Todedursachen veranlaßten akute Entzundungen der Ath. mungsorgane und Katarrhe der Luftwege ziemlich allgemein 2 Erkrankungen und Sterbefälle als in der Vorwoche, dagegen ricsen Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder (namentlich in Berlin, Breslau. Dresden, Nürnberg, Paris, , , Odessa) etwas mehr Todesfälle hervor, während die Zahl. derselben in Sn n München, Köln, Königsberg, London etwaö kieiner wurde. Die für dig Jahres. zeit niedrige Temperatur der Luft bedingte überhaupt ein beschränk⸗ teres Auftreten diefer Krankheitsformen, daher blieb die Zahl. dersel. ben in den meisten Großhstähten eine mäßige und weit hinter derjeni. gen des Vorjahres. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterb⸗ lichkeit war im Allgemeinen eine etwas größere als in der Vorwoche; von je 10 000 Lebenden starben, auf das Jahr berechnet, in Berlin 62, in München 153 Säuglinge. — Von den Infektionskrankheiten haben Diphtherie, Unterleibstyphus und Keuchhusten etwas weniger, Masern, Scharlach und Pocken dagegen etwas mehr Erkrankungen und Sterbefälle hervorgerufen. Todesfälle an Masern waren in Berlin, München (55 Sterbefälle in der Berichts woche), Köln, Königsberg, Frankfurt a. M., Wien, Rem, London, Dublin, Stock. holm, Sf. Petersburg gesteigert, in Magdeburg, Paris, Liverpool vermindert. Auch Erkrankungen an Masern werden sowohl aus den meiffen der genannten Städte, sowie aus den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, Königsberg, Stettin in großer Zahl mitgetheilt. — Das Scharlachfieber bedingte in London mehr, in Wien und Prag weniger Sterbefälle als in der Vorwoche. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen war aber in Berlin, Breslau, Hamburg, Wien, Edin⸗ burg eine bedeutendere als in der vorangegangenen Woche. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup hat in Berlin, Breslau, München, Nürnberg, Stettin, Straßburg, Prag. Paris, London ab⸗ genommen, dagegen stieg sie in Hamburg und St. Petersburg etwas. Erkrankungen an Diphtherie wurden aus Breslau, Pest, Christiania, Kopenhagen in größerer Zahl als in der Vorwoche gemeldet. — Typhöse Fieber veranlaßten in Paris weniger, in St. Petersburg mehr Todesfälle, auch war in letzterer Stadt die Zahl der Erkrankungen eine erheblich gesteigerte. An Flecktyphuüß wurden aus Danzig, London, Edinburg, Warschau je J, aus St. Petersburg 2 Todesfälle, ferner aus Edinburg und aus dem Regierungsbezirk Königsberg je 1, aus dem Regierungsbezirk Marienwerder 3, aus St. Petersburg 5 Erkrankungen zur Anzeige gebracht. — Rosengrtige Entzündungen des Zellgewebes der Haut riefen in Kopenhagen zahlreiche Erkrankungen, Kind⸗ bettfieb er in Londen 10 Todesfälle hervor. Sterbefälle an epidemischer Genickstarre sind nicht zur Mittheilung ge⸗ kommen. Der Keuchhusten forderte in Berlin und London etwas weniger, in Paris und Liverpool etwas mehr Opfer; ferner stieg in Wien die Zahl der Erkrankungen, während diese in Kopen⸗ hagen abnahm. — An Pocken wurden aus Chemnitz und Venedig je 1, aus dem Regierungsbezirk Königsberg 4, aus Triest und Rom je 6, aus Pest und Prag je 8, aus St. Petersburg 11, aus Paris 14, aus Warschau 26 Todesfälle gemeldet. Erkrankungen an Pocken wurden aus Berlin und Breslau je 2, aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf 1, aus dem Regierungsbezirk Königsberg 5, aus Wien 6, aus Pest 12, aus St. Petersburg 16 zur Mittheilung gebracht.
Gewerbe und Handel.
Ein belgisches Gesetz vom 11. d. M, setzt für die Einfuhr von Efsig und Essigsäure folgende, auf Grund eines vorläufigen Gesetzes zum Theil schon seit Ende März d. J zur Anwendung ge— langte, erhöhte Zollsätze 4 Saß pra Heltolit 1
3. is zu 8 ο pra Hektoliter : .
6h nf l nz ͤ hn . . und 40 9σ˖ pro ö. , n, ., , 3 an reiner Essigsäure: 1 0 . oder mehr pro Hektoliter 18750 Krystallisirte Essigsäure pro 100 ko; . . . . 187150,
Zu industriellen Zwecken bestimmte, dengturirte Essigsäure bleibt bei Wahrnehmung der von dem Königlichen Finanz. Ministerium hier⸗ für festzusetzenden Formalitäten vom Einfuhrzoll befreit.
Das Gesetz ist am 13. d. M. in Kraft getreten.
