1887 / 83 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Apr 1887 18:00:01 GMT) scan diff

bestand. Der Gesammtvorrat 641 621 t im Mär; v. J.

Vorjahre, von denen 70 Clevelander Roheisen

London, 6. Arril. (W. T. B) Wollauktion. Tendenz

fest, Preise unverändert.

Verkehrs ⸗Anstalten. Tilsit, 6. April. (W. T. B.) Der Memelstrom ist eisfrei,

die Schiffahrt ist eröffnet.

Kopenhagen, 6. April. (W. T. B.) Der auf Fahrt nach Danzig begriffene Kopenhagener Dampfer Aretu rus ) stieß gestern Abend bei Falsterbo mit der Savona“ aus Leith zu⸗ sammen und sank. Die Besatzung des „Arcturus wurde von der

„Savona“ gerettet; der Bug der „Sarona ! ist

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Griechenland.

Die Provenienzen aus Sizilien sind Seitens der Königlich griechischen Regierung einer eilftägigen Effektiv Quarantäne unter worfen worden, welche in der Quarantänestation Goubino (Corfu)

abzuhalten ist.

h beziffert sich jetzt auf 363 155 t gegen ꝛ; Es sind gegenwärtig 91 Hochöfen im Betriebe, von denen 57 Clevelander Er; verarbeiten, gegen 98 im

fabrizirten.

stark beschädigt.

Berlin, 7. April 1887. Telegramm von Aachen.

Telegramm von Vexviers. Abend-Post vom 6. d. M. ist wegen U

ausgeblieben. Dagegen ist die rückständige Post aus London vom 6., Morgens, zum Anschluß an den Zug Köln Berlin, 12 Uhr Mittags aus Köln in Verviers eingegangen.

(N. A. 3) Am Montag, den 4. April, Abends, ver—⸗ sammelte sich unter dem Vorsitz Fhrer Majestät der Kaiserin und Königin das Kuratorium und der Vorstand des Berliner

Magdalenen-Stifts zur Abhaltung der im Königlichen Schlosse. Allerhöchste Protektorin, Hacke,

begleitet von der

8

unermüdliche Mitarbeit während des verflossenen

gangsgebet sprach Pastor Wießner. Ihre Majestät geruhte hierauf die Sitzung zu eröffnen und zunächst Frau General von Döring, geb.

Gräfin zu Dohna, das Wort zu ertheilen. sitzende des Kuratoriums, berichtete über

Veränderungen innerhalb desselben. Einen schmerzlichen Verlust hat dasselbe erlitten durch den Tod des langjährigen früheren Kassen— Ihre Majestät sprach der an— wesenden. dem Kuratorium gleichfalls angehörigen Wittwe, Frau Therese Selke, Ihre herzliche Theilnahme aus und gedachte mit böson— derer Anerkennung der Verdienste des Heimgegangenen um die Sache Gleichfalls verstorken ist die frühere Vor— sitzende des Kuratoriums, Frau Baronin Bertha von Romberg, welche auch bis zum letzten Lebenstage unermüdlich in der Fürsorge für die

führers, Kaufmann Guido Selke.

des Magdalenen⸗-Stifts.

Sache geblieben ist. Neu eingetreten in d Frau Gräfin Hochberg, geb. Prinzessin ertheilte Ihre Majestät dem Geistlichen des Pastor Wießner, das Wort zur Berichterstattung. reichen Bericht kann nur Weniges hier Die Schwesterschaft des Magdalenen-Stifts i

Gestaltung zu einem „Digkonissen-⸗Mutterhause für Rettung, Bildung

und Bewahrung der weiblichen Jugend“ nach

deutend vorwärts gekommen. Sie zählt nunmehr 14 Diakonissinnen,

12 Probeschwestern und 5 Vorprobeschwestern. J sind 2 Diakonissinnen und 1 Probeschwester,

Frankfurt a. O. 3 Diakonissinnen stationirt. Die ö der in die

Dauptanstalt aufgenommenen Mädchen betrug Jahres 138.

zu den Eltern 44 Mädchen zurückgeführt

wurden in Dienststellen gegeben. Die täglich

linge schwankte zwischen 107 bis 125. In jüngeren Alters bestimmten Filiale Silobah die Schuleinrichtung durch Anstellung einer zum Abschluß gebracht worden. Im Laufe

38 Zöglinse in der Anstalt. Der gegenwärtige Bestand ist 28. Nur

für 18 Kinder wird ein verhältnißmäfig geringes Den Eltern wurde 1 Mädchen zurückgegeben und

stellen. Die Mägde⸗Bildungsanstalt Marthaheim in Frankfurt a. O.

ist nur zur Aufnahme von sittlich unbescholtenen

um dieselben für den dienenden Beruf auszubilden.

folgten 41, und zwar 28 Zöglinge und 13 Herber traten in Dienst, 17 kehrten nach vollendeter Elternhaus zurück. Gegenwärtig sind 36 Zögling

Den Bericht über die wirthschaftliche und finanzielle Geschäfte führung erstattete Hr. Major z. D. von Nowag⸗Seeling. Im Vordergrunde stand

Erweiterung und Verbesserang der Hauptanftast i

Die vorgelegten vorläufigen Pläne über einen Um- und Erweiterungsbau, welche vom Regierungs⸗Baumeister

Albrecht Becker skizzirt waren, fanden das volle höchsten Protektorin. Den Kassenbericht erstatte

General Konsul Schmidt. Die finanzielle Lage, welche in den

letzten doch machen die nicht länger aufzuschiebenden erhöhte Aufwendungen erforderlich.

dalenen⸗Stift benachbarten Siechenhauses Bethesda

eines kleinen Theiles von dem Garten des Magdalenen⸗Slifts behufs Errichtung eines Wirtbschaftsgebäudes für Bethesda.

die Berichterstattung erledigt. Ihre Majestät Ihren lebhaften Dank, aus, und es folgte noch sprechung einer Reihe von Einzelheiten,

Schwesterschaft betreffend. Huldvoll sagte Ihre

digen Besuch im Magdalenen - Stift zu. um die Schwesterschaft perfön= lich zu begrüßen, und entließ dann die Mitglieder

mit dem herzlichen Ausdruck Allerhöchstihrer Bef

Gehörte und der Mahnung zu eifriger und treuer Weiterarbeit bis

zum Wiedersehen im nächsten Jahre.

