1887 / 65 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Mar 1887 18:00:01 GMT) scan diff

demokratischerseits vorgeworfen, er sei als Vertreter des herz⸗ losen Manchefterthums und des Kapitalismus für Lie Zu—⸗ lassung der Kinderarbeit in der Hausindustrie im Interesse der beiheiligten Industrie und der Arbeitgeber. Nein, er sei dafür im Interesse der betreffenden k und der Kinder selbst; er finde es humaner, den Kindern die Möglichkeit zu geben, durch redliche Arbeit zum Unterhalt der Familien r als sie betteln zu lassen oder sie als Ortsarme unterstützen zu lassen. Wo wirklich eine Ausbeutung der Kinder in der Hausindustrie vorkommen sollte, könnten die Fabrikinspektoren einschreiten. Gegen eine solche Ausdehnung der Befugnisse derselben habe er nichts einzuwenden. Aber man sollte nicht so weit ehen, die Kinderarbeit in der Hausindustrie schlechthin zu verbieten. Ueber eine Beschränkung der Kinderarbeit in den Fabriken ließe sich reden. In Bezug hierauf und in Bezug auf das Verbot der Frauenarbeit gehe der r, n,. e Redner doch weiter als seine Kollegen in früherer Zeit. gehe zu weit, wenn er sage, die verheiratheten Frauen sollten aus den 1 verbannt werden. Ihm (Redner) sei die Ar⸗ eit der verheiratheten Frauen in den Fabriken viel lieber als in anderen Berufszweigen. Eine Fabrik⸗ arbeiterin sei viel besser daran als eine Waschfrau oder eine Tagelbhnerin auf dem Lande. Der sozialdemokratische Redner scheine die Frauenbewegung in Berlin nicht recht verfolgt zu haben. Die Damen, welche hier in Berlin für die Frauen⸗ bewegung thätig gewesen, hätten eigentlich nahezu auf einem manchesterlichen Standpunkte gestanden; sie hätten sich mit Recht verwahrt gegen den Ausschluß aus den Fabriken. Sie sagten: „Schützen Sie uns gegen den Schutz, den man uns aufdrängen will!“ Sie hätten freilich Fiasko gemacht, weil sie sich mit der Politik beschäftigt hätten und weil sich die Sozialdemokratie der Bewegung bemächtigt habe. Das Be⸗ dürfniß nach einem Maximalarbeitstage sei auch heute nicht nachgewiesen worden. Der Sozialdemokratie gebe er zu, daß, wo sich eine Verkürzung der Arbeitszeit als nothwendig herausstelle, die Arbeiter durch das Versammlungs— recht und die Koalitionsfreiheit selbst helfen müßten. Die Erfahrungen in Oesterreich mit dem Maximalarbeitstage seien noch zu neu, um sich über die Durchführung desselben ein Urtheil bilden zu können. In der Schweiz seien in der letzteren Zeit günstigere Resultate des Maximalarbeitstages hervorgetreten. Diese erklärten sich aber aus der großen Depression der dortigen Industrie. Die Schweizer Arbeiter hätten ihm gesagt, sie wären froh, wenn sie nur Ueberstunden hätten. Außerdem mache die laxe Handhabung die Vorschrift des Gesetzes geradezu illusorisch. In der Schweiz sei die Arbeit der Kinder unter 14 Jahren verboten; trotzdem stelle ein Fabrik— inspektor eine Tabelle auf, wie viel Kinder in seinem Bezirk beschäf⸗ tigt würden. In Berlin und Charlottenburg komme nur ein Kind auf 1000 Arbeiter, trotzdem bestehe kein Verbot der Kinder⸗ arbeit. Man erreiche hier weit mehr durch die fortschreitende Kultur als durch die schönsten Gesetzesparagraphen. Für den nationalliberalen Redner scheine der elfstündige Maximal⸗ arbeitstag eine offene Frage zu sein. Der Abg. Oechelhäuser stelle sich in einer Schrift über die Arbeiterfrage diesem Maximalarbeitstag erheblich freundlicher gegenüber. Darin stimme Redner mit ihm überein, daß eine Maximalarbeitszeit von 11 oder 101½ Stunden im Großen und Ganzen wenig an den gegenwärtigen Verhältnissen ändern werde, weil der elfstündige Normalarbeitstag längst in der Praxis überholt sei. In Berlin wenigstens sei eine kürzere Arbeitszeit schon jetzt die Regel. Eine längere komme meint nur in handwerks— mäßigen und landwirthschaftlichen Betrieben vor. Um so be— fremdlicher sei es, wenn der Abg. Oechelhäuser trotzdem den elfstündigen Arbeitstag eingeführt wissen wolle. Jener meine, die Sache bedeute an sich wenig, aber man müsse den Ar— beitern doch diese Konzession machen. Er (Redner) sei über— zeugt, daß jener damit die Lage der Arbeiter nicht verbessere, fondern verschlechtere. Thatsächlich sei jetzt bereits in vielen Betrieben eine kürzere Arbeitszeit üblich, als 11 Stunden. Was hindere die Industriellen nun, eine 1UlIstündige Arbeitszeit einzuführen? Konzedire man aber eine 11stündige Arbeitszeit überhaupt, dann sei kein Halten mehr. Mit Konzessionen gegen die Sozialdemokratie erreiche man nichts. Die Feststellung des Minimallohnes, welche damit in Verbindung stehe, scheine aus dem sozial— demokratischen Programm gestrichen zu sein. Auch hier sei alles auf dem Wege des Koalitionsrechtes der Arbeiter zu erreichen. In einzelnen Fällen, wo wirklich krasse Ausdehnungen der Arbeitszeit vorkämen, wäre es viel richtiger, sich diese Fälle speziell anzusehen. Sache der Fabrikinspektoren sei es, der Angelegenheit näher zu treten und Abhülfe zu schaffen. Das wäre keine große sozialdemokratische That, eine mühevolle Arbeit, aber es würde eher zum Ziele führen, als noch so schöne Gesetzesparagraphen. Er glaube, daß nicht eher eine Besserung der Arbeitsverhältnisse zu erwarten sei, als bis im d en n. selbst die Ueberzeugung sich Bahn breche, daß er vor allen Dingen durch eigene Kraft und Tüchtigkeit weiter kommen könne.

