haltendes Literatur und Kulturbild aus dem Zeitalter Friedrichs des Großen, das Jeder, welcher sich nur irgendwie für jene denkwürdige Periode unseres nationalen Lebens interessirt, mit lebhafter Befrie⸗ digung lesen wird. ‚Die deutsche Sappho“ enthält zugleich eine reiche Auswahl der schönsten, originellsten und gediegenften Gedichte und Improvisationen der Karschin, die um fo willkommener sein werden, da wir bisher keine Auswahl der Gedichte derfelben besitzen, diese 4, vielmehr kaum noch in alten Bibliotheken zu haben find. Das
erk ist volksthümlich und fesselnd geschrieben und kostet bei eleganter Ausstattung nur 2 M 50 5.
— In Nr. 17 der ‚Kunst für Alle“ (München, Bruckmann's Verlag) finden sich auf den Bildern althellenifche Frauen in froher Verehrung des Dionysos begriffen, von L. A. Geiger — daneben lob— singende Zöglinge eines venezianischen Marienstiftes, von E. Serra lebensfrisch auf die Leinwand gebracht, ein hochpoetisch aufgefaßter Blick auf den Lateran und die Appische Straße mit ihren uralten Trümmern, von Meister O. Achenbach — endlich ein ebensolcher in die Urgemüthlichkeit des Münchener Hofbräuhauses von Edm. Har⸗ burger, dem allbeliebten Humoristen der „Fliegenden Blätter“, ver— einigt, und geben im Verein mit dem reich illustrirten Text, aus dem hier nur ein Pariser Salonhericht von O. Brandes, eine interessante Episode aus Victor von Scheffel's italienischer Künstlerzeit von Joh. Proelß und eine Besprechung der Venezianischen Ausstellung von Maler Aug. Wolf hervorgehoben seien, von neuem einen guten Beleg für die unablässigen Bemühungen der Redaktion, das treffliche Blatt auf der so schnell erreichten Höhe auch beftändig zu erhalten.
— Joseph Baer & Co, Buchhändler und Antiquare in Frankfurt a. M. und Paris, haben wiederum 2 Lager⸗-Kataloge, 198 und 201, versendet. Katalog 198, „Semitica. Literatur und Geschichte der Semitischen Völker“, enthält ein Verzeichniß von 712 Schriften unter folgenden Rubriken: Allgemeines; Assyrisch, Aramäisch, Syrisch, Chaldäisch; Hebräisch (Grammatik, Lexikographie, Exegese); Talmudische und rabbinische Literatur, fowie Geschichte der Juden; Reisen ins, heilige Land und Geographie Palästinas; Phönizisch; Arabische Literatur und Geschichte; Abessinisch und Koptisch. — Katalog 201 führt unter dem Titel „Bibliotheca Hortensis. Reiche Sammlung von Werken über Gartenkunst, Blumenzüchterei und Gartenarchitektur, aus der Bibliothek des verst. Kaiferl. Russischen Garten⸗Inspektors L. Müller in Moskau,“ 323 Schriften über Garten— kunde auf. =
— Vor Kurzem ist der „Bericht über den Schleswig⸗ Holsteinischen Kunstverein zu Kiel für das Jahr 18865“ erschienen. Der belebende Mittelpunkt für die Wirksamkeit des ge⸗ nannten Vereins, besonders für die in Kiel ansassigen Mitglieder dez— selben, ist nach wie vor die permanente Ausstellung von Kunstwerken der Gegenwart; dieselbe fand auch im verflossenen Jahre statt. Die Mitgliederzahl des Kunstvereins betrug am Schlusse des Jahres 1886 613; das Direktorium desselben, dessen Vorsitzender der Konsistorial⸗ Präsident Dr Mommsen ist, besteht aus 15 Personen. Die Ein— nahmen des Vereins beliefen sich im Jahre Js88s5 auf 13 638 t. s86 3, die Ausgaben dagegen auf 6950 ÿ, ' g8 N, somit betrug der Kassenbehalt am 31. Dezember 1886 5697 S½ 33 J. Der Fonds zur Tilgung der Bankaktien beträgt 9600 „M, der Fonds zum Ankauf von Gemälden nebst erwachsenen Zinsen 589 S 56 3.
Gewerbe und Handel.
Deutsche Lebens- Pensions- und) Renten-Ver— sicherungs⸗Gesellschaft 4. G. in Potsdam. In der am 4. Juni abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung wurde über die Jahresrechnung für 1886 der Verwaltung einstimmig Decharge ertheilt. Demnächst wurde beschlossen, den aus dem Jahre 1884 her⸗ rührenden Ueberschuß in 1887 als Dividende zu vertheilen. Das in Folge Ablaufs. der Wahlzeit aus dem Kuratorium aus⸗ scheidende Mitglied, Hr. Bürgermeister Zehrmann in Potsdam, wurde einstimmig wiedergewählt. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Abänderungen der Statuten fanden die Ge— nehmigung der Versammlung. Vorbehaltlich der Zustimmung der Königlichen Staatsbehörden wird danach die Gesellschaft vom 1. Januar 1888 ab die Firma ‚„Deuische Lebensversicherung Potsdam“ führen. Nach den geschäftlichen Mittheilungen der Direktion haben von Anfang Januar bis Ende Mal 1887 im Ganzen 2493 Ver⸗ sicherungsanträge über 4 651 931 S zur Beurtheilung vorgelegen. Neue Policen sind in dem Zeitraum 2087 uͤber 3717041 „ aus— gestellt. Nach Abzug der durch Tod und aus sonstigen Ursachen er— loschenen Policen ergiebt sich Ende Mai ein Versicherunasbestand von 38 053 Policen Über 63 425 466 S Kapital und 15 S9 7, 45 Mᷓ Jahresrente.