Frühjahrs- Control -Versamm im Bezirk des Reserve-Landwehr-⸗Regim Nr. 35.

Dieselbe wird mit den in Controle obigen Landwehr⸗Regiments stehenden Dispositions · Urlaubern, Reservisten und Wehrleuten, sowie mit den zur Disvosition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften.

wie folgt abgehalten: I. Mit der Garde (Feldwebel⸗Melde⸗Abtheilung 1, 2,

im Exerzierhaus am Landwehr ⸗Dienstgebäude Kaiser-⸗Franz-⸗Grenadier-Platz Nr. 112.

II. Mit nachbenannten Provinzial Den Provinzial-Jägern, Kavallerie, Feld—

Pionieren, Eisenbahn⸗Regiment und Eisenbabn⸗Compagnien, Train,

Krankenträger, Militärbäcker, Lazarethgehülfsen

halbjährig gediente), Unter-Apotheker und Pharmazeuten, mit der

Um 7 Uhr erschien Ihre Majestät, die ke, ehrfurchtsvoll von der Versammlung' begrüßt. Ihre Majestät gab Ihrer Freude Ausdruck, wiederum bei dieser Ihr so

sehr am Heizen liegenden wichtigen Gelegenheit anwesend Ju sein und den Mitgliedern des Kuratoriums danken zu können für die treue,

Carolath. Hierauf

6. Die Resultate der Rettungs. und Erziehungsarbeit haben sich im letzten Jahre besonders günsig gestaltet. Es wurden

Jahren eine sehr schwierige war, hat sich einigermaßen gebessert,

ö fw e r Ober ⸗Konsistorial, Rath P. Richter referirte noch über die von dem Kuratorium des dem Mag⸗

namentlich

Die erste englische Post vom H. d. M. ist ausgeblieben. Das Schiff ist in Ostende wegen ungünstiger Witterung im Kanal nicht herangekommen. Auch die

englisch e nwetters im Kanal

General versammlung

Palastdame Gräfin

Jahres. Das Ein

Dieselbe, als Vor⸗ die eingetretenen

as Kuratorium ist

Magdalenen⸗ Stifts, Aus dem umfang— mitgetheilt werden. st in der weiteren

innen und außen be⸗

n der Filiale Siloah in Marthaheim in

während des letzten

und 30 Mädchen e Zahl der Zög— der für Mädchen in Pankow ist geprüften Lehrerin des Jahres waren

Pflegegeld gezahlt. 4 gingen in Dienst—

Mädchen bestimmt,

Aufnahmen er— gende. 24 Mädchen Ausbildung in das e in der Anstalt.

n baulicher Hinsicht. vorzunehmenden Interesse der Aller⸗ te der Schatzmeister

Bauten neue und

erbetene Abtretung

Damit war die Kaiserin sprach eine angeregte Be⸗ auch die Majestät einen bal⸗

der Versammlung riedigung über das

lung 18587 ents (1. Berlin)

3)

Truppen: und Fuß⸗AUrtillerie,

(ausgebildete und

Waffe gediente später als Apotheker approbirte Personen des Beurlgubtenstandes, Krankenwärter und. Geistliche, Roßärzte und Unter Roßärzte, Fabnen⸗ und Beschlagschmiede, Zahlmeister und Reserve⸗Zahlmeister ˖ Aspiranten, Oekonomie · Handwerker, Bũch senmacher und Büchsenmachergehülfen, ingleichen alle Marine ⸗Mannschaften und die Arbeitssoldaten . , 5, 6. 7. 85.9)

im Exerzierhausnebst Plätzen des 3 Garde ⸗Regimentsz. F.,

; Wrangelstraße Nr. 10 / 104, und zwar mit den einzelnen Jahresklassen an folgenden Tagen: Jahrgang 1886

s 8 Mittwoch, den 13. April er.

. 1883

x 1862 Donnerstag, 18.. 2 1881 Montag, . ö ö. 1880 Dienstag, ö . . 1879 Mittwoch, 206. ö 188 Ponnerslag.. . . 1877 reitag, 4 . ( 1876 1 ö 1875 *) Dienstag, , F 1874 Mittwoch, 27 J.

täglich früh 8 Uhr beginnend. Welcher Jahresklasse der Einzelne zugehört, ist auf dem Deckel des Militärpasses angegeben, außerdem ebenso wie die Nummer der Feldwebel⸗Melde Abtheilung aus dem Buchzeichen bei dem Anmelde⸗ vermerk zu ersehen. Auf beiden Plätzen machen Tafeln genau ersichtlich, wo sich die rerschiedenen Waffen jeder Jahresklasse aufzustellen haben. IIl. Mit den nachfolgend aufgeführten Kategorien: I) Offizier⸗Aspiranten und zwar: a. der Garde, des Eisenbahn⸗ Regiments und der Marine Mittwoch, den 13. April er., b. aller übrigen Provinzial⸗Truppen exklusive der Infanterie Donnerstag, den 14. April er. 2) Sämmnmtliche Unter-⸗-Aerzte Montag,. den I8. April er. 3) Zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassene mit den Anfangsbuchstaben A bis einschließlich K Dienstag, den 19. April er. täglich früh 10 Uhr beginnend im Exerzierhaus am . Landwehr⸗Dienstgebäude, FTaiser⸗Franz ˖ Grenadier⸗ Platz Rr. 11/12. Die Mannschast erhält hierdurch Befebl, fich unter Mitführung der Militärpässe und Führungsatteste pünktlich zu gestellen. Weitere Ordres gehen nicht zu. Versäumnisse haben die gesetzlichen Strafen zur Folge. Landwehr-Bezirks⸗Kommando 1. Berlin. von Heydebreck.

Ein Aushang dieser Bekanntmachung befindet sich in den Gängen des Landwehr-Dienstgebäundes und) in den Vorrdlumen der Revier⸗Polizei⸗Bureaux.) . Ausschließlich der vom 1. April, bis ultimo September 1875 eingetretenen Mannschaften und derjenigen Kavalleristen, welche in demselben Zeitraum 1877 als 4jährig Freiwillige eingetreten sind.

