1887 / 141 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jun 1887 18:00:01 GMT) scan diff

36 ,. . 1 6. militärperson würde nach diesen gesetzlichen Grundsätzen mit Arrest zu bestrafen sein. Dies ist aber , . Das Deutsche Strafgesetzbuch kennt die Strafe des Arrestes nicht Im Sinne des Militär ⸗Strafgesetzbuchs

haben, gemäß Artikel 12 der Verfassung die gegenwärtigen Sitzungen des Reichstages in Unserem und der verbündeten Regierungen Namen am 18. Juni d. J. zu schließen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrist und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 17. Juni 1887.

Wilhelm. von Boetticher.

Ich habe die Ehre, dem Herrn Präsidenten das Original der

Botschaft zu überreichen.

Meine geehrten Herren! Bei dem Abschluß Ihrer Berathung habe ich die angenehme Pflicht zu erfüllen, auf defonderen Befehl Sr. Majestät des Kaisers den Gefühlen des Dankes und der An erkennung Ausdruck zu geben, mit denen der Allerhöchste Herr die Arbeiten und Beschluͤsse begleitet hat, durch welche Sie der vater ländischen Wehrkraft und den Finanzen des Reichs die Stärke und Festigkeit gegeben haben, welche die Vorbedingung für unseren Frieden

und für die Entwickelung seiner Werke bilden.

Sie haben in mühevoller und treuer Arbeit das Vertrauen des Volkes gerechtfertigt, welches Sie entsandt hat, um sein Wohl und seinen Frieden im Verein mit den verbündeten Regierungen zu fördern

und zu sichern.

Sie wollen nunmehr neben der eigenen Befriedigung, welche er⸗

folgreiche Thätigkeit im Dienste des Vaterlandes gewährt, den Dank Sr. Majestät, unseres allverehrten Kaisers und der verbündeten Regierungen mit in die Heimath nehmen.

Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich im Namen der

verbündeten Regierungen die Sitzungen des Reichstages für geschlossen.

Der Präsident von Wedell-Pies dorf äußerte: Er glaube

in Aller Namen zu sprechen, wenn er auf die eben ge örten Worte, welche Alle mit besonderer Freude und . erfüllten, die Anwesenden auffordere, den Gefühlen des Hauses dadurch Ausdruck zu geben, daß sie in den Ruf einstimmten: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, Kaiser Wilhelm lebe hoch! nochmals hoch! und abermals hoch! Die Mit—

lieder des Hauses und des Bundesraths stimmten dreimal egeistert in diesen Ruf ein. Um 2 / Uhr schloß die Sitzung.

An Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs⸗

steu ern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die eit vom 1, April 1887 bis zum Schluß des g fed, 1887 einschließlich der kreditirten Beträge zur Anschreibung gelangt: Zölle 41 341 872 S6 (4 4457 446 ν), Tabacksteuer 1075 46 g (4 152 967 M), Zuckersteuer 29 J38 355 iss

S 326 799 A6), Salzsteuer 5 209 102 6 77140 ) ranntweinsteuer 5875 643 M.,sß (. 216 655 M6, Ueber? ngsabgabe von Branntwein 17977 9 ( 4640 Mh, rausteuer 3 727 149 6 (4 174617 M6), Uebergangs⸗

abgabe von Bier 378 6571 ( 46158 6060); Summe 27 887 808 .: (— 3 381 456 S6). Spielkarten stempel 157 940 M (4 27592 ), Wechselstempelsteuer 1 089 393

23 778 S6), Stempelsteuer für a. Werthpapiere

647 138 6 218375 96), bp. Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäfte 1 059 551 S6 (- 363 511 M6, ö. Iii

Privatlotterien 28 717 ½ (— 125 625 M6), Staatslotterien

573 998 MS (4 332 h

Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme ab—

züglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten be— trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Mai 1887: olle 34119 582 S6 (4 2396 555 A6), Tabacksteuer 94h 340 S (4 61409 AMS), Zuckersteuer 46 497 593 6. (* 7296 363 ch, Salzsteuer 6 261 977

19 873 „S), Branntweinsteuer unb Uebergangsabgabe

von Branntwein 6 886 642 S (— 375 309 „Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 3 491 701 ö 187 gi 59

Summe 98 202 745 S (4 9955 987 A). Spielkarten

stempel 192 315 ½ (— 140 6)

——— '

Die Beihlfe und Begünstigung eines mili—

tärischen Delikts, auch eines solchen, welches nur mit Arreststrafe bedroht ist, Seitens eines Ilgner, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom J. April d. J., aus 5§§. 48, 49, 257 des Deutschen Straf⸗ gesetzbuchs zu bestrafen, und zwar nur mit Haftstrafe, wenn die Militärperson, welche bei ihrem Delikt unterstützt resp. begünstigt worden, nach dem Militär⸗Strafgesetzbuch nur mit wre, , Richtig ist, daß der

2 des Militär⸗-Strafgesetzbuchs, sowie das Militär— trafgesetzbuch überhaupt, abgesehen von den hier 4.

in Betracht kommenden Ausnahmefällen der §§. 155

des Militar⸗Strafgesetzbuchs, grundsätzlich nur auf die Bestrafung von Militärpersonen Anwendung findet und nicht bedeutet, daß die allgemeinen Vorschriften des Militär⸗ Strafgesetzbuchs auch da, wo es sich, wie hier, um die Be— strafung eines nichtmilitärischen Vergehens gegenüber einer Nichtmilitärperson handelt, anwendbar sind. Aber daraus folgt nicht, daß ein militärisches Verbrechen oder Vergehen nicht als Verbrechen oder ergehen im Sinne des gemeinen Strafrechts auch der Nichtmilitärperson gegenüber gelten darf. Innerlich unhaltbar und ungerechtfertigt würde es vielmehr sein, dieselbe militärische Strafthat der betheiligten Militär⸗ person gegenüber als Verbrechen oder Vergehen im Sinne des Deutschen Strafgesetzbuchs gelten zu lassen, nicht aber der betheiligten Nichtmilitärperson gegenüber. Muß hiernach jedes militärische Vergehen ohne Einschränkung als Vergehen im Sinne des §. 267 Strafgesetzbuchs gelten, fo würde daraus die Verwerfung der Revifioön ohne Weiteres folgen, da der Thatbestand des §. 257 Strafgesetzbuchs im Uebrigen unanfechtbar festgestellt ist. Der Senat hat dabei aber nicht die Bedenken übersehen, die sich der Anwendung des

257 des Strafgesetzbuchs auf solche militärische Vergehen

entgegenstellen, welche, wie das hier in Rede stehende, nur mit Arrest bedroht sind. Die Erwägung dieser e e hat

u der theilweisen Aufhebung des angegriffenen Urtheils ge⸗ ührt. Nach dem Satz 2 Abfatz ! des §. 257 .