— Gewerbeblatt aus Württemberg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel. Fr. 23. — Inhalt: Die Ausbildung von Handwerkslehrlingen in Eisenbahn— Werkstätten. — Explosionen von Petroleumlampen. — Verschiedene Mittheilungen. — Neues im Landes⸗Gewerbe⸗Museum. — Thätigkeit zes chemischen Laboratoriums. — Reichs-Patente von Erfindern aus Württemberg. (Patent-Anmeldungen. — Patent-Ertheilungen. — Uebertragung eines Patents.)
— Die New⸗orker Hdls.⸗ Ztg.“ schreibt in ihrem vom 27. v. M. datirten Wochenbericht: Das Geschäft am Waaren“ und, Produktenmarkt hat einen im großen Ganzer recht be⸗ friedigenden Verlauf genommen. Von Brodstoffen zog Weizen schließlich sowohl, für Loco⸗Waare als auch für Termine nicht un⸗ erheblich an; Magis war stationär, hatte aber immerhin feste Grund— stimmung; der Export in diesen beiden Cerealien war durchaus zu⸗ friedenstellen. Hafer hatte stilles Geschäft, Gerste lag sehr fest. Das Befrachtungsgeschäft hat sich des Weiteren gebessert. In Baumwolle haben Notirungen für Loco. Waare und Termine, bei lebhaften Umsätzen, einen ferneren ansehnlichen Avanz zu verzeichnen. In Brasil-Kaffees fand wiederum fehr erregtes Ge⸗ schäft, zu stark steigenden Preisen, statt; auch milde Sorten erfreuten sich andauernd großer Beachtung. Der Theemarkt bot nichts Neues von Int resse. Zucker trat Anfangs reger auf; der Schluß gestaltete sich wieder ruhiger. Die anhaltend lustlose Stimmung in Provisionen hat auch in dieser Woche vorgeherrscht, und wurde besonders Schmalz, bei langsam rückgängigen Notirungen, davon betroffen; Schweine⸗ fleisch hielt sich relativ fester. Am Metallmarkt waren Blei und Zinn, sowie Eisen und Kupfer fest, während Zink vernach— lässigt war. Von Schiffsbedürfnissen war Terpentinöl schließlich etwas williger, Harz ziemlich fest. Raff. Petroleum still abe! preishaltend. In Pipes lines Certificates entbehrt die Spekulation des nöthigen Vertrauens, und obschon die Preife seit gestern 2 C. angezogen, bleiben die Transaktionen klein. Schlußpreis 6335 C. Die schon seit einigen Wochen am Wollmarkt ctablirte bessere Stim⸗ mung hat sich auch in dieser Woche behauptet. Fremde und einhei— mische Manufakturwagren sind fehr still gewesen. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1150 163 Doll. gegen 1 729 355 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Glasgow, 6. Juni. (W. T. . Die Verschiffungen betrugen in der vorigen Woche 660 Tons gegen 9500 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 6. Juni. (W. T. B.) Garne belebter, Stoffe geschaͤftslos.
Wolle ruhig, fester,
Submissionen im Auslande.
ö n n.
1) 17. Juni, 103 Uhr. Artillerie und Torpedos⸗Direktion des ersten Seedepartements zu Spezia. Lieferung von gegerbten Häuten und Fellen im Betrage von 33 592, 90 Lire. Kaution S306 Lire.
, . Juni, 10 Uhr. Territorial⸗Direktion des Militär ⸗ Genies zu Genua.
Herstellung einer Küsten⸗ Telegraphenstation am Ka le bei . . . Lire. Kaution 39090 Lire. .
ähere Bedingungen in italienischer Sprache in der Expediti des Reichs ⸗Anzeigers. J .
=
Die Nachfrage nach Roh, und raffinirlem
Berlin, 7. Juni 1887.
