1887 / 141 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jun 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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Gesetzsammlungen, Centralblättern der Verwaltung u. s. w. und kann daher den betheiligten Kreisen zur Anschaffung warm empfohlen wer—⸗ den. Mit welcher Befriedigung übrigens diese Zusammenstellung in den betreffenden Beamten wie kaufmännischen Kreisen bereits auf⸗ genommen wurde, beweist allein schon der Umstand, daß von dem Buche binnen wenigen Jahren bereits eine dritte Auflage, wie oben erwähnt, erforderlich geworden ist. Bei dieser, dritten Auflage, die jetzt vorliegt, sind sämmtliche bis jetzt verfügten Ergänzungen der Regulative 2c. berücksichtigt. Fortgelassen sind zwar die Bestimmungen über die Tara, da diese klrel in den 3. Band von Troje's Biblio⸗ thek der Zoll.; und Steuerbeamten aufgenommen waren, sowie die Vorschriften über die Begünstigung der Reisschälmühlen und Stärke⸗ fabriken, weil dieselben in dem 2. Band vorhanden sind; dagegen sind hinzugefügt: das Regulativ, betreffend die Zollerleichterungen bei der Ausfuhr bon Oelfabrikaten, und die Bestimmungen über die zollsichere Einrichtung der Eisenbahnwagen im interngtionalen Verkehr. Das vorliegende Buch, welches den 2. Theil von Troje Vereins⸗ Zollgesetz und den 1. Theil des 2. Bandes von Troje's Bibliothek ꝛe. bildet, 383 Seiten umfaßt und 5 66 50 3 kostet, zer⸗ fällt in 2 Abtheilungen, deren eiste (in 11 Abschnitten) die Regulative über Begleitschein, Eisenbahnen, Post, Niederlage, Privatläger, Weintheilungsläger z, Theilungsläger, über fortlaufende Konten und Niederlagen, sowie die Normativbestimmungen zu den Hafen⸗Regulativen und die Bestimmungen über die zollamtliche Behandlung der deutschen Kriegsfahrzeuge enthält, die zweite dagegen (in 12 Abschn) die Regulative ꝛc. über Deklarationsscheinverkehr, Meß⸗ und Marktverkehr, Retourwaaren, Veredelungsverkehr, Grenz⸗ verkehr und über Traneport-Kontrole ꝛc., eine Geschäftsanweisung, eine Anleitung zur richtigen Anfertigung der Deklaration, ferner Regulative über Kreditirung von Eingangsabgaben, über Uebergangs⸗ abgaben, betreffend die Zollerleichterungen bei der Ausfuhr von Oel⸗ fabrikaten, und über die zollsichere Einrichtung der Eisenbahnwagen im internationalen Verkehr, bringt.

Witte, Oberst z. D.: Gemeinfaßliche Waffenlehre. Ein Hülfsbuch zum Selbstunterricht. Mit 7 Tafeln in Steindruck. (E. S Mittler C Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin 8W. 12, Kochstraße 8 / 709. 5 6 Die gemeinfaßliche Waffenlehre“, die der als Lehrer und Kenner dieser Wissenschaft verdiente Oberst Witte soeben in der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn herausgegeben hat, wendet sich namentlich an alle Diejenigen, welche sich durch Selbstunterricht belehren wollen oder müssen; also an k welche die Kriegsschule nicht besuchen, an die Reserve . Offiziere und an diejenigen Offiziere, welche sich zur Prüfung für die Kriegs⸗Akademie vorbereiten. Sie enthält dementsprechend eine übersichtliche Belehrung über alle heutigen Einrichtungen und Bestandtheile des Waffenwesens und erläutert dieselben zugleich durch einen Abriß der geschichtlichen Entwickelung der Waffen. Die Haupt abschniite behandeln Pulver und Munition, Geschützröhre und deren Zubehör, die Handfeuerwaffen, Gebrauch und Wirkung der Feuer— waffen im Felde, bei Belagerungen in der Festung und an der Küste.

Ende Juni d. J. erscheint im Verlage von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig der erste Theil des „Deutschen Geschichtskalenders“ für 1887 (ca. 30 Bogen. Preis gebunden 6 6e). Die beiden ersten Jahrgänge dieses Geschichtskalenders haben sich der günstigsten Beurtheilung zu erfreuen und der Wunsch nach weiterer Vervoll⸗ kommnung hat nun dahin geführt, das Werk fortan halbjährlich statt wie bisher jährlich erscheinen zu lassen. Anlaß dazu bot hauptsächlich der Umstand, daß bei der bisherigen, immer ein ganzes Jahr zusammen⸗ fassenden Erscheinungsweise die Uebersicht über die für viele andere der behandelten Fragen einflußreichen Verhandlungen des Reichstages und des preußischen Landtages eine Unterbrechung von der Dauer eines ganzen Jahres erleiden mußte. Die neue Einrichtung bringt aber den Vortheil mit sich, daß bereits nach jedem Semesterschluß ent— sprechend der durch die Sommerferien verursachten Zweitheilung fast des gesammten öffentlichen Lebens eine Uebersicht der Ergebniffe und Erscheinungen der letzten Periode desselben vorgelegt wird, und dadurch insbesondere der Bericht über den zweiten, die ersten Monate des Jahres ausfüllenden, größeren Theil der Reichs- und Landtags⸗ Verhandlungen erheblich rascheren Anschluß an den künftig im Januar erscheinenden Bericht über den in den letzten Theil des Vorjahrs fallenden Anfang derselben findet. Statt daß, wie bisher, im Anfang des Jahres 2 Bände zusammen erschienen, deren einer das Inland, deren anderer das Ausland behandelte, erscheint sonach fortan bei jedem Semesterschluß ein In- und Ausland zusammen behandelnder Halb— jahrs Band. Der maßgebende Vorzug der neuen Einrichtung ist alfo die Raschheit des Erscheinens der Berichte, die dem Werk zweifelt ohne eine weitere Verbreitung sichern. Der erste Theil des Jahr— gangs 1887 enthält. Deutschland und Ausland bis etwa Mitte Juni, und, zwar nur die wichtigeren Abschnitte und Staaten. Der zweite Theil, wird dann alleg Uebrige aus 1887 bringen. Der Deutsche Geschichtskalender enthält bekanntlich nicht eine bloß lose Aneinanderreihung von Thatsachen, sondern bietet dieselben in' einer in ö auf Auswahl und Gruppirung verarbeiteten Weise.

