos u. f. w.

Der Ausschuß des Repräsentantenhauses für auswärtige Angelegenheiten hat seinen Bericht über die Fischerei-⸗Repressalien-Bil! jetzt erstattet. Diefelbe wird am nächsten Mittwoch zur Verhandlung kommen.

Afrika. Egypten. Kairo, 19. Februar. (W. T. B.) Das amtliche Blatt meldet: Da einzelne Mächte für ihre Zustimmung zu der Abschaff ung der Frohnarbeit un— annehmbare Bedingungen gestellt hätten, so habe sich die eg yp⸗ tische Regierung veranlaßt gesehen, von ihrem bezüglichen Plan abzu stehen. Die Regierung halte indessen diese Auf— hebung der Frohndienste für wesentlich zum Gedeihen des Landes und habe deshalb die englische Regierung um ihren Rath gefragt. Diese habe ganz den Ansichten der Re⸗ gierung beigepflichtet und darauf hin seien Arrangements ge— troffen, um die bisher im Frohndienst geleisteten Ar⸗ beiten zu bezahlen.

Die „Agence Havas“ meldet: Nach hier eingegangenen Berichten hat sich der Negus von Abesfinien nach As⸗ mara begeben, um sich mit Ras Alula zu vereinigen.

21. Februar. (W. T. B.) Der französische Konsul in Massorah, Saumagne, hat, der „Agence Havas“ zufolge, aus Gesundheitsrücksichten seine Abberufung nachgesucht. Es heißt, derselbe werde demnächst Massovah verlassen und zunächst nicht ersetzt werden.

Zeitungs ftimmen.

Die „Neue Preußische Zeitung“ schreibt:

Daß nicht all: Arbeiter von dem sozialdemmokratischen Schwindel ergriffen sind und den Muth haben, dies offen zu bekennen davon liefert in erireulicher Weise auch eine bon 143 Wählern, und zwar fast ausschließlich von Tagelöhnern, Arbeitern Hüttenarbeitern, Handarbeitern, und Professionisten aller Art in Riefa, Merz dorf, Gröba, Zeithain, Lorenjkirchen, Prausitz, Weisa und Bobersen unter⸗ schriebene Erklärung den Beweis, worin sich diesel ben für den Kammer⸗ berrn Freiherrn von Friesen erklären und die fozialdemokratifche Partei verwerfen. .

In der „National⸗Zeitung“ veröffentlicht der Reich⸗Ober⸗Handelsgerichts Rath a. D. Professor Dr. Levin

midt zur Reichstagswahl eine Erklärung vom 18. d. M., ge e * die een j. des zweiten Berliner Wahl⸗ bezirks, in welchem der Geheime Medizinal-Rath Professor Hr. Virchow als Kandidat der Deutschfreisinnigen aufgestellt ist, Bezug nimmt. Wir entnehmen dieser Erklärung folgende

Stellen:

Die Männer, welche sich jetzt um den Abgeordneten Eugen Richter schaaren und es befinden sich darunter leider auch ebe malige Parteigenossen ven ehemals erprobter nationaler Gesinnung baben sich ein ganz falsches, ungeschichtliches und verderbliches Staats- ideal zurechtgelegt, sie haben dieses Ideal in ganz mechanischer, schablonenbafter Weise ausgebildet und bisher rücfichtslos durch; geführt: ein Neal ren Parlamentarismus, wie solcher zu keiner Zeit bisher in Deutschland oder gar in Preußen bestanden hat, wie 'r nur in schwachen Nationen, etwa. dein neutralen Belgien oder dem noch in der staatlichen Ausbildung begriffenen Italien ge— pflegt wird, in dem parlamentarischen Musterstaate Englanz aber zwar besteht, indes nur auf Grund sehr eigenthümlicher geschichtlicher und gesellschaftlicher Vorausetzungen, welche wir weder besitzen noch erwänschen können. Wir Deutschen und vor allem wir Preußen brauchen dagegen ein mächtiges Königthum und wir haben das Glück, die pflichtvollsten und verehrungswäürdigsten Vertreter der echten monarchischen Idee besessen zu haben und zu besitzen, welche die Welt je gesehen hat. Die in schweren Kämpfen festgestellte und ver⸗ bürgte verfassungs mäßige Machtfülle dieses Königthums zu wahren, haben wir sicherlich allen Grund in dem immer gefährlicher an⸗ wachsenden Streit innerer und äußerer Interessen, in deren Mittelpunkt gerade Deutschland gestellt ist. Der Verfuch, mit einer Centrumspartei auf der einen und einer sozial— demokratischen Partei auf der anderen Seite, ohne die geschicht— liche Grundlage altbestehender, in der Staatsherrschaft alternirender, gleichmäßig staatserhaltender Parteien, Parlamentarismus zu spielen?, ist ein obnmächtiges und zugleich höchst verderbliches Müben; gelänge es, so kämen wir in der gegenwärtigen Parteienlage zum Desvpotismus oder zur Anarchie. Und es lenkt zugleich den Blick des freisinnigen Bürgerthums, auf welchem, nach unserer Ueberzeugung, vornehmlich die Kraft und die Zukunft unseres Staates und Reiches beruht, von den wirklich erreichbaren Zielen, von den wichtigsten praktischen Auf— gaben des Staatelebens auf Irrwege ab. 36 ;