Der Abg. Hartmann erklärte: Einige seiner Freunde seien bedenklich, auf diesem Gebiete zu rasch weiter zu gehen, weil es leicht dahin kommen könnte, daß man die Henne, welche goldene Eier lege, tödte und daß man den Arbeitern, welchen man helfen wolle, Nachtheile bringe, statt Vortheile. Ein anderer Theil seiner Freunde stehe aber auf dem Boden der Anträge, welche das Haus beschäftigten. Bestimmte Stel⸗ lung würden seine Freunde erst in zweiter Lesung nehmen. Besonders bedenklich erscheine es ihm, daß man die Kinder durch Verbot der Fabrikarbeit in die Hausindustrie treibe. Bezüglich der Sonntagsruhe habe die Kommission vor zwei Jahren zwar einen Beschluß gefaßt, aber seitdem die Resul⸗ tate der Enquete bekannt geworden seien, werde es sich fragen, ob man diese Beschlüsse noch aufrecht erhalten könne. Es ergebe sich aus der Enquete, daß die bestehenden Vorschriften in den Einzelstaaten allerdings ziemlich ausreichend seien, um die nöthige Sonntagsruhe herbeizuführen. Bezüglich des Normalarbeitstages seien verschiedentliche Versuche von privater Seite gemacht worden, um eine Beschränkung der Arbeitszeit herbeizuführen. In der Maschinenstickerei sei leider eine Einigung noch nicht erzielt, weil einige . Firmen sich fern hielten. Vielleicht sei auch auf dem Gebiete der be⸗ stehenden berufsgenossenschaftlichen Organisation etwas Weiteres zu erreichen. Der Antrag des Abg. Lohren entspreche ja seinen Wünschen; ob er vollständig ausreichend sei, werde ja in der kommissarischen Berathung festgestellt werden müssen. Er be⸗ dauere, daß jener den Kindern keinen Schutz gegenüber en eigenen Eltern gewähre. Der Antrag Hitze, ug die Bestimmungen der Fabrikgesetzgebung auch auf die Werkstätten mit anderer elementarer Kraft, als der Dampfkraft ausdehen wolle, entspreche einem dringenden Bedürfniß. Eine Be⸗

chränkung auf die Dampfkraft sei nicht recht ver. ĩ. und jedenfalls unzureichend der modernen Technil gegenüber. Gerade in der Naschinenstiderei in Plauen, die ihm näher bekannt sei, ergäben sich große Uebelstände. Der Raschinensticker, welcher mit gemietheter Dampftraft arheite, falle unter das Fabrikgesetz; derjenige, welcher mit einer Gas⸗ kraft oder Heißluftmaschine arbeite, falle nicht unter das 5 rikgefetz; er könne z. B. Kinder unter 12 Jahren unbestraft eschäfligen. So leicht, wie der Antrag Hitze die Sache zu machen gedenke, gehe es allerdings nicht; es werde Sache der Kommission sein, hier eine Aenderung herbeizuführen. Die Sozialdemokraten unters 8 die Bedeutung der soʒial⸗ politischen Gesetzgebung. as schon jetzt den Arbeitern ge⸗ währt werde, sei noch nie einem Volke gewährt worden. Das sei dem Volke durch eine starke Monarchie gewährt worden. Durch die natürliche Entwickelung der Dinge werde man weitergetrieben werden. Die Sozialdemokraten hätten dem Volke vorgeredet, der Arbeiterschutz sei wichtiger als die Versicherung. Wenn die Arbeiter so schutzlos daständen wie in Belgien, dann würde man den Arbeiterschutz für noth⸗ wendiger halten. Aber man sei auf diesem Gebiete des Ar⸗ beiterschutzes weiter als alle anderen Staaten, und Deutsch= land sei am weitesten auf dem Gebiet der Sozialreform. Der Initiative des Kaisers werde es die Welt zu danken haben, wenn man weiter komme. Nach der Versicherung solle man auch den Arbeiterschutz nicht vergessen. . . Der Abg. Cegielski äußerte: Wenn man auf dem Gebiet der ArbeiterschutzGesetzgebung sich immer noch im Stadium der Wünsche befinde, so liege das daran, daß die verbündeten Regierungen sich dazu, wenn auch nicht gerade ablehnend, so doch unsympathisch verhalten hätten. Das einzige Resultat aller Verhandlungen sei die Enguete über die Sonntagsruhe, von der er sich auch nicht, viel verspreche. Vom moralischen und christlichen Standpunkt, sei sie über⸗ flüssig. Es sei sonderbar, daß eine christliche Regierung darüber eine Enquete anstelle, ob ein Gotiesgebot streng oder locker behandelt werden solle. Alle anderen Rücksichten müßten in dieser Frage der Rücksicht auf das moralische und physische Wohl der Arbeiter weichen. Was die Frauen⸗ und Kinderarbeit betreffe, so verlange seine Partei auch hier eine größere Rücksichtnahme; die materielle Ausheutung der Frauen und Kinder müsse aufhören, die Frau ihrem Beruf in Haus und Familie zurückgegeben werden. Unbedingt nothwendig sei eine Trennung der männlichen und weiblichen Arbeiter in den Fabriken. Er hoffe, daß die Kommission ein praktisches Ergebniß liefere, und die Arbeiter endlich sagen

könnten, daß den Worten auch Thaten folgten.