Im Verlage von Alexius Kießling in Berlin 8.ů Branden— burgstraße 64, erschien soeben in dritter Auflage Kießling's Spezialkarte vom Spreewald, im Maßstab von P: ö 606 mit praktischem Touristenführer, in sauberem Farbendruck (Preis 75 9). Die Karte ist in den letzten beiden Jahren durch einen der erssen Spreewaldkenner gründlich bearbeitet und der Text des Führers durch den Central Vorstand des Spreewald⸗Vereins revidirt worden, so daß Karte und Text die beste Gewähr für Richtigkeit bieten Die vom Spreewald ⸗Verein festgesetzte Fahrtaxe der Fahrleute ist der Karte beigegeben. Da die jetzige Zeit für den Besuch des Spreewalds am günstigsten ist, dürfte die Mittheilung von dem Erscheinen der neuen Auflage obiger Karte den zahlreichen Besuchern des Spree⸗ walds willkommen sein.

Frankreich. Das Land und seine Leute. Seine Geschichte, Geographie. Verwaltung, Handel, Industrie, Produktion, geschilderi von Friedrich von „Hellwald, (41 Bogen. Preis 6 S Leipzig. Schmidt C Günther.) Die bekannte Verlagshandlung hat auf vielseitigen Wunsch eine Textausgabe von dem in ihrem Ver lage erschienenen, in diesem Blatte häufig besprochenen trefflichen Prachtwerk zu dem sehr billigen Preife von 6 6 veranstaltet. Da Deutschland ein erschöpfendes Werk über sein Nachbarland nicht besitzt, so hielt sie es für zeitgemäß, eine solche Ausgabe zu veranlassen, um dieselbe auch größeren Kreisen zugänglich zu machen. Neu durch— gesehen und auf das Sorgfältigste verbessert, wird sie sich sicher recht viele neue Freunde erwerben. Der Verfasser behandelt seinen Gegen⸗ stand mit Sachkenntniß und Liebe, die Schilderungen find äußerst lebendig und können nicht verfehlen, das höchste Interesse des Lefers zu erwecken. Freiherr, von Hellwald war selbst Offizier und fein Urtheil über die militärischen Einrichtungen verdient Beachtung. Das Werk darf als die gelungenste geographische Arbeit des bekannten Verfassers, der in Frankreich durchaus heimisch ist, bezeichnet werden.

Veterinärwesen.

Zufolge der am T7. d. M. Seitens des britischen Geheimen Rathes erlassenen ‚„Schleswig-Holstein order“ für 887 darf während der Zeit vom 15. Juni bis Ende Dezember 1887 Rindvieh aus Schleswig⸗Holstein an den für die Einfuhr ausländischen Viehes bestimmten Landeplätzen (Foreign Animals Wharves) in England, Wales und Schottland zum Zwecke der Abschlachtung aus— geschifft werden. Die Sendungen müssen von einer Erklärung des Absenders und von behördlichen Bescheinigungen begleitet sein, aus welchen sich ergiebt, daß die einzuführenden Thiere entweder in Schleswig oder in Holstein, in Dänemark oder in Schweden geboren und aufgezogen sind.

Gewerbe und Handel.

Berliner Wollmarkt. 18. Juni, Abends. Auf dem Woll« markt nahmen die Einlieferungen ragelmäßigen Fortgang und dürften nunmehr gegen 15 000 Cir. gelagert fein bei einem ange⸗

meldeten Quantum von ga. 18009 Ctr. Die Verpackung ist im Allgemeinen gut, weniger bei Händlern, als bei Produzenten. Erstere bilden das Groß der Äbgeber. Bekannte Stämme aus der Mark sind bis jetzt noch schwach vertreten und dürften erst im Laufe des Sonn. tags angerollt werden. Von Dominien, die rege m gg unseren Markt ah sahen wir nur Blumenfelde, Liebꝛenow, Leddin, Prochnow, Ribbeck, Julienhof, Altenhof ꝛc. Die Wäschen werden von den Ver⸗ käufern als gut bezeichnet, doch läßt sich darüber ein Urtheil noch 314 fällen, da das Probenehmen vor Montag früh verboten ist. Fabrikanten und Kämmer waren erst gegen Abend etwas zahlreicher erschienen, um nach ihren bekannten Stammen Umschau zu halten. Auf den Stadtlägern kamen die Zufuhren etwas reichlicher heran, aber immer noch nicht in gewohnter Weise Kammgarnspinner orientiren sich auf den Lägern, wirkliche Geschäfte sind aber bis zur Stunde erst vereinzelt bekannt geworden. Es läßt sich daher über die Tendenz nichts sagen. Nachrichten von London lauten unverändert. Als erstes größeres Geschäft ist der Verkauf von eg. 2000 Ctr. guter a und aa e, nr , Wollen an einen Kämmer zum Preise von 145 M pr. Ctr zu melden. Auf der heute Nachmittag abge⸗ haltenen Capwellauktion waren Stimmung und Verlauf ruhig, ö Fabrikanten. Preise stellten sich Parität London is arüber. (

20. Juni, Mittags. Wie bereits in unserem ersten Bericht angegeben, betrugen die Beta in Berlin am 15. d. M. Abends 29262 Ctr.; inzwischen sind weiter auf Stadtläger eingeliefert 34 405 Ctr. und in die Zelte des eigentlichen Marktes 20.189 Ctr., so daß heute bei Beginn des Wollmarktes insgesammt 835 856 Ctr. zum Verkauf gestellt waren, gegen 83 z96 Ctr. in 1886, 76 200 Ftr. in 1885, 85 5366 Ctr; in 1884, 93 609 Ctr. in 1883 und 83 009 Ctr. in 1882. Das Geschäft auf dem Wollmarkt nahm bisher überaus schleppenden Verlauf, da Forderungen und Gebote zu weit auseinander gingen, um einen regeren Absatz zu gestatten. Eigner verlangten 20 = 35 96 mehr als im Vorjahr, während Reflektanten nur 10 15 6 mehr anlegen wollten. Die bisherigen Abschlüsse, meist bessere Woll⸗ gattungen umfassend, vollzogen sich mit einem Preisaufschlag von 15 bis 2h Käufer waren fast ausschließlich inländische Fabrikanten. Die Wäschen waren durchschnittlich gute und jedenfalls besser, als man vorausgesetzt hatte. Man hofft, daß durch gegenseitiges Entgegenkommen das Ge—⸗ schäft im Laufe des Nachmittags sich lebhafter gestalten werde. Von den Stadtlägern ist nichts zu berichten, da, auf denselben noch voll— ständige Ruhe herrschte. Die hin und wieder vorgekommenen Ver⸗ käufe wurden zu Preisen abgeschlossen analog denen des Wollmarktes.