Ich denke an die große und überaus schwierige soziale Reform, welche unter Leitung unseres Kaisers angebahnt ist, an die Durch— führung der Volksbildung, der Selbstverwaltung, einer verstãndigen Wirthschafts- und Steuerpolitik im Innern, einer maßvollen Zoll politik nach außen und vieles Andere. . .

Wege, welch nationalen Aufgaben gegenüber hat die F seit dem Tage der Errichtung des Norddeutschen Bun i 6 wart. . chs

elleicht

In dem Augenblick, da nach aller Urtheilsfähigen Urtheil der Weltfrieden im höͤchsten Maße gefährdet ist, erklären sie, daß ihr Gewissen ihnen nicht gestatte, auf die höchst maßvollen, von vorn— herein unwiderleglich begründeten Anforderungen des Kaifers und der verhündeten. Regierungen einzugehen, zu bewilligen, was zweimal vorber in einer weit weniger schwierigen Weltlage, zum Theil von den— selben Männern bewilligt worden war; von Männern, welche vor 5 Jahren erklärt haben, daß der Kompromiß des Septennats mit dem liberalen Gedanken völlig verträglich sei damals gegen die doktrinäre Fortschrittspartei, fetzt im Bunde mit diefer. Däs ist der Fluch des Parteibannes, in welchen sie sich alle willenlos gefügt haben.

In der ganzen, so viele Wochen in Anfpruch nehmenden, überaus traurigen Kommissions- und Plenarberathung über das Seviennat ist von diesen Männern nicht ein einziger staatsmännischer Gedanke ent— wickelt worden, wohl aber eine norgelnde Schul meisterei, ein erstaun— liches Besserwissenwollen gegenüber den fachkundigen militärischen Ver— tretern der Reichsregierung, gewagt die Drohung mit dem V rfassungs⸗ konflikt, endlich gar die Behauptung, daß in diesem Konflikt das öffentliche Recht auf ihrer Seite sein würde, also mit aller Kraft auf⸗ rechtzuerhalten sei.

Heißt das den Teufel nicht an die Wand malen? ...

Das öffentliche Recht', für welches gegenwärtig gekämpft wer— den soll, ist ein Phantom. Es ist unrichtig, daß das öffentliche Recht auf Seiten der Fortschrittspartei steht. Man möge Umfrage halten bei den höchsten Richtern des Reichs oder bei den Rechtslehrern, etwa der Berliner Fakultät, welche doch wahrlich unabhängige, zum Theil in den Verfassungskämpfen erprobte und ergraute Männer in ihrer Mitte zählt und deren Mitglieder verpflichtet sind, auf ihr Gewisfen das? echt und nichts als das Recht zu lehren und zu weifen, ob unter ihnen eine Mehrzahl, ja auch nur ein Mann sich findet, welcher diefer Behauptung beitritt. Der Art. Ho der deutschen Reichs oerfassung, unser Grundgeretz, fagt mit dürren Worten, und das Gleiche ergeben alle Mittel, welche zur Auslegung des Gesetzes zu Gebote stehen, daß die Friedens präsenz⸗ stärke des Reichsheeres im Wege der Gesetzgebung festgesetzt werden soll. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Prätension, es dürfe die Mehrheit des Reichstages beliebig ohne Zustimmung des Kaisers und der verbündeten Regierungen in jedem Jahre oder föͤnft in einem dieser Mehrheit genehmen Zeitraum, etwa don 3 Jahren, im Wege der Budgetberathung oder fonst die Präfenzstärke bestimmen, der Ber? fassung zuwiderläuft. Wer das erstrebt, kämpft nicht für das be— stebende Recht des Deutschen Reichs, fondern für ein ja vielleicht achtungswerthes Ideal eines Zukunftsrechts.

