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Der Abg. Wessel dagegen beantragte, die Petition der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung zu über⸗ weisen. Nach einem Schlußwort des Berichterstatters, Abg. Spangenberg gelangte der Antrag der Agrarkommission zur Annahme.
Hieran schloß sich der Bericht der Budgetkommission über die Petitionen der Fabrikanten Eppen und Gen. in Winsen u. a. O, betreffend den Bau einer Sekundär— Eisenbahn von Soltau nach Winsen a. d. Luhe, der Einwohner Fricke und Gen. in Meiersberg, betreffend den Ausbau der Bahnlinie Wülfrath — Ratingen, des Geheimen Kommerzien-Raths Boch in Mettlach und Genossen, betreffend Fortführung der Hoch— waldbahn in der Richtung nach Türkismühle mit der Gabelung nach Merzig.
Der Berichterstatter, Abg. Bödiker, empfahl den An— trag der Budgetkommission: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die Petitionen der Königlichen Staats— regierung als Material zu überweisen.
Der Abg. Bie senbach wünschte, die Petition, betreffend die Bahnlinie Wülfrath Ratingen, der Königlichen Staate— regierung zur Erwägung überwiesen zu sehen; der Abg. Dr. Natorp beantragte, sie an die Kommission zur schrift— lichen Berichterstattung zurückzuverweisen. Nach einer kurzen Debatte, an welcher sich die Abgg. Biesenbach, Vygen, von Minnigerode, Dr. Natorv, Dr. Wehr und Geheimer Re— gierungs-Rath Dr. Micke betheiligten, wurde bezüglich dieser Petition Zurücknverweisung an die Kommission zu schriftlicher Berichterstattung beschlossen. Die beiden anderen Petitionen wurden, die erstere ohne Debatte, die letztere nach kurzen Aeußerungen der Abgg. Dr. Enneccerus, Lehmann, Knebel und des Geheimen Regierungs-Raths Dr. Micke der König— lichen Staatsregierung als Material überwiesen.
Ueber die Petition der Posener Fischer-Innung u. a. um. Abänderung mehrerer Bestimmungen des Fischereigesetzes vom 30. Mai 1874 erstattete der Abg. Freiherr von Grote den Bericht und befürwortete den Antrag der Agrarkommission: Das Haus der Abgeordneten wolle be— schließen: Ueber die Petition zur Tagesordnung überzugehen.
Das Haus beschloß ohne Debatte diesem Antrag gemäß.
Schluß 21 Uhr.
— Pfändungen wegen fälliger rechtskräftiger Wechselforderungen gegen den Schuldner, welcher bereits seine Zahlungen eingestellt hat, sind nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 25. November v. J; anfechtbar, sofern der Pfändungsgläubiger nicht beweist, daß ihm zur Zeit der Pfändung die Zahlungseinstellung des Schuldners nicht bekannt gewesen war. Dagegen sind Pfän— dungen wegen nicht fälliger Wechselforderungen behufs Siche— rung der acceptirten Summe, wenn nach Ausstellung des Wechsels eine Exekution in das Vermögen des Accepkanten fruchtlos ausgefallen war ꝛc. (Art. 29 der Wechs-Ordn.) nur dann anfechtbar, wenn der Anfechtende nachzuweisen vermag, daß dem Wechselgläubiger zur Zeit der Pfändung die Zahlungs⸗ einstellung bekannt gewesen war.
Hessen. Darmstadt. 9. März. (Darmst. Ztg.) Der Zweiten Kammer der Stände ist ein Gesetzentwurf über die Anlegung vormundschaftlicher und pfleg— schaftlicher Gelder sowie die Aufbewahrung der Werth— papiere und die Verhängung von Ordnungsstrafen bei Vor— mundschaften und Pflegschaften, mit Motiven, zugegangen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg. 10. März. (W. T. B.) Der Landes-Aussfchuß hat in der Frage des Baues eines Landes-Ausschuß-Gebäudes einen Kom promiß— Antrag angenommen, wonach das Bauprogramm nach dem Kommissions-Antrag genehmigt, dagegen im Etat die Baurate von 190 000 6 gestrichen wird. Aus dem Etat 1881 82 ist noch eine Baurate von 257 009 6 verfügbar.
Defterreich⸗ Ungarn. Wien, 9. März. (Wn. Abdp.) Das Abgeordnetenhaus des Reichsraths nahm heute seine Thätigkeit wieder auf. Seitens der Regierung wurde eine Gesetzuorlage, betreffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben sowie die Bestreitung des Staatsaufwandes im Monat April dieses Jahres, eingebracht. Die Spezialdebatte über das Arbeiter-Krankenversicherungsgesetz wurde fortgesetzt. . Pest, . März. „Budapesti Közlöny“ publizirt das sanktionirte Gesetz in Betreff des Autorenrechts.
— 10. März. (W. T. B.) Dem Unterhause ist heute die Regierungsvorlage, betreffend die Deckung des auf Ungarn entfallenden Antheils von dem durch die De egationen bewilligten Militärkredit von 521 Millionen, zugegangen. Dieselbe wurde dem Finanzausschuß uͤberwiesen.
Großbritannien und Irland. London, 10. März. W. T. B.] In der heutigen Sitzung des Unter hausses erklärte in Beantwortung an ihn gerichteier bezüglicher Anfragen der Unter-Staatssekretär Fergusson: das Gebiet . Mombaza und der Mündung des Tana—
lusses sei nicht annektirt; ebensowenig seien Unter— handlungen wegen Annektirung desselben eingeleitet. Das gedachte Gebiet bilde einen Theil der Besitzungen des Sultans von Zanzibar, dessen Unabhängigkeit Deutsch— land, England uns Frankreich anerkannt hätten. Was die im Haag wegen des Verschleißes von Spirituofen in der Nordsee abgehaltene Konferenz anbetreffe, so hätten 5 von den 6 Staaten, welche sich an der Konferenz betheiligt, die vorgeschlagene Konvention; angenommen; es würden nunmehr Schritte geschehen, um die Konvention zum Abschluß und zur Ausführung zu bringen. Bezüglich der Bef chrän⸗ kung der Einwanderung von mittellosen Perfonen bemerkte der Unter-Staatssekretär: es ständen einer solchen vertragsmäßige Verpflichtungen Englands nicht entgegen, die Regierung sei aber zu einer solchen Beschraͤnkung auch durch kein Gesetz ermächtigt. Der Deputirte Colom b erwiderte darauf unter dem Beifall des Hauses, daß er demnächst die Beschrän⸗ kung der Einwanderung mittelloser Personen beantragen werde. Auf weitere Anfragen erwiderte Fergusson: er . keinen Grund zu glauben, daß eine Anhäufung ru ssi— cher Truppen bei Sarakhs stattgefunden habe. In Betreff des Vize-Konsuls Johnstone in Kamerun habe der Konsul Hewitt am 3. d. berichtet: nach einem ihm zugekommenen Gerücht sei Johnstone von einem Stamm am Rio del Rey gefangen fortgeführt worden. Hewitt habe sich, obschon er das Gerücht bezweifle, gleichwohl, von einem ein= heimischen einflußreichen Häuptling vegleitet, sofort zur Auf⸗
suchung resp. Befreiung Johnstones mit einem Kriegsschiff
.