In der am 10. Mai er. in Wien abgehaltenen außerordent⸗ lichen . der Generalyversammlung der Oesterreichisch⸗ ungarischen Bank wurden die Vorschläge des Generalrathes wegen Erneuerung des Bankprivilegiums auf weitere zehn Jahre, das ist bis Ende 1897, einstimmig en bloc angenommen. Die Vor⸗ schläge lauten: J. Die Generalversammlung beschließt, der Verlänge⸗ rung des der Oesterreichischꝛungarischen Bank durch das Gesetz vom 27. Juni 1878. R. G.⸗Bl. Nr. 66, und durch den . XXV vom Jahre 1878 für beide Theile der Monarchie ertheilten Privi⸗ legiums für die Zeit vom 1. Januar 1888 bis 31. Dezember 1897 zuzustimmen. II. Die Generalversammlung erklärt die von den gesetz⸗ gebenden Körperschaften in beiden Theilen des Reichs übereinstimmend beschlossenen Abänderungen der Statuten der Oesterreichisch⸗ungarischen Bank und der Statuten der Hypothekar⸗Kredits⸗Abtheilung im Ganzen und im Einzelnen vollinhaltlich anzunehmen. III. Die Generalver⸗ sammlung ermächizgt den Generalrath, Namens der Oesterreichisch⸗ ungarischen Bank mit dem K. K. und dem K. ungarischen Finanz- Minister das Uebereinkommen, betreffend a die den ungarischen Bank—⸗ plätzen zuzuweisenden Geldmittel und die Frist für die eventuelle Einbringung des Ansuchens um die weitere Verlängerung des Privi⸗ legiums, dann b. das Uebereinkommen in Betreff der Ausdehnung des Privilegiums und der Thätigkeit der Oesterreichisch- ungarischen Bank auf die okkupirten Länder Bosnien und Herzegowina, abzu- schließen. IV. Die Generalversammlung ermächtigt den Generalrath Namens der Oesterreichisch'ungarischen Bank mit dem K. K. Finanz⸗ Minister ein neues Uebereinkommen in Betreff der Schuld des Stagtes von ursprünglich 89 Millionen Fl. 5. W. im Sinne des von e en Häusern des Reichsrathes beschlossenen Gesetzentwurfes ab⸗ zuschließen.

Glasgow, 18. Juni. (W. T. B) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 885 151 Tons gegen 6 214 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 80 gegen 85 im vorigen Jahre.

Waxrschau, 18. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zu— fuhren sind auf 462756 Pud gegen 59 685 Pud im vergangenen Jahre, gestiegen. Bei reger Kauflust erzielten eine fernere Steigerung hochfeine und feine Wollen um 5. Thlr., ordinäre um 7 Thlr. Es wurde Alles verkauft. Eintreffende Transporte werden vergriffen. Der Preisaufschlag gegen vergangenes Jahr betrug für hochfeine und feine Wollen 15 bis 15 Thlr., Mittelgattungen 13 Thlr., ordinäre 7 Thlr. Auch heute anhaltende Kauflust.

19. Juni. (W. T. B. Wollmarkt. Der offizielle Markt ist gestern geschlossen worden. Sämmtliche Zufuhren wurden mit

einem Preisaufschlag von 10— 17, ausnahmsweise auch von 19 Thlr.

verkauft. Kleine Zufuhren werden noch erwartet. Die Stimmung blieb bis zum Ende fest.

New⸗York, 18. Juni. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wgaren betrug 8 740 343 Doll,, davon für Stoffe 1 7323 547 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8 285 667 Doll., davon 1443 626 Doll. für Stoffe.

Verkehrs ⸗Anstalten.

(W. T. B.) Die Post von dem untergegangenen Reichs⸗ Post dampfer „Oder trifft morgen in . ein und gelangt für Berlin am 20. früh zur Ausgabe.

Hamburg, 19. Juni. (W. T. B.). Der Postdampfer zGellert? der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt“ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen 5 Uhr Lijard passirt,

Triest, 18. Juni; (W. T. B) Der Lloyddampfer Achill le sist heute Nachmittag mit der ostindischen Post aus Alexandria hier eingetroffen.

Berlin, 20. Juni 1887.

. Gestern Abend ist auf dem Bahnhof Wannsee dadurch ein beklagenswerther Unfall herbeigeführt worden, daß einem von Berlin ankommenden Personenzuge vorzeitig die Erlaubnsß zur Einfahrt gegeben wurde, . das von ihm zu be— fahrende Bahnhoöfsgeleis nicht frei war. Auf letzterem be— fanden sich die letzten Wagen eines zur Abfahrt nach, Berlin bestimmten Personenzuges, welcher behufs Anhängung eines Wagens in das betreffende Geleis zurück— gedrückt worden war. Der von Berlin kommende Zug! faßte die bezeichneten Wagen in der Flanke, eine Maschine entgleiste und wurde umgeworfen, ein Personenwagen gerieth in Brand, wobei, soweit bis jetzt bekannt, zwei 6 verbrannt und fünf Personen schwer verletzt worden sind.

Die Untersuchung ist eingeleitet.

Der „Verein für Hinderniß⸗Rennen“ hat gestern Nach— mittag auf seiner Rennbahn bei Charlottenburg fein Sommer«

eeting eröffnet. Die Rennen verliefen folgendermaßen:

I; Jun i-Flach⸗Rennen. reis 10060 Jockey⸗Rennen. Für 3 jährige und ältere Pferde, welche für 4000 0 käuflich. Distanz ca. 2200 m. Dem zweiten Pferde der dreifache Einsatz. Von 7 an⸗