— Berliner Wollmarkt. 20. Juni. Abends. Unserer Vyraus⸗ sicht entsprechend, hat sich im Laufe des Nachmittags, nachdem Eigner ihre Forderungen erheblich ermäßigt, ein ziemlich flottes Geschäft ent- wickelt, so daß bei Schluß unseres Berichts gut 76 der Zufuhren auf dem Wollmarkte begeben waren. Nehen inländischen Fabrikanten die wiederum das Hauptkontingent der Käufer bildeten, zeigten auch hiesige Händler regeres Interesse; einer derselben erwarb einen Posten von ca. 2000 Ctr., hauptsächlich aus mittelfeinen Tuch, und Stoff ⸗ wollen bestehend. Im Allgemeinen läßt sich der Preisabschlag gegen Vormittag auf ca. 10 „6 beziffern, doch schloß dies nicht aus, daß für bekannte und sich durch gute Kondition auszeichnende Stämme noch ganz bedeutend über Vorjahr bezahlt wurde. Den höchsten Preis auf dem Wollmarkt erzielte Graf J. Mileynsky, auf Myloslaw mit 186 „S für ganz hochfeine Waare, die früher nicht in Berlin zum Verkauf stand. Produzenten haben fast ausnahmslos verkauft, der kleine Rest im Besitz der Händler dürfte morgen Vormittag begeben oder bei nicht annehmbaren Geboten zurückgezogen werden. An Zufuhren trafen noch ein 1129 Ctr., wodurch sich das Wollmarktsquantum auf ca. 21 200 Ctr. gegen 14200 Ctr. im Vorjabre erhöhte. — Das Geschäft auf den Lägern war unbe— deutend, da die Aufmerksamkeit der Käufer durch den öffentlichen Markt in Anspruch genommen war, und die für das Lagergeschäft maßgebenden Kammgarnspinner sich zurückhielten. Preise für hinter⸗ pommersche A und AAcKammwollen bewegten sich von 145 —= 147 46 ol ne Locken, in feineren AAA-Qualitäten ist noch kein Abschluß bekannt geworden. In Tuchwollen fand ein größerer Umsatz in Posener Wollen zu Posener Wollmarktspreisen statt.
— 21. Juni, Mittags. Der Wollmarkt ist als beendet zu betrachten; schon gegen 9 Uhr waren die meisten der gestern unver⸗ kauft gebliebenen Wollen begeben und nur wenige 100 Ctr. wegen den Eignern ungenügend erscheinender Gebote zurückgezogen. Den gerlngeren Konditionen der Wollen entsprechend, resultirte ein Preisabschlag von ——=—6 S6 Käufer waren meist kleine Fabrikanten aus Spremberg, Forst und Luckenwalde. In Wollen nach Mustern fanden einige Abschlüsse statt auf Basis der Wollmarkts⸗ preise. Die während des Wollmarkts angelegten Preise bezifferten sich für feine Wollen auf 160-176 ½, mittelfeine 140 — 1658, geringe und Mittelwollen zur Militärtuch⸗Fabrikation 110 136 6 Schmutz wollen 51 bis annähernd 60 MÆ pr. Ctr. Die Wäschen waren im Allgemeinen besser als im Vorjahr, welchem Umstande wohl mit der erzielte Preisaufschlag zu verdanken ist. Eingeliefert waren 245 Posten, von denen sich 90 im Besiß von Produzenten befanden. Das höchste von einem Verkäufer zu Markt gebrachte Quantum betrug eg. 709 Ctr., das geringste ca. 2 Etr. — Auf den Lägern ging es fortgesetzt sehr ruhig zu und dürften kaum 15 000 Ctr ihren Besitzer gewechselt haben. Fabrikanten haben ihren dringendsten Bedarf auf offenem Markt eingethan, während Kammgarnspinner nur wenig kauften, weil sie die Forderungen fuͤr zu hoch erachteten. Letztere haben denn auch in ihrer Mehrheit Berlin schon verlassen.
— Die gesammten Betriebseinnahmen der Schweizerischen Westbahn . sich, wie der „Berliner Aktionär mittheilt, 1886 auf 12 645 049 Fr. belgufen, die Ausgaben guf 6 172 443 Fr., was einen Saldo von 6472 606 Fr. ergiebt. Auf der Gewinn ⸗ und Verlustrechnung zeigt sich ein Aktiv Saldo von 824 000 Fr., wovon
J700 060 Fr. zur Ausrichtung der Dividende von 25 Fr. an die Prioritäts-Aktien verwendet werden müssen. Eine der Betriebsrech⸗ nung entnommene Summe von ba2 0090 Fr. erforderten die Amorti⸗ sationen. Dem Bau⸗ und Erneuerungsfonds, welche mit 608 50 Fr. belastet worden sind, werden 670 090 Fr. zugewiesen. Dieben en, Mereter dröge schteikt in ihrem vom 10. Juni datirten Wochenbericht: Das Geschäft am Wagaren⸗ und Produktenmarkt hat keinen hesonders lebhaften Verlauf
anschlag 400, 390 und 600 Pes. die Tonne. Kaution 10029 Pes.