nach der Gegend begeben, wo die Gewaltthat gegen Johnstone begangen sein solle. Weitere Nachrichten seien nicht ein⸗ egangen, auch sei nicht hekannt, ob der Stamm, dessen Ge— angener Johnstone sein solle, seinen Aufenthalt innerhalb des deutschen Schutzgebiets habe. Endlich weg Fergusson noch mit: die in Sofig vorgenommene amtliche Untersuchung habe ergeben, daß weder Karawelow, noch irgend eine andere der dort verhafteten Personen Klage darüber geführt habe, daß sie geschlagen oder sonst mißhandelt worden sei; die Verhafteten würden mit aller Rücksicht auf ihre persönlichen Verhältnisse und auf ihre Lebensstellung behandelt. — Bei der Spez ial⸗ debatte über die für das Kriegs-Ministerium gefor— derten Nachtragskredite wurde der Betrag von 155 090 Pfd. Sterl. der zum Ersatz des bisher von Egypten für die
englischen Okkupationstruppen geleisteten, jetzt aber zur Regelung von egyptischen Forderungen ver— wendeten dein verlangt wird, mit 149 gegen Iàsß Stimmen bewilligt. Bei der Berathung wies
der Finanzsekretär Brodrick den Vorwurf zurück, daß dieser Kredit nothwendig sei, um eine Untersuchung der egyp— tischen Finanzen zu vermeiden. Der Präsident des Handels- amts, Goschen, erklärte: es sei noöthig gewesen, den bestehen— den Verhältnissen ein Ende zu machen und eine definitive Negelung aller Forderungen Egyptens herbeizuführen. Egypten prüfe neuerdings seine finanzielle Lage und seine Ausgaben im Allgemeinen und sei durch die Mittheilung der englischen Regierung über denjenigen Theil der Ausgaben, den England übernehme, darüber informirt, daß es keine Subvention erhalte; es müsse also ohne eine zu starke Reduktion des Heeres die Ausgaben in einen Rahmen mit den Einnahmen bringen. Anderenfalls müsse die bisherige Coupons Reduktion fortdauern, und das würde die Thätigkeit einer internationalen Kommission zur Folge haben. Mit derselben entschlüpfe aber die allgemeine Verwaltung Egyptens der Hand Englands, und das Reform— werk sowie die von England im Interesse einer beschleunigten Räumung des Landes angestrebte Autonomie würde benach— theiligt werden.
— 10. März. (W. T. B.. Das Marinebudget ist
heute veröffentlicht worden. Die Ausgaben sind darin auf 124765 80) Pfd. Sterl. veranschlagt, 793 09) Pfd. Sterl. weniger als im vorjährigen Budget. In den beigefügten Motiven wird hervorgehoben, daß diese Verminderung der Ausgaben nicht von Herabsetzung des Effektivstandes der Flotte, sondern aus Ersparnissen und Reformen in der Verwaltung her— rühre. Der Effektivstand ist 62 50 Offiziere und Mannschaften, derselbe weist eine Vergrößerung um 1100 Mann gegenüber demjenigen des Vorjahres auf. Im laufenden Jahre werden 10 neue Panzerschiffe, 7 Torpedo⸗Kreuzer und 3 Torpedo— Kangnenboote sowie 8 andere Schiffe für den Dienst bereit— gestellt werden. Alle diese Schiffe find von überlegener Fahr— geschwindigteit gegenüber den Schiffen ihrer Klasse in anderen Tändern. (A. C.) Das Armee⸗Budget für das Finanz⸗ jahr 1857 38 veranschlagt die Ausgaben für das Heer auf 13 393 000 Pfd. Sterl., d. i. 169 71069 Pfd. Sterl. mehr als im Vorjahre. Dem Budget ist eine Denkschrift des Kriegs⸗-Ministers Sta mage girh engt, Dieser zufolge ist der Grete nl lr en e, T n thatsächlich vollendet und können zwei starke Armee-Corps in kuͤrzester Zeit ins Feld rücken. Der Plan erheische jedoch eine bedeutende Ver— mehrung des Genie-Corps und der Garnisons— Artillerie. Die Herstellung des neuen Magazin⸗ gewehrs gehe rasch von Statten. Die Voranschläge umfassen auch die Koösten für die Fertigstellung der Forts für den Schutz von Hongkong und Singapore.
Frankreich. Paris, 9. März. (Fr. C.) Der Finanz— Mintster hofft, die Budgetvorlage für 1838 in zehn bis vierzehn Tagen auf den Tisch der Deputirtenkammer legen zu können; er würde dann auf die Ernennung des Budget— ausschusses schon in den ersten Tagen des Aprils dringen und zu erwirken suchen, daß derselbe während der Osterferien seine Arbeit in Angriff nähme. Doch hängt die Prüfung des Budgets nicht nur von dem Aus— schuß, sondern von dem Schicksal der neuen Steuer ab, welche Hr. Dauphin neben die Mobiliarsteuer zu setzen vor— schlägt, der sogenannten Quotitätensteuer, die im Grunde eine nach der Hausmiethe berechnete Einkommensteuer wäre. Die— selbe würde alljährlich je nach dem zu deckenden Defizit be— stimmt und sollte für 18558 auf 1 Proz. der Miethe festgesetzt werden, um 30 Millionen abzuwerfen. Es handelt sich jetzt also darum, diesen Antrag durch eine Kommission prüfen zu lassen und baldmöglichst vor das Parlament zu bringen.
