1887 / 80 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Apr 1887 18:00:01 GMT) scan diff

sicherungsgeñetzes 1187 Haftyflicht⸗

und 2647 Unfallrersicherungen,

doch gelang es ihm, nicht nur diesen Abgang durch den Abschluß

von 1508 neuen Haftyflicht ˖

der

Die

und 4121 è—— m mn =. Antrãgen zu ersetzen, sondern es betrãgt die Za olicen Ende 1885 sogar noch mebr als Ende 15385. esammteinnabmen des Vereins betrugen an Prämien 972 217. .

an Aufnahmegebühren 12 AÆ, an Zinsen 21 921 6, wäbrend für Schäden 372 6524 ½ baar verausgabt und 190 867 M in Reserve

gestellt wurden. versicherungsgebübren 9608 M verausgabt. Vereins

An Unkosten wurden 113318 und an Rück⸗ Das Vermögen des bat sich im abgelaufenen Jabre von 1018083 auf

1938711 4 geboben, und es bestanden am Schlusse des Jahres 33 858 Versicherungen über 69 139 Personen. Neu abgeschlossen

wurden 11 721 Versicherungen über 21 985 Personen. wurden 4951 regulirt.

Schadenfãlle

Glasgow, 2. Arxril. (W. T. B.) Die Vorräthe von

Robeisen in den Stores belaufen sich auf 857 479 Tons gegen 718 224 Tons im vorigen Jahre. Zabl der im Betrieb befindlichen

Hochöfen 79 gegen 85 im vorigen Jahre.

(W. T. B.) Der Werth der in

New⸗YPorf, 2. Axril.

der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug S790 448

Doll., davon 2320 077 Doll. für Stoffe.

Der Werth der Einfuhr

in der Vorwoche betrug 8726 606 Doll,, daren 2212 500 Doll. für Stoffe.

Mailand:

Eubmissionen im Auslande.

ö ; Italien. In Aussicht stebend: . ö bei der Direktion der Mittel mfser-⸗Eisenbahn in /. . 1 Stahlschienen Medell 2 (lang); 3592 m; für die Strecke

Musocco = Rho, Linie Mailand —Ticino. Voranschlag 86 000 Lire.

2) Schienen und Plattform für die Station Pisa. Vor⸗

anschlag 23 209 Lire.

3) Brückenwanage für die Station Arce, Linie Roccasecca—

Avezzano.

4) 2000 Stück Speichenräder mit stählernen Reifen auf

Achsen von 12 t Tragkraft. 5 Loose zu je 400 Paar Rädern. An⸗ nãherndes Gesammtgewicht 2 280 000 kg.

5) 1790 desgl., ebenfalls zumeist mit Speichen. Gesammtgewicht

1938000 kg.

425

Hamburg, 3. April.

Gellert! der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗

6) 5300 Diskusräder mit stählernen Reifen auf Achsen von 10 t Tragkraft. t ; (5 —6 in Loosen, von denen eines zu 300,

Gesammtgewicht etwa 309 000 kg. die anderen zu je Stück Rädern).

7) (conf. . R. A. vom 25. März 1857 Nr. 65 k.): a. 8000 Tragfedern ˖ (a balestra) in 9 Loosen,

8

b. 12000 Spiral⸗-Stoßfedern in 8 Loosen.

Verkehrs ⸗Anftalten.

(W. T. B.) Der Postdampfer

Akt iengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute früh

9 Uhr Lijard passirt. Hamburg, 4.

April. (W. T. B.) Der Postdampfer

Wieland? der Hamburg -⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen 8 Uhr in New⸗York angekommen.

Triest, 3

April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

„Euterpe“ ist mit der ostindischen Post gestern Abend hier ein—⸗ getroffen.

London, 2. April. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer

„Drummond Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira vassirt. 4

1887 Me

Sanitätswesen und Quarantänewesen. Türkei.

In Folge des Ausbruchs der Cholera in Pest ist vom 29. März

ab für Provenienzen von der Donau und dem Schwarzen

er eine Quarantäne von 5 Tagen angeordnet worden.

Dänemark.

Das unterm 4. März 1887 aufgehobene Einfuhrverbot in Betreff

gebrauchter Wasche, gebrauchter Kleider, Betten u. s. w. für Schiffe, welche aus den Häfen von Sizilien kommen, ist wieder in Kraft

gesetzt worden.

(R. A.“ Nr. 64 vom 16. März 1887.)

Berlin, 4. April 13887. Sr. Majestät dem Kaiser und König sind aus

Anlaß der Vollendung des 90. Lebensjahres besonders gut ausgestattete Slückwunsch⸗Adressen gewidmet worden von:

der,

I) Aachen, städtische Behörden.

2) Altena, Kreisstände.

3) Altona, städtische Behörden. 4) Augsburg, städtische Behörden. 5) Bamberg,!

5 Barmen desgl.

7) Berlin, Verein Berliner Künstler.

8 Schützengilde.

9 Deutscher Volksschullehrer-Verein.

10) Comité der Taubstummen.

11) Landwirthschaftliche Hochschule.

12 „Allgemeiner Deutscher Musikerverband.