Strafgesetzwuchs darf die gegen den Begünstizer u er⸗ kennende Strafe weder der Art noch . . eine schwerere sein, als die auf die begünstigte Handlung selbst angedrohte. Nach Absatz 3 des 8. 257 ist die vor der That zugesagte Begünstigung als Beihülfe zu bestrafen. Nach

192 Strafgesetzbuchs ist die Strafe des Gehülfen nach dem⸗ nigen Gesetze festzusetzen, welches auf die Handlung Anwen— ung findet, zu der er wissentlich Hülfe geleistet hat. Die vor That zugesagte . eines militärischen Ver⸗

rrest bedroht ist, durch eine Nicht⸗

der Militär⸗ Strafprozeßordnung ist der Arrest

die mildeste Freiheitsstrafe. Aber er ist eine Freiheitsstrafe, die mindestens in der Form des gelinden Arrestes nach Ärt und Dauer der Hat des Deutschen Strafgese buchs völlig ent⸗ spricht, davon gehen auch die Motive zum 8. 1 des Entwurfs zum Militär⸗Strafgesetzbuch aus. Bies techtfertigt es voll⸗ kommen, den Arrest der Haft des Deutschen Stra gesetzbuchs gleichzustellen und demgemäß auf Haft gegen Nichtmilitãr⸗ personen zu erkennen, wo bei Anwendung der 8§. 257, 48 49 Stra gesetzbuchs aus dem Militär⸗Strafgesetzbuchs auf Arrest gegen Militärpersonen zu erkennen fein würde.“

Se, Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern hat sich bis zum J. lin cr. mit Urlaub nach Süddeutschland und Rumänien begeben.

= Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich säch⸗ sische Zoll- und Steuerdirektor Golz ist hier . und der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ober⸗gZollrath Geiger it von hier wieder abgereist.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Lauer in Schöneck, Kreis Berent, Dr. Flach in en en in. W.Pr', Dr. Geißler in Sprottau, Dr. Schindler in Görlitz, Dr. Schuster, Unterarzt in Glogau, Dr. Wiederholt in Nörten, Dr. Wander in Lauterberg 4. H., Dr. Barth in Ennigerloh, Dr. Schugt in Trier, Pr, Keller in Neunkirchen.

Der Dampfer „Hohenzollern“ ist mit dem Ablösungs⸗ Kommando für S. M. S. „Olga“ („Bismarck und Gen, am 18. Juni cr. in Colombo eingetroffen und beabsichtigt, am 19. dess. Mts. wieder in See zu gehen.

Wiesbaden, 18. Juni. (Wiesb. Presse.) Die Königin won Griechenland und die Prinzessin Therese 66 Bayern sind gestern zum Kurgebrauch hier eingetroffen.

Münster, 19. Juni. Heute Mittag 12 Uhr wurde der auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs ein— berufene neue Landtag der Provinz Westfalen im Sitzungs⸗ saale des hiesigen Ständehauses, nachdem zuvor die Mit glieder des Landtags dem im Dome und in der evangelischen Kirche abgehaltenen feierlichen Gottesdienste beigewohnt hatten, durch den Königlichen Kommissarius, Ober⸗Präsidenten der Provinz Westfalen von Hagemeister, mittelst folgender An⸗ sprache eröffnet:

Hochgeehrte Herren!

Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs sind Sie zum ersten Male versammelt auf Grund der neuen Provinzialordnung für Westfalen vom 1. August v. J.,, der 29. Landtag in der Reihe der Landtage der Provinz Westfalen. Mir gereicht es zur hohen Freude, bei Beginn Ihrer Arbeiten Namens der Königlichen Staats⸗ regierung Sie ,, 9 heißen.

Im inneren Zusammenhange mit der neuen Provinzialordnun stehen die Gesetze über die anderweite Einrichtung ö , xdandes verwaltung; Ihnen, meine Herren, ist an der Zusammensetzung der neuen Behörden insofern eine maßgebende Mitwirkung ein'

eräumt, als der aus Ihrer Wahl hervorgehende Provinzialausschuß

erufen sein wird, die Wahl der nicht beamteten Mitglieder der Bezirksausschüsse und des Provinzialraths zu vollziehen.

Den Schwerpunkt Ihrer Arbeiten wird bie Aufgabe bilden, die Einrichtungen der kommunalen Provinzialverwaltung mit den Bestimmungen der neuen Provinzialordnung in Einklang zu bringen.

Dem Provinzial · Landtage wird es obliegen, seine Geschãfts⸗ ordnung festzustellen, die Legitimation seiner Mitglieder zu prüfen und im Wege eines Provinzialstatuts Über die Zusammensetzung des Pro⸗ vinzigl · Ausschusses Beschluß zu sassen.

Die Organisation der oberen Provinzialbeamten erhält einen ein—⸗ heitlichen Abschluß durch das Amt des Landes⸗Direktors. Ueber die Wahl eriode des Landes⸗Direktors und über die Personenfrage werden Sie Sich schlüssig zu machen haben.

Andere Aufgaben bestehen in der Aufstellung eines Nachtrags zum Ftat für das laufende Jahr, in der Beschlußnahme übe? den' Ein für das nächstfolgende Jahr sowie in der Vertheilung der Privinzial⸗ abgaben nach den jetzt maßgebenden Voischriften.

