1887 / 92 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Apr 1887 18:00:01 GMT) scan diff

von Rumänien: eine Nachbildung der pracht des Hauptstücks aus dem berühmten 2 Rumãnien, ausgestellt.

; Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 92. Berlin, Mittwoch, den 20. April 1887.

r der Minister des Innern kein Freund des Koalitionswesens

sei, habe derselbe schon oft ausgesprochen. Seien die Leute einmal vom Gerichte bestraft und ausgewiesen, so würden sie allerwärts, wo sie sich niederließen, ausgewiesen. Namentlich benutze die sächsische Regierung die Bestimmungen des dortigen Heimaths⸗ gesetzes zu ihren Ausweisungsmaßregeln. Dies Verfahren der saächsischen Regierung sei bei Berxathungen einiger Peti⸗ tionen in der Kommission von den Mitgliedern der letzteren einstimmig verurtheilt worden, und doch seien viele derselben konservative Abgeordnete, wie Prinz Carolath, Graf Dönhoff, von Göler, Reich und Steyhany, der Letztere sei zwar nationalliberal, aber das sei ja jetzt kein großer Unterschied. Bei der Motivirung des Belagerungszustandes für Offenbach seien zum Theil unwahre Thatsachen im Berichte enthalten. Der Artikel des „Offenbacher Tageblatt“, welchen die hessische Regierung beanstandet habe, sei von der Reichskommission als unschuldig bezeichnet worden. Daß der Kreis Offenbach in mehrere sozialistische Wahlbezirke eingetheilt worden sei, sei ebenfalls unwahr. Geheime Zusammenkünfte seien nicht abgehalten worden, und ein Besuch auswärtiger Agitatoren habe nicht stattgefunden. Auch seien keine

19 April. (B. T. B.) Der Werth der in der rer gangenen Weche aus gefübrten Produkte betrug ? 321 104 Doll. gegen 6 374 200 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

. Niederlande.

1) 25. April. Gemeinde Gas fabrik zu Axeldoorn; Lieferung von 35 bis 65 Waggons deutscher Gaskeblen, ür Tie Zeit vom 1 Mai 1857 His 1. Mai 1888, franko Station Apeldoorn.

Auskunft, beim Direkter der Gas abrit.

Mai,. Vermittags 107 UEr. Proxinzial- Verwaltung

Maastricht. im Dienstgebãude: Loos Rr 63. Lieferang ciner eisernen Drebbrücke nebst zugehöriger Schleuse bei der Gemeinde Nederweert. Taxrwerth 17 800 Gulden. Bedingungen liegen aus im Ministerium van Waterstaat. Handel en Nijrerheid im Haag und sind käuflich bei den Buchhändlern Gebr. van Cleef im Haag, Sui Nr. 28a.

geldenen V

räer und den Handel von besonderem Interesse sind: die verschiedenen Pietroꝛ f

Faktereien und Missionen, die Handelsrrodukte und ⸗Verhältnisse, das Geldwesen, Dampfer verbindungen, Arbeiter, Gefahren des Klimas und sanitãre Vorbeugung maßregeln u. s. w. Der dritte Abschnitt entwickelt ein vollstandiges, eingehendes Programm für die Zukunft der Kolonie. In einem Anbang finden sich noch zahlreiche inter ssante Notizen ũber Kamerun, und am Schluß wird auf das reiche Material des Buchs in einem alxhabetischen Register hingewiesen. Da Dr. Buchner's Nitthei lungen auf eigenen Wahrnebmungen beruhen, so werden seine Verschlãge zweifelsohne bei der praktischen Kolonialvolitit und allen Denen, welche sich an derselben betheiligen wollen, gebührend ins Gewicht fallen, aber auch jeder gebildete Leser wird ron den sach⸗ kundigen woblmeinenden Skizzen und Betrachtungen mit Interesse Kenntniß nehmen.

antrazt:

Hi ö.

ngssumme, so 2 2

demnatt 28353 sicherungen über 2 6 is Le 12378 Versicherungen vertheilen sich auf 12521 Tiese Ven diesen Versicherungen waren solche mit ärztüch Per onen 328 Versicherungen über 12 372 800 6 Versichet unge far en Atteste selben 7550 Versicherungen über 3 567 500 S. Ver sich e ohne die Von den ultimo 1836 der Anstalt angehörenden 12 321 e mme. hatten 11 961 mit einer Versicherungssumme von 15 gt 3 f dern Gefahrszeit überstanden. Im Jahre 1886 waren rech . ** II6 Todesfälle mit in Summa 193 700 4 Ver cher i erwarten; es sind jedoch nur 809 Versicherte mit in . enn 2 Versicherungs umme gestorben. Von diesen kommen ab . Sterbefälle mit in Summa 151 109 Ver sicher un un. *. nung, so daß 23 Personen mit 43 600 60 n,, z veniger

Den tsches Reich.

. Nach weisung n der Zeit vom 1. August 1886 bis 15. April 1857 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll— und

der Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. ] ——— 6 n . E oo m ——Q—K:ä—äe

Menge des abgefertigten Zuckers.

Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 10,9 Wasser enthaltende) Zucker in Krestall⸗ Krümel⸗ u. Mehlform von mindestens 0 / ο Polarisation

(Nr. 699a des statistischen Waaren⸗ verzeichniss es)

3u

Gewerbe und Handel.