in der Schwebe befindliche Angelegenheit der Erwerbung der Darlehns—⸗
der Export dieses Cereals war nicht so gro wie in ben Vorwoen. Mals war für Loco ⸗Waagre fest, während Termine die höchsten Notirungen nicht behaupten konnten; die Exportumsätze können als sehr b,. bezeichnet werden. Hafer verkehrte recht animirt, Gerste ganz slill. Die seit einigen Wochen am Frachtenmarkt etablirte gunstige Stimmung hat sich nicht ganz halten können. Trotz guter Nachfrage Seitens einheimischer Spinner und regen Exportbegehrs konnte Kern ener in Loco ⸗Waare die höchsten Notirungen nicht behaupten; auch Termine mußten sich einem nicht ungnsehnlichen Rü ang unterziehen. In Brastl⸗Kaffees vollzog sich eine ziemlich charfe Reaktion, während milde Sorten recht stetig waren. Am hee und Zuckermarkt ist nichts Neues von Interesse vorge⸗ fallen; für raffinirte Zucker stellte sich schließlich etwas bessere Frage ein. Was Provisionen anbetrifft, so haben sich zwar die Notirungen von Schmalß des weiteren — allerdings nicht bedeutend — er⸗ mäßigt; die Grundstimmung war aber eine festere. Schweinefleisch stationär; der Export von Provisionen hat sich, ganz günstig ge⸗ stelt. Am Mefallmarkt waren Eisen und Blei fest, Zink und Kupfer stetig, Zinn verkehrte in willigerer Haltung. Terpentinöl und er. begegneten einer Jebhaften Rachfrage, doch haben sich Preise ehaupter. Raffinirtes Petroleum in Faͤssern und Kisten still und in mäßigem Exportbegehr. In Pipes lines Certificates ist wenig Spekulation. Schlußpreis 63 . G. Festigkeit war auch in dieser Woche am Wollmarkt vorherrschend. Mit fremden und einheimischen Ranufakturwaaren ist es, besonders was die letzteren angeht, eine Kleinigkeit besser gegangen. Der Import fremder Webstoffe . für die heute beendete Woche 1 445 620 Doll. gegen 1728031 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres. ⸗ Lübeck, 26. uni. ö. T. B.) Wollmgrkt. Die Zufuhr betrug 5000 Centner. Feine Wollen erzielten 135 — 150 , Kluft und Mittelwolle 115 — 155 S6 Die Wäschen sind im Allgemeinen befriedigend. . . Glasgow, 20. Juni. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 400 Tons gegen doo Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. ⸗ Bradford, 20. Juni. (W. T. B.) Wolle, anziehend, be . ö belebter, Spekulation jedoch ruhig, Stoffe un⸗ verändert.
ger Tendenz;
Submissionen im Auslande.
. Spanien. 12. Juli, 2 Uhr Nachm. Generaldireltion der Posten und Telegraphen in Madrid. Galvanisirter Eisen draht. 300 t von 4 mm, 200 t von H mm Durchniesser, At zum Binden. Vor⸗
13. Juli, 2 Uhr Nachm. Dieselbe. Verschiedene Ausrüstungs⸗ gegenstände für die staatlichen Telegraphen. Kaution
I600 Pes. II. Norwegen. . kö 28. Juni. Bureau des Armee Intendanten in Christiania. 12 560 m Tuch verschiedener Sorten und verschiedene militärische Ausrüstungsgegenstände für das Armee⸗Depot. Bedingungen beim Depotverwalter in Christiania. III. Niederlande.
28. Juni, Mittags. Kommunalverwaltung von Middelburg.
25 000 Sandstein⸗Pflastersteine.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 20. Juni. (W. T. B.) , Der Postdampfer Teutonia“ der Hamburg -Amerikanischen Packetfahrt⸗ . e fern chaft ist, von Westindien kommend, heute in Havre eingetroffen.
— 21. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktien: gesellfchaft ist. von New⸗York kommend, heute früh 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
London, 20. Juni. (W. T. B.) Der Union⸗ Dampfer „Tartar' ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen.
Berlin, 21. Juni 1887.
Im Sitzungssaal des Herrenhauses traten gestern Vormittag die Vereinigten Berliner Kreissynoden unter Vorsitz des Kammergerichts⸗Raths Schröder zu ihrer diesjährigen Sitzung zu⸗ fammen. Das Königliche Konsistorium vertrat Präsident Hegel. Das Eingangsgebet . Pastor Ziethen.
Unter den geschäftlichen Mittheilungen des Vorsitzenden befand sich auch die Kenntnißgabe einer Correspondenz über die noch immer
fähigkeit Seitens der vereinigten Kreissynoden zur Befriedigung der dringendsten kirchlichen Bedürfnisse Berlins. Die Diskussion fuhrte zu keinem Beschluß.
Nachdem der Vorsitzende der verstorbenen Mitglieder und nament⸗ lich der Verdienste des Syn. Schalhorn gedacht hatte, erstattete Namens des geschäftsführenden Ausschusses General⸗Superintendent D. Brückner den siebenten Geschäftsbericht. Danach haben die Erträge der kirchlichen Umlagen die Schätzungen wesentlich überstiegen. Aber auch die Entschädigungen für aufgehobene Stolgebühren haben den Voranschlag von 125 000 MÆW., um 6381 „S, überschritten. Die 37 der Taufen betrug 30 628 (gegen 29 611 im Vorjahr), die
ahl der kirchlichen Trauungen 5841 (gegen 5317). Aus dem vorigen Verwaltungsjahr geht ein ke ber n von 116845 A auf den diesjährigen Etat über. Letzterer selbst schlie ßt mit einer Einnahme und Ausgabe von 470 000 M ab; der Ertrag der Kirchen⸗ steuer ist auf 350 060 M veranschlagt. — General⸗Superintendent D. Brückner ergänzte den zahlenmäßigen Inhalt des Berichts noch durch einige allgemeine Bemerkungen, in welchen er namentlich gegen den an einzelnen Stellen sich geltend machenden Pessimismus sich wendete. BDenjenigen, welche immer noch Zweifel hätten, ob die Institution der vereinigten Kreissynoden die geeignete Instanz zur Äbhülfe der kirchlichen Nothstände Berlins sei, führte er die in dem Bericht enthaltenen Zahlen vor, welche bewiesen, was Seitens der vereinigten Kreissynoden für die Abhülfe des kirchlichen Nothstandes in Berlin geschehen sei.