Nach 8. 23 der neuen Kreisordnung fur Westfalen ist die Be— amten⸗Pensionskasse der Amtsverbände und Landgemeinden der Provinz durch Organe der Provinzial verwaltung nach Maßgabe eines Regu⸗ lativs zu perwalten, welches nach Anhörung des Provinzial⸗ Landtages von dem Herrn Minister des Innern erlaffen werden wird. Der Ent⸗ wurf des Regulativs wird Ihrer Prüfung unterbreitet werden-

Außerdem wird Seitens der Königlichen Staatsregierung Ihre gutachtliche Aeußerung erfordert werden Über den Entwurf eines Staatsvertrags mit dem Fürstenthume Lippe Detmold.

Unter den Ihnen unterbreiteten Petitionen ist diejenige be—⸗ treffend den Dortmund · Ems Kanal von hervorragender Bedeutung. Nachdem seit Jahrzehnten sich das Bedürfniß geltend gemacht hatte, dem großen westfäͤlischen Industriegebiete für? den Transport von Massengütern eine Wasserstraße nach dem Rhein und nach den deut⸗ schen Nordseehäfen zu eröffnen, kann die Verwirklichung dieses Unter— nehmens als gesichert angesehen werden, sofern die Betheiligten sich bereit finden lassen, die durch das Gesetz ihnen zugewiesenen, aller⸗ dings nicht geringen Opfer auf sich zu nehmen. Ernste Anstrengungen sind gemacht, dieser Auflage Genüge zu leisten, man hofft aber auch auf eine kräftige Mitwirkung der neuen Provinzial Vertretung.

Meine Herren! Ihr heutiger Zufammentrits bezeichnet einen neuen Abschnitt in der Geschichte des Provinzial verbandes von Wefst⸗ falen. Wenn,. Sie Ihren Rlick zurfckwenden auf die mehr als bo jährige Wirksamkeit der seitherigen Provinzial⸗Landtage, wenn Sie erwägen, daß während dieses langen Zeitraums alle Provinzialgesetze, welche zum größten Theile noch heute die Grundlage unseres 53 lebens bilden, der sachkundigen Berathung der Provinzial · Landtage unterlegen haben, ja zum Theil aus deren Initiative hervor 5

ich erinnere nur an die Landgemeindeordnungen, die Stãdte⸗

n g gn ge er fn 6 a i . (vom

Apri die Gesetze, betreffend die westfälische Landf

ie, . e een J wenn Sie Sich vergegenwärtigen, welche fruchtbringende Thäti keit der provinzialständische Ausschuß entfaltet hat für 6. u e die Erweiferung und das Gedeihen der Provinzialanstalten; wenn Sle endlich den letzten Zeitabschnitt Sich vor Augen stellen, die Wirk⸗ samkeit auf den umfassenden Gebieten, welche bis dahin den staat⸗ lichen Behörden unterstellt. durch die Dotationsgesetze vom 30. April 1873 und 8. Juli 1875 aber der provinzialständischen Selbft⸗ verwaltung überwiesen werden; wenn Sie diesen, von unserm erhabenen Monarchen mit Weisheit und Liebe gepflegten Entwickelungsgang im Beiste zusammenfassen:; so werden Sie gern der Anerker ung Kur! druck leihen, daß die bisherigen Provinzial · Landtage eine erfo greiche Thãͤtigkeit entfaltet, und sich verdient gemacht haben um das Wohl der rovin; und des gesammten Vaterlandes!

n Ihnen wird es sein, auf den gegebenen Grundlagen das . We, e. . zu . , auch den neuen und

sgenderen Aufgaben gerecht zu werden, welche auf Gru erweiterten Zuständigkeit an Sie herantreten. - .

Ich vertraue, daß es Ihnen gegeben sei, die großen und mannig—⸗ faltigen Lebensinteressen unserer schoͤnen Provinz voll und ganz zu er⸗ fassen, sie mit Liebe und in ausgleichender Gerechtigkeit zu pflegen, und ich hoffe zuversichtlich, daß es Ihrer Hingebung, Ihrem Gemein- sinn, Ihrer BVaterlandgliebe nicht fehlen werde, auf dem Ihnen er⸗ öffneten reichhaltigen Felde gute Früchte zu zeitigen, auf daß der Segen, welcher auf der Thätigkeit der alten Provinziallandtage ge⸗

Mit diesem Wunsche und in diesem Vertr Namen Sr. Majestät des Kais auen erklite . der Provinz Westfalen für 4 und Knit de Das älteste Mitglied der Versammlung Brüning aus Enniger, brachte zum Schluß ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Kai König aus, in welches die Versammlung freudig

Baden. Baden-Baden, 19. ĩ Festern sind die Großherzogin Il a Kae z Mecklenburg⸗Schwerin und die n von Rußland hier eingetroffen. Der 1. U ö 366 n. und un uinhn

m von Baden haben ĩ Dil. begeben. sih zetern von hier nah 2.

Hefsen. Da rmstadt, 19. Juni. (W. T 8 Gro . der Erb großherzog . bie Ir Victoria, rene und , Prinz Lud Battenberg mit Tochter Kiice und die Fürsti 1 n

Leiningen haben sich Vormittags Jubilzuwa lichkeiten nach Lon don' begeben. ö Jubiltun Mecklenburg⸗Schwerin. Ro stock, 18. , ,, n ,.

e ngetroffen und setzte na f Reise nach Gelben sande fort. ö Ant

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 18. . Itg) Der Landtag für das Er wird am 20. d. M. zur Erledigung der noch außense . Berathungsgegenstände hier zuscmmentreten. .

O * 1 . alt zr;

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 19. Juni. (WV. 2 Nach den bis jetzt bekannten Resultaten de Hahl n ö garischen Reichstage sind 224 Liberale, 33 Handi n der gemäßigten Opposition, 50 Unabhängige, Antisemiten n 16 Kandidaten gewählt worden, die keiner Partei angehhren In 4 Fällen sind neue Wahlen erforderlich. .

Großbritannien und Irland. London, 17. Zun (. C,. Die Königin traf heute Morgen g Uhr, jeg en vom Prinzen, und der Prinzessin Heinrich von Battenberg, in Windfor ein, wo fie am Bahnhofe vm Herzog und der Herzogin von Connaught empfangen wurde Der König von Dänemark und der Kön von Griechenland trafen gestern mit großem Gefolge in domden ein, um an der Jubiläumsfeier theilzunehmen. In Dor wurden Ihre 3 von dem Prinzen Albert Victor mon Wales, dem däni chen und griechischen Gesandten, in Charm Cross von dem Prinzen und der Prinzeffin von Wales, dern Töchtern, dem Prinzen Georg von Wales und dem Herʒeg von Cambridge empfangen. .