Nachrichten aus Belgrad, zufolge hat die serbische Regierung seit Anfang des Monats die Einfuhr und den Verkauf von Schießpulrer und Sprengstoffen für das gesammte Gebiet des Königreichs verboten. In der 15. ordentlichen Generalversammlung der Vater⸗

Lebens ⸗Versicherungs⸗Aftien⸗Gesellschaft

Kandis und Zucker in weißen, vollen, harten Broden ꝛc. oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, sogenannte Krystalls ꝛc. (Nr. 698 a des statistischen Waarenverʒeichnisses)

Rohzucker von mindestens 0 Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens 900 Polarisation (Nr. 69 a des statistischen Waarenverzeichnisses)

Verkehrs⸗Anftalten.

. Damhurg, 20. April. (W. T. B) Der Postdampfer „Wieland?“ der Hamburg -Amerikanischen Pachetfahrt⸗ Attiengesellichaft ist, von New Jork kommend, heute früh Ußr auf der Glbe eingetroffen. ö London, 19. April. (W. T. B.) Der Castle · Dampfer „Pembroke Castle“ ist heute auf der Heimreise in Plymouth

lãndischen zu Elerfeld wurde dem Vorstande einstimmig Decharge bezüglich der Rechnungslegung ertheilt und die Vertheilung einer Gesammt Dividende von 54 9009 „M eder 18 pro Aktie beschl'ssen. = Das Geschäftsjahr 1888 kann, nach dem Bericht des Aufsichtsraths nicht allein befriedigend genannt

Staaten bezw. Verwaltungs

Bezirke in der Zeit

Les

. im m T,. den Verlauf der Sterblichkeit, sondern auch in Anbetracht des Geschäftszuwachses, welcher bedeute ale in : zeschafts 5, edeutender war, als

n irgend einem der Bor N m ne, , ma. storben s ; 8 ichte

e re, n, , Dem Berichte der Direktion angelommen. ge n gn, en , rn,

y,, Vatetländische Lebens Versicherunge-Uktienge fell ctaft im i n ,,,, .

J sz einen Zugang an neuen Versicherungen ron 4 991200 * r,, , , .

Fefahrszeit geschiedenen Versicherten 33 Jahre 16 M fue n

; ge] ch Ver lich Jah l onate, für di

. ie

in der Zeit in der Zeit in der Zeit vom on

zusammen 1. Cangrst 1. bis zusammen 3 1886 bis 15. April 38 ]

31. März 227 .

in 8 in der Zeit 3a, it .

1 . .

31. März . 1887 r

zusammen

3 . jahrlich Rente. Der Versicherungsbestand hob si ö . den äh Versicherungen über 36 279 798 (11 Kaxital un 2312 * jährliche Rente und zeigte damit gegen das Vorjahr einen reinen Zuwachs von 569 Versicherungen über 3101 663 AM Kapital ur , , , unger 353 4 apital und . jährliche ente. Die Prämieneinnahme betrug im Jahre 1336 13* 830 6 gegen 115 50 im Vorjahre. Die Zinsen— einnahme betrug im Jahre 1831 271159 i Vorjahre a9 550 , Per mit den Raw 1 159 4, im. Vyriahre 25 o 3 Der mit den Kapitalanlagen erzielte Zinsfuß stellte sich

ö Durchschnitt auf 4,98 do gegen 4,50 oυάG in 1885 und 4,59 o in

1884. Die sesammten. Einngtmnen ercl. der Ueberträne aus dem

Vorjahre telle sich auf. 1569 185 S6 und sind gegen das Vorjahr

2 z 939 759 AM gestiegen. Die Prämienreserve stieg auf

1150207 6. demnach um 749 207 S und es berechnet

sich der Zuwachs an Prämienreserve als 59, o der Jahres

Prämicneinnabme; die gesammte Prämienreserve deckt bereits 13

. in gesammt mit eigener Reserve · Ansammlung versicherten Kapitale.

Für Stert efälle in 1885, für durch Ablauf fällig gewordene Versiche⸗

rungtsummen und Renten, für Abgangs-Entschädigungen und an Rück—

n., aus Erlebensfall ⸗ersicherungs verträgen wurden auzgejahlt

. reserrirt 1421 805 b demnach ungefahr 26 ½ der Jahres⸗

, . Luz der vorhandenen Gewinnreserve erhalten die mit

. 3m Jahresgewinn Versicherten zur Vertheilung im Jahre

, . D 24 G, berechnet von der einfachen Jahres prämie,

ö. t n , berechnet von der Gesammtsumme der von Beginn . nen Versigherung an gezahlten Jahresprämien. Die sämmt⸗ 1 9 1 tiva der Vaterlaͤndischen Lebens⸗Versicherungs⸗Aftien⸗Gesell⸗ . stellen sic am 31. Dezember 1886 auf 14 0354 361 4, und nach 6 Greditoren und nur vorübergehend reservirten Beträge

5 Hadenreserve, Aktionär-Dividenden und Tantismen ergiebt sich al ermögen der Gesellschaft eine Summe don 13 9535 788 4 und zeig igen die entsrrechende Summe des Vorjahres eine Vermögens— . * . 7492 7 A auf die Prämienreferve,

142214 M auf die Gewinnreserve und 10725 Æ auf api Reservefonds entfallen. V

Die „New⸗Yorker Hand schrei in i Die. —w⸗ els-⸗Ztg.“ schreibt Jie . in i

vom ö datirten Wochenbericht: Am Geldmarkt . i. zer und da für Call Loans 3 ο, 1090, und selbst 15 */ ver—