— 10. März. W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat heute den Artikel der Vorlage über die Zuschlagstaxe auf Cerealien, durch welchen ein Zoll von 5 Fr. festgesetzt wird, mit 328 gegen 238 Stimmen angenommen. ö
. Itglien. Rom, 10. März. (W. T. B.) Die Depu⸗— tirtenkammer nahm heute im Beisein sämmtlicher Minister ihre Sitzungen wieder auf. Der Minister-Präsident Depretis zeigte der Kammer an: der König habe die Demission des Kabinets in Folge der für die Bildung eines neuen Kabinets hervorgetretenen Schwierigkeiten abgelehnt; das Kabinet sei daher aus Ehrfurcht vor dem Willen des Königs und in der Ueberzeugung, daß es seine Pflicht thue, im Amt geblieben. Es erwarte jetzt ein Votum der Kammer. Crispi beantragte darauf eine Tagesordnung, in welcher die Haltung der Minister in der letzten Krisis als den parlamentarischen Gebräuchen zuwiderlaufend getadelt wird. Ueber diesen Antrag soll in der morgigen Sitzung verhandelt werden. Das Ministerium hat sich mit der Festsetzung der Berathung auf morgen ein— verstanden erklart.
— 11. März. (W. T. B.) Die Abstimmung über die von Crispi beantragte Tagesordnung, in welcher die Haltung der Minister in der letzten Krisis als den par— lamentarischen Gebräuchen zuwiderlaufend getadelt wird, dürfte erst morgen stattfinden.
Serbien. Belgrad, 19. März. (W. T. B.) Der neue österreichisch⸗ungarische Gesandte, von Hengel— müller, hat dem König, heute sein Beglaubizungs— Schreiben überreicht. Wie die „Polit. Eorresp.“ meldet, hob der Gesandte bei dieser Gelegenheit hervor: der Kaiser von Desterreich habe ihn beauftragt, seine ganze Sorgfalt auf Erhaltung und Forderung der herzlichen, intimen Beziehungen zwischen Oesterreich-ngarn und Serbien zu verwenden. Zur Ausführung dieser ihm gestellten Aufgabe werde er daher alle eine. Kräfte einsetzen. Der König erwiderte in uͤberaus herzlicher Weise: er sei gerührt von dem dem Gesandten durch
Dhne Tie Bedeutung dieser Unterstützung
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den Kaiser ertheilten Auftrag, der seinen eigenen Wünsch⸗ entspreche. Der Gesandte könne bei der Ausführung der meinsamen Aufgabe, die gegenseitigen Beziehungen zu R= solidiren und weiter zu entwickeln, auf seine und der Reg; rung loyalste Unterstützung rechnen; er werde stets bestr⸗ sein, den Beziehungen zu Oesterreich den Charakter vo kommenster Herzlichkeit zu geben. — Dem Le gation; Rath Schießel, welcher die Gesandtschaftsgeschäfte langen . versah, hat der König das Commandeurkreuz des Weiß dler⸗Ordens verliehen.
Bulgarien, 19 März. (W. T. B.) Einem Telegram;
der „Agence Havas“ aus Rustschuk zufolge hätte Obes Filow auf Verlangen der russischen Regierung die Erlan
niß erhalten Bulgarien zu verlassen. Gestern seien 2 Unt off iziere zu fünfjähriger, fünf zu achtjähriger und fünf lebenslänglicher Festungshaft verurtheilt und die gemein Soldaten begnadigt worden. Man erwarte hierüber noch R endgültige Euntschließung des Majors Petrow, welcher *, unbedingte Vollmacht besitze, die Urtheile abzuändern.
Dänemark. Kopenhagen, 10. März. (W. T. 3
Der Kronprinz wird zur Feier des Geburtstage am 29. d. M. nach Berli—⸗ abreisen. In seiner Begleitung werden sich der General Maj Kammerherr Nägler, Hofchef des Kronprinzen, der Hauptmann. Kammerjunker Brill, Adjutant Sr. Königlichen Hoheit, un;
des Deutschen Kaisers
der Premier-Lieutenant der Leibgarde, Baron Blixen-Fineh befinden.
Zeitungsftimmen.
Der „Hannoversche Courier“ sagt zur Abstimmun;
über die Heeresvorlage:
:. Die öde Wortmacherei und bittere Gehässigkeit, durch welc⸗ die Mehrheit des letzten Reichstages sich Geltung zu verschar. suchte, hat das politisch einsichtsrolle Bürgerthum mit grenzenlosen Widerwillen erfüllt, der in dem Ergebniß der Wahlen zum vol. endeten Ausdruck gekommen ist. Nicht ein Angstprodukt“ ist * gegenwärtige Mehrheit, sondern das Erzeugniß opferbereiter Vater landsliebe und ernster politischer Erkenntniß. Alle Kreise der GefeJ— schaft sind mit Genugthuung erfüllt, daß die Mehrheit in so würdige Weise die Heeresvorlage erledigt: keine unnützen Deklamation-r keine bitteren Anklagen wider die Gegner, — nur ein kurzes, knaprz Wort genügte, um die ö. des neuen Reichstages zu der enn scheidenden Frage in das richtige Licht zu setzen. Es ist das Verdier? des Hrn, von Bennigsen, welcher mit seiner knavven Einleitungster
sofort die ganze Angelegenheit aus dem trüben Dunstkreis des Parte.
kampfes erbob zu der freien Anschauung patriotischer Hingabe un; staatsmännischer Klugheit. Möge der Verlauf der ersten Sitzungeꝛ des Reichstages von guter Vorbedeutung sein für seine Thätigkeit: den kommenden Sessionen. Möge die Mehrheit auch in allen Frage nur das wirthschaftliche Wohl des Volkes, nur das Interesse * Gesammtheit im Auge behalten, dann wird es gelingen, auch in Zu kunft die Einmüthigkeit zu erhalten, welche bei den Wahlen so segens⸗ reiche Früchte getragen hat.
— Die „Freisinnige Zeitung“ hatte u. A. erklärt Die Sozialdemokratie hat die freisinnige Partei bei den Stich. wahlen allerdings unterstützt, doch keineswegs überall mit der Toll Zahl von Stimmen, 31 beim ersten Wahlgang abgegeben warez l z l zu unterschäßen, muß ar⸗ erkannt werden, daß von der freisinnigen Partei, insbefondere ibre Wahlcomités, das Möglichste geschehen ist, in der kurzbemeffenen Zeit bis zu den Stichwahlen alle Kräfte aufzubieten, um noch die Rieder lage der Partei beim ersten Wahlgang nach Möglichkeit wieder aus, zugleichen.
kö. wendet sich das sozialdemokratische „Berliner Volksblatt“ und sagt u. A.:
=. Zunächst sei konstatirt, daß in den sieben Stichwablen, in denen die freisinnige Partei unterlegen ist, nur in einer die Sojzial— demokratie für den Freisinnigen eintreten konnte, und dies war in Kreise Waldenburg. . .. Und hier sind sämmtlichs fozialdemoktatisé⸗ Stimmen auf Dr. Ebertv, auf einen äußerst matten Freisinnigen gefallen Nur der Schwäche der eigenen Parteigenoffen, auf die wir noch nãbe: im Allgemeinen hinweisen werden, ist der Verlust diefes Sitzes zu verdanken. .