Die einzelnen Positionen des Etatsentwurfes erregten eine ein gehende Debatte. ö.
Die Entschädigung für aufgehobene Stolgebühren wurde auf 135 000 ½ festgestellt. An Beihülfen zu Bauten, Reparaturen und anderen sachlichen Ausgaben bewilligte die Versammlung an 109 Kirchenkassen 26 348 „M, an Zuschüssen zur Deckung von Gehalts- und anderen Ausfällen 48 87 S6. Ein Antrag des geschäftsführenden Ausschusses, ihn zu ermächtigen, den Ansatz für Traubibeln, sofern er sonst der zu erwartenden 7 von Trauungen entspräche, in dem Kirchenkassen⸗Etat der bedürftigen Gemeinden ferner nicht zu beanstanden, wurde abgelehnt, dagegen richtete die Versammlung auf Antrag des ann,, ,,. Dryander an den Vorstand die Auf⸗ forderung, im nächsten Jahre eine Vorlage zu machen, wonach in Zukunft an zwei Sonntagen in sämmtlichen Kirchen Berlins Kollelten abgehalten werden sollen, deren Erträgnisse zur Beschaffung von Traubibeln für die ärmeren Gemeinden Verwendung zu finden haben. Der Titel „Zur Deckung von Gehalts. und anderen Ausfällen wurde auf b0 495 M erhöht. An Beitrag zum landeskirchlichen Pensionsfonds ist die Summe von 100 230 ½ in den Etat gestellt Prediger Rhode beantragte, an den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath das Ersuchen zu richten, den Beitrag zu dem landeskirchlichen Pensionsfonds auf t, höchstens aber 1 o der Staats ⸗Klassen· und Einkommensteuer festzusetzen, damit die ver⸗ einigten Kreissynoden in die Lage kommen, einen Theil der Einkünfte aus der Kirchensteuer zu anderen Zwecken zu verwenden. Der Bei⸗ trag zu dem Pensionsfonds wurde bewilligt und der Antrag Rhede
Zum Bau der Emmaus⸗Kirche bewilligte die Rate mit bo 9o0 M. Zur Bestreitung der dee nehn ö erste Synode, alg Kirchensteuer oz o/o des Veranlagunggsolls 64. die fizirten Einkommen. und Klassensteuer (mit Äugnahme d ass · 3 a 3. nete n , h er sechz nö der heutigen Sitzung referinte zunächst 6 über die Rechnung . Synodal kaffe fab imm fee ntrag ertheilte die Synode dem geschäfts führenden Aus chi einen iastung. Pierguf erfolgte die Abgabe der Stimmzettel fr vp 26. eines Mitglieds des geschäftsführenden Ausschusses an Sic l k Eine . Debatte rien 1 ann die Anträge, betreffend den Bau einer neuen Kirche i 2. Parochie, hervor. che in der Jion
In Gurlitt's Kunstsalon ist gegenwärtig eine farbiger Bemalung ausgestellt, die nicht blos durch . . in stellung, sondern auch durch die graziöse Durchführung die Erinnerun 64 den großen künstlerischen Reiz der vielbewunderten VMlkado· Vorstet an lebendig wachruft. Es ist eine Figur der Jum⸗Yum von gn A. Neumann, einer Schülerin Gussow's, die damit unseres ien sum ersten Mal öffentlich guftritt und in der zierlichen, bie in ih zelne mit feinem Geschmack durchgebildeten Arbeit eine höchst ö; — sprechende Probe eines glücklichen Talents liefert. Yi . muthige weibliche Hauptfigur der sustigen Operette tritt . Beschauer in einer Bewegung entgegen, die eiwa an 1 Haltung der Darstellerin bei den ersten Takten der Meld erinnert, die in dem The sun, the moon, and J? . klingt. In ihrem lichtfarbigen Gewande leicht vorschreitend hält sie mit den über die Schultern zurückgelegten Händen den Fiche ausgespannt, von dessen goldigem Schimmer sich das feinmobessttt dunkle Köpfchen reizvoll abhebt. In dieser Auffgffung der Gestal verräth sich ein scharfer Blick für das von der Bühne dargeboten charakteristische Bild, in der geschlossen abgerundeten Komposition aber ein durchaus sicheres plastisches Gefühl. Dabei erzielt die diskrete und doch wirkungsvolle Bemalung einen so gefälligen Gffekt daß die grazißfe Statuette auch in dieser Hinsicht als eine der anmuthendsten Arbeiten moderner Kleinplastik bezeichnet werden darf Auf der Kroll'schen Bü hne erscheint heute nach einer la Reihe von Jahren wieder, Belisar von Donizetti im ee n gi David Ney gastirt in der Titelrolle, während ein anderer Gaft, ri. Pauline Inghoff, die Antoning., giebt. Die anderen Haupt. partien dieser Sper liegen in den Händen des Frl. Kepes GIrene) und der Herren Baudrowsky (Algmir) und Lehmles (Justinian). Die Oper geht unter Leitung des Kapellmeisters Winkelmann und dez Regissenrs J. Engel jun. in Scene und ist von dem Kommissionk— Rath Engel völlig neu ausgestattet. Die Dekorationen stammen auz dem Atelier der Gebr. Borgmann. — Am Donnerstag wird der Wildschüßz zum ersten Male wiederholt. Frl. Toni Schläger zweiter Gastabend am Freitag bringt den Troubadour‘. Frl. Schläger singt darin die Leonore zum ersten Male in Berlin.
