Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
— Berlin, 3. September. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute militärische Mel dungen entgegen und hörten die Vorträge des Kriegs⸗Ministers, General⸗Lieutenants Bronsart von e n er, sowie des Chefs des Militärkabinets, Generals von Albedyll.
— Die Feier des Sedantages wurde gestern in der auptstadt wie üblich begangen. Im reichen Flaggen⸗ schmuck prangten die öffentlichen Gebäude und eine große An⸗ zahl von Prlvathäusern. Bereits am frühen Morgen durch⸗ wogte eine festlich gestimmte Menge die Straßen der Stadt, patriotische Vereine hatten Aufzüge veranstaltet, und ein froh⸗ bewegtes Leben entwickelte sich allenthalben. Die Festmusik, welche Mittags 1 Uhr vom Rathhausthurm i Weisen erklingen ließ, fand eine zahlreiche Juhörerschaar. Sämmtliche Lehranstalten hielten am Vormittag einen . Aktus ab, in welchem in Wort und Lied auf die Bedeutung des Tages hingewiesen wurde. Die Theater hatten Festverstellungen veranstaltet, und in den öffentlichen Vergnügungslokalen . es gleichfalls nicht an patriotischen Kundgebungen. Am Abend wurde von den Turnern in üblicher Weise auf dem Kreuz⸗ berg ein Holzstoß abgebrannt. Die prächtige Erleuchtung des Rathhauses bildete wie alljährlich die hervorragendste Illu⸗ mination an diesem festlichen Abend. J
66 ; , , — — Ueber die Feier des Sedantages im Reiche liegen heute meitere zahlreiche Depeschen und Zeitungsmeldungen vor, von denen wir nachstehend einige mittheilen: Frankfurt a. D, 2. September, SB. T. B.) Der Feiertag begannmit Glockengeläut von allen Thürmen; am Vormittag . estgottesdienste in den Kirchen und Festakte in den Schulen att. itiags begaben sich die Kriegerdereine, Gewerke und Korporationen unter Theilnahme der städtischen Behörden in festlichem Zuge nach dem Eichwalde, wo die Feier mit patrio⸗ tischen Reden und Gesängen begangen wurde. Am Nach⸗ mittag fanden Volksbelustigungen statt. Die Stadt hatte . Flaggenschmuck angelegt. iel, 3. September. (W. T. B.) Der Sedantag ist hier, wie überall in der ganzen Provinz, durch festliche Akte in den Schulen und 3. festliche Aufzüge und andere Ver⸗ anstaltungen Seitens der Kriegervereine begangen worden; als besonders erhebend wird die in Hadersleben veranstaltete Feier hervorgehoben. Dres den, 2. September. ., J.) Die Feier des 1 Nationalfestes war vom schönsten Wetter begünstigt. Die Königlichen Gebäude, die Kasernen und sonstigen Militär- Etablissements in der Albertstaht, die Gebäude der Kaiser⸗ lichen Post und Telegraphie, die städtischen Gebäude wie auch zahlreiche Privathäuser haben reichen Flag enschmuck angelegt. Ebenso sind auch die e e e r der sächsisch⸗ böhmischen Dampfschiffahrt, die übrigen hier an den Ufern der Packhöfe befindlichen Schiffe und die Wagen der hiesigen Straßenbahnen mit Fahnen dekorirt. Das Siegesdenkmal auf dem. Altmarkt ist in seinem unteren Theil in sinniger Weise durch Guirlanden geschmückt. Hier sind auch von den hiesigen vereinigten Militärvereinen den n , Kameraden gewidmete Kränze niedergelegt. — In en höheren Lehranstalten sowie in den oberen Klassen der
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rkt ein Eoncert veranstaltet; der Markt war illuminirt. Deut fand Festgottesdienst und nach demselben gegen Mittag eine öffentliche Feier auf dem Altstadt-⸗Markt statt, bei welcher der
JIvan Starcevie, der jede Schuld leugnete, a der Hauptzeugin Mara Plese, die für Starcevic ungünstig
ö. der 6 Stadt sind bei den Wah
g eb niß nunmehr bis auf 9 Wahlsitze, — morgen i ef t werden kann, bekannt. Es sind 39 Liberale, 1 ö. solile
Albrecht die Festrede hielt. In sestlichem
mehrere . 2 mit e. enden darauf die Milglieder aller Behörden, die nnungen und Korpo⸗
n em n 3. 2 si ,,, die Kriegervereine, die rationen sowie die Schüler sämmtlicher Schulen nach dem Fest⸗ platz, wo Turnwettkämpfe für die Jugend und allgemeine Vorlsbelustigungen stattfanden. Am Abend wird 2 werk abgebrannt. Die Stadt hatte sich schon früh am Morgen reich mit Flaggen ,. Bremen, 2. September. (W. T. B) Morgens um 7 Uhr . Glockengeläut von allen Thürmen und 36 Festgottes⸗
ienst statt. Um 11s. Uhr Vormittags war die Hauptfeier auf dem Marktplatz, an welcher der Senat, das Richterkollegium, die Veteranen, die Mitglieder der Bürgerschaft und Gewerbekammer, das Offiziercorps, der Kriegerverein, alle übrigen Vereine, die 5 en und Korporationen sowie alle Schulen theilnahmen.
