16525 Bekanntmachung.
Durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 21. Juni 1887 ist die Urkunde über die auf dem Grundbuchblatte von Nr. 71 Huben (Georgenstraße Nr. 25) zu Breslau, in Abtheilung III. unter Nr. 2 für den Gutsbesitzer Eduard Buhl zu Heinersdorf, Treis Frankenstein, aus der Urkunde vom 9. No— vember am 12. November 1878 eingetragen ge— wesenen 3000 M6. zu 5Hösg vom 1. November 1878 jäbrlich in vierteljährlichen Raten verzinsliches, gegen sechsmonatliche, bei pünktlicher Zinszahlung vor dem 1 Oktober 1881 unzulässige Kündigung zahlbares Darlehn für kraftlos erklärt worden.
Breslau, den 22. Juni 1887.
Königliches Amtsgericht.
[165643 Im Namen des Königs!
In der Heélmann'schen Aufgebgtssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Soest durch den Amts— richter Gerichtsrath Luigs
für Recht:
1) Alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigen thumeprätendenten des Grundstücks Flur 10 Nr. 294 /3 der Steuergemeinde Delecke werden mit ihren etwaigen Reasansprüchen auf dieses Grundstück ausgeschlossen und es wird ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt.
2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller Heckmann auferlegt.
Soest, den 7. Juni 1887.
Königliches Amtsgericht.
16537 Betanntmachung.
In der von Holstein'schen Aufgebotssache ist durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 18. Juni 1887 für Recht erkannt:
Alle Diejenigen, welche gegen die Eintragung der Cession der für den Pächter Hans Caspar Völckers zu Depenau auf dem Grundbuchblatt dez ad. Gutes Gaartz eingetragenen, an den Geheimen Konferenzrath Cay Wilhelm von Ahlefeldt cedirten 3600 S6, Widerspruch erheben können, insbesondere die Erben des Pächters Völckers, werden mit ihren Ansprüchen auf die Post und ihren Widersprüchen ausgeschlossen und wird angenommen, daß die Cession anerkannt und ihre Eintragung genehmigt werde.
Heiligenhafen, den 20. Juni 1857.
Königliches Amtsgericht. 16535
Auf Anordnung des Herzogl. Amtsgerichts wir bekannt gemacht, daß durch Ausschlußurtheil des Herzoal. Amtsgerichts Ohrdruf (S. C. Gotha) vom 16. Mai 1887:
1) der Heinrich Eck aus Dietharz fuͤr todt,
2) das Eintragsdokument über 500 Thlr. — 1500 6 Darlehn, eingetragen für Johann Christian Krieg zu Hörselgau gegen August Schmidt zu Wal— tershausen, und die Wittwe Anna Catharina Schmidt, geb. Nagel, in Hohenkirchen, auf 135,1 Qu, Rth. oder 20,5 a Wiese bei der Aue in der Flur Herrn— hof für kraftlos erklärt worden ist.
Ohrdruf, den 20. Juni 1887.
Helbig,
Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts. [16530 Bekanntmachung.
In der Huckaus'schen Aufgebotssache, E. 4, 1886, bat das Königliche Amtsgericht zu Forst am 7. d. Mts. durch den Amtsrichter, Amtsgerichtsrath Münch für Recht erkannt:
1) Der Tuchmachergesell Julius Huckauf aus Forst wird für todt erklärt.
2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens sind aus dem Nachlasse desselben zu entnehmen.
Forst, den 7. Juni 1887.
Königliches Amtsgericht.
w
i ĩ
(15555 Oeffentliche Zustellung.
Die Frau Restaurateur Mathilde Schenk, geb. Riebold, zu Neuenburg, Westpr, vertreten durch den Rechtsanwalt Kabilinski in Graudenz, klagt gegen ihren Ehemann Ernst Schenk, früher in Fäuenburg, Westpr., jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Unvermögen, grober und widerrechtlicher Kränkungen, urordentlicher Lebensart und Versagung des Unterhalts (58§. 696, 697, 699, 700, 703, 709 , , , , mit den tre, das unter den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein fchuldigen Theil zu erklären, und ladet den Be— klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts streits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichis zu Graudenz, Zimmer Nr. 27, auf den 12. Dezember 1887, Vormittags gr Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.
Graudenz, den 23. Juni 1887.
8. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 16557 Oeffentliche Zustellung. Die zum Armenrecht zugelassenen Ehefrauen: 1) Anna Selma Spranger, geb. Harzdorf, in Hart mann dof 2) Amalie Marie Rost, geb. Uhlig, in Stelzendorf, vertreten durch: zu 1) Rechtsanwalt Th. Müller in Chemnitz, zu 2) Rechtsanwalt Hösel ebendaselbst, klagen gegen ihre Ehemänner: zu 1) den Handarbeiter Friedrich Ernst Spranger, früher in Hartmannsdorf, jetzt unbekannten Aufenthalts,
zu 2) den Handarbeiter Bernhard Oswald Rost, zuletzt in Kappel, jetzt unbekannten Aufent- halts
wegen böflicher Verlassung, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Herstellung des ehelichen Lebens eventuell Ehescheidung, und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die dritte Civilkammer des König— lichen Landgerichts zu Chemnitz auf den S. November 1887, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der vom Gericht bewilligten öffent⸗ lichen Zustellung wird dieser Auszug der Klagen be— kannt gemacht.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Civilkammer III. Fischer.
[16554]. DOeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Kaufmanns Baer, Marie, geb. Spieß, zu Magdeburg-Neustadt, vertreten durch den Rechtsanwalt Gieseke, klagt gegen ihren in unbe— kannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Kauf— mana Gustav Baer, wegen böslichen Verlassens mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Magdeburg auf den 12. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Magdeburg, den 18. Juni 1887.
Nuthm ann, Sekretär,
Gexrichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. (16553 Landgericht Hamburg. Oeffentliche Zustellnng.