gemeldeten Pferden zahlten 5 dreifachen Einsatz. am Ablaufspfosten. Es siegte nach kurzem * z Länge des Mr. H. Solloway 5 juhr. F- St 8 2660 e gegen des Lient. I. Stopnick br. S. . Mestitze n * vor Grub landete. Werth des Rennens; 1769 der Siege 150 ½ dem Zweiten. Die Siegerin wurde in der darauf iegern, Versteigerung nicht gefordert. solgene II. Ehrenpreis-Jagde Rengen. Ehrenpreise de zweiten und dritten Pferde und 500 MS dem Sieger. per n erben Zu reiten von deutschen Herren, die seit dem J. Juni 185, n e n oder Hinderniß Rennen im Werthe von mindestensz 1090. 9. tt gewonnen haben. Für jährige und alt ee hsemde welche n il 1. Juni 1886 kein Flach, oder Hinderniß⸗Rennen' im ell na 1000 ½6 gewonnen haben. Distanz ca. 3060 m. Dem wen non 50 Jo, dem dritten Pferde 25 ½ der Einsätze und Reugelder n 23 angemeldeten Pferden starteten 8 Cs Fegte nach farm n sicher mit 3 Längen des Hrn. H. Manske jähr. F.. H. h m duf (Reiter Hr. Lau) gegen des Lt. Seffert J. (17. UL) a. F. Ei 9 Dope. (Besitzer. f. Frhrn, von Steinzckers fil. Ul) a. * Ameer* (Lt. von Bülow) wurde ebenso weit zurück Dritter 46 des Rennens; 610 M und eine silberne Terrine dem Sieger 2 und einen silbernen Thalerhumpen der Zweiten und ih 64 einem silbernen Trinkbecher in Form eines Pfer dekopfes dem u t III. Jubil ums⸗-Rennen (Fünfhundertsteg dez Ga n Ehrenpreis im Werth von 40090 S6 und 3006 M baar. oe, Reiten. Jagd. Rennen. Für 4jährige und ältere Pferde. Die, gar Cöhg J. Wenn zwetten, Pfe be biz sbo ge Ken ehen bis 100 „„ aus den Einsäßen und Reugeldern. Von 19 . gemeldeten Pferden starteten vier, von denen nach einem scharsen ö strengenden Lauf schließlich leicht und sicher des Herrn von dam Lasküs a. F. St. „Lady Tempest⸗ unter Rittmeifter von Kramsta mt 2 Längen gegen des Lieut, Kekuls (25. Art.) br. H. Tartarusn unter Lieut. von Grävenitz (3. Hus.) siegte. „Crown Derby . Dritte. Werth des Rennens; der Ehrenpreis eine auf schweren silbernen Podium stehende massive Pferdegruppe von Silber, die dre bekannten Steeplechafer Tartaruga“, „Adaren und Tullbruy / dar stellen und 300 der Siegerin, oh S dem Zweiten un 400 . ö. . Hürden. R . Seeburger Hürden⸗Rennen. Preis 1000 M Jock Rennen. Für 3 iche und ältere Pferde, welche für 4060 * 9. lich sind. Distanz eg. 2800 m. Von 6 angemeldeten Pferden erschien nur des Lieut. Irhrn. Thumb von Neuburg 6 jäͤhr. dbr. 6j Soprano am Start und ging für den Gesammtpreiß von 110 1 . ö y . ungfern⸗Jagd⸗Rennen. reis 1000 6 Joern Rennen. Für 4 jährige und ältere Pferde, welche noch . Rennen gewonnen haben und für 36560 M käuflich sind Distan ca. 2500 m. Dem zweiten Pferde bis 150 S aus den Einsätzen und Reugeldern. Von 10 zu diesem Rennen angemeldeten Yfenn starteten 7. Es siegte sicher des Lieut. Frhrn. Thumb von Neuburh s jähr. Abr. St. „Soprano“ (3000 M) mit 3 Längen gegen des Hy. E. Pansch 5 jähr. br. H. „Pompey“. Einen Hals hinter diesen wurde des Hrn Adalbert 4 jähr. F. St. „Tamina“ IDrstte, Werth des Rennens 1270 M der Siegerin, 150 S6ü dem Zweiten. VI. Havel Hürden⸗Rennen. Preis 1200 6 Herrn . Reiten Handicap. Für 4jähr. u. ältere Pferde. Distanz zöbb n. Dem zweiten Pferde bis 260, dem dritten Pferde bis 100 6 aus den Einsätzen und Reugeldern. Von 11 angemel deten Pferden startele fünf, und nach einem sehr scharfen Run siegte mit einer hHaldlůnge des Lieut. Kekuls (25. Artill.) 4 jähr. br. St. Savigny“ unter ihrem Besitzer gegen des Hrn. Adalbert 4 jähr. schw. St. „Vesper KRel unter Mr. Beasley. Eine Halslänge dahinter wurde des Hm. O. Spiekermann 5. jähr. dbr. St. ‚Nanon“ unter Mr. Moore Ditz Werth des Rennens: 1270 S der Siegerin, 206 6e der Zweiten, 100 6 der Dritten, Die nächsten Rennen auf dieser Bahn finden am Sonnta, 17. Juli, Nachmittags 33 Uhr, statt.

33um zweiten Male sind in den letzten Tagen zwölf junge türkische Offiziere mit Hobe Pascha hier eingetroffen, um fir den militärischen Dienst nach preußischem Muster ausgebildet i werden. Dieselben haben in, dem Berliner Militär⸗Pädagogium de R Killisch in der Körnerstraße seit Sonnabend ihr eim gefunden.

Leipzig, 18. Juni. (W. T. B.) In den Urtheilsgründen deb Hochverrgthsprozefses heißt es: Es sei als erwiesen anzusehen, daß der Zwech der Patrioten-LZiga die Wiedereroberung Chöaß Lothringens mit Waffengewalt sel. Die Art, wie die französishh Jugend durch die Liga erzogen werde, deute unfehlbar auf einen ke absichtigten Krieg hin. Es sei nicht denkbar, daß der Zweck der Lin nur der gewelen, einen Vertheidigungskrieg vorzubereiten; im Gegen. theil, alle Kundgebungen und Handlungen der Liga ließen mi die Idee eines Angriffskrieges gegen. Deutschland erkennen. Ganz unerfindlich sei, wie der positive Zweck der Wilder gewinnung von Elsaß⸗Lothringen durch einen Vertheidigungẽltjn erreicht werden könne. Der ganze Zweck der Patrioten ⸗Liga sei alse

die Vorbereitung eines Revanchekrieges, und dieser Zweck der Liga se

auch der Zweck der Handlungen der Verurtheilten. Es bestehe kein Zweifel darüber, daß derjenige Deutsche und der unter deutschem Schutz stehende Ausländer, welcher einen . Krieg vorbereiten helfe, sich der Vorbereitung zum Hochverrath schuldig mache. Die Verurtheilung zu Festungshaft sei deshalb erfolgt. well der Gericht, hof nicht die Ueberzeugung erlangt habe, daß die Angeklagten sich det Tragweite ihrer Handlungsweise bewußt gewesen.

Dem Ensemble des Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters im Ostend brachte der Bettelstudent? am Sonntag ei volles Haus, dessen ungeachtet muß diese Operette der Kürze des Gastspiels wegen am Donnerstag, den 23. d. M., abgesetzt werden um die Offenbach'sche Operette „Pariser Leben“ auf dem. Reperteit erscheinen zu lassen. Dienstag und Mittwoch singt Hr. Weidmann den Symon Romanowicz.

Im Vietoria⸗Theater trat am Sonnabend und gerd Frl. Gustel Scherenberg vom Stadttheater in Riga als gu in der Rolle der Frau Venus auf. Frl. Scherenberg, dem Bet liner Publikum von ihrem früheren Engagement am Victoria Theater wohlbekannt, führte ihre anstrengende Rolle mit großer Verve dun ) und erwarb sich durch ihre anmuthige Erscheinung und ihr gig i . den wohlverdienten Beifall des zahlreich anwesenden Publ ums.

