1887 / 183 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Aug 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Tafeln mit treuen Abbildungen in vergrößertem Maßstab und mit genauen Beschreibungen durften sich überall finden oder sind wenigstens durch die Polizeibehörden und landwirthschaft⸗ lichen Vereine leicht zu beziehen.

Was den Stand der Verbreitung der Reblaus betrifft, so haben die in den letzten Wochen stattgehabten Unterfuchungen durch die in Preußen überall organisirten Lokalkommissionen nur geringe Spuren davon gefunden, einmal in der Nachbarschaft der alten Herde bei Linz und in einigen kleinen Hausgärten bei Biebrich a. Rhein. In allen Fällen sind sofort die nöthigen erprohten Maßregeln zur , und Desinfektion angeordnet bezw. vollzogen worden.

Der Ursprung ist in Linz wie Biebrich mit annähernder Gewißheit auf die Einfuhr von amerikanischen Reben zurück= zuführen, welche bei Linz Anfang der 60er Jahre, in Biebrich vor i0 = 12 Jahren als Zierpflanzen verwendet worden sind.

Der General-Lieutenant des Barres, Präses der Ober⸗Militär-Examinations⸗Kommission, ist von der am 30. Juni cr. angetretenen Dienstreise zurückgekehrt.

Der Direktor des Königlichen Statistischen Bureaus, Geheime Regierungs-Rath Blenck, hat einen sechswöchigen Urlaub zur Benutzung des Seebades angetreten.

S. M. Kanonenboot, Wolf“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Jaeschke, ist am 6. August er. in Chefoo einge—⸗ troffen und beabsichtigt, am 8. d. M. wieder in See zu gehen.

S. M. Kanonenboot „Il tis“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant von Eickstedt, ist am 6. August er. in Amoy eingetroffen.

Magdeburg, 6. August. (Mgdb. Ztg.) Nachdem der kommandkrende General des IV. Armee⸗Corps, General Graf von Blumenthal, gestern Abend hier wieder ein⸗ getroffen war, fand heute die offizielle Feier des s 26 jährigen Dienstjubiläums des Generals statt. Früh 8 Uhr wurde dem Jubilar von dem Musik⸗ corps des 26. Infanterie⸗Regiments ein Morgenständchen gebracht; um J. Uhr nahm der General; sodann die Glückwünsche seines Stabes entgegen und empfing bald darauf die Regiments-Commandeure und die gesammte Generalität des IV. Armee⸗Corps, sowie die von außerhalb hier eingetroffenen, dem Armee⸗Corps früher angehörig ge⸗ wesenen Offiziere. Um 11 Uhr fand eine Parade der ge⸗ sammten Magdeburger Garnison unter dem Befehl des Commandeurs der 7. Division, General⸗Majors von Arnim, statt. Nach Schluß derselben empfing der Jubilar die Vertreter des Ober⸗Präsidiums, der Regierung, des Provinzialverbandes sowie verschiedener Städte der Provinz. Um 2 Uhr fand dann ein Diner statt, an welchem Graf Otto zu Stolberg— Wernigerode, die hier zum Fest angekommenen Generale und Offiziere, der Generalstab, die Regiments-Cammandeure, die Stabsoffiziere sowie die als Abordnungen erschienenen Herren Theil nahmen.

Bayern. München, 5. August. (Allg. Ztg.) Zum ersten Präsidenten der Kammer der Reichs räthe für den auf den 14. September d. J. einberufenen Landtag wurde von dem Prinz⸗Regenten der Freiherr von und zu Francken⸗ st ein ernannt.

Baden. Karlsruhe, 6. August. (Karlsr. Ztg.) Der Großherzog hat Freiburg i. B. vorgestern Abend verlassen und sich nach Hagenau, zur Besichtigung der 14. Artillerie⸗ Brigade auf dem dortigen Schießplatz, begeben. Von dort reiste der Großherzog über . und Basel nach der Mainau, wo Se. Königliche Hoheit heute Vormittag eintraf. Die Großherzog in verließ Freiburg gestern Nachmittag und traf Abends auf der Mainau ein. ;

Der badische „Staat s-Anzeiger“ veröffentlicht die Großherzoglichen Entschließungen, welche die Vorbereitungen zu den Erneuerungs- und Ersatzwahlen für den Landtag anordnen und die Wahlkommissare bezeichnen.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 7. August. (W. T. B.) Heute Abend 6 Uhr fand auf dem hiesigen Militär-Frie d⸗ hofe die feierliche Weihe des Denkmals statt, welches der hiesige Kriegerverein ;nd der Turnverein den 283 deut— schen Soldaten errichtet haben, die 1870 bei den Kämpfen um Metz den Tod fanden und auf, dem Militär-Friedhof beerdigt worden sind. Alle Mitglieder der Militär- und Civil⸗ behörden wohnten der erhebenden Feierlichkeit bei.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 6, August. Zur Kaiser⸗ zusammenkunft in Gastein schreibt die „Wiener Abendpost“:

„Se. Majestät der Kaiser ist heute Mittag in Gastein einge⸗ troffen, um dort seinen zur Kur weilenden erlauchten Freund und Ver⸗ bündeten, Kaiser Wilhelm, zu begrüßen. Längst gewohnt, in diesen seit einer Reihe von Jahren regelmäßig wiederkehrenden Begegnungen der beiden mächtigen Monarchen ein sicheres Unterpfand des Friedens zu erblicken, begleitet die öffentliche Meinung Europas auch die dies⸗ jährige Zusammenkunft der beiden innig befreundeten Herrscher mit ihren vollen Sympathien. Die Völker Oesterreich-Ungarns aber wenden ihre Blicke, voll freudiger Hoffnung nach dem herrlichen Alpenbade in der Ueberzeugung, daß das zwischen dem altehrwürdigen Reiche der Habsburger und dem Deutschen Reiche zum beiderseitigen . bestehende überaus herzliche Einvernehmen durch das persönliche

usammentreffen der erhabenen Gebieter beider Staaten nur gekräftigt werden kann.

Die i re, sagt:

„Wie in früheren Jahren, findet auch heuer in der Begegnung in Gastein das ; beiden Herrscher und ihrer Reiche seinen so zu sagen symbolischen Ausdruck. .; Der richtige Instinkt der Völker erkennt die Bedeutung dieses Ereignisses, und deshalb findet die Begegnung unseres erlauchten Monarchen mit seinem Kaiserlichen Freunde eine so sympathische Theilnahme auch außerhalb der Grenzmarken der beiden mächtigen, von ihnen beherrschten Reiche.“ ö

Pest, 7. August. (W. T. B) Der König von Serbien traf gestern Vormittag mit dem Kronprinzen Alexander hier ein und setzte heute die Reise nach Tatra⸗ Füred fort.