Die Ehefrau Caroline Martha Hausmann, geb. Stehl, zu Hamburg (vertreten durch die Rechts— anwälte Alexander und Dr. A. 8. Wer) klagt gegen ihren Ehemann Conrad Hausmann, unbekannten Auf— enthalts, auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur Beiwohnung der klägerischen Eidesleistung und weiteren mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg (Rathhaus) auf ĩ ⸗
den 8. Oktaber 1887, Vormittags 97 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladungsschrift bekannt gemacht.
Hamburg, den 24. Juni 1887.
; Schlieckau, Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilkammer I!. 165561 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Arbeiters Hermann Effe, Friede—⸗ rike, geb. Röber, in Helmstedt, Stoben 2, vertreten durch den Rechtsanwalt Engelbrecht hieselbst, klagt gegen ihren genannten Ehemann, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen, den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären und demselben die Prozeß kosten zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Braunschweig auf den 8. November 1887, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Branuuschweig, den 21. Juni 1887.
H. Rühland,
Gerichtsschreiber des Herzoglichen Landgerichts.
3667 Deffentliche Zuftellung.
In Sachen des Tagelöhners Karl Genz jun. zu Sellentin, als Vormundes des von der unverehe⸗ lichten Emma Berg, am 14. Juli 1886 außerehelich ge⸗ borenen Kindes Wilhelm Albert Heinrich Berg und der unverehelichten Emma Berg zu Sellentin,
Kläger gegen den Knecht Wilhelm Bartels zu Pastitz, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten
*
wegen Aliinente und Entbindungskosten, laden die Kläger den Beklagten zur Ableistung des im Urtheile vom 31. März 1887 bezeichneten Eides durch die Emma Berg und zur weiteren mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Bergen a. R. auf den 3. Nonenmber 1837, Vormittage 19 Uhr, mit dem Antrage, die Folgen der Leistung des Eides ducch Endurtheil auszusprechen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht.
Bergen a. R., den 16. Juni 1887.
Drewes, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
16552 Oeffentliche Zustellung. Der Landmann Johann, Georg Diefenbach zu Lindschied, vertreten durch Kaufmann Hermann
Henlein von hier, klagt gegen den Landmann Justus Vogt aus Grebenroth, dessen Aufenthalt dermalen unbekannt ist, aus Darlehen von 6090 6, laut Schuld u. Pfandverschreibung vom 11. Juni 1884, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung der rückständigen Zinsen von 30 AM für die Zeit vom 11. Juni 1885 bis dabin 1886, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts— streits vor das Königliche Amtsgericht zu Laugen⸗ schwalbach auf Freitag, den 16. September 1857, Vormittags H Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. Herrmann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
16546 Oeffentliche Zustellung.
Die Firma J. Reingenheim zu Wester⸗ Kappeln, vertreten durch, den Rechtsanwalt Süß zu Ibbenbüren, klagt gegen den Amtssekretär Möllen⸗ kamp, früher zu Wester-Kappeln, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen käuflich gelieferter Waaren, mit dem Antrage, den Beklagten kostenpflichtig zu ver— urtheilen, der Klägerin 95 „S nebst 5H oso Verzugs⸗ zinfen seit J. Januar 1386 zu zahlen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts— streits vor das Königliche Amtsgericht zu Tecklen—⸗ burg auf
den 6. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Backhaus, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
(16550 Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann S. Dreisuß zu Sennheim klagt gegen den Lucian Dietrich, gewesener Lehrer zu Sent⸗ heim, z. Zt. ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen in den Jahren 1884, 55 und 87 gelieferter Tuch⸗ waaren mit dem Antrage auf Zahlung von 0,40 M nebst Zinsen vom Klagetage an, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiferliche Amtsgericht zu Masmünfster auf den 21. September 18587, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. . igen Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
(165047) Deffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Moritz Ehrenfried zu Breslau, Daulstraße II, vertreten durch den Rechtsanwalt Oettig zu Breslau, klagt gegen die verwittwete Frau Melanie von Lekow, früher zu Berlin, ietzt unbekannten Aufenthalts, aus einem Blanko⸗Accept über mebrere Darlehne, welche Kläger der Beklagten im Jahre 1832 baar gegeben bat, mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 120 M½νο nebst sechs Prozent girl en seit dem J. Ja⸗ nuar 1883 und vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet die Beklagte zur münd— lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗ liche Amtsgericht zu Breslau auf den 19. September 1887, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Breslau, den 17. Juni 1887.
Müller,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 16551 Oeffentliche Zustellung.
Die Sparkasse Ettenheim, vertreten durch Nechts— anwalt Roettinger in Freiburg, klagt gegen den Landwirth Wilhelm Mayer von Mahlberg, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Darlehen, auf— genommen am 10. September 1881, mit dem An⸗ krage auf Zahlung von 1600 „S nebst Ho Zins vom 14. September 1885, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die JII. Civilfammer des Großherzoglichen Land gerichts zu Freiburg auf den 4. November 1887, Vormittage 85 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Freiburg, den 22. Juni 1887.
Mittermaier, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
3128 8 92 . 65s] Oeffentliche Zustellung. Der Handelsmann Simon Gensburger zu Senn— heim i. G., vertreten durch Rechtsanwalt Goldmann, klagt gegen den Ackerer Prosper Foerderer und dessen Ehefrau Louise Cuenin, früher beisammen in Ex— brücke, Gemeinde Oberhurnhaupt i. E., wohnhaft, jetzt ohne bekannken Wohn“ und Aufenthaltsort ab— wesend, wegen Forderung rückständiger Zinfen aus der Schuldsumme von 2280 S (6 5 vom Hundert) seit 2. Mai 1882 bis dahin im Betrage zu 570 „C sowie für die Kosten eines Zahlbefehls mit 7 , also zusammen 577 M6 mit dem Antrage: Die Beklagten zu verurtheilen, unter solidarischer Haftbarkeit an den Kläger als Rechtsnachfolger seines Vaters Jakob, genannt Gerschel, Gens⸗ burger zu bezahlen die Summe von fünfhundert sieben und siebenzig Mark mit Sinsen vom Klagetage an, denselben die Prozeßkosten solida⸗ risch zur Last zu legen und das Urtheil für vor— läufig vollstreckbar zu erklären,
und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung
des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Kaiser—
lichen Landgerichts zu Mülhausen i. G. auf
den 12. November 1887, Vormirtags 9 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten
Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese: Auszug der Klage bekannt gemacht.