Bäder⸗Statistik.
Aachen bis zum 16. Juni sseit dem 1. Januar, Fremde) Baden⸗Baden“) bis zum 17. Juni (Fremde) JJ. ; Burtscheid bis zum 19. Juni (seit dem 1. Januar, Fremde) Elmen bis zum 14. Juni (Badegäste und Passanten) 1506 Elster bis zum 15. Juni (außer 112 Durchreisenden, 742 Kurpartelen, Kurg steehe! . Ems bis zum 17. Juni (nebst 2213 Passanten, re ) 3 3ö Franzensbad bis zum 14. Juni (Badegäste und Passanten 1640 Gastein bis zum 14. Juni GBadegäste und Passanten) .. 38 Glücksburg bis zum 16. Juni.. 187 Gornau bis zum 6. Juni (außer 45 Durchreisenden, w in, v. d. H. bis zum 11. Juni.. ö arlsbad bis zum 13. Juni (Kurgäste )). Königsdorff⸗Jastrzemb bis zum 2. Juni (außer 66 Durch⸗ vel nd,, Kudowa bis zum 17. Juni (außer 133 Durchreisenden, Kur⸗
a / Langebrück bis zum 15. Juni (63 Parteien) .. Lippspringe bis zum 20. Juni (ohne Passanten, Kurgäste). Nenndorf bis zum 14. Juni (Badegäste und Passanten). Neuenahr bis zum 18. Juæni; ;;. . 2 Oeynhausen bis zum 17. Juni (außer 2235 Durchreisenden, . Pyrmont bis zum 14. Juni (Badegäste und Passanten). Schandau bis zum 14. Juni (Badegäste und Durchreisende) Sooden a. d. Werra bis zum 17. Juni (191 Nrn.)... Teplitz ⸗Schönau bis zum 14. Juni (Badegäste u. Passanten Tharcndt bis zum 15. Juni (157 Parteienꝝ)y;). — Warmbrunn bis zum 14. Juni (Badegäste und Passanten) Weißer Hirsch bis zum 15. Juni (205 Parteien). Westerland⸗Sylt bis zum 18. Juni urgäste u. Passanten) Wiesbaden ⸗ ** bis zum 19. Juni (Badegäste und sonstige Fremde, mit Einschluß der , n . Wildungen bis zum 15. Juni (637 Nrn.)... ö Von anderen Bädern wurden befucht und zwar bis zum 15 Ju: Augustusbad (bei Radeberg) von 98 Personen (S0 Partzizn . Cin siedel (bei Seiffen von 3 Pers. 3 Part.); Berggießhübel von l Perf. (CE Part.); Georgenbad (bei Neukirch i. d. Lausitz; von ) Per ö ö. Gotileuba von 10 Perf. (3 Part); Gruben von 7 Per,
Personen 11 519 16140
19
Hart ); FJongdorf von 10 Pers. (5 Part.); Königsbrunn (bei könkigstenn a. d. Clbe) von 86 Perf. G66 Part); Kreischa bon 6f Per, Hz Part); Liegau, von 27 Pers. (; Part); Marien kam fbi anschwitz) von 15 Pers. (16 Part); Malda von 3 Pers. 6 Hart);
ppelsdorf (bei Reibersdorf] von 9 Perf. (33 Part.); Oybin von 3) Perf. (14 Part.); Schweizermühle von 18 Perf. (4 Part) f Außerdem wurden besucht: Gravenstein bis zum 16. Junj von ; ar; Ostseebad Heringsdorf bis zum 12. Juni von 88 Pers, . ,, Kollund bis zum 18. Juni von T2 Perf.; die Seebade anstalt Sonderburg bis Mitte Juni von 3 Pers.
) Vergl. Briefe aus Baden⸗Baden. Populäre Darstellung . Kurorts, seiner Kurmittel, deren Anwendung und Erfolge wen g 3. . A. v. Hagen fsche Hofbuchdruckerei, 1
reis ;
M Hr. Bebel, Kl. Krei , Physitgs und Sanität Kat in Me Das jod⸗ und bromhaltige Soolbad Goezalkowitz, nach seinem, fin, Indzwanzigjährigen Besteßen. Pleß, 1887. (Darin werden sämm liche Einrichtungen und Vorzüge des Bades Aingehend geschilgeet ö
„* Pie Kurliste Wiegbadeng vom 5. Juni verscichnet seit ]) 1. Januar d. F. eine Fremdenzahl von bleibenden oder kürjere 3 in Wiesbaden weilenden Gästen von 33 747 Perfenen (gegen z. ö an demselben Tage des vorigen Jahres). An den deiden yincste⸗/ d. J. kamen und gingen mit der Taunusbahn 26 580, mit der Rhe ö bahn 13 680 und mit der Hesfischen Ludwigsbahn 4590, also sammen 45 250 Personen.
m.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholl.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage), s. und die , zu Nr. 5 ves öffentlichen ai
Berlin:
genommen. Von Brodstoffen bewegt? sich Weizen, in anfangs fester, dann sowohl für Loco⸗Waare als auch für Termine rückgängi⸗
angenommen.
(Kommanditgesellschaften auf Attien und Attiengesell für vie Woche vom 13. bis 18. Juni i887.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
g 1412.