ie Festrede hielt Pastor Dr. Weiß. Nach Absingung des Chorals „Nun danket Alle Gott“ wurde unter dem Salut von 101 Kanonenschüssen ein Hoch auf den Kaiser und das Reich ausgebracht, in welches die nach Tausenden zählende Volks⸗ . begeistert einstimmte. Unter Glockengeläut bewegte sich der Festzug sodann zu dem Kriegerdenkmal, um an dem⸗ selben Kränze und Blumen niederzulegen. Nachmittags findet ein Volksfest auf dem in r. statt. —
— Die Freigabe zu Unrecht ei , unentbehrlicher Sachen Seitens des Gerichts vollziehers ohne Anweisfung des Gläubigers und ohne Ermächtigung des Gerichts, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Eivilsenats, vom 9. Mai d. J, nicht zulässig, und der Gerichtsvollzieher ist für den durch dieses Verfehen dem i , Schaden unmittelbar haftbar. Vermag der Gericht szvollzieher nn nm daß durch das von ihm begangene Versehen ein Schaden nicht entstanden, weil wegen der Unzul ässigkeit der Pfändung ein Pfandrecht vom Gläubiger nicht erworben sei, so liberirt ihn dieser Nachweis vom S adenersatz.
— Der Königliche Gesandte Graf von Dönhoff ist von dem ihm zn h r he ohh Urlaub nach Dresden zurück⸗ gekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder übernommen.
— Der General der J von go iß e ne, General⸗Inspecteur der Feld⸗Artillerie, ist zu den Herbst⸗ übungen des J. und II. Armee⸗Corps abgereist; desgleichen der General Lieutenant von Hänisch, Direktor des All⸗ gemeinen , . im Kriegs⸗Ministerium, zu den Denrbstübungen des J. Armee⸗Corps.
— Der General⸗Lieutenant von Latt re, Direktor der Kriegs⸗Akademie, ist von Urlaub zurückgekehrt.
— Der Dampfer „Preußen“ mit der abgelösten Be⸗ satzung S. M. Kanonenbbdot „Wolf“ ist am 2. September be J. in Genug eingetroffen und beabsichtigt, am 3. dess. M. die Heimreise fortzusetzen.
Bayern. München, 1. September. (Allg. Ztg.) Der Ju stiz⸗Minist et, Fleiheir von Leonrod, welcher sich nach
ien und Berlin zur Informirung über die dort ausgeführten neuen Gerichts-, bezw. Gefängnißgebäude begeben hatte, ist heute wieder hierher zurückgekehrt. Mit den Vorarbeiten zum Bau eines Justizpalastes in München soll möglichst bald begonnen werden.
Württemberg. Stuttgart, 2. September. Der „St.- A. f. W.“ veröffentlicht heute die Königliche Ver⸗ ordnung vom 29. August, welche den Wieder zusamm en⸗ tritt der vertagten Ständeversammlung auf Dienstag, den 13. Seytember, bestimmt.
Wie der StA. f. W.“ hört, wurde das Gutachten des Königlichen Geheimen Raths über die dem Landtage zu machende Vorlage wegen Eintritts Württembergs in die Branntweinsteuergemeinschaft gestern festgestellt.
Braunschweig. Braun schweig, 1. September. (Hann. Cour) Der 19. ordentliche Landtag wird in der zweiten Hälfte des November zusammentreten. Da nun auf Grund des 2. über die Zusammensetzung der Landesversamm— lung noch vor Einberufung derselben die Hälfte der Mit ieren ausscheidet, so sind von der Landesregierung die
rfatzwahlen der Stadt- und Landgemeinden für den 27. Dttober und der Höchstbesteuerten sowie für die dr,, . Kirche für den 3. November angeordnet. Die Geistlichkeit der Kreife Braunschweig und. Wolfenbtlttel hat außerdem eine Ergänzungswahl für den im vorigen Jahre verstorbenen Abt Dr. Thiele vorzunehmen.
Desterreich⸗Ungarn. Agram, 1. September. (Wien. e In der heutigen feierlichen Landtagssitz ung begrüßte der Alters Präfident Vukotinovie die anwesenden Ab— ö uͤnd ernannte sodann die provisorischen Schrift⸗
ührer. Hierauf holte eine große Deputation den anus ein, welcher das Königliche Reskript verlas.
In demselben werden als Aufgaben
Regnicolar⸗Ausschusses zur Erneuerung Finanzvertrages.
Der Banus und Kardinal Mihalovie wurden beim Erscheinen
im Landtage lebhaft akklamirt. — Im Prozeß Star çeyie
erfolgte heitte das Verhör des . e e n owie das
aus sagte.
Niederlande. Amsterdam, z Eeetenben *, * en zur Hweiten fate ten Kan⸗
ämmtliche von den Liberalen au ewählt worden. bends. (W. T. B.) Das Erx⸗ weiten Kammer 1
ammer an ö ditaten mit großer Majorität Haatz. 2. September,
er Neuwahlen zur 3 ; für welche das Resultat er
n und 16 orthodoxe Protestanten gewählt. Das
ndergebniß der r enn wird vordusfichtlich barin be—
stehen, daß die liberale Partei ohne Einbuße 4 Sitze behält
und bei den Stichwahlen der antiliberalen Partei noch 1 bis 2 Sitze streitig macht.
gestellt, in
Aufgaben des Landtages
unter Anderem angcführt: die rganisirung der Ge⸗
meinden, K 96 ref se und Wahl eines es
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abr Ostende, 2. September. (B. T. B) Lin en glisches Rec g en e , in den hiesigen Hafen
ein. Unter dem utz der Gendarmerie und der
Polizei wurden die Fische ausgeladen und verkauft, ohne
daß ein Zwischenfall vorgekommen wäre.