Mülhausen, den 20. Juni 1887.
Der Landgerichts⸗Obersekretär: Welcker.
16549] Kgl. Amtsgericht München L. Abtheilung A. für Civilsachen.
In Sachen der Firma Uhl & Zeller, Delikatessen⸗ handlung hier, vertreten durch Rechtscnwalt Rein hier, Klagetheil, klagend im Wechselprozesse gegen den Weinreisenden Josef Knopf, früher hier, nun unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wird Letzterer zur mündlichen Verhandlung über den klägegtschen Antrag auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Bezahlung von 67 4 13 , welcher Betrag derselbe auf Grund eines vom Klagetheil zu München am 21. Mai 1887 auf den Beklagten gezogenen, von diesem auch angenommenen, am 1. Juni 1837 an die Ordre des Klagetheils zahlbaren, am 3. Juni 1887 mangels Zahlung protestirten Wechsels schulde, nebst o/o Zinsen hieraus vom 3. Juni 1887 en und 3 1 45 4 Protestkosten in die öffentliche Sitzung des vorbezeichneten Prozeßgerichts vom Montag, den 22. Auguft 1887, Vormittags 9 Uhr, Sitzungszimmer Nr. 121. nach erfolgter Bewilli⸗ gung der öffentlichen Zustellung geladen.
München, den 22. Juni 1887.
Der geschäftsleitend. Kgl. Gerichtsschreiber:
. Hagenauer.
16568 Oeffentliche Zusftellnng. .
Der Franz Hesse, Inhaber eines Tuch und Maß⸗ geschäfts zu Koblenz, Altengraben 22, klagt gegen den Josef Schmidt, . St. Handlungsgebülse in Foblenz (Sohn der Eheleute Wilhelm Schmidt in Koblenz, Scloßstraße 23 jetziger Aufenthaltsort unbekannt, wegen gelieferter Kleidungsstücke aus der Zeit vom 14. Oktober 1883 bis 4. Novemher 1883 mit dem Antrage, auf Vernrtheilung des Beklagten zur Zahlung von 68, 00 ß „nm nehst 55g Zinsen vom Klagezustellungstage an, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Koblenz, Abthei⸗ lung II., auf den 29. September 1887, Vormittag 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Die Einlassungs⸗ frist ist auf 14 Tage festgesetzt.
Geisen, .
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Abtheilung II. (16569 Oeffentliche Zustellung.
Der Franz Hesse, Inhaver eines Tuch. und Schneidergeschäfts zu Koblenz, Altengraben 22, klagt gegen den Johann Fischer, Hand lungsreisenden (Sohn der Chelcute Fischer zu Metternich bei Koblenz) früher zu Metternich, jetziger Wohnort unbekannt, wegen gelieferter Köeidungsstürke laut Schuldschein vom 11. August. 1886, mit dem Antrage auf Ver⸗
nebst 5 /o Zinsen vom Klagezustellungstage an, unb ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Koblenz, Abtheilung II., auf den 29. September 1887, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Die Einlassungs= frist ist auf 14 Tage festgesetzt. . Geisen, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung II.
(16570 Oeffentliche Zustellung. Der Georg Alt, Maurermeister zu Boppard, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Henrich, klagt gegen den Max Seidel, Kaufmann, früher zu Boppard, dann zu Wien wohnend, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Forderung, mit dem Antrage, den Vertlagten zur Zablung von 608 „ƽ 198 9 nebst 5o½ Zinsen seit dem Klagetage und in die Kosten zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Koblenz auf den 21. November 1887, Vormittags uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zuin Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Ftobleuz, den 25. Juni 1887.
J Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
lists! Oeffentliche Zustellung.
Zufolge Lizitationsprotokolles des Föönigl. Notärs Sartorius in Germersheim vom 12. April 1865 steigerte Heinrich Fauth, Schuster, früher in Zeiskam, dann in Niederhochstadt wohnhaft. und jetzt unbe⸗ kannt wo abwesend, von Georg Sutter, Bäcker in Zeisfam und den Rechtsnachfolgern von dessen Che— frau Anna Maria Völker, nachbeschriebenen Acker. — Auf den Steigpreis wurde zufolge Schlußtheilung mit Anweisung vom 9. Mai 1866, errichtet vor ge— nanntem Notär, Mayer Kuhn, Handelsmann, in Riederhochstadt wohnhaft, angewiesen für seine For⸗ derung für Rest-Acquisitionspreis jenes Ackers mit 131 Fl. 15 Kr. und Zinsen vom 26. April 185 bis 12. April 1855 mit 59 Fl. 06 Kr., zusammen mit 190 Fl. 21 Kr.
Nachdem gegenwärtige Zustellungsart bewilligt ist, wird auf Anstehen des genannten Kuhn, welcher dem Rechtsanwalte F. Mahla, dahier, Vollmacht ertheilt hat, genannter Fauth hiermit aufgefordert, die auf Martini 1865, 1866, 1867 und 1868 fällig gewesenen Termine obigen Betrages von 190 Fl. 21 Kr. oder 2s. See 32 3 nebst Zinsen hieraus zu 5G vom 12. April 1865 an binuen 39 Tagen von gegen⸗ wärtiger Zustellung ab an Kuhn oder dessen ge⸗ nannten Bevollmächtigten zu bezahlen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist das von ihm zufolge ob— erwähnten Aktes erworbene Grundstück Pl. X. 5801, 23 Dezimalen Acker im Kloster, erste Gewann, Bann Zeiskam, neben Jakob Frey und Melchior Hünerfauth, durch einen Königl. Notär zur konven⸗ tionalen Wiederversteigerung gebracht werden wird.
