1887 / 113 p. 27 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 May 1887 18:00:01 GMT) scan diff

4 M—

Vom 1. bis 15. April 1887. Maul⸗ und Klauenseuche. Kantone:

Bern in? Gemeinden 3 Ställe mit 23 Rindern.

Freiburg in 3 Gemeinden 7 Ställe mit 24 Rindern, 10 Schweinen,

26 Ziegen und 1 Schaf. et Vom 1. bis 31. März 1887.

Lungenseuche in 8 Provinzen: 31 Gemeinden 43 Ställe mit

57 Rindern. Gewerbe und Handel. Die Rheinisch⸗ Westfälische

Storni auf 520917 M gegen 746 184 in 15885. Storni hat 141 599 6 gegen 147 027 S9 in 1885 be— tragen. An Schäden wurden abzüglich des Antheils für Retro— cessionäre 396 863 6 gegen 516 089 96 in sss bezahlt, während für Provisionen, Organisations⸗ und Verwaltungs kosten ebenfalls abzüglich Antheile der Retrocessionäre 14318 4 gegen 107 534 M in 1885 verausgabt sind. Die Prämien- und Schaden⸗ reserve pro ultimo Dezember 1886 wurde für eigene Rechnung auf A5 277 festgestellt; die Transportbranche schließt mit einem Gewinn ven S5; Sss bÆ. In der Feuerrückversicherungsbranche belief sich die Prämieneinnahme auf I47 374 MS. gegen 839 708 A, wogegen die Ausgabe an Retrorcessionsprämien abzüglich Storni 450134 gegen 432 2066 M in 1885 betragen hat. An Schäden wurden abzüglich des Antheils der Retrocessionãre 231 172 6 gegen 185 559 9 in 1885 bezahlt, während für Provisionen, Organisationen und Verwaltungskosten ebenfalls ab⸗ züglich des Antheils der Retrocessionäre 168 071 40 gegen 134 817 4 in 1885 verausgabt wurden. Die Prämien und Schadenreserve pro ultimo Dezember 1886 wurde für eigene Rechnung auf 340 196 60 egen 269 553 M pro ultimo Dezember 1885 festgestellt, und schließt die Feuerbranche überhaupt mit einem Gewinn von 35 817 S Die Gesammteinnahmen der Gesellschaft betragen einfchließlich 36 0630 0 an Erträgen aus Geldanlagen, Policegeldern und Aktienumschreibe⸗ gebühren 2211 922 A6 und die Gesammtausgaben inkl. 304 6 Ab- schreibung auf Mobilien 2088 239 , so daß sich ein Gesammtgewinn aus beiden Branchen in Höhe von 123 683.6 ergiebt. Von diesem Betrage sind zunächst als Einlage in den Kapital⸗Reservefonds, sowie als Tantième an Vorstand, Verwaltungsrath und Direktion 37 165 60 abzusetzen. Ven den verbleibenden 85 578 ½ werden dem Dividenden Rus— gleichungs⸗Fonds 2s 578 ½ zuertheilt, und die verbleibenden 60 656 . sollen laut Beschluß der Generalversammlung mit 30 M pro Aktie, also 25 C der statutarischeun Einzahlung auf die Aktien, als Diridende zur Vertheilung kommen. Die Garantiemittel der Gesellschaft be⸗ stehen demnach pro 1887 aus: Grundkapital 400 005 0, Kapital- Reserve 147 023 , Dividenden ⸗Ausgleichungs⸗ Fonds 57 793 , Prämien⸗· und Schaden ⸗Reserve netto 385 173 üt, zusammen 3 230 295 s

„In. der ordentlichen Generalversammlung des Rheinisch— BVest fälischen Lloyd. Trans port⸗Versficherungs- Aktien- Gesellschaft, wurde der Rechnungsabschluß genehmigt und die Decharge ertheilt. Nach dem Geschäftsbericht schließt das Jahr 1886 wieder mit einem erheblichen Gewinn ab. Die Prämien ⸗Einnahme betrug abzüglich Courtagen, Rabatte und Storni 3 608 5669 0. gegen 2985 9363 S in 1885. An Rückerncherungs⸗ Prämien abzüglich Courtagen, Rabatte und Storni gelangten L787 234 M. gegen 187 02 6 in 1885 zur Ausgabe. An Schäͤ⸗ den wurden abzüglich des Antheils der Rückversicherer Do 199 ½ gegen 1050 965 ½ in 1885 bejahlt, und an Provisionen, Organisgtions · und Verwaltungskosten abzüglich der AÄntheile der Rückrersicherer 207 832 0 gegen 197 63 M in 1885. Än Schaden- und Prämienreserve für eigene Rechnung pro ultimo Dezember 1886 sind 505 220 M gegen 441 781 6 pro 1885 zum Vortrag gebracht. Die Gesammteinnahme der Gesellschaft betrug einschließlich 5 119 0 an Erträgen aus Geldanlagen, Policegeldern, Aktien Umschreibe⸗ gebühren 2c. 3 500 70. M und die Gesammtausgabe inklufive S218 ½ an Abschreibung auf Immobilien, und Mobilien— Conto 3 296755 A, so. daß ein Ueberschuß verbleibt von zt 214 4. Von diesem Betrage sind zunächft ais Einlage in den Kaxital⸗Reservefonds, sowie als Tantième an Vorstand, Verwaltungs- rath und Direktion 61 264 ½ verausgabt, während von dem Rest dem Dividenden. Ausgleichungẽfonds 4014 6 Üüberwiesen wurden und 135. 936 6 laut Beschluß der Generalversammlung mit S4 S pro Aktie, also 28 C der statutarischen Einzahlung auf die Aktie, als Dividende zur Vertheilung kommen.