Unter den zwanzig Sitzen, welche die Freisinnigen bei den Stick— wahlen erhalten haben, befinden sich zwei, die ihnen die Spi demokraten streitig machten. Daß dort die Gegnerschaft der Letztere gegen die Freisinnigen zum scharfen Ausdruck Jekommen ist, halter wir nicht allein für selbstrerständlich, sondern wir würden es beklagen wenn es anders gewesen wäre... . In 14 Stichwahlen haben die Frei⸗ sinnigen lediglich nur siegen können durch die direkte Unterstützung der
Sozialdemokraten, und mindestens in der Hälfte derselben, so i⸗
Halle a. 2 Bremen. in Berlin L und II, Stettin, Garlitz Senner. Mettinann, Hanau, Sonneberg, nur durch that, sächliches, energisches Eingreifen der sozialistischen Arbeiter
in die Agitation fär den Ffreisinnigen Kandidaten. thatsächliche Beispiele anführen, wo in einzelnen Wahlkreisen nur durch das Anfeuern der Sezialdemokraten die fresfinnigen Wakl— comitès aus ihrer angsterfüllten Lethargie erwachten und dann mi
Wir könnten biet
Ftwas erleichterten Herten in den erneuten Wahlkampf zogen. Sir
Niederlage am 21. Februar hatte gerade die freisinnigen Wahlkreis⸗ (omités, mit wenigen Ausnahmen, derart niedergefchmettert, das e der, moralijchen und in einigen Kreisen auch der thatsãchlichen, agita⸗ torischen Mithülte der Sozialdemokraten bedurften, um üÜüberbaur: noch leidlich gerüstet den Lampe wieder aufjunehmen. ...
Was nun die Bemerkung der Freisinnigen Zeitung“ anbelangt Faß die Sozialdemokraten in den Stichwahlen die freisinnige Partei keineswegs überall mit der vollen Stimmenzahl, welche beim 'erster
Wahlgang abgegeben worden sei, unterstützt hätten, so liegt in diefer
Worten.. Ties größte Undankbarkeit einer Partei gegenüber, welche— . ö eutschfteisinnigen wenigstens ibre momentane Rettung noch ver⸗ .
Außerdem aber beruht die Behauptung der Freisinnigen Zei⸗ tung? aut Uakenntgiß und Unwahrheit. Wo bei der Stichwabl weniger Stimmen für den Freisinnigen abgegeben worden sind, als bei der Hauptwahl für den Freisinaigen und Sozialdemokraten zu⸗ am mengenommen trägt lediglich die nachträglick? Fabnenflucht mancher deutschfreisinnigen Wähler an der verminderten Zahl dit Schuld! Das weiß die „Freisinnige Zeitung“ gerade so gut, wie wir es wissen — deshalb ist ihre Behaurtung, kie Soʒ laldẽmokrati⸗ hätte nicht ganz und voll bei den Stichwahlen ihre Schuldigker gethan. unwahr. Geradezu albern ist die Lobeshymne, welche die „Freisinnige Zeitung‘ auf den deutschfreifinnigen Sieg im dritter Berliner Wahlkreise singt. Dabei Stichwahl mehr Konfervative für den Sozialisten, als für Munckel Lestimmt hätten. Sz dumm sind Lie Kenfervativen doch nicht, da in den drei übrigen Wahlkreisen die Sozialisten erklärt batten, für den Vndi ten der Freisinnigen, gegen den der Konfervativen einzutreten Die Miguelbrüder und die wohlkabenden Konserrativen haben fü⸗ . gestimmt, während die Antisemiten sich der Stimme ent
ielten.
Das Volksblatt: erinnert im Weiteren die „Freisinnige Zeitung?“ daran, daß die Sozialdemokraten trotz der geiferischen Freifinniger n, den Professer Virchow aus der Umzingelung der keaktionäten
lemente geradezu herausgehauen“ haben“.
Geistbeck.
erklärt das Blatt, daß bei der
Eennen, welche der deutschen Sache in Elsaß Lothringen von den
aslindi Ichungen. dre . eli . Erkenntniß muß bestimmend sein für die Maßregeln, welche
nicht in der augenblicklichen Aufwallung eines, wenn auch noch so be—⸗
aben Tir 26 mr er, ,. 1 es Kaiserlichen Staatssekretärs über die künftige Handhabung der
ein volizei,
; wir hoffen,
Fiederbolt können wir nur darauf hinweisen, daß es ein großer Fehler
hie es durchaus nöthig ist, daß alle Deutschgesinnten im Reichslande susammenstehen, um der Bevölkerung zum Bexußtsein zu bringen, af an den Grundlagen der deutschen Herrschaft im Reichslande nich: herüttelt werden darf. . Wer jetzt im deutschen Lager Zwietracht säet, leistet nur den ern der deutschen Sache Vorschub. Wir bedauern deshalb. daß Kölnische Zeitung“ es für angemessen gehalten bat, nicht. nur die hörten Klagen über die sog. Notabelnwirthschaft unter dem ver⸗ storbenen Statthalter zu erneuern, sondern auch gegen Mitglieder des Ministeriums den Verdacht zu erheben, daß sie die ‚Protestnotabeln“ in pflichtvecgessener Weise begünftigen könnten.
Wir weisen diesen Vorwurf mit Entschiedenheit zurück, der hier kum erstenmal gegen die an der Spitze der Regierung stehenden Männer erheben wird und der vollkommen grund- und haltlos ist!
Amtsblatt des Reichs-⸗-Postamts. Nr. 11. — Inbalt: Verfügungen: vom H. März 1887. Wegfall der Firma der Aufgabe⸗ anstalt nebst Unterschrift in den Ueberweisungstelegrammen zu telegra— pbischen Postanweisungen.
Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 4. — Inhalt: J. Aktenstũcke und Aufsätze: 14) Unzulässige Briefbeförderung der Privatanstalten von Postort zu Postort. — 15) Das neue Reichs Post⸗ und Telegraphengebäude am Stephansplatz in Hamburg. — 16) Landkarten, ihre Herstellung und ihre Fehlergrenzen (Fortsetz ang). — 17) Die Marschall⸗Inseln. — II. Kleine Mittheilungen? Er— weiterung der Dienstbereitschaft für die Annahme von Telegrammen
und Rohrpostsendungen bei den Verkehrsanstalten in Berlin. — Regelmäßige Postverbindung nach dem Inneren von Afrika. — Be— teisung des nordwestlichen Küstengebiets der Insel Island. — Die Eisenbahnen in Bavern. — Die Eisenbahnen Egvptens. — Schmiede⸗ eiserne Räder nach dem System Arbel. — III. Literatur des Ver⸗
kebrsweiens: Der Weltverkehr. Telegraphie und Post, Eisenbahnen und Schiffahrt in ihrer Entwicklung dargestellt von Dr. Michael Freiburg (Breisgau). Herder'sche Verlagshandlung. 13887. N. Zeitschriften ˖ Ueberschau.
Reichstags ⸗Angelegenheiten.
Der Etat für die Verwaltung der Kaiserlichen Maxine auf das Etatsjahr 18387 88 ermäßigt sich in den Einnahmen (Kax. 10: 488 950 1) um 25 100 M gegen den laufenden Etat. Der Erlös aus der Veräußerung von Grundstücken ist um 36 000 ½ geringer angesetzt so daß ungeachtet kleinerer Mehreinnahmen, welche einzelne andere Titel ergeben, doch im Ganzen noch jener Ausfall bleibt. Die fortdauernden Ausgaben (Kap. 45 - S4: 38 338 192 M) stellen sich um 1237 097 4 höher als im laufenden Etat. Bei der Amiralitat (Kap. 45) sind 13 Stellen für Offiziere als rortragende Räthe und Hülfsräthe vorgesehen (bisher sind eiatsmäßig 19 Stellen, tzatjächlich aber bereits 13 militärische Dexonenten vorhanden), die ir Gehalt aber aus Kap. 51 beziehen. Außerdem sind für expedirende Sekretäre 2c. 15 820 Æ mehr erforderlich, so daß im Ganzen eine Erköhung dieses Karitels um 28 826 M eintritt. Bei dem' Hydro— zrapbischen Amt (Kap. 43: 158 870 M) bat sich ein Mehrbedarf von nur 350 M herausgestellt. Kap. 47: Deutsche Seewarte 225 485 4M, H: Stationsintendanturen 189 595 ½, 49: Rechtspflege 27 750 M sind unverändert geblieben. In Kaxitel 50: Seelsorge 45 705 neten in verschiedenen kleineren Posten 2098 * hinzu.
Kap. 51: Besoldungen 7733 914 M erhöht sich um 451 219 6. Es treten hinzu I Korvetten ⸗Kavitän (6300 S), 1 Kapitän⸗Lieutenant FI. (4500 Mς , 1 desgl. II. Kl. (3120 46), 4 Lieutenants 3. S. 2 1350) 46), 3 Unter⸗Lientenants z. S. (a 1200 M0]. zus. ca. 24 00 M, Ldensionirter Offizier (1080 6 und 1090 4 Minderersparnisse in Folg: von Manquements. Dutch diese Forderung soll dem in der Denkschrift, betreffend die weitere Entwickelung der Kaiserlichen Marine, Keichsiags⸗-Drucksache Nr. 265, 5. Legislaturperiode, IV. Session 1834, und im Marine-Etat für 1855/85 Seite 21 nachgewiesenen Mangel n Offizieren abgeholfen werden. Bis zum 1. April 1857 werden die s dabin zur Beförderung kommenden Seekadetten den durch den Stat är 1836/87 nachgewiesenen Bedarf einschließlich des wahrscheinlichen Abgangs decken und ein Plus von etwa 160 Seekadetten geben, für elche Offizierstellen nicht vorhanden sind. Die vorgesehene Ver—⸗ tbeilung der 19 Stellen auf die verschiedenen Chargen ist mit Röck sicht auf den Bedarf in denfelben erfolgt. Es traten ferner hinzu ¶Stabt · Ingenieur ( 20 M) durch Umwandlung einer Maschinen⸗ Dber⸗Ingenicurstelle, 6 ODber-Zablmeister (a 4565 M.. 12 Zahlmeister unz Unter⸗Zahlmeister a 2706. ). an Deckoffizieren S6 mit zusammen 1063 3060 M, is der Matrosen - Diristonen, 46 der Werft-Dirifionen, 33 der Artillerie⸗Verwaltung und 10 des Torpedowesens) bei den Natrosen.· Dirisionen 12 Vije⸗Feldwebel (à 720 0), 27 Obermaate ä [20 M,, 6 Maate (3 1 , und 185 Matrosen ( 231 A) In dieser Mehrforderung liegen, außer den von der Forderung für 1835 57 beim Kap. 51 Tit. 19 abgesetzten 211 Köpfen, 56 Stellen ür Hornisten, und zwar 135 für Unteroffiziere und 41 für Matrofen, sowie 7 Stellen für Unterpersonal bei den Torpedo⸗ und Minendepots.
Die Bildung von Bordkapellen ist bei dem einförmigen Dasein der Schiffsbesatzungen ein sebr wesentliches Mittel, um einen frisHen Geist zu erbalten und deren Leistunasfäbigkeit zu steigern. Es sind aus diesem Grunde in den letzten Jahren den Schiffen Bordkapellen mitgegeben worden, zu welchen die für den Dienst am Lande beitimmten Vornisten an Bord kommandirt werden mußten. Hierdurch bat eine Schädigung des Landdienstes stattgefunden. Von den geforderten 56 Stellen sind 15 als Stellen für Unteroffiziere vorgeseben, namlich für 3 Kapellmeister und für 12 Lehrer für den Musikunterricht. Außer⸗ dem liegt es in der Billigkeit, den ausgebildeten Hornisten Aussicht auf Avancement zu eröffnen und dieselben einigermaßen dafur zu ent⸗ schädigen, daz an Bord ihnen Gelegenheit zum Nebenverdienst ent⸗ zogen ist. Die geforderte Zahl Hornisten entspricht dem Bedürfnis zur Bildung von Bordkapellen. Bei den Werit-Dirisionen treten binzu: 8 Ober⸗Feuersmeistermaate (à 720 0, 18 Feuermeisterzmaate (à 540 M). 35 DOber⸗Heizer (2 288 0), 25 Heizer (3 231 AÆ . 4 Feld- webel (à2 323 60), 19 Vize⸗Feldwebel (à 720 M,, 4 Meisterzmaate (à 540 6), 535 Handwerker (6 234 M), 2 Ober⸗Lazaretbgebulfen (à 720 M), 4 Lazarethgehülfen (à 510 M), 6 Unter- Lazarethbgehälfen à 2388 M).