13) „Innungen. ;

14 Bäcker-Innung „Concordia“.

15) „Bund Deutscher Barbier-⸗, Friseur- und Perrückenmacher⸗-Innungen.

16) „Aelteste der Kaufmannschaft.

17) Großloge des Deutschen Reichs der Odd— Fellows.

18) „Vorstand der Wahlvereinigung der reichs— treuen Parteien.

19) Reichtstreue Wähler des 227. Stadtbezirks.

209) Pankgrasschaft.

21) Präsidium des Deutschen Kolonial-Vereins.

22) Deutsches Theater.

I,. 235 Bres . 3 . städtische Behörden. 25) Darmstadt, städtische Behörden. 26) Deutsche Bühnen-Angehörige. 27 „Ingenieure, Verein. 28) . Berufsgenossenschaften. 29) „Buchhändler, Vorstand des Börsenvereins zu Berlin, Darmstadt, Leipzig, Stuttgart. 30) Dortmund, Evangelischer Arbeiter-Verein. 31) Düsseldorf, städtische Behörden.

32) ö Rheinischer ritterbürtiger Adel. 33 ö Lehrer und Lehrerinnen.

34) Frankfurt a. M., städtische Behörden. 35) Künstlergesellschaft. 36) Frankfurt a. D., 37) Fürstenwalde, 38) Halberstadt,

städtische Behörden. 39) Hamm,

9 Krieger⸗Verein. , Hon burg, siadtische Sehorden ö Johannisburg O-Pr., Kreistag. 5 Ilmenau, Einwohner.

aer .

Kiel, stãdtische Behörden. *. Köln,

43) Miãännergesangvereine. 4) , Centraldombauverein. 50) Frauen und Jungfrauen.

51) Landshut i. Bayern, stadtische Behörden. 52) Leipzig, Reichsgericht. 53) Lübben, Schützengilde. 54) Metz, ö ö 55) Mühlhausen i. Thür, städtische Behörden. 55) München, 4 . 557 Allgemeine Deutsche Künstlergenossenschaft. 4 Loge zur Kette.

59) Minden, Kreis.

60) 7 städtische Behörden.

61) Posen,

62) Regensburg, desgleichen.

63) Rudolstadt, ö .

64) Rheinland und Westfalen, Evangelische Arbeiter, Handwerker und Kleinbauern Lüber 40 000 Unterschriften).

55) Schlesien, Schützengilden.

66) Schleswig⸗Holstein, Provinzialstände.

67) Steinfurt, Kreisstände.

68) Stockholm, Deutsche.

. Soest, h . R., städtische Behörden.

2) Würzburg,

3) Wien, Deutsche.

I) Familie von Richthofen. .

75) Lieutenant a. D. Freiherr von Richthofen zu Denwer— Colorado.

6) Lithograph Keßler zu Koblenz.

I) Kommerzien⸗Rath Kade und Gen. zu Sorau N..

8) Studirende der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin. Studirende der Akademie für die bildenden Künste zu München. Studirende der Kunst— Akademie zu Düsseldorf. Kunstschüler der Kunstschule zu Weimar und Karlsruhe. Schüler des Städtischen Kunst— Instituts zu Frankfurt a. M. Schüler der Zeichen-Akademie zu Hanau. Schüler der Kunst-Akademie zu Leipzig. Schüler der Kunst-⸗Akademie zu Königsberg O.-Pr. Kunst-Studirende zu Breslau.

79) Berliner Hoflieferanten.

S0) Breslau, Universität.

SI) Eisenach, städtische Behörden.

S2) Görlitz, Kriegerverein „Kameradschaft“.

S3) Pyritz, Lehrer und Schüler des Königlichen Bismarck— Gymnasiums daselbst.

Diese Adressen werden auf Bestimmung Sr. Majestät nach einigen Tagen im KunstgewerbeMuseum für das Publikum zur Ausstellung gelangen.

Die erste englische Post vom 2. und die erste eng— lische Post vom 3. d. M. sind ausgeblieben. Das Schiff ist in Ostende wegen ungünstiger Witterung im Kanal nicht herangekommen.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute angefangenen Ziehung der 1. Klasse 176. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags— Ziehung. .

1 Gewinn von 3000 6 auf Nr. 321. .

2 Gewinne von MY 66 auf Nr. 20 310. 59 899.

2 Gewinne von 300 66 auf Nr. 66 774. 160169.

Den zweiten Gegenstand der Tagesordnung in der Freitags— Sitzung des Deutschen Landwirtbschaftsraths bildete die Berathung über das Eisenbahn⸗-Tarifwesen.

Zur Annahme gelangte folgender Antrag: ‚Der deutsche Land— wirthschaftsrath wolle beschließen, an die zuständige Stelle das Er— suchen zu richten, zu bewirken, daß der für den Transport von Mais bestehende Ausnahmetarif , wird“).

Hierauf nahm die Versammlung noch einmal die Verhandlung über das Thema: „Die Mittel zur Einschränkung des für die Landwirthschaft entbehrlichen Zwischenhandels“ auf. Eine eigentliche Diskussion fand nicht mehr statt.