Das Evangelische Johannisstift, das zu seinen Gönnern auch Ihre Majestäten den Kgifer und die Kaiserin, den Prinzen und die Prinzessin Wilhelm, sowie den Hhripzen Heinrich zählt, feierte gestern das 36. Jahresfest. Alke Ge⸗ bäude des am Jungfernhain belegenen Stifts waren mit Fahnen und Guirlanden geschmückt, das Denkmal des Stifters, Wichern. von Blattpflanzen und Blumen umgeben. Neben dem Fichtenhain war der Festplatz errichtet. Cine zahtreiche Menge hatte sich hier versammelt. Hofprediger Stöcker, Superintendent Kreibig u. A.. hielten Ansprachen. Der Bläferchor des Stifts trug geistliche und Volksweisen vor. Dem Bericht zufolge hat das Stift auch im letzten Jahr ersprießlich wirken können. Das Areal umfaßt jetzt 118 Morgen und ist bedeckt mit 12 kleineren Häusern, die sich um das größere Hauptgebäude gruppiren. Die Bruderanstalt des Stifts zählt z. 3. 0 Brüder, 274 haben bereits hier ihre Ausbildung gefunden, von ihnen wirken 30 in Berlin und der Provinz Brandenburg und zwar stehen 9 im Dienst der Herbergen, 10 in der Kinderpflege, 7 in der Stadi— mission und 4 in der Krankenpflege. Allein im letzten Jahre wurden in 25 Fällen aus Berlin und der Prkovin; Brandenburg Brüder erbeten. Neu übernommen wurde durch Brüder u, A. die Pflege der männlichen Cpileptischen in der neuen Potsdamer Anstalt. Im Sternenhaus, welches Brüder für den Predigerberuf unter den Deutschen Amerikas vorberestet, konnten im letzten Jahr 10 Brüder eingesegnet werden; sechs von ihnen gingen sofort nach Amerika, um das Prediger⸗-Seminar in St. Louis zu beziehen. Die Kinderanstalt enthält 6 Knabenfamilien und 2 Mädchenfamilien mit zusammen 100 Zöglingen. Die Schule der Anstalt wird außerdem von 50 Kindern der Nachbarschaft besucht. Neugebildet ist eine Halbtags⸗ schule und eine Abtheilung für Lateinschüler. Die Ferien kolonie wurde von z! schwächlichen Kindern besucht Leider mußte der vierte Theil der An⸗ gemeldeten aus Mangel an Mitteln abgewiesen werden. Die Deko— nomie endlich erzeugte Produkte im Werthe von 18435 AM, u. A. konnten abgesetzt werden bezw. wurden verbraucht 390 126 1 Milch, 1462 Eier, 10 Kühe, 23 Schweine, 31 Stück Federvieh und Gemüse im Werthe von 4173 6. Die Ausgabe betrug 14 950 „6, so daß 3504 M. Ueberschuß an die Hauptkasse abgeführt werden konnte, welche überhaupt eine Einnahme von 66 166 „, darunter an Beiträgen 12509 S und an Kostgeldern 28 797 S und eine Ausgabe von 66 436 é hatte, somit mit einem Defizit von 270 „M. abschloß.
Die 30 Konkurrenzen des „Unionklub“, welche während des Sommer-Meeting zum Austrag kommen werden, vertheilen sich auf die einzelnen Renntage in folgender Weise: J. Tag: Donnerstag, J. Juni: Versuchsrennen der Stuten, Klubpreis 2069 e , Union— rennen, Staatspreis 10 900 A6, großes Graditzer Handicap, Graditzer Gestütspreis 3000 S, Staatspreis 1V. Klasse 1500 (S6, Verloosungs— rennen, Graditzer Gestütspreis 2400 MS und Flibustierrennen, Staats— preis 1400 ½ Zusammen 6 Rennen mit 26 300 „, Geldpreisen. — I. Tag; Sonnabend, den 11. Juni: Versuchsrennen der Hengste, Klubpreis 2000 „½, Preis der Diana, Staatspreis 5000 M6, Sffizier⸗ rennen, Preis Sr. Majestät des Kaisers von 825 , silbernes Pferd von Sr. Majestät dem Hochseligen König als Kronprinz verliehen und Klubpreis 3006 (6ς, Tribünenrennen, Staatspreis 1800 . und Sommer ⸗ Hürdenrennen, Staatspreis 1205 40 Zusammen 56 Rennen mit einem Ehrenpreis und 13825 6 Geldpreisen. — III. Tag: Sonntag, den 12. Juni: Sierstorpff-⸗Memorial, Graditzer Gestütspreis 000 S, Botschafter Preis, Graditzer Gestütspreis 6000 , Seahorse⸗Rennen, Staatspreis 2000 M, Verkaufs⸗Rennen, Graditzer Gestütspreis 1500 (, Unschulds⸗Rennen, Staatspreis 1300 S6 und Großes Hoppegartener Jagd Rennen, Klubpreis 3000 ½ Zusammen 6 Rennen mit 19000 I Geldpreisen. IV. Tag: Dienstag, den 14. Juni: Kriterium, Klubpeeis 4060 Ab, Silberner Schild Sr. Maijestät des Kaisers und Staatspreis 10 000 , Großes Armee-Jagd⸗Rennen um den Ehrenpreis Sr. Majestät des Kaisers und zwei Ehrenpreife des Vereins und die Geldpreise von 2000 und 1006 M, Verkaufs ⸗Rennen, Graditzer Gestütspreis 15900 6, Hymenäus- Rennen, Staatspreis 2000 M und Charlottenburger Handicap, Klubpreis 1806 0 Zu⸗ sammen also 5 Rennen mit vier Ehrenpreisen und sieben Geldpreifen von zusgmmen. 22 0909 M. — V. Tag. Mittwoch, den 165. Juni: Berggeist⸗Handicap, Graditzer Gestütspreis 2060 e, Adonis⸗Rennen, Staatspreis 4000 Ss, Staatspreis II. Klasse 4569 „S, Verkaufs⸗ Handicap, Graditzer Gestütspreis 1500 , Abschieds⸗Rennen, Staats—⸗ preis 1200 S½ς und Trost-Handicap, Graditzer Gestütspreis 1200 h Zusanmmen tz Rennen mit 6 Geldpreisen in Höhe von 15 G60 76 * Am Dienstag, 14. Juni, findet das Große Armee⸗Jagd⸗Rennen und das Rennen um das Silberne Schild, zwei Rennen; zu welchen Se. Majestät der Kaiser selbst die Ghrenpreise gestiftet hat, statt.