In Kapitel 52: Jadiensthaltung der Schiffe und Fahrieuge 3 811000 A tritt eine Ermäßigung von 109 8360 * ein, obgleich der Hauptposten dieses Kapitels, Titel 3: Für Instandbaltung und Re⸗ varatur der Schiffe ꝛc 3 445 000 M sich um 245 290 * erhoht hat.
Zur Natural verpflegung (Kap. 53: 3 2. 480 M werden in Folge der vermebrten Anzahl der einzuschiffenden Mannschaften 55 87) 60 mehr erforderlich. Kap. 54: Bekleidung 95 060 Æ weist einen Miader⸗ bedarf von 1620 M auf; Tap. 55: Servis und Garnison⸗Verwaltungs—⸗
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esen 823 924 6 einen Mehrbedarf von 26 733 M; Kar. 54: W nungsgeldzuschuß 556ß 0907 A einen solchen von 32099 41, die Kran⸗ kenpflege (Kap. 57: 572286 1) 17252 0 mehr. Es treten bier hinzu: 1 Ober⸗Stabsarzt II. Klasse zu 4200 *, Stabsãrzte zu 2760 AÆ — 8280 , 3 Assistenzärzte J. Klasse zu 1380 6 — 4140 S, 4 Assistenzärjte II. Klasse zu 1200 — 4530) 6, zusammen 21 420 M Seit eh bat eine Bejetzung der Schiffe mit ärztliche Maßgabe des Bedürfnisses nicht überall erfelgen könner ist dies zum Theil der Fall gewesen, 1835 und 1886 gemein den Panzerschiffen nur je 1 Arzt, und zw Ober⸗Arzt überwiesen werden; die Kommandirun r mußte wegen Mangels an solchen unterbleiben. Es i stand, der auf die Dauer eine empfindliche Schädigung dienstes mit sich bringt, weil die Verwendung ron junger ärzten an Bord unter Leitung von Ober⸗-Aerzten ein wesent forderniß ist, die ersterez in den Sanitätsdienst an Bor einzuführen und mit dem Dienstbetrieb vertraut zu - den letzten Jahren eine größere Anzahl von Fahrzeugen, auf w Assistenzärzte als Einzelärzte etatsmäßig sind, in schwierigen Klim und an gesunzheitsschädlichen Küsten verwendet wurde, so sehr junge Assistenzärzte, welche nur geringe oder gar keine Dienft—⸗ erfabrung besaßen, hierzu fommandirt werden müssen. Der welchen die Kommandanten solcher Fahrzeuge von ihren ärztlichen
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*
von Schiffen die Kräfte einer größeren Anzahl von Aerzten in höherem Grade abgenutzt werden wie bisher.
nicht weniger als zehn Fällen ein Ersatz erforderlich geworden. All mählich ist das Mißverhältniß eingetreten, daß zur Zeit in Kiel und Wilbelmsbaven neben dem nur nach dem dringendsten Bedürfniß be—= messenen oberärztlichen Personal nur je ein Assistenzarzt vorhanden ist, welcher, da in Folge der allgemeinen Personalvermehrung der Marine auch die Zahl der Kranken in den Lazarethen gewachsen ist, für den Landdienft im Laiareth und bei den Marinetheilen, zur Bebandlung der zahlreichen Soldatenfamilien, sowie zur Ausbildung der Lazareth—⸗ gehülfen ungenügend ist. Endlich bedingt die unzureichende Anzabl der Aerzte häufige Umkommandirungen und Vertretungen, so daß das ärzt— liche Personal bei den Marineiheilen der Stetigkeit entbehrt, ein Uebelstand, welcher im Interesse des Sanitätsdienstes und der Gesund⸗ heitspflege der Truppen Abhülfe fordert. Auch konnten endlich die meisten — von neun sechs — der zur Ableistung des oberärztlichen Examens herangezogenen jüngeren Stabsärzte und älteren Assistenzärzte in dem vergangenen Winter ihre schriftlichen Examenarbeiten nicht rechtzeitig vollenden, weil dieselben zu Bordkommandos herangezogen werden mußten. Zur Befriedigung der gesteigerten Ansprüche und zur Beseitigung der hervorgehobenen Uebelstände ist die Vermehrung des ärztlichen Personals der Marine in der angegebenen Anzahl geboten. Das Bedürfniß in den einzelnen Chargen ist so bemessen, daß das bestehende Verhältniß beim Aufrücken in höhere Stellen aufrecht erhalten bleibt). . .
Für die weiteren Kapitel sind ausgeworfen: 58: Reiser, Marsch— und Fuhrkosten 430 600 46 (4 33 000 M 39: Unterricht 1265 00 00 w 1038 Æ) 60: Werftbetrieb 14494813 M (— 5333 476 ) Es werden gefordert: A. Für Schiffsersatzbauten bei Kapitel 50 Titel 13 bis 165: Ersatz für die Kreuzerfregatte . Elisabetb' 1 500 0000.6 Ersatz für die Kreuzerkorxette Ariadne! 2490900 S Ersatz für das Transportfahrzeug Eider! 59 000 6 Eesatz für den Aviso Pommerania! S800 000 M — 4750 0090 M B. Für Schiffsneu⸗ bautin bei den einmaligen Ausgaben Titel 1 bis 6: Kreuzer A 600 0 1 Aviso E 1 C0090) ½ 1 Schleppdampfer 275 0000 Kreuzer B 600 000 M Panzerfahrzeug O0 509 000 606 1 Minendampfer 275 009 — 3250 00 S zusammen 80000090 S 61: Artillerie und Fortifikation 2 070 500 M½ (4 120129 ) 62: Torpedo⸗- und Minen wesen 680 440 MA (— 115 8060 6). 63. Lootsen“, Betonnungs⸗ und Leuchtfeuerwesen 199 735 M0 (412225 MÆ ). 64: Verschiedene Aus⸗ gaben 1698 520 ½ ( 15 460 49).