Und welche Früchte hat dieser angebliche Kampf ums Recht“ bereits gezeitigt! Sollten wir nicht vor Scham erröthen, wenn in der deutschen Presse berichtet und in die auswärtigen Blätter zum höchsten Schaden der politifchen und der Finanzkraft des Deutschen Reichs kolportirt wird, daß von deutfcher Seite nur ein falscher Triegslärm erhoben worden sei, um Monopolgelüste u. dergl. zu efriedigen, daß wir Händel mit dem Auslande fuchen, daß wir die Franzofen provoziren, um einen Krieg zu ermöglichen u. dergl. m.? In den freisinnigen! Flugblättern, welche mir“ ins Haus gesendet sind denn ich habe . Muße, viele Zeitungen zu lesen finde a a den Wählern die handgreiflichsten Unwahrheiten gevredigt

Gen. Und jene Behauptungen werden mit unerschütterter Beharrlichkeit immer und immer wiederholt, ungeachtet sie in den Thatsachen nicht den geringsten Anhalt haben und ungeachtet der feierlichen Erklärung des en en ln, daß weder eine Beschränkung des allgemeinen und geheimen Wahlrechts, noch die Einführung der von allen Parteien, insbesondere aber von der nationalliberalen Partei entschieden zurücgewiesenen Monopole beabfichtigt fei. Ungeachtet klar erhellt, das der Kaiser und die verbändeten Regierungen ledig⸗ lich von ihrem verfaffungsmäßigen Recht und ihrer unweifel· haften Pflicht Gebrauch gemacht haben, indem sie den deutschen Reichstag, dessen faktlöfe Mehrheit fich den wohlbegründeten Anfor⸗ derungen der Reichsregierung widersetzte, zu dem Behufe und nur zu diesem aufgelöst haben, um eine Entfcheidung des deutschen Volkes

darüber zu erbalten, ob die nach dem Urtheil aller Sachoerstãnd zur dauernden Stärkung des Deutf und auf die biber übliche, Reichs nicht ab Verfañsungẽ lebens Legislaturverioden]

chen Reichs unerla5licken obne Gefabrd ung der Webrkraft Tes zukürzende, für die ungestẽrte Entwi ã lãngere Dauer ewilligt werden sollen Der in fortschrittlichen Wablaufrufen un sonst nicht seltene Appell an Tie Leicht; schreitet dies mal alles je erhörte, ben erinnerliche Maß es ; Niemand verbreitete, weil un umherspukende und sehr ge

lung des inneren mindestens

d Flugblãttern auch lãubigkeit der B mir in einem langen 5ffentlichen cheint fast, wie das bekannte, ja weifelbaft strafwurdige, aber uberall fäbrliche Ammenmärchen don der sieken- jährigen Dierstzeit auf Schwachsinnige oder au rõllig Unkundige be⸗ Wenn die fälschlich deutschfreisinnige⸗ auf der abschüssigen Bahn einer dektrinzren und Exilirten begegnet, geist und den realen Staats⸗ wenn sonst wackere Mãnner r chen Bann der Pa

wenn, wie ich zuver⸗

genannte Partei immer mehr herabsinkt faktissen Oxxositionspartei und was jede Fuüblung mit dem wirklichen Volks der hãltniñen verliert; sbwer zu glauben war, in dem damon ibres rücksichtssosen Führers zu Grunde? das deutsche Volk über diese Partei bei den bevor- Wahlen ein vernichtendes Verdikt a63ieüt nasdem auch die erigen Bundesgenoñen, die Mitglieder die Folge zu versagen, se können wir ihr keine

sonst nur bei

sichtlich hoffe,

rõckelnden Centrums genöthigt sind, Thrãne nachweinen.