Morgen beginnt in Kroll's Theater das Gastspiel des . Toni Schläger vom Wiener Hof ⸗Operntheater. Die Dame al hier schon vor zwei Jahren mit außerordentlichem Beifall und boch bekanntlich die Partie der Lucrezia Borgia“ zu neuer . lerischer Geltung. Sie tritt in dieser Rolle zum ersten Male wien auf. Hr. Alma singt den Gengro, Hr. Heine den Herzog . Gärso, den Orsino. Am Mittwoch geht zum ersten Ma „Belisar“ mit Hrn. David Ney in der Titelrolle in Scene.

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Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Böͤrsen Beilage). (680h

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 20. Juni

ISS 7.

n 141.

SEtatistische Nachrichten.

„Mitth. für die öff. Feuerv. Ges. stellten sich die t ri fr 1 . Ver sicherungsanstalten im wie folgt; ; . . Lebensversicherungs⸗Gesellschaften II Gegenfeitigkeits. und 23 Aktiengesellschaften mit 46 M bzw. 71 489 316 S6, zusammen 141 795 669 „S. Ein⸗ 84: 65 393 809 bzw. 66 680 163, zus. 130 073 97 „S) und el Jo bzw. 63 794 479, zus. 119 333 685 M Ausgabe 884: 6 649 bzw. 59 455 507, zus. 109 535 156 ½ ), so daß eine Mehr⸗ hme von 14 262 158 bzw. 7 694 837, zus. 21 956 975 ½ verblieb ebnen eg ieh gin, s sb. mus öh ic ch, Unteh, den gaben befanden sich 20 965. 786 biw. 2 916 632, zus. 43 872 416 . , , in eigener Rechnung und 231 224 bzw. 1 666 761, zus. ie , libsg. dag eg. bin. l bs sos, zus. 1 Tr is ch zentenjahlungen, Die höchste Schäden ahlung hatte unter den bacenseitigkeitz · Gesellschaften die Lebens versicherungs Bank für Deutsch= l ĩ in Gotha mit 8 447 000 AM, demnächst die Lebensversicherungs⸗ ö Ersparnißbank in Stuttgart mit 3 453 868 Æ und Leipziger n e e hficherungs. Anstast mit 2811 381 6, unter den Aktiengesell⸗= scasten die CGlermanig in Stettin mit 4 351 433 . die Concordia

Köln mit 3371 820 6.ᷣ, und die Deutsche in Lübeck mit

76 717 ĩ nfallversicherungs⸗Gesellschaften vereinnahm⸗ ten nnn, 18 362 M (1884 16 Gesellschaften 1 063 518 A) und perausgabten 8 o82 167 1 (13834 10 516 925 ), darunter 5 774 2654 is34 7 94 gl6 M) für Schäden und Regulirungskosten. Wie aus den Summenzahlen , , hat die durch die Reichsgesengebung dem Privat⸗Versicherungsbetriebe entzogene Unfagllversicherung der sitteiter schon für, das Jahr 1885 einen merklichen Einfluß auf den Umfang des Geschäftsbetriebes der Privat⸗Unfallversicherungs⸗ Gesellschaften geübt, indem die Prämieneinnahme um nahezu 2 Mil— sönen Mark gegen das Vorjahr abgenommen hat. Andererseits sind nber auch die Schädenzahlungen im Verhältniß zu den Prämien tintahmen zurückgegangen, sie betrugen 715 (so der Prämien für tigene Rechnung gegen 787 (lo im Jahre 1884. Die Verwaltungs koften (2 082 022 S) berechnen sich im Jahre 1885 auf 26,8 GοG der prämien für eigene Rechnung, gegen 25,9 G in 1884. Waß die Feuerversicherung betrifft, so führen die Tabellen A größere Feuerversicherungs⸗Gesellschaften auf Gegenseitigkeit mit tines Versicherungssumme von 6517 881 625 6 (1384 6 184432 895 M) uf, darunter als größte die F.⸗V-Bank für Deutschland in Gotha mit zöhe 236 200 0 Die ordentlichen Beiträge Vorprämien) beliefen sich auf lz? 442 M (1384 16312484 6), die Schädenregulirungskosten auf 5989 2b 4 M (1884 5 639 547 4). Die Zahl der Aktiengesellschaften belief sich auf 30, deren größte, die Magdeburger, 7 306 645 653 , die Aachen⸗Münchener 5 O43 998 001 S . Versicherung hatten. Die prämien ergaben 85 437 576 6 Einnahme (1884 S4 661 223 AM), hawon 365 4498 101 M 35 171 642 Ss) auf Rückversicherungs—= prämien u. s. w. abgingen, sodaß für eigene Rechnung 19 938 C5 M (49 489 581 S6) verblieben. Die Schädenregulirung ttforderte 27 613 019 6 (27 762 64 MS). Die 1885er Ergebhnisse ksen sich als recht günstige bezeichnen, indem der Durchschnitt der Schädenzahlungen mit 54,3 o s0 der Prämien ⸗Einnahmen erheblich hinter denjenigen für die Jahre 1867 1884, welcher sich auf 53,60 /o kerechnet, zurückbleibt. In diesem Zeitraum waren nur die Jahre 1871 mit 53,2 ,½ο. 1873 mit 50,8 Go, 1874 mit 590, b oso und 1876 mit 52,8 Go, günstiger als 1385. Es hat denn auch keine einzige Ge⸗ selschaft mit Verlust gearbeitet. Der Gesammtüberschuß berechnet sib auf 24,88 Go des eingezahlten Kapitals der Gesellschafsten. Das Ein hr Zinsfußes macht sich bei den Zinsen⸗Einnahmen recht emerklich. An Hagelversicherungsanstalten werden 14 Gegen— seiigkeits :; und 6 Aktiengesellschaften nachgewiesen, erstere mit sbb eh 388 6. (1884: 888 058 208 „S) Versicherungssumme, kz s37 (3 672373) 66 Prämien für eigene Rechnung und U A6 5lß (13132 9773) A] Schädenregulirung, letztere mit bots 8iz (897 940 761) ½ . Versicherungssumme, 6 671 118 6107 868) 6 Prämien und 5689 531 (9 696 928) „6 Schäden kegulirung, zusammen 1575 024 201 (1 785 078 969) 66 Versicherungs⸗ umme, 19 044 9565 (21 780 241) 46 Prämieneinnahmen und lbs 635 (22 829 901) 6 Ausgaben für Schädenregulirungen. Die hrößten Gegenseitigkeitsgesellschafsten sind die Norddeutsche in Berlin mit, zol Cl4 56. 46 Versicherungssumme und die Schwedter z, os 457 S6), von Aktiengesellschaften die Magdeburger M 630 32g CM, Köl nische (182 455 389.c) und die Union in Weimar lbs 142 5926). Rechnet man einzelne Gesellschaften hinzu, die in den Tabellen fehlen, so ergiebt sich, für das Jahr 1885 eine Ver⸗ sherungssumme von öh 530 Millionen Mark, d. h. ungefähr 0 Millionen Mark weniger als für daz Vorjahr. Die einzelnen Ittiengesellschaften haben zwar durchweg einen Zuwachs ihrer Ver sicherungsbestůnde erfahren, im Ganzen aber durch die Liquidation dt Preußischen Hagespersicherungs-⸗Gesellschaft zu Berlin gegen a Vorjahr eine Verminderung ihres Bestandes um ca. zz. Millionen Mark erlitten. Die ganze bei gegenseitigen und Iltiengesellschaften in 1855 . Summe war mithin um wehr als 306 Millionen Mark geringer als im Vorjahre. Die 1ssber Hagejcampagne war nur wenig günstiger als die so sehr unglückliche voraufgegangene; die Schaden überstiegen mit 13,06 pro Mille der Versicherungssumme bei den Gegenseitigkeits— seellschaften den Durchschnittsbetrag der Jahre 1861 bis 1884 um bro Mille, während bei den 5 Aktiengesellschaften der 1886er Durch⸗ hut mit g, pro Mille noch um G, pro Mille hinter dem Durch nit von 1861 bis 1884 zurückblieb. Von einer Anzahl gegen Eiter Gesellschaften mußten daher wiederum bedeutende Nachschüsse, im Ganzen nahezu 4 Mill. Mark, von den Versicherten erhoben deren. Von den Altiengesellschaften erzielten nur 2 kleine Ueber⸗ disse, wahrend z Verluste erlitten. Das Jahr 1886 scheint günstiger berlaufen zu fein.