2 1 bewilligt, meist war jedoch zu 6G anzukommen. Darlehen . m. . waren zu 5— 6 0 erhältlich, wozu auch seinste

ndossirte 2—4 Monats-Platzwechsel diskonti ö

ossi nats⸗Plat iskontirbar waren. Der

e, dnn, mar sehr still; beide Sichten Sterling zogen indeffen . . en Tagen eine Kleinigkeit an, was sich für lang London irt. eon ttt 2 at,. Platze herrschenden niedrigen

prive ontosatz von GO pro anno kla

J . K erklart. on⸗ linental. Texisen zaren hingegen eher etwas billiger rbk

. ich ft am Waaren, und Produktenmarkt ist in ein⸗ , 1m in anderen dagegen still verlaufen B zerkehrten für Weizen und Majs fowohl für Loco— r od st g en für We Mais sowohl für Loco⸗ Waare als auch Termine in schließli festi .

; 4 h T eßzlich wesentlich befe ‚. 8, aj ine in schließlich wese efestigter Haltung; . In Export, dieser beiden Cerealien waren immerhin 6 ö. . dafer und Gerste bewahrten ziemlich stetige Preise. Die 9 . ö hat sich nicht gebeffert, FJn Baum“

verlief das Geschäft. im Vergleich mit der Vorwoche . ; schäf Vergleich mit der Vorwoche, zw

y, dech waren Transactionen, sowohl in k

5 e e hf . e fn, noch immer recht bedeutend Vrasil-Kaffees sowohl als auch in milden Sorten gestaltete sich ,, sowo 1s 4uch in milden Sorten gestaltete s

. Whrg. sehr animirt, bei sehr festen, theilweise ö .

De . dagegen ließen Umsätze in Roh- und raffinirtem * z 6 J ) 1 6 6 feen b w ,. Notirungen, an Lebhaftigkeit zu wuͤn—

) rig. Am Theemarkt waren japanische Sorten be Vas ,,, anische Sorten beachtet. Was

nbetrifft, so entbehrte das Geschäft in S öh rend fft, seh as Geschäft in Schmal;

in dieser Woche des Animo; Schweineft ij f Gch ne eech in dieser W Anime; Schweinefleisch hatte schließlich, besonders für Export, etwas regere Frage. Am! fette schließlich, besonders ur Grport, ctwas regere Frage. Am Metallmarkt waren Blei Zink stetig, Gifen war unverändert fest' aber“ , , ? wverändert fest, aber sehr still, Kupf matt, Zinn wurde ; Schluß f n mn,

it, Zin zum Schluß lebhafter gehande Von Schiff bedürfnissen war Terpentinöl steti n ,,,, bed r Terpentinöl stetig, Harz fest. Raff. Pe ni

Fässern und Kisten findet nur mäßiges he it. a he m n enn m

in 28 näßiges Geschäft. Der S preis

. . isten find hi Feschäft. Der Sch eis 6 . ö war 43 Cts. G. Der weer rg zeigte wenig Leben. In einheimische d fremden d f , . zeimischen und fremden Manufakturwaaren b HYrundstimmung, ohne daß das Geschäf s .

, ,,, nung, ß das Geschäft besondere Re = 1 3 hätte, eine feste. Der Import fremder . tg für die heute beendete Woche 2162010 Doll gegen 2 n 2 der , des Vorjahres 5 . . Königsberg i. Pr., 19. Apri W B.) IJ ĩ Sitzung des J . Ember n wurde eine Kommission zur tei , m, ,

ö ur vorb enden F e Bi . * bereitenden Feststellung der Bilanz 6 21 1 7 e, . 195 April. (W. T. B.) Die während der Oster— , Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhaltende Farnbörss nimmt am Freitag, den 22. April, ihren Anfang Darm stadt, 19. April. (W. T. B di 6 ,,, April. (W. T. B.) Die Generalversamm⸗ 9 er fr m fd ö en, wegen der Geschäftsführung Geschäftsjahr 1886 einstimmig Decharge und setzte die Divid. Desch ihr 488 mig D ge und setzte die Divid wr n , , muß , und der Hir id end ort, pro Attie fest. Die aus dem Aufsichts sschei ö wurden wiedergewählt kae, n, Lüb 9. 9 j . 8 s 5 guad rant f h. W. T. B.) Der Ausschuß der beck⸗ . enbahn hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen e zKilung einer Dividende von 7 G vorzuschlagen , 9. 6 (W. T. B.) Die heute von der ; erländischen Handelsgesellschaf ff z 21 * gesellschaft abgehalten f . J Nr. 1 zu 49 à 493, 3j 2. 1 6, Nr. 3 à 46 r. 7 495 à 504, 3551 2 * z 7 9t à 503. Nr. 13 55 à 555, Nr. 19

47 Cents. (W. T. B. Wollauktion.

. ,,, 19. April. fest, hauptsächlich für Kreuzzuchten, Preis New ⸗York, 18. April. * e a nn,, Ver⸗ , h n 33 der letzten Woche von den atlantischen Dafen der Ver⸗ 6 . ö. ö tagt en nach Großbritannien 74 (000, do. nach Frank⸗ . do Tach anderen Häfen des Kontinents 32 060, do. von alisornien und Oregon nach Großbritannien 56 Moo, do. nach anderen

Tendenz

Berlin, 20. April 1857.