Aber unsere Pflicht ist es,

. auch hier in der Reich-hauptstadt feierlich zu erklären.

daß wir nicht, wie einst im alten Deutschen Reich und im deutschen Bund zescheben ift, im Parteigezänk und im Parteiinteressen chen Reichs gefährden und daß wir den Frieden Europas auf alten wollen durch die Stärkung unserer Webrkraft

Lothringen“

Streit um kleinlichsten Sicherheit des

ine Gefahr für das Land darstellt, einer Kandidatur, zu velcher Diejenigen, welche über die abstrakte volitische Idee binaus nur das Wohl des Landes im Auge haben, sich nicht bestimmen lassen

Das „Rappoltsweiler Kreisblatt“ bringt ein in französischer Sprache verfaßtes, Seitens des Koadjutors an die Pfarrer des Wahlkreise erlassenes Schreiben zum Abdruck. Dassel Uebersetzung:

Herr Pfarrer! Ich geladen, sich aller W kompromittiren könnte.

Es hat Niemanden entgehen können, daß mir dabei vor Allem am Herzen lag, jeder Handlung, vorzubeugen, welches von S Unterwürfigkeit oder Verehru schließen könnte.

Ich habe jedoch den Schmer; zu konstatiren, manifest des Hrn. Abbs Simonis Vaters noch den Instruktionen entspricht, welche ich verf mehr als 14 Tagen auf Befehl des heiligen Vaters

s ist daher meine Pflicht, zu erklären, das ich ein solches Manifest 5 Sie demselben Ihre Unterstuͤtzung nicht werden

s Rappoltsweiler

Straßburg. 17. Februar 1887. habe kürzlich die Priester der Diszese ein— ahlagitation zu enthalten, welche den Kleru

jeder Erörterung und jedem Worte eiten unserer Priester einen Mangel an

ng gegen Se. Heiligkeit den Papst ein—

iren, daß das Wahl⸗ weder dem Gedanken de

mißbillige und d geben können. Hr. Simonis wird heute Abend benachrichtigt werde er seine Redaktion aufrecht hält, ich meiner einz die meines Auftrags erfüllt haben werde. Wellen Sie, Herr Pfarrer, allen Priestern Ihres Kantons meiner Erklärung Kenntniß geben u. s. w.

Centralblatt für das Deut sỹ che Reich. Nr. 7. Ermächtigung zur Status der deutschen Notenbanken 1357. Finanzwesen: Nachweisung über Einnahmen vom 1. April 18865 bis Ende Januar 1887. wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Armee ⸗Verordnungs⸗-Blatt. 5. Uebungen der Ersatz⸗Reser⸗ Regulativ über die Ausbildung, en des Forstdienste Inhalt: Allgemeine betreffend die Kaiserliche Kanal⸗ Erkenntnis des Ehrengerichtshofes vom

Inhalt: Konsulatwesen: Tivilstands Akten. Ende Januar

des Reichs

Bankwesen:

Rekrutirung der Armee für 1887.83. risten im Etatsjahr 1887/88. lnstellung für die unteren Stell

Justiz · Ministerial Blatt. Nr. 7. Verfügung vom 12. Februar 1857, Kommission ̃ 6. Oktober 13836.

Centralblatt der Ab waltung in den Königli Anzeige der in der Ge Gesetzblatte erschienenen Gesetze un in dem Stande und in den Befugnif III. Indirekte Steuern: Einlaffung von Ausstattung Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Garten enzen des Reichs. VI. Personalnachrichten. Verjeichniß der Preußischen Steuerämter und Salssteuer⸗ F der Organisationsänderung eingeführten und II. Klasse.

Prüfung und

gaben⸗Gesetzgebung und ch preußischen Staaten. Nr. 4. setz Sammlung und erordnungen. Veränderungen sen der Zoll- und Steuerstellen. Ssgegenständen. Einfuhr von

baues über die Gr

Unterscheidung in Aemter I.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 8. Amtliches: Personal Nachrichten. Nichtamtliches: höfe in Schwerin und Plauen im Vogtlande. an den Schleswigschen Bahnen. zur Erforschung volksthümlicher B Mittheilungen über die

Inbalt: Die Schlacht⸗ Schneeschutz anlagen Wanderungen durch Ostdeutschland auweise. (Fortsetzung Weitere „»Limnoria lignorum an der Nordseeküste. Brücke über den Sorocabafluß im Zuge der Botucatubahn, Prov. S. Paulo, Brasilien Die Beanspruchung von Fachwerks durch wagerechte Kräfte in der Trägerebene. Vermischtes: Spree⸗Kanal. Dienstwohnungen fär die Bahnbewachungs Beamten auf den preußischen Bahnen. Das Fremdwort im Eisenbabnwefen.