Zur xichtigen Pflege einer größeren Parkanlage gehört unter an⸗ deren im Frühsahr vorzunehmenden Arbeiten auch' das Entfernen der Raupennester von den Bäumen. Es pflegen alljährlich zu Ende des Sommers verschiedene kleinere Nachtschmetterlingẽarten ihre Eier an die äußersten Spitzen der Eichenzweige abzusetzen, welche von der Mutter zum Schutz gegen Witterungseinflüsse mit einem dichten filzartigen Gewebe umgeben und mit einer Umhüllung aus einigen zusammengesponnenen Blättern versehen werden. In dieser Weise uͤberdauern die Eier die stärkste Winterkälte ohne Nach⸗ theil, die Jungen schlüpfen gegen das Frühjahr aus, verlassen die Nester, sobald milde Witterung eintrikt und gehen ihrer aus dem jungen Laub bestehenden Nahrung nach. Sa ein solches Nest wohl, oft hundert und mehr Cier enthält, so fallen der Ge— fräßigkeit einiger solcher Raupenfamilien leicht die sämmtlichen Blätter der betreffenden Bäume in kurzer Zeit zum Opfer, fo daß diese kahl wie im Spätherbst stehen. Außerdem verursacht die lange Behaarung beim Menschen Jucken und bei besonders empfindlichen Personen sogar leichte Anschwellung der Haut. Um dieser Kalamitäͤt vorzubeugen, ist es erforderlich, die Nester zu entfernen und mit der darin befindlichen Brut zu vernichten, bevor diese auswandert. Handelt es sich dabei um besonders hohe Bäume, wie z. B. die des Zoologischen Gartens, so ist diese Arbeit eine sehr schwierige und gefahrvolle. Sie' wird in der Weise ausgeführt, daß ein Mann die in Beträcht kom— menden Bäume besteigt und mittels eines an einer langen Stange befestigten schwertartigen Instruments, welches durch eine Zugleine bewegt wird, dicjenigen äußersten Zweige wegschneidet, welche mit Raupennestern besetzt sind. Von dem Umfang einer solchen A beit erhält man ein Bild, wenn man sich vergegenwärtigt, daß das Abraupen im Zoologischen Garten die 4 wöchentliche Thätigkeit von vier geübten Arbeitern erforderte. Das Ergebniß war im rorigen und diesjährigen Frühjahr eine solche Menge von Raupen nestern, daß deren Wegschaffung je 109 —12 zweispännige Fuhren erforderte. Die Vernichtung derselben sammt ihren Insassen durch Teuer nimmt jedesmal 6— ! Arbeitstage eines Mannes in Anspruch. ie in diesem Jahre mit dem Abschneiden der Rester betrauten Baumsteiger waren gegen etwaige dabei vorkommende Unfälle für die Dauer dieser Arbeit versichert worden.

. Nachdem vor einigen Tagen die sächsische Compagnie des Eisenbahn-Regiments hier eingetroffen, ift vorgestern Nach⸗ mittag auch die württembergische Compagnie hier angekommen und mit klingendem Spiel in die in der Großgörschenstraße belegene Kaserne gezogen, wo Oberst-Lieutenant Knappe diefelbe erwartete.

Durch den Erangelischen Gustav⸗Adolf ⸗Verein sind bisher nach dem diesseitigen Bayern Gaben in der Summe bon 336 159 A geflossen. Davon erhielten unter anderen die evangelischen Gemeinden in Amberg 42 400 S, Dillingen 28 853 A, Donauwörth 39 411 , Forchheim 20 269 0. Freising 59 150 M, Hettenbach oh 6, Jesserndorf 9718 6, Immenstadt 18 175 „, Ingolstadt gb 19 46, Kelheim 5000 A, Königsbrunn 8832 6, Kronach 18 756 Mp, Landshut 23 476 „SM, Lohr a4. M. 7798 „6, Mindelheim 13 160 6, Neuburg a. D. 10662 4, Neumarkt i. O. Z6 as , Neufstadt a. S. 36 039 M, Reiseprediger-⸗Anstalt in Ober⸗Bayern 10 280 ½, dieselbe in der Oberpfalz 15 9366 S, Ochfenfurt 13 046 M, Passau 46084 M6, Pleinfeld 5198 „, Reichenhall ol41 „t, Rosenheim 24 327 , Schwandorf 16432 S, Schnaittach 260 46, Starnberg 6423 „Æ„, Straubing 41518 , Tirschenreuth U 488 „66, Unter ⸗Altenbernheim 1821 , Waldsassen 29 663 , Weilbach 237 „M, Weilheim 1325 „, Zwiesel 1513.

Der Verein Berliner Künstler veranstaltet am Sonn⸗ abend, den 9. April, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Architekten- hauses, Wilhelmstraße 2, eine Gedächtnißfeier für Vietor don Scheffel. Tie Gedächtnißrede wird der Direktor A. von Werner halten. Die LHrrn. Fricke, Oberhauser, Krolop, Woworskh u. A. werden bei der Feier, an die sich ein Kommers anschließen wird, mitwirken.

St. Gallen, 6. April. (W. T. B.) Im Dorfe Büchel im Rheinthal sind gestern während eines starken Föhns 15 Gebãude niedergebrannt.

Unter großem Beifall gelangte am gestrigen Abend die neue te Tragödie Ernst von. Wilden bruch's: „Der Fürst . Verong“ im Königlichen Schaufpielhaufe zur Aufführung.