Seit dem Bestehen der Gesellschaft, also in dem Zeitraume von 19 Jahren, kamen im Ganzen 360 9690 der Baareinzahlung auf die ausgegebenen Aktien an, die Aktionäre zur Vertheilung. Außerdem verfügt die Gesellschaft über einen Kapital Reserve⸗ und Dividenden ⸗Ausgleichungsfonds von 135 der auf Tie Attien ge⸗ leisteten statutarischen Einzablung. Die Garantiemittel der Gesell— schaft bestehen pro 1887 gus: Grundkapital 4 562 6000 „, Kapital Reserve 538 411 , Dividenden ⸗Ausgleichungsfonds 135 217 44. Prämien: und Schaden eserve netto 505 220 4, zusammen 6 143 813.

Brüssel, 14. Mai. (B. T. B) Die in dem mitt? er?n

Kohlenbassin streikenden Srubenarbeiter haben die Arbeit

heute wieder aufgenommen. Dagegen wird aus Charleroi ge⸗

meldet, daß 300 Kohlenarbeiter von der Grube Boubier bei

Chatelet die Arbeit niedergelegt haben.

Glasgew, 14 Mal. (B. T. B) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 877 09 Tons gegen 53 922 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 81 gegen 90 im vorigen Jahre.

New⸗JYJork, 14. Mai. W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7775512 Doll., davon für Stoffe 1 695 1443 Doll. Der Werth der Einfuhr

in der Vorwoche betrug 9111 453 Doll, daron 1426 52 Doll. für Stoffe.

TDubmissionen im Auslande.

L. Spanien.

1) 6. Juni, Nachm. 2 Uhr, im Bureau des Jefe de la Seccion . 1 in Madrid. Königlich spanifsche Post⸗ und Telegraphen⸗

irektion.

Lieferung von 20 900 Trägern zu Telegraphenzwecken. Vor— anschlag 33 Fentimen für den Träger. Kaution 1M, der Lieferungs· summe. Näheres an Ott und Stelle.

2) T. Juni, 2 Uhr Nachm., ebendaselbst, spanische Post⸗ und Telegraphendirektion.

Lieferung von 20 O0 Porzellanisolatoren.

Voranschlag 90 Centimen für den Fsolator. Näheres an Ort und Stelle. ĩ inn

21. Juli. Direktion der öffentlichen Arbeiten der Provinz Rio de Janeiro zu Rio de Janeiro.

; ier der Erleuchtung der Provinzialhauptstadt Nitheroy ur n

Nähere Bedingungen in portugiesischer Sprache in der Redaktion des Reichs · Anzeigers).

erłkehrs⸗ Anstalten.

(W. T. B.) Die Po st von dem am 13. April von S hanghai abgęgangznen Reichs ⸗Post dam pfer Bapern“ ist heute früh ö 3 eingetroffen und gelangt für Berlin am 17.8. früh zur

usgabe.

Im Auslande wird darüber Klage geführt, daß die aus Deutsch⸗ land herrührenden Postpackete häufig ungenügend verpackt und

Kaution wie zu 1.

Rückversicherungs Atftien⸗ Ge fellschaft genehmigte den Rechnungsabschluß und ertheilte Decharge. Nach dem Geschãftsbericht ist das Jahr 1886 sowohl in der Tranporthranche wie auch in der Feuer⸗Räckversiche⸗= rungsbranche wieder günstig verlaufen. In der Transportbranche be⸗ ziffert sich die Prämieneinnahme abzüglich Courtagen, .

ie Aus⸗ gabe an Retrocessionsprämien abzüglich Courtagen, Rabatte und

Packete Beschãdigungen erleid derartigen

Nach den Be

der Sendungen nach M der Sendung und der

sichernd eingerichtet fei namentlich 6a ö. ropa, z. B. nach Bulgarien papier in der Regel nich von starker Plombe hergestellt sein. Si

geringeren Ha

1887 ergiebt I e res, Es Ganzen 723 Schiffe. Davon beladen waren zu Berg 1Böi, zu Thal 315 342 Ctr.

199153 Ctr, zu Berg 189 freifahrende Dampfer 346 410

138, zu Thal 131, beladen

flöße mit 2178 ebm oder pro

Durch Pferde am 24. April e gar nicht ins Gewicht fällt.

44 444, Frucht, Mehl, Mais, 42 870, Thonerde

Der Kohlentransport

und im Jahr 1873 nur noch

zu erwarten, da und besonders nach

schwung nehmen wird.

blieben zwar

Kost heim passirten, 119 843 Ctr., und Flörsheim und

und eingeladen.

bach und Sindlingen, betrug

7ö8 579 Ctr. kommen. Hamburg, 5. Mai. Wieland“ der Hamburg Aktiengesellschaft ist, von in New-⸗-York eingetroffen derselben Gesellschaft hat, vo Scilly passirt. Triest, 15.

aus Alexandria hier eingetroffen London, 15. Mai.

; . Mitte Die Regierung des Freist vom 28. März 1887 die

Unter suchung unterwerfen.

agen durch Anwendung grö

der Verpackung und des Verschluffes der Sendungen vorzubeugen. en, der Postordnung muß die Verpackung

be der Beförderungsstreck

eschaffenheit des Inhalts haltbar und

1.

en

u. f. w, Tder nach uͤberfekschen Sandern eine Umßhültung vön Had. ; t anzusehen, vielmehr wird in folchen Fällen Leinwand, von festen machen sein. Was den Verschluß betrifft, so muß dersese bei Packeten des internationalen Verkehrs durch

nicht nnn , doch empfiehlt sich deren Anwendung wegen ihrer

arkeit weniger. Die amtliche e über den Verkehr in der kanali⸗ sirten Mainstrecke Mainz b

derselben betrug 758 575 CFtr., und zwar zu Berg 443 237 Ctr. und Hiervon wurden geschleppt durch die Kette

Thal oder pro Tag 26 Schiffe mit 27 200 Ctr. Fracht. Die Hal⸗ tung Kostheim Passirten 678 Schiffe, davon gingen leer zu erg Berg 195, zu Thal 214. Die Gesammtladung betrug 1224347 Ctr., und Berg 796 7566 und zu Thal 427 591 Ctr. geschleyyt durch die Kette 438 301 Ctr., zu Berg 425 301 und zu

mit 22 176 cbm, und zwar Weißflöße mit 19 995 cbm ' und Hollander

dem Gesammtverkehr der Schleuse Frankfurt 758 579 Ctr. sind geschleppyt worden: durch freifahrende Dampfer 345 410 Gtr. oder 146 o, im Strom zu Thal getrieben 221 216 Ctr. oder 29 9, durch die Kettenschlepper 190 153 Ctr. oder 25 do des Gesammtverkehrs.