Die Schmückung der Gräber und Denkmäler a uf den Schlachtfeldern um Metz und überhaupt in Lothringen wird durch den Kriegerverein Metz sowie durch die Kriegervereinz in Lothringen auch in diesem Jahre in möglichst um— fangreicher Weise erfolgen. Wie in den Vorjahren, sind die Erinne⸗ rungstage, an die großen Kämpfe um Metz vom 14. bis 18. August zur Ausführung dieses Vorhabens ausersehen.
Nehen der allgemeinen Gräberschmückung ist diesmal aber noch ein anderes Liebeswerk auszuführen. Auf dein Garnison⸗Kirchhof in Metz ist eine beträchtliche Anzahl deutscher Soldaten beerdigt, welche in den Schlachten um Metz, jedenfalls in den vordersten Reihen ver— wundet, von den Franzosen aufgenommen und in die Festung gehracht wurden, woselbst sie ihren Wunden erlagen.
Die Metzer Militärbehörde hat es mit dankenswerther Bereit willigkeit übernommnen, diesen Todten gegenüber eine Ehrenpflicht durch Aufrichtung eines Denkmals über ihren Gräbern zu erfüllen, und wird der Kriegerverein Metz nach Kräften bemüht sein, diesem pietätvollen Unternehmen mit Geldmitteln betzustehen.
Alle Kameraden, sowie auch die Gönner der Kriegergenossen⸗ schaften werden von dem Verein gebeten, durch Geldspenden zur würdigen Ausübung dieser Liebeswerke nach ihren Kräften beizutragen.
Ueber die Verwendung der Gelder, welche man an den 1. Vorsitzenden des Kriegervereins Metz, Herrn Hein, einsenden wolle, wird, wie in den Vorjahren, öffentlich Rechnung gelegt werden.
„„Der Gef lügelverein „Cyprig“ begab sich gestern nach Klein⸗Glienicke, unl an den in der Peter-Paul⸗-Kiche zu Nikolskoe bei? gesstzten Särgen der Prinzen Garl and Friedrich Earl, der früheren Protettoren des Vereins, in ehrfurchtsvollster Pietät einen Kranz niederzulegen. Der Ausflug gab zugleich Gelegenheit, einige ornithologisch interessante Beobachtungen zu machen.
Stolze'scher Stenographen⸗Verein. Hauptversamm— lung; Donnerstag, den 9. Juni 18357, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Restaurants Kurfürstenkell er, Poststraße 5, Hof links part. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. Parlaments Stenographen Resnerowski: Aus der stenographischen Praxis 2) Vereinsangelegen⸗ heiten (Antrag auf Niedersetzung eines Ausschusses).
Bad Nenndorf, 3. Juni. Am heutigen Tage feierte das Bad Nenndorf in einfach herzlicher Weise das Fest eines hundertjährigen Beste hen. Der Ober-Präsident der Pcovinz , ., Staats⸗Minister Graf zu Eulenburg, in Begleitung des Regierungs⸗-Präsidenten sowie noch weiterer Vertreter der Königlichen Regierung zeichneten das Fest durch ihre Gegenwart aus,. Eine be—⸗ sondere Weihe empfing dasselbe durch Verleihung der Bildnisse Sr. Majestät des Kaisers und des Landgrafen Wilhelm's 1X. Kurfürsten Wilhelm's J. von Hessen, des Begründers des Bades. Leider be— günstigte das Wetter keineswegs die Feier.