Großbritannien und Irland. London, 6. August. (W. T. B) Das Unterhaus genehmigte heute den Bericht über die irische Bodengesetz Novelle und nahm so—⸗ dann die Novelle in dritter Lesung ohne Debatte und ohne besondere Abstimmung an. .

Italien. Rom, J. August. (W. T. B) Der König lehnte die Demission des Kabinets ab und ernannte den Minister des Innern, Crispi, auf Antrag des Minister⸗

wei⸗Kaiser⸗

riedens⸗ und Freundschaftsbündniß der

Heute mp fng, der König den deutschen Botschafter, Grafen zu Solms⸗-Sonnewalde, in längerer Audienz. 5. August. W. T. B.) Die Riforma“ sagt: die int erimistische eitung des Ministeriums des Aeußern werde in den Händen Erispi's verbleiben, bis man in hoffentlich . Zeit eine Persönlichkeit gefunden habe, welche sowohl befähigt wie auch geneigt sei, einen Posten anzunehmen, der in Folge der glück= lichen Situation. Italiens heute weniger schwierig sei als in der 5. Zzangenheit. Das Ministerium bleibe wie es war, * ezüglich der Personen wie des Programms, das 8 sich gestellt habe. Es könne sich dasselbe indeß immerhin als ein neues Kabinet be— zeichnen, da der Abgang eines Minister⸗Präsidenten und der Antritt eines neuen Minister⸗Präsidenten auf keinen n ohne Bedeutung bleiben könnten. Dem neuen Ministerium ei die Aufgabe gestellt, während der Parlamentsferien sich zu entwickeln und sich bei Wiederzusammentritt des Parlaments durch eine Thronrede feierlich einzuführen.

Bulgarien. Sof ia, 8. August. (R. B.) Die Minister h. sich auf Veranlassung der Regenten nach Ru sts chu k egeben.

Rußland und Polen. Moskau, 6. August. (W. T. B.) Das Leichenbegängniß Katkowes hat heute unter großer Betheiligung der einheimischen Bevölkerung und zahl⸗ reicher auswärligen Deputationen stattgefunden. Der mit Kränzen reich geschmückte Sarg wurde nach dem Friedhof ge⸗ tragen. Am Grabe waren gleichfal⸗d reiche Blumenspenden niedergelegt. Der Einsegnung der Leiche wohnten der Unter— richts ⸗Minister Deljanow und der General⸗Gouverneur von Mos kau, Fur Dolgorukow, bei. Als Redner traten am Grabe auf: Stanischew, Nasarewski, Astafiew, Kulakowski und Scharapow. 3

Odessa, 8. August. (W. T. B.). Der russi sche Bot schafter Nelidoff ist aus Konstantinopel auf der Reise nach St. Petersburg hier durchpassirt.

Zeitungs stimmen.

Die in Berlin erscheinende „Handels⸗ und Gewerhe— Zeitung“ sagt in einer längeren Betrachtung über die neuere Gesetzgebung Deutschlands: ö

Verfuchen wir es, ehrlich und möglichst objektiv uns mit der neueren Gesetzgebung zu befassen und über die Resultate ein un⸗ parteiisches Urtheil zu fällen, so wird das letztere, wenn auch kein Panegyrikus, doch mindestens überwiegend günstig für die neueren Gesetze und entschieden zustimmend für die Regierung und ihre Vor⸗ lagen im 6 und Ganzen lauten. Ueberschauen wir das ganze Gebiet diefer Bestrebungen und Leistungen, so ist es ein außerordent⸗ sich großes und reicheß; und wir dürfen ohne Ruhmredigkeit für unfere Nation, bez., die Leitung derselben, behaupten, daß wir nicht minder, wie durch die milikärisch und politisch errungene Macht · stellung, in der neueren Zeit gerade auch durch die gesetzgeberischen Maßnahmen eine gewisse Supremgtie unter den Staaten erlangt haben, und daß man uns als Muster für die gesetzlichen Reformen vielfach betrachtet und. nachahmt, .

Wir fehen hierbei von der Schutzzollpolitik (und den betreffenden Gesetzen) ab. Ob dieselbe in ihren letzten Konsequenzen git als segenöreich oder als ein Fehler erweisen wird, ob sie uns durch andere Staaten bez. durch die Umständer aufgezwungen oder freiwillig an⸗ genommen wurde... Sicher ist nur ein errungener augenblicklicher Vortheil an manchen Stellen und die nach der Anlage korrekte Durch⸗ führung des Systems. Auch von der Steuergesetzgebung wollen wir 6 Bei dieser ist das Gesetz uns unwillkuͤrlich antipathisch, es gab wohl noch keines mit ungetheiltem Beifall; da ist denn zu⸗ meift der gute Zweck, die Nothwendigkeit seiner Erreichung und die Möglichkeit für die letztere (auf dem eingeschlagenen Wege) entschei⸗ dend. Insofern dürften wir die neueren Gee bei Anerkennung aller Mängel! nur loben, vielleicht mit Ausnahme des Börsen— steuergesetzes, das eine durchaus richtige Idee verfolgt, jedoch ziemlich erfolglos. Freilich hat noch Niemand hierfür den richtigen Weg anzugeben verstanden. ; .

Dagegen dürften die vielfach angefeindeten, zum Theil mit Recht angegriffenen, . Neuerungen betreffs der Bildung korporativer Genossenschaften, betreffs des Innungswesens im großen Ganzen den richtigen Weg anzeigen, auf welchem in die ungezügelte freiheitliche Entwicklung eine heilfame Ordnung eingeführt werden kann. Es ist nun Sache aller Betheiligten, dafür zu sorgen, daß die einzelnen Be⸗ stimmungen dieser Neuordnung sich den Forderungen berechtigter Frei⸗ heit des Einzelnen anpassen. Die Mängel des früheren Zwangs- innungswefens sind klar und schreiend zu Tage getreten; diese gilt es jetzt zu vermeiden, ohne deshalb eine Einrichtung zu verwerfen, welche

azu angethan ist, das Gewerbe zu fördern und den Einzelnen durch die Macht der Einigkeit nach außen zu schützen.

Noch , , zu ihrem Vortheil hat sich die kolonial, politische und die Subventions⸗Gesetzgebung bewährt, Gewiß ist Niemand unter uns, der die Gefahren einer Expansion der Kräfte nach außen hin, wie die eines jeden Wagnisses verkennt, es wird auch ebenso bekannt sein, daß wir Jahrhunderte ohne Subvention mit einer sehr angesehenen Handelsflotte, subventionirten Linien anderer Staaten gegenüber, bestanden haben. Mehr und mehr aber, nachdem die Leidenschast des Kampfes schweigt und die Verhältnisse sich klären, treten die kaum geahnten Vortheile in beiden Richtungen hervor, Früchte zeigend, welche freilich erst die Zukunft ganz pflücken und genießen wird. ; .