Reichstags Angelegenheiten.

Der neue Deutsche Parlaments ⸗Almanach wird so bald als nur irgend möglich nach den Stichwahlen erscheinen. wählten Reichstagsmitglieder wollen glichster Beschleunigung an den Herausgeber des Dr. Georg Hirth in München, einsenden.

ihre kurzen biographischen otizen mit

Almanachs, Herrn

Etatiftische Nachrichten.

Dr kãcz i H erschienene 1. Theil der Mittheilungen aus dem tistischen Bureau des Herzoglichen Staats. Minifteriums zu Gotha er Landes- und Volkskunde der Hersegtku6mer Coburg und Gotha“

Jabrgang 18386, bringt eine ausfaßrfig Stati ti? Ter Armen⸗ vflege in den Serjogtbkümern im Jabre 13835, welcher wir nachfolgende Angaben entnehmen. Die Zabster von offentlichen Armen derbãnden unterstũtgten Familienrorftãnde un? einzelnen Per onen belief sich auf 2511, die der mit den ersteren zusammen lebenden Ebefrauen und Kinder unter 141 Jabren auf 2037, mithin die Summe der selbst⸗ unter tüßten unz mituntersttzten Perfonen auf 48 wovon 1353 3uf Coburg und 3295 auf Gotha entfỹelen. Mit Räcksickt auf die ort. anwesende Bevölkerung am 1. Dejember 1335 157333 in Coburg, 111415 in Gotha, zusammen 195 825, fam in Coburg auf je 45, in Gotha auf je 43. im Gesammtlande auf je 44 Einwokner ein aus 5ffentlichen Mitteln unterstũtzter Armer. Von den unterstützten Per⸗ sonen waren in in in beiden Coburg Gotha Herzogthaũmern in Armenhbäusern und son— stigen Anstalten (ge— schlossener Pflege) seibstunterstũtzt. mitunterstũtzt überhaupt . in ibrer eigenen oder in einer fremden Wohnung (offener Pflege)

selbstunterstũtzt. 28 373

mitunterstũtzt . . 310 1

überhaupt. 1013 2283 3302 Bei 104 Selbstunterstũtzten und 137 Mstanterstũtzten war nfall

die Ursache der Unterstützungsbedürftigkeit; von den übrigen Urfachen heben wir die folgenden hervor:

in beiden Herzogthümern Mit⸗ Unter⸗

Selbst⸗ M

Unterstũtzte es Ernäãhrers 195 6335 333 33 eit des Uater⸗

oder in

dessen Familie. 247 Körverliche oder

geistige Gebrechen 2238 Altersschwãche . 211 Große Kinderzahl . 63 Arbeitslosigkeit . . 116 k ; Arbeite schen 18 l 8: 152

Ueber die zu Zwecken der öffentlichen Armenvflege gemachten

Ausgaben werden folgende Angaben gemacht: Die ordentlichen Aus⸗ gaben beliefen sich auf 179 081,25 46; darunter waren in Faarem Gelde verabreichte Unterstüzungen im Betrage von 84 247,569 6, in Naturalien verabreichte im Werthe von 31 534,87 6S½, Ausgaben' für Supvenanstalten sowie Zehr⸗ und Neifegelder an Reisende Die außerordentlichen Ausgaben (für Neubauten u. dgl. Berichtsjahre nur 912 , so daß die Fesammtausgaben für Armen— zwecke 179 99325 6 erreichten, und zwar 65 7935 . in burg und 114 191,625 4 in Gotha. Unter Beruüͤcksichtigung der an andere

in in Coburg Gotha

ae 386

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Armenverbände zur unmittelbaren Verabfolgung an die zu Unter⸗

stützenden oder deren Vertreter, sowie als Erstattungen verausgabter Beträge (12 755,33 6) und der zu gleichen Zwecken von jenen ein gegangenen Summen (13 821,79 6060) stellt sich also der auf jeden Kopf der nicht d