Muse in größerer Zahl, als wohl alle bisher von ihm Eine kühn aufbauende und fortschreitende e,. . Behandlung des Stoffes, (ine schwungvolle Sprache geg Scenenaufbau, das sind die Merkmale auch dieser neuen Scl be müssen sie unter die Borzüge derselben gerechnet werden fo vum, ihnen gewisse Mängel gegenuͤber, welche den guten Eindrug ab . Dahin gehört die mangelhafte Motivirung, die sich oft ien. . und die Sucht, auf Kosten der zein künftierischenlgh eit einen Effekt erreichen zu wollen. Das Abzielen auf eine mãn gewaltige Wirkung durch die Aufführung verleitet den Dicht lt selben zu große Zugeständnisse zu machen. Würde man daz d k nur lesen, ohne die handelnden Personen, die prächtige Scene zu a wie manches, was, uf der Bühne vorgetragen, uns entweder hi oder erschüttert, würde uns beim Lesen schal und hohl 2 Sräteten Saiten nird z rorbebglten ein, di W ökäenkt Dramen auf ihren wirklichen litterarischen Wersh zu an hocherfreulich aber ist es, daß wir in unserer realistischen 5 welche auch, in der Kunst nur das praktische und nn oft das dem herrschenden Modegeschmack entsprechende oder gat ö materiellen Gewinn abzielende Schaffen gelten lassen wilk e Dichter besitzen, der aus wirklicher froher Begeisterun am 5 zum Jünger der Kunst geworden und ihr dient. er nnn Verong“ behandelt daß von den Dichtern so gern bLanh in unser heutiges Denken und Empfinden ziemlich kalt lassende 3 das Ringen der deutschen Könige nach der römischen FRaisermahs dem Besitz Italiens. Dieser gewaltige Kampf wird uns nicht den gewaltigsten Personen dieser Zeit vorgeführt, sondern auf A kleinen Schauplatz werden wir geführt, welcher jum Tummelpylsz 1 durch den allgemeinen Zwiespalt, in einem kleinen Kreise erregt Leidenschaften wird. Die Parteikämpfe in Verona lieferten 9 Stoff der Handlung. Der Dichter verflicht eine Amahl Person welche verschiedenen Parteien angehören, in einen Konflikt, der ö sigentliche Tragödie herbeifsihrt. Aehnlich wie in den, Monteccht nn Capuletti! wird hier die Liebe zweien feindlichen Geschlechtern am höriger edler junger Leute das treibende Moment. Die um ' Besitz eines geliebten Wesens ringende Liebe zweier Nebenbull⸗ bestimmt Entwicklung und Gang der Handlung. Die drohend Gefahr, daß schließlich das erotische und lbörische Element das hi. rische erdrückt, hat der Dichter glücklich vermieden, indem er stetz i gewaltigen Zügen das letztere soweit als möglich in den Vordergrum treten läßt und das Interesse für die Parteikämpfe ebenfo lebe erhält, wie dasjenige für die Liebenden. Mag dasselbe hierdut auch gespalten werden, wir wenden uns eben vorwiegend dem Licht Haar und seinen Feinden, also dem Kampfe der perfönlitz Interessen zu und sehen mit Trauer dem Untergang der edlen Sa vaggig, mit Theilnahme demjenigen ihres Mörders, und engt dem Schmerz des seiner theuren Verlobten beraubten Fürste Mastino zu. Cs sind eben drei Personen, welche auf unfere Tha, nahme Anspruch erheben; einen eigentlichen tragischen Helden best das Drama nicht; aher der Dichter hat es verstanden, ung für a drei Personen zu erwärmen und in gleicher Weise zu interessiren. Aber nicht ist es ihm gelungen, uns eine Person wie die Adela glaubhaft zu machen, wir vermissen in ihren Handlungen die g nügende Motivirung; auch der alte Sanbonifaziõd dünkt uns in ka gebotenen Gestalt unwahrscheinlich. Die Scene gleich zu Anfang ir Aufführung dürfte durch eine wesentliche Einschränkung gewinnen; dieses Gezänke der Backfische erinnert denn doch zu sehr an ein modern Mädchenpensionat, als daß es die Stimmung für so folgen schwere Thaten würdig vorbereiten könnte; auch an anderen Stellen würden sich Kürzungen und Milderungen empfehlen; die fortgesetzte Aufregung, in welcha der Dichter das Publikum erhält, ermüdet wenigstens denjenigen Theil, welcher nicht den Hauptwerth auf möglichst bunte und über⸗ raschende Abwechslungen legt. Sehr zu statten kam der gestrigen Auf führung die überaus prächtige Inscenirung, welche der glühende Phantasie des Dichters in reichlicher Weise Rechnung trug. En feiner Geschmack zeigte sich im Arrangement und, was lobend anerkann werden muß, in die Massen des Volkes, welche sonst fo unbeweglich ode doch nur in ängstlich abgemessenen Gesten mitwirkten, war Leben ge bracht: das wogte und lebte, wie es in der Wirklichkeit zugeht, ohne 6 rühmtem Muster in Uebertreibung zu verfallen. Auch auf die Beseßum der Rollen war außerordentliche Sorgfalt verwendet worden, selbst di kleinsten Partien waren namhaften Mitgliedern übertragen worden. In erster Linie, verdient von den Darstellern Hr. Sauer' genannt i werden, dem die überaus schwierige Rolle des Searamello zugefallen war. Hier hieß es Maß halten und doch wieder alle Kraft darm setzen um den vom Dichter gewünschten Effekt zu erzielen. Wem Hr. Sauer in leidenschaftlichen Ausbrüchen und lebhaften Gesten ot des Guten zu viel that, so mag das auf Rechnung der Rolle gesett werden, welche die Kraft auch des tüchtigsten Schauspielel vollauf in Anspruch nehmen würde. Volle Anerkennung ge bührt dem Frl. Klara Meyer, welche die liebliche Selvagh mit großer Zartheit und tiefer Empfindung spieltẽ. In. Ludwig liegt die Rolle des Mastino sehr bequem, sie entspricht so ganz der Eigenart des bewährten Schauspielers, daß ihm' iht Ausführung wohl gelingen mußte. Weniger konnte der Sanbonifaj des. Vrn. Oberländer gefallen; so philisterhaft und aller fürstlichen Würde haar hat der Dichter diese Figur wohl schwerlich zeichnen

*

befriedigend ab. Von den Damen seien ferner noch erwähnt Frl. Tonrn, welche wie immer frisch und natürlich spielte; desgleichen Fr Niemam⸗ Seebach, Frls. Abich, Anders, Groß. Die kleinen Rollen fanden i den Herren Helmuth-Brähm. Muͤller⸗Hanno, Siegrist, Link, Nespet, Müller, Krause, Keßler, Dehnicke geeignete Vertreter. Rauschender Beifall und zahlreiche Hervorrufe ehrten den Dichter wie die Dar⸗ steller in gleicher Weise.