== 18. Juni. (W. T. B.) Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz sowie die Fru Kronprinzefsin des Deutschen Reichs und von Preußen statteten gestern mit den Prinzefsinnen Töchtern, der Königin in Windsor eislen Besuch R. Höchstdieselben wurden am Bahnhofe von dem Herze und der Herzogin von Connaught sowie den ön zessinnen Christian von Holstein und Beatrice empfangen und von denselben nach dem Schlosse geleitet. Ihe Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten kehrten pit Nachmittags nach London zurlcck. Ihre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm ron Preuß en, und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Meiningen trafen heute hier ein. Dieselben wurden auf der Charing-Cross Station von dem Prinzen Christian zu Schleswig-Holstein, dem Botschafter Grafen Hatzfeldt und einer großen Anzahl hervorragender Persönlichkeiten empfangen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen langte heute mit sieben Torpedobootẽn unter feinem Kommand in Sheerneß an. . Kronprinz von Schweden ist heute Nachmittag in Dover eingetroffen und alsbald nach London weitergereist.

(A. C.) Der Kronprinz von Oesterreich um der Prinz und die Prinzessin 6 von Sachsen— Coburg trafen heute Morgen, über Dover kommend, in London ein, wo sie vom ö terreichischen Botschafter, Grafen Karolyi, empfangen wurden.

Ottawa (Canada), 17. Juni. In der heutigen Sitzung des Hauses der Ge meinen gab der Premier? Rinister Erklärungen über den Fischereistreit mit den Ver— einigten Staaten ab. Er sagte, die großbritannische Re gierung unterstütze Canada vollkommen in dessen Stellung mit Bezug auf die Fischereifrage. Kein einziger Schritt sei von der Reichsregierung ohne vorherige Berat ung mit der canä— dischen Regierung und deren volle ustimmung gethan worden. Canada halte seine ursprüngliche Stellung betreffs der Kapland⸗ und Köderfragen aufrecht. Die Regierung des Präsidenten Cleveland habe eine freundliche Neigung be kundet. Sir John Macdonald erklärte schließlich, er bezweifle nicht, daß die gegenwärtige Kontroverse ausgedehntere Handels⸗ beziehungen zwischen Canada und den Vereinigten Staaten zur Folge haben würde.

Frankreich. Paris, 18. Juni. (W. T. B) Der Kriegs-Minister Ferron hat in der heutigen Sitzung de Ministerraths verschiedene militärische Gefetzent⸗ würfe vorgelegt, darunter solche, betreffend die Errichtung von 4 Kavallerie-⸗Regimentern und 18 neuen Infanterie— Regimentern, sowie über Erhöhung des Effektivbestandes der Compagnien. Die Vorlagen werden in der nächsten Wo bei der Kammer eingebracht werden. „Die Deputirtenkamm er nahm den ersten Artikel de Militärgesetzes an, welcher besagt, daß jeder Französe den Militärdienst ableiften müsse; alsdann wurde der zweite Artikel des Gesetzes angenommen, in welchem es heißt, daß der Dienst 29 Jahre dauere, in f und für Alle gleich sei. Die Berathung wird Montag fortgefetzt werden. Der Präsident der Armeekommiffion, . Mahn, hat sein En tlassungsgesuch zurückgezogen. 19. Juni. (. T. B.) Der Ober ste Kriegs rath hat zu den von dem Kriegs⸗Minister General Ferron vor bereiteten, gestern dem Ministerrath unterbreiteten Geseß⸗ ent wür fen in einer heute Vormittag abgehaltenen Sitzung seine Zu stimm ung à usgesprochen. 19. Juni. (W. T. B.) Gir ard (Republikaner) ist im

ruht hat, in Zukunft noch in verftäͤ Theil ö ft noch in berftärktem Maße unserer Provin iu

erhielt 1128 Stimmen.

andte Stumm

Departement du Nord mit 1151 Stimmen zum Sen ator gewählt worden. Der konservative Gegen⸗Kandidat Soufflet

rnal „La Paix“ theilt mit, daß Grévn der

Das . Parade, die am 14. Juli stattfindet, bei⸗

ohen jahrlich

ohnen werde.

ien. Madrid, 18. Juni. (W. T. B. Graf 1 der Königin sein Abberufungsschreiben iemeich . Juni. (W. T. B.) Der neu ernannte deutsche Ge⸗ überreichte gestern der Königin⸗Regentin

an Beg laubigungsschreib en, wobei er dem Wunsche J. Kaisers . Fab, die freundschaftlichen Beziehungen

wischen den beiderseitigen Höfen und den Regierungen von Deutsch—⸗

Spanien zu erhalten und zu befestigen. Die Königin⸗ nher ö in ihrer Erwiderung dieselben Gesinnungen 3. und sagte, der deutsche Gesandte könne der aufrichtigen stwirkung der spanischen Regierung zu diesem Ziele ver— chert sein. .

Italien. Turin, 18. Juni. (W. T. B.) Prinz

J : s ist heute nach Lon don abgereist. ren, ö (W. T. B.) Bei den gestrigen Wahlen

hon 18 Kömmunal- und 5 Provinzial-Räthen

simmten von 28 407 Wahlberechtigten 13 787. Es wurden unächst die Kandidaten der liberalen und kleri— alen Liste mit ca. 12000 Stimmen gew ählt, sodann ie klerikalen Kandidaten mit 7317 bis S730 Stimmen. suf die nichtgewählten liberalen Kandidaten fielen 6529 bis 3M Stimmen.

ußland und Polen. St. Petersburg, 20. Juni. V. . 16 Bis zum 1 April d. J. betrugen die gesammten Heichseinnahmen 187, gegen 1635 Millionen Rubel, ie Reichs usgaben 192,5 gegen 193,1 Millionen Rubel m vorigen Jahre.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Juni. B. T. B). Der Kriegs-Minister General-Major Fyding reichte sein Entlassungsgesuch ein, weil der seichstag eine von der Regierung verlangte Summe im Be— age von 1590 000 Kronen, welche im Zusammenhang mit dem zeuen Wehrpflichtgesetz steht, ablehnte.