Die einmaligen Ausgaben (Kap. 7) betragen 9317 770 . — 384 130 M) davon sind bestimmt zum Bau des Kreuzers A Schlußrate 66M 000 S; des Avisos E desgl. 1000 C07 46; eines Schleppdampfers mit Pumreinrichtungen 2. Rate 275 090 „M:; Kreuzer B. 1. Rate 600 000 „S; Panjerfahrzeug O 1. Rate 500 600 M; Minendampfer, 1. Rate 277 009 K; elektrische Signal⸗ apparate 345 060 „; artilleristische Armirung des Kreuzers A und des Avisos E 475 000 ; Vermehrung der Munitionsvorräthe 3. Rate 500 009 AM ; Munitions magazine 3. Rate 159 000 ƽ ; Ausrüstung und Armirung ven 3 Kriegsschiffen zum Gebrauch, von Torpedos 345 000 „; 1 Minenleger und 19 Minenjollen 51 909 A; Avtirung des von der Armee zu übernehmenden Minenmaterials für die Weser ꝛc. 20 000 M; Reparatur und Ergänzung an Minen beiw. Torpedo⸗ Dienstgebäuden 30 000 M*; Drabttrossensperren für den Kieler Hafen 120009 4; zu baulichen Anlagen in Danzig 66 440 6; desgl. Eller⸗ beck 105 060 nt; Wilhelmshaven 63000 6; Ems-⸗Jadekanal 677500 ; Arbeiterkrankenhaus bei Wilhelmshaven 50 900 M; Brücke daselbst 320 009 Mt; Peilungsarbeiten im Jadebusen 47 000; Kriegsbetonnungsmaterial 56 0900 é; Fluthmesseranlage zu Pillau 5000 „M; Verbindung des Proviantmagazins in Kiel mit der Ver⸗ bindungsbabn der Werft ꝛc. 23 00 463 Dienstgebäude der Admiralität 30 907 1; Gebäude für die Marine⸗Akademie ꝛc. in Kiel 340 000 ; Kaserne in Wilhelmshaven 560 000 1; desgl. in Lehe 877 830 M; Gichwimm- und Badeanstalt daselbst 20 000
Der Entwurf des Etats des Reichs-Schatzamts für das Jahr 1887.88 weist in der Einnahme (Kap. 12) den Betrag von I89 773 n, d. . 735 705 M mehr als für das Vorjahr auf. Der weitaus größte Theil dieses Plus, nämlich 747 009 A, resultirt aus dem Gewinn aus der Prägung von Reichsmünzen, sowie aus den sonstigen Einnahmen aus dem Münzwesen. Bekanntlich ist durch das Gesetz vom 1. April 1886 die Ausprägung einer Nickelmünze zu 20 angeordnet. Es wird angenommen, daß im Etats jahre 1857/88 der Betrag von etwa 1 009 00 4 in solchen Münzen zur Ausprägung gelangen wird, wofür die Anschaffung des Prägematerials höchstens 125 060 6 betragen würde, so daß ein Bruttomünzgewinn von etwa
S875 000 ½ verbleibt, welchem 15 000 Æ als Prägekosten gegenüber⸗
steben. Außerdem mäüßssen bei dem Vergleiche mit dem Vorjahr die 123 92 1 in Abrechnung gebracht werden, welche für 13885 87 aus der Prägung der Einpfennigstücke als Gewinn in Ansatz standen und dies mal nicht ausgebracht sind. Der fernere Mũntgewinn, welcher pro 1837/88 noch in Betracht kommt, beläuft sich auf rund 10000 Ein weiteres Plus der Einnahmen mit 42 537 ( ergiebt der Antheil des Reichs an den Betriebsüberschüsssen des Reichs ⸗Anzeigers“
Bisber erhielten von dem jedesmaligen Betriebsüberschusse die Reichskasse J und die preußische Staatskasse ? Nachdem dem Reichs⸗ und Staats⸗Aneiger! in Folge einer Reihe von Reichsgefetzen erheb⸗ liche dauernde Mehreinnahmen für Inserate erwachten sind, ist das bisherige Theilnahmeverbältniß durch eine neue Vereinbarung zwischen Preußen und dem Reich dabin abgeändert worden, daß vom 1. April 1337 ab der Reichskasse und der vreußischen Staatskasse je die Hälfte der Reineinnahmne zufließt. Laut Mittheilung der Königlich preußischen Staatsregierung ist der Betriebsüberschuß des Reichs- und Staats— Anzeigers für 1887 85 auf 170 720 4 veranschlagt, so daß auf die Reichs kasse 85 360 ½ (— 42537 4) entfallen.
Die dauernden Gesammtausgaben sind (Kax. 153 404 3836 S, das sind 2 anschlagt. Es entfällt dieses Minus ausschließlich auf die Minder⸗
567-57) auf
8 2. n ö n . . * ö heraus ahlungen an die Bundesstaaten aus den Erträgen der Reichs⸗
— stempelabgaben, welche mit 19 684 009 gegen 22 375 0560 ( im Vor⸗
5 5s * 7 3 — * 2 . bar sr — e jabre in Ansatz gebracht sind. Unter den Ausgaben sind noch be—
. ' . 360 197 . — S dend S* 1 G ** * ; merkenswerth 76 097 ½ Disposition ds des Kaisers zu Gnaden⸗
25
66 *
. 262 ö. 23 * n 182 18 2 die Erhöhu Gehalts des
ugungen aller Art (— 20) 00 46), ssekretärs im Reichsschazamt ven 29097 au
*
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2144 . Gewährung freie ienstt den Si den Sl 17 Ueberwei der Ta Eber garen zum Bau asten de 300 9 steuer, l o wie . ** = — 67 * 072 — — * — 1 — —— sich diese laen Sen: Zöllen ꝛc. 259 083 070 1 Nach Abzu⸗ des 53 des Gesetzes vom 15. Juli 1873 verbleiben somit 123 083 07 4, iu welcher Summe die Stempelabgaben mit 19 684000 A treten. . * p ⸗. , 718 5 M Es sollen demnach erhalten Preußen 89716280 6, Bayern 17 380720 A*, Sachsen 9777 040 Æ, Württemberg 6 4532 670 4, 2 8 181 * ⸗. 827 3070 20 MecklenErtra- S 1 Baden 5164290 , Hessen 3 079 450 M, Mecklenburg⸗Schwerin 297 a2 4 n .* 1 . . . * 1897 830 16, Sachsen⸗Weimar 1018150 ½, Mecklenburg⸗Strelitz ꝰ 7 8 P 99419 , 1 159 r 329 760 S, Oldenburg 1 109910 M, Braunschweig 1 149 010 — 5 6 2 22 — . 96 oa ga- Sachsen⸗Meiningen 681 030 S, Sachsen⸗Altenburg 509 899 (, 8 . . . .. 8 ö Sachsen⸗Coburg und Gotha 610 330 M, Anhalt 754 950 M, Schwarz⸗ 2 8 6 9322 2G k— 1 — 4 . 3 9 20 burg⸗Sondershausen 233 860 ½½, Schwarzburg⸗Rudolstadt 264 080 4 . 2 . 62 r ,. w Waldeck 185 900 16, Reuß ä. L. 1657 079 A*, Reuß j. 2. 333 2590 4, Schaumburg⸗Lippe 116340 S, Lippe 395 470 „t, Lübeck 207 070 . 2 — * — ay go n. EI5aB-QatBRriwa Bremen 515 440 1M, Hamburg 1192 6890 6 und Elsaß⸗Lothringen 5 15 5I90 P ö — CE; 7 5 7 Der Etat der Verwaltung der Eisen bahnen 1387.88 weist (Kap. 4) eine Gesammteinna dme von 45 237 8090 6 auf, was P 32 11 J 41138 Der weitar