Im. Walhalla - Theater findet am Sonnabend unte persönlicher Leitung des Komponisten, Alfons Czibulka, die erste Ln führung der Operette ‚Pfingsten in Florenz“ statt.

Die diesjährige Saison der Englischen Opern-Gesell— schaft des M. R. D' Oply Carte, welche am Sonnabend mit dem . Mika de- eröffnet wird, dürfte wegen der vollständigen Reor— ganisation der Truppe, welche von den früher hier thätigen' Mitglie— dern nur den beliebt gewordenen „Koke“⸗-Darsteller, Mr. David Fischer, aufweist, neues Interesse erregen. Die übrigen Mitglieder der Gesellschaft sind durch jahrelange Praxis auf den verschiedenen Rundreisen, die Mr. Carte in England und Amerika init den Mikado“ veranstaltet hat, in ihren Rollen trefflich geschult. In Kroll'schen Theater wird bereits der Bühnenapparat für die Premiere in Stand gesetzt und von Hrn. Kommissions⸗Rath Engel eine prächtig dekorirte Hofloge eingerichtet.

. Zoologischen Garten beträgt der Eintrittspreis am mor gigen Charfreirage nur 50 3 für Erwachsene, für Kinder die Hälfte. An den beiden Osterfeiertagen finden große Militär⸗Doppelconcerte statt. Dieselben beginnen um 4 Uhr Nachmittags und werden von den Kapellen des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments und des Regiment Gardes du Corps ausgeführt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen Beilage), sowie das Verzeichniß: der gekündigten Prioritäts Attien

Berlin:

Dieses Werk des hochbegabten Dichters zeigt die Eigenarten seiner

der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

zum Deutschen Reich

2183.

Erste Beilage S⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 7. April

18982.

Ministeri Änstalten pro von welchen eine, rungsbejirk Koblen;

7 . 160 418.

7919, mithin gegen Jahresanfang 624 weniger. anfang Detinirten waren 20 028 Zuchthausgefangene, am Zbeschluß verblieben davon 19319, mithin gegen den Jahreès— ß Gefängniß⸗Gefangeng waren am Jahresanfang S563, am Schluß 5859, mithin gegen den Jahresanfang 328 Männer Haftgefangene in geschärfter Haft waren am Jahresanfange 831, wovon 494 Männer und 337 Weiber, am Jahresschluß 803, wovon 396 Männer und 207 Weiber; mithin egen den Jahresanfang 1922 Männer mehr und 130 Weiber weniger. Haftgefangene in einfacher Haft waren am Jahresanfange 110, am FJahresschlusse 173, mithin gegen den Jahresanfang mehr 53 Personen. Polizeigefangene waren am Jahresanfange 38, am Jahresschluffe 56, mithin gegen den Jahresanfang mehr 21. Jahresanfange 531, und zwar 429 Männer und 103 Frauen; mithin gegen den Jahresanfang weniger 429 Männer und 102 Weiber, zusammen 551. Untersuchungs gefangene waren am Jahresanfange 1442, wovon 1507 Männer und 135 Weiber, am Jahresschlusse 15h3 Männer und 151 Weiber, mithin gegen den Jahresanfang mehr 2435 Männer und 16 Weiber. l keine, am Ende 2. Ueberha upt detinirt waren im Laufe des Jahres 100 860 Männer und Gefängnißgefangene 24013 Haftgefangene in ge⸗

Jahre Jahre erb mfang weniger 709.

mehr und

Schuldgefangene

28478 Weiber,

5257

gefangene 437.

tage im

wollen, Frl. Schwartz fand sich mit der Partie der Adelaide reit

less]

ll2365)]

1491 Nr. 4120.

ub N sich mit den bis 1.

Statiftische Rachrichten.

Die Statistik der zum Ressort de ums des Innern gehörenden Straf IJ. April 1885/85 erstreckt sich auf 51 Anstalten, die Hülfs⸗Strafanstalt zu Andernach, im Regie : r aufgelöst worden ist. Es waren detinirt bei Beginn des Jahres 1. April 1885 36 28 543 Per- mnen und zwar 24 3795 Männer und 4164 Weiber. fe des Jahres an Personen beiderlei Geschlechts Am Shhlusse

ww ᷣ—ᷣ 8 D* 2 * 8 8 28 123 S S 2 8 S 8 —* 27 2 8 S 2 2 3 17

waren

z. im vergangenen Jahre

32 Weiber weniger.

zusammen 129 338; Männer und 4090 Weiber, zusammen 28103. schärfter Haft 19745 Männer und 5293 Weiber, zusammen 250538; Haftgefangene in einfacher Haft 6130 Männer und 856 Weiber, jusammen 6986; Polizeigefangene inkl. Transportaten 16193 Männer 1883 auf 1052 im Jahre und 3945 Weiber, zusammen 20138; Korrigenden 441 Männer und 101 Weiber, zusammen 545; Untersuchungsgefangene 13 198 Männer, 2816 Weiber, zusammen 21 044. und 48 Weiber, zusammen 444. ist gegen das Jahr 1.

125 5276 Personen betrug, gesunken um 1445 weibliche, gestiegen um männliche Personen.

285 307, in einfacher Haft 37 823, auf Polizeigefangene 32 446, auf Korrigenden 5788, auf Untersuchungsgefangene 529 869, auf Schuld⸗ Die Zahl der Detentionstage ist gegen das Jahr 1884ñ35, in welchem sie 19324 661 betrug, gesunken um 209 608. Der tägliche Durchschnittsbestand an Gefangenen war 27 696,56. Der tägliche Durchschnittsstand, welcher im Jahr J. 28 286,70 betragen hat, hat sich im Jahr J. April 1885.86 verringert um 500,14 Der höchste Bestand im Jahr 1. April 1885 86 hat be tragen für Männer 26 347, für Weiber 4134, der niedrigste für Männer 21 761, für Weiber 4713. Der gesammte Gefangenenbestand am letzten März 1886 hat sich im Verzleich zu demjenigen am letzten März 1885 um 2.18 JM ver- mindert (gegen 1, M ,. Verminderung im Jahre 1. April 1884/85); der Bestand der Zuchthausgefangenen ist um 3,54 G gesunken (gegen 250 Co Verminderung im Jahre 1. April 1884/85). Die Zahl der im Laufe des Jahres 1. April 1885/86 überhaupt detinirten Gefangenen in allen Kategorien ist gegen das Jahr 1. April 1883ñ84 um 3, (04 0so gestiegen (gegen 4,18 , Verminderung im Jahre 1. April 1884 / 85. Die Zahl der detinirten Personen vom Jahre 1885.86 ist gegen die gleiche Zahl vom Jahre 1883/84 um 2,24 oo gestiegen (gegen 4,40 oo Verminderung im Jahre 1. April 188485). Die Zahl der Detentions⸗ Jahre 1885.86 hat sich im Vergleich zu denjenigen aus dem Jahr 1. April 1884/89 um 2,03 Yo verringert (gegen 3,02 Vermin— derung im Jahre 1. April 1883,84). Jahres 1885/86 ist gegen das Jahr 1884185 um 2,09 Y gesunken (gegen 2,75 Co Verminderung im Jahre 1. April 1884/85). Die Zahl