Der Abg. Oechelhäuser beschränkte sich auf eine Bemerkung über den Normalarbeitstag, den er nicht blos für zulässig, sondern im Interesse des sozialen k— für nothwendig halte. Der Abg. Harm meine, im Bezirk München⸗Gladbach sei der 14stündige Arbeitstag noch die Regel. Das treffe nicht zu. Gerade dort sei man mit einer Einschränkung der Arbeitszeit zuerst vorgegangen, und jetzt sei da allgemein der 12 stündige Arbeitstag üblich. Er (Redner) sei mit dem Maximalarbeitstag einverstanden, insofern eine regelmäßige Stundenzahl angenommen und dem Arbeiter eine bestimmte Anzahl von Ueberstunden im Interesse der freien wirthschaft⸗ lichen Bewegung zugebilligt würde. Wenn dagegen von den Gewerbetreibenden die fernere Freiheit für den alten gedankenlosen Schlendrian gewünscht werde, so stehe er auf anderem Stand⸗ punkt. Eklatanten Mißbräuchen gegenüber halte er ein gesetz⸗ geberisches Eingreifen nicht blos für berechtigt, sondern sogar für geboten. Ohne ein solches Eingreifen sei eine soziale Re⸗ form nicht möglich. Mit dem Grundsatz: „Wasch mir den Pelz, aber mach' mich nicht naß“, gehe es nicht vorwärts, dann lasse man lieber die Hand von der Reform. ;

Nach einigen kurzen Bemerkungen der Antragsteller Hitze und Lohren schloß die Debatte; die Anträge wurden einer Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen.

Um 4, Uhr vertagte sich das Haus auf Donnerstag 1 Uhr.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 14. Inhalt: Verfügungen: vom 10. März 1387. Unzulässigkeit der Verwendung von Postkarten als Formulare zu Drucksachensendungen.

Amtliche Nachrichten des Reichs⸗Versicherungs⸗ amttz. Nr. 6. Inhalt: I. Amtlicher Theil. Geschäftsbericht des Reichs⸗Versicherungsamts., Rekursentscheidungen. Bescheide und Beschlüsse. II. Nichtamtlicher Theil. Gesichtspunkte für die Ausstellung des Auszugs aus der Heberolle.

Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits—⸗ amts. Nr. 11. Inhalt; Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Cholera⸗Nachrichten. Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand und Bodentemperaturen in Berlin und München Februar 1387. Geburten und Sterbefälle in den Niederlanden 1884 und 1885. Sterblichkeit in den im österreichi⸗ schen Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern 1853. Zeit⸗ weilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen in Desterreich November und Dezember 1886. Medizinalgesetzgebung ꝛc. Berichtigung. (Preußen.) Anatomisch⸗pathologische Museen, Pangp⸗ tiken u. s. w. (Regierungsbezirk Stettin. Maßregeln gegen Cho⸗ lera. (Hessen.) Verfahren bei epidemischen und ansteckenden Krank- heiten. (Lippe.) Errichtung öffentlicher Schlachthäuser. (Groß— britannien. The Rabies Order of 1887. (Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika) Kunstbutter. Rechtsprechung. (Kammergericht zu Berlin.) Knackwurst aus 4 Schweine⸗, 46 Pferdefleisch Einrich⸗ tungen zur Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege (Preußen) Die 1885 auf Trichinen und Finnen untersuchten Schweine. (Braunschweig.) Die 1866 bis 1883 untersuchten Schlachtschweine. (Oesterreich) Neue Ausgabe der Pharmakopöe. Kongresse, Ver⸗ handlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen ze. (Deutsches Reich) Kunstbutter. Blei⸗ und Zinkgesetz. Etat des Kaiserlichen Gesundheitsamts im Reichstage. (Ungarn,) Weinfrage im Ab⸗ geordnetenhause. = (Schweiz, Kanton Graubünden.) Verkauf von Honig. (Frankreich) Regelung des öffentlichen Gesundbheitsdienstes. Die Salieylsäurefrage vor der Académie de médecins. Aus- stellung von Nahrungsmitteln in Amsterdam. (Nord-⸗Amerika.)

eschlüsse der Indiana ⸗Delegirten und Staats ⸗Ackerbaubehörde, betr. Viehseuchen. Geschenkliste.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11A. Inhalt: Statistik der Eisenbahnen Deutschlands im Betriebsjahre 1889 858. Die Anwendung von Neigungsmessern bei Eisenbahn⸗Vorarbeiten. Bãcherschau.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Beobachtungs-Ergebnisse der von den forstlichen Ver⸗ suchsanstalten des Königreichs Preußen, des Herzogthums Braun schweig, der thüringischen Staaten, der Reichslande und dem Landes⸗

direktorium der rologischen ne . or an der Königlichen

rovinz Hannover eingerichteten forst lich ⸗meteo⸗ tationen. Heꝛa von Pr. A. Malen

i orst · Akademie zu Eberswalde unh irigent der meteorologischen Abtheilung des forstlichen Versuchz. wesens in Preußen. Jwölft er ine, XII. Deiember 1833 Berlin. Verlag von Julius Springer, Monbijouplatz 3. z

Deutsche Beam ten-Zeitung. (Berlin 8W., Belle⸗Alliance⸗˖ Platz 8) Nr. 6. Inhalt: Zum 22. Märj.— Bekannt. machungen des Vorstandes und der Jweigvereine. Hesetzentwäͤrfe, betr. Abänderungen zum Reichsbeamtengesetz vom 31. März 1873 und Ergänzungen des Gesetzes vom 27. Juni 1871 über die Hen nit a und Versorgung der Militärpersonen. Aus dem Abgeordneten. hause. (Etat des Kultus ⸗Ministeriums) Eirichtung von Be— gräbnißkassen und Betheiligung der Beamten an den Begräbnißfeier⸗ lichkeiten verstorbener Kollegen. Die Uebernahme der Beamten bei der Verstaatlichung der Berlin⸗Dresdner Eisenbahn. Festfeier der Staats Eisenbahnbeamten zum Geburtstage Sr. Majestãt des Kaiserz Die Ohrenkrankheiten bei den im Fahrdienst beschärtigten Eisen. bahnbeamten. Der diesjährige im Kaiserbofe abgehaltene Winter⸗ ball des Offiziercorps der Reserve⸗Regimenter (. und 2 Berlin) Nr. 35. Gerichts⸗Entscheidungen, Vermischtes. Briefkasten. Familienanzeigen. Inserate.