Afrika. Egypten,. Kairo, 17. Juni. Ein Telegramm er „Times“ meldet: Es wird beabsichtigt, die britische kkupations-Armee in Egypten unverzüglich um zwei chtadronen des 20. Husaren⸗-Regiments und ein halbes hataillon Infanterie zu schmälern. Das 1. Bataillon des Hheshire⸗Regiments und das 1. Bataillon der Royal Fusiliers gehen im Herbst nach Indien und werden nicht ersetzt. Nach abzug des enormen Prozentsatzes der Kranken und zahlreichen Bachmannschaften wird die Armee auf eine Ziffer reduzirt, lie als unzureichend erachtet wird für den Schutz der Christen, m Falle sich ein Aufstand ereignen sollte.

Zeitungs stimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeit ung“ schreibt:

Nach einer arbeits. und erfolgreichen Sitzungsperiode ist der eutsch Reichstag geschlossen, und der Herr Staatssekretär von hoetticher hat in seinem an den Reichstag gerichteten Abschiedsworte im Namen des Kaisers und der verbündeten Regierungen in beredten Borten jener Anerkennung warmen Ausdruck verliehen, welche die orgebnise der Arbeit dieses Reichstages wie überall in deutschen anden so auch an jenen Höchsten und Hohen Stellen zu ernten voll erechtigt sind. Nach 33monatiger anstrengender Thätigkeit kehren ie Vertreter des deutschen Volks mit dem erhebenden Bewußtsein zu hrem heimathlichen Herde zurück, sich um die Interessen des Reiches mnd die Wohlfahrt ihrer Mitbürger wohl verdient gemacht und die henkbar höchste Anerkennung für ihre Arbeit gefunden zu haben.

Unter recht trüben Auspizien sind wir in das Jahr 1887 ein— ttreten. Der politische Himmel war bedeckt mit drohenden Walken. Durch abenteuerliche Pläne ehrgeiziger, den Leidenschaften ihrer Nation Hhmeichelnder Politiker war der Frieden des Deutschen Reichs ge⸗ ihrdet. In beredten Worten hat im Anfang des Jahres, in feinen lden vom 11, 12. und 13. Januar, der Reichskanzler auf die Welt⸗ tze hingewiesen und hervorgehoben, daß zum Schutze des Reichs vor . 6 Dinge nothwendig sind: Zufriedenheit im Innern und ein arkes Heer.

Von diesen beiden Bedingungen fehlte damals die erstere rnigstens in so weit, als die Volksmeinung in der Mehrbeit des maligen Reichẽtages zum Ausdruck gelangte. Wir hatten in jenem feichtage eine Majorität, deren innerlich so verfchiedenartige Be⸗ andtheile zwar von den heterogensten Motiven geleitet wurden, doch

Irin stets einig waren, daß sie, den Parteizweck allem Anderen voran— zend, das Reich selbst und die von den verbündeten Regierungen l. richtig empfohlene und vertretene Politik auf das entschiedenste kkänpften. In logischer Konsequen; dieser absonderlichen Art von inigkeit verweigerte denn diese Reichstagsmehrheit den verbündeten sehierungen auch diejenigen Bedingungen für die Sicherheit des ichs, welche diese als durchaus unerläßlich erklärten.

Seither und in den letzten arbeitsreichen Monaten, wãhrend ber, der Reichstag versammelt war, hat allerdings das Bild unserer dlitichn. Situation mit jedem Tage sich gänftiger gestaltet Dährend in dem einen der größten politischen Faktoren unseres imathlandes, im preußifchen Landtags, der sogenannte Kultur— Rumpf zu seinem Ende geführt, der Frieden zwischen dem Staat und der itholischen Kirche hergestellt wurde und damit eine lange Epoche n trüben Mißverständnissen und unheilvollen Streitigkeiten arscinem verheißungspollen Abschluß gebracht ist, hat das tie Volt, in feine Wahlkomitien berufen, mit der vllogenen Neuwahl des aufgelösten Reichstages den schla—⸗ 64 Beweis geliefert, daß die Richtung des sogenannten

atschen Freisinns‘, welch Ter Kern und die eigentlich treibende unstzsjener eben gefchilderten Mehrheit des früheren Reichstages war, fn Vermrguen nicht genießt. Im Gegentheil, das deutsche Volk hat sher Reichstagswahl bekundet, daß es, Hand in Hand mit den . tten und erprobten Kämpfern für die Einigkeit und die Größe Deutschen Reichs, für dessen Sicherheit und Wohl Sorge zu

ngen entschlossen ift. wt er Segen diefer Umwandelung in den Bedingungen unseres n Lebens tritt in den Arbeiten des gestern geschlossenen ge handgreiflich zu Tage. ; d it der Erweiterung und Kräftigung der deutschen Wehrkraft r er Sicherstellung ihrer Srganisation 'für längere Jahre ist eine ö . für den Frieden gefchaffen worden, die in ihren erfreulichen rtungen bereits nach allen Richtungen hin sich geltend gemacht hat. leicheeitig hat aber auch der Reichstag, und zwar dabei den ionen der Bevölkerung entsprechend, dem Reiche die für Aus⸗ wan unserer vollen Wehrhaftigkeit und die für andere in den n saufgahen der Nation liegende Zwecke nothwendigen finanziellen ur gn Verfügung gestellt. Der Reichstag ist dabei eingedenk des lo chen Satzes gewesen, daß eine feste Ordnung der Finanzen ö. Machtstellung und Zukunft des Reichs nicht minder wichtig le gut geordnete und in ihrem Bestande gesscherte militärische ganisatlonen! öl weisem Verständniß der Bedürfnisse unserer Stellung in der z der Völker haben ö Mehrheitsparteien des neuen Reichstage n num des großen Kirchengelehrten: „in necessariis unitas alten und zu verwirklichen 1 bestrebt. X. Aus der erfreulicheren

Wendung aller volitischen Verhältnisse und dem Vertrauen ihrer Wãhler 83. werden die Erwählten des Volkes, die so befriedigende Resultate ihrer parlamentarischen Arbeit gereift hab . eingetretenen Pause der legislatorischen Thätigkeit hoffentlich Muth ft sammeln, um an diesem allzeit bewährten Losungsworte

auch für alle Zukunft festzubalten.