Steckbriefs ˖ Erneuerung.

Der gegen den flüchtigen Kaufmann Carl Paepke wegen Unterschlagung unter dem 22. Juli 1882 er—⸗ lassene und unter dem 29. Juli 1884 in den Akten L. R. II. 630. 82 erneuerte Steckbrief wird noch- mals erneuert. Berlin, Alt-Moabit Nr. 1112 (W.), den 2. April 1887.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht J.

Steckbriefs ˖ Erneuerung.

Der gegen den Hauseigenthümer Ernst Dittmann wegen Kuppelei in den Akten J. c. 394/82 unter dem 22. Februar 1884 erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 31. März 18587. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

s Königlich preußischen

des Jahres blieben detinirt

Korrigenden waren am

am Jahresanfange

Schuldgefangene 3956 Männer Die Gesammtzahl der Detinirten in welchem sie

Die Detentionstage war

Der Durchschnittsbestand des

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. Aufgebot. Landwirth Georg Kriegel von Bier dtonnen Vormund der minderjährigen Sophie Patt von da hat unter Glaubhaftmachung des erlustes einer der genannten Mündel gehörigen Obligation der Waisen. und Sparkasse Waldshut, ausgestellt auf dieselbe unterm 12. November 1885 r. 8777 über eine Einlage von 600 ½, welche November 1885 berechneten ina uf 724 M 67 erhöht hat, das Aufgebot beantragt. Der Inhaber der Urkunde Hätestens in dem auf Mittwoch, . S?, Vormittags 9 Uhr, vor Großh. Amts— Fricht hier anberaumten Rechte anzumelden und die Ürkunde widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ oolgen wird.

Waldshut, den 30. März 1887. . Der Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts:

Tröndle.

wird aufgefordert, den 19. Oktober

Aufgebotstermine vorzulegen,

(L. S.) Kump, Kanzleirath, J. Gerichtsschreiber.

Beispielsweise betrug die

Gefangenen⸗

Der Zugang im betrug 100 795,

Von den am Detinirten 135 verurtheilt. burg 99. Der 3

mithin im Jahre 1885, 86 weniger

gefunden. auf 482 6690 im Jahre 1885,86, um rund 3, So / stieg. Die stähle Verurtheilten ist gesunken schweren Diebstahls Verurtheilten

nahme 12061). Bei den 6 bis bestraften ist die Zahl

6 der Lebensmittelpreise

auf 51 449, verletzung von 1192 auf

beschädigung.

sonders ungünstiges.

ist in den einzelnen Gefängnissen bezw. Provinzen eine sehr ungleiche. ahl der wegen 1885/86 in Köln (bei einer Gesammtzahl von 905 Zuchthaus und 961 Gefängnißgefangenen) 34, in Diez (bei einer Gesammtzabl von 410 Gefangenen) 39, in Wartenburg (bei einer Gesammtzabl von 1296 Detinirten) 134, in Rhein (bei einer Gesammtzahl von 519 De— tinirten) 89, in Insterburg (bei einer Gesammtzahk von 1155 Se— tinirten) 163. Die Zahl der wegen Körperverletzung Verurtheisten betrug während des Jahres 1885/86 in Herford (bei einer Gesammtzahl von S5 2 Detinirten) 502, in Köln 1053 in Trier waren am Jahresschluß iSs5 / ; von den dort detinirten 294 Gefangenen wegen Körperverletzung 133 verurtheilt. Wegen Vergehen gegen die Sittlichkeit waren in Her— ford von 852 deninirten Gefangenen 67, in Rendsburg von 831 dort De In Wartenburg waren wegen Brand— stiftung zur Zuchthausstrafe verurtheilt II8, in Rhein 38, in Inster— ugang an Zuchthausgefangenen hat in dem Jahre 1885,86 im Ganzen betragen 7588, in dem Vorjahre 188485 Boßh,

neu eingelieferten Zuchthausgefangenen ist aber nicht bei allen Ver— brechen eine geringere geworden, es hat vielmehr bei einzelnen Kate— gorien statt einer Abnahme eine Zunahme stattgefunden.

In den Gefängnissen des Justiz⸗Ministeriums hat während der letzten fünf Jahre eine sehr bedeutende Abnahme der Belegung statt— Die Zahl der detinirten Untersuchungs,, Straf-, Civil— und Polizeigefangenen ist von 620 404 im Jahre 1881.82 gesunken

229, während die Bevölkerung der Monarchie von 27 279 111 Köpfen am 1. Dezember 1880 auf 28 318 458, am 1. Dezember 1885 also nur

also Zunahme von 53 ; wegen Kuppelei von 137 auf 1686, also Zunahme von 15 9 wegen Beleidigung von 38 971 auf 40 855, also 10 115 053, davon entfielen auf. Zuchthausgefangene 7 149 238, Ge- Zunahme von 5Höso; wegen Kindesmordes von 171 auf 189, also fängnißgefangene 2074 155, auf Haftgefangene in geschärfter Haft Zunahme 1106; wegen Abtreibung von 191 auf 243, also Zunahme N bo; wegen einfacher Körperverletzung von 16527 auf 18 629, also Zunahme 13 ; wegen gefährlicher Körperverletzung von 38291 Zunahme von 34 ,; wegen fahrlaͤssiger Körper— 1705, Zunahme