Deutsche Gemeinde⸗Zeitung. (Verlag von P. Stankie wicz, Berlin 8sw.) Nr. 11. Inhalt: Die höheren Schulen Norwegens. Vorlagen an den Reichstag. Verbaadlungen des preußischen Abgeordnetenhauses. Ministerielle Eantscheidung, be= treffend Beiträge der Arbeitgeber für Fortbildungsschulen. Zua— sammense zung des Reichstages. Reichsgerichtliche Entscheisung, betreffend die standesamtliche Geburtsanmeldung. Bestrafung der Schul versäumnisse im Regierungsbezirk Wiesbaden. Ein inter— nationaler Kongreß für Leichenverbrennung Das Programm für den vierten deutschen Sparkassentag. Versammlung der deutschen Arbeiterkolonien. Tagesordnung für den Kongreß des deutschen Vereins für Armenpfleg? und Wohlthätigkeit. Die Vereinigung der Steuer und Wirthschafts⸗Reformer. Erhebungen über das Stottern von Schultindern zu Breslau und Berlin. Das Feuer löschwesen in Oesterreich. Werkstätte für Arbeitslose in Leipzig. Festsetzung des Tarifs für die Gemeinde ⸗Cinkommensteuer zu Görlitz Gemeindesteuer⸗Freiheit von Sprottau Beilagen: Deutscher Gemeinde⸗Anzeiger und Schul⸗Anzeiger Nr. 11. Drtsgesetze. Archiv für Verwaltungsrecht

Chemisch⸗technisches Repertorium. Herausgegeben von Dr. Emil Jacobsen. (R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Hermann Deyfelder, Berlin) 1885. Zweites Halbjahr. Zweite Hälfte. Inhalt: Nahrungs⸗ und Genußmittel. Papier. Photographie und Vervielfältigung. Rückstände, Abfälle, Dünger, Desinfektion und gewerbliche Gesundheitspflege. Seife. Zündrequisiten, Sprengmittel. Darstellung und Reinigung von Chemikalien. Chemische Analvse. Apparate, Maschinen. Elektrotechnik, Wärme⸗ technik. Anhang: Geheimmittel, Verfälschungen von Handels produkten ꝛc. Neue Bücher. Sachregister.

Mittheilungen für die öffentlichen Fener⸗ versicherungs⸗-Anstalten. (Fr. Stollberg in Merseburg.) Nr. 4. Inhalt: Preußische Brandstatistik. Die Verwaltungz⸗ Ergebnisse der öffentlichen Feuerversicherungs ⸗Anstalten in Deutschland im Jahre 1885, mit Rückblicken auf frühere Jahre.

Rundschau auf dem Gebiete der Thiermedizin und vergleichenden Pathologie unter Berücksichtigung des ge— sammten Veterinär ⸗Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Ver⸗ tretung der Jateressen des thierärztlichen Standes. (A. W Zickfeldt, Osterwieck⸗Harz) Nr. 19. Inhalt: Rieck: Ueber einen neuen Parasiten der Pockenprozesse. Anatomie und Physiologie: Grützner: Einige neuere Arbeiten, betreffend die Physiologie der Athmung (Schluß). Innere Medizin: Cantani: Die Tollwuth und die mittelst der Pasteur'schen Methode in Neapel erzielten Heilerfolge. Arzneimittellehre: Toxicologie: Langaard: Ueber Antipyretica. Ueber chemische Vorgänge in kleinen Räumen in Beziehung zur Wirkung von Heilmitteln. Fleischbeschau. Mittheilungen aus der Praxis: Phimosis beim Stier, als Ausgang des Bläschenausschlags. Amt— liche Erlasse: Königlich schwedische Verordnung, Verhütung der Ein— schleppung ansteckender Krankheiten betreffend. Verschiedene Mit- theilungen: Heß: Reiseplaudereien (Fortsetzung). Tagesgeschichte. Personalien. Vakanzen. Bücherschau. Briefwechsel. Anzeigen. . ;

Wochenblatt für Forstwirthschaft: „Aus dem Walde“, dazu die Beilage: Anzeiger für die Forst- und Domänenverwaltungen. Nr. 6. IV. Jahrgang. (Viertel jährlich 125 ) (Peter Weber in Frankfurt a. M.) Nr. 2 Inhalt: J. Abhandlungen: Auch ein Kulturkostenverzeichniß. Von Revierförster Dr. Jäger in Tübingen. Ueber Nadelreisstreu. Nach Mittheilungen von Sberförster Pollack in Ellwangen. Der Gemeindewald. (Fortsetzung) Von Revier⸗ förster Dr. Jäger in Tübingen. IL. Mittheilungen: Aus der preu⸗ ßischen Kammer: Organisation der Berufsgenoffen⸗

Abgrenzung und O schaft auf Grund des §. 110 des Reichsgesetzes über die Unfall⸗ und Krankenversicherung der in land, und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen. Errichtung eines Denkmals für Preßler. III. Neues aus dem Buchhandel: Landolt: Die Bäche, Schnee⸗ lawinen und Steinschläge. Lauterburg: Die Sicherstellung unserer Flußufer und Rutschhalden. Krafft: Landwirthschafts⸗Lexikon II. Auflage. Jägeralmanach. IV. Forstliche Zeitschriften: Danckelmann, Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen 1. und 2. Heft und Allgemeine Forst- und Jagdzeitung. Maäͤrzheft. Dienst⸗ und Personalnachrichten: Aus Bavern, Preußen und Württemberg. Aus Welt und Zeit. Vermischtes; Kreuzung jwischen wilden und zahmen Enten. Wie schützen wir unsere Rosen? Von der Rosen⸗ firma Gebrüder Schultheiß.