Die von der Versammlung acceptirten Anträge des Korreferenten Rettig⸗Rosenhagen lauten: „Wollen die Landwirthe sich von dem Einflusse des unberechtigten Zwisckenbandels befreien, so müffen sie in erster Linie sich finanziell unabhängig machen von Käufern und Verkäufern; sie dürfen weder Vorschüsse auf zu liefernde Waaren sich geben lassen, noch Kreditirung von Kauf— geldern beanspruchen. Baarjahlung bei Realisirung des Geschäftes muß die Regel sein. Um dieses zu erreichen, vernothwendigt sich eine Organisation des Real⸗ wie Personalkredits, welche die gesunden und kerechtizten Kredithedürfnifse des Landwirths voll— ständig zu beftiedigen im Stande ist. Da unrichtige Preis- notirungen die beste Handhabe für den Zwischenhandel sind, um die Landwirthschaft beim Geschäft zu benachtheiligen, so muß Sorge ge⸗ tragen werden für eine bessere Notirung der Marktvreise landwirth— schaftlicher Produkte in den öffentlichen Blättern. Dieselbe muß unter Kontrole der Lokalbehörden von geeigneten Personen geschehen, die auf die gewissenhafte Abgabe ihres Urtheils zu beeidigen sind. Speziell für den Verkauf des Schlachtviehs ist die Einfübrung des Handels nach lebendem Gewicht und die Notirung der Preife nur nach diesem zu erstreben.“

Sodann schloß der Vorsitzende die fünfzehnte Sitzungsperiode des Deutschen Landwirthschaftsratbs mit einem dreimaligen begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, die Bundesfürsten und die Freien Städte.

Die 15. (Königlich sächsische) Compagnie des Eisen⸗ babn⸗Regim ents bat beute Mittag, von Dresden kommend, hierselbst ibren feierlichen Einzug gehalten. zum Empfange derselben hatten sich zahlreiche Offiziere mit der Kapelle des Eisenbahn⸗ Regiments auf dem Anhalter Bahnhofe eingefunden. Mit klingendem Spiel mar— schirte die Compagnie nach der Großgörschenstraße, wo das Haus Nr. 20 für drei Jabre als Kaferne gemiethet ist. Das Haus war aufs Reichste geschmuückt. Vor demselben, wo sich die in Berlin lebenden sächsischen Reserve⸗Offiziere und andere Offiziere versammelt hatten, wurde die Compagnie von dem stell⸗ vertretenden Bataillons Commandeur mit einer Ansprache begrüßt, in

welcher er darauf binwies, daỹ sie mit Angebõrigen der ver Bundesstaaten ibr Heim zu tbeilen und daher um so ee. Kameradschaft ju sorgen babe, und dann von dem Major Bien iz den säcsüchen Picnieren, dem Okerst- Lieutenant and Commander des Eisenbabn Regimets, Knarve, übergeben.

Im Deutichen Thegter gelangten am vergangenen Sonn, abend drei Einakter zur Auffübrung. Der erste derlelken: Ait. Mädchen“ von Friedrich S 6 int ein harmloses Werken. daz añ literarischen und Tramatijchen Werth wohl keine bohen Ansprüche * erbeben wagt. Der in ibm bebandelte Stoff ist weder neu noch be sonders intereñ ant. gefiel aber doch in der trefflichen Beseßzung, welche den Rollen zu Theil geworden war. Fr. Niemann Rabe und zi Sorma boten alle ihnen zu Gebote stekende Liebenswürdigkeit amd Gewandtheit auf, um, wenn nicht einen Erfels zu sichern, so dech einen Mißerfolg zu verbindern. Letzteres gelang ibnen denn aug im Verein mit Hrn. Kadellkurg, der den Lieutenant fröz und flott jvielte; auch Hr. Schönfeld und Frl. Lenm entledigten sich mit Geschick ihrer kleinen Aufgabe. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte der zweite Einakter: Unter vier Augen“ von Ludwig Fulda. Graziss, fein ersonnen, elegant ausgefübrt, zeugt er von bervorragender Begabung des Verfaserz für das feine Salonstück. Die glückliche Verbindung von Geist un Gemüth sichert ihm den Vorzug vor jenen dramatischen Produkten, in denen nur der sogenannte Esprit herrscht. In anmuthiger Weif⸗ schildert uns der Dichter die Bekehrung einer vergnügungsfüchtigen jungen Frau durch ihren die Häuslichkeit liebenden Mann. In dem knapp zugemeffenen Rahmen eines Einakters bat der Dichter es verstanden, uns ein Bild von überraschender Mannig⸗· faltigkeit und anziehender Schönheit zu schaffen, das wir mi Vergnügen betrachten. Der Beifall, welcher nach dem Fallen des Vor⸗ hanges einstimmig ertönte, galt diesmal in erster Linie dem Dichter, für welchen Hr. Direktor l'Arronge dankend die Anerkennung des Publi⸗ kums in Empfang nahm. Aber auch die ausgezeichnete Leistung der Darstellenden verdient in durchaus lobender Weise erwähnt zu werden. Frl. Sorma verstand es, mit allen jenen kleinen Feinheiten und an— muthigen Zügen, womit sie ihre Rollen stets auszustatten pflegt, eine so reijende Figur aus der jungen Frau Doktorin zu machen, daß man dem Hrn. Pr. Volkart, dem häuslichen Ehegatten, nur Glück wünschen konnte, wenn es ibm wirklich gelungen sein sollte, sein flatterbaftes Weibchen zu einer liebevollen Hausfrau zu machen. Hr. Kadelburg in der Rolle des Dr. Volkart vereinigte vortreff lich Humor, Sa⸗ tire und Gemüth in seiner Darstellung und wird diese Rolle zu einer sei⸗ ner besten zãblen können Vortrefflich war der alte, etwas stumpf gewordene Diener Baumann, welchen Hr. Engel in Maske und Darstellung gleich ausgezeichnet gab. Hr. Wessels in einer kleinen exisodischen Rolle sei gleichfalls nicht vergefsen. Der dritte Einakter war das von Eugen Zabel ins Deutsche übertragene Turgenjew'sche Lustspiel: Die Previnzialin“, in welcher Frau Niemann und Hr. Engels in gleich anerkennenswerther Weise den ihnen zu Theil gewordenen Rollen gerecht wurden; die verschmitzte Beamtenfrau und der verlebte Graf wurden von den Beiden trefflich wiedergegeben. Hr. Merten, Hr. L. Hertzer und Fr. Carlsen seien gleichfalls lobend erwähnt.