Großbritannien und Irland. London, 1. September. 9. C) Vie irische Regierung hat die große Vo ksver⸗ ammlung, welche am nächsten Sonntag bei Ballycoree im Kreise Elare abgehalten werden sollte, als ungesetzlich verboten. Der zwischen Großbritannien und China bezüglich Birmas und Thibets abgeschlossene Vertrag, dessen Ratifikationen am 25. August in London ausgewechselt wurden,
hat im Wesentlichen folgenden Inhalt:
Art. J. Da bisher Birma alle zehn Jahre eine Mission geschickt hat, um Produkte des Landes zu überreichen, so stimmt England zu, daß die höchsten Behörden Birmas fortfahren sollen mit diesen alle ehn Jahre wiederkehrenden Missionen, deren Mitglieder birmanischer
ace fein sollen. — Art. II. China stimmt zu, daß England in allen Angelegenheiten, welche sich auf die gegenwärtig von England in Birma ausgeübte Herrschaft und Autorität beziehen, Frei⸗ heit haben soll, na bestem Ermessen zu handeln. — Art. III. Die Grenze zwischen Birma und Ching soll, durch eine Kommission abgesteckt werden, und der Grenzverkehr soll durch eine eigene Konvention festgesetzt werden. Beide Länder versprechen, den Handel zwischen China und Birma zu ermuthigen. — Art. IV. Da die von der chinesischen Regierung eingeleitete Untersuchung er⸗ geben hat, daß die in einem besonderen Artikel des Vertrages von Chefoo vorhergesehene Expedition nach Thibet, auf viele Hindernisse stößt, so verspricht England, die Expedition abʒzu⸗ berufen. — Da die britische Regierung den Handel zwischen Indien und Thibet zu beleben wünscht, so wird es die Pflicht der chinesischen Regierung sein, nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse Maß⸗ nahmen zu treffen, um die Bevölkerung zur Entwickelung des Han⸗ delsverkehrs anzuregen. Falls es e rh! ist, soll die chinesische Regierung dann Handelsregulationen erlassen. Sollten sich aber un⸗ überwindliche Hindernisse zeigen, so wird die britische Regierung nicht in ungehöriger Weise darauf dringen. .
Der Sekretär der Admiralität, Forwood, hielt gestern in Liverpool, wo das Kanalgeschwader gegenwärtig ankert, eine Rede, in welcher er 6 daß das englische Volk volles Vertrauen in seine Marine setze, daß sie das Land 6e jeden Angriff schützen werde. Das Programm Ler
dmiralität bestehe in der Erbauun von schnellen Spähkreuzern fur die Schlachtschiffe und . schnellen Dampfern zum Schutz der Kauffahrteiflotte.
— 2. September. (W. T. W.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der erste Lord des Schatzes, Smith, in Beantwortung einer bezüglichen Anfrage; in dem letzten mit China abgeschlossenen Vertrage sei versehentlich das Wort „England“ anstatt des Worts „Großbritannien“ ebraucht worden. Die Correspondenz wegen des Vertrages ei telegraphisch , . worden, und der Kürze halber habe man das Wort „England“ angewandt; bei der Aus—
arbeitung des Vertrages sei übersehen worden, die umfassen⸗
dere Bezeichnung „Großbritannien“ anzuwenden. Eine Ab⸗ änderung werde von der Regierung nicht beabsichtigt, da eine olche ohne vorherige Kündigung des Vertrages nicht möglich ei, und letzterer nach allen Seiten hin vortheilhaft erscheine,
Einer Meldung aus Ennis in der irischen Grafschaft
Münster zufolge hat dort eine durch öffentlichen Anschlag ver— breitete Proklamation des Vize⸗Königs, welche ein auf nächsten Sonntag einberufenes Meeting untersagt, lebhafte Erregung hervorgerufen. Von irischer Seite wurde als⸗ hald, gleichfalls durch öffentlichen Anschlag, ein Auf ruf ver— breitet, der die Bevölkerung zum Massenbesuch des ver⸗ botenen Meetings auffordert.
Nach einen Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus Bombay wird aus Badakshan gemeldet, daß die rus⸗ sifche Garnison von Kerki in der Richtung auf Hergt ab⸗ gezogen und daß neue russische Truppen nach Kerki zum Ersatz der bisherigen Garnison gesandt worden seien,
— 3. September. (W. T. B.) Se. Kgiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat Sich heute früh nach Port Victoria begeben, um die Rückreise nach Deutschland anzutreten.
rankreich. Paris, 1. September. (Köln.