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23 Rückversicherungs⸗Gesellschaften vereinnahmten . 68 (19 1 „M Rettoprämien und regulirten 13 844728 2 0r1) M Schäden. ö i Die gesgm mien abellen zählen 264 gel chan auf, pie m Jahre 1885 398 155 996 6 Veiträge bezw. Prämien verein ahnten und 176 Si5h 8i4 S für Schäden zahlten. Außerdem stellten i debengversicherungsgesellschaften 51 442 j70 4 zu den Prämien

reserven zurück, was zusammen 228 3657 224 oder 84 Yso der Bei⸗ if c Prämien i, Bei den Aktiengesellschaften stellt sich diefer Durchschnitt nur auf 74,8 so, bei den Gegenseitigkeitsanstalten dagegen auf N, 5 Oso.

Nach dem „Bericht über die Verwaltung und den Stand der ,,, der Stadt Elberfeld 1885 86 nebst vorläufigem Bericht für das Jahr 1886 37 belief sich die Wohnbevölkerung der Stadt am 1. Dezember 1885 auf 51 065 männliche und 55 180 weibliche, zusammen 106245 Personen (gegen 93 538 E. am 1. Dezember 1886), davon 37336 m, und 40 574 w. Evangelische, 12 644 m. und 13741 w. Römisch ⸗Katholische, 104 m. und 122 w. sonstige Protestanten, 346 m. und 369 w. Dissidenten, 649 m. und 600 w. Juden, 42 m. und 22 w. anderer Religion. Am 31. März 1887 wurde die Einwohnerzahl auf 110 5090 angenommen.

Zur Feier des Regierungs⸗Jubiläͤums Sr. Majestät des Königs hat die Stadt 190 000 S zum Ankauf von Wäldern gestiftet, welche den Bürgern nach der Arbeit Erholung gewähren sollen,

Den Stiftungskapitalien der Stadt sind im Jahre 1886 300 000 A hinzugetreten. . .

Das Guthaben aller Sparer bei der städtischen Sparkasse betrug am 1. April 1886 11446417 „, 1305281 6 mehr als Ende März 18585. Neuerdings ist mit der Sparkasse auch eine Altersspar,⸗ kasse verbunden worden. Bei dem Leihhaus wurden in 188586 64 Pfänder gegen 412 187 ½ Vorschuß hinterlegt, gegen 70 777 Pfänder und 383 328 S Vorschuß in 1884 865, 79 794 Pfänder und 163 904 ½ Vorschuß in 1883—83. Verkauft wurden 4257 Pfänder, gegen 4251 in 1884 –=85, 3833 in 1882— 83. Die Zahl der nicht eingelösten Pfänder betrug am 31. März 1886 32 014 mit 193 986 66 Vorschuß, gegen 29 108 und 180 884 M in 1885 und 34 535 mit 221 201 MSM in 1883.

Die Gasproduktion betrug 1884 —35 6154 290 ebm, 1885 —- 86 6 329 560 ebm, der Wasserver brauch 1885 86 2 864 3651 ebm, 1886-87 3 769 998 ebm. Auf dem städtischen Viehhof wurden 1886 87 ge⸗ schlachtet: J0ß9 Ochsen, lehend von mehr als 400 kg (gegen 1885. 86 4 488), 1008 Kühe dgl. (4 123), 2518 Stück Rindvieh von 250— 400 kg (4 759), 1559 dgl. von 130-250 kg . 594), 26 423 Schweine von mehr als 35 Rg (2300) 75 dgl, bis 35 kg (4 1) 16 554 Kälber bis 130 Kg C. 17585), 12 85 Schafe (7 1503), 202 Pferde 19). Die Schlachtgebühr betrug in 1885 86 55 132 6

Die städtischen Schulden beliefen sich am 1. Juli 1886 auf 6 188 800 A6

Was die Steuern betrifft, so betrug die Veranlagung zur

Klassensteuer 1885— 86 237 639 S (gegen 1884— 80 4 S652 4), Einkommensteuer 309 546 Æ (4 39 726 ), Grundsteuer 5709 6s ( 44 16, Gebäudesteuer 72 6390 M (4 1847 , Gewerbesteuer 171 735 S (4 7197 „S), mithin Staatssteuern 997 2609 M0 60 377 ½ ); Kirchen und Kultussteuern 163 554 6 ( 289,560), ei der is raclifijchen Gemeinde Gemeinde ⸗Einkommensteuer 1 680000 , ( 1125 000 S); die Hundesteuer ergab 1884 85 14 780,60 4A, die Steuer vom Wanderlagerbetrieb 400 M