Im Residenz⸗ Theater kam am Sonnabend Dctave Feuillet's Schauspiel in fünf Akten Chamillac“ zur ersten Auf⸗ führung. Die Nopität gab dem gegenwärtigen Gaste dieser Bühne, Hrn. Ludwig Barnayp, Gelegenheit, sich in einer neuen Rolle dem Publikum zu zeigen. Die Aufnahme, welche das Feuillet 'sche Schau⸗ sriel fand, war ziemlich kühl; dramatisches Leben entwickest sich erst am Schluß des dritten und dann wieder im fünften Akte; bis dahin füllen breite Erzählungen, Nebenhandlungen und andere Zugaben, welche auf den Lauf der Handlung kaum einen Ein— fluß haben, die Zeit aus. Man plaudert uͤber die sonderbaren Eigen⸗ arten des Titelbelden Chamillac, welcher sein Leben der Besserung entlassener Sträflinge widmet, und medisirt in allen Tonarten, wäh⸗ rend Chamillae selbst nur in kärzeren Scenen, in reservirter. wort⸗ karger Haltung auf der Bühne erscheint. Erst im dritten Akt tritt Klarheit über den seelischen Konflikt ein, um den sich die Handlung dreht. Chamillac liebt die Tochter seines Generals, während ein dunkler Punkt in seinem früheren Leben ihn von dem Gegenstand seiner Liebe trennt. Der letzte Akt bringt das reuevolle Bekenntniß der dunklen Schuld, und die geliebte Frau er⸗ theilt durch die Gewährung von Herz und Hand dem reuigen Büßer Abjolution. Die hier handelnd auftretenden Charaktere eignen sich wohl gut für die breitere Ausführung, welche ihnen im Roman ju Theil werden kann; als dramatische Gestalten entbehren sie aber fast alle der exakten psychologischen Begründung, welche sie glaubhaft machen kann; sie behalten ohne dieselbe immer etwas Unverständliches. Hr. Barnay, welcher bei seinem Erscheinen stets reichen Beifall fand, wirkte zumeist durch seine vornehme, sympathische Erscheinung, da ihm zum eigentlichen Spiel nur im letzten Akte Raum gelassen wurde; hier freilich zeigte er seine unübertreffliche Meisterschaft in der Darstellung erdrückender seelischer Affekte und herz zerreißender Neue Neben dem Gaste behaupteten sich die ein · heimischen Mitglieder der Bühne recht gut. Hr. v. Horar (Hugonet) gab einen trefflichen warmherzigen, naiv empfindenden Maler; die Aufgabe, für die Erheiterung des Publikums zu sorgen, löste Hr. Panfa Louis de la Bartberie) durch seine komische Charakterisirung des ver⸗ steckten alten Suünders mit gutem Gelingen. Frl. Arnim spielte die Partie der gebeserten Tänzerin (Sophie Ledien) stimmungsvoll und mit Wärme. Im letzten Moment hatte an der Stelle des Frl. Wolf Frl. Benke die Rolle der Jeanne de Tryas übernommen, und führte dieselbe recht wacker und verständig durch.

Im Walhalla ⸗Theat er kam vorgestern die Operette Die Glocken von Cornevil le‘ zu erneuter Aufführung, und wieder erzielte, wie bei früheren Gelegenheiten, die reizende Musik Robert Planguettes einen vollständigen Erfolg. Die vorgestrige Vorstellung war in allen Hauptrollen vortrefflich befetzt und gewann ein erhöhtes Interesse dadurck, daß in derselben die beliebte Soubrette Fr. Zie⸗ maier ihr Gastspiel an dieser Bühne in der Rolle der Halderdfe“ eröffnete. Die Vorzüge dieser Künstlerin, ihr anmuthiges Spiel, ihre seine und originelle Vortragsweise und die Ausdrucksfahigkeit ihrer sympathischen Stimme kamen wieder voll zur Geltung, aber ebenso trat zu Tage, daß die Stimme kräftiger sein müßte, um durch schlagende Wirkungen zu erzielen; die Derbheit der Bewegungen, welche zu der Rolle zer Haiderose“ recht gut paßt, führte Fr. Jie= maier dezent und doch mit prickelnder Laune aus. Frl. Ronda, wolche die zweite weibliche Hauptrolle. Germaine, gab, sang ihre Partie mit