Der Gesammttransport durch die Frank⸗ furter Schleuse von 755 579 Ctr. zu Berg und zu Thal vertheilt sich auf folgende Gegenstände: Kehlen zu Berg zis 851 Ctr., Steine aus den Qbermain⸗Brüchen, Ziegelsteine, Werkstücke 162 674, Stück⸗ güter zu Berg aus Mainz, Rotterdam, Amsterdam 75 968, Eisenerze zu Thal 75231, Holzwagren, Schnitthol;, Reifen, Faßdauben zu Thal

zu Thal 20 169, Stückgüter zu Thal 13 371, Zucker zu Berg 5800, Wein zu Berg S55 und Bier zu Thal söö Gtr l zu Berg hat betragen: Frankfurt 316 831 Ctr, durch die Schleuse Höchst 339 275 Ctr und durch die Schleuse Okriftel 476 547 Ctr. Ser augenblickliche Verkehr auf dem gesammten Main im Verhältniß zu dem früheren, welcher 1840 noch über 19 Millionen Centner betragen hat und all? mählich heruntergegangen ist, fo daß im Jahre 1863 noch 4 235 000 Ctr.

sind, hat sich durch die Mainkanalisation bedeutend gehoben.“ Dem gesammten Verkehr auf der Strecke 17 vom Jahre 1878, am Main⸗Zollamt in Höchst festgestellt auf 219 639 Centner, steht in den ersten 28 Tagen des April 1857 ein Verkehr von S28 517 Ctr. gegenüber, so daß hiernach gerechnet, der Verkehr fchon jet etwa 50 mal stärker als im Jahre 1878 geworden ist. in bei weiterem Ausbau des Frankfurter Hafenz . „Herstellung von den Anforderungen genügenden Lade⸗ und Löschvorrichtungen der Verkehr noch einen weiteren Auf⸗ ; Von der Gesammtladung von 1224347 Ctr,, welche in der Zeit vom 1. bis 25. April er. die Schleuse

Rüsselsheim. heim, und zwar für die Orte Erdersheim, Fabriken und Oelmühlen bei Hattersheim, wurden S4 75 Ctr. aus- n. Zwischen Hoͤchst und Ot Farbwerke bei Höchst, die Stadt Höchst sowie die Ortschaften Kelster⸗

200 846 Gtr.; für die Farbwerke Höchst wurden allein 1277318 Ctr. in dem Monat April geliefert. zwischen Frankfurt und Höchst für die Griesheim und Niederrad 73 238 CTtr.

für. Griesheim. Die Gesammtsumme der zwischen Frankfurt und Kostheim vom Main ein« und ausgeladenen Güter betrug somit 188 196 Ctr., so daß auf den Verkehr durch die Frankfurter Schleuse

iest, 15. Mai. (W. J Thalia ist gestern Nachmittag mit der ostindisch⸗chinesischen Post

(WV. T. B.) Pem broke ⸗Castle ! ist auf der Ausreise am Freitag von Darth⸗= mouth abgegangen und der Castle⸗ Dampfer Ros kin Ea st le hat heute auf der Heimreise Lissabon passirt.

Sanitätõmesen und Quarantanemwesen.

28. 8 erfügung über 3męrikanischen Häfen kommenden Schiffe ('gl . R. M. Fir. 79 vom 2. April 1887) in folgender Weise abgeändert: Ben Dampfern, welche von füdamerikanischen Häfen kommen, wird der Zukritt zu dein Hafen Corinto gestattet, wenn sie reinen Gesundheitspaß besitzen und sich einer in angemessener Entfernung vom Hafen vorzunehmenden

e. Es liegt im Interesse der Absender, 26 Sorgfalt bei Herstellung

e, des Umfangs

Als haltbare V wird nach entfernteren ng in Eu⸗ der Türkei, nach Spanien, Portugal

Kiften u. s. w. Gebrauch zu

Siegelabdrũcke oder durch egelmarken sind für den Verschluß zwar

is Frankfurt vom 1. bis 28. April passirten die Haltung Frankfurt im gingen leer zu Berg 253. zu Thal 176, zu Thal 194. ie Gesammtladung

653, zu Thal 566 Ctr., und durch Ctr., zu Berg 251 784 und 94 625 zu

waren zu

—— 2 *

Tag 4,3 Flöße mit 924 ebm. Von

in Schiff mit 1800 Ctr., welches alfo

Roggen, Gerste zu Berg und zu Thal

durch die Schleuse

2413 000 Ctr. zu verzeichnen gewesen zwischen Frankfurt und Mainz

Es ist

zwischen Flörsheim und Kostheim für die Ortschaften Amöneburg,

Zwischen Okriftel und Flörs⸗ Raunheim und die

riftel, und zwar für die der Gütertransport auf dem Main

Endlich kommen auf den Verkehr Ortschaften Schwanheim, Hiervon waren 33 389 Ctr.

W. T. B.) . Der Postdampfer Amerikanischen Packetfahrt⸗ Hamburg kommend, vorgestern Abend Der Postdampfer „Gellert“ n New⸗York kommend, heute früh

T. B.) Der Llovddampfer

Der Castle⸗Dampfer

. aates Nicaragua hat dur eschlu ac, aller von .

Berlin,

weil der gefahren ist.

IJ. Oberhof⸗Rennen.

F. S. . Amoroso“ Z. rhrn. Morgenstern 3. Deich 5

IͤI. Henckel⸗Rennen.

künstler⸗ 1. Hrn. R. Gr. A. Apponyi'z 3jähr. br. S. um einen Kopf herausgeritten. 2987,50 M dem Zweiten.