Landau (Pfalz), den 23. Juni 1887.
Der Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts: Rettig, K. Sekretär.
wird
(16558 Urtheils⸗ Auszug.
Durch rechtskräftiges Urtheil des Königlichen Land⸗ gerichts, II. Civilkammer hierselbst, vom 25. Mai 1387, wurde die Trennung zwischen der Anna Margaretha Lahr, ohne besonderen Stand, Ehefrau des Buchbinders und Händlers Johann Nicolaus Jacobs, beide wohnhaft zu Fraulautern, und diesem Letzteren, ihrem Ehemanne, bestehende eheliche Güter⸗ gemeinschaft ausgesprochen und, falls Klägerin nicht auf dieselbe verzichten sollte, deren Theilung in der Art verordnet, daß davon Klägerin die eine, Be— klagter die andere Hälfte erhält; gleichzeitig sind die Parteien zur Auseinandersetzung vor den König— lichen Notar Eich in Saarlouis verwiesen und die Kosten des Rechtsstreits dem Beklagten zur Last ge— egt worden.
Saarbrücken, den 21. Juni 1837.
Cüppers, Assist.,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
16509 Bekanntmachung.
In die Liste der bei dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte zugelassenen Rechtsanwälte ist der Rechtsanwalt Grüter zu Minden heute eingetragen.
Minden, den 23. Juni 1887.
3) Verkäufe, Verpachtungen,
133.43 Das im Kreise Usedom⸗Wollin belegene Domänen⸗ vorwerk Pudagla mit einem Gesamintflächeninhalte von 709,64 ha, darunter 340,937 ha Acker, 5,006 ha Gärten, 194,425 ha Wiesen, 124,357 ha Hütungen, 17,224 ha Holzungen, 10633874 ha Wasserstücke, - mit einem Grundsteuer⸗Reiner trage von 3075,24 Thlr. soll von Johannis 1888 ab auf 18 Jahre anderweit verpachter werden. Hierzu haben wir einen Termin auf Mittwoch, den 2). Juli d. Is., Vormitta / 8 11 Uhr, in unserem Sitzungszim lier anberaumt, und laden Pachtliebhaber mit dem Bemerken ein, daß der Ent⸗ wurf zum Pachtvertrage in unserer Registratur sowie auf der Domäne Pudagla eingesehen werden kann. Dag Pachtgel der Neinimum ist auf 11 000 4 fest⸗ gesetzt. Das zur Uebernahme der Pachtung erforder⸗ liche Vermögen bet rägt 106 000.6, dessen eigenthüm ⸗ licher Besitz ebenso wie die landwirthschaftliche Qualififation de; Bewerbers dem Domänen Departe⸗ ments ⸗Rath, Reegierungs Rath von Podewils, recht- zeitig vor dern Termine glaubhaft nachzuweisen ist. Stettin, ven 4. Juni 1887. Königliche Regierung, ö Abtheilwig für direkte Steuern, Domänen und Forsten. v. Podewils.
urtheilung des Beklagten zur Zahlung von 765
K
.
* R . **
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M. H 47.
Berlin, Montag, den A. Juni
1K *67.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 25. — Inhalt: Finanzwesen: Nachtrag zur Nachweisung über Einnahmen des Reichs von J. April bis Ende Mai 1857. — Militärwesen; Aen— derungen der Landwehrbezirks-Eintheilung. — Konsulatwesen: Ernennungen; — Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands ˖ Akten. — Polizeiwefen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Armee Verordnungs⸗ Blatt. Nr. 16 — Inhglt: Gesetz, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen von An⸗ gehörigen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine. Vom 17. Juni 1837. — Wittwenkassen⸗-Angelegenheiten.
Amtsblatt des Reichs-⸗Postamts. Nr. 40. — Inhalt: Verfuͤgungen: vom 11. Juni 1887. Neue Ausgabe der Abtheilung ? des Abschnitts V der Allgemeinen Dienstanweisung; vom 17. Juni 1887. Meldungen wegen der durch mangelhafte Verpackung ver⸗ ursachten Beschadigungen von Packeten im Wechselverkehr mit Bayern und Württemberg.
Centralblatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver— waltung in den Königlich preußischen Staaten, Nr. 13.— Inhalt: Anzeige der in der Gesetzsammlung und im Reichs-Gesetzblatte erschienenen Gesetze und Verordnnngen. — J. Allgemeine Verwaltungs⸗ gegenstände: Vernderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — Eintritt anderer Pächter in abgeschlossene Fahrpachtverträge. III. Indirekte Steuern: Abänderung von Tarasätzen. — Erkenntniß des Reichsgerichts. Brausteuerdefraudation. Gewerbs— gehülfen. — Rechtzeitige Benachrichtigung der Steuerbehörden von Zu⸗ k und Anfällen an Kirchengemeinden. — VI. Personalnach⸗— richten.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 26. — Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Post⸗ und Tele⸗ graphengebäude in Köln a. Rh. — Prüfung, der Fahrgeschwindigkeit. — Der Brand der Komischen Oper in Paris. — Verdrückungen an einer Brücke. — Vermischtes: Eisenbahn ⸗Unfall auf Bahnhof Wannsee bei Berlin. — Preisbewerbung in Dresden. — Brandstatistik Ruß⸗ lands. — Technische Hochschule in Berlin. — Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
. . , en n n
Preußen 1885. (Stat. Corr.) — Im preußischen Staat fanden
während der Jahre 1882 bis 1885 nach den Außzeichnungen der
Kirchenbehörden innerhalb der evangelischen Landeskirche statt: evangelische Taufen
in rein in unehelicher evangel. evangel. Kinder evang. zusammen Ehen Mischehen Mütter 1882 547 967 20 749 51 274 619 986 1883 540 367 21039 50 375 611781 1884 548733 22 279 52 675 623 680 1885 553 965 6 53 251 629 789 evangelische . rein evange⸗ evangelischer . lifcher Paare Mischpaare zulammen 13823. 123 934 6 794 130728 1883. 125 648 . . 1884. 129 193 7577 136 770 1885 131 579 8 011 139590.