schöner und kräftiger Stimme, doch wäre ihrem Spiel an mancher Stelle mebr Frische und Lebendigkeit zu wün— schen gewesen. Von den mitwirkenden Herren ist gleichfalls

nur Erfreuliches zu berichten. Hr. Korschen war als Marquis in Gesang und Spiel gleichmäßig gut und eindrucksvoll, nur dürfte er auf die Artikulation beim Gefang größere Sorgfalt ver⸗ wenden; trefflich war auch Hr. Klein als „Jean Gremicheur*, aber mit besonderem Lobe haben wir Hrn. Worms zu nennen, der als Gasvard' jeine fast nur schauspielerische Rolle über Erwarten glück lich und vackend durchführte; schließlich verdienen auch die höre an— erkennende Erwähnung. Das Publikum folgte der Aufführung mit immer wachiendem Interesse, forderte einige Nummern da capo und gab seine Befriedigung fortgefetzt durch lebhaften Beifall kund.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen seinschließlich Börsen Beilage).

Berlin:

0h)

zum Deutschen Reichs⸗An

M SO.

*

cErste Beilage

Berlin, Montag, den 4. April

zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

1887.

1. Steckbriefe und Untersuchungs · Sachen.

2. gevollstreckungen, Auf gebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkãufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verleosung, Zinszablung ꝛc. von öffentlichen Paxieren. 5. Kemmandit · Gesellschaften auf Altien u. Aktien Gefell.

Deffentlicher Anzeiger.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

(493 Steckbrief. ;

Gegen den unten beschriebenen Regierungs ⸗Bau—⸗ meister a. D. Freiherrn Carl von Senydlitz, welcher flüchtig ift, ist die Untersuchungsbaft wegen wieder. bolter schwerer Urkundenfälschung in den Akten DU. R. II. 208. S7. verhãnat.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter suchungs · Gefängniß zu Alt ⸗Moabit 11/12 abzuliefern. ;

Berlin, Alt⸗Moabit Nr 1112 (W.), den 26. Mãr; 1887.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht I. Johl.

Beschreibung; Alter 54 Jahre, geb. 10. 9. 32 zu Nitzbaus, Größe 1,70 m. Statur kräftig, Haare grau melirt, Stirn hoch, Bart grau melirter blonder Schnurrbart. Augenbrauen blond, Augen graublau, Nase gebogen, Mund gewöhnlich, Kinn oral, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

485 Steckbriefs⸗ Erledigung.

Der gegen den flüchtigen Handlungsreisenden Georg Schulz aus Altona von dem Untersuchungsrichter des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin in den Akten L. RE. II. 262. 82 J. TVB. 168. 82 unter dem 23. März 1882 wegen wiederholter Unterschlagung erlassene Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 23. Mär; 1857.

Staats anwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

1494 Steckbriefs ˖ Erledigung.

Der gegen den Arbeiter Felix Fran; Hugo Wudicke wegen Kuppelei in den Akten L. R. II. 175. 87 unter dem 24. März 138587 erlassene Steckbrief wird jurückgenommen.

Berlin, Alt Moabit Nr. 1112 W.), den 28. März 1887.

Königliches Landgericht J. Der Untersuchungsrichter: Johl.

2 * lärꝛ3s Oeffentliche Ladung.

Der Knecht Carl Friedrich Wilbelm Gelhaar, geboren am 19. Dezember 1863 ju Schwert, zuletzt wohnhaft zu Grimmen,

wird beschuldigt,

als Wehrvflichtiger, in der Absicht, sich dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §5. 140 Abf. 1 Str. G. B.

Derselbe wird auf

den 1. Juli 1887, Vormittags 12 uhr, vor zie Strafkammer J. des Königlichen Landgerichts ju Greifswald zur Hauxtverhandlung geladen.

Bei mnentschuldigtem Ausbleiben wird derfelbe auf Grund der nach 5. 472 der Straf⸗Proʒeß⸗ Ordnung von dem Königlichen Civilvorsitzenden der Ersatz= sommission des Kreises Angermknde über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatfachen ausgestell⸗ ten Erklärungen xerutt eit werden.

Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 19. Februar 1887 ist das Vermögen des Angeklagten zur Deckung der enielben möglicher Weise treffenden Geldstrafe und FKosten in Höbe von 350 S mit Beschlag belegt.

Greifswald, 5. März 13857.

Königliche Staatsanwaltschaft.