II. Verkaufs-Rennen

Consul 2.

mangelhaft verschlossen seien und daß in Folge desffen der Inhalt der

Siegte leicht mit zwei Längen. in der Auktion für 1750 S von

Die erste eng lische Post vom 15. Mai ist ausgeblieben, ug mit 76 Minuten Verspätung aus Ostende ab-

Die Rennen zu Hoppeggrten begannen gestern mit: Hrn. Ulrich's 3j. F-St. ueretia 1. Hrn. O. ,

2325 6 der Siegerin, 525 M dem Zweiten.

Ehrenpreis und 2009, m. Frhrn. Ed. v. Qphenheim 8. zsähr. br. H. Tau senb⸗ v. Mollard's 3jãhr. br. H

Capt. Joss 5j br. St. ‚Almania' J. Hrn. G. Scar 8 a- br W Gr. Solmz ⸗Baruth's 3j. F- H. Gallmännel / 3.

16. Mai 1887.

Preis 2000 S6 Distanz 1200 m.

E. von Falkenhausen s 3. 2 z dreiviertel Längen gewonnen. erth

o000 4 Distanz

254 freigeist 2. Florenz 3. Nach schãrfstem Kampf rth: 7987,50 M dem Sieger,

Preis 1500 ½ Dist. 1400 m.

Werth: 2106 M der Siegerin, welche

8 Völler g g n gn, ö J ö 6c Donner · ? .

der Errlãrun

mit einer Lãnge. e e mne =

Dresden, 14. Mai.

stãdtischen Behörden

Terraffe einnabmen.

Dresdens und der Stadt erwiderte. die Rückreise nach Berlin angetreten.

Schauspiel Der schwarze Schleier“ vortheilhaft mit dieser Antrittsrolle ein. über ein anerkennenswerthes Talent,

Leistung bewies, eine recht und bei fortgesetztem ernstem folge in Aussicht stellt. figur, der jungen Dame nicht die zeugenden Eindruck von allen

viele Freunde zu erwer mit Interesse entgegensehen.

angenehm; die Naivetãt der Rolle

geprägte Dialekt der jungen Dame,

in nicht unerheblichem Maße. Sollte Frl.

abend als viertes

der um so Werke nicht

mehr an haftet. wãhrtesten heiterer Grazie. blütigen Vertreter. Den „Cagliostro“ spie

errangen außerdem Frl. Schmidt und welchem

Ausdruck.

Victoria ⸗Theater. auch bei den Auffü

Verhältniß modifizirt sind.

oper vor das Publikum, welche als tüchtige

welcher Hr. Direktor Engel feine seitig und werthvoll zu gestalten weiß. Garso⸗Dely (Nancy), eine Künstlerin

Gewandtheit besitzt. längst als ausgezeichnete Künstlerin bekan

mehr als sonst beinerklich, so daß die wohlgelungene bezeichnet werden darf.

in wiederholten Hervorrufen und leb Kroll's Theater.

„der Trariata', worin am Mittwoch italien iche Gast aus Mailand, Sgra. B

neuer Tenorist, diesem Abend debütiren.

und beeinträchtigt den Genuß, welchen das S

. Die Auffüh eine recht ö.. und in allen Theilen wohl g i

sympathische, kräftige Altstimme gebietet un

stellung geleitet. Kommission zweistündigen Aufenthalt daselbst begaben i

1200. Ojst. 18go , He ben 3 Hrn. O. Spiekermann 's 3 Kan Incas / 3.

1105 M dem Ersten

,,,

Tãnge gewonnen

4. Mai. (W. T. B.) Die heute Vormittag

11 Uhr aus Berlin hier eingetroffenen Mitglieder des Ge? sam mtzotstandes des Reichs tag es wurden am Bahnhof don dem. Ober ⸗Türgermeister Dr. Stuäbel und einer Deputation Mn begrüßt und nach der Gartenbau ⸗Auz.

n Hier wurden dieselben von der Ausstellungz⸗ fangen und durch die Ausstellung . Nach einen

die Reichstagz⸗

mitglieder zum Diner, welches sie auf dem Belvedere der Brühl Bei demselben brachte der Ober ⸗Bürgermeis einen Trinkspruch auf den Präsidenten des Reichstages aus, welchen Letzterer mit einem Toast auf das Wohl der städrischen Behõrden ätadt Nach der Tafel wurde ein Fahrt nach dem Waldschlõßchen unternommen und sodann um 73 Uhr

Im Deutschen Theater trat am vergangenen Sonnabend rl. Hausner aus Graz als Clarisse in dem Blumenthal schen

auf und führte sich recht

Die

welches, wie tüchtige Schulung genossen hat Studium Wenngleich die „Clarisse, als Neben⸗ erwünschte bietet, um dem Publikum gleich bei diesem ersten e ihren künstlerischen

zu gewähren, so ann, sie doch immerbin, um dem Fr

t,

junge Dame verfũ

diese recht erfreuliche Er⸗ Gelegenheit

uftreten einen über Faligl ene Hausner

en, welche den weiteren Leistungen derselben sie Die ungezwungene, natürliche Frische und Lebendigkeit, welche dieser Clariffe eigen war, wirkte besonderz ̃ . wurde mit Geschick und großer Wahrheit zur Gestung gebracht. Frl. H verfügt nur über eine kleine Figur, wesche jedoch durch gewandtez Auftreten diesen kaum nennenswerthen . vergessen läßt; ein Umstand, der jedoch schwerer ins Gewicht derselbe wirkt geradezu störend piel der Gastin gewährt,

besonderem ausner

ist der allzustark aus⸗

Hausner dauernd für daz

lte

Im Krollschen Theater kam am Sonnabend liebliche Oper Martha zur ersten Aufführung in dieser Salfon und hatte bei vortrefflicher Besetzung aller Solopartien einen febr erfreu⸗ lichen Erfolg. Wieder traten einige neue Mitglieder der Sommer⸗

Deutsche Theater in Berlin gewonnen werden, so wird es ihre haupt⸗ sächlichste Sorge sein müssen, zunächst diesem Uebelstande abzuhelfen.