Zahl zugenommen haben, nämlich diesenigen gegen die öffentliche Ordnung, ferner Hausfriedensbruch, Beleidigung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sach—

Die Gesammtzahl der von deutschen Gerichten wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze überhaupt Verurtheilten ist während der Jahre 1882 1885 von 325968 auf 343 085, d. h. um etwa 40½ gestiegen und, da in derselben Periode die Bevölkerung Preußens um 2, 3 m zugenommen hat, so erscheint das Resultat nicht als ein be— In jener Zahl sind aber leichte und schwere Strafthaten zusammengerechnet und da es einen großen Unterschied macht, ob die Zahl der schweren oder der leichten Delikte zunimmt, so wird man, um ein richtiges Bild von dem Stande unserer

Meineides Verurtheilten

stahl steht aber

Beleidigungen,

des Rückgangs Delikte gegen

481 oder 6 . Die Zahl der

also um 137735 Köpfe oder rund

das französische

43 0,υ.; wegen

zum Theil von

Wie aus Vorstehendem hervorgeht, hat mit Ausnahme tikeln überall eine Vermehrung des Konsums stattgefunden; aber die beiden, bei denen eine Abnahme zu verzeichnen ist, sind die wichtigsten von allen, nämlich Wein und Fleisch. Für die drei hauptsächlichsten Nahrungsmittel, Brot, Fleisch und Wein, sowie für den Alkohol hat

1884 in den Akten J. IV. D. 135. 81 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen, weil der p. Westphal ergriffen worden ist. . Berlin, Alt« Moabit Nr. 11112 (NW.), den 1. April 1887. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht J.

(691 Steckbriefs⸗ Erledigung. .

Der gegen den Tischlerlehrling Ernst Paul Fried⸗ rich Schulze, geboren 11. Juli 1867 zu Lübben, wegen Unterschlagung in den Akten J. IV. B. 108. 84 unter dem 5. Februar 1887 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 31. März 1887. . Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

658771 Aufgebot.

Die Firma Levi Hirschland in Essen, vertreten durch ihren Mitinhaber Banquier Emanuel Burg in Essen, hat das Aufgebot eines am 22. Juli 1886 von dem Ziegeleibesitzer und Kaufmann Jakob Wahlen in Köln an eigene Ordre auf H. Bellon in Köln ausgestellten, von dem Letzteren acceptirten, von der Firma Dampfziegelei 9 Büscher et Cie. in Katernberg an die Firma Levi Hirschland in Essen indossirten, am 1. November 1886 fällig ge⸗ wesenen Wechsels über 1000 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Oktober 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Köln, den 14. Februar 1887.

Das Königliche Amtsgericht. Abtheilung XI.

J. V.: (gez. Statz, Gerichts⸗Assessor.

1) des unkündbaren fünfprozentigen Pfandbriefs der Preußischen Hypotheken-Aktien⸗Bank zu Berlin Serie VI. Litt. P. Nr. 1585 über 200 .

vom Gemeinde⸗Kirchenrath der Kirche zu Buchow⸗Karpzow,

2) des unkündbaren viereinhalbprozentigen Pfand⸗ briefs der Veutschen Hypothekenbank (Aktien Gesellschaft) zu Berlin Serie IA. itt. D. Nr. 751 über 500 .

vom Hauptlehrer C. F. Hinrichsen in Stockelsdorf bei Lübeck,

3) des vom Comtoir der Reichshauptbank zur Aufbewahrung verschlossener Depositen dem Civil⸗Ingenieur Herrn Max Grimm hier er⸗ theilten Depositalscheins Nr. 14 420, d. d. Berlin, den 26. Mai 1884

vom Civil⸗Ingenieur Max Grimm hier,

4) des mit Aeceptvermerk des Bezogenen Th. Weidenslaufer hier versehenen Wechselblan—⸗ quetts, de dato Berlin, den 8. Juni 1886 über die am 4. Oktober 1386 an die Ordre des (nicht benannten) Ausstellers zahlbare Summe von 453,47 „.

vom Mechaniker Otto E. Haentzschel hier,

5) des von H. Rabe unterschriebenen Schuld scheines über einen am J. Dezember 1872 an Chr. Papzien zahlbaren Kaufgeldrestbetrag von 125 Thaler für ein Milchgeschäft, de dato Berlin, den 3. Oktober 1577

von der verehelichten Augquste Borchardt, früher verwittweten Papzien,

6) des vom Kuratorium der Neuen großen Ber liner Sterbekasse für Frau Anna Christine Krug, geb. Arendt, ausgestellten Sterbekassen buches Nr. 6345, de dato Berlin, den 4. Juni 1846

von der Wittwe Anna Ghristine Krug, geb. Arendt, zu Wernigerode, .

7) der Prioritäts, Obligation der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahngesellschaft Ser. I. Nr. 10 8595 über 100 Thaler

Kriminalität zu erhalten, vor Allem auch die 22 ins Auge fassen müssen, welche auf die verschiedenen einzelnen? t l

Resultat, welches sich hierbei ergiebt, ist kein erfreuliches: die Zahl der Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen hat allerdings während der 4 Jahre von 1882 85 um 700, bei einjelnen Delikten sogar noch um mehr abgenommen. Der Abnahme um 10 und 20 ο beim Dieb⸗

elikte entfallen. Das

eine Zunahme gegenüber von 5 9 bei den Delikten

gegen die Sittlichkeit, von 15 G bei der Kuppelei, von 5 0 bei den

von 11 0,½ bei dem Kindesmord, von 27 9 bei der

Abtreibung, von 13, 16, 34 und 43 , bei den verschiedenen Arten der Körperverletzung, von 10 bei der Sachbeschädigung, von 610,0 bei der Nöthigung und Bedrohung, von 19 9 bei den Verbrechen gegen die Person und von 9 6½0 bei den Verbrechen und Vergehen gegen Staat, Religion und öffentliche Ordnung.