Ztg.) Bei ; . Corps werden besonder Militär⸗Telegraphen⸗Abthei⸗ lungen in militärischer Gliederung nicht aufgestellt, da die Organisation des Heeres bei der Mobilmachung nur die Zusammenziehung von Telegraphenbeamten der Civil⸗ verwaͤltung vorsieht, von denen ein Theil die Marsch⸗ . in der vordersten Linie, der andere die Etappen⸗ Telegraphie weiter rückwärts, zu versehen hat. nur aus Beamten bestehenden Abtheilungen werden den Stabschefs der Armee⸗Corps, Divisionen u. s. w. unterstellt; es hat sich jedoch als nothwendig heraus⸗ vorderster i militärisch durchgebildete Soldaten zum Telegraphendienst zur Perfügung zu haben. Die vom General Ferron beabsichtigte Vermehrung der Genie— truppe trägt dicfen Verhältnissen Rechtiung, indem ein Ba—
täillon des neu zu errichtenden Genie⸗Regiments als Telegra=
wird aus 3 Eisenbahn⸗Bataillonen und 1 Luftschiffer⸗Batgillon bestehen; von ersteren Truppen bestehen zur Zeit Bataillone, von letzteren 4 Compagnien, welche in der J zu Chalais stationirt find. Die Vermehrung der Ei enbahn⸗ truppen beträgt also thatsächlich, ur 1 Bataillon. — Ein Telegramm aus Lissabon meldet, daß der vollzogene Vertrag zwischen Frankreich und Po⸗rtugal in Bezug auf die Bestimmung der Grenze ihrer Besitzungen an der Westküste von Afrika gestern ausgewechselt wurde. — (Fr. C.) Die „Lanterne“, welche noch vor wenigen Wochen für den Kongreß der enn, , Gemeinden schwärmte, hat seitdem eine halbe Schwenkung vollzogen, die nicht einzig auf Ueberzeugung oder Gefühl beruhen soll, und sieht plötzlich die Schattenseite des Unternehmens. Sie giebt nicht zu, daß es heutzutage einem Ministerium möglich wäre, den Kongreß zu erlauben oder auch nur zu dulden. Dann faßt das Blatt auch noch die praktische Seite ins . Was sollte nun werden, wenn die 36 Gemeinden oder
phen⸗Bataillon aufgestellt werden soll. Das . Regiment
doch ihrer 20 M00 der Einladung Folge leisten wollten? Wo
würde man die Delegirten unterbringen? Im Hotel de Ville, agen die Gemeinderäthe; aber sig bedachten wahrscheinlich
nicht, aß kein Saal des Hotel de Ville eine solche Versamm—
lung zu faffen vermochte, Man müßte also unter fejem
Himméel tagen, und damst wäre der Aufstand erklärt. elche
än würdige Hirt aber, die Renollition Purch einen Aufruhr gegen dir
epublit zu feiern Sollten hingegen, nur ganz wenige Ge e . kleine Dörfer ihre Delegirten . so würde
em Mobilmachungsversüch des 1. Armee
Diese
die Vertretung von Paris, deren Vorstand so unbedacht han⸗ delte, vor den Augen der Welt lächerlich gemacht werden. — Auch Clsmencegu s „Justice“ erklärt sich gegen den Kongreß und sagt: eine Diskussion von 30 000 Delegirten sei undenkbar. Dle von der Regierung ernannte Kommission jar Prüfung eines Eisenbahnplans für Tong— king hat ihre, Arbeit vollendet. Das Netz soll sich auf drei Linien beschränken: die Hauptlinie vom Meereshafen Courbet nach Hanoi mit 175 kin, eine Zweiglinie von Bac⸗ inh, über Lac⸗-Lee und Than-Moi an die Grenze der Hhinchischen Provinz Song⸗-Ki⸗Kung bei Langson mit 125 Em, und drittens eine Verlängerung von Hanoi durch das l des Rothen Flusses bis Laoka, an der Grenze der chinesischen Provinz JYJunan mit 305 km. Man schlägt einen schmalspurigen Bau vor, nach dem System der in Cochinchina und am Senegal hergestellten Bahnen. Zur Ausführung des Baues wird das in Frankreich übliche System vorgeschlagen, nach welchem der Staat, und im vorliegenden Falle das Protektorat, den Unterbau übernimmt und das Netz hierauf einer Gesell⸗ e überläßt, welche den Oberbau herstellt und den Betrieb besorgt, indem der Staat ihr die Zinsen des von ihr veraus⸗ gabten Kapitals verbürgt.
Serbien. 94 Corr.) Die Abgeerdnetenwahlen für die Skupschting sind für den 17. (29) September ausgeschrieben. Laut Verfügung des Ministers des Innern, Radivos Milojkowitsch, hat das Land, entsprechend der Zahl der Steuerträger, dem König verfassungsmäßig das Recht zusteht, ein Drittel der Gesammtzahl der Volksvertreter in die Skupsch⸗ tina zu entsenden, so würde das nächste Parlament im ganzen 208 Deputirte aufweisen. Der beträchtliche Zuwachs gegenüber der Zahl der Abgeordneten der letzten Legislatur⸗ periode rührt von der Vermehrung der Steuerträger her. Der Minister des Innern soll im Sinne absoluter Wahl⸗ freiheit strengste eisungen an die ihm unterstehenden Organe erlassen haben. — Den Anfang zur Reali⸗ sirung des finanziellen Programms des Kabinets Ristitsch machte der Kriegs⸗Minister, Oberst Sawa Gruitsch, mit der anbefohlenen Ver⸗ abschiedung aller Soldaten, deren Dienstzeit bei der Fahne mit Ende Januar 1888 abläuft. Die zur Verabschiedung ge⸗ langende Mannschaft erreicht nahezu die Ziffer von 5000 Mann. Der auf, diese Weise zu ersparende Betrag repräsentirt dem⸗ gemäß eine sehr ansehnliche Summe,. Wie i,. wird, hofft man durch weitere Ersparungen schon das nächste Budget ins Gleichgewicht zu bringen. — Die Kommission zur Ueber⸗ prüfung der Militärorganisation beantragt die Kedu⸗ zirung des Militärbudgets von 14 auf 19 Millionen Dinar. — Die Offizierausbildungs-Schule für Kaygllerie und Artillerie eröffnet ihre Kurse in Belgrad, Nisch und Kragujevacz am 27. September, für die Infanterie Anfangs November. — Der Kassationshof annullixte die vom Stadtgericht vollzogene Beschlagnahme des Vermögens des gewesenen Finanz⸗Ministers Vukaschin Petro witsch.
elgrad, 2. September. (W. T. B) . Das amtliche Blatt publizirt einen Runderlaß des Ministers des Innern, in welchem allen behördlichen Organen jedwede Beeinflussung der Wahlen und jedes Ein⸗ mischen in dieselben unt ersagt wird.