Am Allerglänzendsten endlich hat sich schon heute die sozialpolitische

Gesetzgebung bewährt, welche noch in, der Entwicklung und der Aus— bildung begriffen ist. Der Einsicht in die soziale Zwangslage ent⸗ sprossen, hat eben, durch solchen Ursprung diese ganze Gesetzgebung schon ihre Berechtigung dargethan. Der Geist dieser Neuschöpfung, der grundlegliche Gedanke der Berufsgenossenschaften, des Zusammen⸗ arbeitens der Arbeitnehmer und. Arbeitgeber, und dies Alles in der Form der Versicherung, sie sind so glücklich, geistvoll und so gut durchgeführt, daß wir fast von dem gelösten Räthsel der Sphinx reden dürften. uch dieser Schöpfung, wie jedem Menschenwerke, haften Mängel an wer möchte das in Abrede stellen?!? —; aber sie bildet den Grundstein zu einem ewigen, großartigen Bau, dem⸗ jenigen der Versöͤhnung der sozialen Gegensätze!

Wer an diesen Gesetzen mit gearbeitet, in erster Reihe aber unser

Kaiser und die Mitglieder seiner Regierung, dürfen sich rühmen, , Unvergängliches geleistet zu haben. Dies flüchtig zusammen⸗ zustellen, war der Zweck dieses Artikels, und das in der Einleitung desfelben Gesagte zu begründen: daß der Vorwurf der Unfähigkeit zur Ear gf enn g gerade für unsere Zeit, nach den angeführten Leistun ˖ gen, wohl durchaus unberechtigt erscheinen dürfte!

In den „Berliner Politischen Nachrichten“

lesen wir:

Der soeben veröffentlichte schweizerische Fachbericht aus den Kreisen des dortigen Hutmachergewerbes sagt über die deutsche Konkurrenz in diesem Fache während des verflossenen Jahres: Dazu ift seit Einführung des deutschen Schutzzolles die deutsche Konkurrenz, die früher kaum verspürt worden, durch großartige Einrichtungen und durch massenhafte ,, der Rohproduktion dermaßen erstarkt, daß sie, trotz der höheren Zo eich im neuen schweizerischen Zoll⸗ tarif, immer noch erfolgreich ihre Produkte bei uns absetzen kann.“

EStatistische Nachrichten.

Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt heraus gegehene „Statiftifche Jahrbuch für das Deutsche Reich! veröffentlicht! in dem foeben erschienenen 8. Jahrgang 1887 die Ergebnisse der Erhebungen über den Umfang der Hausindustrie im Deut schen Reiche nach der allgemeinen Berufszählung vom 5. Juni 1882. Nach den für diese Erhebungen erlassenen Vorschriften sollten als selbstãndige Hausindustrielle diejenigen Personen angesehen werden, welche in der eigenen Wohnung für ein fremdes Geschaͤft Gu Hause für fremde Rechnung) oder nach der hierzu gegebenen Erlãu⸗ terung: in der eigenen Wohnung (zu Hause) für Rechnung eines fremden Geschäfts (für einen Unternehmer, Fabrikanten, Ver⸗ leger, Kaufmann, für ein Magazin, ein Kleider. Wäãsche · oder ein anderes Geschäft 2c. arbeiteten. Solche Gewerbtreĩ bende hatten auch die Zahl ihrer Mitarbeiter, d. h. ihrer Gehülfen und Lehrlinge fowie der regelmäßig und gewerbsmäßig im Betriebe beschäftigten Familien · Angehörigen und Dienstboten anzugeben. Ueber den Umfan der Hausindustrie, das in derselben beschäftigte Gesammtpersonal, ist demgemäß für das Reich, die einzelnen Staaten und. Landestheile Folgendes ermittelt worden. Im ganzen Reich waren in der Haus- industrie beschäftigt 479 534 Personen, also auf 10 000 Einwohner 1065; in; den einzelnen Staaten; Preußen 247 586 (auf 10 00 CFinwohner 90,7, in den preußischen Provinzen nach der Größe der Anzahl abwärts steigend geordnet: in Rheinland 89 137 Personen (27,1), Schlesien 54 265 Personen (135, 6), in der Stadt Berlin z4 866 Perfonen (301,3), in Sachsen 15 668 Personen S66,8), Westfalen 13 567 Personen (65. 6), Brandenburg 13 305 Personen (68 4), in Schleswig ⸗Holstein 5030 Personen (44,37), in Hessen⸗Nassau 4936 Perfonen (33, ), in Ostpreußen 3663 Personen (90), in Pommern 3523 Perfonen (23,2), in Posen 3356 Personen (20,1), in Hannover 3316 Personen (157, in Westpreußen 2575 Personen (18,3), in Hohenzollern 398 Personen (60.0). In Bayern waren insgesammt in der Hausindustrie beschäftigt 27 430 Personen Ss52, auf 10 000 Ein⸗ wohner), und zwar in den 3 Regierungsbezirken Franken 18110 (98, 8), im Übrigen Bayern rechts des Rheins 5237 (8,9), in Bayern links des Rheins (Reg.! Bez. Pfalz) 4983 Go 8); in Sachsen I37 873 Personen (457,3), in Württemberg 14 50J Perfonen (14,1), in Baden 4525 Personen (29.0), in Hessen 2T7o3 (29,1), in Mecklenburg ⸗Schwerin l2 (3. M, in Sachsen⸗ Weimar 5536 (179,5) in Mecklenburg-Strelitz 187 (18.9), in Olden⸗ burg 1457 (43,2), in Braunschweig 613 (17,5), in Sacsen ˖ Meiningen 3515 (189, 8, in Sachfen Altenburg 1324 (86, M in Sachsen⸗ohurg⸗ Gotha 35 (138,1), in Anhalt 758 (23,1), in Schwarzburg-⸗Sonders⸗ haufen 1221 (176,83), in Schwarzburg⸗Rudolstadt 1414 (174,4), in Waldeck 135 (23,8s), in Reuß ä L. 1621 (315,6), in Reuß j. E. 1554 (188,3), in Schaumburg ⸗Lippe 444 (124,3), in Lippe 515 (47,3), in Lübeck 27 (35,3), in Bremen 1706 (10635), in Hamburg 2647 (64, 6), in Elsaß ⸗Lothringen 16114 (104, TD)... .