Der Deutsche Oekenomist“ bemerkt über die deutschen subventionirten Dampferlinien nach dem Osten, den Verlust der Oder“ und die Reichstagsverhandlungen: .. Zunächst haben Diejenigen Recht behalten, die die Sache lematisch für den Norddeutschen Lloyd hinstellten, und der Deutung entgegentraten, als mache das Reich mit der Subvention von 4,4 Millionen jährlich dem Lloyd ein Geschenk. T sich im Gegentheil zur Innehaltung von Dampferverbindungen ver pflichten müssen, welche er ohne Reichszuschuß niemals unternommen baben würde, und welche sogar mit demselben ein möglicherweise ünstiges, möglicherweise auch verlustbringendes, auf alle Fälle aber öchst zweifelhaftes Geschäft sein werden. über welche aus den vollen Ladungen, der Zahl der Passagiere und den schnellen Reisen Kapital für das Steigen der Aktien schlagen wollten, spricht sich der Lloyd selber über den Beginn des Unternehmens ganz vorsichtig aus:... J

Man sieht aber auch weiter, wie richtig es war, wenn der Lloyd von jeher die Ansicht abgewehrt hat, als ob um seinetwillen das Reich Das Reich hat keineswegs Llovdaktionären schöne Dividenden sichern wollen, es hat beabsichtigt, dem Handel mit dem fernen Osten einen Anstoß, oder noch präziser ausgedrückt, im fernen Osten der Exportindustrie einen erweiterten und vergrößerten Absatz verschaffen wollen. Die Industriellen, deren Absatz ... stockte, sie waren es, derenthalben das Reich sich das Opfer auflud. Der Lloyd mußte aufs Schärfste konkurriren und ein Geschäft mit

aasiatische und australische Geschäft des Lloyd steht noch im ersten Jahr, und über das erste Jahr kann Sehr wohl! Aber von einem Verlust von 2590 000 M6 bis zu einem Gewinn von 1000 000 ist doch noch ein Und einen Gewinn von 1 900 000 46 muß der Lloyd doch als mäßiges Ziel ins Auge fassen. Denn diese Summe gleicht lche er sein Betriebskapital 5 0 ist aber sicher nicht hauptsächlichste und wo gute Jahre

in der neu

Der Llovd hat

Gegenüber Denjenigen,

sich in Unkosten stürze.

höchst problematischem Erfolg ein Nun sagen die Einen: Das o

man noch nicht urtheilen. weiter Weg.

5 o0½ von den gelegentlich der neuen Linien vergrößerte Wasserpapier, fernen Meeren abwechseln müssen.

zu viel für ö unversichert schwimmen Konkurrenz Verkehr größere Erleichterungen bietet, ein gleiches zu thun, ohne daß dieserhalb die Subventign erhöht Blos der Verlauf der Jahre thut es noch nicht. Mit seinen amerikanischen Linien war der Lloyd auch im Verlauf der Jahre (1866 bis 1872) auf einen grünen Zweig gekommen. e lauf der Jahre brachte ihn auch wieder herunter; viele folgende er keine Dividende zahlen können und hinter ihrem höchsten Course ven damals stehen die Aktien heute noch ca. 30 0 Andererseits geht man zu weit, indem man nicht allein den Ausfall des ersten Halbjahrs als präjudizirlich für die ganze Unter— nehmung ansieht, sondern auch den Verlust des Dampfers „Oder“ als charakteristisch für das Verfehlte derselben bezeichnet. di sich dieser Verlust von 1 490 000 M (Buchwerth des Schiffes) blei⸗ schwer auf die ersten Keime zu Ueberschüssen, die sich vielleicht Und Verlust bleibt Verlust, ob man ihn vorauswissen konnte oder nicht; er hängt nun einmal an den neuen Linien und diese müssen seinetwegen 790 von dem Betriebs— kapital von 20 Millonen als fonds perdu verdienen, ehe sich ein Aber eine Kritik des Entschlusses von Lloyd und Regierung, auf das Geschäft einzugehen, liegt allerdings nicht War es vorher rationell, die Unter⸗ nehmung zu wagen, so wird sie durch die Katastrophe von Sokotora nicht irrationell; war sie vorher unvernünftig, so wird die Unvernunft nicht größer durch einen Vorfall, der zu den naturgemäß zu erwarten— den Dingen gehört.

Auch daß das Schiff nicht versichert war, kann kein Sachkenner R Der Lloyd hat so viele Schiffe, daß er an Prämie so viel erspart, daß er jährlich ganz erhebliche Verluste er—⸗ leiden kann und dann doch noch besser auskommt, als wenn er ver sichert, Er versichert eben bei sich selbst er hat zugleich ein großes See⸗Assekuranzgeschäft und stellt zu diesem Zwecke einen erheb—⸗ lichen Fonds zurück. Nur ist es verhängnißvoll, daß er mit der eines seiner J. ... Ist also der Lloyd immer noch nicht auf Rosen gebettet, und . J dies größeren Gefahren der ost'asiatischen und australischen Fahrt, so ist es doch etwas ganz Anderes mit den Vortheilen, die man sich von der Belebung des ganzen Verkehrs zwischen Deutschland und dem fernen Osten ver Jetzt ist gerade die Zeit, da das unermeßliche Ge⸗ stade des großen und indischen Ozeans kommerziell erschlossen wird. Jetzt heißt es zugreifen und sich einen Pla Haben diese sich erst festgesetzt, so ankommen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren die deutfchen ersten Kaufleute

auch den Lloyd zwingen,

Aber der Ver⸗

Allerdings legt

sonst hervorgewagt hätten.

Ueberschuß bilden kann. in dem Untergang der „Oder“.

als thöricht bezeichnen.

letzte Unglücksfall an

sprechen darf.

unter den Konkurrenten nn man nur noch schwer

der Welt.