Bulgarien. Sofia, 2. September. (W. T. B.) Das neue Ministeri um wird heute zu einer Sitzung zusammen⸗ treten; dasselbe hat durch den Eintritt Schivkow's, der das Unterrichts⸗Ministerium übernimmt, eine Vervollstän⸗ digung erfahren.
Asien. Persien. Teheran, 31. August. (A. C.) Ein Telegramm des „Standard“ meldet: Hahia Khan hat seinen i. als Minister der auswärtigen Angelegenheiten niedergelegt.
awam⸗ed⸗Doleh wurde zu seinem Nachfolger ernannt.
— 1. September. (R. 83 Eyub Khan soll sich noch auf persischem Gebiet, nahe der gf h g dnisen Grenze befinden. Die letztere wird streng bewacht.
Afrika. Egypten. Kairo, 31. August. (A. C.) General Stephenson, der Oberbefehlshaber der englischen Okkupations⸗Armee, ist von England hierher zurückgekehrt.
Zeitungs stimmen.
Der „Anhaltische Staats⸗Anzeiger“ schreibt zum Sedanfest:
Wenn wir nach 17 Jahren wiederum das Fest des glorreichen Tages von Sedan begehen, so ist es vor Allem die Person des er⸗ habenen Kaisers, dem wir mit begeistertem Stolze unsere Hul⸗ digungen darbringen. Der Sedantgg ist zu einem Nationalfesttag geworden; aber er ist ein elta der vornehmlich den ruhmreichen Thaten der deutschen Kriegskunst, der Umsicht und Entschlossenheit der Feldherren und Generale, der Ausdauer und Tapferkeit der Offiziere, der unvergleichlichen Haltung, der be wunderngwerthen Hingebung der Truppen des deutschen Heeres ge⸗ widmet ist. Mit freudiger Erregung gleitet die Erinnerung von der Hohen Person des obersten Kriegsherrn zu dem Sieger von Weißen⸗ burg und Wörth, zu dem großen Schweiger, dem ruhmreichen Schlachtenlenker, und sie umfaßt alle einzelnen Generale, Komman—⸗ danten, die gane Armee des . 1870/71, deren gewaltiger Arbeit wir in erster Linie die Erhebung aus Unterordnung und Demüthigung zu Ansehen und Macht verdanken. Das begeisterte Hoch, in welches in ganz Deutschland heute alle Reichsbürger mit Jubel einstimmen, gilt aber nicht minder demjenigen Manne, dessen staatsmännische Voraussicht, dessen., gewaltige Energie, allen erbärmlichen Widersachern zum Trotze, nicht nur die glorreichen Siege vorzubereiten, sondern auch zu verwerthen verstand, zum dauernden Heile des gesammten geeinigten deutschen Vater⸗ landes. Einigkeit macht stark, Zerklüstung chwächt, und wahrlich, wir bedürfen der Stärke in unseren Zeiten gar sehr. An Feinden fehlt es nicht; heiten wir, die deutschen Stämme, aber fest und treu zufammen, so brauchen wir vor keinem Feinde Furcht zu haben. Kein Volk bat eine so große, so reiche — aber auch so thränen ˖ reiche Geschichte wie das deutsche Volk . . . — aber im letzten Grunde lag immer die, Hauptschuld an der Uneinigkeit, der deutschen Volksstämme. Sie ist der Fluch der deutschen , . sie sind die krächzenden Raben, welche das Haupt des schlafenden deutschen Heldenkaifers, in welchem das deutsche Volksgemüth. Einheit und . verkörpert fah, umschwärmten. Die deutsche Politik muß deshalb immer in erster Linie diesen Erbfeind der deutschen Nation, ihren Hang zur Uneinigkeit, zur partikularistischen Absonde⸗ rung, zur starrköpfigen Rechthaberei, die sich dem Interesse des Ganzen nicht unterordnen will, zu überwinden suchen. Die Macht, die Größe und das Ansehen des Deutschen Reiches ist von Jahr zu Jahr gewachsen, hat sich als Hort des Friedens für Europa bewährt. Auch der Wohlstand hat sich, nachdem die tolle Zeit der liberalen Gründer ⸗Aera mit ihren schlimmen Folgen überwunden und
1566 Deputirte zu wählen. Da.
eine gesunde, deutschen Verhältnissen entsprechende wirthschaftliche Re⸗ formpolstik eingeführt wurde, wieder allmählich . Die deutsche Industrie hat ihren Siegeslauf in den fremden ändern gegenüber der Industrie anderer Staaten angetreten, und wenn der Konkurrenz⸗ kampf auch ein harter ist, so müssen wir uns doch vergegenwärtigen, was wohl geworden wäre, wenn wir noch in der früheren Abhängig⸗ keit von anderen Ländern, namentlich England, ständen, und das Deutsche Reich mit seiner Flotte unserer Inbustrie nicht die selbständigen Wege in die ße Welt gebahnt hätte! Das sollten Diejenigen bedenken, we che Unzufriedenheit zu säen suchen, weil noch nicht alles ist, wie es gewünscht wird, sondern es noch immer Klagen und Nothstände giebt. Das wird immer so sein. Ein Paradies kann auch das Deutsche Reich nicht werden; aber es kann ehrlich und redlich si bestreben, immer bessere Zustände herbei⸗ zuführen. Und das geschieht. Allein die Regierung und die Gesetze können nicht alles allein thun; das Beste und die Haupt—⸗ sache muß das Volk selbst thun durch treue, fleißige Arbeit, Gewissenhaftigkeit, sittliche, gottesfürchtige Haltung, Pflege echten Familtensinnes, gute Kinderzucht und ernstes Streben nach steten Fortschritten in allen Gewerben, Künsten und Wissenschaften. Das aber auch ernstlich und redlich anzustreben, das wollen wir uns heute am großen Erinnerungsfest des Tages der Wiedergeburt deutscher Kraft, Macht und Herrlichkeit getreulich geloben!