Relativ am stärksten verbreitet ist die Hausindustrie in absteigender Reihe (bis zu 1 pro Mille der Bevölkerung) in folgenden Staaten und Landestheilen, mit Unterscheidung der Haus— induftriellen nach den hauptsächlich vertretenen Gewerbheagrten: 1) Im Königreich Sachfen waren von den 137873 Hausindustriellen

(Strumpfwaaren⸗Fabrikation) 30 15, mit Baumwollenweberei 21 964. mit Leinenweberei 12965, Posamenten-⸗Fabrikation 12 849, Weberei von gemischten und anderen Waaren 11 766, Wollenweberei 243, Ver- fertigung von Kleidern und Wäsche (Konfektion) 5574, Spitzen Ver fertigung und Weißzeugstickerei 5594, Verfertigung von Hosenträgern, Kravatten und Handschuhen 4565, Appretur für Strumpf - und Strick⸗ waaren 45272, Schneiderei z25 Personen. Y) Im, Fürstenthum Reuß älterer Linie waren im Ganzen 1882 hausindustriell beschäftigt 1621 Personen (315,6 auf 10 000 Einwohner), und zwar mit Wollen weberel 880, Strickerei und Wirkerei (Strumpfwagrenfabrikation) 393, Appretur für Strumpf-⸗ und Strickwaaren 117, Näherei 58 Personen. 3) An dritter Stelle folgt die Stadt Berlin mit 24 860 haus- industriell beschäftigten r (301.3 auf 10 00 Einwohner). Die hauptfaächlichsten Gewerbe waren; Schneiderei mit 11 803 Personen, Näherei mit 9657 Personen, Wollenweberei mit 1289 Hersonen, Schuhmacherei mit 1717 Perfonen, Tischlerei und Parguetfabrikation mit 1156 Personen. 4 In der Provinz Rheinland waren S895 197 Perfonen (217,1 auf 10000 Einwohner) mit Saus⸗ induftrie beschäftigt, und zwar mit Seidenweberei, einschließlich Sammetverfertigung, 49 022, Zeug.“, Sensen⸗ und Messerschmiede sowie Verfertigung von eisernen Kurzwaaren 9640, Näherei Soz. Seiden ˖ und Seiden⸗Shoddyspinnerei 4415 Personen. Demnächst folgen mit relativ am stärksten verbreiteter Hausindu⸗ strie: 5) Sachsen⸗ Meiningen mit 3916 Hausindustriellen (189,8 auf 16 6900 Einwohner). Die Hauptgewerbearten waren: Fabrikation von Steinpappe und Papiermache: 1225 Persꝑonen, Drechslerei und Ver⸗ fertigung von Schnitzwaaren: 489, Porzellanfabrikation und Verede⸗ lung: 105 Perfonen; 6) Reuß jüngerer Linie mit 1834 Haus industriellen (188.3) und den von diesen betriebenen Hauptgewerben: Wollenweberei 834 Personen, Weberei von gemischten und anderen Waaren 377 Personen, Strumpfwaarenfabrikation 223 Personen; 7) Sachsen⸗ Weimar: 5556 Hausindustrielle (179,9); Strumpf⸗ waarenfabrikation 2493, Wollenweberei 618, Häkelei und Stickerei 342; 8) Schwarzburg⸗Rudolstadt: 1414 Hausindustrielle ( 74,4), Porzellan ⸗Fabrikation und Veredelung 429 Personen, Glas⸗ bläferei vor der Lampe 193, Drechslerei und Verfertigung von Schnitzwaaren 187, Weberei von gemischten und anderen Waaren 93; 9) Schwarzburg⸗Sondershausen 1221 Hausindustrielle (1710 83); Ver⸗ fertigung von Hosenträgern. Kravatten und Handschuhen 364, Porzellan ⸗Fabrikation und ⸗Veredelung 214, Schuhmacherei 168, Häͤkelei und Stickerei 133, Baumwollenweberei 113; 10) Sachsen⸗ Koburg ⸗Gotha 2735 Hausindustrielle (138.1); Büchsenmacherei und Gewehrfabrikation 417, Drechslerei und Schnitzwagren 386, Stein- pappe und Papiermachs 228; 11) die Provinz Schlesien mit 54 295 , n n (135,5 auf 10 000 Einwohner), welche vorzugsweise etrieben: Leinenweberei 15 328! Personen, Baumwollenweberei 13 026 Personen, Näherei 4920 Personen, Schneiderei 4262 Personen; 12) Schaumburg ˖ Lippe mit 444 Hausinduftriellen (124,3), von denen Z87 mit Leinenweberei beschäftigt waren; 13) Bremen mit 1706 Haus, industriellen (106,5), von denen sich 824 mit Tabackfabrikation, 346 mit Näherei und 319 mit Schneiderei beschäftigten; 14) Elsaß: Lothringen mit 16114 Hausindustriellen (1047). von denen 3116 Weberel und Flechterei von Holz. Stroh. Bast ꝛc. (ausgenommen Korbmacherei. 2109 Baumwollenweberei, 1855 Näherei, 1743 Häkelei und Stickerei betrieben. ⸗. = Ueber den Wasserverbrauch in den deutschen Städten giebt folgende, von der „Dresdner Ztg.“ veröffentlichte Statistik, welche sich auf das Jahr 1885 bezieht, Aufschluß, Es verbrauchten danach die Städte; Offenbach a. M. (mit 30099 Einw.) 251 Wasser pro Kopf der Bevölkerung durchschnittlich, Chemnitz (19618 E.) 311, Gotha (28000 E.) 351, Erfurt (68 385 E.) 391, Straßburg i. E. (86 551 E.) 50 1, Kiel (61 000 C.) 541, Krefeld (33 000 E.) 571, Berlin fLo98 30 C.) 651, Wien (778 000 E.) 661. Posen (60 000 E.) 661, Wiesbaden (6b 274 E.) 67 1, Bremen 20000 G.) 68 1, Altona mit Ottensen (1354619 E.) 69 1. Breslau (293000 E.) 70 1, Zittau (23 000 E-) 71 1, Dresden (243 508 E.) 721. Stuttgart (124 050 E.) 73 1, Kassel (63 000 E) 75 1, Graz (50 009 GE.) 771, Stettin (969 000 E) 781, Leipzig (170076 E.) 821, Magdebur (164 772 E.) 831, Bonn (40 000 E.) 83 , Hannover (122400 Eh 36 1. Brünn (383 00 E.) 881, Karlsruhe (56 000 E.) 921, Bamberg e 8 991, Mülheim ⸗Deutz (250900 E.) 191 1, Regensburg 40 000 E35 109 j, Frankfurt a. O. (49 879 E.) 111 1 Frankfurt a. M. ö E.) 1151, Düsseldorf (360 000 E.) 1161, Mulheim a. Ruhr 25 000 C. 1271, Würzburg ö 1090 E. 1301, Köln (69000 G.) 1451, Essen a. Ruhr (65 000 E.) 153 1, Duisburg (36 000 E.) 1781, Hamburg (467 000 E.) 2041. Braunschweig (95 500 E.) A8 1, Freiburg i. B. G32 000 E.) 2571, Bochum (0000 EX 3431, Dort⸗ mund (50 000 E.) 383 1. Danach hat den größten Wasserverbrauch Dortmund: tglich per Kopf der . 3831, und den gering sten Verbrauch Offenbach a. M.: 25 1. 15 Städte haben über 1001,

raths interimistisch zum Minister des Aeußern.