Erste Beilage
Berlin, Dienstag, den 21. Juni
1887.
Deutsches Reich. Nachweisung
der in der Zeit vom 1. August 1886 bis 15. Juni 1887 innerhalb des deut
Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. 1)
Menge des abgefertigten Zuckers.
Rohzucker von mindestens 900 / Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens 00 / Polarisation (Nr. 697 a des statistischen Waarenverzeichnisses)
Staaten bezw. Verwaltungs ⸗
Bezirke in der Zeit vom 1. August 1886 bis 31. Mai 1887
in der Zeit
1. bis 16. 8 ni zusammen 1887
Kandis und Zucker in weißen, vollen, harten Broden ꝛe. oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, sogenannte Krystalls ꝛe.
in der Zeit vom 1
1886 bis 31. Mai
Aller J, harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 10ᷓ!9 Wasser enthaltende) Zucker in Krystall⸗ Krümel⸗ u. Mehlform von mindestens 90 o Polarisation (Nr. 6992 des statistischen Waaren⸗ verzeichnisses)
(Nr. 698 a des statistischen Waarenverzeichnisses)
in der Zeit vom 1. August 1886 bis 31. Mai
in der Zeit in der Zeit vom
1. bis 15. Juni
1887
vom
August
jusammen zusammen
1887
Eg Eg kg Eg kg
kg kg kg
Preußen. Ostpreußen . 207640 2077 a0 Westpreußen. 78 308 344 111 300 78 419 644 Brandenburg. 550 475 — 5550 475 hommern. 66 728 441 1 603 674 67 332 115 vsen. ̃ 1651 26 zol 25 Schleien 6 83 545 6851 545 Sachsen, einschl. der Schwarzb. Unterherr⸗ schaften.. . . 39 526 466 Schleswig⸗ Holstein 148 860 039 , 831 075 759 estfalen —
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Thüringen einschl. der Großh. sichsischen Aemter Allstedt / und Oldisleben ...
i . ö raunschweig .
Anhalt. .
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Sa. Preußen
300 597 3 331 498 44756 490 000 Sh 970 10818658 b 79 463
Bayern. Sachsen. .. Württemberg.
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7h89 288 443 223 3921102 929 9736 7637108
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bestimmten, als auch auf den zur Aufnahme in eine
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Die Nachweisung bezieht sich auf allen mit dem ,, auf Steuervergütun
284 50 14 109 554
P b 234 gh zo O88 946 13 825 004
3 245 oꝛz 50 100 1811 15173150 1330410 16503 560
ü abgefertigten Zucker, sowohl auf den zur iederlage angemeldeten, ohne Rücksicht darauf, ob er von der Niederlage
nach dem Zollausland ausgeführt, oder gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr des Zollgebiets zurückgebracht werden soll. Y Bei der Vergleichung mit den Zahlen des Vorjahrs sind die seit der Wirksamkeit des Hesetzes vom 1. Juni 1886 in der Juckersteuergesetzgebung und befonders in der Klassifizirung des Zuckers eingetretenen Aenderungen zu beachten.
Berlin, den 20. Juni 1887.
Rundschreiben
an die Berufsgenossenschaftsvorstände, betreffend die Gestaltung des Unfallverzeichnisses für die wecke der Revision der Gefahrentarife und die earbeitung der Unfallstatistik für die Zwecke der Unfallverhütung.
Vom 4. Juni 1887. — R.⸗V.⸗A. J. 96588.
Die in dem Rundschreiben vom 29. Dezember 1886 — .A. IJ. 25 520 — erörterten Fragen hat das Reichs— Persiherungs amt nach eingehender Erwägung der bei dem— selben eingelaufenen . ichen Aeußerungen der Berufs⸗ hengssenschaftsvorstände in der, aus den naächstehenden Mit⸗ e ien sich ergebenden Weise zum Abschluß zu bringen
en.
A Betreffend das Unfallverzeichniß für die
Zwecke des Gefahrentarifs. G. 28 des Unfallversicherungsgesetzes.)
„I Während sich 39 Berufsgenossenschaften mit dem dies⸗ fie als Muster n . Entwurf eines Formulars Ebas im s. 23 Albsatz 5 des Unfallversicherungsgesetzes vor= gesehene Un fallverzeichniß als ihren Zwecken entsprechend ein⸗ perstanden erklären, zeigen die von den übrigen Berufsgenossen⸗ aftzvorständen vorgetragenen Abänderungsvorschläge so hebliche Abweichungen von dem Entwurf und von einander, nu ee, wie in dem Absatz 3 des vorgenannten Rundschreibens ts hervorgehoben worden ist, nicht angängig erscheint, den edürfnissen aller Genossenschaften mit einem einheitlichen ormular zu entsprechen. Das Reichs-Versicherungs aint läßt es deshalb hinsichtlich der e n dieses wichtigen For⸗ sulgt⸗ bei der gegebenen anregung bewenden und sieht von Feststellung un in n n, eines einheitlichen Formulars , Die Gestaltung des Ünfallverzeichnisses bleibt den ein— zelnen ger e n fen überlassen. 1 2 Zur Befeitigung von Zweifeln bei Aufstellung des nfallverzeichniffes wirb bemerkt, daß das Gesetz nur die Auf⸗ . me der entschädigungspflichtigen Unfälle in das Verzeichniß urschreibt; ofern bei der Fievifion des Gefahrentgrifs auch 1 nichtenischädigten Unfälle berücksichtigt werden sollen, was pdenfalls nur in, heschränktem Maße wird geschehen können, neden diese Unfälle in einem Nachtrag zu jenem Perzeichniß, por wenigstens in besonderen Spalten zur Anschauung zu ungen sein. Eine Vermischung der e . ungspflichtigen nd der nicht entschädigungspflichligen Unfälle ist ausgeschlossen.