Im Königlichen Schauspielhause fand am Sonntag Abend die Aufführung der Schiller'schen Tragödie: Die Braut von Messing“ statt. Dieselbe war insofern von besonderem
Interesse, als in der Rolle des Don Cesar eine Neubesetzung statt⸗ gefunden hatte, indem nämlich Hr. Matkowsky vom Stadttheater in 6 als Gast auftrat. Es war eine durchaus achtenswerthe eistung, welchs Hr. Matkowsky mit seinem „Cefar“ bot. Dieselbe verrieth das fleißige Studium, welches der Künstler auf seine Rolle verwandt hatte, und wenn eine nach jeder Hinsicht tadellose Wiedergabe derselben noch nicht erzielt wurde, fo sst doch zu erwarten, daß das Streben nach künstlerischer Vollendung, von dem der Gast offenbar beseelt ist, allmählich von bestem Er— folge gekrönt werden wird. In dem Schiller'schen Bühnenwerk weht jener Geist der antiken Tragödie, dessen Eindruck auf die Zu⸗ schauer ein um so gewaltigerer sein wird, je mehr es den Darstellern gelingt, durch ihr Spiel die tragische Gewalt der Handlung zur Geltung zu bringen; Haltung, Miene und Wort muß in Ein— klang mit dem Charakter der Rolle und mit der Eigenart der Zeit stehen, in welcher sich die Handlung abspielt. Eine realistische Bar— stellung des Don Cesar würde dieser Figur schaden; sie ist eine durch— aus poetisch und ideal angelegte, welche durch die von manchen Schau— spielern heutzutage beliebte, sich allzusehr an die Wirklichkeit anschließende Darstellung unbedingt leiden würde. Nicht immer hielt sich Hr. Matkowsky von derartigen Versuchen frei, durch starkes Hervorkehren der naturalistischen Momente wirken zu wollen, im Großen und Ganzen wahrte er jedoch das künstlerische Maß und schuf eine edle, den idealen Absichten des Dichters entsprechende Gestast; der Höhepunkt der Darstellung im fünften Akt gab ihm Gelegenheit, seine künstlerische Befähigung und Kraft zum überzeugenden Ausdruck zu bringen. . Leistungen des Gastes ist daher mit Interesse entgegen⸗ zusehen.
Am gestrigen Abend hatten wir Gelegenheit, im Königlichen Opernhause einer nicht minder interessanten Vorstellung beizu⸗ wohnen, welche uns zwei namhafte künstlerische Kräfte vorführte. Fr. Rosa Sucher sang in der Walküre“ die Sieglinde und Fr. Klafsky die Brünhilde Was die Leistung der erstgenannten Dame betrifft, so ist sie wohl den besten zur Seite zu stellen, welche von Darstellerinnen der „Sieglinde“ an dieser Stelle geboten worden sind. Sowohl gesanglich wie in der Darstellung gewährt Fr. Sucher mit dieser Partie einen hohen künstlerischen Genuß. Die Poesie, welche diese Gestalt umschweht, wird in zarter Weise von der Gaͤftin zum Aus⸗ druck, gebracht, und wiederum für die leidenschaftliche Kraft findet sie ergreifende Ausdrücke. Der Vortrag zeichnete sich durch Sauberkeit und sorgfältige Behandlung aus und errang den wohlverdienten Beifall der aufmerksamen Zuhörer. Mit gutem Erfolge führte auch Frau Klafsky ihre, Partie durch, und, wenn man einen Vergleich) der beiden Listungen anstellt, mit nicht geringerem Glück als die vorher genannte Dame. Die Innigkeit, welche Spiel und Gesang der Gastin zeigt, ver⸗ fehlte auch gestern nicht die Wirkung auf das Publikum, welches seiner Zufriedenheit wiederholentlich Ausdruck gab. Den beiden Leistungen der Gastinnen schloß sich diejenige des Hrn. Riemann in gewohnter Trefflichkeit an, der Siegfried ist eine derjenigen Rollen, welche uns den Künstler in der Vollkraft seines Könnens zeigten. Die übrigen Hauptrollen wurden von den Hrrn. Krolop, Biberti sowie Frl. Renard in anerkennenswerther Weife durchgeführt. Der reichlich gespendete Beifall der Zuhörer legte Zeugniß dafür ab, daß die Auf führung des „Siegfried“ mit der gerroffenen Besetzung eine in jeder Beziehung genußreiche und künstlerisch vortreffliche war.