— In den „Berliner Politischen Nachrichten“ lesen wir:
Das Prinzip des Staatsbahnsystems, welches bei uns bekanntlich, wenn auch erst nach heftigen Kämpfen, über die Vertreter des gegen theiligen Standpunktes den Sieg davongetragen, ist in Frankreich auf recht bescheidene Grenzen angewiesen. Nach der Veranschlagung des laufenden Etats betragen die Betriebseinnahmen 30 084 370 Fr., die Betriebsausgaben 25 203 227 Fr., der Betriebsüberschuß 4 881 143 Fr. Daraus ergiebt sich, he die Staatseisenbahnen das . der französischen Republik. mit einer Summe von 30 bis 35 Millionen Francs jährlich für Verzinsung des Anlage⸗ kapitals und Amortisatien des Betriebsmaterials belasten. Trotz dieseß ungünstigen Ergebnisses lehnte es die Budgetkommission der französischen Kammer ab, das Staatseisenbahnnetz an eine Privat⸗
esellschaft zu verpachten Es muß hervorgehoben werden, daß diese ö. nach eingehender Grörterung unter 1 auf die erheblichen
ortheile des Staatsbahnsystems für die ebensinteressen von Handel und Industrie mit Entschiedenheit verneint wurde. In dem Kom⸗ missionsbericht wird anerkannt, daß die Eisenbahnen vermöge ihrer eigenthümlichen monopolistischen Natur auf alle anderen in⸗ dustriellen Unternehmungen und das a gemeine Staatswohl einen überwiegenden Einfluß ausüben, welchen man der Ausnutzung für private Interessen nicht überlassen darf. Der Staat muß durch den eigenen Besitz von Eisenbahnen in der Lage sein, sich den ihm gebührenden Einfluß auf das Verkehrs⸗ und Erwerbsleben zu sichern, und durch sein Beispiel den Widerstand beseitigen, welchen nothwendige Reformen bei den privaten Verkehrsanstalten finden. In dieser Hinsicht habe auch bereits die Staatseisenbahn⸗Verwaltung die Initiative er⸗ griffen und zahlreiche Verbesserungen eingeführt. welchen die Privat⸗ bahn ⸗Gesellschaften in größerem oder geringerem Umfange zu folgen ge⸗ nöthigt waren. Namentlich in der Tarifstellung sei die Staatsbahn ⸗Verwal⸗ tung mit Erleichterungen vorgegangen, welche, ohne die Staatseinkünfte zu, schmälern, dem Handel und erkehr zum großen Segen gereichen. Ein Staatsbahnnetz neben den bestehenden großen Privateisenbahnen sei daher als ein nothwendiges Gegengewicht gegen diejenigen In⸗ teressen zu betrachten, welche im Privatbahnsystem ihre Vertretung finden. In finanzieller Beziehung seien die ie f. der Staats⸗ eisenbahn · Verwaltung lediglich deshalb wenig befriedigend, weil es derselben an einer durchgehenden Hauptverkehrslinie fehlt. Aber trotz der ungünstigen Finanzlage seien die Staatteisenbahnen in der Lage, wichtige Dienste für die öffentliche Wohlfahrt zu leisten, und, es würde einen Mangel stagttsmännischer Auffassung und Voraussicht ,, wenn man im Ernste an die Veräußerung derselben denken wollte.
Die vorstehend begründete ö der Staatseisenbahnen erscheint als um so schwerer ins Gewicht fallend, wenn man erwägt, welch immensen Einfluß die a. französischen Privatbahn · Gesellschaften gerade auch auf parlamentarische Kreise üben, und daß letztere unter dem Drucke dieses Einflusses mit der Sprache bei Weitem nicht so offen herausgehen, als es sonst sicher der Fall sein würde. Wenn trotzdem die Budgetkommission das Lob der Staatseisen bahnen singt, so liegt der Schluß nahe, wie sehr auch in Frankreich die Vorzüge des Stagts⸗ bahn⸗ vor dem Privatbahnsystem in den weitesten Kreisen der Wähler gewürdigt werden.
— Ueber die wirthschaftlichen Verhältnisse im Regierungs⸗ bezirk Aurich wird der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ gemeldet:
Wie im vorhergehenden Vierteljahr, hat auch während des letzt ⸗ vergangenen der Fabrikbetrieb überall eine günstige Entwickelung ge⸗ eigt. Auch das Handwerk befindet sich nicht gerade in ungünstiger
age. In Weener ist ein gemeinsamer Ausschuß für die Innun en
des Kreifes gebildet worden; betheiligt sind 5 Innungen mit 5 Mit- gliedern. Der Handel hat m Allgemeinen nicht unguͤnstige Geschäfts⸗ erfolge erzielt, nur der Seehandel will si e , nicht wieder heben. In Zusammenhang mit dem Rückgang der Schiffahrt steht das Zursckgehen des Schiffsbaugewerbes.
Centralblatt für das Deut sche Reich Nr. 35. — Inhalt: Konsulatwesen: Ernennungen. — Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands. Akten. — Polizeiwesen: Verbot einer ausländischen Zei⸗ tung. — Ausweisung von Ausländern gus dem Reichsgebiet.