In der Mützenfabrikation herrschte dasselbe Verhältniß.

27 Städte unter 100 1 pro Kopf der Einwohnerschaft.

(457,3 auf 1600 Einwohner) beschäftigt; mit Strickerei und Wirkerei

München, 3. August. (Allg. Zta) Die rechnung für 1888 schließt mit 19 152 652 4 Einnahmen und 17710 294 66 Ausgaben ab. Von dem verbleibenden Aktivrest zu 1442 358 MS sind 488 920 S in den Etat des Jahres 1887 ein- gestellt; der Betrag von 661 537 steht noch zur Verfügung, Gegen den Voranschlag haben die indirekten Steuern um 260 364 4, die Handels und Verkehrsanstalten um 113 535 S, die Gemeinde⸗ umlage 215 352 M mehr ertragen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Deutsche Forst⸗Zeitung“, Organ für die Interessen des Waldbaues, des Forstschutzes und der Forstbenutzung, hat in e. Nr. 19 vom 7. August folgenden Inhalt: Die den Holzdiebstahl be⸗ günstigenden Momente und ihre Verhütung. Ueber die sogenannten Absprünge in Fichtenbeständen. Aus dem Walde: Vermifchtes aus der Provinz Posen. Aus der Waldpraxis. Berichte: Aus dem Jahresbericht über den Gang des Handels, der Industrie und der Schiffahrt von Magdeburg. Die Generalversammlung des schlesischen Forstvereins. Gesetze, Verordnungen, Erkenntnisse: Bekanntmachung, die Praxis der Aspiranten des bayerischen Staatsforstverwaltungs⸗ dienstes betreffend. Vorschriften für die Försterprüfung. (Fortsetzung.) Verschiedenes: Der Meterstock als Höhen- und Stärkenmesser am stehenden Baum. Deutsches bürgerliches Gesetzbuch. Zudrang zur Oberförsterlaufbahn. Historische Tanne. Botanische Härten. Personalien. Brief und Fragekasten.

Gemeinde⸗

Gewerbe und Handel.

Die, „Rbein,Westf. Ztg., schreibt: Unter den Arbeitern der Kruppe'schen Gußstahlfabrik herrscht eine unbeschreiblich freu— dige Aufregung. Es wurde folgende Kundgebung durch Anschlag auf der Fabrik veröffentlicht: An die Arbeiter meiner Gußstahlfabrik und der zu dieser gehörigen Werke! In Uebereinstimmung mit einem von meinem entschlafenen Vater gehegten. Wunsche habe ich ein Kapital in Höhe von Einer Illion Mark für eine Stiftung, ausgesetzt, deren Erträgnisse ausschließlich den Arbeitern meiner Fabrik und der zu dieser gehörigen Werke und, den Angehörigen dieser Arbeiter zu gute kommen sollen. bestimme, daß eine Verwendung der Zinsen dieses Kapitals zu Aus ., welche auf gegenwärtiger oder zukünftiger gesetzlicher Vorschrift

eruhen, ausgeschlossen sein soll, und sehe betreffs einer, über die ge⸗ setzlichen Verpflichtungen hinausgehenden, zweckmäßigen und segenz— reichen Verwendung der Zinsen zunächst den Vorschlägen eines von mir zu ernennenden, aus Beamten und Arbeitern zusammengesetzten Comitès entgegen. Ein in gleicher Weise gebildetes Comits wird später über die Verwendung der Zinsen innerhalb der hierfür zu treffenden besonderen Bestimmungen beschließen. Das zu errichtende Statut soll behufs Erwirkung des ausdrücklichen Anerkenntnisses der Stiftung als milde Stiftung der Staatsbehörde überreicht werden. Meine Firma hat Anordnung erhalten, das Kapital von einer Million Mark für den von mir bestimmten Zweck gesondert anzulegen, und wachsen einst— weilen die seit dem Todestag meines Vaters entstehenden Zinsen dem Kapital zu. Essen, den 3. August 1887. F. A. Krupp.“

Der Aussichtsrath der Rheinischen Stahlwerke zu Meiderich hat, wie der B. B. 3. eine Privatdeyesche meldet, beschlossen, für das verflossene Geschäftsjahr die Vertheilung einer Dividende von 11 in Vorschlag zu bringen.

Siegen, 3. August. (Köln. Volks⸗Ztg) Auf dem hiesigen Eisenmaxrkt erhält sich fortdauernd eine feste Stimmung, und auch die Preise sind in letztes Zeit wieder etwas gestiegen. So wird K heute allenthalben 43— 44 S die Tonne gehalten, tellenweise für Primawaare auch etwas höher. Die Anfragen dehnen sich auf das IV. Quartal aus, und sind auch für diesen Zeitraum bereits Abschlüsse zu Stande gekommen. Es wäre zu wünschen, daß die Notirungen eine Zeit lang, auf den vorstehend angegebenen ö Halt machten, da auf diese Weise die ,,. eher als eine gesunde anzusehen ist, als wenn die Preise zu schnell in die Höhe geschraubt werden. Freilich ist zu berüͤcksichtigen, daß die Hochofenwerke im Monat Juni eigentlich ohne Grund außerordent⸗ lich tief heruntergegangen waren und somit etwas nachzuholen hatten. Von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung des Geschäfts ist die am 29. Juli erfolgte Vereinbarung eines Minimal ⸗Grundpreises für Feinblech zwischen den rheinisch-westfälischen und Siegerländer Blechwalzwerken um so mehr, als dieser Vereinigung 90 0 derjenigen Werke angehören. welche im Monat Februar d. J. gemeinsame Ueber⸗ preise für firr Maße und größere Dimensionen ze, vereinbarten. Die betheiligten Werke haben eine Jahres-Produktion von annähernd 100 000 t. Die Walzwerke sind allgemein reichlich mit Aufträgen versehen, zum Theil haben dieselben ihre Produktion für dieses Quartal e,, . Aug f