Bäder⸗Statistik. Personen Aachen bis zum 5. Juni lseit dem 1. Januar Fremde) g . . ca. 10 480 Auerbach (Hessen) bis Ende Mai 3 - . Baden-Baden bis zum 8. Juni (Fremde) ,,,, Görbersdorf bis zum 2. Juni (Kurgäste ) ... Jugenheim (Bergstr.) bis Ende Mai (Kurfremde) Karlsbad bis Ende Mai J Kudoma his zum 2. Mai (außer 37 Durchreisenden; Kurgäste) Landeck bis zum 2. Jun (nebst 106 Durchreisenden; Kurgäste) Lippspringe am 5. Juni (Rurgäste) w Vauheim bis zum 2. Juni (Kurfremde) n. enn n m n,, Oeynhausen bis zum 3. Juni (außer 1581 Durchreisenden; n, ö , , . . 4. Juni (außer 78 Passanten Parteien; Kurgãäste J iii Reinerz bis zum 3. Juni (außer 270 Erholungsgästen und n n nn,, Salzbrunn bis zum 3. Juni (außer sonstigen 136 Fremden; , Schandau bis Ende Mai (nebst 553 Durchreisenden; 136 w,, und Schönau bis zum 16. Mai (Fremde, davon 3395 Passanten und Touristen) ö ; Tharandt bis Ende Mai (88 Parteien) wd Warmhrunn bis zum 1. Juni (außer 2656 durchreisenden He den; Firn, J Weißer Hirsch bis Ende Mai (120 Parteien)... Wiesbaden bis, zum 5. Juni (Fremde, einschließlich der ,,,, J Wildungen bis zum 351. Mai (365 Nrn.) Wilhelmshöhe (bei Kasselh am 29. Mai (anwesende Fremde) Wittekinz (bei Giebichenstein und Halle) bis zum 5. Suni (Nrn.) . J 148 Von anderen Bädern wurden besucht, und zwar bis zum 20. Mai: Sooden 4. d. Werra von 34 Personen (19 Nrn.); — bis Ende Mai: Georgenbad. (Lausitz! von 5. Personen (in 2 Parteien), — Jonsdorf von 10 Pers. (in 5 Part.), — Kreischa von 67 Perf. (in 53 Part.), — Lindenfels von 4h Kurfremden. — Oppelsdorf (bei Reibersdorf von z9 Pers. (in 33 Part), — Oybin von 39 Pers. (in 14 Part.), — Peiersthal von 2 Badegästen und 506 Durchreisenden, — Salz⸗ detfurth von 22 Kurgästen. — Salzhausen (bei Ridda) von 11 Kur— fremden, — Wennigstedt⸗-Sylt von 6 Kurgästen, — Werne Bz. Münster von 61 auswärtigen Kurgästen, — Westerland-Sylt von 28 Kurgästen und 45 Durchreisenden; — bis zum 2. Juni: Glücks—⸗ burg von 43 Pers.
— Allen denen, welche die Insel Sylt mit ihren berühmten Nordseebädern besuchen wollen, dürfte das eben im Buchhandel er= chienene, von der Badedirektion in 4. Auflage herausgegebene illustrirt: Schriftchen Die Nordseebäder auf Sylt, Wester⸗ land, Marienlust und Wennigstadt, Uebersicht für 1887 (1887, 3. Jahrgang. Verlag der Badedirektion Westerland, Preis C.- g) willkommen sein, denn es enthält in knapper Forin alles Wissenswerthe über die Einrichtungen der genannten Seebäder dieser Frieseninsel nebst einer Fisenbahnkarte von Norddeutschland, einem Eisenkahn⸗Fahrplan, einem Dampfschiff⸗Fahrplan und einer Karte bon Sylt. Eine Anzahl gelungener Holzschnit te gereicht überdies dem Büchlein zur Zierde.
Teplitz
Redacteur: Riedel.
Verlag der Cxpedition (Sch ol) Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen An eigers ( Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 31. Mai bis 4. Juni 1887.
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. Mm 130.
Erste Beilag
E
Berlin, Dienstag, den 7. Imi
1887.
betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichs haushalt d- Ctat für das Etatsjahr 1887/88.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser,
König von Preußen zc. ;
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des 3 , was folgt:
Der diesem Gesetze als Anlage beigefügte Nachtrag zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1887/88 wird
festgestellt und tritt dem durch das Gesetz vom 30. März 1887
(Reichs-Gesetzbl. S. 125) festgestellten Reichshaushalts⸗-Etat
Deutsches Reich. Gesetz,
Vom 1. Juni
Ausgabe
1887.
auf 176 032 802 M, nämlich
auf 19 408 019 4 an fortdauernden, und auf 156 624 783 6 an einmaligen Ausgaben,
und
in Einnahme
auf 176032 802 M
für das Etatsjahr 1887/88 fa.
kasse auszugeben,
Millionen Mark ausgedehnt.
zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1887/88.
(L. 8.
Die im §. 3 des vorbezeichneten Gesetzes dem Reichskanzler ertheilte Ermächtigung, Schatzanweisun Verstärkung des ordentlichen Betriebs
. 90.
Die Vorschriften der 88. 4 his 6 des erwähnten Gesetzes gelten auch für die vermehrte Ausgabe von Schatzanwersungen. Urkundlich unter Unserer Höchstei und beigedrucktem Kaiserlichen Insiege Gegeben Berlin, den g. Juni 1887.
Wilhelm. von Bismarck.
Nachtrag
en zur vorübergehenden ö der Reichs Haupt⸗ wird bis zum Betrage von einhundert
ö Unterschrift
Kapitel.
Für das Etatsjahr 1887.88 treten hinzu:
Ausgabe. Preußen 2c
A6.
Sachsen
M6.
Württem⸗ berg haupt
Ueber⸗
cC⸗ s6⸗ . 6.