Centralblatt der , , n und Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Stag ten. Nr. 18. — Inhalt: Anzeige der in der Gesetzlammlung und im Reichs ⸗Gesetzblatt erschienenen Gesetze und Verordnungen. — J. Allgemeine Verwaltungs⸗ gegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der 56h und Steuerstellen. — III. Indirekte Steuern; Erkenntniß des Reichsgerichts. — Reichs Stempel sache. — Die Dikkontirung von Anerkenntnissen über Zuckersteuervergütung ist ein reichsstempel⸗ pflichtiges Anschaffungsgeschäft. — VI. Personal nachrichten.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 36. — Inhalt; Amtliches: Personal⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: Ueber die Kunst des Wölbens. (Fortsetzung. — Einheitliche Bezeichnung der Fahr⸗ wasser und Untiefen in den deutschen fie er fe, — Instrument
zur Ver n ni reh und linksläufiger Spiralen sowie der zuge⸗ i
hörigen Spiegelbilder y, — Die neue Bauordnung der Stadt Rom. — Vermischtes: Katholis reise Ratibor. — Bauunfall in Berlin. — ;
e Kirche in Subom im
ächerschau.
Etatistische Nachrichten.
Die überseeische Auswanderung Deutscher aus dem Deut- schen Reich über deutsche, nie der län dische (Rotterdam und Am sterdam) und helgische E(Antwerpen) Häfen betrug in den? Monaten Januar bis Juli 63 979 Perfonen, in demselben Jeit ˖ raum des Jahres 1886: 45 869, 1885: 74 191.
= Bach tthellung des Stabistischen Aukts der Stadt Berlin
ind bei den hiefigen Standesämtern in der Woche vom 1. August bis inkl. 7. August er. zur Anmeldung gekommen: 1865 Che . , S3 7 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene, 643 Sterbefälle.
— Das „Deutsche Handel sarchivr n in seiner August⸗ nummer einen Bericht des Postsparkassenamts über den Stand der österreichifchen Postfparkafsen während des Jahres 1886 dem wir folgende Daten enlnehmen. Im Sparverlehr betrugen nach dem Bericht die Einlagen in 1886 15 459 651 Gulden und in 1886 13 634 536 Gulden, fomit im ersteren Jahre mehr um 18285 920 Gulden. Der Gefammntfaldo stieg auf 10 504 40 Gulden. Wie
aus diesen Zahlen ersichtlich ist, hat sich der Sparverkehr während des Jahres 1888 über Erwarten gehoben. Ferner kann als ünstiges Zeichen angesehen werden, daß g Schluß des Jahres 1885 sich die Zahl der Einjahlenden, die sich theils aus dem Stande der kleinen Handwerker, theils aus dem Kreise der Arbeiter zusammensetzten, auf mehr denn 1009 belief. Die für Rechnung der Einleger gekauften Staatspapiere betrugen zusammen 19 272 000 4 Nominale. Es fungirten 4268 Postämter als Sammelstellen und fand ununterbrochen eine Vermehrung der⸗ selben statt, da jedes neu errichtete Postamt zugleich den Postspar= n . auszuüben hatte. Ueberdies wurden die Landhriefträger zur Augübung dieses Dienstes herangezogen, so daß thatsächlich in jedem Orte die Gelegenheit geboten erschien, Spareinlagen fruchtbringend anzulegen. Daß finanzielle Resultat des Postsparkassenamts bilanzirte mit einem Gewinn von 59 906 Fl., von welchem Betrage 47 924 Fl. zur Rüchahlung an den Postetat verwendet wurden, was den seiner Zeit erhaltenen Staatsvorschuß auf 490 330 Fl. herabminderte. Was nun den bei den Postsparkassen eingerichteten Check- und Clearingverkehr anlangt, so hat sich derselbe während des Jahres 1886 zwar wider Erwarten außerordentlich gehoben, indeß dürfte die durch jenen Verkehr dem Publikum gebotene Beguemlichkeit dem Staat —ᷣ , Spfer an Arbeit und Risiko aufbürden, so daß, wenn nicht die Gebühren für den Check, und Clearingverkehr ent sprechend erhöht werden, dieser Verkehr bei den Postsparkassen gänzlich eingestellt werden dürfte.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Münch en, 29. August. (Allg. Ztg. Um ein Inventar der Kunstdenkmäler Bayerng, eine beschreibende Statistik derselben, für welche der verflossene Landtag eine Summe bewilligt hat, herzustellen, wurde eine Kommission eingesetzt, welche unter dem Vorsitz des General⸗Konservators der Kunstdenkmäler und Alterthümer Bayerns, Professors Dr. W. H. von Riehl, aus dem Balerie⸗Direktor Professor Pr, von Reber, dem Königlichen Ober⸗ Ingenieur Seidel, dem Professor Dr. Seitz, dem Konservator De. Graf, dem Architekten von Bezold und Privatdozenten Dr. Berth. Riehl besteht. Die Herren werden sofort mit der Aufnahme der h. und Kunstdenkmäler in den Bezirksämtern München Lg und I
nen.
München, 1. September. (Allg. Ztg.) Das lebensgroße Bildniß des Prinz⸗Regenten, von Professor Aug. . berg für den 8 des Rathhauses gemalt, wurde nunmehr zur akademischen Kunstausstellung nach Berlin gesandt.
Gewerbe und Handel.
Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im August er. 1 127 203 z90 4 abgerechnet worden, gegen 1281 679 800 4A im Juli d. J. und 979 188 100 S im August 1886.
— Der Voxrstand des Pereins der Spiritusfabxri⸗ kanten in Deutschland veröffentlicht folgende Erklärung: ‚Vor⸗ lãufige ,, Mit dem heutigen Tage ist durch die Erklä— rung des Bankenkonsortiums die Gründung der Gesellschaft für Spiritusverwerthung als gescheitert zu erachten. Die in ungenügender Zahl eingesandten und mit den verschiedenartigsten erschwerenden Be dingungen belasteten Verträge gaben dem Konsortium nicht die ge—⸗ nügende Sicherheit, um das Geschäft abschließen zu können. Berlin, den J. September 1837. Der Vorstand des Vexeins der Spiritus⸗ fabrikanten in Deutschland. A. Kiepert. G. von Tiedemann. G. Neuhauß.