i. Im Oberlichthofe des Kunstgewerbe⸗Museums sind zur Zeit auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs die fänstler cd. aue geftatteten Glügnäanf: Äbrefsen ausgestelt, helche Allerhochstdemselben zum 90. Geburtstage von städtischen Behörden, Vereinen und Verbänden verschiedenster Art dargebracht worden sind Es sind im Ganzen deren einige achtzig und sie geben von dem heute bei uns waltenden känstlerischen Geschmack für der⸗ gttige Arbeiten meist ein außerordentlich erfreuliches Zengniß. on. der erkõmmlichen. bei den meisten anderen beobachteten Album. Mappen oder Rahmen ⸗Form weicht die Gabe des, Vecbandes der im Archi⸗ tekten⸗ und Ingenieur-Verein vereinten deutschen Baumeister in böchst sinniger und origineller Weife ab. Tiefelbe, nach dem Ent⸗ wurf ron Denoth in Hamburg aus Holz des Sachsenwaldes geschnitzt zeigt einen gothischen Kapellenbau, in welchem die vergoldete Sestãlt der Germania mit Scepker und Schwert thront, während vor ihr, zu ihren Füßen draußen ein Bauhandwerker sitzt, der die Bid mung hält. Auf den Vorsprüngen des Unterbaues stehen vier Vertreter der verschiedenen Zweige des Bauhandwerks, über denen die Wappen thiere Jer vier, deutschen Königreiche angebracht sind; ein fünfter kalt sich, jubelnd die Mütze schwingend, an dem kleinen fialengeschmückten Thurm, der in eine kupferne Kugel mit dem Reichsadler auslaäͤuft Flaggen, lumenge hänge und Spruchbänder schmücken den imer, Bau in festlich farbenreicher, lebendiger Weise Nächst dieser, von den deutschen Baumeistern dem Kaiserlichen Bau⸗ herrn des neuen Deutschen Reichs gewidmeten sinnigen Festgabe ver⸗ dient unter den Adreffen, ebenfalls wegen ihrer Originalität und ihres fin stigrischen Geschmacks, besondere Hervorhebung die der Stadt München, entworfen von R. Seitz. Die in altdeutscher Schrift her⸗ gestellte Pergament-Urkunde, an der eine mit einem Krystall ge⸗ schmückte Bulle hängt, liegt in einer innen und außen reich gravirten mit getriebenen und gegoffenen Ornamenten und Figuren im schön— sten deutschen Renaissancestpyl ausgestatteten Kapsel aus 55. geldeteim Silber, deren Deckel aus drei Klappen besteht welche d allegorischen Figuren des Krieges, des Friedens und der Gercchů ö gien während innen die Wappen des Reiches, Barer 3. 9 inchen? zu sehen sind. Auch die Glückwunsch-AUdreffe der Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft in München“, eine auf rothem Sammetkissen rubende Pergament Urkunde in ait ig! Lettern mit vorzüglich gemaltem Initial nöthigt gleich jener aufs Ner zur Dochachtung vor dem noch immer musterguͤltigen Geschmack . üichtigem Strlgefühl der Münchener Künstler und Kunstgewerbtreibende 3. , , de Behörden der Stant Koln? nt . dem Düsseldorfer Maler. Karl Gehrts ausgefüh biete in reich ter Gouache ⸗Malerei eine liege h . en, n. Date n. g. Sage, die Stadtjungfrat mit zem. We pe nd im Hintergrunde der Dom zu sehen si D rãchtige Einband zeigt auf dem Deckel das von . Stadt in Emaillirung. Die „Frauen und Jungfrauen . ag, , . Schrift gemalte Adresse in ei achtvolle Hülle verschlossen, we in Ledermosai hergestellt ist und an den 4 Ecken in F n ö gr n mit den Figuren der Barmherzigkeit, Vaterlandsliebe, lfm c: . . in der Mitte aber den Reichsadler und die * k ben Ctag handen zeigt Auch der Centras.· Dom bau⸗ ,. ii er Tölnes. Männergesangverein sind mit geschmackvollen ö n. vertreten. Die Gabe des „Vereins Berliner Künstler⸗ ö 4 arbenprächtigen Allegorie in Aquarell von Anton g , . ie gewarhpncte Germanig mit dem Genius des Friedens als Veschirmerin bon Kunst und Handel darstellend; dazu ein Gedicht , ibi er ,. Die Einbanddecke ist aus zem Leder und mit dem Reichsadler, gothisch stylifirte goldenen Beschlägen und Schließ bãnder: tei n irren Eine der prächtigsten und originellsten K ,,, Großlogenbund aufzuweisen. Der auf Pergament geschriebene n ü a sfrischen grünen Lorbeerzweig gezierte Glückwunfch ist nah ö , ges tn, . Rahmen mit zappen und fi. en Details umschlossen. Ganz besonders kostb geschmückt ist die Decke des von der Stadt B lau ö i i . ve . Breslau dargebra i l g rer ibff. . . , . ,. ö Edelsteinen. Die Studthenden der k. . k 11. ö en e i nn vereinigten ihre Adressen, . ö . n, in einer geschmackvollen dederfchnittm app? . ig gemalte Slügnunsch der Berliner Hoflieferanten , . g r, breiten Rahmen in Barockstvl mit Putten , 23 fi nne g, während die deutschen Bähnen⸗ . . zie Hrn ationsschrift in einem großen Foliobande dar⸗ ö . e. ,, verziert it und den Namensiug Kaisers lauer teinen zeigt. Die von dem hiesi . Theater besonders gewidmete Adresse nde eng! 8 appe mit dem von Kornblumen umkränzten Reichs In kornblumenblauem Sammetdeckel mit silbernen Rococo. V ö 366. die Adresse der Berliner Schützengilde. Der Heer r n n , m d Atlas umschließen lassen, während di 3 en, , ö. reich ausgemalte Adresse auf ö. Eine prächtige . i. Sn l *r e 3. ö . Einbands mit Cmail' und Sirenen. k ; Email und S gaben die Deut i 5 ,, Der Hanauer k ar net g dir, enn rale e fen dür rr, mri , ? zie Idref s xheinischen ritterbürtigen Ad , Ito en e n ug . h ĩ M. irt a. d. O., adt, Koblenz, Pos d ,, , ,, , ; e en 7 auch die Festgabe Töni lichen , . des Großherzogs und der . 3