Kaiserliches Statistisches Amt. Becke .
3) Damit das Verzeichniß zur er der Tarifrevision fertig vorliege, empfiehlt es sich, dasselbe fortlaufend vorzu⸗ berelten. Die plötzliche Anfertigung kurz vor der Revision würde bei den meisten Berufsgenossenschaften auf sehr große Schwierigkeiten stoßen.
4) Es ist nicht erforderlich, daß das Unfallverzeichniß sich i . die Zeit von einer Tarifrevision bis zur anderen erstreckt.
Es können auch die Ergebnisse der Unfälle längerer Zeit⸗ räume in demselben zum Ausdruck gebracht werden.
5) Auch bei der Revision der Tarife wird es sich empfehlen daß die Genossenschaftsversammlungen von der ihnen gzemaß f 28 Abs. 2 des , . zustehenden Be⸗ ugniß Gebrauch machen und den Genossenschaftsvorstand oder einen Ausschuß ermächtigen, über etwa von dem Reichs⸗Ver⸗ sicherungsamt für erforderlich gehaltene Abänderungen des ein⸗ gereichten Tarifs in eigener Zuständigkeit zu beschließen.
B. Betreffend die Bearbeitung des unfgllstatisti⸗ schen Materials für die Zwecke der Unfall— verhütung.
1) Was die Förderung der Zwecke der Unfallverhütung durch eine einheitliche statistische Bearbeitung des den Berufs—⸗ , zu Gebote stehenden Unfallmaterials und Nutzbarmachung desselben für, sämmtliche Berufsgenossen⸗ schaften betrifft, so haben sich die n , , fast einstimmig für eine Bearbeitung des Unfallmaterials, soweit sich dasselbe auf die ,. Unfälle bezieht, durch das Reichs⸗Versicherungsamt ausgesprochen und . ereitwillig⸗ keit zu erkennen gegeben, die für diesen Zweck hier entworfene Unfallzählkarte für jeden einzelnen entschädigten Fall auszufüllen. Das Reichs-Versicherungsamt hat in Folge dessen . zu einer einheitlichen Bearbeitung der „entschädigten“ Unfälle auf Grund von Zählkarten überzugehen und daneben es den Berufsgenossenschaften zu überlassen, alle Unfälle einschließlich der nicht HJ Fälle, nach eigenem Ermessen zu bearbeiten. Ob diesseits auch s einer einheitlichen Be⸗ arbeitung „aller“ Unfälle, der entschädigten wie der nicht⸗ entschädigten, wie dieses von mehreren Berufsgenossenschaften als erwünscht bezeichnet ist, auf Grund der bei den Berufs⸗ genossenschaften eingehenden Duplikat⸗-Unfallanzeigen (G. 2 des . oder der bei den Orts⸗Polizeibehörden be⸗ ruhenden Original⸗Unfallanzeigen der Betriebgunternehmer in der Folge zu schreiten sein wird, bleibt weiterer Erwägung
vorbehalten. Vor der Hand sollen dieserhalb mit den von einzelnen
schen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll⸗ und
Berufsgenossenschaften beziehungsweise Orts⸗-Polizeibehörden einverlangten Unfallanzeigen Proben angestellt werden.
Darin, daß die Einreichung von Duplikat⸗Unfallanzeigen an die Genossenschaft für die letztere von besonderem Werth ist, sind die Berufsgenossenschaftsvorstände, mit wenigen Aus⸗ nahmen, einig.
2) Die diesseitige Bearbeitung der entschädigten Unfälle wird mit Rücksicht auf ihren Zweck, d. i, die Gewinnung von Gesichtspunkten zur Unfallverhütung, sich zunächst auf das Jahr 1887 beschränken. Ein Zurückgreifen auf die Jahre 1886 und beziehungsweise 18385 entspricht wegen der mit der An⸗ fertigung der Zählkarten verbundenen Weiterungen den Wünschen der meisten Berufsgenossenschaften nicht und kann um so eher unterbleiben, als anzunehmen ist, daß das ein— schlägige Material der späteren Jeit zu Folge der inzwischen gewonnenen Erfahrungen aller bei der Behandlung der Unfälle betheiligten Organe eine zuverlässigere Unterlage für die Statistik hieten wird.
Die Zahl und Schwere der Unfälle im Allgemeinen ist auch für die Jahre 1385 und 1886 durch die Tabelle 3 der für den Reichstag bestimmten Rechnungsergebnisse hinreichend ige eat. um Vergleichungen mit späteren Jahren zu ermög⸗ ichen.