ürnberg, . August. (DHopfenmarkthe richt von Leov. Held. In der zweiten Hälfte dieser Woche war das Geschäft am . ö sehr ruhiges. Vorjährige wurden nur ca. 60 Ballen, größtentheils Mittel hopfen, verkauft und auch die täglich angekommenen 10— 20 5 Kg-⸗Postsäckchen Steiermärker Frühhopfen fanden nur langsam und nur zum kleineren Theil Nehmer; bezahlt wird für solche 180 . Der Bedarf von Frühhopfen⸗Briefpostmustern ist vorläufig gedeckt. und eine bessere Frage wird sich nach den Erfahrungen früherer Jahre wohl erst Ende nächster Woche wieder einstellen. Die Preise der 6er sind gedrückt, doch ist gute Waare immer noch nicht wesentlich billiger erhältlich. Aus den Produktionsbezirken liegen Berichte über Veranderungen im Stande der Pflanze nicht vor. Die Witterung ist seit gestern kühler, und waren die letzten beiden Nächte sogar kalt. Die erwünschten . erhielten nur einige kleinere Bezirke.

London, 7. August. (W. T. B.) Das Modewaaren— Magazin von Whiteley in dem Bayswater⸗Viertel ist gestern durch eine große Feuers brunst fast vollständig in Asche gelegt worden. Die benachbarten Häuser mußten geräumt werden. Der Schaden soll ein sehr beträchtlicher sein.

Glasgow, 6. August. (W. T. B) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 910 12 Tons gegen 99 783 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb . Hochöfen 87 gegen 85 im vorigen Jahre.

New⸗York,. . August. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug § 164776 Doll., davon für Stoffe 25608 339 Doll. Der Werth der Einfuhr 1j 3 ö betrug 10 086 297 Doll,, davon 3 070 071 Doll. ür Stoffe.

Submissionen im Auslande.

I. Italien.

. . 6 4 6 della R. Marina in ezia: m annenholzbre . . a9) 3 . 4 zbret ter Voranschlag

August. Direzione costruz. navali R. Marina i Neapel; Trockenfilz in Tafeln 26500 am, S000 Lire. .

3) 17. Augzusl. Offieina darte - valori (Werthzeichen Fabrik) in Turin: 4000 kg in Wasser vollkommen löslicher Gummi-arabicum. , 3 .

8. August. R. Laboratorio pirotechnico euerwerker⸗ Laboratorium) in Capug: 670 kg ,, . 1, 15 Lire; 1820 kg Schwefelsäure à b,.30 Lire; 500 kg Spiritus à 2, 60 Lire; 100 kg Quecksilber 8 Lire, zusammen 3426,50 Lire.

Ferner: 17 000 4m weißer Perkal, 9180 Lire; 2000 am Tannenholzhretter à 2 Lire (Nr. 1); 2000 am Pappelholz⸗ bretter à 1,90 Lire (Nr. I); 800 4m Tannenholjbretter Nr. 2 à 3, So Lire, 5o0 am Pappelholzbretter Nr. 2 à 3,50 Lire, zusammen 12 359 Lire.

Ferner: 5 Millionen Stück Filz⸗Disken für Patronen, Modell

Ferner demnächst:

6) Bei der Direktion der Mittelmeer ⸗Eisenbahn in Mailand:

r , , n der e fe n k Sicher heits⸗ uf dem neuen Rangir Bahnhof der Mailänd ü

an der Porto Sempione. Voranschlag 200 000 in, P

Verkehrs ⸗Anfstalten.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde-Eisen⸗ bahn, Aktien -Gesellschaft sind im lend Juli 16 8.187 123 Personen befördert und dafür 1 001 797, 02 M oder durch⸗ schnittlich pro Tag 323 16, 3 eingenommen worden. Die Einnahme im Monat Juli 1886 betrug 869 607,56 M oder durchschnittlich pro

Tag * . S0 am burg, 7. August. (W. T. B.). Der Postda

zRugia‘ der Hamburg- Amerikanischen nn, Aktiengesellschaft ist gestern Vormittag in New⸗Jork einge⸗ troffen, und der Post dampfer „Gellert“ derselben Gesellschaft hat heute früh, von New Jork kommend, Lizard passirt.

8. August. (W. T. B.). Der Post dampfer . Mora via“ efern H hug = , . ,, Aktien⸗

ist, von New⸗Jork ko , i

ö , rk kommend, gestern Nachmittag 3 Uhr

Sanitätswesen und Ouarantänewesen.

Brasilien.

Durch Ministerialerlaß ist Folgendes verfügt worden:

1) Der Hafen von Catania ist als von Cholera verseucht an— zusehen; die übrigen Häfen Siziliens, die italienischen Häfen des Golfs von Tarent, der Straße von Messina, des Tyrrhe⸗ nischen Meeres bis Salerno, die Häfen der Insel Sardinien und die Häfen der Regentschaft Tunis werden für verdächtig erklärt.

2) Die aus den erwähnten Häfen kommenden Schiffe werden in Brasilien nur dann zugelassen, wenn sie in Ilha grande einer Quarantãne unterworfen worden sind, und zwar strenger Quarantäne für die Schiffe aus Catania, Observations-Quarantäne für die Schiffe aus den verdächtigen Häfen.

3) Einer strengen Quarantäne unterliegen auch diejenigen, aus den verdächtigen Häfen kommenden Schiffe, welche Falle von Cholera an Bord gehabt haben oder eine verdächtige Ladung führen.

Marokko.

Der Sanitäts-Conseil von Marokko hat beschlossen, daß die—⸗ je nigen Schiffe, welche nach dem 6. Juli 1887 9 Sstkůste von Sizilien, und zwar von Messina bis zum Kap Passero einschließlich, sowie die kalabrische Küste von Pizzo bis Cotrone einschließlich ver⸗ lassen haben, bis auf Weiteres in den marokkanischen Häfen nicht zugelassen werden sollen. .

Die marokkanischen Sanitätsbehörden verlangen von jedem an— laufenden Schiffe die Verlegung von Gesundheitspässen; Schiffe, welche derartige Papiere nicht mit sich führen, werden zurückgewiesen.

Berlin, 8. August 1887.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 176. Königlich preußischer ,, fielen . der 6a, , ,

2 Gewinne von 109090 S auf Nr. 63 795. ö. . von 5000 S auf Nr.

5 132.

181 847. 53 575. 84708.