nach Ablauf der Gefahrszeit im Jahre 18865 ge Verñ 42 Jahre 4 Monate. Zwischen dem 19. 4 b n r m bern, alle Jahrgänge mit Versicherten besetzt. Die Durch enn in rungssumme ultime 1886 beträgt für sämmtliche Versicherte a für diejenigen Versicherten, welche ultimo 1886 aus der Gerat e. geschieden sind, 1311 1, für die im Jahre 1886 ge erer e sicherten 170 tc, für die Versicherungen mit ärjtlichen 3 Alz. , für die Versicherungen hne dieselben I n. In die Sparkasse der Anstalt wurden im Jahre 1886 7118 Einh⸗ gemacht, und zwar: in Abtheilung L (Zins auf Zins) 335 185 9 Abtheilung II (halbjährige Zinszahlung) 826 300 4 in Su 116415389 66 Hierzu kommt der Bestand der Sparkaffe am m Ember 1335 mit 3 500 256 „S6, ergiebt in Summa 1761 95g Im Laufe des Jahres 1856 wurden wieder zurückgezogen 255 hn . mithin blieb am 31. Dezember 1385 Gesammtbestand 17155 h . und zwar 25 4795 Einlagen in Abtheilung J mit 2667235 . 4 To? Einlagen in Abtheilung IL mit 2437000 (s Rechnet man 1 Zins uschreibung von 4 pro 18865 für Abtheilung 1 hinzu so 3 Iich der Gesammtwerth der Spareinlagen am 31. Dezember 83 Betrage ve , 4 02 „6. Derselbe hat sich demnach gegen das Vor, jahr um 973 766, 10 „66 vermehrt. Die durchschnittliche Söbe Spareinlagen betrug überhaupt 172 „, in der Abtheilung . 9 3 in der Abtheilung II 344016 Bei dem erzielten Durchschnitts . Jine fin von . wurde bei der Sparkasse ein Ueberschuß von Rzh Die t, welcher statutengemäß dem Sicherheits⸗-Fonds überwiesen if Die Einnahmen bestanden in Prämien, Sxareinlagen Jinsen und ersparter Schädenreserve. Nach Ausweis des Rechnungsabschlus es wurden

66, in

an Zinsen incl. Zinsausständen 422 250 MS, an erf Schãden⸗ reserve 30 6 Die Ausgaben erstreckten sich auf Sr ren n, gen, Rückkdufe von Policen, rückgezahlte Spareinlagen und Verwal—⸗ 1 Im Laufe des Jahres 1886 wurden an die Hinter⸗ . . von estarbenen Versicherten 12 600 M ausgezahlt. * FYrund des 8. 21 des Statuts gewährte der Verwaltungsrath an 1 . die Auszahlung von 610 als Rückkauf preis 4 re . An gekündigten Spareinlagen wurden in . . n rr T rl, ir gesammten Verwaltungk⸗ lesten betrug einschließ 700 S½VJ. für die Sparkasseh: Summa 67 104 6, d. i. 7927 J der Prämien⸗ und It fen. Ci⸗ k den Zins Einnahmen des Garantiefonds Jed ect sind. . Marantiefend; besteht aus den seiner Zeit vom Deutfchen Reich k 3000. 000 „M Der Bestand des Sicherheitsfonds betrug k w dazu kommt die Prämieneinnahme von ,, 3 zefahrszeit befindlichen Personen mit 29 506 und der Ge ammtüberschuß des Jahres 1885 mit YlI 665 „, so daß sich . einschließlich 25 225 6 der Sparkasse) ergiebt don . ell Die rechnungsmaäßigen Prämienreserven derjenigen . , ,, ultimo 1385 aus der Gefahrszeit geschieden e oh teen . 213 „, sind also seit dem Vorjahre ur

boot Chusan? , . (W. T. B.). Das englische Packet⸗ war, un a welches auf der Fahrt nach Ajaccio begriffen in de ,,, der Tasmania, aufzunehmen, stieß . . mit der französischen Jacht ‚Magali“ zu= Der nil? letztere in der Mitte durchschnitten wurde und sank. Der Kapitän und zwei Matrosen der Yacht sind umgekommen; die übrigen wurden von d 5 ) ge die . „Chusan“ an Bord genommen.

z . . * 28 . 1 er Na ze von ijon (6 hrov. Dyiedo es eitert. Zehn Personen kamen dabei um. . gesch

Marseille, 20. April.