1685 In der Strafsache gegen: 1) den August Friedrich Wilhelm Ebeling, ) den Franz Conrad Johannes Ebeling, Beide zuletzt wohnhaft in Springe, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird, da die Angeschnldigten des Vergehens gegen 5. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzhuchs be⸗ schuldigt sind, auf Grund der §9. 180, 325, 325 der Strafprozeß ordnung, iur Dedcung der die Ie e uldigten mõglicher⸗ weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche besind⸗ Eber Vermbgen der Angeschuldigten mit Beschlag elegt. Hannover, den 26. März 1857. Königliches Landgericht. Strafkammer Na. (Gex Lindenberg. v. Meibom. Brodmann. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt: L. S.) Eitzen, Gerichtsschreiber Königlichen Landgerichtz.

491 8 1 S. gegen Karl Dufuer, Müller von Aufen, und Gen, wegen Verletzung der Wehrpflicht. R. Nr. 2615. Das im Deutschen Reiche befind- liche Vermögen der Angeschuldigten: ID Karl Dufner, Müller von Aufen, 2 Johann Friedrich Lehmann von Burgberg, 35 Les Gäftle, Bäcker von Hüfingen, 4 Rupert Bury von Neudingen, s) Adolf Reine von Geisingen. und 6) Julius Heinemaun von Mundel fingen

wird gemäß 5. 140 Str. G. B. und §. 325 Str. Pr. O. mit Beschlag gelegt. Konstanz, den 28. Mar; 1856. Großherzoglich Badisches Landgericht Konstanz, Strafkammer II. (ge) Eiselein. Schsnle. Koblunt. Zur Beglaubigung: Der Gerichts schreiber. A. Kaise r.

3 Dies verõffentlicht:

Der Gr. Staats anwalt: Knörzer.

L.

A. S. gegen Friedrich Schirmeier, Metzger von ü iuletzt in Wagenstadt, wegen Meneids. ) Beschluß.

Nr. 1855. Nach Ansicht des 8. 332 St.- P. O. wird, da der Angeschuldigte, Meßger Friedrich Schirmeier von Müllheim, zuleßt in Wazenstadt, des Meineids nach 8. 153 R-St. G. B. dringend verdächtig und flüchtig, da ferner wegen des bezeich⸗ neten Verbrechens gegen ihn öffentliche Klage erhoben und Haftbefehl erlassen ist, das im Deutschen Reich beñindliche Vermögen desselben mit Beschlag belegt.

Freiburg, den 23. März 1887.

Großherioglich Badisches Landgericht Fiiburg.

Strafkammer I. (ge) Schäfer. Courtin. Duf ner.

Vorstehende Ausfertigung stimmt mit der Urschrift überein.

Freiburg, den 29. März 1887... 30

Gerichtsschreiberei des Großh. Landgerichts.

8

(L. 8] J, Nr. 8840. Dies wird hiermit öffentlich bekannt gemacht.

Freiburg, 31. März 188, Gr. Staats

2 *

8

. .

(694 Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatzanwaltschaft bier vom 29. wird gemäß §. 332 St. P. D. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des abwesen⸗ den Angeklagten Dr. med. Theodor Schindeler aus Bielefeld, gegen den das Hauptoerfahren wegen mehrfacher vorsätzlicher Körperverletzung, begangen in Ausübung seines Berufs, eröffnet ift, und der durch Flucht sich der Durchführung des Unterfuchunge⸗ Verfahrens entzogen bat, hiermit beschlagnabmt.

Bielefeld, den 31. Marz 1887.

Königl. Landgericht, Strafkammer III. Dütschke. Muermann. Niedieck.

6

ö. K

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

520

In Sachen der Firma N. S. Nathalion Nach— folger in Braunschweig, Klägerin, gegen den Halb— spaͤnner Carl Just in Engelade, Beklagten, wegen Hyvpothek-⸗Forderung, wird der durch Verfügung vom 5. d. Mts. auf den 25. September d. J. anberaumt gewesene Versteigerungs termin bezuglich des beklag⸗ tischen Halbspännerbofes Nr. ass. 98 ju Engelade nebst Zubehör damit wieder aufgehoben.

Seesen, am 31. März 18537.

Herzogliches Amtsgericht. v. Rosenstern.

5327 Bekanntmachung.

Die Zwangeversteigerung und die am 18. Axril dieses Jahres anstehenden Termine, betreffend das Grundstück der Wittwe Wallis. Maria Klara, ge—⸗ borenen Böttcher. Lübeckerstraße, Grundbuch von Nieder Barnim Band 55 Nr. 2584 werden auf⸗ geboben.

Berlin, den 1. April 18587.

Königliches Amtsgericht J, Abtheilung 51. 5331

In Sachen, betreffend die Zwangeversteigerung des Bruhe'schen Hauses Nr. 5 Brandnummer 48) zu Teterom, bat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor⸗ nahme der Vertheilung Termin auf

Mittwoch, den 27. April 1887, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden zur Einsicht der Betbeilig⸗ ten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein. Teterow, den 31. Märj 1887. Fr. PJa ssow , Gerichtsschreiber des Großherzoglich Mecklenburg ˖ Schwerinschen Amtsgerichts.

32152 Amtsgericht Oldenburg, Abth. I.

Der Kaufmann Wilhelm Sievers, Inhaber der Firma Ernst Sievers in Salzgitter, hat vorgestellt und bescheinigt, daß ihm der Schuldschein Nr. 11311 über 40 Thaler der QAldenburgischen Eisenbahn—⸗ Prämienanleihe vom 7. Februar 1871 nebst Talon und den Coupons Nr. 15 20 inkl. abhanden ge⸗ kommen sei, und beantragt, daß ein Aufgebot wegen des vorbezeichneten Schuldscheins erlassen werde.