ein Minus von 2153909 ½ gegen das Vorjahr ergiebt. De größte Theil dieser Mindereinnahme entfällt auf den Güterverkehr, welcher auf einen Ertrag von 31 449090 6, gegen 33 490 000 ½ pro 1885 37, allo um 2050000 S geringer, veranschlagt ist. Die Ge ⸗˖ sammtausgabe (Kap. 4) stellt sich auf 28531209 ½ bei den fort⸗ laufenden und auf 3592009 6 (Kap. 10) bei den einmaligen. Während die fortdauernden Ausgaben um 1003100 (6 hinter dem Vorjahr zurũckbleibe weisen die einmaligen Ausgaben ein Minus von 2702460 (6 gegen das Vorjahr auf. Der Ueberschuß im ordentlichen Etat ist auf 16 8696 600 , d. h. um 1150 800 Mark weniger gegen 1886 87 veranschlagt. Der Mißstand, daß verschiedene Beamten— klassen der Reichs ⸗Eisenbahnverwaltung theils im pensionsfähigen Dienst— einkommen, theils in der Gesammtbesoldung hinter den entsprechenden Klassen bei der preußischen Staats⸗Eisenbahnverwaltung denen gegenüber sie ursprünglich großentbeils besser gestellt waren, zurückstehen, ist durch anderweite Bemessung der betreffenden Normalgehälter beseitigt worden.
Im Etat der Reichs druck rung des Betriebsumfangs gerecht Ausgaben (202 8090 6 mehr) einerseits seits (215 240 6 mehr) bedingt wurden. sich auf 1078130 ½, 12440 M mehr
erei wird auf eine mäßige Steige— et, wodurch erhöhte Ansätze für die und die Einnahmen anderer—
Der Ueberschuß beziffert als im Vorjahr.
— Der Deut sche Parlament s⸗Almanach', begründet und berausgegeben von Dr. Georg Hirth, 16. Ausgabe — März 1857, ist jetzt vollständig erschienen, und zwar Ausgabe Ar Mit Aktenstücken (Verfassung, Geschäftsordnung ꝛc(.), brosch. 2 AM, geb. 3 16, Ausgabe B: Ohne Aktenstücke, lediglich die biograpbischen Notizen über die Reichs— tags⸗Mitglieder enthaltend, brosch. 1 , geb. 2 „S — Hirth's Parla⸗ ments-⸗Almanach gilt als zuverlässiges Nachschlagebuch nicht nur für Politiker, sondern auch für alle Zeitungsleser, welche sich über die internen Angelegenheiten des Reichstages und der Mitglieder desselben informiren wollen. Der Almanach enthält die authentischen biographi—⸗ schen Notizen sämmtlicher Abgeordneten, die Zusammenstellung der Wahlkreise und Fraktionen, die Reichsverfassung, die Geschäftsordnung und sonstige Aktenstücke.
Statiftische Rachrichten.
Die von Franz Baumgartner redigirte Wiener Wohnungs— zeitung“ veröffentlichte soeben den Quartals ⸗ Ausweis über die in Wien mit 1. März leerstehenden oder zum nächsten Auszieh⸗ termine (Mai) zu vermiethenden Wohnungen und Geschäfts— lokalitäten. Im Vergleiche zu den Zifferndaten des mit 1. Dezember 1855 veröffentlichten Ausweises zeigen sich nicht unwesentliche Ver— änderungen, da die Zahl der leerstehenden oder zu dem nächsten Ter— mine zu vermiethenden Wohnungen sich sehr bedeutend und die Zahl. der leerstehenden eder zum nächsten Termine disponiblen Geschäfts— lokalitäten sich gleichfalls nicht unerheblich vermehrt hat. Was die Zunahme der leerstebenden Geschäftslokalitäten betrifft, so ist dies aller⸗ dings kein günstiges Symptom, denn dieses weist auf einen kaum be— friedigenden Fortgang der sffentlichen Geschäfte hin. Die Zunahme der insbesondere zum Mai⸗Termine zu vermiethenden Wohnungen ist darauf zurückzuführen, daß viele Parteien mit dem Monat Mai aufs Land ziehen, und aus ökonomischen Gründen ihre Stadtwohnung über den Sommer auflassen Die Thatsache, daß die größte Ver⸗ mehrung der im Monat Mai zu vermiethenden Wohnungen auf Wohnungen der billigsten Zinskategorie, d. i. bis zu 509 Fl. Jahres zins, entfällt, alse auf solche, deren Miether stets ökonomische Rück— sichten zu beobachten haben, ist ein unzweifelhafter Beleg für die Richtigkeit dieser Behauptung. Mit 1. März d. J. sind im Ganzen 6368 Wohnungen, theils leerstehend, theils zum Mai⸗ termin zu vermiethen. Im Vergleich zum Stande des Vor— quartals ergiebt sich eine Vermehrung von 1926 theils leerstebenden, theils zum nächsten Termin disponiblen Wohnungen, wobei jedoch zu berücksichtigen kommt, daß in die früheren Ausweise der zehnte Bezirk nicht aufgenommen worden war und dessen Aufführung diesmal mit 551 theils leerstehenden, theils zu vermiethenden Wohnungen, die Vermehrungsziffer wesentlich erhöht. Nach Zinskategorien eingetheilt, entfällt, wie das bisher noch immer der Fall war, die größte Zahl leerstehender, beziehungsweise zum Mai-⸗Termine zu, vermiethender Wohnungen, auf die kleinste Zinskategorie, d. i. bis zu 599 Fl. Jahreszins, und je höher der Zins steigt, um desto geringer wird die Zahl der leerstehenden und zu vermiethenden Wohnungen.