Deutsches Theater. Ihre Königlichen Hoheiten di 4 ,,,, nig ichen Hęheiten die Pzinzen ,

Hr. Conrad Ansorge, ein in der Weimarschen S 5 . Pianist, gab gestern im Saale der . . : oncert, in welchem er zum ersten Mal vor dem hiesigen Publi— um erschien. Außer der Gdur-Sonate op. 14 ron Beethoven ent—= bielt das Programm nur Werke neuerer Komponisten. Auf die Va— rxiationen don Brahms Über ein ungarisches Thema, die Hr. A. mit schönem Anschlag, sorgfältigster Schattirung und technifcher Sicherheit ortrug. folgte ein eignes Werk unter dem Titel „Sonate E-moll“ das jedoch eher eine Klavier ⸗Fantasie genannt werden könnte. Verschicdene, . recht anmuthige Gedanken sind hier nebeneinander hingestellt , mehr transponirt, als daß sie in motischer Durchfuhrung y ö und den Eindruck organischer Zusammengehörigkeit machen. Der Anlauf zu einem fugirten Stil am Schluß ist nicht ernstlich 6 da er sogleich wieder in die homophone Weise übergeht. ? ü t : gefällige Sonate von Beethoven führte der Concertgeber Ehr ,. und fein schattirt aus. Die erwähnten Vorzüge seines rr amen aber noch ganz besonders in der Nocturne (Gis-moll) . bopin sowie in der Barcargle von Rubinstein, den Ilarmanies 9 èö,, . dessen zehnter Rhapsodie zur Geltung, , ,, ebhaftem Beifall des Publikums zur Aus—⸗

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und V . Berlin 8sW., Wil hel mftraße 7 ner Anstalt,

Sechs Beilagen

Berlin:

Häfen des Kontinents Orts.

eine Musterleistung der Schwarzwälder Uhrenindustrie, fowm Geburtstagsgeschenk Ihrer Majestäten des Königs 3 det ndl

(einschließlich Börsen Beilage).

vereinnahmt: an Prämien 424 416 60, an Spareinlagen 11665890 ,

kg kg

kg

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Preußen. Ostpreußen . Westpreußen Brandenburg Pommern Losen enn, Sachsen, einschl. der Schwarzb. Unterherr⸗ 1 Schleswig - Holstein Hannover . Westfalen Hessen⸗Nassau.

774 160 4513 185 1000

O S QX N

35 688 973 15864 75 4665 788 2076245

9 358 820

105 920 302 16 066 771 122 987073

2063 509 75 835 1385 550 475 56 905 712 401 262

6 531 945

36 604 837 77 543 037

26 204322 13 406 846 6 376 417

17867332

1 Q 1

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1266 469 4426 095

111 0865 72 055

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Rheinprovinz

7 Sa. Preußen 364 315 617 25 226 2221238

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Sachsen.

Württemberg

Baden

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4h06 000 654 970 690 000

79 746 665 6 158 945

1092234

687911 12021 0646

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6 213 033 370134

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347 252 170294 505

70 00 90

hdd lieberhaupt im deutschen Zoll⸗ , In demfelben Zeitraum des 1

. 9 Die Nachweisung bezieht sich auf direkten Ausfuhr bestimmten, als auch auf den zur nach dem Zollausland ausgeführt oder geg 2) Die Abweichungen gegenuber der leßtv

allen

3, Bei der Vergleichung mit den Zahlen des Voriahrs sind der Klässifizirung des Zuckers eingetretenen

Statistisches Amt. zecker.

Zuckersteuergesetzgebung und besonders in Berlin, den 19. April 1887.

386 063 bis as 25 446 412 588 962

gegen Erstattung

97 40 oi 7 512 267

240 597 314 21 375 415 261 972 759

Aufnahme in eine

der Vergütung in d l Zollgebi wei eröffentlichten Üebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen.

sind

Kaiserliches B

32 706 0890 3413175

mit dem Anspruch auf Steuervergütun zefer Niederlage angemeldeten, ohne Rücksicht darauf, ob

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karnevalistischen Unterhaltungen zu sozialistischen Zwecken abgehalten worden. Der einzige sicdhall! und wahre Grund der Maßregel sei der Aufenthalt der Frankfurter Ausgewiesenen in Offenbach. Er könne aber beweisen, daß diese Frankfurter Ausgewiesenen ganz harmlose Leute seien. Ueber die beab— sichtigte Sprengung des dortigen Polizei⸗Präsidiums sei nie etwas bekannt geworden, diese Thatsache scheide also aus, die Ermordung des Polizei⸗-Raths Rumpf falle einem geborenen Brandenburger zur Last. Die Frankfurter könnten also ebenso wenig etwas dafür, wie die Abgeordneten aus der Provinz Brandenburg, die hier säßen. Die kleinen Versammlungen von Sozialdemokraten, die aufgehoben worden, seien vom Gericht ausdrücklich als nicht staatsgefährlich bezeichnet worden. Er verweise aber auf den Ausspruch, des Grafen Moltke, daß man den Menschen nicht verbieten solle, sich öffentlich auszusprechen, sonst thäten sie es in viel schlimmerer Weise heimlich. In Frankfurt hätten die Ausgewiesenen den Ausweisungsbefehl am Weihnachtsabend erhalten, man habe ihnen denselben auf den Weihnachtstisch gelegt. In Stettin sei es in ähnlicher Weise am Gründonnerstag geschehen. Nichts könne den Grundsätzen des Gründers des Christenthums mehr widersprechen, als diese Handlungsweise der offiziellen Ver⸗ treter desfelben. Man sollte nicht unnöthig die Leute noch mehr verbittern. Sei das wirklich ein Beweis der Liebe ge— wefen, die man für das arbeitende Volk angeblich hege? müsse man den Dolch, mit dem man das Opfer treffe, auch noch vorher vergiften? In Offenbach sei die Maßregel zehn Tage vor der Wahl verhängt worden. Es habe geheißen: wer agitirt habe, werde ausgewiesen. Trotzdem habe das Vorgehen der hessischen Regierung noch etwas menschlich Anmuthendes , denn man habe wenigstens keine Freude darüber an den Tag gelegt, wie in Stettin. Die deutschen Staatsregierun⸗ gen wendeten sich gegen die neuen Gedanken, die durch die

766 970 12 345 992 sowohl auf den zur er von der Niederlage den freien Verkehr des Zollgebiets zurückgebracht werden soll.