Von dem Strauß-»Cyklus, welcher jetzt im Friedrich⸗Wil⸗ helm städtischen Thegter abfolvirt wird, 9

38 Werk des beliebten Komponisten die refzende Dyerette Cagliost ro zur Wiederauffũhrung. frisch und lebendig trotz des etwas nüchternen und eintönigen Librettos; die munteren Tanzweisen, welche in fast ununterbrochener Reihenfolge erklangen und Fröhlichkeit und eine angeregte Stimmung, wie ge⸗ wöhnlich, um sich verbreiteten, verhalfen der musifalisch reich statteten, leichtbeschwingten Operette zu einem recht lebhaften Erfolge, höher zu schätzen ist, als der Rei; der Neuheit dem rung war übrigeng

ngte am Sonn⸗ Die Musik wirkte

ausge⸗

elungene, da die be⸗

r Mitglieder dazu herangezogen worden waren. Frl. Stubel sang und spielte die Lorenza‘ in allen Phasen mit Geichmast und ; . Die Rolle des ungarischen Leibgardiften Graf Stefan“ fand in Hrn. Weidmann einen fehr

ewandten und heiß⸗ . Szika mit vor⸗

nehmer Make und feiner Berechnung; einen starken Heiterkeitserfolg e ; . Hr. Steinburger. Frl. Schmidt stattete die alte von jugendlichem Liebessehnen erfüllte Wittwe mit ebensoviel drastischen Zügen wie treffendem Humor aus; den Höhe⸗ punkt erreichte ihre Darstellung in dem Duett des zweiten Aktes, an Hr. Steinberger mit großer Verve partizipirte, und welches denn auch wiederholt werden mußte. Die Vorftellung erfreute sich nach jedem Akte des lebhaftesten Beifalls, und wiederholte Serporrufe brachten die den Darstellern gezolste Anerkennung noch zu besonderem

z Von heute ab treten, wie alljährlich, so hrungen von „Frau Venus“ sodaß das Parguet 3 M kostet und die anderen Preise in gleichem

Somme npreise ein,

Flotow' s

Kräfte bezeichnet werden

Sai

dürfen und neues Zeugniß für die Geschicklichkeit ablegen, mit

songesellschaft viel

ir erwähnen zunächst Rr.

welch

—⸗ d große schauspielerische Fr. Grossi, welche die Titelrolle fang, ist ja

nt,

e über eine sehr

sie hat vorgestern

wieder ibr reiches Talent voll zur Geltung gebracht und fur ihre schöne Gabe den kräftigsten Beifall verdient und gefunden. Neben dieser Dame stand der Lyonel des Hrn. Alma gleichwerthig, aber auch . Nebuschka, welcher den Plumket fpielte, und welchem Hir als Mepybisto schon am ersten DOrernabend unbedingte Anerkennung zollen mußten, hat sich wieder als ein bumorvoller und begabter Darstellet und Sänger be= wãhrt. Von! den übrigen Herren, die ihr Debut hatten, haben wi? Hrn. Friedrichs (Sir Tristan) und Hrn. Kramer (der , noch lobend zu erwähnen. Im Ensemblespiel machte sich eine anze Aufführung als eine e beze ] as Theater war sehr gut besucht und die Besucher gaben ihrer en über die gute Darstellung 33. alen Beifall . 9. . er morgigen rung des Troubadour wirken neben Fr. Carlotta Grofst die Srrn. Band rowẽski . Fricke als Manrico und Luna, sowie Fr. Garss als Azurcena mit.

eißige Regie

zum ersten Male der

endazzi auftritt, singt Hr. Wodicka den Germont und Hr. Alma den Affred. 83 . wird Martha“ mit Fr. Grossi in der Titelrolle wiederholt. Ein

r. Polte, vom Hoftheater in Neuftrelitz, wird an

Redacteur: Riedel. Berlin:

Druck der Norddeut chen B Berlin 8W., W

Fünf Beilagen

sowie den Sommer · Fahrplan für den B

Herrn Long gefordert wurde.

Eisenbahn Direktion Elberf

(einschließlich Borsen · Beilage),

ez e

Verlag der Expedition (Sch o ly.

druckerei und Verlags ⸗An elmstraße Nr. 32. ; .

( 7I3)