Für das Feuerlöschwesen sind im Jahre 1885 86 15 999 (M. CK ID 6) ausgegeben worden. Die städtische Armenpflege hat im Jahre 1884— 85 253 328 M Mehrausgabe erfordert; die Einnahmen beliefen sich, soweit sie nicht aus Gemeindesteuern flyssen, auf 274 600 6s, die Ausgaben (inkl. Restausgaben von 2736 M auf 527 334 66. Von den Ausgaben fielen 221 072 M auf. die nicht ge⸗ schlossene Armenpflege, in welcher 125, 1g 4M (gegen 127,33 6 im Vorjahr) auf jeden unterstützten Einzelstehenden, 238,41 gt. (234, 70 M) auf jede Familie fielen. ür Pflegekinder wurden 153 780 ½ oder 1,49 M (1,57 „) auf den Kopf der Bevölkerung verausgabt. Von den gesammten 2143 unterstützten Personen fielen 20, , (23,1) auf je 1000 Einwohner. In das Haus für Obdachlose wurden 112 Personen aufgenommen. Die Krankenpflege verursachte 19 001,69 60 (19 275,50 M6) Kosten, die Beerdigung Armer 552,76 „6, die Unter⸗ bringung von 52 Pflegekindern 6857,19 (6259.97 „), die Tren- pflege 26 909,32 ÿj6s (25 177,53 MS). Vom Jahre 1853 bis zum Jahre 1884— 85 beliefen sich die Kosten der Außenarmenpflege im Durch- schnitt auf 125 765 6 oder 1,76 4 auf den Kopf der Bevölkerung im Jahre. Gegen Krankheit und Sterbefälle waren in Elberfeld im Jahre 1885 38 994 Personen versichert, unter denen 9925 Krankheits fälle mit 231 535 Krankheitstagen und 1328 Sterbefälle vorkamen, welche 477 455 M Gesammtausgaben (bei 469 093 6 Einnahmen und 375 85 MS Vermögensbestand) veranlgßten. .

Das Gymnasium wurde im Winterhalbjahr 1885 86 von 523 Schülern besucht, das ,, ,. von 522, die Ober- Realschule von 524, die gewerbliche Zeichenschule von 116. die stãdtische höhere Töchterfchule von 694 Schülerinnen. Eine Mittel, schule für Mädchen ist im Mai 1886 mit 48 Schülerinnen eröffnet worden. Die beiden Qberklassen der Friedrich Wilhelmsschule wurden von g4, die übrigen Volksschulen im Juni 1885 von 17037, die Privatschulen von 412 Kindern frequentirt, die Schule für schwer⸗ begabte , i. j 7 77, die Taubstummenschule von 62 Kindern

beide im Juni 1885), . ö .

Der Haushalts⸗Etat 1887 85 schließt, mit 3 083 000 M6 in Einnahme und Ausgabe (gegen 2976 090 M in 1886— 87). Zu der Einnahme liefern die Gemeindesteuern 1 868 300 S6 und die Ge⸗ meindebesitzungen und Anstalten 748 839 4 Von den Ausgaben erfordern die Schulen 838 198 „½, die Schulden 711 396 M und die Armenpflege 518 896

Ueber Deutschlands Blei⸗ und Glätteproduktion giebt ein Bericht des General⸗Direktors der Stolberger Aktiengesell= schaft für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation dankenswerthe Auf - schlüsse. Wir stellen aus dem Mitgetheilten folgende Angaben zusammen. Es betrug die Produktion an Blei und Glätte (in Tonnen zu

1000 kg):

ö. Hütten: 1885 1888 Stolberger Gesellschatcc. . 14473 16 922 Rheinisch⸗Naauische Gesellschaffstt... . 4 270 . 170 Mechernicher Bergwerksvereniin . 22 802 23 48 A. Poensgen C Söhne, itz n n, . 650 3819 Remy Hoffmann, Hütte bei Emz. 4926 1 86 S. B. Goldschmidt, Hütte bei Braubach. . 4351 3801 Rothenbacher Hütte im Siegerland... 261 368 Walther ⸗Cronekhütte bei Rosdzin... 5 609 6 0

riedrichshütte bei Tarnowitzzz 167068 14 309 ber · Bergamt Klausthal, Sberharz) . 3427 8221

! Unterhard. ... 3399 3678

Ober ⸗Hüttenamt Freiberg;... 41838 16233 Summe. . 95 471 6 176 darunter Glätte. 3478 3871

ie bedeutendsten deutschen Bleiproduzenten sind demnach der Mech ice 6 nn , die Friedrichshütte bei Tarnowitz und ie Stolberger Gesellschaft. h ‚, . ,, an Blei und Glätte hat sich 1886 gegen das Vorjahr etwas vermindert (05 t); gegen 1881. wo die Gesammtproduktion eine Höhe von 98 814 t betragen hatte, ist die Abnahme noch beträchtlicher. An der Produktionsverminderung sind namentlich die westdeutschen Hütten betbeiligt, während die schle⸗ sischen Hütten und das Königlich sächsische Ober ⸗Hüttenamt Freiberg

eine Produktionszunahme zu verzeichnen hatten.

Einer in der Zeitschrift des Oberschlesischen Berg.! und Hüttenmännischen Vereins (Mai⸗Juniheft) enthaltenen ausführlichen nfalldstatistik des Ober ⸗Bergamtsbezirks Breslau für das Jahr 18845 entnehmen wir, daß bei einer durchschnitt- lichen Zahl von 53 791 versicherungspflichtigen Personen im Ganzen 2680 Unfälle vorgekommen sind. Darunter waren 318 Unfälle, für welche im Jahre 1886 Entschädigungen festgesetzt worden sind, und zwar verurfachten 58 dieser letztgenannten Unfälle eine vor⸗ übergehende Erwerbsunfähigkeit bon, mehr als. 13 Wochen bis zu 6 Monaten, 110 eine theilweise und 40 eine völlige dauernde Erwerbsunfähigkeit von mehr als 6 Monaten und 110 hatten einen tödtlichen Ausgang. Die Zahl der entschädigungsberechtigten Hinterbliebenen der Getödteten bestand aus 78 Wittwen, 203 Kindern und 1 Ascendenten, zusammen aus 282 Personen. Von den 1025 Verunglückungen, welche Arbeitsun- fähigkeit zur Folge hatten, entfielen 964 auf den Steinkohlen 18 auf den Braunkohlen⸗ 40 auf Erzbergbau und Hütten und 3 auf die Gewinnung von Steinsalz; von den 138 tödtlichen ,, ,. leinschließlich derjenigen bei nicht versicherungspflichtigen Arbeitern) kamen 126 auf Steinkohlen⸗ und je 6 auf den Braunkohlen, und Erzbergbau (incl. Metallhütten). Die zahlreichsten Verunglückungen wurden durch Stein oder e en (298 4 64) und bei der Strecken⸗ förderung (288 5) herbeigeführt.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Nr. 18 der Bau- und Kunstgewerbe⸗-Zeitung für das Deutsche Reich‘ (Berlin 8W. 48, Puttkamerstraße 1) enthält: Das Heidelberger Schloß und seine Wiederherstellung. Der Brand der Opéra comique in Paris. In unseren Lichtdrucken. Ausstellungen, Restauration. Kunst und Gewerbe. . .