Diesem Ansuchen wird stattgegeben und der In— baber des vorbezeichneten Schuldscheins aufgefordert, spätestens in dem auf

den 26. November 1890, Mittags 12 Uhr,

Harber s.

54833 Aufgebot.

Der Huiner Dirk Burmeister in Nordbastedt bat bei der Deutscken Militärdienst ⸗Versickerungs. An⸗ stalt zu Hannorer laut ausgefertigter Police Nr. 72493 Tabelle B. vom 26. Jult 1885 die Summe von 5000 M zu Gunsten des am 12. No⸗ vember 1877 in Bendorf geborenen Hans Burmeister versichert. Auf Antrag des genannten Hufners Bur⸗ meister wird der Inhaber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, spãtestens in dem auf

Donnerftag, 22. September 1887, REMittags 12 Uhr, Zimmer 84), anberaumten Aufgebets termine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er⸗ folgen wird.

HDaunnover, 31. Januar 1887. Königliches Amtsgericht. (gez.) Jordan. J L. S.) Ausgefertigt: Tbiele, Gerichtsschreiber. Is5ö43]! Aufgebot.

Der Häusler J. Töllner Nr. 5 jzu Neuburg hat das Aufgebot des Hvothekenscheins, welcher über d Fol 9 des Grund und Hrrothekenbuches seiner Häuslerci eingetragene Forderung der Weber Pommerenke'schen Eheleute zu Neuburg von 660 . ausgestellt und angeblich bei dem Brande zu Neuburg 1886 vernichtet ist, nach dem inzwischen erfolgten Ab⸗ leben der Gläubiger beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 21. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, (Fürstenbof, Zimmer Nr. 13) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu— legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der ÜUr— kunde erfolgen wird.

Wismar, den 237. März 1887.

Großherzogl. Mecklenburg ⸗Schwerinsches Amtsgericht. (gej.) H. Rasre. Beglaubigt: C. Bruse, A. Ger. Sekretär.

33 n Bekanntmachung.

Behufs Eintragung des Eigentdums im Grund— buche ist das Aufgebot nachbejeichneter Grundstücke beantragt, und zwar:

ju a vom Freiherrn von der Borch ju Holzhausen,

a. Flur 4 Nr. 272/138 im Dorfe, Obstgarten, 6 a 0 4m, Flur 4 Nr. A5 138 im Dorfe, Obstgarten, 10 a 90 am, Flur 5 Nr. 18 in der Stockgrund, Acker, sämmtlich belegen in der Steuergemeinde Holibausen und im Erundbuche von Erwitzen Vol. Fol. 23 für Johann Koch zu Erwitzen eingetragen,

b. Flur 7 Nr. 28 der Katastergemeinde Pömbsen in den Stuben, Acker, 16 a 77 4m, eingetragen im Grundbuch von Pömbsen Band J Blatt 10 für die Wittwe Franz Adam Menne, Maria Therese, geb. Streicher, zu Pömbser.

Eigenthumsprätendenten werden bei Vermeidung der Ausschließung ibrer Rechte und Berichtigung der Parzellen für die Antragsteller aufgefordert, dieselben srätestens im Termin

den 13. Juli 1887, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. J, geltend zu machen.

Nieheim, den 21. März 1887.

õ2n] Aufgebot.

ausgewandert, ohne seit mehr als 10 Jahren von

ö Leben und Aufenthalt Nachricht gegeben zu

aben.

Auf Antrag des Landwirths Heinrich Schulte zu Wenniglohe und der Ehefrau Bernhard Westermann, Maria Anna, geb. Schulte, daselbst, wird derselbe nebst seinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben bierdurch aufgeferdert, sich spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 9, auf den 17. Februar 1888, Morgens 11 Uhr, anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.

Arnsberg, den 24. März 1887.

Königliches Amtagericht.

549] Aufgebot zwecks Todeserklärung.

Unter diesseitiger Ober⸗Vormundschaft

Vermögen folgender unbekannt Abwesenden:

I) des Lorenz Lindt, geb am 24. August 1816 in Petersdorf a. F. Sobns des Hausmannes Lorenz Lindt und Elsabe, geborene Alberts, verschollen seit 1857, ca. 3100 —,

2) des Johann Christopher Lüthmann, geb am 19. Okteber 1816 in Ohrt, Sohns des See⸗ fahrers Christian Läthmann und Margaretba, geborene Wilder, verschollen seit 1856,

werden

bekannte Erhen aufgefordert, Erstere sich selbst, Letztere ihre Erbansprüche spaäͤtestens in dem auf

en 28. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, hiemit angesetzten Aufgebotstermine bieselbst anzu⸗

meld: n, widrigenfalls die ad 1— 2 Genannten werden

8. Berufs Genoñenschaften.

7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

S8. Verschiedene Bekanntmachungen.