irt der Königlichen . iglich

6 113.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 16. Mai

zum Deutschen Reichs⸗A1nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

133.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. Mai. In der vorge strigen G7) Sitzung des Herrenhauses lag bei der Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Theilung von Kreisen in den Provinzen Posen und We st⸗ preußen, zu der Theilung des Kreises Pleschen in die Kreise Pleschen und Jarotschin, ein Antrag des Herrn von Koscielski vor: den Polizeidistrikt und die Stadt Zerkow, welche gemäß dem vom Abgeordnetenhause in der dritten Lesung gefaßten Beschluß von dem Kreise Wreschen abgetrennt und dem neuen Kreise Jarotschin zugelegt werden sollten, bei dem Kreise Vreschen zu belassen. ö Herr von Koscielski hemerkte dazu, daß die Abtrennung von Zerkow in zweiter Lesung vom Abgeordnetenhause ab⸗ gelehnt und erst in dritter Lesung beschlossen worden sei. Das Resultat habe durch Auszählung ermittelt werden müssen, und es hätten sich dabei im Foyer des Hauses vor seinen Augen seltsame Vorgänge abgespielt, indem nämlich in gewaltsamer Weise Gegner der Abtrennung auf die andere Seite hinübergezerrt worden seien. Auch der Regierungskommissar, Geheime Regierungs-Rath Dr. von Bitter, der gleichzeitig Abgeordneter, habe sich an dieser handgreiflichen Ueberzeugungsmethode bhetheiligt. Redner warnte das Herrenhaus, Beschlüssen zuzustimmen, die in so wenig würdiger Form zu Stande gekommen wären. Die Regierung vertrete die Abtrennung des Bezirks Zerkom vom Kreise Wreschen lediglich in Berücksichtigung von Einzei— interessen. . Nachdem der Präsident, Herzog von Ratibor, die Aus⸗ führungen des Redners als parlamentarisch unzulässig gerügt hatte, erklärte der Minister des Innern, von Puttkamer: Ein Versuch, auf die Meinung und Abstimmung des Herrenhauses durch Bezugnahme auf Vorgänge im anderen Hause einzuwirken, sei ihm in dieser Weise noch nicht vorgekommen. Wenn der Vor⸗ redner so weit gehe, zu behaupten: es sei ein Beschluß im anderen Hause durch äußere Gewalt zu Stande gekommen, dann verlasse er damit vollständig den Boden, von welchem aus das Verhältniß der beiden Haäuser betrachtet werden müsse. Er (der Minister) sei der Meinung, daß diejenigen Mitglieder des anderen Hauses, welche der Vorredner etwa unter das Richt⸗ beil seiner Kritik genommen habe, ihn höchst wahrscheinlich persönlich zur Verantwortung ziehen würden, denn kein Volksvertreter könne den Vorwurf, daß er durch äußere Gewalt wider. besseres Wissen zu stimmen gezwungen worden sei, ruhig hinnehmen. Ihm (Redner) fehle für diese Art der Behandlung jeder zulässige Ausdruck, und kein Gentleman könne sie sich gefallen lassen. Er sei auch sehr begierig, wie dem Vorredner der Versuch, seine Behauptungen zu beweisen, gelingen werde. Das Verfahren desselben halte er für einzig in seiner Art und hoffe, es werde auch einzig bleiben. Gegen den Vorwurf, daß die Regierung Einzelinteressen berücksichtige, müsse er, der Minister, dieselbe aufs Allerentschiedenste ver⸗ wahren. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde angenommen.

Herr von Koscielski nahm darauf in einer thatsächlichen Berichtigung das Recht in Anspruch, allerdings der Regierung den Vorwurf machen zu können, daß sie Einzelinteressen be⸗ rücksichtige; der Minister habe dann das Recht, gegen diesen Vorwurf aufzutreten. .

Der Regierungskommissar, Geheime Regierungs-Rath Dr. von Bitter dußerte zu der Behauptung des Herrn von Koscielski, daß er (der Regierungskommissar) sich an zer thatsächlichen Nöthigung verschiedener Abgeordneter be— theiligt habe: er (Redner) habe zunächst nicht die Ehre, den Herrn von Koscielski zu kennen. Der ganze Vorgang reduzire sich darauf, daß in scherzhafter Weise, als die Ab⸗ geordneten mehr als 206 Personen auf einen ganz engen Raum zusammengedrängt gewesen, der eine oder andere beim Arme gefaßt worden sei. Wenn er (Redner) sich selbst unter denen befunden haben sollte, die daran betheiligt gewesen er entsinne sich dessen durchaus nicht so könne dem durchaus kein Gewicht beigelegt werden, denn jeder Ab⸗ geordnete wisse genau, wie er zu stimmen habe. Es habe also auch keine Veranlassung vorgelegen, ihm als Regierungskom⸗ missar einen derartigen Vorwurf zu machen.

Nachdem ein erneuter Schlußantrag abgelehnt worden, dankte Herr von Koscielski dem Hause, daß es durch Ab⸗ lehnung des Schlußantrags ihm gestattet habe, dem Regierungs⸗ kommiffar zu antworten. Er habe allerdings auch nicht die Ehre gehabt, ihn zu kennen, aber er habe aus den Verhand⸗ ungen beider Häuser gewußt, wer er sei., Er habe ausdrück⸗ lich gesehen, daß der Regierungskommissar in der gekenn⸗ zeichneten Weise vorgegangen sei. Es möge ja Scherz gewesen sein, aber selbst einen solchen Scherz von Seiten eines Herrn don solcher Stellung sehe er als unberechtigt an. Er könne sich auf das Zeugniß vieler namhafter Abgeordneten berufen; natürlich werde er sich sehr wohl hüten, hier die Namen zu nennen. Dieselhen hätten laute Ausdrücke der Empörung von sich gegeben. Ein bekannter Führer einer großen Fraktion habe für diese Vorgänge einen sehr wenig schmeichel haften Ausdruck gebraucht. Einer Auseinanderfetzung hierüber fehe E mit Freuden entgegen. Die Herren, die so gehandelt hatten, gehörten nicht zu seinen Bekannten, könnten natürlich nicht dazu gehören. Wer aber auch ihn belangen wolle, dem stehe er stets zur Verfügung. Der Antrag von Koscielski wurde hierauf abgelehnt und die Theilung des Kreises Pleschen gemäß den Beschlüssen des . Hauses genehmigt, desgleichen die übrigen Kreis⸗

ungen.

3. Gesetz selbst wurde schließlich en bloFe angenommen.

In einmaliger Schlußberathung wurde sodann der Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Abänderung der Verord— nung vom 17. März 1839, über den Verkehx auf den Kun sst straßen, und der Kabinetsordre vom LE. Apri] 1840, betreffend die Modifikation des §. 1 er Verordnung vom 17. März 1839 wegen Verkehrs auf den Kun ststraßen, nach dem Bericht des derrn von Waldow⸗Reitzenstein unverändert in der vom Hause

der Abgeordneten beschlossenen Fassung genehmigt; desgleichen nach dem Referat des Herrn Küper der Gesetzentwurf, betreffend die Fürsorge für Beamte infolge von Betrieb sunfällen. ;

Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete der mündliche Bericht der Petitionskommission über die Petition des Freiherrn von Los, e, des Rheinischen Bauern⸗ vereins, wegen Beseitigung der Ausdehnung der Schul⸗ pflicht für die Kinder der ländlichen Bevölkerung der Rheinprovinz bis zum vollendeten 14 Lebensjahre.