40 Gewinne von 3000 S auf Nr. 6359. 6683. 9249. 10230. 10787. 12243. 14846. 18 889. 24675. 26 832. 45 953. 47874. 56067. 56 801. 58 139. 60452. 65 132. 65 837. 68 392. 69 643. 70 539. 79 857. 80 422. 81 383. 81 944. S4 255. 87 955. 89 500. 125977. 130155. 130 737. 140 420. 143 057. 143 841. 154 337. 160619. 162 221. 173 727. 182973. 184 366.

27 Gewinne von 1500 4M auf Nr. I247. S138. 20479. 32136. 34510. 68 033. S1 140. S8 537. 96049. 1050973. 105 104. 106135. 106796. 110297. 131 417. 133 759. 136571. 137 849. 139 047. 147 580. 148910. 151 471. 165 874. 172 467. 175 343. 185 090. 187 844.

46 Gewinne von 500 S auf Nr. 2006. 7347. 9354. 14193. 16879. 21 614. 22 928. 39 862. 45234. 46339. 51 881. 52 768. 53 207. 54 671. 56971. 6294. 67 882. 80 858. S5 066. S9 316. 92 227. 98267. 101 358. 102 624. 104169. 106161. 107 613. 109252. 111000. 114273. 118090. 118978. 123335. 129361. 136 332. 136921. 138 627. 141797. 145 401. 153 098. 155204. 155 812. 157 956. 173 329. 181 100. 183 871. Berichtigung. In dem Vormittags Bericht vom Sonnabend muß es unter den Gewinnen von 1500 6 nicht Nr. 47 4891, sondern 47 700 heißen.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 176. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der . ming iehung: n,

ewinne von 5 6 auf Nr. 33 162. 121 704. 138 837. 143 680. ; . 30 Gewinne von 3000 S auf Nr. 4505. 8039. 12550. 19356. 20 835. 21 804. 51 344. 55 950. 60943. 63 468. 63 933. 67 946. 78 713. 92314. 94 352. 95 939. 100731. 101 268. 103 782. 110211. 110897. 129 812. 143 130. 161 785. 165 560. 167 125. 167221. 178 748. 182565.

188 173.

34 Gewinne von 1500 S auf Nr. 1735. 6939.

10681. 17514. 23 442. 23 7109. 26 1095. 33 953. 37039. 37 805. 42494. 44 646. 48031. 51 337. 53 173. 56186. 58 004. 60642. 71321. 87075. 88 374. 102197. 112 370. 124506. 124 743. 135918. 141 047. 146 324. 150 408. 156 685. 158 758. 162 129. 177 631. 188 776. 31 Gewinne von 50 46 auf Nr. 14 252. 17 254. 27 370. 35 700. 40599. 48249. 50411. 55 957. 59 235. 86971. S8 871. 95 504. 97 340. 97 557. 97 762. 99 506. 99755. 118976. 126385. 127796. 145 215. 145 385. 147 556. 152 922. 160 959. 162 989. 166 872. 176431. 184 219. 186 515. 188011.

. Das gestern auf der Rennbahn des Vereins für Hindernißrennen bei Charlottenburg abgehaltene Meeting war wieder sehr zahlreich besucht und in seinem Verlauf von spannen⸗ dem Interesse. Das Meeting begann um 35 Uhr Nachmittags mit: L August-Flgch⸗ Rennen. Preis 000 S6. Jockey: Rennen.

welche für 3000 M käuflich sind.

9 2jährige und ältere Pferde, istanz Soh m. Von 11 angemeldeten Pferden starteten 8, und siegte

1870, Voranschlag 6000 Lire. 5) 25. Ens. R. Laboratorio di

J reeisione in Turin: Holz⸗ t ugeln für Uebungspatronen 250 000 M

tück, Voranschlag 13 5060 Lire.

Mailüfterl! und des Hrn. A. Grünberg br. St. „Primadonna“ welche todtes Rennen um den zweiten Pla an, 46 Se⸗ kunden. Werth des Rennens 1660 , welche dem Sieger zufielen, der in der Versteigerung nicht gefordert wurde. Um 4 Uhr folgte:

II. Ermunterungs Jagd Rennen Preis 1000 ½ dem ersten, 300 46 dem zweiten Pferde. Jockey Rennen für 3 jährige und ältere Pferde, welche seit 1. August 18388 kein Jagd -⸗Rennen im Werthe von mindestens 1009 S gewonnen haben und für 3000 käuflich sind. Distanz ca. 3009 m. 7 Pferde waren angemeldet und 3 erschienen am Start. Es siegte nach Gefallen mit 35 Längen in . Minuten 9 Sekunden des Rittmstr. von Köller 4 jähr. F. St. Tamina? gegen des Hrn. O. Germann 5 jähr. F. St. . The Nun“ und des Lieut. Graf Bredow 6 jähr. F. St. „Gentiana“, welche zu Fall, kam. Werth des Rennens 1080 M der Siegerin, 505 M der Zweiten. Diesem Rennen schloß sich um 45 Uhr an:

III. Halbblut ⸗Jagd⸗Rennen. Preis 800 M dem ersten, 400 64 dem zweiten, 206 6 dem dritten Pferde. Herren-Reiten. n Halbblutpferde, die noch kein öffentliches Rennen gewonnen

haben. Distanz ca. 3009 m. Fünf Pferde waren angemeldet, vier liefen, es siegte nach Gefallen mit 15 Längen des Lieut. Frhrn. p. Erlanger schw. W. „Arabi? unter Rittmstr. Frhrn. v. Campe 17. Ulan) gegen des Lieut. Frhrn. v. Senden II. (1. Grd. Drag) br. W. Darling“, der 10 Längen vor des Lieut. Suffert J. 17. Ni) dbr. St. . Hoff nung landete. Honni Soit“, welche refüsirte, passirte nicht das Ziel. . Zeit: 5 Minuten 15 Sekunden. Werth des Rennens: 990 M für „Arabi“, 400 M für „Darling“ und 260 . für „Hoffnung“. Dem Rennen folgte um 5. Uhr: . IV. Ernte- Jagd-Rennen. Ehrenpreis, gegeben von einer Förderin des Sports, und 1600 46 vom Verein. Herren -Reiten. 94 4 jährige und ältere Pferde, die seit dem 1. August 1886 kein Rennen im Werthe von mindestens 5000 4 gewonnen haben. Distanz ca, 5000 m. 12 Pferde waren genannt. 9 zahlten Reugeld und 3 erschienen am Start. Des Lieut. Wolf (4. Ul.) a. F. W. Wellington v. Wellingtonia“ unter Lieut. von Gräpenitz von den ieten⸗Pusaren siegte sicher mit 2 Längen gegen des Grafen Sierstorpff⸗Franzdorff a. dbr, W. Anderton“ unter Lieut. von Sydow vom Reg. der Gardes du Corps. 5 Längen hinter diesem wurde Lrn, von Tepper-Laski's br. W. „Scholar“ unter seinem Besitzer Dritter. Zeit 7 Minuten 44 Sckunden. Werth des Rennens: k l, . . Sumxꝑen, und 1500 S dem zieger, M dem Zweiten und 400 M dem Dritten. Es schloß si diesem Rennen um 53 Uhr an: JJ