Engländer sel nur 1100. So war ihre Stellung im ganzen Norden Europas. Aber die Entdeckung Amerikas, die ihnen freilich geographisch ungünst war, fand sie auch nicht auf ihrem Posten, um zuzugreifen und fi von dem ungeheuren sich darbietenden Vortheil ihren Antheil zu Es fehlte ihnen auch ein einigermaßen mächtiger Staat; ihre Städte waren nichts als Handelsrepubliken. Aber weil sie nicht zugreifen konnten oder mochten, ist Amerika für Deutschland ganz verloren gegangen und nur auf Grund der Gleichberechtigung der Nationen ist es ihnen in diesem Jahrhundert Antheil des Verkehrs wieder zu erobern. Ost ⸗Asien und Australien das Fundament fuͤr einen segensrei dauernden Verkehr gelegt wird.

Aus diesem hohen Gesichtspunkt muß man die Sache betrachten, um Opfer wie den Reichszuschuß von 44 Millionen und den Verlust des Dampfers „Oder“ erträglich zu finden. vor sanguinischen Ueberschätzungen und thörichten Schönfärbereien ge—

Hanseaten ohne

dominirten Stück Tuche

elungen, einen kleinen Hoffen wir, daß

Dann wird man auch

Statistische Nachrichten.

sche Uebersicht über die Zahl. der Studirenden auf der Königlichen Universität Semester 1887. Vorläufige Feststellung. 1886/87 sind immatrikulirt gewesen 919. b. abgegangen mit Exmatrikel 230, e.

im Sommer⸗ A. Im Winter⸗Semester Davon sind a. ver⸗ weggegangen 4. gestrichen auf

Greifswald

storben —, ahne sich abzumelden und daher gestrichen 4 Grund des §. 13 der Vorschriften für die Studirenden 2c. vom gestrichen aus sonstigen Gründen sind demnach geblieben 72.

l Die Gesammtzahl Die theologische ußen 60, zusammen 385. ichtpreußen 4, zusammen 74.

zusammen 238. Dazu sind

in diesem Semester A443. immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1115. Fakultät zählt Preußen 323, Nichtpre juristische Fakultät zaͤhlt Preußen 70, ; Die medizinische Fakultät zählt Preußen 485. Nichtpreußen 42, zu Die philosophische Fakultät zählt a. Preu

en mit dem

sammen 528. d ife, nach 8§. 3

Zeugniß der Reife gl, pb. Preußen ohne Zeugniß der Reife, n der Vorschriften für die Studirenden der Landesuniversitäten vom 1: Oktober 1879 23, c. Nichtpreußen 16, zusammen 130. diesen immatrikulirten Studirenden haben die Erlaubniß zum Hör der Vorlesungen vom Rektor erhalten: nicht immatrikulationsfähige reußen 19. Die Gesammtzahl der Berechtigten n diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. von

Preußen und Ni ist mithin 1134.

den immatrikulirten Studirenden: in der theologischen Fakultät 379, in der juristischen Fakultät 73, in der medizinischen Fakultät 515, in der philosophischen Fakultät 127, zusammen 1994. Vem Hören der Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 1, in der juristischen Fakultät =, in der medizinischen Fakultät 4, in der philosophischen Fakultät zusammen 5. BB. Von den übrigen be⸗ rechtigten Personen: Nicht immatrikulirte Preußen und ö welche vom Rektor die Erlaubniß dazu erhalten haben, 19. Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mit⸗ hin 1113.

Der schlesische Freikuxgelderfonds, welcher zu Kirchen- und Schulzwecken Beihülfen zu leisten hat, besaß nach der im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln kürzlich ver · öffentlichten Statistik am Anfange des Etatsjahres 1886,37 ein Ver⸗ mögen von 163 981,17 946, darunter 163 750 6 in Effekten. Im Laufe des genannten Jahres kamen ein: an fortlaufenden Abliefe⸗ rungen von Steinkohlengruben 154 622,3 S6, von Braunkohlen— gruben 150 e, von Zink⸗, Blei⸗ und anderen Erzgruben 23 994, 8 „0, an Zinsen von Vermögen 6550 4, zusammen 185 317, 13 16, darunter von fiskalischen Gruben insgesammt 53 794,25 . Die gesammten Ausgaben beliefen sich auf 163 220,87 ½ ; davon entfielen auf

Kirchenkosten .. 8 Hol, 00 A1, Schulkosten.. . 151 669,87 Verwaltungskosten. 3 00000 . ;

Von den Schulkosten wurden 20 318,11 0 zur Beschaffung von Lehrmitteln und Handarbeitsmaterial, 114 476 M an firirten Bei⸗ trägen, 452,76 S an Kopfschulgeld⸗Beiträgen für Elementar⸗-Unter⸗ richt und 14423 S6 zur Anschaffung von Schulbüchern ꝛc. verwendet. Betheiligt bei diesen Beihülfen waren 334 Schulgemeinden mit 32701 schulpflichtigen Kindern meistbegünstigter Knappfchaftsgenossen, denn nur den Letzteren steht ein Anspruch an solchen Beihülfen zu. Außer den oben angegebenen Summen wurden noch 10 586 S zum Ankauf neuer Effekten im Nominalbetrage von 106 000 S verwendet, so daß ein Gesammtabgang von 173 806,87 „M zu verzeichnen war, und am Schlusse des Etatsjahres 1886,87 dem Freikurgelderfonds ein Vermögen von 186 491,43 S verblieb, davon 173 750 M in Effekten. Die Vermögenszunahme im gedachten Jahre betrug also 2151026 S oder rund 13 90ͤ0.