Milch-Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. (Heinsius, Bremen. Nr. 11. Inhalt: Die Veränderung der Milch durch das Gefrieren. Ven Professor Dr. Kaiser und Dr. Schmieder ⸗Hannover (Cönigliche Thierarzneischule).! Molkenverfütterung an Mastschweine. Von D. Gäbel. Ausstellun⸗ gen. Mastrieh⸗Ausstellung in Berlin. Allgemeine Berichte. Reor⸗ ganisation der Samenkontrolle im Königreich Sachsen. Aus der Schweiz. Erfahrungen in der Praxis. Der Livländische Haus⸗ und Gefundheitskäse⸗, sowie einige Fälle der Schweinezüchterei, als Beiträge zur vortheilhaften Verwerthung der Sauer⸗Magermislch. (Schluß.) Die Fütterungsversuche in Woburn. (Schluß.) Mit⸗ theilung des landw. Instituts der Universität Halle. Fruchtbarkeit der Bastarde von Schakal und Haushund. 3 des Futter auf die Qualität und Quantität der Milch. Konservirung von Grünfutter. Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Verschiedene Mittheilungen. Vereinswesen und Versammlungen. Literatur. Sprechsaal. Unterricht'wesen. Marktberichte. Anzeigen.

Das Wetter. Meteorologische Monatsschrift für Gebildete aller Stände. erausgegeben von Dr. med. et phil. R. Aßmann, Wissenschaftl. Ober⸗Beamter im Königl. Preuß. Meteorologischen Institut und Privatdozent der Meteorologie an der Universität ö (Verlag von Otto Salle in n, ,,, Heft 11. Inbalt: Prospekt und Liste der Mitarbeiter. Der große Schneefall vom 19. bis 22. Dezember 1886 von Dr. Wagner. Die Sturm⸗ warnungen des New⸗York Herald“ von Kapt. Seemann. Ueber den Einfluß der Gebirge auf die Niederschläge von Dr. Ferrari. Ueber sicht über die Witterung des November 1886 in Central-⸗Europa. Referat über: Frevberg, Zur Blitzgefahr im Königreich Sachsen. Meteorologische Rotizen: Eigenthümliche elektrische Erscheinung. Tiefe Temperatur im Januar 1887 in Schlesien Schneefälle im Dejember aus Blankenburg a. H., Ronneburg, Wittenberg, Dresden, Inselsberg, Heer rn nrg. Schneefälle im Januar 1887: aus Schlesien, dem Riesengebirge, Nizza, Madrid, England, Triest. Thauwetter in Alsleben, in England. Allerlei: Schneefall im Jahre 1598; Gewicht des in der Weihnachtswoche in Mittel Deutschland gefallenen Schnees; Berechnungen des Gewichts und der Masse des im Dezember gefallenen Schnees.

Steckbriefe und Unter suchungg · Sa

vollstreckungen, Aufgebote, 12 u. dergl. 3. ö. Vewachtungen, V

erdingungen ꝛc.

fung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. —— d . auf Aktien u. Aktien · Gesellsch.

5. Kamman

Deffentlicher Anzeiger.

6. Berufs Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

ö Bekanntmachungen. k ater⸗Anzeigen. ; 10. Familien⸗Nachrichten. In der Börsen⸗Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

ssꝛsz5] Steckbrief. ;

Degen den unten beschriebenen Arbeiter und Kuh— futterer August Hartlieb aus 2 zuletzt in Brieft, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt.

Gs wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß ju Brandenburg a. H. ab⸗

iefern. le dam. den 11. Mãrz 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft. Beschreibung. Alter 40 Jahre,. Statur schlank, are dunkelblond, Augen grau, Nase lang und spitz,

* gewöhnlich, Gesicht länglich und mager.

os ] Oeffentliche Ladung.

Die nachstehend aufgeführten Personen:

IH Matrose Eduard Friedrich Louis Badendieck, geboren am 8 April 13563 zu Barth, eyangelisch, zaletzt wohnhaft zu Barth, .

3 Matrofe Johann Christeyh Martin Burow, geboren am 3. Dezember 1362 zu Hermannshagen, trangelisch, zuletzt wohnhaft zu Neuendorf⸗-Haide,

3) Matrose Carl Heinrich Christian Clasen, geboren am 19. September 1863 zu Lüdershagen, evangelisch, zuletzt wohnhaft zu Hermanns hagen⸗

of, ; . de Stellmacher Wilhelm Johann Theodor Dämlow, geboren am 22. September 1863 zu Spiekersdorf, evangelisch, zuletzt wohnhaft zu Storms⸗ dorf, ! ö 28

5. Matrose Hermann Heinrich Wilhelm Doß, geboren am J. August 1353 zu Planitz, evangelisch, juletzt wohnhaft zu Sandisch⸗Wiese,

56 Matrose Carl Johann Franz Drüsedom, ge⸗ boren am 5. September 1863 zu Wieck, evangelisch, juletzt zu Wieck wohnhaft,

77 Matrose Ludwig Carl Hermann Ehlert, ge— boren am 8 März 1863 zu Wieck, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch, ‚.