V. Preis von Schildhorn. 1000 S dem ersten, 300 A dem zweiten, 200 S6 dem dritten Pferde. Hürden⸗Rennen. Herren Reiten. Für 3jährige und ältere Pferde, welche für 3500 fäuflich sind. Distanz ca. 2200 m. 19 Pferde waren angemeldet, 7 zahlten Reugeld und 3 erschienen am Start. Von des Hrn. Adalbert 4jähr. schw. St. „Vesper Bell‘ unter Mr. Beasley nach scharfer Gegen⸗ wehr um einen Kopf herausgeritten. Des Rittmstr. v. Köller a. br.

„Iburg unter Lieut. v. Sydow von der Gardes du Corps wurde

weiter. Des. Lieut. v. Wuthenau 4jähr. schwbr. W. . Ganymede“ unter seinem Besitzer kam zu Fall. Zeit 2 Minuten 56 Sekunden. Werth des Rennens: 1300 6 dem Sieger und 300 „M dem Zweiten. Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr;

VI. Jug end- Hürden Rennen. Preis 1500 . Jockey— Rennen. Für 3. und jähr. Pferde, welche noch kein Rennen im Werthe von mindestens 1506 M gewonnen haben. Distanz ca. 2200 m. Von 11 zu diesem Rennen angemeldeten Pferden zahlten 5 Reugeld und 6 erschienen am Ablaufspfosten. Es siegte sicher mit einer guten Länge des Lieut. Grfn. Bredow jähr. br. H. „Maryx“ gegen des Lieut Weinschenk 4jähr. F. St. „Morning Wire“. Des Lieut, v. Scopnick 4jähr. dbr. St. „Grub“ wurde Dritte. Zeit 2 Minuten 54 Sekunden. Werth des Rennens: 1500 M dem Sieger 400 L. . und 110 4M der Dritten.

Die nächsten Rennen finden am Sonntag, 14. August, Nach— mittags 35 Uhr, auf derselben Rennbahn ng e. d

Die in der Königlichen Kriegs-Akademie stattfindende Ausstellung von Liebesgaben für die Lotterie zum Unterstützungsfonds der Militärmusiker wird den Wünschen entsprechend verlängert und noch bis zum 15. d. M. täglich von 11 bis 3 Uhr unentgeltlich geöffnet sein. Das Comité hat ferner für nothwendig erachtet, den Ziehungstermin bis nach dem Manöver zu verlegen, sodaß die Ziehung im August noch nicht stattfindet.

Ueber die Feier des 150jährigen Jubiläums der i⸗ , . n. W. 8. * .

Göttingen, t. August, Abends. Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht ist heute Abend kurz vor 8 Uhr . um als Rector magnificentissimus der morgen beginnenden andert— halbhundertjährigen. Jubelfeier der hiesigen Universität beizuwoh⸗— nen. Se. Königliche Hoheit wurde am Bahnhof von dem Kultus -Minister Br. von Goßler, dem Qber-Präsidenten von Leipziger sowie den Spitzen der Civil und Militärbehörden empfangen und begab Sich darauf nach Seinem Absteigequartier in der „Krone“. Im Laufe des Abends fanden daselbst zahlreiche Empfänge und Audienzen sowie ein Souper von 45 Gedecken statt, an welchem der Viinister und die Professoren theilnahmen. Die Stadt ist auf das

estlichste mit Flaggen und Blumen geschmückt; jeder Eisenbahnzug

ingt Festgäste in großer Zahl. . 7. August, Abends. Heute Vormittag 105 Uhr begann in der Universitaͤts⸗Kirche der Festgottesdienst, zu welchem sich die Lehrer der Universität von der Aula aus in feierlichem Zuge begeben hatten und dem auch Se Königliche Hoheit der Prinz Albrecht bei⸗ wohnte. Um 12 Uhr folgte der Prinz einer Einladung der städtischen Behörden und der Stadtverordneten nach dem Ratb⸗ hause, während die Studentenschaft mit den Festgästen sich auf dem Markte versammelt hatte. Nachmittags fand großes Volksfest auf ö . , , r ern daher Festtheilnehmer in der Festhalle statt. Beiden Festlichkeiten wohnte Se. Königliche Hohei der Prinz Albrecht bei. ö

Der Deutsche Radfahrer⸗Bund feiert am 20, 21. und 22. August d. J. in Frankfurt a. M. seinen IV. Bundestag. 6 ö e n. n Ti n. En gi des Bundes vorstandes und der Rührigkeit der einzelnen Gaue zählt der Bund jetzt bereits mehr als 8006 Mitglieder. ö

Görlitz, 7. August. In, den nächsten Tagen beginnen die Proben zu dem Lutherfestspiel, an welchem sich nahe an 200 Mitwirkende betheiligen werden. Die Bühne ist bis auf die erst in den letzten Tagen herzustellende Dekoration nahezu fertig gestellt.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Die Wieder⸗ aufnahme der Operette Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß noch kurz vor der bevorstehenden Novität „Farinelli' wird . den zahlreichen jetzt in Berlin anwesenden Fremden willkommen sein. Die J ist die bekannte glänzende. Die erste Vorstellung findet morgen, Dienstag, statt.

Belle ⸗Allignce⸗Theater. Das von der Direktion am Sonnabend anläßlich der n nne m n, in Gastein veran⸗ staltete Fest verlief in glänzender Weise. Der schöne Sommergarten prangte im festlichen Schmuck von Fahnen, Guirlanden u, s. w., und als nach Beendigung der Thegter-Vorstellung die Kapellen die österreichische und hierauf die deutsche Volks hymne intonirten, welche von dem gesammten Künstlerpersonal auf der Gartenbühne gesungen wurde, erhob sich ein brausender Jubel, und Tausende stimmten in den Gesang ein. Die bengalische Beleuchtung des Gartens, namentlich die Gruppe der beiden Kaiserbüsten, gewährte einen wunderbaren An- blick. Das Publikum, aus der besten Gesellschaft Berlins, auch sehr vielen Oesterreichern bestehend, spendete dem wohlgelungenen Arrangement reichen Bei fall.

nach interessantem Schlußgefecht des Lieut. Grf. Bredow 4jähr. br. H. Onchitus“ mit einer uf. Länge gegen des Mr. Cor e ergr 8