) Vente, Geigen Zn der Bõrsen · Beilage.

für todt erklärt und die nicht angemeldeten Ansprüche

Burg a. F., den 26. März 1887. Königliches Amtsgericht. Muhbl.

535 Abwesenheitaverfahren.

Durch Entscheidung der Civilkammer des K. Land—⸗ gerichts Kaiserslautern vom 23. Mär; 1857 wurde Magdalene Dedreur, ledig, gewerblos, dahier wohn- haft, kontradiktorisch mit der K. Staats anwaltschaft jum Beweise durch Zeugen darüber zugelassen., daß Jobann Dedteur, geboren am 3. August 1818 in Kaiserslautern als Sohn von Peter Dedreur und dessen Ebefrau Katharina. geborenen Hach, früber in Kaiserslautern wohnhaft gewesen, im Jahre 1851 seine Heimath verlies unter der Angabe, daß er nach Amerika auswandere, daß er keinen Bevollmãchtigten zurückließ und seit seiner Abreise keine Nachrichten mehr von sich gab und man über seinen Aufenthalt Nichts mebr in Erfabrung bringen konnte.

Dieser Zeugenderber sndet Montag, den acht— zehnten April laufenden Jahres, Vormittags neun Uhr, im Gebäude des kiestgen K. Landgerichts im Arbeitszimmer des damit beauftragten K. Land⸗ gerichtsratbes Antz statt.

Kaiserslautern, den 30 Mär:

Der K. Erste Sta Bossert.

C —* 1 31 2 A 8 0 n *

537! Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag ven Jobann Peter Daniel Wieg und

Carl Jobann Ludwig Wiebke. als Testaments— vollstreckern der Eheleute Carl Wilhelm Oldenburg und Wilhelmine Catharine Louise Oldenburg, geb. Imbeck, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Blumen⸗ feld, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

Alle, welche an den Nachlaß der Ehe—

leute Carl Wilhelm Oldenburg (ye Bergstedt am 8. Januar 188 Gatharine Louise Oldenburg, geb. Imbeck (ver⸗ storben hieselbit am 14. Februar 18536) Erb— oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von den genannten Ebeleuten am 16. Juli 1880 gemeinschaftlich errichteten, mit 2 Moitamenten vom 5. No⸗ vember 1881 und 20. Oktober 1883 rersebenen, am 27. Januar 13857 hieselbst publizirten Testa⸗ ments, wie auch den den Antragstellern als Testamentsvollstreckern ertheilten Befugniffen, insbesondere der Umschreibungsbefugniß dersel ben, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werd solche An und Widersprüche srätestens in dem auf

Mittwoch, den 25. Mai 1887,

19 Uhr Vormittags,

anberaum len Aufgebotstermine im unterzeichneten

9 , erm ar M Amtsgericht. immer Nr. 2

2

—1— 14

igen Zust 2

5 2 * . TIulesz. Hamburg, den 23. März 13837. Das Amtsgericht Hamburg, Cidxil-Abtheilung J.

Zur 8 ö ET Des urigung . ; Romberg, Dr., Gerichts-Secretair.

1535 Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Jobann Georg Theodor Greite, vertreten durch die Recktsanwälte Dres. Gieschen und Mankiewicz und Rich. Gieschen, wird ein Auf⸗ gebot dahin erlassen:

daß Alle, welche den Bestimmungen des von Jobanna Maria, geb. Nenbaus, des Johann Heinrich Christoph Greite Wittwe (rerstorben hieselbst am 7. August 1880), am 12. August 1873 errichteten, am 6. März 1884 hieselbst publizirten Testaments insbesondere der Be⸗ stimmung desselben, daß der Antragsteller Johann Georg Theodor Greite befugt sei, das auf Namen der vorbenannten Testatrix stehende Grundstück, helegen St Pauli, Lange⸗ reihe Nr. 45/46, St. Pauli, Litt. B. B. Fol. 145, öffentlich oder unter der Hand zu verkaufen, und daß dasjenige, was über die Beschwerungss umme als Reinerlös sich ergiebt, dem Antragsteller zu freiem und unbeschränktem Eigenthum zufallen soll', widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche Widersprüche spätestens in dem auf Montag, den 23. Mai 1887,

2 Uhr Nachmittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 25, anzumelden und zwar Auswärti unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll⸗ mächtigten hei Strafe des Ausschlusses.

Samburg, den 25. Mär; 1887.

Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung N.

Zur Beglaubigung:

Rom berg, Dr., Gerichts⸗Sekretär.

1536 Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag ron Bernhard Meyer Baruch und Rechtsanwalt Dr. Jacobson als Testaments vollstreckern von Anton Meyer Baruch, vertreten durch Rechts—⸗ anwalt Dr. Jacobson, wird ein Aufgebot dahin er⸗

lassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß des am 4 März 1887 hieselbst verstorbenen Anton Mever Baruch Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 24. April 1885 errichteten, am 24. März 1887 hieselbst publizirten Testaments, wie auch der Bestellung der Antragsteller zu Testamentsvollstreckern und den denselben als solchen ertbeilten Befugnissen, insbesondere der Befugniß zur Umschreibung, Tilgung und Verklausulirung von Grundeigen⸗

thum, Hppothekpösten und Staatspavieren auf

enden, ———

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