8) Matrose Wilhelm August Carl Nikolaus Ehlert, geboren am 27. Februar 1863 zu Michaels⸗ dorf, evangelisch, zuletzt zu Bliesenrade wohnhaft,

3] Schlosser Hans Ludwig Theodor Engelkirchen, geboren am 17. Januar 1855 zu Zingst, evangelisch, nl ght zu Zingst wohnhaft,

16) Matrose Albert Peter Heinrich Härm, ge⸗ boren am 23. Februar 1353 zu Ahrenshoop, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

1) Matrose Hans Gustav Haut, geboren am 8. August 1863 zu Bresewitz, zuletzt wohnhaft da—⸗ selbst, evangelisch,

12 Matrose Robert Hermann Albert Heyden, geboren am 13. März 1863 zu Wieck, zuletzt wohn kaft daselbst, evangelisch,

13) Matrose Louis Hugo Friedrich Hoffmann, geboren am 18. Dejember 1863 zu Wieck, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

14) Knecht Christian Wilhelm Theodor Jonas, geboren am 6. Februar 1863 zu Wolfedorf, zuletzt wohnhaft zu Müggenhall, evangelisch,

15) Carl Gustav Friedrich Knebusch, geboren am 1. April 1855 zu Berthke, zuletzt wohnhaft da—⸗ selbst, evangelisch,

16) Matrose Christoph Erhard Kraeft, geboren am 8. September 1863 zu Zingst, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

17) Matrose Johann Friedrich August Lang⸗ schwager, geboren am 27. Dezember 1863 zu Alten⸗Pleen, zuletzt wohnhaft zu Barth, evangelisch

18) Carl Robert Johann Lorenz, geboren am 22. Juni 1865 zu Richtenberg, zuletzt wohnhaft zu Richtenberg, evangelisch.

19 Matrose Maximilian Johann Christoyvh Lorenz, geboren am 5. Oktober 1853 zu Barth, zuletzt wohnhaft zu Bodstaedt, evangelisch,

26) Carl Friedrich Christian Meinke, geboren am 25. September 1855 zu Steinhagen-Dorf. zu⸗ letzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

21) Matrose Johann Friedrich Wilhelm Mester, , am 22 September 1863 zu Groß-⸗Kedings⸗ agen, zuletzt wohnhaft zu Planitz, evangelisch,

22) Friedrich Wilhelm August Möller (Gold⸗ beck, geboren am 5. September 1865 zu Flemen⸗ dorf, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

25) Matrose Carl Friedrich Wilhelm Mührke, geboren am 26. April 1863 zu Barth, zuletzt zu Prerow wohnhaft, evangelisch,

24) Emil Friedrich Wilhelm Müller, geboren am 31. Mai 1865 ju Voigdehagen, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

25) Carl Johann Martin Niemann, geboren am 31. März 1865 zu Forkenbeck, zuletzt wohnhaft in Stral sund, evangelisch,

25 Matrose Johann Christovh Theodor Nie⸗ mann, geboren am 11. Juni 1863 zu Müggenburg, iuletzt wohnhaft zu Fuhlendorf, evangelisch,

27) Matrose Friedrich Carl Martin Paetow, geboren am 23. Mai 1863 zu Lädershagen⸗-Dorf, iuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

W NMatrose Hans Simeon Pankow, geboren am w. . zu Zingst, zuletzt wohnhaft daselbst,

angelisch,

29 Matrose Johann Heinrich Wilhelm Pankow, geboren am 15. Januar 1865 zu Hermanns hagen⸗ Daide, zuletzt wohnhaft zu Stralsund, evangelisch,

30) Malrose Ernst Friedrich Johann Poritz, geboren am 36. Oktober 1853 zu Damgarten, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

31) Knecht Heinrich Carl Martin Rischow, geboren am 27. Mai 1863 zu Richtenberg, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch, 32) Matrose Emil Louis Roß, geboren am 13. November 1863 zu Wieck, zuletzt wohnhaft da⸗ selbst, evangelisch,

33) Matrose Johann Carl August Saatmann, eboren am 13. Wöril 1863 ju Born, zuletzt wohn⸗ aft daselbst, evangelisch, 34) Matrose Hermann Ludwig Gustav Schiebler,

geboren am 15. Fanuar 1885 iu Born, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch

) Arbeiter Jobann Joachim Friedrich Schmidt, geboren am 17. Februar 865 zu Wiepkenhagen, zu ; letzt wohnhaft zu Sr. Mohrdorf, edangelifch,

36) Matrose Carl Friedrich Wilhelm Schütt,

geboren am 10. März 1863 zu Langendamm, zuletzt wohnhaft daselbst., evangelisch,

37) Johann Heinrich Christian Schult, geboren am 8. Mai 1865 zu Niepars, evangelisch, zuletzt zu

Niepars wobnhaft,

38) Gärtner Johann Wilbelm Hermann Schwebke, geboren am 11. April 18565 zu Hessenburg, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

39) Matrose Emil Heinrich Christoph Steinort, geboren am 13. September 1863 zu Wieck, zuletzt wohnhaft daselbst, erangelisch,

40) Matrose Wilhelm Friedrich Adolf Streufert, geboren am 18. November 1863 zu Groß⸗Elmen⸗ borst, zuletzt zu Barth wohnhaft, evangelisch,

41) Christian Carl Friedrich Voß, geboren am 27. Januar 1365 zu Saatel, zuletzt wohnhaft da⸗ selbst, evangelisch,

42) Matrose Gustav Wilhelm Albert Wahl, geboren am 16. März 1863 zu Barth, zuletzt wohn haft daselbst,

43) Hermann Wilhelm Christian Zühr, geboren am 29. August 1865 zu Grün⸗-Kordshagen, zuletzt daselbst wohnhaft, erangelisch,

werden beschuldigt,

als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreich- tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 5. 140 Abs. 1 Str⸗G.⸗B.

Dieselben werden auf

den 25. April 1887, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts⸗ gerichte zu Stralsund zur Hauptrerbandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5§. 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königlichen Civil⸗Vorsitzenden der Ersatz= Kom mission des Kreises Franiburg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge⸗ stellten Erklarung verurtbeilt werden.

Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 8. Januar 1887 ist das Vermögen der Angeklagten jur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafen . ö in Hohe von je 300 A mit Beschlag elegt.