Die absolute Zahl der Taufen und Trauungen erscheint demnach 1885 um 0,98 bezw. 2,1 0½υC gegen das Vorjahr gestiegen.
Vergleicht man die Zahl der evangelischen Taufen und Trauungen mit den gleichzeitig vorgekommenen evangelischen Lebendgeburten und bürgerlichen Eheschließungen, wobei für die Mischpaare nur die Hälfte der Geburten bezw. Eheschließungen in Rechnung zu ziehen ist, so lassen sich folgende Uebersichten gewinnen.
Von je 100 Lebendgeborenen wurden getauft:
in rein evangel. in evangel. uneheliche Ehen Mischehen Kinder 1882 96,68 79, 67 4,55 1883 96,28 30,56 84,55 1884 95. 87 87774 54,17 1885 56, 92 81,94 85, 04
und auf je 190 Eheschließungen entfielen. Trauungen
bei rein bei evange⸗—
edangelischen lischen
Paaren Mischpaaren J 85. 15h ,, Sb 41 1884 92,76 387,95 1835 57 0h 90 83
Hieraus geht hervor, daß man der alten guten Sitte, die Kinder taufen und die Neuvermählten kirchlich trauen zu lassen, in den rein evangelischen Ehen im ganzen Lande treu geblieben ist und fast immer nachkommt; denn der Ausfall an Taufen erklärt sich bei diesen Ehen aus der hohen Lebensgefährdung der Neugeborenen, während der ersten Tage nach der Geburt. Von den ehelichen Kindern evangelischer Väter starben nämlich in der ersten Woche nach der Geburt 2„b/o der Knaben und 2O'so der Mädchen, in der zweiten Woche weitere 1,5o/o der Knaben und 1,‚20½ν der Mädchen, und ein erheblicher Bruch⸗ theil diefer Kinder mag ungetauft verstorben, würde aber, wäre er länger am Leben geblieben, späterhin getauft worden sein.
Die größte Zunahme gegen das Vorjahr zeigt 1885 der Projzent— satz der Trauungen evangellscher Mischpagre, nachdem er überhaupt seit 1882 stetig gewachsen ist. Dagegen scheint die Taufziffer in rein epangelischen Ehen und die unehelicher Kinder von 1882 bis 1884 jährlich ein wenig gefallen und erst im Jahre 1835 wieder gestiegen zu fein. Die Trauungsziffer blieb in den rein evangelischen Ehen von 1882 bis 1884 ziemkich unverändert, ist jedoch im Jahre 1886 etwas gesunken. ö
Außer der oben angeführten Zahl von Kindern evangelischer Eltern wurden im Jahre 1885 noch 85 Kinder und 5 Erwachsene evangelisch getauft, nämlich 5 Kinder katholischer, ? dissidentischer und 18 juͤdischer Eltern, 12 cheliche Kinder nicht evangelischer Eltern, Über deren Religionsbekenntniß eine nähere Angabe nicht vorhanden ist, ferner 19 uneheliche Kinder katholischer Mütter, 1 uneheliches Kind einer Jüdin,‘ 6 uneheliche Kinder nicht edangelischer Mütter, über deren Religionsbekenntniß die Angabe gleichfalls fehlt, und 17 Kinder nicht evangelischer Abkunst, über deren Familienstand und Religionsbekenntniß wiederum keine Angaben vorliegen, spwie endlich 5 erwachsene Personen jüdischen Bekenntnisses. Evangelisch getraut wurden im Jahre 1885 auch noch 2 katholische Paare.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Verlage von Otto Elsner, Berlin, erschien soeben eine Dichtung, betitelt: ‚Todtenklage für die Mannschaft von Sr. Majestät Kreuzer⸗-Korvette „‚Augusta“. Untergegangen am 3. Juni 1885. Dem deutschen Vaterlande gewidmet von F. A. Mar Fer.“ — Es ist ein eigenartiges Thema, welches sich der Ver⸗ fasfer hler zur Behandlung ausersehen hat, und ebenso eigenartig ist die Form, in welcher er dies that. Den Anlaß dazu gab ihm das vor zwei Jahren unter so beklagenswerthen Umständen verloren ge—⸗
gangene Kriegsschiff ‚Augusta‘ Der traurige Vorfall ist wohl noch in Äller Gedächtniß. Die „Augusta“ verließ am 28. April Wil— helmshaven, passirte am 30. April Dover und kam am 6. Mai in Gibraltar an, von wo sie am 9. Mai die Reise Durch den Suez-Kanal fortsetzte und nach der Passage durch das Rothe Meer nach der Insel Perim gelangte, wo sie Kohlen auffüllte und von wo die letzten Nachrichten eingetroffen sind. Wahr— scheinlich ist sie einem Cyclsn zum Opfer gefallen, welcher aus dem indischen Ocean nach West fortschreitend in, den Golf von Aden ein⸗ drang und dem die „Augusta“ in dem verhältnißmäßig schmalen Golf nicht' ausweichen konnte. An Bord befanden sich Alles in Allem 23 Personen. Sie sind Alle spurlos mit dem Schiff zu Grunde gegangen, Niemand hat wieder etwas von ihnen gehört, Niemand weiß Genaueres über den Untergang des Schiffes. Es liegt auf der Unfall mit all seinen Schreck
Hand, daß dieser geheimnißvolle
nissen der Phantasie eines Dichters einen dankbaren Stoff zu poetischer Behandlung bot, die Trauer der deutschen Nation, deren Söhne bei diesem schmerzlichen Ereigniß ums