Die Kommission beantragte durch ihren Referenten, Herrn von Wendt, die Petition der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. . 3

Herr von Schöning befürwortete eine motivirte Tages— ordnung, welche auf die in der Rheinprovinz bereits von den Behörden geübte milde Praxis Bezug nahm. .

Freiherr von Mirbach sprach sich zu Gunsten des Kommis⸗ sionsvorschlages aus und wünschte eine Beschränkung des schulpflichtigen Alters nach unten, den Wegfall des Beginns der Schulpflicht mit dem sechsten Lebensjahre und den Beginn erst mit dem Anfang des siebenten Jahres. .

Der Regierungs Kommissar Geheime Ober⸗Regierungs⸗-Rath Schneider, erklärte: Der letztere Porschlag habe schwere wirthschaft⸗ liche Bedenken, doch werde die Unterrichts verwaltung auch ferner ernstlich erwägen, wo und unter welchen Umständen in Spezialfällen Dispensationen eintreten könnten. Namens der Unterrichtsverwaltung habe er sich gegen die Petition des Rheinischen Bauernvereins, sowie gegen den Kommi sionsantrag auszusprechen, und bitte, für den Antrag von Schöning zu stimmen. An dem alten guten Brauch, daß Abschluß des Schulunterrichts und Konfirmation zusammenfallen, würde die Verwaltung und wohl auch der größte Theil der Mitglieder des Hauses nichts zu ändern wünschen. .

Nachdem noch Graf Brühl für den Kommissionsantrag eingetreten, wurde der Antrag von Schöning angenommen.

Damit war die Tagesordnung erledigt. .

Der Präsident, Herzog von Ratibor, gab nunmehr die übliche Geschäftsübersicht. . .

Herr Dr. Baumstark sprach dem Präsidium den Dank

glieder gaben diesem Dank durch Erheben von den Sitzen

Ausdruck. J Der Präsident, Herzog von Ratibor, dankte seinerseits

für die ihm gewährte Nachsicht und Unterstützung und schlos

einstimmte. Schluß 31/ Uhr.

Im weiteren Verlauf der vorgestrigen (5ö5.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten kam ferner zur Berathung die Petition des Vorstandes des Rheinischen Bauernvereins um Abkürzung des Schulbesuches für die Kinder der ländlichen Bevölkerung durch Be⸗ seitigung der Ausdehnung der Schulpflicht auf das vollendete vierzehnte Lebensjahr. .

Die Kommission schlug vor, da nach der Erklärung des Regierungskommissarius von dem Minister die generelle Rege— lung der Verhältnisse für die Rheinprovinz in Aussicht gestellt sei und eine milde Praxis in dieser Beziehung bereits geübt werde, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.

Der Abg. von Schenckendorff beantragte einfach Uebergang zur Tagesordnung. ; .

Der Abg. Seyffardt (Magdeburg) empfahl diesen Antrag,

da der Kommissionsantrag jener Petition viel zu viel Ehre anthue. Die Anforderungen an den Schulbesuch seien in den Rheinlanden ohnehin schon niedriger als im Osten. Durch Annahme der einfachen Tagesordnung solle das Haus jede Verantwortung dafür ablehnen, eine Verkürzung der Schul— zeit und damit eine Verringerung der Schulbildung herbei— uführen. . . Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst trat für den Antrag der Kommission ein. Der Vorwurf gegen leßtere, daß man der Petition zu viel Ehre anthue, sei ungerechtfertigt die Kommission habe die Pflicht, jede Petition eingehend zu prüfen und darüber zu berichten. Daß eine leichtsinnige Agitation durch den Bauernverein getrieben werde, sei keineswegs bewiesen. Die Petenten wollten weiter nichts, als daß nicht in jedem Falle ein Kind, welches die nöthigen Kenntnisse bereits in einem Alter von 13 Jahren erlangt habe, noch darüber hinaus unnütz in der Schule gehalten werde. Dies sei aber auch die Ansicht der Regierung, denn deren Vertreter habe erklärt, daß demgemäß verfahren werde. Diesen Gesichts— punkten entspreche auch der Antrag der Kommission, den er bitte anzunehmen. .

Der Abg. Dr. Langerhans meinte, es sei höchst unrecht, die Forderungen der Volksschule zurückschrauben zu wollen, er schließze sich deshalb dem Antrage Schenckendorff an.

Der Abg. von Schenckendorff begründete seinen Antrag mit dem Hinweise, daß man nicht an den e fern n, der Schule rütteln solle. Die ganze Petition sei höchst leichtfertig hier im Hause vertheidigt worden; wirkliche Gründe habe man nicht angeführt; auch die Petition enthalte solche ni ht.

Der Abg. Dr. Windthorst hielt dafür, daß man über eine Petition, welcher 25 (000 Personen ihre Zustimmung ge⸗ geben haben, doch nicht leichtfertig fortgehen dürfe. Er bitte deshalb, den Kommissionsantrag anzunehmen. ö

Der Abg. Dr, Freiherr von Schorlemer-Alst wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. von Schenckendorff. Wie die Verhältnisse augenblicklich lägen, sei es angezeigt, ein Verbot zu erlassen gegen das Arbeiten von schulpflichtigen Kin⸗ dern in Fabriken. Es gebe immer noch ewissenlose Eltern genug, die jede freie Minute, welche die Schule dem Kinde ge— währe, dazu ausnutzten, dasselbe in der Fabrik arbeiten zu lassen. Andererseits sei es auf dem Lande für Eltern eine harte Maßregel, fremde Leute annehmen zu müssen, während ihre Kinder ke geeignete Arbeitskraft darböten.

Die Diskussion wurde nunmehr geschlossen und nahm das

und Freikonservativen, nach Ablehnung des von Schenckendorff schen Antrages, den Antrag der Kommission an.

Es folgte die Petition von Hausvätern des Schulver— bandes Bullendorf und Herzogiswaldau in Schlesien, be⸗ treffend die Heranziehung der Rittergutsbesitzer zu den Schullasten. . ,

Die Kommission beantragte, die Petition der Königlichen Staatsregierung als Material für die zu erwartende, moöͤglichst bald in die Wege zu leitende Schulgesetzgebung zu überweisen.