Greifswald, den 2. Februar 1837.

Königliche Staatsanwaltschaft. 62301

1) Der Unteroffizier der Landwehr, Schreiber Friedrich Gottlieb Möhlenbrock, geboren 31. Ja⸗ nuar 1852 in Hespe,

2) der Gefreite der Landwehr, Uhrmacher Her⸗ mann Karl Ilse, geboren 26. Mai 1854 in Han⸗ nover,

3) der Gefreite der Landwehr, Konditor Friedrich Ferdinand Rademacher, geboren 30. Januar 1851 in Helmstedt.

4) der Wehrmann, Drechsler Georg Heinrich Wilhelm Gleue, geboren 15. Februar 1860 in Mandelsloh,

5) der Wehrmann, Barbier Karl Wilhelm Veinrich Goslar, geboren 20. März 1849 in Han— nover,

6) der Wehrmann, Bergmann Heinrich Christian Friedrich Rampendahl, geboren 15. März 1853 in Egestorf,

7) der Wehrmann, Schreiber Friedrich Wilhelm Weingart, geboren J7. Juli 1859 in Heiligenstadt,

s) der Reservist, Maler und Musiker Hermann Heinrich Brinkmann, geboren 18. September 1860 in Osnabrück,

9) der Gefreite der Reserve, Tischler Wilhelm Johannes Karl Scheer, geboren 28. Februar 1860 in Büdelsdorf.

10) der Reservist., Schlachter August Friedrich Nolting, geboren 15. Februar 1859 in Bentorf,

1I) der Reservist, Schlosser Georg Wilhelm Rekate, geboren 13. September 1859 in Hameln,

12) der Reservist, Volontär Gerhard Friedrich August Reupke, geboren 9. März 1862 in Bredenbeck,

13) der Reservist, Schneider Ernst Christian Sander, geboren 9. Januar 1859 in Harv.

sind durch vollstreckbares Urtheil hiesigen Schöffen gerichts vom 2. Dezember 13886 wegen Uebertretung S. 350 Nr. 3 Strafgesetzbuchs zu je 150 M Geld⸗ strafe, im Unvermögensfalle zu 30 Tagen Haft ver⸗ urtheilt.

Um Strafvollstreckung und Nachricht zu E. 647 / wird ersucht.

Bannover, 25. Februar 1887.

Königliches Amtsgericht, VI b. Schmidt.

Weiß vom Nr. 131 (2. Bataillon Altkirch), geboren am 8. Januar 1866 zu Thann und zuletzt daselbst wobn⸗ haft, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte Weiß des Vergehens gegen 5§. 69 des Militär⸗Strafgesetzbuchs be⸗ schuldigt ist, auf Grund der 55. 480, 326 der Strafprozeßordnung und §. 216 Militär⸗ Straf · Gerichts · Ordnung ; zur Deckung der den Angeschuldigten i , n. treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000 Æ das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Ange⸗ schuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung fer Beschlagnahme außer im Reichs -Anzeiger im Thanner Kreisblatt angeordnet. Mülhausen, den 24. Februar 1887. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Gebhard. Hoppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhansen, den 26. Februar 1887. Der Landgerichts ⸗Sekretãr. (L. S.)

Heckel mann. 628361

In der Strafsache gegen den Rekruten Josef Ernst Zimberlin vom 2. Bataillon Oberelsässischen Landwehr Regiments Nr. 131 (Altkirch), geboren

wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte 96 des Vergehens gegen S 69 des Militär⸗ Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der 55 480, 326 der Strafprozeßordnung und 5. 245 Militãr⸗ Str.-G.-Ordg. zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Hsbe von 3000 4 Las im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des An⸗ geschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Beschlagnahme außer im Reichs⸗Anzeiger, im Altkircher Kreisblatt an⸗ geordnet. Mülhausen, den 19. Februar 1837. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gej. Gebhard. Soppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhansen, den 19. Februar 1837. Der Landgerichts ⸗Sekretãr: (L. 8.) Heckelmann.

62837 In der Strafsache gegen den Rekruten Nikolaus Schreck vom Oberelsä sischen Landwehr⸗Bataillon Nr. 997 (Mäülhausen), geboren den 14. Mai 1866 zu Obersteinbrunn, zuletzt in Mülhausen wohnhaft, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte Schreck des Vergehens gegen §. 69 des Militär⸗Strafgesetzbuchs beschul digt ift, auf Grund der S8. 450. 225 der Straf⸗ prozeßordnung und 5. 246 Militãr⸗Strafgerichts Ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicher⸗ weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3200 66 das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Ange⸗ schuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Beschlagnahme außer im Reichs⸗Anzeiger! in der Neuen Mülhauser Zei⸗ tung angeordnet. Mülhausen, den 15. Februar 18387. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Gebhard. Hoppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhausen, den 17. Februar 13837. Der Landgerichts⸗Sekretãr: (L. S.) Heckelmann. 62338 In der Strafsache gegen den Rekruten Eugen Seiller vom Oberelsässischen Landwehr Bataillon Nr. 99 (Mülhausen), geboren den 2. September 1866 zu Banzenheim, Kreis Mülhausen, wegen Fahnen— flucht, wird, da der Angeschuldigte Seiller des Ver—⸗ gehens gegen 5. 69 des Militärstrafgesetzbuchs be⸗ schuldigt ist, auf Grund der §S§. 480, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Anschul— digten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von z000,00 S6 das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Be⸗ schlagnahme außer im Reichs-Anieiger in der Neuen Mülhauser Zeitung angeordnet. Mülhausen, den 15. Februar 1837. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Gebhard. Hoppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhansen, den 17. Februar 1887. Der Landgerichtssekretär: Heckelmann.

(L. S.)