Leben kamen, giebt demselben noch eine höhere, ergreifende Weihe. Diese beiden Momente, das schaurige Natuxereigniß und den Schmerz darüber, hat der Dichter mit glücklichem Griff festgehalten und zum Gegenstand seiner Todtenklage gemacht. Er hat es vermieden, den Stoff episch zu verwerthen, was auch schwere Bedeyken gehabt. hätte; statt deffen hat er eine melodramatische Form gewählt, welche sich sehr geeignet erwies. Er versetzt uns zunächst in den Hafen in dem Augenblick, wo das Schiff abfährt; der frische Chor der Matrosen vergegenwärtigt uns den bewegten Vorgang. Das zweite Lied spricht durch den Mund eines alten Fischers die Ahnung kommenden Unheils aus, das dritte zeigt uns die wackere, hoffnungsfrohe Mannschaft auf offnem Meer. Jetzt naht das Unheil. Der Gott der Stuͤrme ruft seine Helfers⸗ FJelfer, die Unholden des Südmeeres, welche, unwillig darüber, daß nun auch noch deutsche Seefahrer neben den zahlreichen fremden ihr freies Gebiet störend durchziehen, dem deutschen Schiff Untergang schwören. Es gelingt ihnen. Das wildbewegte Treiben klingt ver⸗ öhnend aus in dem Klagegesang der Genien der Luft. Der Ehor der zurückgebliebenen Kameraden, die Wehklage der Weiber und Kinder, der Trauergesang der Kameraden giebt dem Schmerz über die Verlorenen beredten Ausdruck. Aber der Kummer darf nicht die Oberhand gewinnen, in einem Schlußgesang richtet der Dichter das gebeugte deutsche Volk wieder auf, es solle getrost sein, denn „nie gehricht ihm Manneskraft, die Ruhm ihm, Preis und Ehre schafft. Die Verse besitzer Formgewandtheit und Wohlklang, sie sind zur Komposition durchaus geeignet, daß ein Tonkünftler eine solche schaffe, ist der Wunsch des Verfassers, den er zu Anfang des Werkchens in Versen, später nochmals in ungebundener Rede ausdrückt. Hewiß wird jeder Patriot dem Vorschlage des Verfassers beistimmen, daß eine Sammlung veranstaltet werden möge, um den im Dienste des Vaterlandes untergegangenen Söhnen ein ehrendes Denkmal in Erz oder Stein zu setzen. Das von dem Ver⸗ fasser hier bereits in Versen den Dahingegangenen gesetzte Denkmal gereicht ihm wie jenen zu gleicher Ehre.
= Von dem Wert „Fa vie partout! von Philipp Doryl (J. Hetzel et Cie, Paris, rue Jacob 18) ist ein neuer Band erschienen: A Londres (3 Fres ). — Der Verfasser, welcher sich schon in dem Werk „La vie publique en Angleterre“ als ein gründlicher Kenner der englischen Verhältnisse erwiesen hat, stellt in seinem Buche eine Reihe von Correspondenzartikeln zusammen, die er von London aus, meist im verflossenen Jahre veröffentlicht hat und zu denen ihm, was gerade Interesse bot, Sitten, Politik, Kunst, Literatur, Theater, foziale, kulturgeschichtliche, wissenschaftliche. Fragen, Handel u. A. den Stoff lieferten. Die Artikel sind feuille onistisch geschrieben, auf Unterhaltung beim Lesen berechnet; ihrem gediegenen Inhalt nach sind fie aber wohl werth, durch die Buchform ror der Vergänglich⸗ keit der Tagesliteratur gesichert zu werden. Doryl erweist sich auch in diesen, gewissermaßen photographischen Bildern aus dem Londoner Leben als ein scharfer, unparteiischer Beobachter von nicht gewöhnlicher Bildung, der feine Wahrnehmungen in der angenehmsten Form wiederzugeben versteht. Der abwechselungsreiche Inhalt sichert dem Buche ein viel⸗ seitiges Interesse. Es behandelt in 47 meist kurzen Artikeln Gladstone und seine Politik, insonderheit die irische Frage, auch Parneil und seine Freunde, die Briese des Junius, mit Rücksicht auf ihren Autor, die Geschichte des Bildes „Der Heuwagen in der Londoner National ⸗Galerie, die Sittlichkeit in den Londoner Theatern, die Seefchlachten der Zukunft, die Schauspielkunst nach dem englischen Schauspieler H. Irving, Anthony Trollope, die Eröffnungssitzung des englischen Parlaments und andere varlamentarische Studien; die Volkeküchen des Kapitäns Wolf, Thackeray's Contributior, of Punch, die Ehe des Prinz Regenten (Georg IV.) mit Miß Fitzherbert, Paris in London (wie letzter Stadt ihre Eigenthümlichkeit immer mehr ab⸗ legt und Paris ähnlicher wird), Darwin's Leben, die Londoner Polizei, Physiologie der Volksmassen (wie sie sich zum Aufruhr beftimmen lassen), das französische Schauspiel in London, Hypno⸗ tismus, Napoleon J. nach Professor Seeley, der Taback nach Professor Huxley, das britische Museum, Heirathen nach Zeitungsannoncen, Reform der Kleidung, Studium der Frauen (nach Dr, Withers⸗Moore), die französischen Schulen (nach Matthew Arnold), die colinderies in London (d. i. die indische Ausstellung, deren Beamten an der Mütze die Bezeichnung Col-Ind trugen, woraus man Colind und Colinderies gebildet hat), Stratford am Avon (Shakespeare's Geburtsort), die Konkurrenz des deutschen Handels gegen den englischen, Anglomanie und Gallomanie, die Dachfsaison, Seeluft, finanzielle Sitten (Grün= dungen) in England? Archibald Forbes, eine Engländerin (Miß Galleti, geb. Margaret Collin) über Italien, die Kunst glücklich zu leben (nach Lubbocks, Sprachbildung (nach Max Müller), Primär⸗ unterricht, Charles Greville's Memoiren, Dickens in seiner Häuslichkeit.