Beitrag zu den

und etwas niedriger (,82 S6). Für jeden Selbst— unterstützten wurden in Coburg Sl, 64, in Gotha 66,38, im Gefammt— lande 71 68 M aufgewendet; faßt man dagegen die Selbst- und Mit— unterstützten zusammen, so entfielen in Coburg auf jeden Unterstũßten Bl iͤn Getha nur 34,55 und im Gesammilande 33.58 60 Fät die Stadt Coburg stellen sich die Ausgaben für Armen; wecke bei einer Bevölkerung von 16210 Köpfen auf 2,02 d pro Kopf der nicht unterstützten Einwohner; die Aufwendungen erreichten fur jeden Selbft— unterstützten eine Höhe von 110,35 , für jeden Unterstützten über⸗ baupt Kö,88 6 Bei der Stadt Gotha mit 27 857 Bewohnern am 1. Dezember 13885 entfielen auf den Korf der nicht unterstützten Bevölkerung 1,87 Kosten für die öffentliche Armenpflege; der An— heil jedes Selbstunterstätzten betrug 78,24 , der jedes Ünterstützten

überhaupt 40,23 „6

Runft, Wifsenschaft und Literatur.

Soeben erschien die Uebersichts karte der Verwal bezirke der preußischer

D Die

Umfang a

lichen im Maßstabe von Die Königlichen Eisenbahn-Direktionsbezirke ebenso die einzelnen Betriebsämter mit des Sitzes der Direktion gekennzeichnet. Die durch die Direktion selbst auszufübrenden Neubauten, welche a. den Betriebsämtern nach demnächstiger Eröffnung bereits zugetheilt sind, finden wir durch in der Farbe des Betriebsamts gehaltene fortlaufende Linien gekennzeichnet, die b. den Betriebsämtern noch nicht zugetheilten sind darch in der Farbe des betreffenden Betriebsamts gehaltene punktirte Linien angedentet. Das Flußnetz ist nur schwar; einge— zeichnet, Seen und größere stehende Gewässer dagegen mit blauer Farbe erkennbar gemacht, die schiffbaren Flüsse, die nicht schiffbaren Flüsse und Bäche, die schiffbaren Kanäle sind jeder durch kesondere Zeichnung von einander unterschieden; desgleichen sind die Reichs-, Landes-, Provinz und Regierungsbezirks⸗ Tenjen an den verschiedenen Merkmalen leicht zu erkennen... Durch auffällige Merkmale sind ferner die doppelgeleisigen Haupt— bahnen, die eingeleisigen Hauptbahnen mit mehrgeleifigzem und ein— geleisigem Grunderwerb, ferner die Bahnen untergeordneter Bedeutung mit mehrgeleisigem und eingeleisigem Grunderwerb unterschieden. So dann sind angedeutet die zur Ausführung genehmigten Hauptbahnen Und Bahnen untergeordneter Bedeutung, endlich die Zampf⸗Tramwap— bahnen sowie die Pferde⸗Eisenbahnen. Die Uebersichtskarte bringt ferner verschiedene Karten kleinerer Bezirke, sowie die von Berlin, welche im Maßstabe von 1: 120 000 gehalten ist und eine genaue Uebersicht über das Berliner Bahnnetz giebt. Es sind allein neun, durch verschiedene Farben von einander kenntlich gemachte Babnen— welche sich in und um Berlin befinden, die Stadtbahn, Verbindungs⸗ bahn u. s. w. fallen am auffälligsten in die Augen. Eine zweite kleinere Karte zeigt das Oberschlesische Berg⸗ und Hüttenrevier, ge— zeichnet im Maßstabe 1: 20) 00). Wir finden da Anfchlußbahnen für nicht öffentlichen Verkehr, die eigenen Schmalspurbahnen verpachtet) für öffentlichen Verkehr, sowie die fremden Schmalspurbabnen für nicht öffentlichen Verkehr. Endlich ist noch eine Ueberficht des Rubr— Kohlen ˖ Reviers gegeben im Maßstabe von 1: 1800090. Auch bier inden sich die Anschlußbabnen für nicht öffentlichen Verkehr, die Pferde und Schlepp sowie die außer Betrieb gesetzten Eisen bahnen angegeben, ferner genaue Kennzeichen für Schachte, Hätten, Zechen,

Kokereien, Koksöfen, Ringöfen, Eisenbütten und Sägemühlen—

Im Berlage der Helwing schen Verlagsbuchbandlung Th. Mier⸗ zinskv., Königl. Hofbuchhändler) in Hannover, erschlen soeben eine Broschüre, betitelt; Das Vaterland ist in Gefabr! Ein Aprell an die deutsche Nation von einem deutschen Patrioten. Der Verfasser hält es für die Pflicht jedes Patrioten, das Volk über Tie

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