35 119 2650 11579 022 abgefertigen Zucker,

die seit der Wirksamkeit des Gesetzes vom 1. Juni 1885 in der Aenderungen zu beachten.

Nichtamtliches.

Preußen.

ü) Sitzung des Reichstages stand zur Tage

die einmalige Berathung der Darlegu

ordnungen, welche von

Grund des §. 28 des gefährlichen Bestrebungen tom 21. Oktober 1878 unter dem 14. bez w. 1857 getroffen worden sind,

Hierzu bemerkte der Abg. Sabor: Regierungen die Befugniß ertheilt habe,

messen den Belagerungszustand zu verhängen, so seien sie lediglich durch ihr Gewissen an eine Schranke gebunden. Wie

man schon aus früherer jetzigen Tage. Zur Rechtfertigung der Verhängung des Belagerungszustandes in t der Strike der Ar— beiter an der Maschinenbau⸗Aktiengesellschaft Vulkan in Bre⸗ Ruhe und Ordnung gefährdende n fort⸗ die eid⸗

schwach aber diefer Schutz sei, wisse eit und zeige auch die Erfahrung Der Stettin und Umgegend werde behauptet,

dow sei eine die öffentliche

wegung gewesen; es seien grobe Ausschreitungen gege Er wolle dagegen dortigen Polizeibeamten, die der— selbe am 33). Sktober vorigen Jahres abgelegt habe, anführen. aber höchst friedlich Polizeibeamten geglaubt Heranziehung von Den Sirike habe der Polizeikommissar als einen geringfügigen bezeichnet. Die auch nicht groß, da

rigen sei d Die folgenden Tage seien fried⸗ und ebenso sei die Wählerversammlung am Man spreche von en, die nachher gegen das Versammlungslokal geschleudert konstatiren, daß sich auf dem sein sollten, zur Zeit gar Das Militär sei auch nicht Der erstochene

arbeitende Genossen vorgekommen. ichen Zeugenaussagen eines

1m 12. April sei der Strike entstanden, derlaufen, so daß die anwesenden hätten, der Bitte der Fabrik-Direktoren um Verstarkungen nicht Folge geben zu müssen.

ahl der Strikenden sei im Verhältniß di Fabrik 6000 Arbeiter beschäftige,

Strike resultatlos verlaufen. ; lich verlaufen, 14. April ganz friedlicher Balk worden seien. Er müsse dagegen leubau, von welchem sie genommen keine Balken befunden hatten. nit besonderer Zurückhaltung Arbeiter habe seine

Im Ueb

Natur gewesen.

vorgegangen.

gerechtfertigt gewesen, wolle er aus den Worten

derfelben unnüttelbar vorhergegangen seien. Es s der Rede des ersten Sprechers, des Reichstags⸗

Wunde, wie der Stich aufweise, Flucht erhalten. Daß die Auflösung der Versammlung nicht

Berlin, 20. April. In der gest rigen sordnung der An⸗ der Königlich preußischen und der Großherzoglich hessischen Regierung auf Gesetzes gegen die gemein— der Sozialdemokratie 11. Februar

ng

Da der Reichstag den nach eigenem Er-

auf

beweisen,

ei während Kandidaten

geäußert habe;

Herbert gewesen, als derselbe Folgendes der Staat Kranken—

stnd zwar damit einverstanden, daß t versicherungen der Arbeiter anordnet, aber nicht dem jetzt herrschenden Gesetz,. Das Gesetz muß auf demokratischen Grundlagen errichtet werden; der Arbeiter soll seine Angelegenheiten selbst ordnen; und, das ge⸗ währt das Unfall versicherungsgesetz nicht.“ Hierauf habe der überwachende Polizeikommissar die Versammlung für aufgelöst erklärt, ohne einen einschlägigen Paragraphen dabei anzu— führen. Der 5. 9 sei erst nachher als Grund angegeben worden. Er (Redner) wüßte nicht, wo in diesen Worten des Redners sozialdemokratische, sozialistische, kommunistische, um⸗ stürzende Tendenzen zu Tage getreten wären. Der sozial⸗ demokratische Kandidat Herbert habe versucht, die Menge zu beruhigen. Aber da habe ihn der Polizeikommissar selbst an der Schulter von der Tribüne heruntergezogen. Die Leute hätten geglaubt, er werde verhaftet, und das habe natürlich bie Erbitterung gesteigert. Und dann hätten noch Geheim⸗ polizisten dort eine Rolle gespielt, einer sei sogar in der vordersten Reihe von einem Soldaten verwundet worden. Er (Redner) be— haupte, Geheimpolizisten gehörten gar nicht in eine öffent— liche Versammlung; das sei gesetzwidrig, das widerstreite der Bestimmung, wonach nur zwei Polizeipersonen da ein müßten. Es seien Briefe aus Stettin gekommen des Inhalts, daß die Polizei diese Vorgänge, gar nicht ungern gesehen habe, und diefe Briefe ergingen sich über den provokatorischen Charakter dieser Polizeimaßnahmen in Ausdrücken, die gar nicht wieder— zugeben seien. Stehe das Auftreten der doch nicht vereinzelt de e sich Fälle, z. B. in Frankfurt, wo die Polizei die Ruhe der Todten gestört habe, wo die bekannte lügenhaste Depesche des Wolff⸗ schen Telegraphen⸗Bureagus“ von Unruhen gesprochen, die gar nicht 9. gewesen. Der Minister des Innern sei immer bereit, sein Lieblingskind, die Polizei, zu ver⸗ theidigen, habe er doch auch den Polizei-Agenten mit dem friedlichen Namen Meyer, den Ihring⸗Mahlow und VPolizisten, die in verfassungswidriger Weise Abgeordnete während der Dauer der Session verhaftet hätten, in Schutz genommen. Die Regierung trete nicht mit der nöthigen Energie dem ebereifer und der Ungeschicklichkeit der unteren Polizeiorgane entgegen. Mit dem kleinen Be⸗ lagerungszustande in Stettin feien zahlreiche Ausweisungen verbunden gewesen. Es seien dabei Bestrebungen um höhere