— „Heffentand“ . Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur. Nr. 7. — Inhält: Frühling am Rhein, Gedicht von Nataly von Eschstruth' — Georg Ferdinand Freiherr von Lepel.
Forts — Mittheilungen als Beitrag zur Geschichte des früheren kurhessischen 1. (Leib) Husaren⸗Regiments, jetzt Königlich preußischen J. hessischen Husaren⸗Regiments Nr. 13, von einem früheren Offizier diefes Regiments. — Die Doktorin Diede, eine hiographische Skizze von F. von Hohenhausen. — Krieg im Frieden, ein Genrebild aus der Rococozeit von Joseph Grinean. — Schloß Spangenberg, Gedicht von Th. Kellner. — Dle Spennstow, Gedicht in Schwälmer Mundart von Kurt Nuhn. — Schneeglöcklein, Gedicht von Karl Weber. — Aus alter und neuer Zeit. — Bücherschau. — Briefkasten,
Rr. 8. — Inhalt: Das heimliche Leid, Gedicht von Sxnst Koch. — Georg Ferdinand Freiherr von Lepel. (Schluß) — Mit⸗ theilungen als Beitrag zur Geschichte des früheren Kurhessischen 1. (Leib) Husaren Regiments, jetzt Königlich Preuhischen 1. Hessischen Husaren⸗Regiments Nr. 13, von einem früheren Offizier dieses Regi⸗ ments. (Schluß.) — Wie mein Vater um 18265 die Schwälmer fand, von H. von Pfister. — Krieg im Frieden, ein Genrebild aus der Rocotozeit von Joseph Grineau. (Forts.) — Erinnerung, Gedicht von D. Saul. — Lenz, Gedicht von J. Lewalter. — Aphorismen von Feodor Löwe. — Aus alter und neuer Zeit. — Hessische Bücherschau. — Briefkasten. .
Nr. J. — Inhalt: Auf Wilhelmshöhe, Gedicht von Feodor Löwe! = Von den Schätzen des alten Kurfürsten. — RKasseler Maler in den Jahren 1840 —= 1850, von Louis Katzenstein. — Krieg im Frieden, ein Genrebild aus der Rococozeit, von Joseph Grineau. (Schluß.) — Klärung, Gedicht von A. Trabert. — Immer weiter,
Gedicht von Karl Preser. — Aus alter und neuer Zeit. — Brief⸗ kasten. . ö Rr. 10. — Inhalt: Dem Hessenland, Gedicht von Ricardo
Jordan. — Die Kunstschätze der Gelnhäuser Stadtkirche, von F. W. Junghans. — Ein Besuͤch in Wilhelmshöhe, von Fr. von Hohen—⸗ haufen. — Ein Brief Karl Seydelmann's über das Kasseler Theater aus dem Jahre 1832, von W. Rogge⸗-Ludwig. — Kasseler Maler in
den Jahren 1840-1850 (Schluß), von Louis Katzenstein. — Der Sängerkrieg auf Spangenberg, von A. Trabert. — An der Küste, Gedicht von Hugo Frederking. — Eine Uhlands⸗Nachfeier in Rauschen⸗ berg (27. April 1857), Gedicht von Dr. W. F. (Kassel). — Aus alter und neuer Zeit. — Hessische Bücherschau. — Briefkasten.
Nr. 11. — Inhalt: Rheinweinduft, Gedicht von Karl Preser. — Die Kunstschätze der Gelnhäuser Stadtkirche (Schluß), von F. W. Junghans. — Mosenthal und Dingelstedt, ein Erinnerungs—⸗ blatt von W. Rogge⸗Ludwig. — Geschichten aus dem Hessenland von v. G. — Der lange Hennes, eine hessische Erzählung von Feęnz Treller. — Aschenbrödel, Gedicht von Gustav Kastropp. — De Kerjenprifung, Gedicht in Marburger Stadtmundart von Philipp v. Amönau. Aus alter und neuer Zeit. — Aus Heimath und Fremde. — Hessische Bücherschau. Nachtrag. — Briefkasten.
Rr. 12. — Inhalt: Die Glocke von Harle, Gedicht von Th. Kellner. — Die Pilgerfahrten der Landgrafen Ludwig J. und Wilhelm J. nach dem heiligen Grabe, von C. von Stamford. — Gottlieb Kellner und Heinrich Heise, geschildert von A. Trabert. — Ein Gang über den alten Kasseler Friedhof, I. Heinrich Christoph
Jussow, von Rogge⸗Ludwig. — Der lange Hennes, eine Geschichte aus dem vorigen Jahrhundert (Forts.), von Franz Treller.! — Meiner Mutter zum achtzigsten Geburtstag, Gedicht von Julius Rodenberg. — Meiner Schwester, Gedicht von Nataly von Eschstruth. — Ein Traum, Gedicht von Paul Stephan. — Aus alter und neuer Zeit. — Aus Heimath und Fremde. — Hessische Bücherschau. — Brief⸗ kasten.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Weltpost. Central-Organ für alle Interessen
deutscher Fischerei und Schiffahrt, Kolonisation, Ausfuhr und aus— ländifche Submissionen. (Berlin W., Unter den Linden 15.) Nr. 13.