Der schätzungsweise ermittelte Bedarf an Unfallzählkarten
für das Jahr 1887 geht der Genossenschaft hierneben zu. — 3) Die Unfallzählkarte, von der ein Formular nach— stehend zum Ahdruck gebracht ist, ist soweit als angängig den zu dem diesseitigen Entwurf vorgebrachten Vorschlägen der Genossenschaftsvorstände entsprechend festgestellt worden. Auf Vorschläge, welche eine Erweiterung der Statistik (Absterbe⸗ ordnung der Invaliden, r en, der Maschinen, welche zu Unfällen Anlaß gaben, zu der Gesammtzahl der vorhandenen gleichen Maschinen u. a. m.) anstreben, konnte nicht ein⸗ gegangen werden, um die Anforderungen an die Ausfüllung der Zählkarte nicht zu erhöhen, obwohl der Werth dieser übrigens vereinzelt aufgetretenen Vorschläge an sich nicht verkannt wird. Es ist anzunehmen, daß auch schon eine solche Bearbeitung des Unfallmaterials, welche sich darauf beschränkt, einen Austausch der bei den Berufsgenossenschaften gemachten Wahr— nehmungen über 860 und Ursache der Unfälle zu ver⸗ mitteln, für die Zwecke der Unfallverhütung förderlich sein und zugleich die hier von Aufsichtswegen erforderliche Uebersicht über die Unfälle in ausreichendem Maße bieten wird,
4) Die Zählkarten sind innerhalb jeder Genossenschaft fortlaufend für das Jahr zu nummeriren (vergleiche den Kopf der Zählkarte); hierbei wird im Auge zu behalten sein, daß die Nummer der letzten Zählkarte mit der Angabe in Spalte 7 der Tabelle 3 der Nachweisung der Rechnungsergebnisse für das Jahr 1837 (Summe der Unfälle, für welche im Rechnungs⸗ jahr Entschädigungen festgestellt sind) übereinstimmt.
5) Für die Beantwortung der in der ö gestellten Fragen ergiebt sich im Allgemeinen das Nähere aus dem Vor— druck der einzelnen Rubriken, welcher genau zu beachten sein wird. Dabei werden die Vorstände ergebenst ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß die mit der Ausfüllung der Zählkarten betrauten Personen sich einer deutlichen, dem zur Verfügung stehenden Naume entsprechenden Schrift befleißigen.
m Einzelnen ist noch Folgendes zu bemerken;
ie im Kopf der Zählkarte vorgesehene Angabe der „Orts⸗Polizeibehörde“ beziehungsweise des Kreises“ („Amtes“) ist aus der ersten Seite der betreffenden Unfallanzeige zu ent— nehmen. Die Angabe ist nothwendig, um die Statistik auchͥ nach Verwaltungsbezirken bearbeiten zu können.
Unter 1 (Betrieb) erscheint es wünschenswerth, einen un— gefähren Einblick in den Betriebsumfang zu erlangen, um die vorliegenden Unfallverhältnisse richtig beurtheilen zu können.
Es ist deshalb nehen der genauen Bezeichnung des Be— triebes, der Firma und Ortsangabe auch die ungefähre Angabe der Zahl der in dem betreffenden Betriebe im Durchschnitt beschäftigten Arbeiter erforderlich, welche nach unmittelbarer Kenntniß des Betriebes oder nach Lohnnachweisungen, Frage— bogen ꝛe. unschwer zu ermitteln sein wird. Bei zusammengesetzten, zwei oder mehr Industriezweige umfassenden Betrieben ist auch die Betriebsabtheilung (z. B. Weberei, Appretur, Walke bei Tuchfabriken, in der sich der Unfall ereignet hat, ersichtlich zu machen (b), und hat sich in diesem Falle die ö anzugebende Art des Betriebes (e) auf die Betriebsabtheilung (b) und nicht auf den gesammten Betrieb (a) zu beziehen. (Es wird also z. B. bei einem Unfall in der Handweberei einer im Uebrigen mit Dampf⸗ kraft betriebenen Tuchfabrik auszufüllen sein: a. Tuchfabrik, b. Weberei, e. Handbetrieb.)
Unter 5 sind im Interesse der leichteren Gruppirung der Unfälle bei ihrer weiteren statistischen Bearbeitung die Gegen⸗ stände und Vorgänge, bei denen sich der Unfall zugetragen hat, kurz hervorzuheben, z. B. „Trausmissionswelle“, „Fahr⸗ stuhl“, „Reißwolf“, „Kreissäge“, Von einem Karren über— fahren“, „Beim Rangiren von Waggons durch Puffer zer— drückt“, „Sturz vom Gerüst“ u. a. m. Unter 8 genügt es, die Veranlassung und den Hergang des Unfalls, wenn mehrere Personen zugleich verletzt sind, nur einmal zu schildern und hierauf bei den weiteren aus Anlaß des i. auszufüllenden Zählkarten zu verweisen.
eitere Zählkarten sind, obwohl unter 8 die Angabe der Zahl . zugleich Verletzter erfordert ist, stets nur für diejenigen Perfonen auszufüllen, für welche „Entschädigungen“ zufolge des Unfalls festgestellt wurden. .
ffn 9 argh des Unfalls) wird „Gefährlichkeit des Betriebes an sich (b)“ als vorliegend anzunehmen sein, wenn nach Lage des Falles Schutzmittel gegen gleiche Unfälle nicht möglich find, oder wenn es zwar Schutzmittel giebt, die letz teren aber als nicht hinlänglich bewährt und gebräuchlich an⸗ zusehen sind. .
Den Dr g e ten (8)“ werden u. a. alle Unfälle aus höherer Gewalt (Blitzschlag, Umfallen von Gegenständen bei Sturm), sowie in Folge von Krankheitsfällen (Epilepsie, Ohn⸗ machten der Arbeiter zuzuzählen sein.
6) In Betreff der Einsendung der ausgefüllten Zählkarten
wird bestimmt, daß die Zählkarten für die Verletzten, für