Löhne als politische, angesehen worden. Die Ausweisungen

hätten meist die Mitglieder der Fachvereine getroffen. Daß

„Wir

mit

ä er Polizei in Stettin da. Man erinnere sich an ähnliche frühere

die Reichstags⸗

Sozialdemokraten zum Ausdruck kämen. Das Mittel sei ein plumpes Ausnahmegesetz, der harte Sinn des Drako sei das Muster desselben. Was erreiche man mit dem Gesetz? Man verbittere das Volk. In den Reihen der Gebildeten der Nation rege sich schon der Gerechtigkeitssinn. Die Thätigkeit der Regierung bringe den Sozialdemokraten nur Vortheil. Es sei das Prinzip der heutigen Regierung: nur auf die Armee gründe sie den Staat! . Der Abg. Singer äußerte: seine Motivirung in der heutigen Debatte Frwartet, als sie in der Denkschrift enthalten . Belagerungszustand in Offenbach sei nicht gegen die sogenannten gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie ge— richtet, sondern er sei lediglich ein Wahlmanöver, und Die⸗ jenigen, die die Wahl eines Nationalliberalen in Offenbach gut hießen, möchten sich bei der hessischen Negierung für diesen Erfolg bedanken!

bartei habe eine bessere vom Regierungstisch

Seien die Gesinnungen der Ma⸗ jorität des vorigen Reichstages etwa auch gemeingefährlich? Wo komme man denn im Deutschen Reiche hin, wenn man die Gesinnung eines ganzen Landstriches als Grund so scharfer Maßregeln ansehe? Die Erregung im Volke fei lediglich durch die bevorstehenden Wahlen hervor gerufen worden. Auch in Stettin sei die Auflösung der im Bericht erwähnten Versammlung nur auf die Provokation der Polizeibeamten zurückzuführen. Die Polizeibeamten hätten in Stettin geradezu verhetzend bei jener Auflösung gewirkt, sie hätten diejenigen Leute, die beruhigend einwirken gewollt, daran gehindert. Er wolle davon schweigen, wie viel Noth und Elend durch den Belagerungszustand angerichtet worden sei. Die Bundesregierung sollte doch etwas vorsichtiger in ihren Maßregeln sein, sie sollte die Arbeiter nicht geradezu provo— ziren. Man werde vielleicht Krawalle und Putsche nieder— schlagen können, aber die Idee des Sozialismus werde man nicht unterdrücken. Diese werde sagen: „Sorgen Sie dafür, daß Sie unter dem Sturze der Verhältnisse nicht begraben werden“.

Hierauf ergriff

der Bundesbevollmächtigte, Großherzoglich hessische Wirkliche Geheime Rath Dr. Neidhardt das Wort:

Es ist ja begreiflich, meine Herren, daß es Ten Hrn Abg. Singer unangenehm berührt hat, den Abg. Liebknecht in Offenbach nicht wieter gzewählt zu sehen. Er sollte aber doch daraus nicht den Schluß ziehen. daß die Großherzoglich hessische Regierung die Maßregeln, welche sie für Stadt und Kreis Offenbach beim Bundesrath beantragt hat. irgendwie mit den Wahlen in JZusammenhang gebracht hätte. Der eigentliche Grund der Verhängung dieser Maßregeln liegt das hat Hr. Sabor selbst angedeutet in Frankfurt. Alle die heute schon erwähnten Vorgänge, die in Frankfurt stattgefunden haben, sprachen auch für die Verhängung des sogenannten kleinen Belagerungszustandes über Offenbach Denn Offenbach und Frankfurt sind so gut wie Eine Stadt. Die Verkehrsverbindungen sind so häufig., daß man die beiden Stadte als zusammengehörig betrachten kann, wie Altona-Hamburg, Eharlottenburg⸗Berlin und andere, . Der Hr. Abg. Sabor selbst hat gesagt daß man in Offenbach erwartete, die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über Frankfurt würde auch auf Offenbach ausgedehnt werden. Die Groß herzoglich hessische Regierung war ebenfalls der Meinung, daß dies so kommen werde. Trotzdem hat sie nicht sofort zu derselben Zeit, da die Maßregeln be fk Frankfurts getroffen wurden, bei dem