Inhalt: Hochseefischerei: Neuer Nothschrei der Hochseefischerei. — Der RNord⸗Ostsee⸗Kanal. — Auswanderung: Drangsale eines deut—⸗ schen Auswanderers. — Chinesische Eisenbahnen. — Amerikas Wirth⸗ schaftslage 1885/86. — Das Feuerland, Insel an der Südspitze
Süd⸗Amerikas. — Aus allen Welttheilen: Allgemeines; Langlehigkeit der Schildkröten. Metallproduktion der Welt 1886. Nord⸗Amerika: Ein Rlefentunnel. Lehrerelend in Amerika. — Bücher und Zeit⸗ schriften; Amerika in Wort und Bild. — Submissionen: Belgien. Italien. Niederlande. Rumänien. — Schiffsnachrichten: Hamburger und Bremer Schiffsliste. Evangelisch⸗Lutherisches . gebildeten Glieder der evangelischen Kirchen.
Gemeindeblatt für die (Verlag
von F. W. Grunow, Leipzig.) Nr. 27. — Inhalt: Eine heilige Kirche. — Christenthum und antike Weltanschauung. — Zur Erinne⸗ rung an Johann Albrecht Bengel. Aus Württemberg. — Vereinstag der preußischen Mittelpartei in Potsdam,. — Tagebuchblätter aus
Italien. 2. — Was thut die Kirche für die Studenten? — Aus dem Gustav⸗-Adolf-Verei: Hauptverein der Provinz Sachsen; Hohen⸗ zollern; Rheinprovinz; Die evangelische Schule zu Wiener⸗Neustadt. = us England: Prozeß. — Verschiedenes: Der Prophet Ezechie
und die Symbole der vier Evangelien; Prozeß Thümmel; Be⸗ richtigung.
Das Volkswohl (Allgemeine Ausgabe der So ial-Corresyondenz, herausgegeben von Dr. Victor Böhmert in Dresden). Nr. 26. — Inhalt: Die Krankenversicherung der Arbeiter im Deutschen Reiche. — Der Kopenhagener Verein für Speisung armer Schulkinder. — Gemein nuͤtzige Frauenarbeit. — Produktion und Arbeiterzahl im sächsischen Bergbau und Hüttenwesen. — Vermehrung der Feiertage in Amerika. — Wohlfahrtseinrichtungen für Seeleute. — Arbbeiterverhältnisse:
8821 22 8. Soziales: Die
Wohnverhältnisse der Arbeiter in Oesterreich. J. — f Pensionsanstalt h ulli
„Meißener Konferenz!“ — Die allgemeine Deutsche
für Lehrerinnen und Erzieherinnen. — Beilage: Ein Rath zu Gunsten der Luftfreunde. — Zur Abhülfe der Wohnungsnoth. — Neue Volks⸗ zählung in Oesterreich. — Die Wittelsbacher Landesstiftung. —
Eine AÄkademie für Thierpflege und Thierschutz — Anzeigen. Rundschau auf dem Gebiete der Thiermedizin und vergleichenden Pathologie unter Berücksichtigung des ge— sammten Veterinär⸗Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Ver⸗ tretung der Interessen des thierärztlichen Stanges. (A. W. Zickfeldt, Osterwieck⸗Harz) Nr. 25. — Inhalt: Buch: Die Thrombose der dorderen Gekrözartexie und ihre Beziehung zur Kolik der Pferde. — Innere Medizin: Polyp in der vorderen Hohlvene einer Kuh. —
Blau: Älbuminurie und Hephritis bei Diabetes melitus. — Hunger— verfuche an Hunden. — Fleischbeschau: Wiechers: Die Resultate der
Fleischbeschau im Schlachthause zu Göttingen. — Mittheilungen aus der Praxis: Ehlers: Die Entzündung der Haut des Klauenspaltes beim Rinde. (Schluß) — Amtliche Erlasse. — Verschiedene Mit theilungen. — Personalien (Auszeichnungen. Ernennungen. Ein—⸗ stellungen in die Armee. Jubiläum). — Vakanzen (Vak. amtliche und private und Stellen an Schlachthäuserr — Briefwechsel. Milch-Zeitung. Organ für die g sammte Viehhaltung und das Molkereisbesen. (Heinsius, Bremen) Nr. 25. — Inhalt: Die erste Wanderausstellung und zweite Wanderversammlung der deutschen Landwirthschafts⸗Gefellschaft zu Frankfurt a. M, — Versuche mit de Lavals Handseparator. Vom Prof. Dr. Kirchner-Halle. — Die zweite Wanderversammlung und die erste Wanderausstellung der deutfchen Landwirthschafts⸗Hesellschaft in Frankfurt a. N. — Aus⸗ stellungen. Deutschland. Bezirks⸗Thierschau der oldenburgischen Wefer? und Moormarschen in Rodenkirchen in Verbindung mit der Hengstkörung. — Wanderausstellung der deutschen Landwärthschafts⸗ Gesellschaft in Breslau 1888. — Internationaler Breslauer Maschinen⸗ markt. — England. Milchwirthschaftliche Ausstellung in London. — Landwirthschastliche Wanderausstellung der koyal Agricultural Society
or England 1887. — Die Molkerei⸗Experimente auf der Bath. und West of England Schau in Dorchester. — Allgemeine Berichte. Zum Molkerciwesen in Ostpreußen. — Das Kunstbutter - Gesetz im Reichstage. — Ensilagebereitung mit dem Johnson'schen Süßfutter Preßapparat. — Erfahrungen in der Praxis. Aepfel ⸗Träber. — Statiftik. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. — Patente. — Verschiedene Mittheilungen. — Vereinswesen und Versammlungen,. — Äteratur. — Sprechsaal. — Unterrichtswesen. — Brennerei ⸗(Mol⸗ ker Berufsgenossenschaft. — Personalien. — Markt⸗ und Aus⸗ stellungskalender. — An und Verkäufe von Vieh. — Marktberichte. — Anzeigen.