Der Abg. Knoch beantragte, die Regierung zu ersuchen, möglichst bald im Wege der Spezialgesetzgebung die Beitrags⸗ pflicht der Gutsherren entsprechend zu regeln. Der Wunsch der Petenten sei um so berechtigter, als die Schullast immer mehr steige und es den Bauern immer schwerer falle, dieselbe allein zu tragen. Den Petenten würde damit nicht gedient sein, wenn sie bis zu einer allgemeinen Schulgesetzgebung warten müßten. .

Der Abg. von Meyer (Arnswalde) stimmte dem Antrage Knoch zu, zumal jetzt, nach Zustandekommen des Volks⸗Schul⸗ leistungsgesetzes die Gutsherren für Schulzwecke gar keine Lasten mehr hätten, abgesehen von den Beilasten, wo sie auch nur das Holz zu fahren brauchten, Nota bene wenn sie Holz hätten. Eine Remedur liege gerade auch im aristokratischen Interesse des Großgrundbesitzes, denn wenn der Großgrund⸗ besitz keine Schullasten mehr habe, so müsse natürlich auch das . desselben fallen. Er empfehle daher den An— tra noch.

841 Abg. Eberty sprach seine Freude darüber aus, daß man auch von der anderen Seite des Hauses anerkenne, daß die Großgrundbesitzer zu Schullasten moralisch verpflichtet seien. Es sei schon ein Gewinn, wenn man das jetzige Verhältniß als einen Mißstand anerkenne. Er bedauere, daß diese Ange— legenheit erst zum Sessionsschluß zur Verhandlung komme, wo eine Erledigung ausgeschlossen sei. Dem Antrage Knoch stimme er zu.

Der Antrag Knoch wurde sodann angenommen.

Ueber die Petition der Gemeinde Broich, Kreis Mül— heim a. d. Ruhr, betr. die Besteuerung des Eisen—

des Hauses für die Leitung der Geschäfte aus, und die Mit-

alsdann die Sitzung mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches das Haus begeistert dreimal

bahn⸗Fiskus, ging das Haus zur Tagesordnung über, weil Seitens der Gemeinde Broich zur Zeit wenigstens der genügende Nachweis einer Ueberbürdung in Folge der Eisen⸗ bahn⸗Anlagen nicht geführt sei. Die Petition von katholischen Familienvätern aus Stuhm in Westyreußen um Aufhebung der dortigen Simultanschule und Wiedereinführung von kon— fessio nellen Schulen wurde der Regierung zur Erwägung überwiesen. .

Die Petitionen von pensionirten Volksschullehrern um Pensionserhöhung wurden durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt, ebenso die Petition des Magistrats zu Lötzen um Gewährung einer Beihülfe aus Staats— fonds zur Unterhaltung des dortigen Pro⸗ gymnasiums oder Uebernahme der Anstalt durch den Staat.

Die Petition der Kirchenräthe der reformirten Gemein— den in Ackel u. a. O., betreffend Wahl der Volks— schullehrer, wurde der Regierung zur Berücksichtigung über⸗ wiesen.

Damit war die Tagesordnung erschöpft.

Der Präsident gab hierauf die übliche Geschäftsübersicht über die abgelaufene Session.

Der Abg. Dr. Windthorst bat das Haus, am Schluß seiner Verhandlungen eine Pflicht zu erfüllen, nämlich dem . zu danken für die unparteiische und umsichtige

eitung der Geschäfte. Zum Zeichen dieses Dankes bitte er die Abgeordneten, sich von den Sitzen zu erheben.

(Die Mitglieder des Hauses erheben sich.)

Der Präsident von Köller dankte für das freundliche Wohl⸗ wollen, welches das Haus ihm in diesem Augenblick, wie die anze Session hindurch, erwiesen habe, und dankte noch ins— , Denen, die ihn bei der Besorgung der Präsidial— eschäfte stets auf das bereitwilligste unterstützt haben, seinen ö, Kollegen im Präsidium, den Schriftführern und den Quästoren. Zum Schluß forderte derselbe das Haus auf, wie immer die Sitzungen mit dem Ruf zu beschließen, der jeder Zeit den Anfang und den Schluß der Verhandlungen be— zeichne, mit dem Ruf: Se. Majestät der Kaiser und König, un ser Allergnädigster Herr, lebe hoch!

Die Mitglieder des Hauses stimmten dreimal lebhaft in diesen Ruf ein. Schluß 3 Uhr.

Die vorgestern Nachmittag abgehaltene Schl ußsitzung der vereinigten beiben Häuser des Landtages, welcher der Vize⸗Präsident des Staatt⸗Ministeriums, Minister des Innern von Puttkamer, der Minister der öffentlichen Ar— beiten, Maybach, der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Br; Lucius, der Justiz-Minister Hr. Friedberg und der Finanz-Minister Dr. von Scholz, beiwohnten, wurde um 4 Uhr von dem Präsidenten des Herrenhauses, Herzog von Ratibor, eröffnet. .

Der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, von Puttkamer, verlas darauf folgende Allerhöchste Botschaft (die Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen):

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. haben auf Grund des Artikels 77 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1859 den Vize⸗Präsidenten Unseres Staats⸗Minifteriumsz von Puttkamer beauftragt, die gegenwärtige Sitzung der beiden . des Landtages UÜnserer Monarchie am 14. Mai d. J in nserem Namen zu schließen. Gegeben Berlin, den 13. Mai 1887. Wilhelm. Gegengezeichnet vom Staats⸗Ministerium. und erklärte im i e . Auftrage die Session des Land⸗ tages der Monarchie für geschlossen.

Der Präsident, ir von Ratibor, hrachte hierauf ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Anwesenden dreimal lebhaft einstimmten.

Haus gegen die Stimmen der Freisinnigen, Nationalliberalen

Schluß 4 Uhr 38 Minuten.