— Die Gesellschaft für Stahlindustrie in Bochum hat in dem am 31, Juni er. beendeten Geschäftsjahre einen Gewinn von 351 698 S erzielt. Hiervon werden 201 698 M zu Abschrei⸗ bungen benutzt und 150 000 S als Dividende vertheilt. Die Aktien Litt. A erhalten 12 0υ und Litt. B 18 . Das Kapital der Gesell⸗ schaft besteht aus 500 9000 M Aktien Litt. A, 500 009 M Litt. B und 800 000 M Obligationen. Der Erneuerungs⸗ und Garantiefonds enthält 300 009 M und der Reservefonds 100 000 46
— Die Aktionäre der Frankfurter Gütereisenbahn⸗ Gesellschaft werden auf den 24. d. M. zu einer qußerordentlichen Generalversammlung eingeladen, in welcher über einen Antrag der Verwaltungsorgane auf Erhöhung des Grundkapitals um eine Million Mark 2 ,. gefaßt werden soll.
— Börfentgg für die Lederindustrie. Der für die Lederindustrie und sämmtliche verwandte Geschäftszweige (Lederhandel, Häute. und Fellhandel, Schuhfabrikation c. am 13. d. M. von Vormittags 16 bis Nachmittags 2 Uhr im Lokal der Effekten⸗ Soꝛietat (Neue Börse) ig ö. a. Main stattfindende Börsentag wird voraussichtlich vom Inlande wie vom Auslande sehr stark besucht werden, besonders da er mit der immer stark frequentirten Herbst⸗ Ledermesse zusammenfällt. — Wie seither wird eine Prãäsenzliste auf⸗ gestellt werden, die nach Eröffnung der Börsenversammlung 4 und nachher durch Drucklegung veröffentlicht wird. Es werden daher alle Befucher des Börsentags gebeten, ihre Geschäftskarte den am Saaleingang postirten Beamten des Bureaus zu übergeben, damit ihre Firma in die Präsenzliste eingetragen werden kann. l
= Die Semestralbilanz des Barmer Bankvereins ergiebt einen Gewinn von 302 600 M gegen Als 7090 A im gleichen . raume des Vorjahres. Nach der Barmer Z.“ schlägt die Direktion vor, 10b 000 S auf Delkredere zu setzen; dann verbleibt nach Abzug der Tantismen und der Rücklage zu dem Reservefonds ein Ertrag. der die Vertheilung einer Dividende für das erste Seme ster von 24 o, 0. ermöglichen würde. Der gedachte Uebertrag auf Delkredere ist bestimmt, im Verein mit den bisher realisirten Effektengewinnen von 50 000 46. den Verlust zu decken, welcher durch eine ö entstehen könnte, bei welcher der Bankverein mit 198 000 ½ interessirt ist; bei einer zweiten Zahlungseinstellung ist der Bankverein mit 185 000 4 betheiligt, bei diefem Posten ist indeß ein Verlust ausgeschlossen, da der Bankverein fuͤr 125 000 66 Ausfall⸗Garantien besitzt, auf welche bereits 107 0090 baar eingezahlt sind, während in der Masse ca. 50 Yo liegen.
Nürnberg., 1. September. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der heutige Markt erhielt ca. 200 Ballen Markt⸗ hopfen und gegen 300 Ballen Hallertauer, Württemberger und Badische zugefahten. Der Verkehr trug einen ruhigen Charakter, da
ür Export immer noch nur ganz schwache Frage vorliegt. Die Kund chaftshändler zeigen etwas mehr Bedarf, und es waren gute Hopfen jeder Herkunft Seitens derselben gesucht. Die Preise konnten im Kur mne ihren vorgestrigen Stand behaupten. Es kosteten best⸗ vorhandene Hallertauer. Württemberger und Badische 70 bis 80 * je nach Trockenheit, Mittelhopfen Mitte 50 bis Anfangs 60 6 und Markthopfen 35 bis 50 M Bis Schluß dieses Berichts (Mittags)
wurde ea. J der Zufuhr verkauft. Hamburg, 2. September. 9 T. B.) Dem Hamb Korr.“ zufolge findet am 6. Oktober d. J. eine außerordentliche General- versammlung der , n, . Packet fahrt · Aktiengesell⸗ schaft statt, in welcher der Antrag zur Berathung gelangt, das Grundkapital von 15 auf 20 Millionen Mark zu 45 di prozentige Prioritäts- Anleihe im Betrage von 19 Mill. und die r Prioritãts · Anleihe eser . mittel ist der Bau von Schnelldampfern für die Nem. Norker Linie. Das es r der letzten 8s Monate bat das Erträgniß des . Jahres 1886 bereits annähernd erreicht, womit das Bedürfniß nett r gr 2. September (B. T. B) za d 557 ashington, 2. September T. B. h dem
des Sekretärs des r n. hat 64 die 5ffentliche Schuld im Monat August um 4809 4785 Doll. Im Staatsschatz befanden sich ult. August 459 9891 729 Do
Rew⸗- York, 2. September. (B. T. B) Baumwollen⸗ Wochenbericht. JZufuhren allen Unionsbäfen 35 0 B. i nach Großbritannien 30 00 B., Ausfuhr nach dem nent 3000 B., Vorrath 84 000 B.
sulösen.