ĩ Die im Gefolge der Lebensmittel preise eingetretene Verminderung der das Eigenthum ist eine erfreuliche Thatsache, für

die Beurtheilung der öffentlichen Moral sind aber die Uebertretungen der Strafgesetze nicht blos zu zählen, sondern auch zu wägen, und im Hinblick auf die überwiegende Bedeutung, welche der seit 1882 stetig zunehmenden Vermehrung der Delikte gegen die Person, gegen den Staat, die öffentliche Ordnung und die Religion beizumessen ist, er—= scheint der Fortschritt zum Bessern auf dem Gebiete der Kriminalität mindestens noch zweifelhaft.

Lebensmittel Verbrauch in Paris und einigen anderen großen französischen Städten. von uns erwähnten „Annuaire statistique de la ville de Paris“ (Ve année, 1884) zufolge entfielen auf den Kopf der Pariser Be—

Dem schon neulich

völkerung Zahl der wegen einfacher Dieb— in den Jahren von 79116 im Jahre 1882 auf a 1666 1877 1856 1issi iss 69 241 im Jahre 1885 (also Abnahme 120½ ); die JZahl der wegen Wein . hl 1,91 2, 16 2, 19 2, 24 2, 02 en von 406 auf 358 (Abnahme 2000), Fischen kg 8,6 13,5 12,8 12,7 13,7 die Zahl der wegen Raubes Verurtheilten von 406 auf 358 (Ab, Austern . . 1,3 2, 3 2, 8 10 mal wegen Diebstahls Vor. Geflügel und Wild . 10,9 11,0 10,5 10,ů7 11,7 d 318 m re elch, 75,3 70, 8 76, 1 77,4 75, S 188895 (Zunahme 29 ο,). Das Minderwerthigen hat auf das Treiben der Fleischwaaren. . 2,8 2,4 2, 9 3,0 3.7 iebe von Profession keine Einwirkung gehabt. Gestiegen sind wäh. Butter J 78 12 7,5 238 rend der 4 Jahre 1882 1885 die Verurtheilungen wegen Haus- Eiern. . 7,9 7,5 8,9 9, friedensbruchs von 13 826 auf 14 855, also Zunahme von 7666; wegen Stück 159 157 151 178 185 Verbrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit von 6481 auf 68509, Käse (trockne) 121 20 2, 1 2,2 2,4

/ von zwei Ar⸗

Handels⸗Ministerium im Jahre 1880 den Verbrauch

pro Kopf der Bevölkerung feststellen lassen. Den betreffenden Ermitte⸗ lungen sind folgende Zahlen entnommen. Es wurden verzehrt:

Nöthigung und Bedrohung von 3625 auf 5820, Zunahme Kilogramm Liter

1. April 188485 61 0½C; wegen Sachbeschädigung von 11639 auf 128512, Zunahme in Brot Fleisch Wein Alkohol 10 ,υ1; wegen Jagdvergehen von 4736 auf 54h3, Zunahme 156i; i, 84 212 6,6 wegen Verbrechen und Vergehen gegen Staat, Religion und öffent- e 73 212 3,8 liche Ordnung im Ganzen von 5623 aus 365, Zunahme 9 bo, Marseille . . 244 69 179 4,4 wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Person im Ganzen von Bordeaur . . 168 1 209 2, 8 107 398 auf 127 8s5, Zunahme 1900; wegen Verbrechen und Vex⸗ Toulouse . . 183 58 162 157 gehen gegen das Vermögen von 169 3354 auf 1657275, Abnahme 70. ,,, . 63 49 13,0 Diese Angaben beweisen, daß von allen begangenen Verbrechen die⸗ . 53 26 h,7 jenigen, welche der Rohheit und Leidenschaftlichkeit entsprangen, an Saint⸗Ctienne 196 58 198 3,6

Im Allgemeinen haben die Städte mit einem geringeren Brotverbrauch einen desto stärkeren Fleischkonsum; letzterer ist (abgesehen von Paris) im Süden stärker als im Norden und im mittleren Frankreich und

der Höhe der auf Fleisch liegenden Steuer abhängig.

Die geringe Menge Wein, welche namentlich in Rouen und Lille auf den Kopf der Bevölkerung entfällt, erklärt sich dadurch, daß in erst— genannter Stadt der Cider, in Lille aber das Bier das gewöhnliche Getränk ist. Dafür haben die beiden letztgenannten Städte aber den stärksten Konsum an Alkohol aufzuweisen, obwohl er gerade an diesen Orten (abgesehen von Paris, wo auf den e n, Alkohol eine Steuer von 79 Fr. 809 Ct. entfällt) der

45 Fr.) unterworfen ist.

hsten Steuer (44 bezw.

6. Berufs ⸗Genossenschaften. 7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8

effentlicher Anzeiger.

10. Familien⸗Nachrichten.

Verschiedene Bekanntmachungen.

n der Börsen⸗Beilage.

als Vormund der minderjährigen Elsbeth Gallasch,

s) des dem Rentier Louis Herold hier vom Comtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werth papiere ertheilten Depotscheins Nr. 144 206. d. d. Berlin, den 29. Juli 1880

vom Rentier Louis Herold hier. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Oktober 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich—⸗ straße 13, Hof, Flügel B., part,, Saal 32, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 2. Januar 1887. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

(1300 Aufgebot.

Nr. 9642. Taglöhner Johann Christof Schroth in Pforzheim hat das Aufgebot einer von der All— gemeinen Assecuranz in Triest (Assicurazioni Generali) unterm 6. Februar 1873 ausgestellten Lebensversicherungspoliee mit Nr. 5621/95985 D über Versicherung seines Sohnes Albert Friedrich Schroth dahier um die bei Erlebung des 1. Februar 1887 Seitens des Letzteren zu Pforzheim zahlbare

Summe von 600 Gulden süddeutscher Währung unter Glaubhaftmachung des Verlusts dieser Urkunde beantragt. Der jetzige Inhaber derselben wird nun aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf Montag, 17. Oktober 1887, Vormittags 5 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine anzumelden und die Urkunde vorzu— legen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung ersolgen würde. Pforzheim, den 1. April 1887. Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. Rittelmann.

, Aufgebot. Der Justizrath Schmits zu Mülbeim (Ruhr) bat Namens der unten erwäbnten Miteigenthümer das

Für die Richtigkeit:

vom Kaufmann Emil Driese zu Guben

Aufgebot des Seite 80 des Gewerkenbuches des