Militär Medizi⸗
Fortdauernde⸗ Ausgaben. VI. Verwal- tung des Reichs heeres. Militär ⸗Inten⸗ , Militär Geistlich⸗ ö Militär ⸗⸗Justiz verwaltung .. Höhere Truppen befehlshaber.. Generalstab und Landes vermes⸗ sungswesen Ingenieur⸗ und Pionier⸗Corps n. 17000 Geld⸗Verpflegung
der Truppen. 5 659 140
Natural ver⸗ pflegung .. 3 841638
Bekleidung und Ausrüstung der Truppen. ; Garnisonverwal⸗ tungs⸗ u. Servis⸗ wesen . 1723 944 nalwesen. 2653 184 Verwaltung der Traindepots und Instandhaltung der Feldgeräthe. Verpflegung der Ersatz u. Reserve⸗ mannschaften ꝛc. Ankauf der Re⸗ montepferde. Verwaltung der Remontedepots. Reisekosten und Tagegelder, Vor spann ⸗ u. Trans portkosten.. Militär⸗Er⸗ ziehungs⸗ u. Bil⸗ y ö Artillerie und Waffenwesen . Bau u. Unterhal⸗ tung d. Festungen — Wohnungsgeld⸗ zuschüsse . 196884 Unterstützungen f. aktive Militärs und Beamte, für welche an anderen Stellen Unter⸗ stützungöfonds nicht ausge⸗ worfen sind .. , hn Aus⸗ ,
37 000
125 000 91 469 31000
186 000
20000 836 522
9 625 3175
11 800 1300 3810
31 320
1200 791 188 532 908
202348
188 392 35 976
4610 69 ö?
5760 19400 6 665 812 4582377
1731641
1959 869 298 287
43 300
1448 138 948 23 073 136 298 — 31 000
9 700 209900
. 22 745 ob 028 1014150 — 200 10090 232 444
10 475 3461
Summe Kapitel 16 bis 43 I4 574 274 Dazu: Militär · Verwal⸗ tung von Bayern
2004349
640 1h 7 218 779
1439 240
—
das Ausgabe.
188735 treten hinzu
Ftatsjahr
A6
Summe VI
18 658 019
XI. Reichs schuld.
Verzinsung . J Summe Il für sich. Summe der fortdauernden Ausgaben Ginmalige Ausgaben. V. Verwaltung des Reich s—⸗ heeres. Ordentlicher Etat. a. Preußen ꝛc. . . b. Sachsen .. c. Württemberg
d. an Bayern.
Außerordentlicher Etat.
Zu Garnisonbauten ꝛe. in Elsaß—
d
Zur Ergänzung und Verstärkung der
Festungen beziehungsweise der Ver—
theihigungseinrichtungen in denselben
Für die Vervollständigung des deut—⸗
scher Eisenbahnnetzes im Interess
der dandesvertheidigung. . Zu Kasernenbauten.
a. Preußen ꝛc. . .
b. Sachsen ..
c. Württemberg
Summe V
XI. Betriebsfonds. Zu eisernen Vorschüssen für die Ver— waltung des Reichsheeres.. .. Summe der einmaligen Ausgaben Summe der fortdauernden Aus— k Summe der Aus nabe
a X. Außerordentliche Zuschüfse. Aus der Anleihe. . Zu einmaligen Ausgaben der Ver— waltung des Reichsheeres, und zwar: a. für Rechnung der Gesammtheit aller Bundesstaaten . 152 928 994 0 b. für Rechnung der Bundesstaaten mit Ausschluß von Bayern. 500 000 , Zu eisernen Vorschüssen fur die Ver— waltung des Reichsheeres . ; Summe XI. XI. Matrikularbeiträge. Preußen. JJ ,,, Sachsen. .. Württemberg. ö J,, Mecklenburg⸗Schwerin. Sach en ⸗ Weimar Mecklenburg ⸗Strelitz Oldenburg. ö , ö J Sachsen⸗Altenburg . . Sachsen⸗Coburg und Gotha. ,, Schwarzburg⸗Sondershaufen . Schwarzburg⸗Rudolstadt Waldeck. J Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie. Schaumburg⸗Lippen. ö, Lübeck Bremen. . . gen Summe XI Summe der Einnahme Die Ausgabe beträgt. Balanzirt.
Wilhelm.
* —
C O, d,.
Berlin, den 1. Juni 1887. (L. 83
Gesetz,
der Verwaltung des Reichsheeres und Vervollstän digung des deutschen Eisenb im Interesse der Landesvertheidig
Vom 1. Juni 1887.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser,
König von Preußen 2c.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung
des Bundesraths und des i bg, was folgt:
Die Aufwendung eines Betrages bis zur Höhe von ; ö in der Anlage aufgeführten Zwecke
165 647 702 υ! für wird genehmigt. )
Insoweit Beträge von der im §. 1 angegebenen Summe zu den daselbst bezeichneten Zwecken im Etatsjahre 1886/57 bereits verausgabt sind, wird dazu die nachträgliche Genehmi⸗
gung ertheilt. z Der Reichskanzler wird irmächtigt: 1) die nach §. L erforderlichen Geldmittel,
250000 19408019
80 171929
166 624783
IT Js d 7 Ss
nnn Imi d d
von Bismarck.
, die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke
2274194
6 945065 29 500 000
36 314 000
3195189
18 40809
12113508 1980298 1627 764
597 488 555922 366 325 179585 113 640 26175 121 584 186 503 91 694 70 504 75 857 124 5323 30901 37198 18358 32778 62 349 17255 48212 33 572 79 009 353 837 462 8890
116 032 802
für die ahnnetzes ung.
und
der
für
Zwecke
Anlage.
Heeres verstärkung und aus
2) die außerordentlichen Geldmittel, welche in dem Nach⸗ Für trage . Reichshaushalts⸗Etat für das Etatsjahr 1887/88
zur Bestreitung einmaliger Ausgaben:
a. der Verwaltung des Reichsheeres im ö b. für die Vervollständigung des deut⸗ chen Eisenbahnnetzes im Interesse der Landesvertheidigung im Betrage d zu eisernen Vorschüssen für die Verwal⸗
1II7Z 114994
36 314 000 „ 189
IJ
tung des Reichsheeres im Betrage von 3 195 im Ganzen bis zur Höhe von . . 166 624
vorgesehen sind — im . , Kredits flüssig zu machen und zu diesem Zweck in dem Nominalbetrage, wie er zur Beschaffung jener Beträge von insgesammt 112272 4853 6 erforderlich sein wird, eine verzinsliche, nach den Bestimmungen des Gesetzes vom 19. Juni 1868 (Bundes-⸗-Gesetzbl. S. 339) zu verwaltende Anleihe auf⸗ zunehmen und ö auszugeben.
83 b
Die Bestimmungen in den §8§8. 2 bis 5 des Gesetzes vom
der Marine—
27. Januar 1875, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für ö c . Telegraphenverwaltung (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 13), finden auch auf die nach dem gegenwärtigen Gesetze aufzunehmende Anleihe und auszugebenden Schatz⸗ anweisungen mit, der Maßgabe Anwendung, daß Zinsscheine auch für einen längeren Zeitraum als vier Jahre ausgegeben werden dürfen.
Urkundlich unter Unserer Kö Unterschrift
beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 1. Juni 1837. (L. S.) Wilhelm.
l jenigen einmaligen Ausgaben aus anderen Gründen,
das Etatsjahr 1886/87
Anlaß
von Bismarck.
der welche
außeretatsmäßig zur Ver⸗
Laufende Nr.
rechnung gelangen.
Bezeichnung der Ausgaben.
Geld⸗
betrag für
1886/87
1b
Verwaltung des Reichsheeres. a. Preußen 2e.
A. Bekleidungswesen. Zur Beschaffung der Ausrüstungsstücke für die vier euen Füsilier⸗Regiment 799 000 (. neuen Füsilier Regimenter. .. 7 = Zur Beschaffung der Bekleidung und Ausrüstung (ausschließlich des Tuchs, welches aus vorhandenen Beständen genommen wird) für die 15 vierten Bataillone, und die 17 Bataillone des Eisenbahn⸗ Regiments ,
2160000
Summe A fur sich.
B. Garnison⸗Verwaltungswesen.
Zur Beschaffung der Utensilien für die einzurichtenden militär⸗fiskalischen Gebäude ꝛc. und für die von Kommunen und Privaten zu ermiethenden, von der Militärverwaltung auszustattenden Einquartierungshäuser und Stallungen, aus— schließlich Elsaß-Lothringen ö Desgleichen in Elsaß⸗Lothringen.. Zur Erwerbung neuer beziehungsweise Erweiterung vorhandener Exerzier⸗ und Schießplätze, sowie zur Herstellung und Einrichtung derselben, ausschließlich Elsaß⸗Lothringen ... Desgleichen in Elsaß⸗»Lothringen .
536 000 928 500
130 000 600 090
Summe B C. Militär⸗Medizinalwesen. Zur Beschaffung von Filzzelten für Kranken.
2194500 25 000
Summe C für sich. D. Trainwesen. . Zur Beschaffung von Feldgeräth für die neu zu errichtenden 37 Infanterie⸗Bataillone ... Summe D für sich. E. Remontewesen. Zum Ankauf von 1383 Dienstpferden für die neu zu errichtenden 17 Feld-Batterien und 12 Train⸗ Compagnien k Summe E für sich. F. Artillerie und Waffenwesen. Zur Beschaffung von Gewehrriemen und Büchsen⸗ tuch g ergt hen . Zur Herstellung von Patronen
r
F A B 8 D E
. ⸗ Summe a Preußen ꝛe..
b. Sachsen. A. Bekleidungswesen.
Zur Bekleidung und Ausrüstung der neu aufzu—
stellenden Truppentheile . . B. Trainwesen.
Zur Beschaffung von Feldgeräth für die neu zu formirenden Truppentheile beziehungsweise für die hinzutretenden Kriegsformationen .. ;
C. Remontewesen. .
Zum Ankauf von 196 Dienstpferden für die neu zu errichtenden zwei Feld ⸗Batterien, eine reitende Batterie und eine Train ˖ Compagnie ..
D. Artillerie und Waffenwesen.
Zur Beschaffung der Handfeuer⸗ und blanken Waffen, des Artilleriematerials, sowie der . und der ersten Ausrüstung mit
xerziermunitlon für die neu zu formirenden Truppentheile beziehungsweise für die hinzu tretenden Kriegsformationen ... .
382 850
91326 12 000
; 193326
2160000 21984500 25 000 120 000 1382 850
DD Fd
300 000
196 000
Summa b Sachsen ..