Deutsche Weltpost. Central⸗ Organ für alle Interessen deutscher Fischerei und Schiffahrt, Kolonisation, Ausfuhr und aus— ländische Submissionen. (Berlin W., Unter den Linden 15.) Nr. 12. Inhalt: Kolumbus ⸗Ausstellung Der Nord⸗Ostsee⸗Kanal, Krause's Reise nach Süd⸗Afrika. Deutsche Kolonien: Rechtsverhält⸗ nisse der deutschen Schutzgebiete. Die Hawaii⸗Inseln. Deutscher Handelsverkehr: Chinas Außenhandel 1886. Vereinigte Staaten Verkehr mit Ausland. Schiffahrt: (lbeverkehr. Deutsche Ausfuhr: Ausfuhr nach Japan. Deutsche Stickerei⸗Ausfuhr. Aus allen Welttheilen; Allgemeines: Größte Druckerei der Welt. Größte Brauereien der Welt. Nord⸗Amerika: Amerikanische Millionär“ Zeitung, Aberglaube in Amerika. Vereine und Gesellschaften: Besellschaft für Erdkunde in Berlin. Bücher und Zeitschriften: Monatsschrift für Textil⸗Industrtie. Briefkasten. Submissionen: Belgien. Italien. Rumänien. Spanien. Schiffsnachrichten Hamburger und Bremer Schiffsliste ö ö

Deutsche Forst⸗Zeitung. Organ für die Interessen des Wald⸗ baues, des Forstschutzes und der Forstbenußung. (J. Neumann, Neudamm.]) Nr. 12. Inhalt: Ueber die Dienstkleidung der Forst⸗ und Jagd⸗ beamten in Preußen. Aus dem Walde: Bemerkungen zu. Gebört die Akazie zu den forstlich wichtigen Waldbäumen?‘ Von O. Schul; in Neue Krug. Die Bedeutung des Thaues für die Forftkulturgewächse. Von R. Müller. Etat der Forstverwaltung für das Jahr vom 1. April 188788. (Schluß.) Gesetze, Verordnungen, Erkenntnisse, Urtheile des Reichsgerichts vom 9. Dezember 1885, 7. und 24. Ja- nuar 1887. Regulativ über Ausbildung, Prüfung und Anstellung für die unteren Stellen des Forstdienstes in Verbindung mit dem Militärdienst im Jägercorps. (Fortsetzung und Schluß.) Ver— schiedenes: Die Bestimmungen über Maße und Gewichte. Per sonalien. Brief⸗ und Fragekasten.

Deutsche Jäger-Zeitung. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 23. Inhalt: Rathschläge zur Zucht deutscher Vorstebbunde. Von Hauptmann a. D. Schmidt- Niederhirschfeldau, Kreis Sagan. Deutsche Waidmannssprache. Mit Zugrundelegung des gesammten Quellenmaterials für den praktischen Jäger bearbeitet von Ernst Ritter von Dombrowski. (Fortsetzung). Aus dem Tagebuche eines Blatojägers. Von Hanns von Kadich. 1. (Schluß). Aus der Jagdtasche: Ueber Chokebore und Brand“ der Jagdgewehre. Ein erschütternder Unglücksfall. Jagdergebnisse der Gräflich Stolberg ⸗Wernigerodischen Jagdreriere im Jagdjahre 1. Mai 1886/87. Spezifikation desjenigen Schwarzwildes, welches Se. Majestät König Friedrich Wilbelm J. von Preußen vom 8. No- vember bis den 22. D

Aus dem Walde. ö . (z. Weber, Frankfurt a. M.) J L.. I bandlungn: Zur Naturgeschichte und Hege des Rels. . Mittkein Krankenversicherung der Arbeiter im Jabre 1885. Zur

zmarkt:

728 * Fr rrFfnwrrr G 1111 212

versicherungs - Anstalten. (Fr. Stollberg in urg. Nr. 3. Inhalt: Die gegenwärtig in Kraft bestehenden Geseße, das Mobiliar und Privat Feuer versicherungöwesen im Königreich Sachsen betr, vom 28. August 1876 und vom 18. Oktober 1886, nebst den Ausführungs Verordnungen dazu. 3

Rundschau auf dem Gebiete der Thbiermedizin und vergleichenden Pathoelegie unter Berücksichlaung der ge sammten Veterinär -⸗Medizinalwesens,. Gleichzeitig Orga? nr Ver tretung der Jateressen des thierärztlichen Standes. (A1. W. SCreldt. Osterwied Dar) Nr. 24. Inhalt: Belliager⸗ Uchet Neisch· vergiftung, intestinale Seysis und Abdominaltyphus. (Schluß Arzneimittellehre: Eber: Ueber Jodotorm und Acetylen. Mit. theilungen aus der . Ghlers; Die Gntzündung der Daut des Klauenspaltes beim Rinde. Berichte über thierärztlich erlamm⸗ lungen: Gengralversammlung schlesischer Tbierärzte in Breslag. Verschiedene Mittheilungen: Falk: Ueber Kaltlustapparate für Kübl= häuser. Tagesgeschichte. Personalien (Einstel ungen in die Armer —Versetzungen. Ruhestandsversetzungen) Vakanzen. (Vacante Stellen an Schlachthäusern. Briefwechsel. .

Illustrirte Berliner Wochenschrift Der Bär'. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin Ww) Nr. 38. 2 Dubalt: Gedenktage. Fritz Randow, ein Bild aud Marschall Schoning'd Zeit von Al. Kurs (Fortsetzung) Feuilleton; Aberglaube in der Mark Brandenburg, mitgetheilt von Paster C. Dandtmann Sacrow, von P. Walls z Berliner Linder, von Getth. Dange Miscellen: Anna ven Vrcußen, Gemahlin des ur fürsten Jodann Sigismund (mit Porträt); Schloß Danbeffstädt in VPreußen (mit Abb.); Die Burgstraße vor dem Mubau der Börse (mit Abb.; Berliner Gedenktage; General von Bülow; Friedrich Wilhelm I. und das Theater; Friedrich der Große und sein Diener Qeesen; Die Reise nach Rekabn; Die Rieseneiche bei Schoͤnwerder; Joachim N. und Lutber. Inserate.