Wiener Wohnungsstatistik. Die Redaktion der von Herrn Franz Baumgartner herausgegebenen „Wiener Wohnungs— Zeitung“, J, Kärntnerring 3, veröffentlicht soeben ihren neunten statistischen Ausweis über die mit 1. Juni d. J. leerstehenden und die zum nächsten August⸗, beziehungsweise November⸗Termin zu ver—⸗ miethenden Wohnungen, Geschäftslokalitäten und sonstigen Gelasse. Obwohl man im Vergleich zum Vorquartal wesentlichere Unterschiede erwarten konnte, weil viele Familien und Personen, die aufs Land gehen, aus ökonomischen Gründen ihre Stadtwohnung über den Sommer auflassen, hat diese Voraussetzung dennoch nicht zugetroffen, da die Gesammtzahl der leerstehenden und zu den nächsten Terminen zu vermiethenden Wohnungen eine geringere ist als im Vor— guartal, zu welchem Zeitpunkt 6368 Wohnungen theils leer— stehend, theils zu dem nächsten Termin zu beziehen waren, während gegenwärtig blos 6305 theils unbewohnt theils zum August⸗, be⸗ ziehungsweise zum November-Termin zu vermiethen sind. Allerdings ist die Zahl der leerstehenden Wohnungen eine bedeutend größere als mit 1. März (33599 gegen 2392 des Vorguartals), hingegen ist die Zahl der zum August⸗ beziehungsweise November-Termin zu vermiethenden Woh⸗ nungen eine weit kleinere, als die jener Wohnungen, welche zum Mai⸗ Termin zu vermiethen waren (2906 gegen 3976 des Vorquartals). Unter allen Umständen kann die Thatsache, daß die Zahl gleich oder zu den nächsten Terminen zu beziehender Wohnungen kleiner ist, als jene des Vorquartals, als ein erfreuliches Symptom des Auf— schwunges bezeichnet werden, insbesondere da dies in die Sommerzeit fällt, in welcher erwartungsmäßig die Zahl der disponiblen Woh— nungen in der Regel eine größere ist, als zur Winterszeit. Das Verhältniß der seerstehenden zu der Gesammtzahl der in Wien vorhandenen Wohnungen ist übrigens ein äußerst günstiges, ja ein weit günstigeres als in anderen großen Städten, da in Wien von der Gesammtzahl der vorhandenen Wohnungen nur 1,57 leerstehend sind. Beweis dessen die folgende Aufstellung: In Paris unter 82078 Gebäuden mit vorhandenen 81II1 481 Wohnungen sind leerstehend 5-45 0,̃; in Hamburg unter 26 429 Gebäuden mit vorhandenen 77238 Wohnungen sind leerstehend 4,51 (; in Berlin unter 20 287 Ge— bäuden mit vorhandenen 322 172 Wohnungen sind leerstehend 2, 17 G0; in Breslau unter 9185 Gebäuden mit vorhandenen 69 288 Woh— nungen sind leerstehend 2,2 M. Nur in der ungarischen Hauptstadt Pest ist das Verhältniß noch etwas günstiger, da bon den vorhandenen 70 252 Wohnungen nur O 720 leerstehend sind.

Weniger befriedigend ist es, daß die Zahl der leerstehenden oder zum August⸗, beziehungsweise November⸗Termin zu vermiethenden Geschäftslokalitäten, Gewölbe und Gassenläden sich abermals ver größert hat, da mit 1. Juni 1269 solcher Lokalitäten disponibel sind oder es werden, während mit 1. März nur 1134 leer standen oder zum Mai-Termin zu vermiethen waren. Die theuren Gewölbzinse und die beträchtliche Vermehrung solcher Lokalitäten in Folge von Neubauten sind übrigens die Hauptursache, wenn die Zahl der un— vermietheten und leerstehenden Lokalitäten dieser Art sich vergrößert. Von den 6305 leerstehenden oder zum August-, beziehungsweise No— vember-Termin zu vermiethenden Wohnungen entfällt die größte Zahl wie immer auf Wohnungen der billigsten Zinskategorie, das ist auf solche bis zu 500 Fl. Jahreszins, während in dem Maße, als der Zins steigt, die Zahl der disponiblen Wohnungen eine immer geringere wird. Leerstehende Wohnungen entfallen auf die Zinskategorie bis zu 500 Fl. 2260; auf die Zinskategorie von 500-1000 Fl. 718; auf die Zinskategorie von 1000— 2006 Fl. 303; auf die Zinskategorie von 2000 = 4900 Fl. 101; auf die Zinskategorie von 4009 6099 Fl. g; auf die Zinskategorie von 6000 Fl. Zins und höher 8. Zum August, beziehungsweise November ⸗Termin zu vermiethende Wohnungen entfallen auf die Zinskategorie bis zu 500 Fl. 2120; auf die Zinskategorie von 509 - 1090 Fl. 547; auf die Zinskategorie von 1009 0900 Fl. 184, auf die Zinskategorie von 2006— 4006 Fl. 48; auf die Zinskategorie . n 6000 Fl. 5; und auf die Zinskategorie von 6600 Fl. und

öher 2.

Es ist interessant zu erfahren, daß in Paris sich die gleichen Mieths⸗Verhältnisse vorfinden, da auch dort die größte Zabl leer · stehender Wohnungen auf solche der billigsten Zinskategorie entfällt, wie das die beifolgende Aufstellung zeigt: Von den in Paris per 15. Januar 1887 als leerstehend verzeichneten 44 265 Wohnungen entfielen: .

15912 Wohnungen zum Jahreszins von 1, bis 288 Fr.

11953 , ö. 300 499

8149 . 500 999

2889 ö. 1000 1499

2491 ö. 1500 2499

2490 . 2500 71499 7500 12499 12500 24999

16 ö (! ö . über 25 000

Daß dieses Verhältniß aber keineswegs in allen Städten gleich ist, ben daß beispielsweise in Dresden auf die billigste Zinskategorie, nämlich bis zu 200 M Zins, die kleinste Anzahl leerstchender Woh nungen entfällt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Gust. Ellan in Harburg 4. d. Elbe ist von dem auf dem Gebiete der Zoll und Steuer -Liseratur rübmlichst be— lannten Steuer ⸗Rath und Dirigenten des Haupt-Steueramts zu Hildes. heim, Troße, vor Kurzem ein Die Regulative und fonstigen Ausführungsbestimmungen zu den Zollgesetzen nebst den Bestimmungen über den Uebergangsabagaben-Ver— kehr“ benanntes Werk in dritter, wesentlich verbesserter und ver— mehrter Auflage erschienen. Das Werk erspart Denjenigen, welche amtlich oder geschäftlich mit den in senen Regulativen behandelten Materien sich zu besassen haben, das zeitraubende Nachschlagen in

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