62839]

In der Strafsache gegen den Rekruten Josef Ruetsch vom Oberelsässischen Landwehr-⸗-Bataillon Nr. 99 (Mülhausen), geboren den 9. Dezember 1865 zu Dornach, Kreis Mälbausen, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte Ruetsch des Vergehens gegen 5. 633 des Militärstrafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 326 der Strafprozeß⸗ ordnung und 5. 2466 der Militär⸗Strafgerichtẽ⸗ ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten mög licherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000,00 (6 das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Beschlagnahme außer im Reichs ⸗Anzeiger in der Neuen Mülhauser Zeitung angeordnet.

Mülhausen, den 15. Februar 18387.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gej. Gebhard. Hoppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhausen, den 17. Februar 1887. Der Landgerichts sekretär. (L. S.) Heckelmann. (162840

In der Strafsache gegen den Rekruten Emil Rauber vom Oberelsässischen Landwehr-Bataillon Nr. 99 (Mülhausen), geboren den 4. Januar 1866 zu Brunstatt, Kreis Mülhausen, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte Rauber des Vergehens gegen 8§. 69 des Militärstrafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der 8§. 480, 326 der Strasprozeß⸗ ordnung und 5§. 246 Militär ⸗Stratgerichts Ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfabrens auf Höhe von 3000 6, das im Deut schen Reiche befindliche Vermögen des Angeschul⸗ digten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Beschlagnahme außer im Reichs⸗Anzeiger in der Neuen Mülhauser Zeitung angeordnet. .

Mülhausen, den 19. Februar 18387. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Gebbard. Hoppe. Munzinger. Zur Beglaubigung: Mülhansen, den 19. Februar 1887. Der Landgerichts Sekretãr. (L S.) Heckel mann.

lbꝛgos Beshhluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Seefahrer Jobann Heinrich August Schütte, zuletzt wohnbaft zu Osnabrück, geboren am. 12. April 1863 zu Norderney, welcher hin reichend verdächtig erscheint, .

als Wehrpflichtiger in der Absicht sich dem

am 13. Oktober 1864 zu Bisel, Kreis Altkirch,

oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Deutsche Reich verlassen zu haben, oder nach erreichtem militarpflichtigen Alter sich außerhalb des Deutschen Reiches aufzubalten, Vergehen gegen 5. 1401 St. G. B. das Hauptver⸗ fahren vor der Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts hierselbst eröffnet.

Auf Grund des 5. 140 Abs. 3 St. G des §. 326 St. P. DO. wird die Beschla im Deutschen Reiche besindlichen Ver Angeklagten damit ausgesvrochen.

Osnabriick, den 3. Mär; 1837.

Königliches Landgericht. Strafkammer. Brandt. Janen ch. Goering.

905 8 een en Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Carl Friedrich Günther, zuletzt wohnhaft in Osnabrück, geboren am 12. April 1863 zu Sachsa. welcher hinreichend verdächtig erscheint,

als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein⸗

itte in den Dienst des stehenden Heeres oder

u entziehen, ohne Erlaubniß ent⸗

das Deutsche Reich verlassen zu haben,.

oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Deutschen Reiches aufzuhalten,

Vergehen gegen §. 1401 des Str.⸗G.⸗B., A

das Hauptrerfahren v der Strafkammer des

Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.

Auf Grund des 5. 140 Abs. 3 Str. G. B. und §. 326 Str. P. O. wird die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des Ange⸗ lagten damit ausgesprochen.

Osnabrück, den 3. März 1337.

Königliches Landgericht, Strafkammer.

CO 6 4 8 ö JFJanensch. Goering.

B. und gnahme des nögens deß

* .

ö,, Brandt.

2) Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

löst?) Zwangsversteigerun

Zwangs versteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Dorotheenstadt Bands Nr. 476 auf den Namen des Banquiers Friedrich Albert Hackel eingetragene, in der Georgenstraße Nr. 48 und am Kupfergraben Ne. 4 belegene Grundstück

am 6. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts— stelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 365, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 14 940 ½ Rutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere Frundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen in der Gerichtsschreiberei, Reue Friedrich straße 13, Zimmer 41, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs— vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige For⸗ derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ sermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu— biger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebols nicht berücksichtigt werden und bei Vertbei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. Mai 1887, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 11. Marz 138387.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.

3nrne tonnen

62911 . In Sachen der unverebelichten Auguste Willecke hierselbst, Klägerin, wider den Schuhmacher Friedrich Schrader in Oberlutter, Beklagten, wegen Forderung, ist der auf den 25. d. M anberaumte Termin zur Zwangsversteigerung des Schrader 'schen Wobnhauses Fo ass 108 zu Oberlutter auf Antrag der Klägerin wieder aufgehoben. ; . Königslutter, den 19. Mär; 1837.

Herzogliches Amtsgericht.

Brinckmeier.

51575 Aufgebot. Der Gutsbesitzer Gottlieb Wilke sen. in Schack stedt hat das Aufgebot der für ihn ausgefertigten Schuld und Pfandverschreibung vom 8. Januar 1867 e. ann. über Eintausendachtbundert Mark, Schuld der Maurer Friedrich Ramdobr'schen Ehe⸗ leute in Sandersleben, später in Folge Schuldüber⸗ nabme des Handarbeiters Friedrich Bischoff daselbst und gegenwärtig des Handelsmannes Wilbelm Bauer⸗ meister daselbst, eingetragen im Grundbuche von Sander leben Band J. Blatt 40, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 20. September 1887, Vormittags 19 Uhr, ; vo- dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf . gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftleserflärung derselben erfolgen wird. . Sandersleben, den 29. Januar 1887. Perzoglich Anbaltisches Amtsgericht.

(ge.) Behr.

Ausgefertigt: Sanders leben, den 29. Januar 1387. (L. 8.) Hartmann, Bureau ⸗Diãtar (. 1. Vertr. d. Gerichtsschreibers Serzoglich Anbaltischen Amtsgerichts.

Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres